NRW-Schulministerin Löhrmann: Interesse an Islamunterricht groß

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DÜSSELDORF. Der in Nordrhein-Westfalen neu eingeführte islamische Religionsunterricht verzeichnet einen breiten Zulauf muslimischer Kinder. «Das Interesse an dem neuen Schulfach ist erfreulich groß», sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Der Unterricht sei ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und der Integration der hier lebenden Muslime. «Wie geplant werden wir ihn Schritt für Schritt auf- und ausbauen.»

Freut sich über den Start des Islamischen Religionsunterrichts: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann
Freut sich über den Start des Islamischen Religionsunterrichts: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann

Möglicherweise kann der Unterricht aber wegen einer begrenzten Anzahl von Lehrkräften zunächst nicht an allen 44 vorgesehenen Grundschulen stattfinden. «Dass es bei einem so neuen Unterfangen Anfangsschwierigkeiten gibt, liegt in der Natur der Sache», sagte Löhrmann.

In Nordrhein-Westfalen gibt es mit Beginn des neuen Schuljahres erstmals Islamischen Religionsunterricht. NRW ist damit bundesweit ein Vorreiter. Das neue Regelfach ist «bekenntnisorientiert», das heißt, es wird aus der Perspektive des muslimischen Glaubens unterrichtet. Das Fach ist damit auch dem Katholischen und Evangelischen Religionsunterricht gleichgestellt.

Zunächst gibt es den Islamischen Religionsunterricht an rund 40 Grundschulen für insgesamt 2500 muslimische Kinder. Einen regulären Lehrplan soll es 2013 geben. Die Lehrer müssen Muslime sein und stehen unter deutscher Schulaufsicht.

Die ersten Lehrer haben bereits Erfahrung mit dem Schulversuch «Islamkunde in deutscher Sprache», der schon seit Jahren an vielen Schulen läuft. Im vergangenen Schuljahr nahmen mehr als 10.000 Kinder an 143 Schulen in NRW daran teil. dpa
(27.8.2012)
Zur Reportage: „Allah im Klassenzimmer“

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