Tepe neue GEW-Chefin: Wohin steuert die Gewerkschaft?

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Düsseldorf. Marlis Tepe steht für die nächsten vier Jahre an der Spitze der Bildungsgewerkschaft GEW. An ihrem ersten Tag im Amt stand der Lehrertarifvertrag auf der Agenda.

Die neue Bundesvorsitzende der GEW heißt Marlis Tepe. Am Donnerstagabend konnte sich die 59-jährige Volks- und Realschullehrerin aus dem schleswig-holsteinischen Hüttblek gegen ihren Mitbewerber Norbert Hocke klar durchsetzen. Mit 52,4 Prozent der Delegiertenstimmen betrug ihr Vorsprung am Ende fast 10 Prozentpunkte.

Marlis Tepe
Gab sich beim Gewerkschaftskongress kämpferisch. Die neue GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Foto: Foto: Kay Herschelmann

Als Schwerpunkte ihrer Amtszeit nannte Tepe den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern und den Ausbau von Krippenplätzen. Daneben wolle sie den drohenden Fachkräftemangel nutzen, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen.

An ihrem ersten Tag im Amt machte sie sich besonders für einen bundesweiten Lehrertarifvertrag stark und ging auch gleich hart mit Gastredner Sigmar Gabriel ins Gericht. «Wir wollen den vordemokratischen Zustand beenden, dass angestellte Lehrkräfte nach Gutsherrenart, nach Diktat der Arbeitgeber bezahlt werden», sagte Tepe.

Der SPD warf sie Inkonsequenz vor. In ihren Programm halte sie Arbeitnehmerrechte zwar hoch, sagte Tepe. In SPD-geführten Regierungen verstecke sie sich aber hinter der Tarifgemeinschaft der Länder, wenn es um eine bundeseinheitliche Eingruppierung für die 200 000 angestellten Lehrer gehe. «Jede Landesregierung kann doch mit uns eine Entgeltordnung beschließen.»

Es habe auch noch keine Landesregierung dafür gesorgt, dass Lehrer an Grundschulen genauso viel verdienten wie an anderen Schulformen, stellte Tepe fest. Stattdessen hätten sie obendrein die höchste Unterrichtsverpflichtung.

Die Gewerkschafterin wandte sich gegen Spekulationen, es gebe in der GEW Landesverbände, die ein Interesse an einer schwachen Bundesspitze hätten und für die sie möglicherweise die Kandidatin der Wahl gewesen wäre. «Ich bin keine Marionette und werde mich nicht manipulieren lassen.» (news4 teachers mit Material der dpa)

(14.06.2013)

zum Bericht: Gewerkschaftskongress: GEW will 40 Milliarden Euro zusätzlich für Bildung

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