VBE und Kultusministerium streiten über Zukunft der Realschule im Ländle

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STUTTGART. Der Lehrerverband VBE bezweifelt, dass die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg mit der erhöhten Lehrerzuweisung die Realschule wirklich stärken will. Vielmehr dränge sich der Verdacht auf, mit dem Schritt solle die Realschule in Richtung Gemeinschaftsschule gebracht werden, teilte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) am Dienstag in Stuttgart mit. Bei dem Paket für die Realschulen handele es sich um einen «kultusministeriellen Trojaner» mit dem Ziel, die Real- in der Gemeinschaftsschule aufgehen zu lassen.

Die Vorwürfe seien «geschmacklos und völlig aus der Luft gegriffen», sagte ein Sprecher von Kultusminister Andreas Stoch (SPD). Es sei unverantwortlich, mit solchen Parolen Ängste bei Eltern, Schülern und Lehrern zu schüren, zumal die Realschule eine einmalig großzügige Lehrerausstattung erhalte.

Der VBE nannte als Anlass seiner Bedenken, dass die rund 400 Realschulen im Land die Zusatzstunden nur teilweise für separate Lerngruppen im Klassenverband einsetzen dürften. Gymnasien und Werkrealschulen könnten diese Stunden nach Bedarf verwendet werden, monierte der VBE. Die Realschulen müssten nicht nur das grundlegende und das mittlere Lehr-Niveau anbieten können, sondern auch das gehobene zur Vorbereitung des Wechsels auf die beruflichen Gymnasien. Der CDU-Bildungsexperte Georg Wacker sprach von dem Versuch von Grün-Rot, die Realschule zu einer «Gemeinschaftsschule light» zu machen – allerdings ohne gymnasiales Niveau. dpa

Zum Bericht: VBE: geplante Mehrstunden für baden-württembergische Realschulen eine Mogelpackung

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