Frankreich: Diskussion nach Selbstmord einer Lehrerin

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BEZIERS. Die Selbstverbrennung einer Lehrerin hat Frankreich unter Schock gesetzt und eine Debatte über die Arbeitsbedingungen von Lehrern ausgelöst.

Wie „Le figaro“ in seiner Online-Ausgabe berichtet, ist die 44-jährige Mathematiklehrerin des Gymnasiums Jean Moulin im südfranzösischen Béziers gestorben, nachdem sie sich auf dem Schulhof mit Benzin übergossen und angezündet hatte. Schüler und Kollegen hatten die Tat beobachtet und die Flammen gelöscht. Trotzdem starb die Frau einen Tag später im Krankenhaus. Die Pädagogin war dem Bericht zufolge an der Schule als depressiv bekannt und hatte deshalb ihre Stundenzahl zu Beginn des Schuljahres verringert. Trotzdem habe es keine für Außenstehende erkennbare Anzeichen für den Selbstmord gegeben.

Auslöser der Verzweiflungstat war offenbar ein Streit mit Oberstufenschülern am Vorabend, die sie aufgrund ihrer hohen Anforderungen kritisierten. „Diese Tat hat uns alle angesprochen“, teilten die 280 Lehrer des Gymnasiums in einer Erklärung mit. „Sie fordert unsere Solidarität und weist auf die Schwierigkeiten hin, die uns bei der Erfüllung unserer Aufgabe begleiten. Wir erwarten nun, dass die Regierung verantwortlich und engagiert handelt.“ Die Gewerkschaften fordern eine Debatte über die Arbeitsbedingungen von Lehrern in Frankreich. Für Montag ist in Béziers ein Schweigemarsch angekündigt. Das Gymnasium Jean Moulin hat rund 3.000 Schüler. (red)

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