Odenwaldschule entscheidet über Vorstand

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 HEPPENHEIM. Der Trägerverein der noch immer von ihrem Missbrauchsskandal erschütterten Odenwaldschule will heute am Samstag über Veränderungen im Vorstand entscheiden.

In den vergangenen Wochen hatte es wieder offenen Streit an der Schule im südhessischen Heppenheim gegeben. Mitglieder des Vereins warfen ihr vor, in einer Mitteilung über geplante Vorstandswahlen nicht mit offenen Karten gespielt zu haben. Streit gebe es auch weiter um den Umgang mit den sexuellen Übergriffen und um die Entschädigung der Opfer. Der Jahrzehnte zurückliegende Missbrauch von Schülern durch Lehrer war vor zwei Jahren erneut an die Öffentlichkeit gekommen und hatte für Aufsehen gesorgt. Ein Abschlussbericht nennt 132 Betroffene. Eine Stiftung soll die Opfer entschädigen. Inzwischen ist die Reformschule in eine neue Struktur geschlüpft. «Transparenz und Vier-Augen-Prinzip» gehören laut der Schule zu den Veränderungen. Die Kritik an ihrer Vergangenheitsbewältigung ist aber nicht verstummt.

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Die Odenwaldschule im südhessischen Heppenheim gilt als eine der bekanntesten deutschen Reformschulen. Sie wurde 1910 von dem Pädagogen Paul Geheeb (1879-1961) gegründet und stellt bis heute das Lernen in Gemeinschaft in den Vordergrund. Zu den ehemaligen Schülern des Internats gehören auch Prominente: Schriftsteller Klaus Mann lernte nach Angaben der Schule hier oder Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit. Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker schickte einen seiner Söhne nach Heppenheim. (dpa)

(5.5.2012)

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