DÜSSELDORF. Mögen Sie’s bunt? Dann sind Sie hier genau richtig: Unsere pädagogische Wochenschau präsentiert Fundstücke aus den Medien, die es nicht in unsere Nachrichten geschafft haben – aber eigentlich doch lesenswert sind.
Montag. Boris Beckers Sohn Noah spricht in einem Artikel auf “BILD.de” über seine Zukunftspläne nach dem High-School-Abschluss. Statt wie geplant ab dem Herbst die Universität zu besuchen, will der Promi-Spross jetzt lieber eine Karriere als DJ angehen. Der berühmte Vater ist angeblich sehr stolz auf seinen Sohn. “Er erzählt es allen seinen Freunden“, sagt der Sohnemann zu “BILD.de”. Schön, dass Becker senior so zu seinem Nachwuchs hält. Sollte dessen Karrierepläne nicht fruchten, dürfte es ohne Ausbildung oder Studium sonst schwer für ihn werden. Glücklicherweise ist Papa ja Millionär.
Dienstag. „Das Abitur nach zwölf Jahren halte ich für Unsinn – da hat man ja gar keine Zeit mehr für Liebeskummer,“ sagt die SPD-Politikerin Gesine Schwan bei den „Hertener Gesprächen“ in Nordrhein-Westfalen. Die Kultusministerin aller Länder dürften angesichts dieses konstruktiven und qualifizierten Beitrags zur G8-Debatte ihr Haupt in Demut neigen.
Mittwoch. Wie die österreichische Zeitung “Falter” berichtet, hat die Leiterin einer Volksschule in Wien einem Mädchen mit Hörgerät das Aufnahmegespräch verweigert. Stattdessen verwies sie das Kind an eine Schule mit Integrationsklassen. Als dessen Mutter sagte, dass ihre Tochter problemlos in der Lage sei, eine reguläre Schule zu besuchen, lautete die Antwort “Das entscheiden leider nicht Sie, nachdem es eine Schule gibt, die darauf spezialisiert ist, macht das keinen Sinn, weil Sie sich die Schule nicht aussuchen können.” Einen Tag nach der Berichterstattung entschuldigte sich die Schulleiterin und sagte dem “Falter”, das Mädchen sei “prinzipiell nach wie vor willkommen”. Einem Sprecher des Stadtschulrats zufolge habe es in besagtem Fall “Kommunikationsprobleme” gegeben. Braucht die Schulleiterin womöglich auch ein Hörgerät?
Donnerstag. Die “Berliner Morgenpost” berichtet, dass in der Hauptstadt ein Schulpsychologe für 5059 Schüler zuständig ist. Viel zu viele Kinder und Jugendlichen für eine Person? Laut Aussage des Bildungsstaatssekretärs gegenüber der Zeitung ist Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern damit noch gut ausgestattet. Andere Experten halten dagegen, bei einem Vergleich der Großstädte läge Berlin hinter München und Düsseldorf. Wir finden: Förmchen weg, raus aus dem Sandkasten – und aufhören, sich darüber zu streiten, bei wem es schlimmer aussieht. Statt dessen sollten alle Bundesländer angesichts stetig steigender Zahlen von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ganz dringend aufstocken. An schulpsychologischem Personal, nicht an Förmchen.
Freitag. Wie die “Frankfurter Rundschau” auf ihrer Internetseite vermeldet, neigen Menschen, die keine abgeschlossene Ausbildung haben, zum Rauchen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bayreuth. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass Ungebildete weniger über die Risiken für die Gesundheit aufgeklärt sind. Menschen mit höherem Bildungsstand rauchen seltener, sind aber anfälliger für regelmäßigen Alkoholkonsum. Die Forscher vermuten, dass deren Wissen über die negativen Folgen von Alkohol durch die hohe gesellschaftliche Akzeptanz des Alkohols verdrängt wird. Stimmt ja, Betrunkene sind nunmal einfach überall gern gesehen. (jh)
07.07.2012
Die Wochenschau mag ich, aber ob Boris Beckers Sohn darein gehört???????? 😉
Ist an folgendem Spruch etwas dran?
“Dummheit frisst, Intelligenz seuft.”
Nun ja, es ist ja bekannt, dass z.B. viele Ärzte ein echtes Alkoholproblmem haben.
Allerdings erinnere ich mich noch gut an unseren qualmenden Hausarzt (60er Jahre), der sogar während einer Behandlung nicht vom Glimmstängel lassen konnte.
Es muss natürlich “säuft” heißen.