Zu niedrige Bevölkerungsprognosen stellen Behörden vor Probleme

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HAMBURG. Eine Prognose zum Wachstum der Hamburger Bevölkerung war viel zu niedrig. Das stellt die Behörden vor finanzielle Probleme. Allein in den Kitas werden zusätzlich mehrere Millionen Euro gebraucht.

Zu niedrige Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung stellen Hamburger Behörden vor Probleme. Bis zum Jahr 2014 wird es nach Angaben der Sozialbehörde in den Kitas 1100 Kinder mehr geben als bisher im Haushaltsplan 2013/2014 berücksichtigt wurden. Dabei geht es ausschließlich um Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung. Im Jahr 2014 werden es nun voraussichtlich 53 100 Kinder sein. «Dafür brauchen wir zusätzlich einen zweistelligen Millionenbetrag», sagte Sprecherin Nicole Serocka. Woher das Geld kommen werde, stehe noch nicht fest.
Die Behörde hatte bislang für das Jahr 2014 mit 533 Millionen Euro für die Betreuung von Kindern von der Geburt bis zu Einschulung gerechnet. Ursache für die Differenz sei eine überholte Bevölkerungsprognose des Bundesdatenausschusses unter Federführung des Statistikamtes Nord, auf der die Planungen aller Hamburger Behörden basieren.

Serocka begründete die zu geringen Zahlen damit, dass die Realität die Prognosen einfach überholt habe. «Die Bevölkerungsprognose, auf der unsere Daten basieren, wurde bereits im Jahr 2009 erstellt. Jetzt hat sich herausgestellt, dass in Hamburg deutlich mehr Kinder geboren worden sind und dass mehr Familien mit Kindern in die Stadt gezogen sind als erwartet», sagte die Sprecherin. «Das ist doch eine gute Nachricht.»
Die Schulbehörde prüft derzeit, inwieweit die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung auch Einfluss auf die Berechnung der Schülerzahlen hatte. «Die Relevanz kann aber nur gering sein, weil wir die Prognose lediglich für die ersten und fünften Klassen zu Schuljahresbeginn verwenden und immer bis zu den Herbstferien den Tatsachen anpassen», sagte Sprecher Peter Albrecht.

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Er bestätigte Medienberichte, nach denen es unter dem Vorgängersenat 2010 schon einmal eine falsche Prognose für den Haushalt 2012/2013 gegeben habe. 157 000 Kinder waren angegeben worden, in Wahrheit waren es 165 000. Der Fehler sei aber bei der Herbststatistik 2011 aufgefallen und schon in diesem Schulhaushalt wurden deshalb 48 Millionen Euro mehr ausgegeben. Der Haushaltsansatz 2012/2013 sei dementsprechend nach oben korrigiert worden. dpa

(31.8.2012)

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