VBE kritisiert Hannelore Kraft: U3-Ausbau verschlafen

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DORTMUND. U3-Ausbau, Integration Behinderter in Regelschulen und die ungleiche Bezahlung von Lehrern: Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht in NRW noch zahlreiche Baustellen. VBE-Chef Udo Beckmann verlangt mehr Engagement von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD).

Trägerin der roten Laterne beim U3-Ausbau in Deutschland: Hannelore Kraft (SPD). Foto: xtranews.de / Flickr (CC BY 2.0)
Trägerin der roten Laterne beim U3-Ausbau in Deutschland: Hannelore Kraft (SPD). Foto: xtranews.de / Flickr (CC BY 2.0)

Der VBE fordert mehr Anstrengungen beim Ausbau der Betreuung von Kleinkindern und der Integration Behinderter in Regelschulen. Die Landesregierung unternehme zu wenig auf diesem Gebiet, sagte der Landes- und Bundesvorsitzende Udo Beckmann. Auf einer Delegiertenversammlung nannte der wiedergewählte Vorsitzende die Arbeitsschwerpunkte für die kommenden vier Jahre. Um den U3-Ausbau und die sogenannte Inklusion voranzutreiben, bedürfe es zusätzlicher gut ausgebildeter Erzieher und Lehrer, sagte Beckmann. Lösungsansätze wie Crashkurse für Arbeitslose lehne der Verband ab. Die Ausbildung gehöre an die Fachhochschulen mit entsprechend anerkannten Prüfungen.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) bezeichnete die Inklusion als größte Herausforderung, die zu gestalten sei. Vor allem die Nachqualifizierung der Lehrkräfte zu Sonderpädagogen sei ein guter Schritt, um der großen Nachfrage zu begegnen.

Bei der U3-Betreuung bemängelte Beckmann, NRW habe die Entwicklung verschlafen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) habe sich den Ausbau auf die Fahne geschrieben und dann wieder eingerollt. «Es kann nicht sein, dass NRW immer noch die rote Laterne trägt.» Die Betreuungsquote liege nur bei 18 Prozent. Jetzt komme Panik auf, weil 2013 der Rechtsanspruch auf einen U3-Platz kommen soll. Für die Lehrer fordert der VBE gleiche Bezahlung für alle. Die Studierenden würden alle mit dem gleichen Abschluss, dem Master, abschließen. Trotzdem gebe es unterschiedliche Bezahlungen an den Schulformen. Positiv beurteilte Beckmann die Anstrengungen zum Erhalt kleiner, wohnortnaher Grundschulen. CDU, SPD, Grüne und die Landesregierung hätten dazu einen gemeinsamen Antrag gestellt. dpa
(17.11.2012)

Zum Bericht: „VBE besorgt über steigende Belastung an Schulen“

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