Uni Würzburg: Spielerische Vermittlung von Notfallregeln wirkt nachhaltig

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WÜRZBURG. Mit Übungen (Rollen)-Spielen, Kasperle-Theater, Liedern und Ausmalbildern vermittelt die bayerische DLRG-Jugend Kindergartenkindern die Eis- und Baderegeln. Offenbar bleiben viele Tipps tatsächlich bei Ihnen hängen,  haben Bildungsforscher der Universität Würzburg herausgefunden.

Worauf muss ich vor dem Betreten einer Eisfläche achten? Und was muss ich tun, falls doch jemand einbricht? Antworten auf diese und ähnliche Fragen bekommen vier- bis sechsjährige Kinder in Bayern von Experten der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) spielerisch vermittelt.

Die Kinder hätten dabei nicht nur zwei Tage nach dem rund 90-minütigen Kurs, sondern auch noch zwei Monate später viele Regeln und Ratschläge gewusst. «Das liegt vermutlich im Wesentlichen an dem Methodenmix, den die DLRG einsetzt», sagte Lehrstuhlinhaber Heinz Reinders.

Bild von einer Rettungsübung
Zum Methodenmix bei der Vermittlung von Eis- und Baderegeln gehört auch der Umgang mit der Rettungsdecke. (Foto: DLRG – Landesverband Bayern)

Das sich die Kleinen die Sicherheitsregeln so lange merken können, sei ein guter Hinweis darauf, dass sie wirklich verstanden haben, worauf es ankommt. Für die Studie wurden 462 Kinder befragt. Jugendliche der DLRG erklären den Kindergartenkindern seit etwa einem Jahr im Winter die Verhaltensregeln für zugefrorene Gewässer und im Sommer die wichtigsten Baderegeln. Dabei vermitteln die jungen Trainer die Bade- und Eisregeln zielgruppengerecht mit Spielen, Kasperle-Theater, Liedern und Ausmalbildern.

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Das Projekt «Cool & Sicher» wird vom bayerischen Umweltministerium gefördert. Jährlich gibt es mindestens 300 Aktionen an Schulen und Kindergärten. «Die Nachhaltigkeit dieses Unterrichtes ist etwas, das uns sehr freut», sagte Bayerns DLRG-Präsident Dieter Kunad.

Bayern ist seit Jahren trauriger Spitzenreiter bei tödlichen Unfällen im Wasser. Deutschlandweit werden im Jahr der DLRG zufolge durchschnittlich rund 500 Tote registriert, etwa 80 bis 100 davon sterben in bayerischen Gewässern und Bädern. «Das zeigt, dass noch sehr viel zu tun ist. Und zwar nicht nur direkt am Beckenrand, sondern auch vorbeugend bei der Aufklärung», meinte Kunad. dpa

(15.12.2012)

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