BERLIN. Gähnen im Unterricht, schwere Köpfe überm Schreibtisch – leere Hirne beim Vokabellernen. Viele Jugendliche schlafen zu wenig, die Folgen sind ein massiver Abfall der Gedächtnisleistung und Lernschwierigkeiten.

Weniger als sieben Stunden in der Nacht
Die Deutsche Azubi-Gesundheitsstudie hat bei der Befragung von fast 9000 Jugendlichen in hessischen Städten hinsichtlich ihrer Schlafgewohnheiten und ihres Gesundheitszustandes ergeben, dass Schüler und Auszubildende in Deutschland wochentags weniger als sieben Stunden schlafen. Gerade in dieser frühen Lebensphase werde aber deutlich mehr Schlaf benötigt, so die Autoren der Studie. Aufgrund des frühen Arbeits- oder Schulbeginns hätten viele ein permanentes Schlafdefizit, was sie am Wochenende durch sehr spätes Aufstehen auszugleichen versuchen.
Die optimalen Lernergebnisse erzielen Schülerinnen und Schüler laut DGSM, wenn sie ihrer inneren Uhr folgen: Ein “Spätarbeiter” solle also am Abend lernen, ein “früher Vogel” lieber morgens das am Vortag Geübte nochmals rekapitulieren. Der frühe Schulstart widerspricht laut DGSM der Chronobiologie – also dem zeitlichen Rhythmus – der meisten Jugendlichen. Denn es sei schwer, früher einzuschlafen, als in der inneren Uhr angelegt. “Leider sind Versuche, die Schule erst um neun Uhr beginnen zu lassen, bislang gescheitert”, sagte Meyer zur “Welt” online.
(08.12.2012)