Aussperrung: Viele Lehrer in Dänemark dürfen nicht zur Arbeit

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KOPENHAGEN. Dänemarks Ministerpräsidentin  Thorning-Schmidt zeigt sich ernstlich besorgt: In Dänemark sind die Osterferien zu Ende gegangen – und trotzdem blieben viele Schulen geschlossen. Rund 70.000 Lehrer sind nämlich von ihrem Dienst befreit, genauer: Sie sind ausgesperrt. Die kommunalen Arbeitgeber wollen über den Arbeitskampf längere Unterrichtszeiten für die Pädagogen erzwingen.

Greift - noch - nicht ein: Dänemarks Premierministerin Helle Thorning-Schmidt. Foto: Johannes Jansson / Wikimedia Commons (CC BY 2.5 DK)
Greift – noch – nicht ein: Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Foto: Johannes Jansson / Wikimedia Commons (CC BY 2.5 DK)

Außerdem soll die Anwesenheitspflicht an der Schule ausgeweitet werden. Die Lehrergewerkschaft lehnt die Forderungen ab. Sie spricht von Maßnahmen zur Kostensenkung in einer «Discountschule». Nachdem mehrere Wochen ergebnislos lang verhandelt worden war, platzte den Arbeitgebern der Kragen: Sie verhängten ein „Lockout“; sämtlichen gewerkschaftlich organisierten Lehrern ist damit das Betreten ihrer Schulen verboten. Betroffen vom unverhofften Schulfrei rund 600.000 Schüler der ersten bis neunten Klassen. „Es ist die größte Aussperrungsmaßnahme, die die dänischen Schulen je erlebt haben“, berichtet die ARD.

Sie zitiert Dänemarks Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt: „Das Frühjahr und der Sommeranfang ist natürlich die Zeit, in der unsere Kinder und Jugendlichen ihre Examen absolvieren. Und da wirft dieser Arbeitskampf natürlich viele Fragen auf.“ Weiter meinte die Sozialdemokratin: „Ich will hier gerne unterstreichen, dass diese Aussperrungsmaßnahmen die Ausbildung unserer Schüler nicht verzögern wird. Wir können zusichern, dass alle die Möglichkeit haben werden, ihr Zeugnis oder Abgangsexamen zu bekommen. Wie genau wir das machen werden, das hängt davon ab, wie lange diese Aussperrung noch dauern wird.“ Klingt nicht so, als hätte sie bereits einen Plan. Eine Zwangsschlichtung wäre dem Bericht zufolge möglich.

Die Pädagogen, die heute nicht unterrichten durften, zogen heute wütend vor die Rathäuser ihrer Kommunen. Und die Gewerkschaften zeigten sich demonstrativ gelassen: Sie könnten den Arbeitskampf mit ihren gut gefüllten Kassen durchaus einige Wochen durchstehen – wohlwissend, dass die dänischen Eltern, die vielfach vor einem ernsten Betreuungsproblem stehen, dann schon längst auf den Barrikaden sein dürften. News4teachers

(2.4.2013)

Zur Meldung: „Dänemark: Staat sperrt gewerkschaftlich organisierte Lehrer aus“

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44 Kommentare
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sofawolf
10 Jahre zuvor

Och nee, Lockout? Wieso jetzt wieder ein englisches Wort für ein vorhandenes deutsches? Was ist an „Aussperrung“ auszusetzen, dass man das jetzt auf Englisch sagen muss? Und alle machen mit?!? *kopfschüttel*

sofawolf
10 Jahre zuvor

Wer steckt dahinter? Wer hat welche Motivation, ständig danach zu „suchen“, welchen deutschen Begriff man durch einen englischen ersetzen kann?

sofawolf
10 Jahre zuvor

Hm, naja, ich habe nicht die Illusion, euch das ausreden zu können. Aber horcht mal selbst in euch hinein. „Lockout“ ist im Deutschen (noch!) nicht üblich für Aussperrung. Wozu also? Wem hilft das? Wem sollte damit erklärt werden, was „Aussperrung“ bedeutet? Und alles andere habt ihr doch auch „übersetzt“ und nicht auf Englisch oder gar Dänisch wiedergegeben (neben den deutschen Begriffen womöglich), weil das in Dänemark nunmal auf Dänisch bzw. als Anglizismus gebraucht wird!

sofawolf
10 Jahre zuvor

Und wenn ihr über Aussperrung in Russland berichtet, dann werdet ihr neben dem deutschen Begriff auch den russischen verwenden, weil der ja nunmal in Russland gebräuchlich ist und die Diskussion bestimmt?!?

klexel
10 Jahre zuvor

Sechs Kommentare, die nichts mit dem Thema zu tun haben. Ob die Redaktion nichts Wichtigeres zu tun hat als den Sack Reis aufzuheben, der in China umgefallen ist??

Stefan B.
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

@klexel
Gut, dass Sie eingreifen und den undisziplinierten anderen (einschl. der Redaktion)klarmachen, was Sache ist und wozu sie sich besser äußern sollten.

klexel
10 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan B.

Immer wieder gerne 😉

sofawolf
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

@ Stefan B., ich glaube, klexel mag Zeter und Modrio schreien, so viel sie will, so richtig ernst nimmst das hier sowieso niemand mehr.

klexel
10 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf
sofawolf
10 Jahre zuvor

@ Redaktion, klar, zu Glasnot und Perestroika könnte man ja auch noch den Tsunami, die Vuvuzela oder den Taikonauten hinzufügen. Das empfinde ich tatsächlich als originell und als Bereicherung. Aber der inflationäre Ersatz deutscher Begriffe durch englische, ja, eigentlich findet das ja angeblich (fast) niemand gut. Und doch machen es (fast) alle mit. Es muss nur irgendjemand sagen: „Das nennt man jetzt …“ und schon übernehmen es alle. Das ist irgendwie komisch. Warum wir jetzt „Lockout“ statt „Aussperrung“ sagen/schreiben sollen, entschließt sich mir nicht. Die Argumentation dazu finde ich „dünn“. Weil man das in Dänemark sagt? Wie gesagt, man „horche“ einfach mal in sich selbst hinein und frage sich, warum, wozu, weswegen eigentlich …

sofawolf
10 Jahre zuvor

PS: Man sehe über meine Tippfehler hinweg. Ich kann sie leider nicht mehr ändern.

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ klexel, unsere kleine Giftmischerin *schmunzel*, danke für den Link, aber als Korrektorin sollten Sie sich nicht verdingen, Sie haben einen Fehler gesehen, aber einen anderen nicht. Wenn, dann bitte gründlich kritikastern!

klexel
10 Jahre zuvor

Den anderen Fehler hatte ich großzügig ignoriert, ich kann differenzieren.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

Es sollte wohl “ … habe ich großzügig ignoriert, … .“
heißen.
Der Vorgang ist gerade abgeschlossen. Da wird in der deutschen Sprache das Perfekt (Vollendete Gegenwart) benutzt. Das Plusquamperfekt (Vollendete Vergangenheit) passt in diesem Fall überhaupt nicht.
Wenn wir schon bei sprachlichen Feinheiten sind, bemühen Sie sich doch einmal,in Ihren Texten ohne „man“ auszukommen. Ich weiß, dieses unpersönliche Fürwort wird bei uns in Deutschland inflationär oft gebraucht. Ich persönlich pflege jedoch die Dinge auch bei beim Namen zu nennen. Sie werden keinen Kommentar von mir mit „man“ finden. Leider übernehmen bereits Kleinkinder diese schlechten Sprachmuster. In den Schulbüchern wimmelt es von „man“. Auch Lehrkräfte scheinen damit kein Problem zu haben.
So, diese kleine Lehrstunde habe ich jetzt extra für klexel, unsere „Oberlehrerin“, geschrieben.

klexel
10 Jahre zuvor

Doch, das Plusquamperfekt passt und war Absicht. Bevor ich den Kommentar schrieb, HATTE ich beschlossen, auf diesen kleinen Flüchtigkeitsfehler nicht einzugehen. Deswegen HATTE ich ihn ignoriert.

klexel
10 Jahre zuvor

Nachtrag: Ich habe in keinem meiner Kommentare zu diesem Artikel „man“ benutzt….., im Gegensatz zu sofawolf.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

Na, da haben Sie aber gerade noch so die „Kurve gekriegt“, schmunzel. Kann sein, aber in vielen anderen Beiträgen von Ihnen wimmelt es nur so von „man“.
Wenn SuS diese Thematik bewusst gemacht wird, vermeiden sie „man“ tatsächlich. In einer Ich-Erzählung darf „man“ z.B. gar nicht benutzt werden. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Aufsatzform „Vorgangsbeschreibung“ ließ ich den Text „Einen Fallschirm basteln“ mit „man“ schreiben und anschließend sollten die SuS dafür passende Ausdrücke einsetzen. Welcher Text gefiel ihnen wohl besser?
Leider gibt es das „man-Phänomen“ aber nicht erst seit heute. Ich finde das Wörtchen sogar in ganz alten Rezepten. Ganz schlimm finde ich in diesem Zusammnehang, wenn Leute z.B. nach ihren Urlaubserlebnissen gefragt werden und dann in der man-Form antworten.

klexel
10 Jahre zuvor

So, und welcher Teil meiner Kommentare wird nach dieser „Lehr“stunde nun zerrissen? Ich bin keine Deutschlehrerin, brauche diese Abhandlungen als „Erziehung“ nun wirklich nicht. Aber ich bin Sprachlehrerin und kenne mich mit der Zeitenfolge in mehreren Sprachen vielleicht besser aus als manch anderer hier in der Runde. Da geht es nicht ums „Kurve kriegen“. Ich finde, jetzt wäre eine Entschuldigung für diese Häme, die mal wieder ins Leere geht, angebracht.
Oder geht es hier nur um mich als Zielscheibe??
Wem soll das dienen? Ihr habt in mehr als einem Kommentar euer Mütchen gekühlt, nun sollte langsam mal Schluss sein damit, es ist sooooo langweilig, armselig und amüsiert niemanden mehr.
Oder braucht ihr solche Kommentare zur Selbstbestätigung?
Und ja, ich habe „ihr“ geschrieben. Braucht jetzt auch nicht mehr thematisiert zu werden, denn es hat soooo einen langen Bart.
Noch was??
Vielleicht sollte der ein oder andere Kommentator sich jetzt mal sofawolf vornehmen. Über seine Kommentare gäbe es sehr viel zu schreiben…
Oder ein Kommentar zum obigen Artikel wäre auch ganz passend.
Ach ja, nicht vergessen nachzuzählen, ob und wie oft ich wieder „man“ benutzt habe. Und dann zählt mal bei sofawolf. Vielleicht bekommt der ja auch mal eine Lehrstunde? Viel Spaß.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

@ klexel
Ach, das Leben ist ja so ungerecht,lach. Ich schenke Ihnen gerne eine Runde Mitleid.
Wer hier immerfort Leute beleidigt oder zurechtweist und sich als „das Maß aller Dinge“ aufspielt, darf auch nicht zimperlich im Einstecken sein.
Dass ich persönlich sehr wohl zu differenzieren weiß und Ihnen auch gerne den „Rücken stärke“, haben Sie beim Thema „online-Nachhilfe“ erlebt.
Ich bin sofort bereit, das „Kriegsbeil“ gegen die „Friedenspfeife einzutauschen, wenn Sie sich hier zukünftig wie eine kurz vor der Pensionierung stehende Lehrperson verhalten und nicht wie ein „wildgewordener Handfeger“ auf alles und jeden verbal draufschlagen. Dazu gehört für mich auch die respektvolle Anrede „Sie“. Duzen können Sie ja gerne in einem anderen Forum.

Thomas Ulbrich
10 Jahre zuvor

@ sofawolf und klexel:Erbærmlich,wie hier ueber den Begriff „Lockout“ akademisch diskutiert wird-das eigentliche Problem,dass hier in Dænemark viele Schueler und Eltern sich Sorgen um ihre Schulen machen, rueckt bei Euch in den Hintergrund.Schade,schade.
Naja,vielleicht kriegen ja die Arbeitgeber und die Gewerkschaften doch noch im Interesse unserer Kinder die Kurve.

klexel
10 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Ulbrich

@ Thomas Ulbrich: Ich habe NIE über diesen Begriff diskutiert. Im Gegenteil. Ich habe nach 6 Kommentaren gewagt, mal ans eigentliche Thema zu erinnern. Leider ohne Erfolg…, aber dafür bin ich nicht verantwortlich. Für mehrnachdenken etc. scheinen andere Themen wichtiger.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor
Antwortet  Thomas Ulbrich

Ich bin zwar nicht das „Presseorgan“ von sofawolf, aber dennoch möchte ich auf seinen Kommentar zu der „Aussperrung von Lehrern“ verweisen.

1 Kommentar zu “GEW ist über Aussperrung von Lehrern in Dänemark empört”

sofawolf sagt:
5. April 2013 um 22:09

„Ich habe in diesem Zusammenhang gelesen, dass in Dänemark die Lehrer für jede Stunde, die sie halten, eine Stunde Vorbereitung angerechnet bekommen. Das ist aus deutscher Sicht ja traumhaft. Ich glaube, sogar Dienstberatungen, Pausenaufsichten etc. werden angerechnet. Wie das im öffentlichen Dienst in Deutschland gehandhabt wird, weiß ich nicht, bei uns bekommt man 15 Minuten Vorbereitung (und also auch Nachbereitung) pro Unterrichtsstunde angerechnet (Faktor 1,4). In Dänemark soll nun, wie ich es verstanden habe, die Arbeitszeit für Lehrer erhöht werden, indem die Vorbereitungszeiten flexibler gewährt werden. Flexibler, weil sie nicht einfach gekürzt werden, sondern Anfänger sollen mehr bekommen als Berufserfahrene. Ich meine, da ist ja auch was dran. Erfahrene Lehrer brauchen nicht mehr viel Vorbereitungszeit, Anfänger natürlich um ein Vielfaches mehr. Man kann das berücksichtigen wie in Dänemark geplant; man kann das auch einfach später als Ausgleich sehen für die Zeit, die man als Anfänger mehr brauchte. Wie sehen das andere?“

Am Schluss wünscht sich sofawolf ja auch weitere Stellungnahmen zu dem Thema.
Th. Ulbrich, Sie meinen fehlendes Interesse der Diskutanten an dem aktuellen Schulproblem in Dänemark
zu erkennen. Nun, zunächst einmal kann den LeserInnen bei News4teachers nicht vorgeschrieben werden, worüber sie in einem Beitrag der Redaktion diskutieren sollte. Wenn sich sofawolf an dem Begriff „Lockout“ stört, ist es legitim, sich dazu zu äußern. Anderen usern steht es wiederum frei, darauf einzugehen oder eben auch nicht. Warum beschäftigt sich z.B. klexel in ihrem Kommentar vom 04.04./15.37 h nicht inhaltlich mit dem Artikel? Schließlich frage ich mich, warum nicht Sie uns in Deutschland mit der Problematik in Dänemark näher vertraut machen. Dabei gehe ich davon aus, dass Sie dort leben. Damit bin ich auch schon beim letzten Punkt angelangt. Durch den Kommentar von sofawolf weiß ich zumindest ein wenig, worum es in dem Arbeitskampf eigentlich geht. Ich nehme aber ‚mal an, dass die Thematik noch deutlich vielschichtiger ist. Bevor ich persönlich darüber nicht umfassender informiert worden bin, kann ich auch nicht viel dazu sagen. Herr Ulbrich, es wäre also schön, wenn Sie uns detaillierter informierten. Noch eine Frage: Warum möchten Sie so gerne, dass sich die Lehrerschaft in Deutschland für die aktuellen Schulprobleme in Dänemark interessiert?

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ mehrnachdenken, Thomas Ulbrich: Danke, mehrnachdenken, Ihrem Kommentar muss ich ja eigentlich nichts hinzufügen. Man hört solche Klagen immer wieder, aber es ist das Normalste von der Welt, dass eine Diskussion auch abgleiten kann. Das passiert bei jedem Gespräch, dass man vom Hundersten ins Tausendste kommt und sich irgendwann verdutzt fragt „Wie sind wir denn jetzt dahin gekommen?“ Das ist so normal wie das Leben selbst. Und wie Sie ja so schön schreiben, man muss ja nicht darauf eingehen. Es hat jeder die Freiheit, mitzudiskutieren oder nicht, mitzulesen oder nicht, auf das neue Thema einzugehen oder zum alten zurückzukehren.

klexel
10 Jahre zuvor

Zitat sofawolf:“aber es ist das Normalste von der Welt, dass eine Diskussion auch abgleiten kann. Das passiert bei jedem Gespräch, dass man vom Hundersten ins Tausendste kommt..“ Köstlich 🙂 Hier gibts weder ein Hundertstes noch ein Tausendstes. Bis zum Einwand von Thomas Ulbrich gibt es nicht einen einzigen Beitrag zum Thema, und danach auch nur einen „geborgten“.
Ich selber habe mich an der Diskussion nicht beteiligt, weil ich zum Thema nicht genug informiert bin. Aber in der Hoffnung auf mehr Aufklärung erinnerte ich mal vorsichtig ans Thema im 7. Beitrag und wurde prompt abgewatscht. Also bitte immer bei der Wahrheit bleiben.

Ich stimme Thomas Ulbrich voll und ganz zu (bis auf die Tatsache, dass er mich mit sofawolf in einen Topf geworfen hat, was mich wirklich hart getroffen hat.)

Vielleicht kann ja jetzt noch jemand ein bisschen was Erhellendes zur Lehrersituation in DK schreiben. Das wäre wirklich hilfreich.
Gruß klexel, die im Gegensatz zu sofawolf auch in diesem Beitrag sehr gut ohne „man“ auskommt.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

@ klexel
Zufall oder haben Sie jetzt tatsächlich vor, seriöser zu diskutieren? Das würde ich sehr begrüßen. Entschuldigung, aber der letzte Satz in Bezug auf sofawolf fällt da wieder aus dem Rahmen. Durch diese Bemerkung werden ganz schnell wieder alte „Gräben aufgerissen“.
Im Übrigen bin ich sehr erfreut darüber, dass Sie Ihre Texte ohne „man“ schreiben. Noch eine ernst gemeinte Frage: Wollen Sie damit beweisen, dass Sie es auch können oder sind Sie zu der Überzeugung gelangt, dass sich Texte ohne „man“ lebendiger und konkreter anhören? Sie betonen das ja so auffällig oft, dass ich fast annehme, mit dem Thema „man“ bei Ihnen einen „Nerv“ getroffen zu haben.

klexel
10 Jahre zuvor

Dies war ein zweiter Versuch, endlich zum Thema zu kommen! Diese Diskussion ist eine einzige Lachnummer, die Thomas Ulbrich mit Recht kritisiert.

Ursula Prasuhn
10 Jahre zuvor

@Thomas Ulbrich
Mich hat die Diskussion um den Begriff „Lockout“ durchaus interessiert. Dank also an sofawolf und die Redaktion!
Wenn Sie beanstanden, dass sich der ein oder andere hier nicht so dem Thema widmet, wie Sie das wünschen, dann wäre es doch ein Leichtes für Sie gewesen, die Sorgen der Schüler und Eltern selbst näher zu erläutern und sie auf diese Weise in den Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen bemäkeln Sie, dass andere das nicht tun.
Was soll das?
Im Übrigen halte ich es für das gute Recht jedes Beteiligten, so zu schreiben, wie er möchte, ohne dass jemand, der selbst fast nichts zum Thema beiträgt, sich über ihn erhebt.
Oder wünschen Sie, dass ich mich und mein Mitgefühl hervorhebe, indem ich sage: „Die armen Schüler und Eltern! Da muss sich doch jeder anständige Mensch empören, dass ein Arbeitskampf so rücksichtslos auf dem Rücken Unbeteiligter ausgetragen wird. Wenn die Kontrahenten auch nur eine Spur von Verantwortungsgefühl besitzen, müssen sie schnellstens zu einer Einigung kommen.“
Ich vermute fast, Herr Ulbrich, dass Ihnen solche Worte „zum Thema“ gefallen hätten, auch wenn sie in der Regel nichts weiter sind als leeres, sympathisch klingendes Geschwätz, das – obwohl Heuchelei – immer wieder gut ankommt.
In der heutigen Pädagogik gehört Argumentation mit moralischer Entrüstung fast schon zum guten Ton aller, die auf sich halten – besonders dann, wenn Sachargumente fehlen.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

Ich stimme dem Beitrag von U. Prasuhn uneingeschränkt zu.
Ist H. Ulbrich nicht ein gutes Beispiel für die allseits anzutreffende „moralische Entrüstung“ zahlreicher Menschen?
Wenn es ihm ein ernsthaftes und ehrliches Anliegen wäre, hätte er sich längst gemeldet und uns über die Schulsituation in Dänemark informiert.

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ klexel, indem Sie mal wieder einfach nur meckern und sich in aroganter Weise über andere (und ihre Meinungen) erheben (Stichwort „Lachnummer“), kehren Sie aber nicht zum Thema zurück, sondern bewirken nur, dass sich Betroffene und Andersmeinende verteidigen bzw. etwas zu dem Gemecker sagen (aber eben nicht zum ursprünglichen Thema). D.h. mit Ihrem puren Gemecker über die Abschweifung vom Thema tragen Sie gerade dazu bei, dass das eigentlichen Thema weiter unbeachtet bleibt und allein die Abschweifung davon thematisiert wird (Pro und Contra). Wäre Ihnen wirklich am Thema gelegen, hätten Sie sich zum Thema geäußert (auch Herr Ulbrich). SO (!) macht man das statt das, was andere bewegt, für dumm und unwichtig zu erklären.

klexel
10 Jahre zuvor

@sofawolf: Wer lesen kann, ist auch hier klar im Vorteil.

Felix
10 Jahre zuvor

Also Ihr Lieben!
Ich bin Lehrer in Dänemark und das Besondere ist – kurz zusammengefasst:
einen Lockout (so heißt es nun mal in Dänemark) hat es in dieser Form in Dänemark noch nicht gegeben.
Zum Hintergrund: die Verhandlungen drohten zu scheitern und die Gewerkschaft drohte mit Streik. Die Regierung – hier das Finanzministerium – kam dem mit einem Lockout zuvor. Dazu muss man wissen, dass nach 14 Tagen die Regierung entscheiden kann. Sie entscheidet sich für eine der Parteien und fertig! Jetzt die Brisanz: es sind Unterlagen aufgetaucht, aus denen dieses Vorgehen – Ministerium und Regierung – schon im Oktober letzten Jahres abgesprochen wurde und ! die Ressortleiter, in deren Ressorts besonders eingespart werden wird, auch noch Prämien bekommen. Verhandlungen hatten gar keine Chance.
Zudem werden alle Zeiten für Unterrichtsvorbereitungen gestrichen und z.B. Altersvergütungen etc. sollen alle eingespart werden.
So etwas wäre hier nicht möglich und viele Dänen spüren, dass demokratische >Grundregeln ausgehebelt werden.

klexel
10 Jahre zuvor

@felix: Vielen Dank für diesen aufklärenden Beitrag, der erste in diesem langen Thread!!!
Mit diesem Hintergrund kann ich den Unmut der dänischen Lehrer sehr gut nachvollziehen. Unglaublich, was da zutage kam. Jetzt meine Fragen: Wie ist denn die Situation heute? Wie lange hat die Aussperrung gedauert bzw dauert sie noch an? Und gibt es neue Regelungen? Wie reagieren die Eltern der ausgesperrten Kinder? Gruß klexel

Felix
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

Wir sind immer noch ausgesperrt und die Eltern reagieren sehr unterschiedlich. Meistens arbeiten beide Ehepartner und die Kinder sind jetzt nicht betreut. Diese Probleme führen natürlich zu negativen Einstellungen zu den Lehrern. Es gibt aber immer Politiker, die wieder verhandeln wollen – schau’n wir mal was wird…

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ Felix, ZITAT: “ … Lockout (so heißt es nun mal in Dänemark) …“ Da du auf meine entsprechende Bemerkung eingegangen bist, darf ich sicher auch darauf antworten. Was bedeutet „so heißt das nun mal in Dänemark“? Ja, im Dänischen. Kann sein, mag sein, ich glaube dir, ich bestreite das nicht. Aber alles andere hast du doch aber auch im Deutschen wiedergegeben, wie man es im Deutschen sagt. Warum lässt dann alles andere nicht auch, wie man es in Dänemark sagt – nämlich auf Dänisch? (Und wer’s verstehen will, kann sich ja ein Wörterbuch kaufen.)

sofawolf
10 Jahre zuvor

PS: Würden Sie z.B., wenn Sie über Tiere in Dänemark sprechen, auch die dänischen Wörter verwenden, weil sie in Dänemark nun mal so heißen? Das Eichhörnchen würden Sie dann „egernet“ nennen, die Fledermaus „flagermusen“, die Mücke „mygen“ – WEIL die in Dänemark nun mal so heißen?!? Ja?

Felix
10 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Wo liegt eigentlich dein Problem?

sofawolf
10 Jahre zuvor
Antwortet  Felix

@ Felix (1), wo „mein Problem“ liegt, dürften Sie erkannt haben. Ein Gegenargument ist diese sicherlich rhethorisch gemeinte Frage allerdings nicht.

klexel
10 Jahre zuvor

@Felix: Danke für die Info. Wäre nett, wenn du uns auf dem Laufenden halten könntest. So ein Bericht von einem Betroffenen ist doch immer informativer als irgendein Pressebericht. Und für deine letzte Frage: Daumen hoch!! 😉

Birgit
10 Jahre zuvor

@klexel
…und für Ihren letzten Satz Daumen runter.
Geht’s nicht mal, ohne dass Sie Öl ins Feuer gießen?
Wenn Sie Wert darauf legen, dass Ihnen sachliches Interesse an diesem Thema abgenommen wird, dann unterlassen Sie endlich Ihre Sticheleien.

klexel
10 Jahre zuvor

@Felix: Nochmal nachgehakt für jemanden, der mit dem dänischen Schulsystem nicht vertraut ist: Wie war es bisher? Wie lang ist eine U-Stunde in DK? – Wieviele U-Stunden umfasst ein Deputat für einen Lehrer in der SEK I? – Gab es bisher schon eine Anwesenheitspflicht über das Deputat hinaus? – Wie lang ist ein U-Tag für die Schüler? – Und was genau soll laut Forderungen des Ministeriums jetzt geändert werden? Ich denke, erst wenn wir diese Infos haben, wird es leichter fallen, euren Ärger besser zu verstehen. Danke!

Felix
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

Also eine Unterrichtsstunde beträgt 45 Minuten. Vorbereitungszeit 15 Minuten (hat man Parallelklassen mit dem gleichen Fach, kann die 2. Vorbereitungszeit gestrichen werden).Für alle Tätigkeiten gibt es ein Stundenkontingent, z.B. für Konferenzen, Klassenfahrten,Mehraufwand als Klassenlehrer dazu gehören u.a. bei jedem Schüler ein Hausbesuch,Betreuung von z.B. Physiksammlung ( hier sind es ca. 12 Stunden pro Schuljahr). Eine Vollzeitstelle als Fachlehrer umfasst, ohne Klassenlehrer zu sein ca. 28 Unterrichtstunden. Die Stunden, die nach dem Erreichen des 60. Lebensjahres reduziert werden, weiß ich nicht genau – meine aber es sind ca. 30 pro Schuljahr.Eine Anwesenheitspflicht über das Deputat hinaus gibt es bisher nicht, ist aber Ziel der Regierung (bis 16 Uhr).

sofawolf
10 Jahre zuvor

@Felix (2), Betroffenenberichten können sehr subjektiv ausfallen. Ich wollte zum Ausgangsthema noch fragen, wieso Sie schreiben, dass alle (!) Zeiten für Unterrichtsvorbereitungen gestrichen werden sollen. Ich finde nur Berichte, dass die angerechnete Vorbereitungszeit gekürzt werden soll, die eine Stunde Vorbereitung für eine Stunde Unterricht betragen soll. Einmal las ich, sie soll „flexibler“ gehandhabt werden, sodass ältere Lehrer weniger Vorbereitungszeit angerechnet bekommen als jüngere. Sie schreiben, sie soll ganz gekürzt werden. Können Sie mal einen Link zu einer solchen Information setzen? Außerdem schreiben Sie, dass Altersvergütungen etc. alle (!) eingespart werden sollen. Was genau ist damit gemeint, dass Altersvergütungen eingespart werden? Ich habe nichts dazu gefunden. Und was verbirgt sich hinter „etc.“? Das würde mich auch noch interessieren. (PS: Gerne dürfen Sie Ihre Ausführungen dann mit dem einen oder anderen in Dänemark gebräuchlichen Wort schmücken, wenn Sie es in Klammern erklären, damit ich Sie auch ohne Wörterbuch verstehe.)