CDU meint: NRW-Schulen nicht gut auf Inklusion vorbereitet

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DÜSSELDORF. Die Inklusion an NRW-Schulen sollte nach CDU-Ansicht wegen vieler offener Fragen und bisher unzureichender Vorbereitung nicht übers Knie gebrochen werden. Beim gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern dürfe es keinesfalls Abstriche bei der Qualität geben, forderte CDU-Vizefraktionschef Klaus Kaiser in Düsseldorf.

Das Prinzip bei dem bevorstehenden «größten Umbau innerhalb des Schulsystems» müsse lauten: «Gründlichkeit vor Schnelligkeit». Der jüngst vorgestellte Gesetzentwurf der rot-grünen Landesregierung sei unzureichend. Zu den zwingend notwendigen Voraussetzungen gehörten eine umfassende Fortbildung der Lehrer und eine Doppelbesetzung inklusiver Klassen. Offen lasse die Regierung auch, was mit den Förderschulen passieren solle, welche «überleben» werden, kritisierte Kaiser. Zwar würden einige künftig überflüssig, wenn mehr Kinder mit Handicap an die allgemeinen Schulen wechseln. An eine Abschaffung des Förderschulsystems sei aber allenfalls zu denken, wenn das Alternativsystem stehe.

Für manche Schüler mit speziellem Förderbedarf blieben die Fördereinrichtungen auch weiter der richtige Lernort, erklärte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Vogt. Flexible Modelle seien gefragt. So könne etwa eine Förderschule mit den vorhandenen speziellen Einrichtungen und Anlagen zur allgemeinen Schule umgewandelt werden. Die Regierung hat nach Ansicht von Vogt kein ausgereiftes Konzept, keine ausreichende Vorarbeit geleistet und nimmt die Kommunen nicht mit ins Boot. Wie Inklusion vor Ort konkret zu organisieren sei und wer sie bezahlen solle, bleibe im Dunkeln. Bei allen Betroffenen herrsche große Verunsicherung.

Die Kommunen befürchten, dass auf sie erhebliche Kosten zukommen, für die sie vom Land keinen Ausgleich erhalten. Der Rechtsanspruch auf gemeinsames Lernen soll nach Plänen von Rot-Grün mit dem Schuljahr 2014/15 schrittweise eingeführt werden. Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hatte jüngst festgestellt, dass NRW bei der Inklusion hinter anderen Bundesländern zurückliegt.

Zum Bericht: „Inklusion: NRW gesteht den Schulträgern einen Notausstieg zu“

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Tamina
11 Jahre zuvor

Die CDU sollte sich mal an die eigenen NAsen fassen – in ihrer Regierungszeit ob auf Landes oder Bundesebene sind die größten Inklusionsverweigerer. Bisher wurde von ihnen fast jeder Inkusionsansatz unter HAushaltsvorbehalt gestellt oder auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
Die Umsetzung der UN- BRK ist ein Fremdwort für die Ignoranten der CDU /FDP siehe zb. Fernbuslinien Werkstättengesetz etc.