Schleswiger Lehrerin stirbt an Tuberkulose – 120 Schüler und Lehrer werden getestet

0

SCHLESWIG. Nach dem Tod einer an Tuberkulose erkrankten Lehrerin hat der Kreis Schleswig-Flensburg mit einer sogenannten Umgebungsuntersuchung an der betroffenen Schleswiger Schule begonnen. 120 Schüler und Lehrer würden auf Erreger getestet, sagte die Leiterin des Kreis-Fachdienstes Gesundheit, Jutta Korte. Die Lehrerin war in der vergangenen Woche im Kreis Rendsburg-Eckernförde gestorben. Erst seit Freitag habe es einen sogenannten Kulturbefund gegeben, der eine offene Tuberkulose bei der Frau belegt habe. Erste Ergebnisse der Umgebungsuntersuchung seien negativ, sagte Korte. Bis zum 14. Juni werden die Untersuchungen fortgeführt. Ergebnisse liegen jeweils am Folgetag vor. Der Schulbetrieb läuft unterdessen weiter.

Eine Nahaufnahme einer Mycobacterium tuberculosis-Kultur. Foto: CDC/Dr. George Kubica/Wikimedia Public Domain)
Eine Nahaufnahme einer Mycobacterium tuberculosis-Kultur. Foto: CDC/Dr. George Kubica/Wikimedia Public Domain)

Dass Menschen an einer Tuberkulose sterben, «ist in Deutschland relativ selten», so Korte. Dies komme dann vor, wenn Medikamente genommen werden, die das Immunsystem schwächen, oder wenn die Krankheit zu spät erkannt wird. Dass nach Tuberkuloseerkrankungen Umgebungsuntersuchungen vorgenommen werden, sei dagegen nicht so selten. «Das kommt immer wieder mal vor», zuletzt pro Jahr etwa fünf- oder sechsmal im Kreis. Bundesweit aber stiegen die Fallzahlen. Viele Betroffene bemerken ihre Infizierung aber gar nicht: Nur bei zehn Prozent breche die Krankheit auch aus, erläuterte die Fachdienstleiterin. Beim Rest könne die Tuberkulose unbemerkt bleiben – ist das Immunsystem aber geschwächt, könne sie doch ausbrechen. dpa

(5.6.2013)

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments