Einstellungsrekord in Brandenburgs Schulen – FDP: Mogelpackung

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POTSDAM. Am Montag fängt in Brandenburg das neue Schuljahr an. Bildungsministerin Münch (SPD) verspricht 550 neue und motivierte Lehrer – ein Einstellungsrekord. Die Opposition verlangt aber noch mehr Pädagogen.

Kultusministerin, Ärztin, Mutter von sieben Kindern: Martina Münch (SPD).
Kultusministerin, Ärztin, Mutter von sieben Kindern: Martina Münch (SPD).

Zum neuen Schuljahr 2013/2014 stellt das Land Brandenburg rund 550 neue Lehrer ein. Das seien so viele neue Lehrkräfte wie nie zuvor, teilte Bildungsministerin Martina Münch  mit. Im Durchschnitt seien die «jungen und motivierten» Pädagogen, 35 Jahre alt. Sie ersetzen Kollegen, die in den Ruhestand gehen. Das bringe «frischen Wind» an die Schulen, sagte Münch. Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien ist der kommende Montag. Die oppositionelle FDP warf Münch vor, bei den Lehrerzahlen zu täuschen.

Insgesamt sind landesweit 16.514 Vollzeit-Lehrerstellen besetzt. Die Ministerin sprach von einem stabilen Schulnetz im Land, auch wenn das Thema Unterrichtsausfall eine Herausforderung bleibe. «Das Thema nehme ich sehr ernst», betonte Münch. Das Konzept «Verlässliche Schule» werde gerade überarbeitet, Strategien zur Vermeidung von Unterrichtsausfall geprüft. Wichtig sei vor allem, die Eltern umfassend zu informieren. Viele wüssten nicht, was Kernunterricht, Teilungs- und Förderstunden seien.

Ein weiteres Problem ist, dass wegen der demografischen Entwicklung mittelfristig ein deutlicher Rückgang der Schülerzahlen zu erwarten ist. Deshalb müssten schon jetzt Strategien entwickelt werden, um die Schulversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen, sagte Münch. Laut jüngster Prognose des Statistikamts wird sich die Zahl der Geburten zwischen 2011 und 2030 im Land Brandenburg von rund 19 000 auf etwa 9900 fast halbieren.

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Der Großteil der neuen Lehrer wird in den Schulamtsbereichen Perleberg und Brandenburg an der Havel eingestellt. Personalbedarf besteht laut Bildungsministerium vor allem für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Sport und Englisch sowie für Sonderpädagogik. Aber auch für die sogenannten Mangelfächer wie Kunst, Musik oder Physik und Chemie habe man Lehrer gewonnen.

Kritik kam von der FDP im Landtag. «Wie schon in den Vorjahren trickst die Ministerin auch in diesem Jahr bei den Lehrerzahlen», rügte der FDP-Fraktionsvorsitzende Andreas Büttner. Die Wahrheit sei, dass in diesem Jahr mehr Pädagogen aus dem Schuldienst ausschieden, als mit den geplanten 550 Lehrern neu eingestellt würden. Die Landesregierung müsse deutlich mehr Personal für die kommenden Jahre einstellen. dpa

Zum Bericht: Ein Jahr “Inklusive Grundschule” in Brandenburg – GEW kritisiert Umsetzung

 

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