Schulbau: IBA-Chef sieht Schulen als Zentrum der Städte von morgen

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HEIDELBERG. „Was die Kirchen früher waren, diese Aura, diese Wertschätzung, soll von Bildungsbauten ausgehen.“ so der Direktor der Internationalen Bauausstellung Heidelberg, Michael Braum. Bis 2022 sollen SChulen, Kitas und Forschungseinrichtungen zu Identifikationsräumen über das Lernen hinaus werden.

In den Städten von morgen müssen Schulen aus Sicht des Stadtentwicklers Michael Braum eine zentrale Position einnehmen. Bislang würden sie überwiegend als reine Zweckbauten errichtet und von vielen als Störfaktoren wahrgenommen, sagte der Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Heidelberg (IBA). «Jeder Schule muss man ansehen, dass sie der zentrale Kulturentwickler in unserem Land ist.» In Heidelberg kann Braum in den kommenden Jahren Teile seiner Vision verwirklichen.

Gymnasium St. Leonhard, Aachen
Beispiel für einen gelungenen Schulbau: Erweiterungsbau des Gymnasium St. Leonhard in Aachen, ausgezeichnet mit dem Schulbaupreis NRW 2013. Foto: Robert Mehl, Architektenkammer Nordrhein-Westfalen

Mit der IBA sollen bis 2022 an Bildungsorten modellhaft Lösungen für Städte der Zukunft gefunden werden, unter dem Motto «Wissen-schafft-Stadt». «Wir wollen, dass die Wissensvermittlung in den Schulen zeitgemäßer verläuft – und das in entsprechend atmosphärischen, anregenden Räumen», sagte Braum.

Schulen, Kindergärten, Hochschul- und Forschungseinrichtungen sollen seiner Meinung nach aufgewertet, Gebäude umgebaut und Außenflächen grüner werden. «Die Schulen sollen zum Mittelpunkt eines Stadtteils werden», sagte Braum. «Was die Kirchen früher waren, diese Aura, diese Wertschätzung, soll von Bildungsbauten ausgehen.» Heidelberg mit seiner weltweit anerkannten Universität biete die Voraussetzungen dafür, diesen Versuch zu starten.

Derzeit konzentriere sich in Heidelberg vieles auf die Altstadt. «Jeder Stadtteil braucht eine gesamtstädtische Bildungseinrichtung», forderte Braum. Unter Bildungseinrichtungen versteht er alles, was mit Wissensvermittlung zu tun hat, also zum Beispiel auch Theater. Das Ziel des Professors: «20 Prozent aller Heidelberger Projekte im Bereich Bildung und Wissen in den nächsten 10 Jahren sollten IBA-Projekte sein – das wäre schön.» Wann die ersten Bagger rollen, sei aber noch unklar. (dap)

Informationen zur IBA-Heidelberg (Stadt Heidelberg)

Webseite der IBA Heidelberg

Schulbaupreis NRW 2013

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