Philologenverband Baden-Württemberg: Altersermäßigung für Lehrkräfte erhalten

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STUTTGART. Die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg plant im Rahmen der Sparmaßnahmen die Streichung der Altersermäßigung der Lehrer ab dem Schuljahr 2014/2015 – der Philologenverband wendet sich dagegen.

Der Philologenverband BW erklärt „seine Bereitschaft zu Gesprächen, auch wenn die Aussichten für eine Einigung bei der Altersermäßigung nicht sehr groß sind angesichts der Äußerungen maßgeblicher grüner und roter Landespolitiker über die Altersermäßigung. So erklärt Kultusminister Stoch, die Altersermäßigung könne gestrichen werden, weil sie alle gleich behandle – egal ob sie gesundheitliche Probleme haben oder nicht, und Wirtschafts- und Finanzminister Schmid sagt mit Bezug auf die Altersermäßigung, dass wer weniger arbeite, auch weniger verdienen könne. Für Ministerpräsident Kretschmann macht die Altersermäßigung ;keinen Sinn‘, denn entweder könne ein Lehrer seinen Job machen oder nicht.“

Dem gegenüber habe die Landes-SPD noch am 20. Februar 2007 in einer Pressemitteilung erklärt, die damals geplante Streichung von einer Stunde Altersermäßigung erhöhe die Belastung für ältere Lehrer und verschlechtere die Einstellungschancen für Referendare. Sie habe der damaligen schwarz-gelben Landesregierung seinerzeit vorgeworfen sie mache sich durch diese Maßnahme völlig unglaubwürdig. Auch mit Blick auf den gerade bei älteren Lehrkräften wichtigen Gesundheitsschutz sei die Streichung der Altersermäßigung kontraproduktiv. Dies war die Haltung der SPD laut Philologenverband noch vor wenigen Jahren. „Es ist schon erstaunlich, wie schnell eine Partei eigene Überzeugungen in ihr Gegenteil verkehren kann, wenn es politisch opportun erscheint. Seine eigene Glaubwürdigkeit erhöht man dadurch gewiss nicht“, so Bernd Saur, Landesvorsitzender des Philologenverbands.

Angesichts des ständigen Anwachsens der Belastungen und Verpflichtungen bei gleichzeitiger Streichung von Anrechnungsstunden, angesichts einer ständig heterogener und im erzieherischen Bereich nicht einfacher werdenden Schülerschaft, was das Nervenkostüm gerade älterer Lehrkräfte mitunter massiv herausfordert, müsse das „Angebot“ der Landesregierung, man könne sich eine Altersermäßigung ja durch Lohnverzicht erkaufen, wie Hohn klingen.

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Wörtlich heißt es in der Erklärung weiter: „Die Streichung der Altersermäßigung wäre eine Abkehr vom Präventions- bzw. Vorsorgeprinzip, das als Maßnahme des Arbeits- und Gesundheitsschutzes dafür sorgen kann, dass mehr Lehrerinnen und Lehrer auch tatsächlich bis zur Ruhestandsgrenze arbeiten können und nicht krank und ausgebrannt frühzeitig in Pension gehen müssen.

Die grün-rote Landesregierung will mit dieser Maßnahme 1300 Lehrerstellen einsparen, das sind 65 Millionen Euro; im gymnasialen Bereich bedeutet dies eine Einsparung von 400 Lehrerstellen entsprechend 20 Millionen Euro. Der Philologenverband BW wird sich in den angekündigten weiteren Gesprächen mit dem Kultusminister massiv für einen Verzicht auf die Umsetzung der geplanten Maßnahme einsetzen.“

Zum Bericht: VBE warnt Grün-Rot vor Streichung der Altersermäßigung

 

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