Turbo-Abitur: Weil will Gymnasien entstressen

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HANNOVER. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil kündigt die Überarbeitung des verkürzten Abiturs an. Verbände fordern eine generelle Rückkehr zu G9.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat einen Zeitplan für die Reform des umstrittenen Turbo-Abiturs angekündigt. «Sicherlich im kommenden halben Jahr» werde es sich entscheiden, wie die Gymnasien in Niedersachsen entstresst werden können, sagte der SPD-Politiker der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Fest stehe, dass es Änderungen beim Abitur nach acht Jahren geben werde. «Da ist eine Reform mit sehr ungünstigen Folgen für alle Beteiligten am Schulleben übers Knie gebrochen worden», kritisierte Weil.

Das verkürzte Abitur in Niedersachsen sieht Ministerpräsident Weil als übers Knie gebrochene Reform. Foto: Melanie Jedryas / pixelio.de
Das verkürzte Abitur in Niedersachsen sieht Ministerpräsident Weil als übers Knie gebrochene Reform. Foto: Melanie Jedryas / pixelio.de

Im Jahr 2011 hatten die ersten niedersächsischen Schüler ihr Abitur nach verkürzter Schulzeit absolviert, ohne dass die Lehrpläne entschlackt wurden. Es hagelte Eltern- und auch Lehrerproteste. Viele Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, haben inzwischen wieder die Wahlmöglichkeit zwischen G 8 und G 9 geschaffen. Zu den möglichen Varianten zählte der Ministerpräsident eine generelle Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G 9), ein Mischsystem sowie Erleichterungen unter Beibehaltung von G 8.

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Weil sagte der Zeitung: «Ich werde die Ratschläge der Expertenkommission abwarten, die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt berufen hat.» Erste Ergebnisse dieses Dialogforums sollen nach Ministeriumsangaben im Laufe des Frühjahrs vorliegen. Viele Eltern und Lehrer plädieren inzwischen für eine generelle Rückkehr zum G 9. «Die Chance bei 13 Jahren ist, dass es stressfreier wird», sagte der Vorsitzende des niedersächsischen Philologenverbandes, Horst Audritz. (dpa)

Zum Bericht: Niedersachsens Schulleiter wollen einheitliche Lösung beim Abitur

Zum Bericht: Niedersachsen bleibt auch 2014 beim länderübergreifenden Abitur

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