Therapieangebot für pädophile Männer stark nachgefragt

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HANNOVER. Das Interesse an der vor zwei Jahren in Hannover eingerichteten Ambulanz für pädophile Männer ist ungebrochen groß. Insgesamt hätten seit dem Start 638 Personen Kontakt zu dem Präventionsprojekt aufgenommen, davon stammten 331 Anfragen aus der direkten Zielgruppe, sagte der wissenschaftliche Leiter Uwe Hartmann. Die umfangreiche Diagnostik wurde bei 111 Patienten abgeschlossen, 68 bekamen ein Therapieangebot. «Zur Zeit laufen zwei Therapiegruppen, eine weitere ist geplant», berichtete der Psychologieprofessor von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Ziel des Projektes ist es, sexuelle Gewalt an Kindern sowie den Konsum von Kinderpornografie bereits im Vorfeld zu verhindern. Das Therapieangebot ist anonym, kostenlos und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Untersuchungen zufolge leben etwa 250 000 Menschen mit pädophilen Neigungen in Deutschland. In Niedersachsen wird ihre Zahl auf rund 10 000 geschätzt. Das Sozialministerium in Hannover finanziert das Projekt. Die MHH gehört zu dem bundesweiten Netzwerk «Kein Täter werden». Weitere Standorte sind Berlin, Kiel, Regensburg, Leipzig, Hamburg, Stralsund und Gießen. dpa

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