BERLIN. SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise einen Aufbruch in der Bildungspolitik. Deutschland habe sich von dem Anspruch entfernt, dass der Aufstieg junger Menschen nicht vom Geldbeutel der Eltern, sondern von Fleiß und Talent abhängig sein sollte: «Wir brauchen wieder eine bildungspolitische Wende», sagte Gabriel am Montag bei einem Bildungskongress seiner Partei. Dazu müsse das «irre Kooperationsverbot» im Grundgesetz gestrichen werden. Es sieht vor, dass der Bund bei der Bildung den Ländern nicht direkt Geld geben darf.
Gemeinsam mit der französischen Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem besuchte der Vizekanzler eine Berufsschule in Berlin-Kreuzberg. Dort lernen Flüchtlingskinder Deutsch und werden handwerklich ausgebildet. Gabriel diskutierte gut eine halbe Stunde mit jungen Männern aus Afghanistan, Iran, Syrien und Albanien. dpa
Malu Dreyer im News4teachers-Interview: „Geld für Integration auszugeben, ist unerlässlich“