Tarifauseinandersetzungen nehmen Fahrt auf – Tausende Lehrer streiken in Berlin

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BERLIN. Berlins angestellte Lehrer verdienen nach wie vor schlechter als ihre verbeamteten Kollegen. Das wird nach dem Willen von Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen auch erst einmal so bleiben. Mit einem Warnstreik unterstrichen jetzt mehrere tausend Lehrer ihre Forderungen nach gleicher Bezahlung.

Rund 3500 angestellte Lehrer haben nach Angaben der Gewerkschaft Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin gestreikt. Die Pädagogen demonstrierten am Vormittag auf dem Potsdamer Platz für gleiches Geld für gleichwertige Arbeit, wie die GEW mitteilte. Laut der Bildungsverwaltung meldeten die Schulen, dass sich 2825 angestellte Lehrkräfte und 49 weitere Beschäftigte von insgesamt 461 Schulen am Streik beteiligten.

Schon in den vergangenen Jahren haben Angestellte Lehrer in Berlin wiederholt die Arbeit niedergelegt. Dieses Jahr hatte es bereits Ende Januar einen ersten Warnstreik gegeben. Foto: GEW Berlin
Schon in den vergangenen Jahren haben Angestellte Lehrer in Berlin wiederholt die Arbeit niedergelegt. Dieses Jahr hatte es bereits Ende Januar einen ersten Warnstreik gegeben. Foto: GEW Berlin

Die GEW fordert, dass die knapp 13 000 angestellten Lehrer in Berlin genauso bezahlt werden wie ihre verbeamteten Kollegen. Das Land Berlin lehnt das ab, weil Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) bei einem Alleingang der Hauptstadt den Ausschluss aus der Tarifgemeinschaft der Länder befürchtet.

Zum ganztätigen Warnstreik hatte die GEW alle angestellten Lehrkräfte an Berlins staatlichen Schulen, beim Berufsausbildungszentrum Lette-Verein und beim Pestalozzi-Fröbel-Haus aufgerufen. Die Schulverwaltung wollte eine Betreuung der Kinder sicherstellen.

Nach Angaben der Gewerkschaft sind bald mehr als die Hälfte der Berliner Pädagogen angestellt. Laut Senatsverwaltung waren es zum Stichtag am 1. November vergangenen Jahres 44 Prozent. Die GEW hatte in den vergangenen Jahren immer wieder große Streiks organisiert. Zuletzt hatten die Lehrer in Berlin am 26. Januar die Arbeit niedergelegt.

Die Gewerkschaft erwarte, dass Kollatz-Ahnen eine Einladung zu Sondierungsgesprächen ausspreche, sagte die Vorsitzende der GEW, Berlin, Doreen Siebernik. «Sind diese Gespräche ernsthaft und zielorientiert, dann sind weitere Streiks vom Tisch.» Andernfalls werde der Arbeitskampf fortgesetzt, so Siebernik. «Massive Störungen des Schulbetriebs werden dann nicht mehr auszuschließen sein.» (dpa)

zum Bericht: Gleiches Geld für alle Lehrkräfte: GEW nimmt den Kampf wieder auf – Streik in Berlin

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