Hessen-SPD beklagt stiefmütterliche Behandlung des herkunftssprachlichen Unterrichts

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WIESBADEN. Die hessische Landesregierung wird ihrer Verantwortung für Kinder mit Migrationsgeschichte nicht gerecht, zumindest nach Ansicht der SDP-Opposition im Landtag. Insgesamt besuchen rund 15.000 Schüler entsprechende Angebote.

Die SPD im hessischen Landtag hat der Regierung vorgeworfen, den herkunftssprachlichen Unterricht zu vernachlässigen. Der SPD-Bildungspolitiker Turgut Yüksel sagte, die Landesregierung ziehe staatliche Lehrkräfte aus dem herkunftssprachlichen Unterricht ab. Das sei falsch. Sie behandle den Unterricht «stiefmütterlich» und wälze die Verantwortung auf die jeweiligen Herkunftsländer ab. «Kinder mit einer Migrationsgeschichte sind keine abstrakte Problemgruppe, sondern eine Bereicherung für unser Land und sollten angemessen gefördert werden», sagte Yüksel.

Der Abgeordnete hatte im Mai eine kleine Anfrage zu dem Thema im Landtag gestellt. Aus der Antwort von Kultusminister Alexander Lorz (CDU) geht hervor, dass in diesem Schuljahr mehr als die Hälfte der Lehrer (108) vom Land Hessen gestellt werden. Den Rest (82) stellen die Herkunftsländer, also etwa Botschaften, Konsulate und Vereine. Lorz zufolge gibt es den Unterricht an 342 Schulen, die in der Verantwortung des Landes stehen. Etwa 10 000 Schüler besuchen ihn. In der Verantwortung der Herkunftsländer sind es rund 5000 Schüler an 230 Standorten. (dpa)

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