Marode Berliner Schulen: Senat und Bezirke uneins über Sanierungskosten

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BERLIN. Rund 4,9 Milliarden Euro veranschlagen die 12 Berliner Bezirke für die Sanierung maroder Schulen. Der Bildungssenat kalkuliert derzeit mit rund 1,5 Milliarden Euro für akute Sanierungen und will die vorliegenden Zahlen aus den Bezirken nun prüfen.

Die Sanierung hunderter maroder Schulen in Berlin würde nach Einschätzung der Bezirke 4,9 Milliarden Euro kosten. Diese Summe, die sowohl allgemeinbildende wie berufliche Schulen enthalte, müsse nun auf Plausibilität geprüft werden, sagte eine Sprecherin des Bildungssenats. Einige Bezirke meldeten auch Privatschulen oder Jugendkunstschulen. Akut seien Sanierungen für etwa 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro, hieß es.

Der Sanierungsstau inWer trägt die Schuld am Sanierungsstau bei den Berliner Schulen? Senat und Bezirke in Berlin versuchen sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Foto: onnola / flickr (CC BY-SA 2.0) Berlin beträgt fünf Milliarden Euro. Foto: onnola / flickr  (CC BY-SA 2.0)
Wer trägt die Schuld am Sanierungsstau bei den Berliner Schulen? Senat und Bezirke in Berlin versuchen sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. Foto: onnola / flickr (CC BY-SA 2.0)

Die zwölf Berliner Bezirke waren aufgefordert, den kurz-, mittel- und langfristigen Sanierungsbedarf an ihren Schulen zu melden. Die größte Summe nannte Tempelhof-Schöneberg mit 557 Millionen Euro – allerdings rechnete der Bezirk auch Maßnahmen mit ein, die bereits in der Investitionsplanung berücksichtigt sind. Steglitz-Zehlendorf meldete 457 Millionen Euro an, Neukölln 452 Millionen. Den geringsten Sanierungsbedarf sehen Treptow-Köpenick mit 285 und Marzahn-Hellersdorf mit 298 Millionen Euro.

Die Lehrergewerkschaft GEW forderte eine verlässliche Finanzierung. Mittel aus verschiedenen Töpfen müssten gebündelt werden. «Über Jahre haben Senat und Bezirke die Berliner Schulen vernachlässigt», kritisierte der Vorsitzende Tom Erdmann. Schulsanierung und -neubau müssten in einem demokratischen Prozess gestaltet werden. Derzeit müssten die Schulen wegen fehlender Räume pädagogische Konzepte aufgeben. (dpa)

• zum Bericht: Marode Schulen werden Wahlkampfthema in Berlin. Rot-Schwarz streitet – CDU: Offenbarungseid der SPD

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