Holter fordert Lehrer auf, mehr Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln

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Angesichts jüngster antisemitischer Übergriffe an Schulen hat der KMK-Chef Helmut Holter dazu aufgerufen, mehr Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln. «Es ist wichtig, im schulischen Alltag die Vielfältigkeit des Judentums sichtbar zu machen», sagte der Thüringer Bildungsminister der «Passauer Neuen Presse».

Übernimmt nächste Woche das Bildungsministerium in Erfurt: Helmut Holter. Foto: Martin Kraft / Wikimedia Commons CC BY SA 3.0
Holter sieht Lehrer in einer präventiven Funktion.                        Foto: Martin Kraft / Wikimedia Commons / CC BY SA 3.0

«Als erstes müssen wir den Lehrkräften den Rücken stärken, denn sie sind ganz nah dran.» Es reiche aber nicht, erst zu reagieren, wenn etwas passiert sei. Pädagogen sollten darauf hinwirken, dass es erst gar nicht zu solchen Vorfällen komme. «Wir wollen die Demokratiebildung weiter stärken und dabei deutlich machen, dass die Haltung des Anderen zu respektieren ist», sagte der Politiker der Linkspartei.

Aktuell trifft sich die Kultusministerkonferenz mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, um über Übergriffe gegen Juden an Schulen zu sprechen. Jüngst hatte der Fall einer Berliner Grundschule bundesweit für Aufsehen gesorgt, an der eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit beschimpft worden war.

Holter hält eine Meldepflicht für religiöses Mobbing an Schulen für sinnvoll. «Wir brauchen aber keine reine Antisemitismus-Statistik, sondern wir müssen alle Fälle religiösen Mobbings, egal welche Religion betroffen ist, erfassen», betonte er. dpa

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