Mehr Geld für Thüringer Regelschullehrer – CDU: Mogelpackung!

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ERFURT. Thüringer Regelschullehrer sollen mehr Geld bekommen – in zwei Schritten. Ein erstes Gesetz dazu hat das Parlament am Freitag beschlossen.

Es darf ein bisschen mehr sein. Foto: birgitH / pixelio.de

Thüringer Regelschullehrer bekommen rückwirkend zum Januar mehr Geld. Einen entsprechenden Gesetzentwurf beschloss das Parlament am Freitag mit den Stimmen der rot-rot-grünen Regierungskoalition. Die Abgeordneten der Fraktionen von CDU und AfD stimmten dagegen.

Das nun beschlossene Gesetz sieht vor, dass Regelschullehrer rückwirkend zum Januar rund 255 Euro monatlich mehr bekommen. In einem zweiten Schritt sollen die Gehälter dann Mitte des kommenden Jahres auf die Besoldungsstufe A13/E13 angehoben werden. Diese Erhöhung soll ab Januar 2020 gelten. Damit würden Thüringer Regelschullehrer genauso viel verdienen wie ihre Kollegen an den Gymnasien. Im Vergleich zum jetzigen Gehalt würde dies ein Plus von rund 500 Euro monatlich bedeuten.

Von der oppositionellen CDU-Fraktion kam scharfe Kritik. Der Gesetzentwurf versetze der Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufes in Thüringen einen erheblichen Schlag, sagte der CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner. «Denn für alle Lehrer fallen die sogenannten funktionslosen Beförderungen weg», sagte Tischner. Demnach könnten an Grund- und Regelschulen künftig nur noch die Schulleiter und ihre Stellvertreter befördert werden.

Außerdem monierte Tischner, dass der Gesetzentwurf das Amt des Fachleiters nicht genügend stärke. Dies sei aber wichtig, um in Zukunft ausreichend Lehrer ausbilden zu können. Fachleiter an den Schulen begleiten in der Regel Lehramtsanwärter während des Referendariats.

Tischner forderte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) zudem auf, sogenannte Ein-Fach-Lehrer ihren Kollegen mit einer Lehrbefähigung in zwei Schulfächern gleichzustellen. «Sie bleiben für die Landesregierung weiter Lehrer zweiter Klasse und sind von der Besoldungserhöhung dauerhaft ausgeschlossen», sagte Tischner. Auch die Bildungsgewerkschaft GEW hatte eine Gleichstellung der Ein-Fach-Lehrer immer wieder gefordert. «Die Gesetzesnovelle hat deutlich mehr Nachteile für die Lehrer in Thüringen als sie Vorteile bringt», sagte Tischner. dpa

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