Hubig frohlockt: Wir schlagen uns beim Lehrermangel besser als andere

3

MAINZ. Neue Lehrkräfte zu finden, ist laut rheinland-pfälzischem Bildungsministerium nicht ganz leicht. Das Land sieht sich in einem bundesweiten Wettbewerb. Es steht aber laut Bildungsministerin Hubig besser da als andere.

Mehr Lehrerstellen trotz sinkender Schülerzahl: Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig ist mit sich zufrieden. Foto: Georg Banek / Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz

Mit 170 neuen Lehrerstellen bei insgesamt sinkender Schülerzahl ist Rheinland-Pfalz ins Schuljahr 2019/2020 gestartet. Damit würden sowohl die Unterrichtsqualität als auch die Arbeitsbedingungen von Lehrerinnen und Lehrern verbessert, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Montag in Mainz. «Außerdem wollen wir auf diese Weise viele Lehrkräfte an Rheinland-Pfalz binden.»

Von den 170 neuen Stellen sind 40 für «Feuerwehrlehrkräfte» an Grundschulen vorgesehen, um kurzfristige Vertretungsfälle abzudecken. Auch von den übrigen entfällt ein großer Teil auf Grundschulen.

1000 Lehrerstellen wurden im Land neu besetzt

Zum Start des neuen Schuljahres seien rund 1000 Stellen neu besetzt worden, sagte Hubig. Neue Lehrkräfte zu gewinnen, sei nicht einfach. Dies sei ein bundesweites Thema. Mit gezielter Werbung für ein Lehramtsstudium, dem Ausbau der Ausbildungskapazitäten und der Verbeamtung der Lehrkräfte stehe Rheinland-Pfalz besser da als viele andere Bundesländer.

An den Realschulen plus, Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien seien alle Planstellen mit jeweils dafür ausgebildeten Lehrkräften besetzt worden, sagte die Ministerin. An den Grundschulen, wo die Schülerzahl noch einmal gestiegen ist, können 31 der rund 8000 Planstellen den Angaben zufolge erst zum zweiten Halbjahr ab Anfang Februar besetzt werden. Bei Förderschulen trifft dies auf 39 von 3000 Planstellen zu.

Unter den rund 406.900 Schülern an allgemeinbildenden Schulen sind auch rund 36.000 Kinder, die die 1. Klasse besuchen. Dies sind nach einer Prognose des Bildungsministeriums etwas mehr als vor einem Jahr mit 35.430 Erstklässlern. Die Gesamtzahl der Schüler ist um rund 3000 zurückgegangen.

Mathe und Lesen sollen an den Grundschulen gestärkt werden

Die Berufsschulen erwarten im neuen Schuljahr etwa 115.800 Jugendliche und junge Erwachsene. Dort sei die Unterrichtsversorgung zwar besser geworden, aber noch nicht ganz auf dem Stand der allgemeinbildenden Schulen, sagte Staatssekretär Hans Beckmann (SPD).

Mit dem Start des Diagnose- und Förderprogramms «Mathe macht stark» an 52 Grundschulen und dem sprachlichen Gegenstück «Lesen macht stark», das an 120 Schulen bereits ins zweite Jahr geht, sollen Grundschüler Angebote zur Verbesserung der drei grundlegenden Kompetenzen – Lesen, Schreiben, Rechnen – erhalten, wie das Bildungsministerium weiter mitteilte. In diesem Schuljahr werde außerdem ein Grundwortschatz mit 750 Wörtern eingeführt. dpa

Lehrer blicken mit Sorge auf das neue Schuljahr: Drohen wieder hoher Unterrichtsausfall und Abordnungschaos?

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Heinz
4 Jahre zuvor

Anstatt sich selbst auf die Schulter zu klopfen, weil man aus einer von Vorgängern und Kollegen gemachten Misere versucht das Beste zu machen, hätte man ja auch zumindest mit einem Satz mal erwähnen können, welche tolle Arbeit die Kollegen an der Basis leisten, das würde ja auch irgendwie zur Zufriedenheit beitragen.

Herr Mückenfuß
4 Jahre zuvor

Zitat: „Mit dem Start des Diagnose- und Förderprogramms «Mathe macht stark» an 52 Grundschulen und dem sprachlichen Gegenstück «Lesen macht stark», das an 120 Schulen bereits ins zweite Jahr geht, sollen Grundschüler Angebote zur Verbesserung der drei grundlegenden Kompetenzen – Lesen, Schreiben, Rechnen – erhalten, wie das Bildungsministerium weiter mitteilte. In diesem Schuljahr werde außerdem ein Grundwortschatz mit 750 Wörtern eingeführt.“

Klingt richtig. Anderes, z.B. der Englischunterricht, muss dann eben warten.

Daniel Hans Jan Hinkelmann
4 Jahre zuvor

Na ja, wir können uns noch weiter verbessern.