Sollen Schulen selbst Lehrer einstellen? Holter ist dagegen

3

ERFURT. Nach Ansicht des Thüringer Bildungsministers Helmut Holter (Linke) sollen auch in Zukunft die Thüringer Schulämter über Lehrereinstellungen entscheiden – und nicht die Schulen selbst. Er könne verstehen, dass bestimmte Schulen ein Interesse daran hätten, Einstellungen selbst vorzunehmen. «Ich habe aber die Sorge, dass dann Schulen an den Rändern Thüringens mit Nachbarn wie Bayern oder Hessen und Schulen im ländlichen Raum dann den Kürzeren ziehen und keine Lehrer bekommen», sagte Holter. Deshalb müsse es bei den Einstellungen eine Steuerungsfunktion der Schulämter geben.

Ringt – wie andere Kultusminister auch – mit dem Lehrermangel: Thüringens Bildungsminister Holter. Foto: Jacob Schröter / Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Helmut Holter

In der Vergangenheit hatte unter anderem der Thüringer Lehrerverband gefordert, dass sich angehende Lehrer direkt an einer Schule bewerben können sollten statt bei einem der fünf Thüringer Schulämter.

Der SPD-Vorsitzende Wolfgang Tiefensee plädierte jetzt dafür, den Schulen mehr Entscheidungsspielraum bei der Einstellung von Lehrern zu geben. Das könnte möglicherweise auch in Absprache mit den Schulämtern passieren. dpa

Junge Lehrer meiden das Landleben – immer mehr Schulen außerhalb der Städte leiden unter Personalmangel

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Karl-Heinz Trpka
5 Jahre zuvor

Schulen sollten Lehrer einstellen können. Eine Schule sieht den Bedarf an Lehrern eher als ein Ministerium.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Karl-Heinz Trpka

In dem Fall bräuchten Schulen ihren eigenen Personaletat, den sie nicht haben.

Herr Mückenfuß
5 Jahre zuvor

Die Steuerungsfunktion ist vernünftig. Zu DDR-Zeiten musste sich ein Lehrerstudent verpflichten, in den ersten 3 Jahren nach Berufsabschluss da zu arbeiten, wo der Staat ihn hinschickt.

Ähnliches könnte man auch heute machen und sich dann die “Buschzulage” sparen, um Lehrer in ländliche oder “östliche” Gegenden zu locken. Falls jemand die Freiheit der Berufswahl dagegen halten möchte, würde ich vorschlagen, Staat und Student könnten ja auch einen Vertrag schließen: Ich, Staat, finanziere dein 7-jähriges Studium (5 Jahre Uni und 2 Jahre Referendariat) , wenn du möchtest, und du arbeitest dafür danach 5 Jahre dort, wo ich dich hinschicke. (Wenn du das nicht möchtest, finanziere dein Studium selbst.)