ERFURT. Nach Ansicht des Thüringer Bildungsministers Helmut Holter (Linke) sollen auch in Zukunft die Thüringer Schulämter über Lehrereinstellungen entscheiden – und nicht die Schulen selbst. Er könne verstehen, dass bestimmte Schulen ein Interesse daran hätten, Einstellungen selbst vorzunehmen. «Ich habe aber die Sorge, dass dann Schulen an den Rändern Thüringens mit Nachbarn wie Bayern oder Hessen und Schulen im ländlichen Raum dann den Kürzeren ziehen und keine Lehrer bekommen», sagte Holter. Deshalb müsse es bei den Einstellungen eine Steuerungsfunktion der Schulämter geben.
In der Vergangenheit hatte unter anderem der Thüringer Lehrerverband gefordert, dass sich angehende Lehrer direkt an einer Schule bewerben können sollten statt bei einem der fünf Thüringer Schulämter.
Der SPD-Vorsitzende Wolfgang Tiefensee plädierte jetzt dafür, den Schulen mehr Entscheidungsspielraum bei der Einstellung von Lehrern zu geben. Das könnte möglicherweise auch in Absprache mit den Schulämtern passieren. dpa
Schulen sollten Lehrer einstellen können. Eine Schule sieht den Bedarf an Lehrern eher als ein Ministerium.
In dem Fall bräuchten Schulen ihren eigenen Personaletat, den sie nicht haben.
Die Steuerungsfunktion ist vernünftig. Zu DDR-Zeiten musste sich ein Lehrerstudent verpflichten, in den ersten 3 Jahren nach Berufsabschluss da zu arbeiten, wo der Staat ihn hinschickt.
Ähnliches könnte man auch heute machen und sich dann die “Buschzulage” sparen, um Lehrer in ländliche oder “östliche” Gegenden zu locken. Falls jemand die Freiheit der Berufswahl dagegen halten möchte, würde ich vorschlagen, Staat und Student könnten ja auch einen Vertrag schließen: Ich, Staat, finanziere dein 7-jähriges Studium (5 Jahre Uni und 2 Jahre Referendariat) , wenn du möchtest, und du arbeitest dafür danach 5 Jahre dort, wo ich dich hinschicke. (Wenn du das nicht möchtest, finanziere dein Studium selbst.)