Auftakt zum Betrugsprozess gegen Lehrer a. D. platzt wegen Krankmeldung

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DÜSSELDORF. Neun Jahre lang im Ruhestand volles Gehalt kassieren – das soll einem ehemaligen Physik-Lehrer aus Gelsenkirchen gelungen sein, mit freundlicher Unterstützung des Landes. Nun sollte der Fall ein Nachspiel vor dem Amtsgericht Düsseldorf haben. Doch der Prozessauftakt platzte: Der Ex-Pädagoge hat sich kurzfristig krank gemeldet. 

Ort der Verhandlung: das Amtsgericht Düsseldorf. Foto: Wiegels / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)
Ort der Verhandlung: das Amtsgericht Düsseldorf. Foto: Wiegels / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)

Ein Lehrer aus Gelsenkirchen soll trotz seines Vorruhestands neun Jahre lang weiter volles Gehalt kassiert haben (News4teachers berichtete). An diesem Montag hätte sich dafür der 67-Jährige in Düsseldorf eigentlich wegen besonders schweren Betrugs vor Gericht verantworten müssen.

Hintergrund: Der angestellte Lehrer hatte sich mit der Bezirksregierung in einem Vergleich vor dem Landesarbeitsgericht Hamm geeinigt, Ende Januar 2009 in Vorruhestand zu gehen. Wegen eines Übermittlungsfehlers der Bezirksregierung soll das Landesamt für Besoldung davon nichts erfahren haben. Das zahlte daher bis zum 31. Januar 2018 weiter das volle Gehalt – insgesamt fast eine halbe Million Euro. Nun droht dem Rentner Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass der Angeklagte es nicht nur unterlassen habe, die Behörden über ihren Fehler zu informieren, sondern auch noch jährlich die Bescheinigungen über von ihm gezahlte Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung vorgelegt habe, um dafür den Arbeitgeberzuschuss zu kassieren. Sobald der Angeklagte wieder gesund ist, wird der Prozess gegen ihn neu angesetzt. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrerin bekommt zu hohe Bezüge überwiesen und meldet das nicht: Neun Monate Haft auf Bewährung – aber auch das Besoldungsamt gerät unter Druck

 

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