BONN. Als Vertrauenslehrer hatte er eine besondere Verantwortung – die ein Bonner Pädagoge aber skrupellos ausgenutzt haben soll. Der 57-Jährige, der ab Mittwoch vor Gericht steht, soll eine Schülerin sexuell missbraucht haben.
Wegen sexuellen Missbrauchs einer 14-jährigen Schülerin in acht Fällen muss sich am Mittwoch ein ehemaliger Lehrer vor dem Bonner Landgericht verantworten. Der 57-Jährige soll die Schülerin, die ihn – da er krankgeschrieben war – zuhause aufgesucht hatte, gleich bei der ersten Begegnung umarmt haben. Auch habe er versucht, sie zu küssen. Die 14-Jährige, die wegen Liebeskummers einen Rat von ihrem Vertrauenslehrer erhofft hatte, soll den ersten Übergriff noch abgewehrt haben.
Bei weiteren Besuchen der Jugendlichen war es schließlich zu teilweise ungeschütztem Geschlechtsverkehr gekommen. Mit wertvollen Geschenken – wie Smartphone, Markenschuhen, Brosche oder Dessous – habe er das Mädchen manipuliert, heißt es in der Anklage. Dem Lehrer sei klar gewesen, dass die Schülerin mit so einer Beziehung emotional überfordert gewesen sei.
Der Lehrer hat sich auf eigenen Antrag beurlauben lassen
Darüber hinaus wird dem Pädagogen noch versuchte Körperverletzung in sieben Fällen vorgeworfen: Obwohl er gewusst habe, dass er an einer hochansteckenden Geschlechtskrankheit leide, habe er den Sex ohne Kondome praktiziert. Der Pädagoge lehrt nicht mehr an der Bonner Schule, er hatte sich auf eigenen Antrag beurlauben lassen. dpa
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