Haftbefehl wegen Mordes: Erzieherin soll Kita-Kind getötet haben

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VIERSEN. Ein dreijähriges Mädchen wird vom Notarzt aus einer Kita geholt. Es atmet kaum noch. Zwei Wochen später stirbt das Kind im Krankenhaus, eine Erzieherin wird des Mordes verdächtigt.

Die Erzieherin muss sich vor Gericht veranntworten. Foto: Shutterstock

In einer Viersener Kita soll eine Erzieherin ein dreijähriges Mädchen getötet haben. Die 25-Jährige sei festgenommen worden und befinde sich wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach am Freitag mit.

Demnach war es bereits am 21. April in einer städtischen Kita zu einem Notarzteinsatz gekommen, da das Kind nicht mehr atmete. Das Mädchen sei am 4. Mai im Krankenhaus gestorben. Das Krankenhaus hatte bereits vorher die Polizei alarmiert, da den Ärzten der Fall verdächtig vorkam. Nach der Obduktion war nach Angaben der Ermittler endgültig klar, «dass das Mädchen durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist». Wie genau das Kind starb, wurde zunächst nicht öffentlich gemacht.

Am vergangenen Dienstag wurde die 25-Jährige als Tatverdächtige festgenommen und einen Tag später dem Haftrichter vorgeführt. Sie sitzt nun wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Inzwischen ist die Frau offiziell nicht mehr in der Kita beschäftigt, weshalb Polizei und Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung von einer ehemaligen Erzieherin berichteten. Ob der Frau erst nach ihrer Festnahme gekündigt wurde oder ob sie bereits vorher ausgeschieden war, blieb unklar.

Polizei und Staatsanwaltschaft wollten sich am Freitag nicht weiter äußern und kündigten eine gemeinsame Pressekonferenz für einen späteren Zeitpunkt an.

Die Viersener Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) äußerte sich bestürzt. «Das Entsetzen über den Verdacht, dass ein solches Geschehen sich in einer Kindertagesstätte ereignet haben könnte, hinterlässt uns sprachlos», sagte sie laut Mitteilung am Freitag.

Sie habe der Mutter des toten Mädchens bereits persönlich ihre Anteilnahme ausgedrückt. «Meine Gedanken sind aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den anderen Eltern und Kindern der betroffenen Kita. Auch für diese Menschen bedeutet der Verdacht eine schwere Prüfung.» Die Stadt werde die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiterhin in vollem Umfang unterstützen, versicherte Anemüller. Das Kind ist nach Angaben der Stadt bereits bestattet worden. dpa

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