DÜSSELDORF. Neue Runde im Wirrwarr um den Schulbetrieb: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat einen Zeitpunkt für die Rückkehr der Mehrheit der Schüler in ihre Klassenräume ausdrücklich offen gelassen. «Wenn wir die Glaskugel hätten, dann wäre es einfacher für alle Beteiligten», sagte sie am Montagmorgen dem WDR auf die Frage, wie die Situation in der kommenden Woche aussehen werde. Vor gerade einmal vier Tagen hatte das aber noch anders geklungen.
In Nordrhein-Westfalen hat der Unterricht nach den Osterferien am Montag wieder im Homeschooling begonnen – mit Ausnahme der Abschlussklassen. Noch am vergangenen Donnerstag hatte Gebauer dazu eine Pressemitteilung herausgeben lassen mit der Überschrift: “Eine Woche Distanzunterricht für größtmögliche Sicherheit an Schulen”. Darin hieß es: “Ab dem 19. April 2021 soll der Unterricht an den Schulen dann – sofern es das Infektionsgeschehen zulässt – wieder mit Präsenzanteilen (Wechselunterricht) fortgesetzt werden.”
Das Infektionsgeschehen habe sich in den vergangenen Tagen nochmals dramatisch verändert, so begründete Gebauer ihren erneuten Schwenk. «Das müssen wir uns natürlich alles genau anschauen, um dann zu entscheiden, wie es ab kommender Woche weitergeht», sagte die Schulministerin. Eine Entscheidung solle so schnell wie möglich getroffen werden. Die Situation sei aber «sehr instabil».
«Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie»
Was genau sich in den vergangenen vier Tagen im Infektionsgeschehen verändert hat und in der letzten Woche nicht absehbar war, ist allerdings unklar. Am vergangenen Donnerstag lag der Inzidenzwert für NRW bei 107 – Tendenz steigend. Gebauer versicherte trotzdem einmal mehr: «Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie.» Gestern wies das RKI für NRW einen Inzidenzwert von 125 aus. Den Verdacht, dass der Präsenzunterricht abgesagt worden war, weil die Test-Kits nicht rechtzeitig an die Schulen ausliefern worden waren, hatte das Ministerium zurückgewiesen.
Vor den Osterferien drängte Gebauer allerdings noch massiv auf Präsenz in den Schulen. Zwei Wochen vor den Osterferien ordnete sie deshalb Wechselunterricht an. Für die Schülerinnen und Schüler galt dann auch wieder eine Präsenzpflicht. Einige Städte und Landkreise, darunter Dortmund und Duisburg, hatten auf einen Aufschub wegen steigender Infektionszahlen gedrungen. Die Landesregierung gab dem allerdings nur in Einzelfällen statt. Der Stadt Duisburg etwa wurde der Distanzunterricht ausdrücklich untersagt – bei einem Inzidenzwert von 123.
Tatsächlich haben zum Unterrichtsbeginn am Montag noch immer nicht alle Schulen die zugesagten Selbsttest-Lieferungen erhalten. Die seien noch nicht an allen Schulen angekommen, so monierte der Philologenverband NRW. Es gebe einzelne Ausnahmen, «bei denen eine Erreichbarkeit vor Ort nicht sichergestellt werden konnte», ansonsten seien alle Schulen versorgt, hieß es dagegen aus dem Schulministerium in Düsseldorf. Es könne planmäßig im Laufe dieser Woche zwei Mal getestet werden. Das gilt zunächst für Schüler der Abschlussklassen – für sie gibt es Präsenzunterricht – und für Kinder bis zur sechsten Klasse, für die eine Notbetreuung sichergestellt ist.
«Die Lehrkräfte haben während der Beaufsichtigung der Tests ein sehr ungutes Gefühl»
Aber auch dort, wo die Tests angekommen sind, herrscht Versunsicherung, wie die Philologen-Landesvorsitzende Sabine Mistler betonte: «Die Lehrkräfte haben während der Beaufsichtigung der Tests ein sehr ungutes Gefühl, fühlen sich im Rahmen des Gesundheitsschutzes nicht sicher.» Das treffe auch auf viele Schüler zu. Mistler zufolge meldeten sich bereits Abiturienten vom Präsenzunterricht ab, weil sie nicht riskieren wollten, sich anzustecken oder während der Prüfungen in Quarantäne gehen zu müssen. Es sei ärgerlich, dass die Tests noch von der wertvollen Unterrichtszeit abgeknapst würden, sie sollten besser vorher und von geschulte Personen durchgeführt werden, so forderte die Verbandschefin.
Auch unter den Eltern wächst der Unmut. Die Landeselternschaft der integrierten Schulen hält zwar eine Einschränkung des Präsenzunterrichts für dringend geboten, wie sie am Montag mitteilte. Die erneute kurzfristige Einführung des Distanzunterrichts schaffe aber mehr Probleme als sie löse, die vorgesehenen Ausnahmen seien «fehlerhaft gesetzt». Eltern bräuchten nun schnell klare Perspektiven zur weiteren Planung bis zu den Sommerferien. News4teachers / mit Material der dpa
«Wenn wir die Glaskugel hätten, dann wäre es einfacher für alle Beteiligten»
Hmmm, wenn die ReNo-Gehilfin nach dem Glaskugelprinzip gehandelt hätte, dann wären – allein aufgrund der allgemeinen Wahrscheinlichkeit in den letzten Monaten ein paar brauchbare Entscheidungen dabei gewesen.
Sie hat sich aber mit Bedacht für eine möglichst wissenschaftlichfeindliche Grundhaltung entschieden und tut offenbar nur Dinge, vor denen die Experten seit Monaten warnen…und dieses Handeln wiederholt sie möglichst oft – auch wenn es sich bislang jedesmal als großer Fehler erwiesen hat.
In meiner Stadt haben wir am heutigen Tag einen I-Wert von über 150 —letzte Woche um diese Zeit lagen wir bei unter hundert….zum kommenden Wochende werden wir die 200er-Marke entweder gerade erreichen bzw. bereits geknackt haben…der Trend ist in ganz NRW gleich….wozu also der von der Gebauer´schen geforderte “crystal ball” … wohin die Entwicklung läuft kann ein Blinder durch die Holzschuhe spüren. Nur “dat Yvonne” natürlich wieder nicht!!
Lady Zick-Zack will offenbar dem aktuell französischen Modell des Triagierens folgen, nach dem alten Kneipenmotto “Mit einem Messer im Rücken gehen wir noch lange nicht nach Hause!” – bzw. “Halbbesoffen ist rausgeschmissenes Geld”.
Mit solchen Politiker*innen sind wir sowas von am Arsch!!
«Wenn wir die Glaskugel hätten, dann wäre es einfacher für alle Beteiligten» –
Fragt sich nur in welcher Position die Glaskugel hierbei säße?
Bitte, jetzt nicht schon wieder Gebauer-Bashing! Ich habe das Gefühl, die Dame so langsam ganz ohne Kristallkugel durchschaut zu haben. Tatsächlich haben sich die RKI-Vorhersagen von einer 300er Inzidenz Mitte April bislang nicht erfüllt, aber es ist auch noch nicht sicher, dass das nicht noch kommt. Insofern sichert sich das Gebäuer in alle Richtungen ab und liefert uns wieder mal pünktlich am Freitagabend die Schulmail für nächste Woche.
Richtig ist, dass vernünftige Planung anders aussieht. Allerdings sollte man auch festhalten, dass sie im Vergleich der Kultusminister doch noch positiv auffällt und immerhin ihre Politik auch in Relation zu Sachsen beispielsweise verkaufen muss.
Genau das ist ja das Problem mit der Politik: dass Sie und ich auf unsere „Gefühle“ angewiesen sind, um das Chaos noch zu durchschauen – mit Verstand kommt man hier nicht weiter.
Klar, schlimmer geht’s immer. Gemessen an Ernst Ulbricht oder Mister Bean ist die Dame gold, keine Frage.
Ach Tacheles….nun lass uns doch das bisschen Freude in unserem trüben Alltag….”Ehre, wem Ehre gebührt”
Ich finde es eher gut, dass vermutlich länger mehr Einschränkungen an dieser Stelle gemacht werden.
An unserer Schule haben sich auch 90% der Abiturienten vom Präsenzunterricht abgemeldet… Die sind auch schlau…
https://www.ardmediathek.de/video/westpol/westpol/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTkyZTJkMzYzLWQ3NzItNDIwMi04N2UyLTQ1M2YzMTJlMTNmYQ/
“Westpol” von gestern Abend; gleich im ersten Bericht geht’s ums NRW-Schul-Chaos.
Aber hey, wir hier in Niedersachsen können Chaos auch: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Corona-Testpflicht-Schulleitungsverband-spricht-von-Chaos,corona7500.html
Und wir berichten auch darüber: https://www.news4teachers.de/2021/04/voellig-unprofessionell-schulleitungsverband-kritisiert-ministerium-fuer-chaos-beim-testpflicht-start/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Heute 30 Sekunden nachgedacht- äh gerechnet. Der Bedarf unserer BBS ca. 2500 SuS +170 KuK= 5340 Testkits pro Woche…. Und noch weiteres Schulpersonal….
Da laufen Kosten auf im Bildungsektor? – KM schreit: Lockdown now!
Laschet muss sich jetzt ja auch erst Mal um Kanzlerschaft kümmern. Mit dem heutigen Tag steht fest dass Deutschland zum ersten Mal eine oder einen Grünen Kanzler bekommt.
Man kann sich nur noch an den Kopf packen! Glaskugel!
Wie lange schon sagen und schreiben Wissenschaftler, was Sache und was angesagt ist – einige bis zur Verzweiflung, weil die Politik die Tatsachen nicht sehen will.
Dazu braucht man keine Glaskugel, nur ein Minimum naturwissenschaftlichen Verständnisses.
Wie lange schon sagen und schreiben wir Lehrer, was aus unserer Sicht geht und was gar nicht geht?
Dazu braucht man auch keine Glaskugel, nur die Erfahrung, dass sich auch früher schon jede Infektion in Schulen ausgebreitet hat und jeder von uns regelmäßig die jährlichen Grippewellen mitgenommen hat.
Dem Virus ist es eh egal, ob wir es begreifen oder nicht!
DIE POLITIKER FAHREN ES TATSÄCHLICH VOR DIE WAND!
Keiner kann behaupten, er habe nicht gewusst, was Sache ist.
Keiner braucht sich auf eine Glaskugel zu berufen.
Fahren wir alle mit vor die Wand?
Lehrer, Schüler, Eltern?
Oder nicht?
Was, wenn nicht?
Es kann doch nicht wahr sein, dass jedem einzelnen Kollegen die Gewissensentscheidung auferlegt bleibt, weiter brav zur Schule zu gehen und sich damit mitschuldig zu machen an dieser Gemeingefährdung oder sich mehr oder weniger elegant aus Selbstschutz zurückzuziehen und sich damit der Verantwortung, aber auch dem Kontakt mit den Schülern zu entziehen, die uns jetzt (neben ihren Eltern) doch eigentlich brauchen!
Dabei gäbe es einen vergleichweise “einfachen” (wenn auch zu spät kommenden) Ausweg:
Schulen zu, bis die Zahlen runter sind, bis dahin Impfen, Luftfilte und Tests.
Alternativlos!
Das sagen alle, die es wissen.
Nur die, die es nicht wissen wollen, sagen was anderes und verantworten damit noch viel schilmmeres und noch viel länger andauerndes Chaos!
@kanndochnichtwahrsein: Tja, das mit dem “mitschuldig machen” hatten wir schon einmal! Ich denke, das ist einfach eine zutiefst deutsche Eigenschaft: folgsam und dienstbeflissen sein. Stünde ich nochmal vor der Entscheidung, Kinder zu bekommen: ich würde mir das Land, in dem sie leben, sehr sorgfältig aussuchen, und ein Punkt wäre ganz sicher auch “Schulpräsenzpflicht nein Danke”….
Heute also mit Abschlussklassenkontakt wieder ab in die Schule. Die Schüler werden morgens im Unterricht getestet – als Gruppenevent natürlich. Zum Glück war kein positives Ergebnis dabei – hat aber den lustigen Effekt, dass alle der Meinung sind: Wir sind getestet und sicher! Also sitzt man ohne Maske nebeneinander und teilt wieder munter seinen Eistee, solange keine Lehrkraft im Raum ist. Wenn diese kommt, hat man jetzt noch längere Diskussionen darüber, warum an Hygieneregeln festgehalten werden muss (wieso? Wir sind doch alle negativ….?). Wir Lehrer müssen uns natürlich vor dem Unterrichten auch testen. Die Tests liegen da zur Selbstbedienung – einen Raum um den Test durchzuführen gibt es aber nicht. Also macht man das schön im Lehrerzimmer neben den anderen Kollegen (der größte Teil unserer Schule ist nämlich gerade eine Baustelle wegen Sanierungen). Ich bin schwer gespannt, wie das alles funktionieren soll, wenn alle Klassen und alle Kollegen wieder da sind. In der Videokonferenz heute morgen mit meinen 6tKlässlern wurden übrigens treffsicher alle Probleme und Ängste der Schüler zum Testprozedere benannt. Von “dann wissen doch alle, wer positiv ist” über “dann kriegen alle anderen Angst” bis hin zu “wenn einer positiv ist, laufe ich weg” und “dann stecken sich doch alle an wenn einer positiv ist und die Maske unten hatte”. Jegliche Beschwichtigungsversuche und Erklärungen liefen ins Leere. Ich bin so gespannt auf den Wechselunterricht mit den Testdurchführungen – meine Schüler sind auf jeden Fall jetzt schon kurz vor dem Nervenzusammenbruch(das können sie erfahrungsgemäß richtig gut!). Also wegen mir kann der Präsenzunterricht gern erstmal noch ausgesetzt bleiben…
Hat da einer der Zuarbeiter etwa vorgerechnet was die Aktion “testen ist sicher” mit zwei Selbsttests die Woche bis zum Sommer kosten wird?
~4€ pro Test und 5Mio Tests. Das sind 20Mio€ pro Woche.
Heure
Bei 75 anwesenden SuS waren 2 positiv, einer hat verweigert.
“Die Schulen sind keine Treiber der Pandemie.” Sie hat sich und anderen das jetzt so oft gesagt, dass es schon fast wahnsinnig wirkt.
Ich denke, Frau Gebauer ist in erster Linie zurzeit Erfüllungsgehilfin für Herrn Laschet, der mit der Notbremse in NRW einen Rodeoritt in der Hand gemacht hat statt sie so zu benutzen wie sie eigentlich gedacht war: ziehen, um Infektionszahlen zu senken. Zur Ehrung des Rittes frohlockte, so dachte er, die Kanzlerschaft. Das Publikum kränkelte bereits und er ritt um seine Ehre. Bumms. Im Sturz krallte er sich an der Notbremse fest. Vergebens. Der Fall. Die Show ist aus. Die Arena leert sich enttäuscht und raunend.
Einmal verzeiht man noch einen Fehler, ein zweites Mal nicht. Ich jedenfalls als mündiger Wähler verzeihe nicht!
Und ich verzeihe auch nicht den politischen Masochismus unserer Frau G.. Sie hat uns eine Ahnung davon gegeben, wie sich das Leben in einem totalitären System anfühlen könnte. Dieser verstörende Zustand diesbezüglich begleitet mich nun seit dem Herbst letzten Jahres.
Zweimal wurden die Infektionszahlen trotz aller Warnungen der Virologen, Epidemiologen und auch der Bundesregierung mit vollem Risiko bis zum Anschlag “hochgejagt” – skrupellos, vermeintlich eigennützig und für Tausende tödlich. Zweimal!
Der Knüller ist jedoch tatsächlich, dass einige Kommunen – hier diverse Oberbürgermeister – sahen, dass die Infektionszahlen exponentiell anstiegen und bereits zum Teil leicht über der Schwelle waren, an der die Schulen sich eigentlich hätten schon im Distanzmodus befinden müssen. Sie sahen, es geschah nichts von Seiten der Landesregierung und fühlten sich folglich in der Verantwortung zu handeln. Was passierte? Manche wurden ausgescholten, kritisiert und in ihrer Funktion “abgeschaltet”. Sie durften nicht handeln! Stattdessen aber durften sie unter Testungen weiter öffnen oder offen halten und alle sollten sich freuen. Genau in die gegenteilige Richtung wurden die politisch Agierenden von ihren Bossen gelenkt. Also war es beim zweiten Mal doch noch etwas anders als beim ersten Mal … nämlich “lockerer”, somit im Sinne des Pandemiegeschehens noch ignoranter und damit noch verantwortungsloser!
Am besten wäre wirklich für die Parteien, es hätte personelle Konsequenzen. Es kann doch nicht sein, dass einzelne Fehlbesetzungen das Ansehen von politischen Parteien so schädigen können. Da ist meiner Meinung nach nichts mehr zu retten, da können die jetzt veranstalten, was sie wollen.
@Viva
“Und ich verzeihe auch nicht den politischen Masochismus unserer Frau G.. Sie hat uns eine Ahnung davon gegeben, wie sich das Leben in einem totalitären System anfühlen könnte. Dieser verstörende Zustand diesbezüglich begleitet mich nun seit dem Herbst letzten Jahres.”
Mir geht es ganz genauso. Man hat in Bezug auf den Durchseuchungszwang an NRW-Schulen das Gefühl, von Laschet, Gebauer, Stamp, Laumann & Co. mitten in eine Diktatur geworfen worden zu sein.
NIE NIE NIE hätte ich ausgerechnet in Deutschland damit gerechnet, dass Kinder nach all den Gräueltaten des zweiten Weltkriegs und all den Nie-Wieder-Sprüchen ohne Aussicht auf Gnade nochmals zu medizinischen Experimenten gezwungen würden.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass ansonsten ein riesiges Sicherheitsbrimborium um geschlossene Fenster/Türen, rutschfeste Fußböden, kein Schmuck beim Sport, keine langen Bänder an Kapuzen, vorausgesetzter Masern-Impfung, meldepflichtige Krankheiten, Läuse, etc. gemacht wird.
Diese Ignoranz gegenüber weltweit renommierten wissenschaftlichen Institutionen, Studien und Forschern, gegenüber einer Bundesbehörde wie dem Robert-Koch-Insitut, dieses bewussten LÜGEN gegenüber Eltern, Lehrern, Kindern, der Presse…
Unfassbar, dass immer noch darauf beharrt wird, dass Kinder sich angeblich weniger anstecken würden als Erwachsene. Obwohl es schon seit letztem Frühjahr zahlreiche Studien gibt, die belegen, dass Kinder sich genauso infizieren, nur seltener Symptome zeigen. Dieses negieren der Weitergabe an die Eltern, die Familie, in die ganze Gesellschaft hinein. Das Totschweigen von LongCovid bei Lehrern, Eltern und Kindern…
Dieses Gefühl, ohne das Recht auf Aufwachen in einen Horror-Albtraum geworfen worden zu sein. Es gibt kein Entkommen und selbst Gerichten ist die Sicherheit von Kindern offenbar vollkommen egal – außer wenn sie eine Maske tragen sollen. Unfassbar!
Ich hätte es mir in meinen finstersten Träumen niemals vorstellen können, dass man noch nicht einmal mit Vorerkrankungen das Recht bekommt, sich selber und die Kinder zu schützen.
Es wäre so einfach gewesen, in einem Nebensatz den Präsenzzwang aufzuheben. Man hätte uns Eltern einen Zettel unterschreiben lassen können, dass wir auf eigene Verantwortung handeln, dass wir uns einverstanden erklären, dass die Kinder notfalls ein Jahr wiederholen müssen wenn die Leistungen nicht ausreichen. Dass wir nur die Themengebiete genannt bekommen und uns die entsprechenden Seiten in den Büchern und Heften selber erarbeiten müssen.
Hätte ich alles gemacht und auch als Nicht-Lehrerin vermutlich halbwegs hinbekommen weil weder ich noch meine Kinder blöd sind und weil ich mir die Zeit dafür genommen hätte!
Verdammt, meine Kinder sind in der Grundschule, das ist doch keine Raketentechnik, die es zu vermitteln gibt. Ich habe zwar didaktisch wenig Ahnung aber bisher haben sie noch alles verstanden, was ich ihnen erklärt habe und auch vor den Osterferien noch prima Noten geschrieben.
Das alles hätte man machen können, hat man aber nicht getan und wird man wohl auch in den nächsten Monaten nicht tun. Ich kann es nicht anders ausdrücken: Für mich ist das Handeln von Politikern, die Kinder/Familien in ein solches Risiko zwingen, kriminell!
@ Tina + 2
Liebe Tina, danke für deinen Unterkommentar. Ich sehe und fühle das alles genau wie du.
Bei mir kommt zusätzlich nochmals eine Extraportion Wut mit oben drauf, weil ich als Mutter für den Distanzunterricht gar nicht benötigt werde (Abschlussklasse Q1) und der DU keinerlei Belastung für die Familie darstellt! Technik passt, alles ist eingespielt (LuL und SuS), selbst eine mündliche Beteiligung ist online möglich, Kind ist selbständig, was für einen fast erwachsenen Menschen nun auch nichts Besonderes ist.
In der Schule dagegen ist zurzeit alles Mist … neben dem Infektionsrisiko (und es gibt und gab immer wieder Fälle!) und dem für die Kinder und LuL sehr belastenden, zermürbenden Gefahrenbewusstsein gibt es aus Infektionsschutzgründen keinen Pausenraum, dafür viele (Ausfall-)Freistunden unter freiem Himmel im Irgendwo außerhalb des Schulgeländes. Die Kurse werden richtigerweise oftmals geteilt (aber nicht immer), dann ist leider nur Aufgabenbearbeitung mit über dem Flur pendelndem Lehrer möglich oder es wird auch online neben dem Klassenraum, in dem der Unterricht bei einer Hälfte des Kurses stattfindet, unterrichtet (was von zuhause ohne Infektionsrisiko ohne Einbußen genauso klappen würde).
Die Erfahrung hat (zumindest bei uns) gezeigt, dass im reinen Onlineunterricht mit Klausurtagen vor Ort es effektiver für alle läuft. Und TROTZDEM werden wir (LuL, SuS, Eltern…) gezwungen, uns früher oder später anzustecken, zumal im Kurssystem täglich wechselnde Kontakte nicht zu vermeiden sind. Je nachdem, wieviele Kurse am Tag stattfinden, sind es unverantwortlich viele! Das würde das RKI so niemals gutheißen! Es ist so unsinnig. Und es ist unerträglich belastend. Wofür?
Es ist dabei durchaus möglich, zu den 10 % schweren Verläufen zu gehören, die Drosten für die 40 – 60 Jährigen prognostiziert hat. Und ich sehe bereits Einiges auch in meinem nahen Umfeld. Das Schreckenszenario ist längst nicht nur abstrakt in meinem Kopf.
Mit einer Einverständniserklärung, wie du sagst, sein Kind auf eigene Verantwortung von der Schulbesuchspflicht in Präsenz zu entbinden, wäre uns so geholfen (und dem Gesundheitssystem auch)! Es interessiert Frau G. und Herrn Laumann und Herrn Laschet (und vielleicht noch nicht einmal die Bundesregierung) einfach nicht! Wir haben uns zu infizieren … nach und nach … nur DAS MUSS SO SEIN!
Die Schulen sind Keimetreiber der Pandemie.
Die Schulen sind Siecher!
Langsam komme ich diesen Slogans vollends auf die Spur …
Rückkehr der Schüler zurück in den Unterricht indes eine Frage der Bildungsgerechtigkeit!
Recht auf Bildung umsetzen…
…LEGO (Herstellerhinweis: “Mit diesen Sets können Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren arbeiten”)
by Yvonne:
Mit diesen weiteren Maßnahmen will das NRW-Schulministerium Schüler, Lehrer und weitere Schulmitarbeiter vor einer Corona-Infektion schützen:
Körperkontakt vermeiden,
Gegenstände nicht gemeinsam nutzen,
gute Handhygiene,
Einhaltung von Hust- und Niesetikette,
Maskenpflicht (medizinisch) auf dem gesamten Schulgelände,
regelmäßige Reinigung der Schulräume und Toiletten,
intensives Lüften der Klassenräume (alle 20 Minuten)
NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer ist sich sicher, dass die Maßnahmen für mehr Bildungsgerechtigkeit in NRW sorgen werden: „Die Corona-Selbsttests sind ein zusätzlicher Baustein für den Infektionsschutz. Sie helfen uns dabei, das Recht auf Bildung und den Gesundheitsschutz umzusetzen.“
Bemerkenswert, dass bis auf die Selbstests alle genannten Bausteine für lau zu bekommen sind. Masken zahlen die Eltern oder SuS.
Wie kommt man denn auf sowas? Ich schmeiß mich wech…
Diplomierter Wortverbieger
Lieber Dil….herrlisch dat….nu gemma widda mit mehr Freude in dat Chaos 🙂
Ach, was wären wir ohne dich, lieber Dil? You just made my day!
Oben bleiben! 🙂
Ich hätte nie gedacht, dass ich die Menschen aus NRW um ihre husarische Renogehilfin mal beneiden würde! Wir haben mit Narzissten-Hubig die viiiiel schlimmere Flachschippe erwischt – mit eisernem Despotismus bleibt die Prrrrrässsssenzpflächt ….
Würg. Weil sie es kann.
Sind wir mittlerweile das einzige Bundesland, das die Präsenzpflicht noch immer nicht ausgesetzt hat?
Leider nein, auch NRW hält, wenn DU beendet ist, an der Präsenzpflicht fest.
Nein, liebe Elly, du musst uns nicht beneiden. In NRW gibt es so um die 2,5 Millionen Schüler. Wenn man denn so liest “ab dem kommenden Montag werden alle Schulen in NRW für den Schulbetrieb nach den Osterferien zunächst für eine Woche im Distanzunterricht starten” , klingt das erstmal gut, ist es aber nicht, weil es immer auch die Ausnahmen gibt, die sich bei dieser enormen Schüleranzahl in NRW verheerend auswirken.
Bei uns an der Schule sorgen diese Ausnahmen (Abschlussklassen einschließlich Q1, Notbetreuung Kl. 5+6) dafür, dass ca. die Hälfte der Schüler(innen) trotz der gelobten Distanzwoche doch in Präsenz anwesend sein muss oder in der Notbetreuung sein kann.
Und ich kann kaum erwarten, wenn es soweit ist, dass in den NRW-Schulen (und woanders) nur noch auf Tests und Masken gesetzt wird. Da kommt unsere Frau G. bestimmt wieder so richtig in Fahrt! Und ich befürche wirklich, dass man uns die Kontaktbeschränkung und den Abstand unter den Schülern (Wechselunterricht) alsbald nicht mehr als Schutzmaßnahme anbieten kann. Die wollen den Einzelnen offensichtlich nicht wirklich schützen, sie wollen die Durchseuchung in Blick auf das Gesundheitssystem nur verlangsamen. (“Infektionen wird es immer geben.”) Ob es für die Intensivstationen aber überhaupt noch was bringt? Dafür braucht es dann Zahlen – Frau G. nennt es “Glaskugel”.
….hier ist tatsächlich Vollpräsenz. Unglaublich, aber wahr. Bin ausgebrannt. Wie lange soll ich mein Kind noch gegen geltendes Recht verteidigen müssen
Das ist gewollte (Schul)Politik von dem Gnom, der denkt er sei Karl der Große… und wird Kanzler.
Jetzt hat er seinen Geisteszustand nach langem Osternachdenken endgültig enttarnt. Der hat überhaupt kein Urteilsbewusstsein.
Unfassbar was für Politiker wir haben. Leider von allen Parteien.
Ich denke, diese eine Woche DU haben wir tatsächlich eher Laschet als Gebauer zu verdanken. Ist zwar ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin gibt es jetzt 5 Tage Schutz für Kinder, Lehrer und ihre Familien. Warum man die Abschlussklassen allerdings in die Schulen zwingt, bleibt mir ein Rätsel, sind das doch die „Großen“, bei denen DU super funktioniert.
“Bemerkenswert, dass bis auf die Selbsttests alle genannten Bausteine für lau zu bekommen sind”.
Und ebenfalls bemerkenswert ist es, dass diese super-tollen Selbsttests am Ende des Tages dann wohl auch günstiger sein werden als Luftfilter u.ä. technische Gerätschaften – bloß für unsere Kinder kein Geld in die Hand nehmen, aber anderswo es mit beiden Händen zum Fenster hinauswerfen. Auch wenn das schon immer so war (…).
Danke für Nichts!
Apropos Selbsttests: Gibt es jene eigentlich schon bei van Laack?
Ich vermute, die Frage nach Tests vom Hofausstatter des Kaiser-Nachfolgers war nicht ernst gemeint aber eine kurze Google-Recherche ergibt, dass vL tatsächlich Selbsttests im Angebot hat.
@Tina+2
Gibt es auch schon jeweils 1Husaren-Uniformen als Bonus wenn man 100.000 Selbsttests abnimmt?
Wir sind alte Eltern, mein Mann ist Lehrer und unser Sohn ist 12. Ich würde mir wünschen, dass wir noch lange leben und für unseren Sohn da sein können. Bei solchen Entscheidungen, wo man sehenden Augen ins offene Messer gedrückt wird, wird mir Angst und Bange. Ich frage mich an der Stelle, wo immer wieder das Kinderwohl zitiert wird, ob es einem Kind nicht mehr schadet, wenn es seine Eltern womöglich mit schwerwiegender oder gar tödlicher Folge infiziert oder gar selber schwer erkrankt, als eine Bildung zu verpassen, die global gesehen jedes Kind pandemisch durchlebt. Besser wäre doch jetzt noch einmal richtig aufzupassen, Distanz zu halten, Impfungen zu forcieren – und dann geht’s wieder weiter!
Ich bin tatsächlich auf die morgige Entscheidung zum weiteren Vorgehen gespannt (nach der massiven Kritik zur verspäteten Kommunikation am Donnerstagnachmittag in der letzten Woche wird dieses Mal garantiert der Mittwoch für die Verkündung weiterer Entscheidungen genutzt). Eigentlich hätte ich darauf gesetzt, dass Montag auf jeden Fall wieder in den Wechselunterricht gegangen wird, weil das Testen ja so gut klappt. Bei einer geschätzten Inzidenz von 180-190 in NRW am nächsten Montag dürfte das aber selbst dem Ministerium zu riskant werden-spätestens übernächsten Donnerstag wäre der Laden nämlich wohl wieder zu. Allerdings hat sich halt deutlich gezeigt, dass Logik bei Öffnungsspekulationen die falsche Bezugsgröße ist. Wenn eine (eigentlich alternativlose) längere Distanzlernphase folgen sollte, müssen aber alle Vorgaben zu Klassenarbeiten, Klausuren und wohl auch Versetzungen noch einmal (bzw. überhaupt) dringend überarbeitet/geändert werden-bestimmt gibt es aber schon einen genau ausgearbeiteten Plan dazu!
Heute ist erst Mittwochnachmittag und die Würfel sind gefallen.
Für ALLE ab Montag Wechselunterricht in NRW, sofern der Kreis/Stadt unter 200.
Prima wir haben heute den ersten Tag über 200! Besteht ja begründete Hoffnung.