Zwei Milliarden Euro: Koalition einigt sich auf Corona-Aufholprogramm für Kinder

9

BERLIN. Die große Koalition hat nach Angaben aus der Union in den Verhandlungen über ein zwei Milliarden Euro schweres Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche eine Einigung erzielt. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Nadine Schön, bestätigte am Freitag eine entsprechende Vereinbarung mit der SPD.

Viel Geld ist nötig, um die entstandenen Lenrlücken zu schließen – ob zwei Milliarden Euro reichen? Foto: Shutterstock

Mit dem Nachhilfe- und Sozialprogramm für Kinder und Jugendliche wollen Union und SPD die Corona-Langzeitfolgen abmildern. Das Programm sollte ursprünglich am Dienstag im Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. Weil es noch Abstimmungsbedarf zwischen beiden Seiten gab, wurde der Beschluss verschoben. Das Kabinett wird sich nun voraussichtlich am kommenden Mittwoch damit befassen.

Die zwei Milliarden Euro sind zur Hälfte für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern gedacht, zum Beispiel unter Mithilfe pensionierter Lehrer, aber auch durch kommerzielle Anbieter. Die zweite Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern.

Anzeige

Hier geht es zum Beispiel um mehr Geld für Sprachförderung an Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten, weil Kinder lange nicht in ihren Einrichtungen waren. Auch eine stärkere Förderung von Schulsozialarbeit, Freizeitangeboten und kostengünstigen Ferienfahrten ist geplant.

Die Union habe nun in den Verhandlungen durchgesetzt, dass die Vereine vor Ort mehr Geld bekommen, sagte Schön. Geeinigt habe man sich auch auf eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen. Dafür hatte sich die SPD besonders eingesetzt. Das Geld soll je nach Bedarf für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können. dpa

SPD wirft Union Blockade bei Corona-Aufholprogramm für Kinder vor

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

9 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Pit 2020
2 Jahre zuvor

„Geeinigt habe man sich auch auf eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen.“
Was kann man pro Kind mit 100 Euro anfangen?
Herzlich wenig, wenn man dafür nicht nur irgendwelchen Plunder kaufen will.
Pro Kind und pro Klasse 100 Euro = Luftfilter für jeden Klassenraum = sicherer Präsenzunterricht für alle in dem Raum, inklusive nachhaltige Wirkung bei jeder Art von Viren, die sonst gerne getauscht werden.
Also Bullshit – immer noch, nix dazugelernt!

„Die zwei Milliarden Euro sind zur Hälfte für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern gedacht, zum Beispiel unter Mithilfe pensionierter Lehrer, aber auch durch Die zwei Milliarden Euro sind zur Hälfte für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern gedacht, zum Beispiel unter Mithilfe pensionierter Lehrer, aber auch durch kommerzielle Anbieter.“
AAAAHHHAAAA:
„kommerzielle Anbieter“ …
Da lohnt es sich mal demnächst zu schauen, wer mal wieder wo mitmischt …
Das „who is who“ der einschlägigen Verdächtigen und Nieten in Nadelstreifen trifft sich ja nach den offiziellen Verhandlungen weiterhin da, wo sich das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden lässt und „After-Work-Events“ gehen ja auch digital.

Was für ein Glück, dass das alles so ärgerlich ist und wütend macht, sonst wäre es nur noch langweilig.
Also:
Dankbar sein, heute Abend Fenster auf … nein, keine Kniebeugen zum Warmwerden, sondern Klatschen für die Politik.
🙁

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

hey Pit…heute „X“e ich unter deinen Post…volle Zustimmung – hatte genau die gleichen Gedanken…was für eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern!! Das berüchtigte „Gieskannenprinzip“ in seiner „schönsten“ Ausprägung.
Ja…ich klatsche heute Abend (18:00 Uhr??) auf meiner Terasse und werde zeitgleich ein Gebet ans Universum schicken…“when will they ever learn, when will they ever learn?“

Erasco
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Pit2020
dem ist nichts hinzuzufügen. Volle Zustimmung.

Mutter im Coronamodus
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Da wollte ich gerade mit Schmackes in die Tastatur hämmern und blieb gleich an Ihrem Kommentar hängen – und eben diesem habe ich nichts mehr hinzuzufügen…

18 Uhr – Termin geht klar, ich bin dabei.
Klatsche ich dabei aber dann die Hände dauernd an meinen Kopf, oder zählt das dann nicht?

Eine kleine eigene Bemerkung allerdings habe ich noch.
In letzter Zeit frage ich mich immer häufiger, woher ich denn noch die Kraft nehme, das alles zu wuppen und überhaupt weiterzumachen. Jetzt weiß ich es:
Es ist die WUT, die mich antreibt. Seltsam.

Rosa
2 Jahre zuvor

In BW_ Mannheim haben wir an den weiterführenden Schulen G8, wenn man nicht eine Gemeinschaftsschule besucht. Die Lernlücken sind bei G8 nicht mit Lernbrücken, Zusatzstunden, Lerncamps oder Nachhilfestunden aufzuholen. Wir fordern in BW- Mannheim einhttps://www.openpetition.de/petition/online/corona-aufholjahr-im-g9-modus-zur-rettung-der-bildungsqualitaet Corona Aufholjahr ab September 2021. Frau Eisenmann hat die Bedürfnisse der Eltern und der Schülergeneration nicht wahrgenommen und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe nicht angestrebt. Der Ausnahmezustand begleitet alle die am Schulleben beteiligt sind schon sehr lange. Nicht nur die Bildung hat grße Rückstände sonder auch die persöniche Entwicklung und Entfaltung wird voller Sehnsucht erwartet. Bei G8 bzw. verkürzten Schuljahr hat man viel Nachmittagsunterricht und dann sind noch Hausaufgaben zu erledigen, Nachbereitung und Vorbereitung der Schulfächer, Lernphasen für Test und Klassenarbeiten. Wie passen bei G8 noch Förderprogramme, Zusatzstunden in den Schultag. Der Tag hat 24 Stunden und besteht dann nur noch aus Schule. Dies wäre eine totale Überlastung der Schulgeneration und würde jegliches Lernen vermissen an der Schule. Durch die Krise kann sich die Schulpolitik neu aufstellen und neue Wege gehen. Die Pandemie hat alle sozialen Schichten getroffen egal welcher Herkunft.

Unerträglich
2 Jahre zuvor

Eine Milliarde hätten die Luftfilter für alle Klassenzimmer in Deutschland gekostet.
Jetzt schieben wir privaten Nachhilfeschulen lieber das ganze Geld rein. Da kommt man sich als Lehrkraft einer öffentlichen Schule doch Mal richtig gewertschätzt vor. Danke für nix ihr nutzlosen Kultusministerinnen und Kultusminister!

Kathrin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Unerträglich

Wie Ihr Nickname sagt: Das ist wirklich unerträglich! Alle Menschen in der Schule baden gerade und werden noch einige Monate ausbaden, dass diese Milliarde nicht beizeiten für gezielte Schutzmaßnahmen in den Klassenräumen eingesetzt wurden. Stattdessen wurden Milliarden an die Lufthansa und die TUI überwiesen und auch Mercedes wurde reichlich unterstützt und zahlt Dividende an Aktionäre aus. Kinder haben wirklich keine Lobby.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Wieder mal nur „Rumprökeln“ am Symptom…..
Ursachenbehebung mit hilfreichen Mitteln: uninteressant bzw. vernachlässigbar.
So sollen die bedauernswerten SuS nun „aufholen“, was die KM über viele Monate hinweg verpennt haben.
Meine tiefe Verachtung habt ihr euch Woche für Woche wirklich nachhaltig „erarbeitet“, die Damen und Herren da oben.

Die Elfe
2 Jahre zuvor

Egal wie man sich dreht und wendet….Alles nur Flickschusterei und vermutlich wieder Ergebnis von Lobbyarbeit….ich bin mittlerweile maximal genervt.