SPD wirft Union Blockade bei Corona-Aufholprogramm für Kinder vor

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BERLIN. Die SPD wirft der Union eine Blockade beim geplanten Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche vor. «Anscheinend sind Kinder und Familien der Union längst nicht so wichtig wie irgendwelche Immobilieninvestoren», sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem «Spiegel». Besonders störe sich die Union am SPD-Plan für einen 100-Euro-Bonus für Kinder von Eltern mit wenig Einkommen. «Dass CDU und CSU hier bremsen, ist wirklich ein Armutszeugnis und ein Vorgeschmack auf das Ende der halbwegs sozialen Merkel-Union», sagte Klingbeil.

Greift an: Sozial- und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Foto: photocosmos1 / Shutterstock

Bundessozialminister Hubertus Heil nannte es bei einer Online-Veranstaltung mit Fachleuten aus den Jobcentern eine «schlechte Nachricht», dass das Förderpaket nicht wie geplant am Dienstag im Kabinett behandelt wurde. Heil kündigte einen Beschluss für die Kabinettssitzung am Mittwoch in der kommenden Woche an. Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Katja Mast sagte: «CDU und CSU blockieren. Die Union verweigert 100 Euro für die ärmsten Familien Deutschlands, das geht gar nicht. Die Zeit rennt, Familien in Deutschland brauchen Unterstützung beim Aufholen.»

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Die große Koalition verhandelt derzeit über ein Förderprogramm in Höhe von rund zwei Milliarden Euro für Kinder und Jugendliche. Ursprünglich war geplant, dieses am Dienstag im Kabinett auf den Weg zu bringen. Mit einer Milliarde sollen Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Bundesländern unterstützt werden. Es wird davon ausgegangen, dass jeder vierte Schüler wegen Corona Lernrückstände aufzuholen hat. Eine weitere Milliarde, dafür setzt sich die SPD ein, ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern.

Geplant ist nach SPD-Angaben hier unter anderem eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind oder nur ein sehr geringes Einkommen haben. Das Geld soll je nach Bedarf für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können. Mehr Geld soll zudem für Sprachförderung an Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten zur Verfügung gestellt werden, weil viele Kinder die Einrichtungen nicht besuchen konnten. Auch eine stärkere Förderung kostengünstiger Ferienfreizeiten ist geplant. dpa

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3 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Ich seh sie schon am Horizont, die Lernkrücke … ne, Brücke! Lernbrücke natürlich, pardon.

Rosa
2 Jahre zuvor

In BW fordern wir ein Corona Aufholjahr G9 ab September https://www.phv-bw.de/phv-bw-zu-einem-corona-aufholjahr-fuer-schueler-am-allgemeinbildenden-gymnasium-durch-uebergang-auf-g9-ab-september-2021/. Wir fordern eine angemessene Aufarbeitung der Lernrückstände und tragende Lösungen für alle sozialen Schichten.
Die bei G8 mit Lernbrücken, Zusatzstunden, Nachhilfeprogrammen nicht zu leisten sind. Die Schülergeneration hat große Sehnsucht nach Lebensfreude und Normalität zu erfahren und zu erproben in der Freizeit und in der Klassengemeinschaft. Die Pandemie hat alle sozialen Schichten getroffen und wir fordern für unserere Kinder realistische Entwicklungsschritte die den weiteren Lebensweg der Schülergeneration bestimmen.

Andre Hog
2 Jahre zuvor

Bild oben: Hubertus (ver)spricht….
„So groß wird der Stimmenzuwachs im September, wenn wir weitere Geldgeschenke an die potentiellen Wähler*innen machen – die dann zwar wieder im allgemeinen Haushaltsverbrauch versickern, wie die 300 Ocken, die wir bereits spendiert haben – aber das ist – bei all den Schulden, die wir bereits gemacht haben völlig egal.!“

…so langsam kann ich nicht mehr….ich glaube ich bin dann mal raus!