Corona-Situation: HRK fordert Vertrauen der Politik

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STUTTGART. Ein größeres Infektionsgeschehen an den deutschen Hochschulen sei bisher vermieden worden, betont die Hochschulrektorenkonferenz bei ihrer Mitgliederversammlung. Damit dies so bleibe, seien jedoch ein klarer Rechtsrahmen und Raum für flexible Lösungen nötig, betont HRK-Präsident Alt.

Vor dem Hintergrund der stark steigenden Infektionszahlen fordert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eine Berücksichtigung der Hochschulspezifika und ausreichende Spielräume für flexible, der Situation an den jeweiligen Standorten angepasste Regelungen. Notwendig sei ein klarer Rechtsrahmen. Automatismen bis hin zu Hochschulschließungen in das Infektionsschutzgesetz einzubauen, sei kontraproduktiv und überflüssig.

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Großaufnahme dreier an enem Tisch lesender Studierender
Vom Normalbetrieb sind die Universitäten nach wie vor weit entfernt. Doch auch unter Pandemiebedingungen gelte es, die Hochschulen als Raum des sozialen Austauschs der Begegnung zu erhalten. Foto: congerdesign / Pixabay (P. L.)

Laut HRK-Mitgliederversammlung habe sich das bisherige Management der Hochschulen in der Pandemie-Situation als sehr erfolgreich erwiesen. Die Hochschulrektoren fordern ein entsprechendes Vertrauen der Politik ein. Es gebe keinerlei Hinweise, dass es in Hochschulen bislang zu einem größeren Infektionsgeschehen gekommen sei. „Das verdanken wir sicherlich der guten Planung und Organisationsfähigkeit der Hochschulen und der weit überdurchschnittlich hohen Impfbereitschaft der Studierenden und Lehrenden. Um diesen positiven Befund abzusichern, können mittelfristig auch ausreichende Angebote von Booster-Impfungen für Studierende wichtig sein“, sagte HRK-Präsident Peter-André Alt. Selbstverständlich würden die Konzepte der Hochschulen weiter überprüft und jeweils flexibel an die Anforderungen vor Ort angepasst. „Wir erwarten“, so Alt weiter, „dass die Politik uns dazu das entsprechende rechtliche Instrumentarium und die finanziellen Ressourcen zur Verfügung stellt.“

Die HRK warnt die Politik davor, den Bildungsbereich in der Corona-Politik weiter zu marginalisieren. „Die Hochschulen haben einen für die Zukunft unseres Landes zentralen Bildungs- und Ausbildungsauftrag. Sie kommen diesem Auftrag seit nunmehr fast zwei Jahren unter den schwierigen Pandemiebedingungen mit großer Umsicht und hohem Verantwortungsbewusstsein nach“, so Alt. „Integraler Bestandteil dieses Auftrages ist, die Hochschulen auch als Raum von Begegnung, sozialem Austausch und gemeinsamem Lernen so gut es geht zu erhalten und zu schützen.“ Präsenz-Lehre sei ein wertvolles Gut, die psycho-sozialen Folgen der Corona-Semester seien bekannt. „In der politischen Diskussion allerdings dominiert die Sorge um Weihnachtsmärkte und Fußballstadien.“, moniert der HRK-Präsident. Das halten die Hochschulangehörigen angesichts der großen Bedeutung des von ihnen verantworteten Bildungs- und Forschungsbetriebs für unangemessen.“ (pm)

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