HANNOVER. Die Warnstreiks an Kitas gehen nach Ansicht der niedersächsischen Elternvertretung zu Lasten der Familien. Nach zwei auch finanziell anstrengenden Jahren mit der Corona-Pandemie seien die Reserven vieler Eltern aufgebraucht, heißt es in einer Mitteilung der Landeselternvertretung vom Montag.

Es brauche daher nun ein gemeinsames Signal der Politik in Bund und Land, «dass die Familie als Säule der Gesellschaft die Unterstützung erhält, die sie braucht», sagte die Vorsitzende Christine Heymann-Splinter mit Blick auf leere Kassen bei den Kita-Trägern. Man sei es leid, immer wieder zu hören, dass gerade andere Stellen dafür zuständig seien.
Konkret fordert die Elternvertretung mehr Fachkräfte pro Kind, eine Vergütung der Ausbildung in den Sozial- und Erziehungsberufen, eine finanzielle Unterstützung für Eltern, die von Betreuungsausfällen betroffen sind, sowie einen Kündigungsschutz für Eltern, die von Streiks betroffen sind.
Mehrere Gewerkschaften haben angekündigt, ihre Warnstreiks am Dienstag fortzusetzen. Vor dem Kultusministerium in Hannover soll zudem eine gemeinsame Kundgebung stattfinden. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in Niedersachsen und Bremen etwa 4000 Beschäftigte an Kitas, in der Sozialarbeit und in der Behindertenhilfe an Warnstreiks beteiligt. News4teachers / mit Material der dpa
Warnstreiks: Im Kita-Tarifstreit geht es auch darum, was Kinder wert sind
Eventuell sind die Eltern den Warnstreik so leid, wie die Erzieher ihre Arbeitsbedingungen und Bezahlung leid sind. Das wäre schonmal ein gutes Zeichen.