„Verwahrlosung, Stress und Erschöpfung“: Wissenschaftler schlagen aufgrund der Personalnot in Kitas Alarm

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BERLIN. Die Erziehungswissenschaftlerin Rahel Dreyer (ASH-Berlin) und der Kinderpsychiater Michael Schulte-Markwort (Medical School Hamburg) schlagen Alarm: In den Kitas in Deutschland herrschten aufgrund des Personalmangels und viel zu voller Gruppen – verschärft noch durch die Herausforderungen durch Pandemie und Flüchtlingskrise – zum Teil „verwahrlosende Zustände“. Das System stehe kurz vor dem Kollaps. Die Folgen seien auch in den Schulen zu spüren.

Die Bedingungen in vielen Kitas werden den Bedürfnissen der Kinder nicht mehr gerecht. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Der Frage, ob Krippen bei den Kindern wie beabsichtigt Stimulation oder doch eher Stress erzeugen, ist Prof. Rahel Dreyer, Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie der ersten Lebensjahre an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, bereits vor der Pandemie in einer Studie zum Wohlbefinden von Kindern im zweiten und dritten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen (StimtS) nachgegangen. 20 Prozent der 140 Kinder aus 35 verschiedenen Berliner Kindertageseinrichtungen zeigten während der Beobachtungen im Kitaalltag deutliche Anzeichen von Anspannung, Teilnahmslosigkeit und Niedergeschlagenheit oder traten kaum in sozialen Kontakt mit den Fachkräften oder anderen Kindern. Dabei lag die formale Qualität fast aller teilnehmenden Einrichtungen sogar im mittleren bis guten Bereich.

„Das ganze System, das seit Jahren unter Personalknappheit leidet, ist erschöpft“

Seit der Pandemie hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Viele Fachkräfte sind aufgrund der durch Pandemie und Flüchtlingskrise weiter gestiegenen Belastungen emotional wie körperlich am Ende. Auch die Kinder zeigen zum Teil extreme Formen von Unwohlsein. Neben dem Personalmangel sind viele Gruppen überfüllt, was sowohl bei den Kindern als auch Fachkräften den Stresspegel steigen lässt und sichtbar zur Erschöpfung führt. Dreyer erklärt dazu gegenüber dem „Spiegel“: „Das ganze System, das seit Jahren unter Personalknappheit leidet, ist erschöpft. Der Stresspegel bei den Fachkräften und den Kindern ist gestiegen. Teilweise beobachten wir verwahrlosende Zustände. Die Situation war aber schon vorher besorgniserregend.“

Die Ergebnisse der aktuellen Kita-Studie des Paritätischen Gesamtverbands unterstreichen der Erziehungswissenschaftlerin zufolge die alarmierende Situation in den Kitas. Der Kita-Bericht, der auf einer Befragung von über 1000 Kindertageseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet basiert, illustriert die höchst angespannte Situation in Deutschlands Kitas: Arbeitsbelastung und Rahmenbedingungen während der Pandemie sowie vielerorts unzureichende Personalschlüssel und teilweise mangelhafte Ausstattung erschweren es, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden und führen zu einer hohen Unzufriedenheit bei den pädagogischen Fachkräften. Nach der Studie verhindert der anhaltend hohe Fachkräftemangel bundesweit in jeder zweiten Kindertageseinrichtung, dass Kapazitäten vollständig ausgeschöpft werden.

Erstmals untersucht wurde mit der Studie auch der Zusammenhang mit der sozialräumlichen Lage der Kindertageseinrichtungen. Der Befund: Unabhängig von der Pandemie fehlt es insbesondere für Kitas in benachteiligten Sozialräumen an gezielter Unterstützung.

„Wir sorgen für einen denkbar schlechten Start unserer Kleinsten ins Leben. Wir übergehen die seelischen Bedürfnisse unserer Kinder“

Insgesamt gehen 60 Prozent der Teilnehmenden an der Befragung davon aus, dass sie mit dem gegenwärtigen Personalschlüssel den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht werden können. Defizite belegt der Bericht dabei unter anderem im Bereich der Sprachförderung: Je höher die sozialräumliche Benachteiligung, desto größer ist die Zahl der Kinder mit Unterstützungsbedarf bei der sprachlichen Bildung. Gleichzeitig könne dieser Bedarf mit dem gegenwärtigen Personalschlüssel überwiegend nicht gedeckt werden. Mehr als ein Drittel der Befragten gibt außerdem an, dass die bereitgestellten Finanzmittel nicht ausreichen, für die Kinder eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.

„Wir sorgen für einen denkbar schlechten Start unserer Kleinsten ins Leben. Wir übersehen und übergehen die seelischen Bedürfnisse unserer Kinder. Das sind verwahrlosende Tendenzen, denen wir entschieden entgegentreten müssen!“ – so Prof. Michael Schulte-Markwort, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medical School Hamburg.

Besorgt zeigt sich Rahel Dreyer auch aufgrund der Situation der Fachkräfte: „Viele stehen kurz vor einem Burnout, sie sind körperlich und emotional am Ende. Die desaströse Situation wird zu weiteren Personalausfällen führen.“ Der Wissenschaftlerin zufolge fehlt eine Lobby für die Kinder, die Vulnerabelsten in unserer Gesellschaft, und für die Fachkräfte, die beide – nicht erst seit der Pandemie – Schlusslicht in der gesellschaftlichen Diskussion sind. Dreyer und Schulte-Markwort sind sich einig: „Das Wohl zu vieler Kinder scheint uns derzeit gefährdet. Die Folgen für Kinder, Fachkräfte, Eltern und die gesamte Gesellschaft sind jetzt schon durch eine wachsende Bildungslücke insbesondere sozioökonomisch benachteiligter Kinder fast irreparabel.“

Was wären denn angemessene Bedingungen? Dreyer antwortet im „Spiegel“: „Erstens muss das pädagogische Personal gut ausgebildet sein, zweitens sollte die Gruppengröße 15 Kinder nicht überschreiten, drittens sollte der Personalschlüssel bei Krippenkindern mindestens bei 1:3 und bei Kindern ab drei Jahren bei 1:7,5 liegen.“ Kaum ein Bundesland entspreche allerdings diesem Personalschlüssel.

„Wir sehen, dass psychische Auffälligkeiten zunehmen und es große Defizite beim Lernen gibt“

„Mehrere Studien belegen, dass sich Kinder sprachlich, kognitiv und sozial ungünstig entwickeln, wenn diese Standards unterlaufen werden“, erklärt Dreyer. „Bei den unter Dreijährigen, die eine besonders vulnerable Gruppe darstellen, sind die Effekte noch eindeutiger erkennbar als bei über Dreijährigen. Da kann auch die bestens ausgebildete und sehr erfahrene Erzieherin nicht viel ausrichten. Ich bin sehr besorgt. Kitas sind Bildungseinrichtungen. Sie sollen die Weichen für späteres Lernen stellen.“ Die Wissenschaftlerin betont: „Wir sehen, dass psychische Auffälligkeiten zunehmen und es große Defizite beim Lernen gibt. Die Gründe sind vielfältig. Das lässt sich nicht für alle Kinder pauschal beantworten, aber die Betreuung in den Kitas ist sicher ein Faktor.“ News4teachers / mit Material der dpa

Hier lässt sich der Kita-Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes herunterladen.

Erzieherin platzt angesichts der Arbeitsbedingungen der Kragen: „Wir verheizen uns selbst!“

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Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Ist dem Staat und vielen Eltern egal.
Die lieben Kleinen müssen nur weg. Dann können die Eltern arbeiten.
Für den SUV.
Für die Renditen der Aktionäre.
Für die Lohnsteuer.
Jeder ist dann zufrieden.
Die Kinder sollen später eben selber zusehen was aus ihnen wird.
Bis dahin sind alle Beteiligten tot oder im Ruhestand.
Nur die Eltern müssen eben aufpassen.
Die Kinder suchen dann das Altenheim aus.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Mal eine tatsächlich ernstgemeinte Frage:

Warum geht man als Lehrer arbeiten und „wofür“?

Unterscheiden sich die Motive Ihrer Meinung nach?

Wenn man hier die Diskussionen verfolgt, dann kommt oft das Thema „Bezahlung“ ins Spiel. Im Vergleich untereinander (A13) oder gerne auch im Vergleich mit der Industrie.

Ich kann tatsächlich nicht erkennen, dass es hier gravierende Unterschiede zum Rest der arbeitenden Bevölkerung gibt.

Ist eher eine Frage der aktuellen Lebensphase. „Systemtbedingt“ treffen Sie vornehmlich auf arbeitende Eltern zwischen 30 und 50. Die altersweisen Eltern, die ggf. eine Entwicklung durchgemacht haben und die eine oder andere Entscheidung vielleicht nicht mehr treffen würden bzw. mittlerweile unabhängig(er) wurden, sind gemeinsam mit den Kindern der Schule entwachsen.

Keine Ahnung, ob der Schattenläufer von vor 10 Jahren sich ähnlich geäußert hätte. Und keine Ahnung, ob nicht auch der eine oder andere Lehrer für das Reihenhaus, den Klavierunterricht, die Fernreise oder den (das) SUV arbeitet.

Ich würde es zumindest vermuten und grundsätzlich keine anderen Motive unterstellen…

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich gehe Arbeiten um zu leben.

Als ich Vater wurde haben meine Frau und ich jeder etwas Arbeitszeit zurück gefahren um zeitliche Reserven zur Erziehung der Kinde zu haben.
Dafür haben wir auf einiges Verzichtet was uns, Gott sei Dank, nicht so wichtig war und ist.
Mittelklassewagen statt SUV, Urlaub in Italien statt Malediven, Kleider von der Stange statt Markenklamotten. Das war der Preis.
Im Gegenzug konnten unsere Kinder bei 40°C auch ruhig mal früher Heim kommen, sie mussten erst mit 3 Jahren in den Kindergarten, sie haben grundlegende Umgangsformen wie Bitte / Danke, Körperhygiene usw. gelernt. Wir hatten Zeit ihnen vor zu lesen und mit ihnen zu spielen.
Wenn ich die Entwicklung meiner Kinder heute so sehe, dann glaube ich es hat sich gelohnt.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Vielen Dank!!

Ich würde sagen, dass wir die selbe Einstellung haben (arbeiten um zu leben).

Bei uns war es zwischenzeitlich bzw. phasenweise leider etwas wild.

Berufeinstieg, Familiengründung und Hausbau alles mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt. Familiäre Unterstützung 200km weit weg.

Wir haben uns durch diese Phase gekämpft und Betreuungsangebote in Anspruch genommen. Die Flexibilität, Stunden zu reduzieren, ließ sich mit befristeten Verträgen des Landes Niedersachsens nicht wirklich realisieren. Es hätte immer der letzte Vertrag sei können…

Unsere Kinder betraf das aber vornehmlich in der KiTa-Phase.

Seit vielen Jahren kann ich mich über Hitzefrei genauso freuen wie unsere Töchter…

Dazu brauchte es den richtigen Arbeitsplatz und die persönliche Entscheidung, nicht jeden möglichen Karriereschritt erzwingen zu wollen bzw. auch zu gehen.

Geld spare ich mit meinem Opel-Kombi und meinem 10 Jahre alten Wohnwagen…ein SUV mag ich nicht, weil ich da die Fahrräder nicht so leicht auf das Dach bekomme…

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Mittelklassewagen, Urlaub in Italien, neue Kleidung – da kann man doch nicht wirklich von Verzicht sprechen!

G.P.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Genau so haben wir es auch gemacht und es nie bereut. Diese große Zufriedenheit wiegt alles Materielle auf.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Es geht tatsächlich um die Kita Zeit, und da die ersten drei Jahre, und gerade ein verbeamteter Lehrer kann da ohne Sorge zuhause bleiben, der Job ist sicher, man muss das Kind nicht schon mit einem Jahr weggeben. Und tatsächlich, bei sehr vielen Leuten spielt mittlerweile der Luxus, den man zwar nciht unbedingt braucht, den man sich aber dann leisten kann, eine größere Rolle als die Zeit mit seinen Kindern. Und das ist keine gute Einstellung.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ja. Leider waren wir auch in der KiTa-Phase unserer ersten Tochter an allen Fronten unterwegs.

Wir haben dann aber schnell gemerkt, dass wir das weder unserer Tochter bzw. später unseren Töchtern noch uns dauerhaft zumuten wollten.

Insofern haben wir noch die Kurve bekommen. Aus meiner Sicht auch noch gerade rechtzeitig zu Beginn der Grundschulzeit.

Ich / wir verbringen gerne die Zeit miteinander. Ich freue mich über ausgefallene Stunden, angekündigte Weiterbildungen, Hitzefrei usw. tatsächlich für meine Tochter mit. Darüber hinaus kann sie jeden Tag selber entscheiden, ob sie in der Schule um 13 Uhr mit ihren Freundinnen etwas in der Mensa isst oder nach Hause kommt.

In der KiTa-Phase hatten wir die Flexibilität nicht. Da haben wir uns aber bis zur völligen Selbstaufgabe durchgetaktet und das nicht (ausschließlich) auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.

Unsere Kinder wurden nie krank zur KiTa gebracht. Die Betreuungszeiten haben wir nie ausgeschöpft und häufig auch KiTa-frei gemacht, wenn wir das Gefühl hatten, dass es für die Mädels zu anstrengend wird.

Wie gesagt… aufgefangen haben wir das. War aber eine schlimme Zeit…

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es geht sogar noch weiter, theoretisch kann die verbeamte Lehrkraft noch viel länger zu Hause bleiben kann, ohne den Arbeitsplatz zu riskieren. (Wenn man es sich leisten kann und will)
Oder zumindest mit Teilzeit in vielen Variationen zurückkommen.
Das ist sicherlich auch ein Privileg im Vergleich zur Privatwirtschaft , dass auch viele Mütter / weniger Väter nutzen.
Gerade für junge Familien ist das Modell sehr hilfreich und sollte auch mal positiv erwähnt werden.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Schattenläufer hat seine Sichtweise ja auf den Punkt gebracht.

Mein Versuch, die Motive der „gehetzten Generation“ zwischen 30 und 40 zu verstehen, sieht so aus.

Eine Schiene: Minijobs, Soziale Berufe, Arbeiter / Geringverdiener
Es gibt einen Haufen absolut schlecht bezahlter und unsicherer (prekärer) Jobs. Hier müssen mittlerweile viele Familien den Groschen zweimal umdrehen. Ich kann diesen Menschen / Familien keinen Vorwurf machen, wenn Sie zum (über)leben auf staatliche Unterstützung (Wohngeld, Betreuungseinrichtungen, verlässliche Ganztagsschulen, etc.) angewiesen sind. Viele davon haben noch nicht einmal was davon…wenn ich so an Schichtarbeiter denke.

Zweite Schiene: 2x Akademiker
Berufseinstieg nach Studium und Frage nach der Familiengründung ungefähr zeitgleich. Mit befristeten Jobs nicht kreditwürdig. Vielleicht sogar noch Bafög-Restschulden zu begleichen. Da rackert man sich gerne noch ab. Für das eigene Heim, für das erste Auto, für die Anschaffungen in Verbindung mit der Familiengründung. Beruflich ist auch noch nichts fix. Gerne muss man sich erst einmal beweisen und für ein paar Gehaltssprünge in Vorleistung gehen und Überstunden schruppen. Das geschilderte Problem wird insbesondere dann akut, wenn die Eltern beide einen akademischen Abschluss haben und gerne einer Berufstätigkeit TROTZ Kindern nachgehen WOLLEN.

Dritte Schiene: 1x Akademiker + 1 Arbeiter
Klassisches Rollenbild. Der Hauptverdiener steht fest. Ein Partner tritt bei Familiengründung automatisch kürzer und übernimmt die Care-Arbeit zu Hause. Der Akademiker hat freie Wiese, kann unbedarft Überstunden ableisten und von einer „großen Karriere“ träumen. Kohle (gerade) ausreichend vorhanden. Alle (einigermaßen) zufrieden.

Mit jetzt Mitte 40 sehe ich (rückblickend) die ideale/optimale Kombination zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie UND Verdienst so:

1) 1x Akademiker in der Industrie + 1x Beamter (Akademiker oder Nichtakademiker)
2) 2x Akademiker im Beamtenverhältnis
3) 2x Akademiker in der Industrie
4) 1x Akademiker in der Industrie + 1x „Arbeiter“
5) 1x Akademiker im Beamtenverhältnis + 1x „Arbeiter“
6) 1x Industriearbeiter + 1x „Arbeiter“
7) …

Idealerweise kombiniert man die Sicherheit und Flexibilität eines Beamtenverhältnisses mit einem Job in der Industrie. Dann kann man in jeder Lebensphase selbstbestimmt agieren, Betreuungsangebote in „angemessenem“ Umfang annehmen und sich nicht den Zorn der Beschäftigten in KiTa und Schule zuziehen.

So richtig viele Leute haben aber diese Chance nicht…

Im nächsten Leben bin ich schlauer…

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Kalle
1 Jahr zuvor

Müssen erst Wissenschaftler Alarm schlagen?
Genügt es nicht, wenn Erzieher und Lehrer seit Jahren dasselbe sagen?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kalle

„Wenn du einen Teich trocken legen willst, darfst du nicht die Frösche fragen, die darin leben“

(Altes chinesisches Sprichwort oder so)

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kalle

Schon richtig, aber warum hat man zu allem Überfluss auch noch eine penetrante Reklame für Kitas gemacht? Gerade wenn es einen Mangel an Personal gibt, sollte man froh sein, wenn manche Kinder eben die Kitas nicht noch zusätzlich belasten. Bei denen, die es wirklich nötig haben, ist das was anderes. Aber längst nicht alle haben es nötig.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es war keine penetrante Reklame, sondern das penetrante Versprechen der Regierung, dass jedem Kind ein Kitaplatz zusteht, egal ob es ihn braucht oder nicht. Das war Aufforderung genug, das jeder sein Kind mit spätestens einem Jahr in die Kita gibt. Sozusagen ein Zugzwang, Eltern ohne Kitaplatz sind mittlerweile schon Außenseiter! Schrecklich, diese Entwicklung. Dass der Staat dieses Versprechen nicht einhalten kann, das kennen wir zur Genüge.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Teacher Andi und Carsten60, es gehört mittlerweile zum Lifestyle, das Kind mit einem Jahr in eine Betreuung zu geben. Ich finde es auch sehr traurig, vor allem, weil es jetzt wie beschrieben, sehr stark auf eine Massenkindhaltung hinaus läuft. Kinder sind mit einem Jahr letztendlich noch nicht von sich aus zur Ablösung von den Eltern bereit und schon gar nicht für so viele Stunden täglich. Eingewöhnung muss deshalb sehr vorsichtig und individuell stattfinden, in einer kleinen ruhigen Gruppe mit einer Bezugsperson. Das ist jetzt schon in vielen Kitas nicht mehr möglich. Eltern gehen aber schon während der Schwangerschaft davon aus, dass sie ihr Kind abgeben bzw in Betreuung geben können. Der größte Stress mit Eltern ist nicht, wenn mit dem Kind etwas auffällig ist, sondern wenn die Betreuung ausfällt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es ist schlimmer: Eltern, die ihre Kinder erst mit drei in den Kindergarten schicken wollen, haben ein riesiges Problem, weil die Plätze für die Einjährigen gebraucht werden, und die Garantie nicht für die Dreijährigen gilt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wo ist das so geregelt? Können Sie das belegen?

Der Rechtsanspruch ab 3 Jahren besteht seit 1996, der Anspruch für jüngere ist neuer,
dennoch hat man einen Anspruch bis zum Schuleintritt.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das geht sogar so weit, dass Kinder nach einem Jahr spätestens aus der kleinen Kindergruppe bei ihrer Tagesmutter, wo sie dann gut eingewöhnt sind und Vertrauen haben, heraus genommen und in die Kita geschickt werden. Der Grund: es wurde plötzlich der Platz frei und wenn die Eltern sich nicht sofort dafür entscheiden, geht der Platz in die ellenlange Warteliste weiter. Die Kita-Kinder haben ihren Ü3 Platz in der Einrichtung sicher und es gibt keine Garantie für Kinder, die erst zum 3. Geburtstag angemeldet werden, dass sie einen Platz bekommen. Und prompt ist das Tageskind zum nächsten Ersten weg. Das ist überall bei uns so und Eltern, Träger, Stadtverwaltung und Tageselternverein diskutieren seit langem erfolglos, wie dieses Problem in den Griff zu bekommen ist.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Gutes Beispiel!
Da sind wir dann genau bei den Problemen, die von Kritikern der frühen Kinderbetreuung befürchtet wurden: wechselnde Bezugspersonen, Stichwort: Vertrauen!
Sieht alles in der Theorie einfach und unkompliziert aus, in der Realität treten dann unvorhersehbare Situationen, Sachzwänge ( manchmal nur vermeintliche) und vieles mehr auf.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cornelia

Genau, und schon ist das Kind das schwächste Glied in der Kette.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kalle

Nun, die psychosomatischen Kliniken sind voll mit Lehrern, Kindergärtnerinnen sind dort selten. Was sagten das über den Realitätscheck?

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Wo steht das?

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

In den Geschäftsberichte der Kliniken.

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Psychosomatische Kliniken sind häufig Privatkliniken.ErzieherInnen sind m.M.n.nicht so häufig privatversichert wie Lehrer.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stina

Seit wann das denn?

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Die zur Abdeckung der Regelversorgung der allg.Bevölkerung, vom Steuern und Krankenkassenbeiträgen finanzierten Psychiatrien bieten heute z.T.auch eine psychosomatische Abteilung an.
Zudem gibt es aber schon seit Jahrzehnten psychosomatische Privatkliniken.
Sie können einfach Psychosomatische Kliniken googlen,um sich einen Eindruck zu verschaffen..
Das Angebot an Privatkliniken für Psychosomatische Medizin ist vgl.mit z.B.Privatkliniken für Innere Medizin schon ziemlich groß.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stina

Quatsch! Fast 100% der Kliniken sind für alle. Allenfalls gibt es Stationen für Privatpatienten.
Aber warum die Wahrheit akzeptieren, wenn Vorurteile das verschobene Weltbild scheinbar unterstützen

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

In den Kliniken der Regelversorgung gibt es Stationen für Privatpatienten oder auch,je nach Größe dieser Kliniken,eine kleine Zusatzklinik für Privatpatienten auf dem Klinikgelände.
ZUDEM gbt es bundesweit ein sehr großes Angebot an psychosomatischen Privatkliniken, die natürlich nicht „fast 100% für alle“ sind“, sonst wären es ja keine Privatkliniken mit diversen Zusatzangeboten,die über dem was Kliniken der Regelversorgung anbieten können, hinausgehen, mehr.!
Bevor Sie anderen ein verschobenes Weltbild attestieren, sollten Sie sich vielleicht einmal einen Überblick darüber verschaffen, wieviele Kassenpatienten in psychosomatischen Privatkliniken untergebracht sind und v.a.wie diese Kassenpatienten die Zusatzbehandlungen ,die diese Kliniken anbieten denn, bezahlen !
Wie erklären Sie es sich und vielleicht auch ihren Mitmenschen,dass die Thematik der Zwei-Klassen-Medizin in der Öffentlichkeit ( vor Corona und Ukrainekrieg )so heftig diskutiert wurde?
Wenn fast 100% der Kliniken für alle wären, was wurde dann so ausgiebig über die Risiken der Überversorgung der Privatpatienten und die der Unterversorgung der Kassenpatienten debatiert?

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Der Realitätscheck sagt, dass Erzieher und Erzieherinnen nicht privat versichert sind und es viel schwerer haben, eine psychosomatische stationäre Behandlung zu bekommen. Sie sind eher in orthopädischen Rehas zu finden wegen Bandscheiben und können dort, wenn sie Glück haben, auch mal über ihre Psyche reden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Und was genau willen Sie damit zum Ausdruck bringen?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Aber wie hat sich das Zahlenverhältnis von Kindern und Personal denn in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Eigentlich müsste das bekannt sein. Und damit müsste man vergleichen, nicht nur mit einer Wunschvorstellung, so berechtigt die auch sein mag.

Sandra
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Leider ist der Erzieher*innen-Kind Schlüssel allein nicht aussagekräftig genug. Und ja, der wird regelmäßig erhoben. Allerdings hat sich die Arbeit wie in allen anderen Jobs auch massiv in den letzten Jahren verdichtet. Hier einige Beispiele:

  • die Betreuungszeiten wurden ausgedehnt. Mit Programmen wie PlusKita von 6-18.30 Uhr – dafür gibt es in der Regel 1 (!!) weitere Fachkraft, die das Plus an Zeit abdecken soll. Ansonsten ist eine Öffnungszeit von 7-17 Uhr schon fast Standard.
  • Die Kinder sind meist länger als die Erwachsenen in der Kita. Bei Betreuungszeiten von 45 Stunden und einer Arbeitszeit von 39 Stunden ist das leicht auszurechnen. Die Kinder sind einfach durch und dementsprechend anspruchsvoller in der Betreuung.
  • Die Betreuung soll auf jeden Fall gewährleistet werden. Da werden Kinder mit Fieberzäpfchen fit gemacht und in die Kita gebracht. Gegen Mittag bekommt das Kind Fieber, die Eltern werden angerufen dass sie ihr Kind abholen sollen. Die lassen sich aber gerne auch nochmal Zeit dafür. Das heißt, das Kind muss extra betreut werden. Kranke Kinder gehören nicht in die Kita oder in die Schule. Ihnen geht es nicht gut und vielen anderen später durch Ansteckung auch nicht. Aber die Eltern haben Not und so bleibt es an den Erziehern kleben.
  • Kita-Plätze Vergabe: In vielen Kommunen herrscht eklatanter Platzmangel. Hier werden erst die Kinder der Eltern versorgt, die bei einer Klage auch richtig Geld von der Kommune bekommen würden. Bei anderen Eltern lässt man es drauf ankommen. Auf der anderen Seite werden die Kinder priorisiert aufgenommen, die in ihren Familien nicht gut aufgehoben sind und sonst eine Inobhutnahme ansteht.
  • Das heißt, eine Gruppenbildung nach pädagogischen Gesichtspunkten ist nicht mehr möglich (beispielsweise Mädchen-Jungen Anteil, Altersheterogenität – Ja, da werden auch mal 14 neue Kinder in einer Gruppe neu eingewöhnt, besondere individuelle Bedürfnisse, …).
  • ständig neue „Ideen“ von Trägern, Kommunen, dem Land oder dem Bund. Kita ist Bildung. Die Kinder lernen täglich unglaublich viel. Aber lasst sie das doch mal in Ruhe tun. Aber ständig gibt es neue Programme, die umgesetzt werden müssen, neue Gesetze, die die Qualität steigern sollen, aber aufgrund von Personalmangel nur unzureichend oder gar nicht umgesetzt werden können. Ich nenne das Angebotsrennerei ohne Sinn und Verstand. Es verschwendet Ressourcen und dabei die wichtigste: Zeit für und mit den Kindern. Es hat noch kein Kind mehr dadurch gelernt, dass die Erzieher*innen stundenlang Bildungsdokumentationen ausfüllen, die dann zum Übergang in die Schule eher rudimentär genutzt werden. Natürlich ist professionelle Beobachtung und Austausch darüber wichtig und dient der ganzheitlichen Bildung. Aber nicht jeder „Pups“ muss festgehalten werden. Das ist Arbeit für die Tonne und geht oftmals am Kind und dessen Bedürfnissen vorbei.
  • Arbeit in Brennpunkten vs. Arbeit in gehobenen Stadtteilen: Beide haben ihre Herausforderungen aber eine gesunde Durchmischung gibt es kaum.

Dies sind einige Beispiele, die neben dem Erzieher-Kind Schlüssen wichtig sind, um die Belastung des Personals einschätzen zu können. Kita ist nicht mehr Familienergänzend sondern wird meiner Meinung nach immer mehr Familienersetzend.
Eine Mutter hat mich mal angemacht, weil ihre fünfjährige Tochter noch keine Schleife binden konnte…
Eine andere Mutter sagte mir mal: Sie haben es so gut. Ich muss jetzt arbeiten gehen…

Lange Rede kurzer Sinn: Zahlen und Fakten sind wichtig, geben aber immer nur einen Ausschnitt wieder. Bitte schaut euch die Kitas (UND SCHULEN!!) nicht immer nur von außen anschauen und beurteilen sondern rein gehen und sich ein umfassendes Bild machen. Einfach mal eine Woche hospitieren kommen und sich den Wahnsinn anschauen.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sandra

Mir wurde auch schon gesagt, dass ich doch froh sein könnte, für diese Woche Urlaub auch noch mein Gehalt zu bekommen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

… anstatt die Überstunden bezahlt zu bekommen, die es in der freien Wirtschaft meist noch gibt.

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

EIGENTLICH. müsste das bekannt sein…..
Was EIGENTLICH auch bekannt sein müsste,wären Zahlen zur Entwicklung der Elterngesundheit, insb.zur Müttergesundheit der letzten Jahrzehnte.
Suchttherapeuten schlagen wegen des zunehmenden Alkoholkonsums der Frauen im mittleren Lebensalter Alarm und sie geben auch zu bedenken, dass nicht mehr zu kompensierender Stress einen großen Einfluss auf die Entstehung einer Alkoholabhängigkeit in dieser Altersgruppe zu haben scheint.
Würde es um das Wohl von Familien gehen,müssten Familien immer wieder, wenn auch nur mittels Stichproben, zu ihrem Wohlbefinden befragt werden.

amBergsee
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es ist nicht damit getan Zahlen zu vergleichen!

Vor Jahren: Viele Kinder blieben „nur“ bis Mittags in der Kita.
Mittagessen gab es Zuhause. Es gab keine Wickelkinder in unserer Kita.
Manche Eltern haben einander unterstützt. Erzieherinnen waren nach einem Arbeitstag müde, aber nicht unbedingt komplett ausgelaugt.

….Mittagessen in der Kita ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit und zunehmend täglich längere Betreuungszeiten. Wir decken viel mehr Aufgaben ab, ohne zusätzliche Hilfe.
Und selbst wenn der offizielle Personalschlüssel auf dem Papier stimmt, hat er mit der gelebten Realität oft wenig zu tun. Die Gründe hierfür wurden an anderer Stelle hinreichend geschildert. Aber Papier ist ja geduldig…

[Beispiel: Eine junge hochmotiviert Kollegin arbeitet seit zwei Jahren in einer benachbarten Kita. Fast alle älteren Kolleginnen arbeiten Teilzeit. (15-30 Stunden) Durchgängig hat Personal gefehlt. Gründe: Krankheit/kurzfristige Kündigung der Praktikantinnen/Fortbildung). Auf dem Papier hat der Schlüssel dennoch gepasst. Der Träger sagt: Wir haben genug Personal und außerdem hohe Schulden.
Die Kitaleitung lädt zum Jahrerückblick und Planung für das kommende Jahr ein. Mit den Worten: „Über Personalmangel möchte ich nichts hören. Das wissen wir schon. Ich möchte Lösungen von euch.“
Die junge Kollegin ist sehr oft ab Mittags mit bis zu 19 Kindern alleine im Gruppenraum. Davon 5 Wickelkinder. Man kann Kinder nicht einfach hin und her schieben und ihnen ständig andere Bezugspersonen zumuten. Diese junge Kollegin schätzt ihre Kolleginnen und zeigt viel Verständnis für die langjährige Kitaleitung. Deshalb sagt sie nichts mehr und erträgt die Situation.
Wie lange wird diese junge Kollegin durchhalten? …]

Die sogenannten Qualitätsstandards wurden verändert. Verkürzt: „Immer mehr Zeitaufwand zur Dokumentation von Beobachtungen (für die die Zeit fehlt)“.

Kinder, die durch ihr Verhalten (auf die Mißstände) aufmerksam machen.

Immer mehr zeitlich gestresste Eltern. Weniger Eltern (Nachbarn, Freunde) die sich Zeit nehmen (können) einander zu unterstützen, einander auszuhelfen. Immer mehr Eltern sind auf sich allein gestellt. In den Kita-Garderoben wird viel weniger miteinander gesprochen.

Erzieherinnen, die oftmals wissen, was die Kinder brauchen, aber desillusioniert und ausgelaugt sind. Wir können nicht zaubern! Hohe Personalfluktuation. Zunehmend unqualifiziertes Personal (das können auch ausgebildete Erzieherinnen sein) Teambildung? „An einem Strang ziehen?“

Wir Menschen sind unfassbar anpassungsfähig, aber dennoch zahlen wir, als Gesellschaft, schon jetzt einen hohen Preis, weil wir uns keine „Zeit“ für die Kinder nehmen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  amBergsee

Alleine mit 19 Kindern, davon 5 Wickelkinder? Das ist Kindswohlgefährdung und Aufsichtspflichtverletzung. Das erträgt man nicht , das ist unerträglich, auch für die Kinder. Das ist nur noch Aufbewahrung, hoffentlich ohne Unfall. Wenn diese Kollegin nicht für diese Kinder einsteht und aufsteht und die Gefährdung offen kommuniziert, tut es niemand. Die Kinder sind dieser Situation vollkommen ausgeliefert. Es ist erschütternd, dass Erwachsene das aus falsch verstandener Solidarität decken und tragen. Kolleginnen, Träger, Arbeitgeber der Eltern… alle haben mehr Gewicht als die Kinder. Jede und Jeder, der mit und für Kinder arbeitet, ist häufig sogar per Unterschrift zur Wahrung des Kindswohl verpflichtet. Also los gehts!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Alles okay, aber der obige Artikel argumentiert mit diesem Zahlenverhältnis und erklärt eben nichts dazu. Eine typische Oberflächlichkeit? Oder ein System von Lobbyisten? Als ich mal in einem Halbtags-Kindergarten sein musste, waren nach meiner Erinnerung die Gruppen auch recht groß. Eine individuelle Betreuung fand nicht statt.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Meiner Meinung nach waren die Gruppen immer zu groß. Bei meinen Kindern waren 29 Kinder in einer Gruppe. Oft nur mit einer Erzieherin. Manchmal war eine Hilfskraft dabei. Die Kinder kamen mit 3 oder 3 1/2 in den Kindergarten, je nachdem, ob sie windelfrei waren oder noch nicht. Die Räume waren oft nicht besonders groß, es fühlte sich rasch eng an. Mütter wurden mit den neuen Kindern eingeladen, um den Alltag kennen zu lernen. Da saß man da eingepfercht in der Kindergruppe, manchmal noch mit einem Baby auf dem Schoß, auf einem Kinderstuhl , und musste eine halbe Stunde ausharren, bis immer wieder das gleiche Tanzlied gesungen war und ein Kind um das andere aufgefordert wurde zum Mittanzen. Alle anderen saßen brav auf ihren Stühlchen und warteten, viele kamen nie an die Reihe. Für manchen Dreijährigen ein Stresstest.
Auch war bekannt, dass der Lärmpegel für Erzieherinnen und Kinder vor- und nachmittags sehr hoch war. (Und das gilt noch viel mehr für Kindergärten der 50er und 60er Jahre, Gruppen mit 50 Kindern waren keine Seltenheit. Man musste sich an ein Tischchen setzen und bekam einen kleinen Kasten mit Spielmaterial vor sich hingestellt . Aber auch damals schon: es wurde ein kleines Büchlein zusammenstellt mit Mal- und Papierbastelarbeiten, das man Ende des Jahres mit nach Hause bekam.)
Heute sind die Bildungsansprüche sehr viel höher als damals. Und alles dazu noch dokumentieren. Ausführliche Berichte für die Eltern anfertigen. Das gab es früher alles nicht. Zwar sollten auch schon früher die Vorläuferfunktionen geübt werden, und einmal die Woche kam die Logopädin ins Haus. Heute aber soll jede eventuelle Entwicklungsverzögerung so früh wie möglich erkannt und therapiert werden. Das hat 2 Seiten, es erzeugt nämlich auch Stress auf verschiedenen Seiten, z. B. , ja kein mögliches späteres Defizit bei einem Kind zu übersehen.
Ganz abgesehen davon, welche Herausforderung die Betreuung, Pflege und Förderung von unter 3jährigen mit sich bringt.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Es scheint eine Anpassung im Welthit angebracht:

alt: If it keeps on raining, levee’s gonna break.
aktuell: Keep on, levee’s gonna break.
bald: Levee breaks, levee breaks.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

Joa, die letzten Zeilen können aber bleiben. 🙁

„Going down, going down now …
Down, down, down …
Woo ooh, woo ooh.“

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Passt.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Ok, bisher 2 rote Daumen …
Was gefällt euch denn nicht?
– Led Zeppelin so allgemein?
– Nur der 1 Song?
😉

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Glaub die köhnen alle kein englisch, Pit! Zu wenig auf Youtube und Insta warscheinlich.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

Das mit Englisch … mmmmhhhhmmmm, könnte schon sein.

Sind dann die roten Daumen … quasie … dove? 😉

Carsten60
1 Jahr zuvor

„Bei den unter Dreijährigen, die eine vulnerable Gruppe darstellen, sind die Effekte noch eindeutiger erkennbar als bei den über Dreijährigen.“
Das mag ja stimmen, aber warum insistiert man denn darauf, dass in einem angeblich so „reichen“ Land wie Deutschland die unter 3-jährigen massenhaft in Kitas abgeschoben werden? Man könnte ja auch den Eltern in anderer Weise bessere Bedingungen bieten, z.B. durch mehr Elternzeit. Und warum reichte früher ein Gehalt (auch bei einfachen Tätigkeiten wie Busfahrer, Polizist usw.) für eine 4-köpfige Familie, und heute geht das nicht mehr? Sollen wir das als den großen Fortschritt begreifen, den uns die Globalisierung oder auch der Euro gebracht haben?

Angelika
1 Jahr zuvor

Bezeichnenderweise lässt man Erzieherinnen ausgiebig – selbsverständlich im wertsch(w)ätzenden Stil dokumentieren, auf welche Weise Kinder etwas Wichtiges gelernt haben und schöne Erlebnisse in der Kita hatten. – Aber anstelle umfangreicher Dokumentationspflichten gibt es arbeitsrechtliche Verpflichtungen zur Verschwiegenheit.

Als Springerin fand ich es gut, in Gruppen zu arbeiten, in denen die Dokumentationen einfach nicht mehr gemacht wurden. So hatten die Erzieherinnen mehr Zeit für die Kinder und die Eltern hatten genug Vertrauen in die Erzieherinnen dahingehend, dass sie in jemdem Fall angesprochen werden, wenn ein Anlass zu Sorge besteht, wenn ein Kinder Förderbedarf oder psychische Probleme hat.

Es kommt leider selten vor, dass Eltern ihre Einwilligung zur Führung einer Bildungsdokumentation verweigern.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Wie war unser Einstieg ins Bildungssystem und was hat es unsere Eltern gekostet?

Bis zum 3. Lebensjahr durch die Eltern betreut. Danach Kindergarten bis 12 oder 13 Uhr.
Grundschule bis 13 Uhr. Klasse 5-7 mit zwei Mittagen Betreuung. Anschließende, wenn man alt genug war, den einen oder anderen Mittag 2-3 Stunden ohne Eltern.
Unsere Eltern haben also folgendes ermöglicht:

  • 3Jahre mit einem Elternteil ohne Arbeit
  • 7Jahre mit einem Elternteil in Halbtagstätigkeit.
  • 3 Jahre ein Elternteil in 3/4 Stelle
  • 5 Jahre ohne große Überstunden bis die Kinder aus der Schule raus sind.

Früher hat dies die Mutter übernommen.
Heute haben wir Gleichberechtigung. Das ist gut!
Sie wird nur falsch verstanden. Bei uns bedeutet das nicht, das Vater und Mutter sich die Kinderbetreuung teilen, sondern das beide voll Arbeiten ohne Unterbrechung.

Woher kommt das, dass Eltern heute die Betreuung der Kinder von sich weisen und auf eine Verwahrung der Kinder ab dem 1. Lebensjahr bestehen?

Zunächst ist die Profitgier der Wirtschaft in den letzten Jahren explodiert. Alles läuft auf einen Maximierung der Renditen heraus. Soziale Aspekte werden höchstens vorgetäuscht.

Dies führt dazu, dass viele Eltern dank schlechter Bezahlung, fehlender machbarer Angebote für Teilzeit und extrem hohe Anforderungen einfach voll arbeiten müssen um überhaupt leben zu können.
Familien denen es besser geht nutzen die bestehenden Angebote um den parallel gestiegenen Konsumdruck nach zu gehen.
Es scheint erstrebenswerter einen hohen Lebensstandard zu haben als Abstriche zu machen um die Kinder mit zu erziehen.

Verschärfend führet der Ausstieg der Wirtschaft aus dem Steuersystem zu immer größeren Löchern in den öffentlichen Kassen. Diese müssen durch Einsparungen gestopft werden. Kindergärten und Schulen bieten sich da an.

Heute ist man also gezwungen am Tanz um das goldene Kalb aus Renditen und Konsum teil zu nehmen.
Kinder stören da nur. Die Arbeitgeber die ihre Arbeitskräfte brauchen. Die Eltern, die um die Existenz kämpfen oder eben um Statussymbole.
Ein Kind macht eben nicht so viel Eindruck wie ein SUV.
Den Staat der für die lästigen kleinen Schreihälse, die nicht wählen dürfen, auch noch die knappen Finanzmittel bereit stellen soll.

Als Kind ist man heute eben nur zweite Wahl.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

So bitter, ich bin seitdem einiger Zeit auch davon überzeugt.

Rike
1 Jahr zuvor

@Schattenläufer: ich folge deiner Argumentation voll und ganz, möchte noch folgendes ergänzen.
Ich glaube, dass die Kinder es schon sehr zeitig spüren, dass sie, wie du es formulierst, nur „zweite Wahl“ sind. Sie sind ein Problem, müssen ständig wegorganisiert werden und oft genug wird es darum auch Streit geben. Das ist extrem schlecht für eine gesunde Entwicklung des Kindes.

Heutige Eltern dürfen aus gesellschaftlichem Zwang heraus überhaupt nicht mehr auf ihr Bauchgefühl hören. Ständig wird ihnen gesagt, wann sie wie und was mit ihrem Kind zu tun haben – also auch, wann es spätestens in eine Betreuungseinrichtung gehen muss. Das „macht man jetzt so, und weil man es macht, ist es richtig“. Das ist natürlich extrem verunsichernd für junge Eltern, und die wenigsten sind dem gesellschaftlichen Druck gewachsen. Dabei werden auch sie nur manipuliert, weil ihnen suggeriert wird, dass man auf die gut ausgebildeten Arbeitskräfte nicht verzichten könne. Weht der wirtschaftliche Wind mal wieder anders herum, wird sich das auch ganz schnell wieder ändern. Vor 25 Jahren war nämlich gar nicht genug Platz auf dem Arbeitsmarkt für zwei arbeitende Eltern.
Natürlich ist das losgelöst gesagt vom materiellen Zwang, zwei Gehälter zu benötigen und dem Fakt, dass sonst starke Einbußen bei der Rente drohen.
Von Trennungen vom Partner und den wirtschaftlichen Konsequenzen will ich gar nicht anfangen. Dann stürzt ein Kartenhaus zusammen.

Natürlich gibt es auch eine Menge Eltern, die froh sind, wenn sie sich nicht selbst 24h um ihren Nachwuchs kümmern und sich mit ihm beschäftigen müssen. Damit sind leider viele überfordert. Ich bin gerade im Urlaub, da kann ich so was wunderbar beobachten.

Mein Mann und ich sind glücklich darüber, dass wir es geschafft haben, die Kinder erst spät und nur wenige Stunden in Betreuungseinrichtungen gegeben zu haben. Und nein, wir hatten nie Großeltern zur Hilfe. Es war auch oft stressig und mit ziemlich großen finanziellen Einbußen verbunden, aber wir waren als Familie immer froh, uns so entschieden zu haben. Den Kindern ging es deutlich besser so. Und uns also auch.

Jede Zeit und jede Generation hat ihre Herausforderungen. Heute sind es andere als vor 25 Jahren, die gesellschaftspolitische Situation ist eine ganz andere.
Es ist sicher schwer, als junger Mensch ( Eltern) mal in bisschen größeren Dimensionen zu denken, wenn man gerade im Alltagsstress steckt. Trotzdem sollte man mal darüber nachdenken, dass alles im Leben nur Phasen sind. Die intensive Zeit mit den Kindern ist endlich und man hat es in der Hand, was man daraus macht. Hinterher wird vieles verklärt dargestellt, weil man erkennt, dass man die Zeit nicht mehr zurück drehen und alles anders machen kann.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rike

@Rike

„Heutige Eltern dürfen aus gesellschaftlichem Zwang heraus überhaupt nicht mehr auf ihr Bauchgefühl hören. Ständig wird ihnen gesagt, wann sie wie und was mit ihrem Kind zu tun haben – also auch, wann es spätestens in eine Betreuungseinrichtung gehen muss. Das „macht man jetzt so, und weil man es macht, ist es richtig“. Das ist natürlich extrem verunsichernd für junge Eltern, und die wenigsten sind dem gesellschaftlichen Druck gewachsen.“

Leider, ja!

Und mir fällt da sofort eine Zeitschrift ein, die schon in den 90er Jahren bei den „engagierten“ Eltern/Familien so auf den Wohnzimmertisch drapiert gehörte, dass sie auch von Besuchern gesehen werden konnte – so quasi als Erkennungszeichen und als Einstieg in „nette“ Gespräche.

„Die Familienzeitschrift familie&co erscheint 11× jährlich und ist im 24. Erscheinungsjahr.
Die Zeitschrift wurde gemeinsam mit den Markenrechten familie&co und baby&co zum 1. Januar 2020 durch IDS Deutschland mit Sitz in Baden-Baden von Family Media GmbH & Co. KG aus Rheinfelden übernommen.
Der neue Verlag ist ein bundesweit agierender Distributor für Gesundheitsinformationen.
Mit dem Wechsel der Zeitschrift zu IDS wurde die Druckauflage von familie&co auf bis zu 200.000 deutlich erhöht. Sie wird über Arztpraxen an Familien weitergegeben.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Familie&Co

… im 24. Erscheinungsjahr.

„familie&co“ und „baby&co“

Und jetzt mal kurz nachrechnen.

Das bedeutet wahrscheinlich sehr oft, dass die Generation, die jetzt ihre Kinder aus den von @Rike aufgezeigten Ursachen möglichst früh „abgibt“, in diese „Organisationsform des Weg-organisierens“ hineingewachsen ist und nichts wesentlich anderes kennengelernt hat. 🙁
Naja, vielleicht doch noch etwas „leicht anderes“: Wir wollen ja neben dieser Zeitschrift die vielen, vielen Ratgeber-Bücher (gerne von Interviewpartnern, ein grundsätzlich gängiges Procedere), die in der Zeitschrift empfohlen und beworben werden, nicht vergessen, gell? 😉
Das ganze ist mittlerweile ein richtiger kleiner Industriezweig geworden, wenn man mal Coaching, Kurse (für Schwangere, Babys Frühförderung ect.) noch hinzurechnet!

Bei so viel „freundlich vermittelter und bestärkter Sorge“ um den Nachwuchs – oder sollte man nicht besser sagen: bei so viel antrainierter Verunsicherung? – kann sich bei vielen Eltern womöglich auch gar kein Bauchgefühl mehr entwickeln, denn der ganze Stress geht ja oft schon mit der Kenntnis der Schwangerschaft los … (vgl. oben: „über Arztpraxen … weitergegeben“).
Aus dieser Perspektive heraus ist es irgendwie auch schon wieder ein bisschen verständlich, dass manche Eltern aus Überforderung für jede freie Sekunde (!) froh sind. Allerdings ändert das nichts an den katastrophalen Folgen für alle Beteiligten! (Und die hat @Rike oben sehr schön dargestellt. Danke dafür!)

Giesskanne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Als Mutter bin ich dieser Falle, die für mich die „pädagogischen“ Ratschläge in den Erziehungsratgebern und – zeitschriften darstellen, gerade noch entkommen. Ich habe auch einiges davon gelesen, fand aber vieles davon nicht für meine Kinder passend, besonders solche Dinge wie den „stillen Stuhl“ oder ähnliches, was man gegen Wutanfälle machen sollte. Wer möchte denn seine Wohnung in solche Bereiche aufteilen, bzw. hat den Platz für so etwas? Spätestens, als ich in einer Zeitschrift „Kinder haben auch Gefühle“ las, war mir klar, dass es sich bei der Zierlgruppe dieses Heftes um Außerirdische handeln muss, habe das Zeug in die Papiertonne entsorgt und nie wieder seltsame Ratschläge zur Erziehung meiner Kinder angenommen, auch nicht von wohlmeinenden Nachbaern, Lehrern und Erzieherinnen. Zeit mit den Kindern verbringen und sich liebevoll und mit Einfühlungsvermögen um sie kümmern, war da die bessere Lösung und auch sehr viel billiger!

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Giesskanne

Wunderbar!!!!
Genauso habe ich es seinerzeit auch gemacht.
Ab in die Tonne mit dem Zeugs!
Rückblickend: richtige Entscheidung!

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Aus meiner Sicht haben wir auch noch einen ziemlich weiten Weg in Sachen Gleichberechtigung vor uns.

In unserer Generation sind die „Mädels“ damals selbstverständlich und selbstbewusst zur Schule gegangen. Haben die Ausbildung und das Studium nach ihren Interessen ausgewählt und durchgezogen. Meist mit deutlich besseren Noten als ihre männlichen „Kollegen“.

Irgendwann ist man (besser Frau) eine gleichberechtigte Partnerschaft eingegangen. Aus Sicht der Frauen dann häufig mindestens auf Höhe des eignen Bildungsniveaus. Selten darunter. Gesucht wird kein „männlicher“ Versorger mehr.

Der Berufseinstieg verläuft dann meist noch ähnlich zum Partner und unter gleichen Voraussetzungen und gleichen Bedingungen.

Steht dann das Thema Familiengründung an, bekommt der Lebenslauf der Frauen einen Knick.

Neben den rein „technischen“ Vorgängen einer oder mehrerer Schwangerschaften kommen dann noch weitere Herausforderungen dazu:

– Vorbehalte der Arbeitgeber / Elternzeitvertretung – der „alte Job“ ist weg.
– Wunsch nach eigener Betreuung und längeren Auszeit (auch im Zusammenhang mit dem bisherigen Lebenslauf).
– Konservativeres Weltbild des eigenen Partners als ursprünglich angenommen („ich bleibe keine 6 Monate zu Hause“).
– Oft geringes Bedürfnis (Emotional und im Kontext des eigenen Karriereplanes) der Väter, Zeit mit den Kindern zu verbringen.

Die Gleichberechtigung in der eigenen Partnerschaft stellt sich dann als nicht so robust heraus, wie vielleicht ursprünglich angenommen und erhofft.

Stellt man sich dieser Realität als moderne Frau, dann gibt es eigentlich nur zwei bis drei Lösungen:

1) Betreuungseinrichtungen in Anspruch nehmen.
2) „Kürzer“ treten und ein klassisches Rollenbild leben.
3) neuen Partner suchen…

Flankiert wird das durch die strukturellen Nachteile der Arbeitgeber. Jede Auszeit kostet die Frauen im Laufe des Erwerbslebens Gehalt und Aufstiegschancen.

Am Ende schlagen die Männer (mit den schlechteren Noten) die Führungslaufbahn ein und hängen ihre eigenen Frauen finanziell ab.

Und spätestens ab da ist es dann eine simple Rechnung, wer im Zweifel zu Hause bleibt.

Ich sehe das Ausgangsproblem häufig in der eigenen Partnerschaft in Vebindung mit den Mechanismen in der Wirtschaft.

Ändern müssen sich insbesondere die Väter/ Männer und ihren Frauen entsprechende Angebote und Unterstützung bzw. dauerhaft eine Partnerschaft auf Augenhöhe anbieten. Passiert leider vielfach noch nicht.

Volle Betreuungseinrichtungen sind demnach auch ein Ergebnis noch immer fehlender Gleichberechtigung und „kämpfenden Frauen“ – auch in Akademikerhaushalten.

Meine Meinung…

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Die fehlende Gleichberechtigung liegt aber auch an den schlechten Rahmenbedingungen für Kinderbetreuung in der Wirtschaft.
In unserem Kollegium gibt es mehrere Paar aus zwei Lehrern. Klar wer erträgt schon den ganzen Tag einen Lehrer? Nur ein anderer Lehrer!
Fast 100% dieser lehrer-Paare haben sich die Erziehungszeit geteilt. Zuerst 1,5 Jahre die Mutter dann 1,5 Jahre der Vater.
Geht natürlich auch anders aber Kinder verlieren leider stark an Gewicht wenn der Vater ihnen die Brust gibt. 🙂
Anschließend haben beide oft nur 3/4 Stellen.
Warum? Sind Lehrer bessere Menschen? Das lässt sich natürlich mit einem klaren JA beantworten 🙂
Unsinn.
Der Staat als Arbeitgeber ist zur Einhaltung von Gesetzen verpflichtet und tut dies auch ohne Hintertüren und ohne Wenn und Aber.
Lehrer und Lehrerinnen haben keine gehaltsmäßigen Unterschiede. Personen die Erziehungszeiten in Anspruch nehmen haben keine beruflichen Nachteile (hat auch Vorteile wenn die Aufstiegschancen gegen Null gehen). Heruntergehen auf eine 3/4 Stelle für ein oder auch beide Elternteile geht.
Es zeigt sich also, unser Staat macht zeitweise doch recht sinnvolle Gesetze und Regelungen. Leider ist er oft der Einzige der sich daran hält.
Um die Gesetze aber in der Wirtschaft durch zu setzen fehlt dem Staat der Mumm um gegen die Arbeitsplatz-Keule vorzugehen.

Rike
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Volle Zustimmung, klar analysiert.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Hier kann man das Lehramt aber mal extrem lobend erwähnen: ich (als Mann) gehe jetzt für ein ganzes Jahr in Elternzeit für meinen Jüngsten – das ging recht problemlos und den „alten“ Job kann ich auch ein Jahr später wieder problemlos antreten…

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Mit meinem obigen Kommentar habe ich den Versuch unternommen, eine ähnliche Aussage zu treffen bzw. die Zwischenwelten zu beschreiben.

Meine Nachbarin ist ebenfalls verbeamtet (allerdings nicht im Lehramt tätig) und mittlerweile im 10. Jahr zu Hause.

Neben dem unsicheren Wiedereintritt in den Beruf haben „normale Angestellte“ auch noch die Herausforderung zu bewältigen, fehlende Entgeltpunkte für die Rente zu kompensieren bzw. zu tragen. Eine Auszeit von mehreren oder gar 10 Jahren ist da schlichtweg kaum realisierbar bzw. bedeutet eine dauerhafte Abhängigkeit vom Partner.

In der Industrie hat man dann schon etwas bessere Möglichkeiten…kommt aber an ein Beamtenverhältnis in Sachen Sicherheit und Flexibilität nicht heran.

Hier der Link zu meinen umständlichen Ausführungen…

https://www.news4teachers.de/2022/07/verwahrlosung-stress-und-erschoepfung-wissenschaftler-schlagen-aufgrund-der-personalnot-in-kitas-alarm/#comment-460994

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Die 10 Jahre, die Ihre Nachbarin zu Hause ist, fehlen ihr aber auch in der Pensionsberechnung. Da geht es ihr nicht anders als der Angestellten.

Semmi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Danke für diesen Kommentar.
Zu bedenken gilt es noch, dass auch Schule ihren Beitrag leistet, am traditionellen Rollenbild festzuhalten.
Wir haben noch einen langen Weg vor uns.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Der große Denkfehler ist, dass man unbedingt Karriere machen muss. Man hat uns hier eine Zwangsjacke angezogen, aus der kaum einer mehr mit eigenen Kräften herauskommt. Statt „weniger ist mehr“ und „Zufreidenheit mit dem was man hat“ gilt heute nur noch „mehr, mehr, mehr“, Egoismus, Materialismus und der Gruppenzwang, kaum einer hat mehr das Selbstbewusstsein und die Überzeugung zu sagen „ich brauch das nicht, ich mache das anders“. Nur weiter im Hamsterrad, damit man das neue E-Auto, E-Bike, die Fernreise, das todschicke Designerkleid präsentieren kann. Die eigene Individualität wird dadurch betrogen, Hauptsache man gehört dazu! Auch bei Familien, bei denen beide Partner arbetien müssen, ist es oft so, dass sie einfach nicht gelernt haben, mit Geld umzugehen. Wir werden sehr bald umdenken müssen, was denen besonders schwer fällt, die nie auf etwas verzichtet haben. Letztendlich sollte die Familie zählen (auch wenn das für manche altmodisch und rückwärtsgewandt klingt), Freundschaften und Familien geben Zufreidenheit und Geborgenheit, das große Geld nicht.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich kenne nicht wenige Familien, die „gleichberechtigt“ gestartet sind und sich gemeinsam in finanzielle Abhängigkeiten (insbesondere Eigenheim) begeben haben.

Mal bevor die Kinder gekommen sind und mit einer gewissen Ahnungslosigkeit vermischt in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie…

…mal nachdem die Kinder da waren und sich vielleicht schon finanzielle „Einbußen“ durch Elternzeit / Teilzeit eingestellt haben und der Vollzeit arbeitende Elternteil schon fast dazu verdammt war, „Karriere“ zu machen und die Einnahmeverluste zu kompensieren.

Will sagen, einige machen Karriere wider Willen, rein aus finanziellen Gesichtspunkten heraus. Da liegen Sie richtig.

Neben Ihren Ausführungen zum Anspruchsdenken möchte ich aber noch die weiteren Einflussfaktoren wie gestiegene Mieten / Immobilienpreise sowie ein grundsätzlich gesunkenes Niveau in Bezug auf die Arbeitsplatzsicherheit ergänzen…wollen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Da gebe ich ihnen Recht, viele Eltern setzen Kinder in die Welt, ohne sie in ihre Lebensplanung zu integrieren oder sich einschränken zu wollen. Und wenn sie dann nun mal da sind, schaut man, dass man nicht allzu sehr damit belastet wird. Ich habe schon oft Aussagen gehört wie: „ich bin so froh, dass ich wieder arbeiten gehen kann, den ganzen Tag mit dem Kind zusammen, das halte ich nicht aus!“ Lässt tief blicken. Warum dann Kinder?

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Volle Zustimmung, Stromdoktor

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Danke für Ihren Kommentar, der die aktuelle Situation zutreffend beschreibt.
Aber glauben Sie wirklich noch, dass das Gros der Männer überhaupt zu umfassend praktisch fürsorglichen ( viele Männer nehmen ihre Fürsorgepflichten gegenüber ihren Familien durch Erwerbsarbeit und dem Erledigen handwerklicher Arbeiten ja ernst) Verhalten in Bezug auf Baby-u.Kleinkindaufzucht bereit und auch biologisch geeignet ist?
Die Mutterschaft von Säugern, zu denen Menschen rein biologisch auch gehören, unterliegt nicht unwesendlich neurobiochemischen Grundlagen. Hormonelle Umstellungen schon während der Schwangerschaft, sorgen für eine weit über die Geburt hinausgehende Veränderung der mütterlichen Wahrnehmung. Ganz vereinfacht: Alle Sensoren der Mütter stellen sich hochempfindsam auf ihre Säuglinge ein.Das SORGENHIRN, welches dem Nachwuchs das Überleben sichern wird,ist geboren.! Und wir Mütter werden naturbedingt dieses Hirn so schnell auch nicht mehr los.!!
Wenn jetzt Frauen sehr viel für ihre Ausbildung getan haben, sich sehr über ihren Beruf identifizieren oder auch zum Gelderwerb arbeiten gehen müssen, möchten diese SORGENHIRNE in der Regel, dass es ihrem Nachwuchs in den Betreuungseinrichtungen gut geht und dieses Wohlergehen ist auf die Freundlichkeit,Anteilnahme, Kraft…..der dort Tätigen angewiesen. ErzieherInnen und LehrerInnen melden aus den Einrichtungen aber SOS….
Wir Mütter müssen die Bedenken dieser Berufsgruppen doch ernst nehmen..

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stina

Allgemein kann ich natürlich keine Antwort geben…

Wahrscheinlich müssen ein paar Faktoren (auch zufällig) zusammenkommen, damit ein Vater auch einen hinnehmbaren Mutterersatz darstellt.

Unsere älteste Tochter wurde einige Wochen zu früh geboren und wurde in diesem Zusammenhang zu einem „Flaschenkind“. Stillen war zwar ursprünglich geplant, war aber kein ideologisches Thema bei uns.

Ich konnte also vom ersten Tag an die Versorgungsaufgabe 1:1 ausfüllen. Nach ein paar Tagen hat meine Frau die Vorteile für sich erkannt…und ich bin in die Aufgabe voller Überzeugung reingewachsen.

Bei uns herrscht spätestens seit dieser Zeit Arbeitsteilung – auch in Bezug auf typische Mama-Aufgaben.

Das Ergebnis ist, dass nach 12 und 9 Jahren hier keiner im Haushalt die Gleichberechtigung in Frage stellt und ich eine gleichwertige Bezugsperson für meine Töchter bin. Und das ist eigentlich mein größter Erfolg bisher…

„Nebenbei“ verdienen wir beide gleich viel…auch ein Ergebnis der Aufteilung der Ausfallzeiten.

Vielleicht wäre die Bindung durch 6-monatiges Stillen und den damit verbundenen Verlustängsten (wahrscheinlich insbesondere bei der Mutter) ein Hindernis gewesen. Ich bin mir sicher, dass nicht wenige Väter in diesem Zusammenhang als 5. Rad am Mutter-Kind-Gespann ihr Glück im Job suchen und (auch) keine Chance auf ein gleichberechtigtes Leben haben…wenn das Kind erst da ist.

Fazit:
Man braucht den jeweiligen Partner und die Bereitschaft dazu, jeweils die Rolle des anderen zu übernehmen (Vater) bzw. Verantwortung abzutreten (Mutter). Die Kinder nehmen es nach meiner Auffassung so wie es kommt und freuen sich im Zweifel über zwei präsente Elternteile.

PS.
Ein „Sorgenhirn“ habe ich auch…ich war immer derjenige, der sich um möglichst kurze Aufenthalte in der KiTa und entsprechendem Ausgleich bemüht hat. Oft habe ich die Entscheidung getroffen, dass unsere Töchter zu Hause bleiben und entsprechend meinen Alltag / Arbeitstag umstrukturiert.

Also ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist und möchte niemals tauschen…

Stina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Danke für die interessante Schilderung über ihr Hineinwachsen in die Säuglingsversorgung und die weitere Entwicklung ihrer Vaterschaft.- Ganz ernstgemeinte Glückwünsche…..

Andrea Kobler
1 Jahr zuvor

Vielleicht hat das angeblich überholte Modell, dass man sich für unter Dreijährige doch besser als Mama (oder Papa) um das Kind kümmert doch was für sich? Nur mal so als Denkanstoß. Dann wären viele durch die Bewahrung der Kleinsten der Kleinen gebundene Kräfte frei für die, wo es dann sinnvoll und notwendig isst, dass man sich institutionell um sie kümmert. Ich poste den Kommentar trotzdem. Obwohl ich weiß, welchen Shistorm ich jetzt ernte.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andrea Kobler

Ich teile Ihre Meinung, dass Kinder in sehr jungen Jahren besser bei den Eltern aufgehoben sind.

Im Prinzip wünsche ich den Familien, dass sie sich diese Auszeit gemeinsame nehmen können.

Vorsichtige Kritik möchte ich an Ihrer Klammersetzung („oder Papa“) üben:

Es ist nach wie vor gängige Meinung, dass ein Kind bestenfalls die ersten Monate bzw. Jahre mit der Mutter verbringt. Und wenn es nur über die Stillzeit und der damit verbundenen körperlichen Verbundenheit argumentiert wird – gerne von beiden Seiten.

Es ist immer noch die absolute Ausnahme, wenn Väter in den ersten Monaten die Versorgung übernehmen.

Väter ziehen sich so gerne aus der Verantwortung und Mütter „spielen sich dadurch gerne als unersetzlich“ auf.

Ein klassisches Rollenbild, welches gerne von allen Seiten gepflegt und bewahrt wird – zumindest auf die sehr jungen Jahre der Kinder bezogen.

Dennoch @Andrea, einen grünen Daumen von mir!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andrea Kobler

Sie haben Recht, und diese Meinung hatten viele Leute noch vor Einführung der flächendeckenden Kitas. aber viele junge Eltern sehen sich da einem Zwang ausgesetzt.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andrea Kobler

Ganz offensichtlich teilen mehr Menschen Ihre und meine Meinung, als dass sie Lust auf shitstorm hätten. Find ich gut 🙂

uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andrea Kobler

Die Argumentation ist sonderbar. Was hat das mit kleineren Kindergartengruppen zu tun? Und erst bei einer 1:1 Betreuung ist das Modell „Mutter oder Vater bleibt zu Hause“ finanziell vorteilhaft.

Marion
1 Jahr zuvor

Also, auf gehts. Laßt uns für ein neues, wirklich kinder-und familienfreundliches Gesellschaftssystem auf die Straße gehn.
Zetteln wir doch endlich eine Revolution an. Wenn morgen alle Eltern, Lehrer und Erzieher, anstatt zur Arbeit zu gehen, demonstrieren würden, was würde wohl passieren…?
Plop! Aufgewacht….
Aber schön war er, der Traum.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Mit diesem Gedanken bzw. der Frage habe ich mich tatsächlich schon einmal auseinandergesetzt:

Warum geht eigentlich die breite Masse der Familien und der Beschäftigten nicht gemeinsam auf die Straße und kämpft für bessere Bedingungen?

Seit Jahrzehnten wird aufgrund der überalterten Gesellschaft Politik für Rentner und Pensionäre und gegen junge Menschen und große Teile der erwerbstätigen Bevölkerung gemacht.

Warum solidarisiert sich diese Gruppe nicht und spricht mit einer Stimme?

Ich komme zu dem Schluss, dass wir leider nur von Außen betrachtet eine homogene Gruppe sind.

„Intern“ ist alles zersplittert und jeder kämpft gegen jeden:

– LK vs. LK (A13)
– LK vs. Erzieher
– LK, Erzieher vs. Eltern
– Klassisches Rollenbild vs. andere Lebensmodelle
– …
– Vegetarier vs. Nicht-Vegetarier
– Radfahrer vs. Autofahrer
– stillende / impfende Mütter vs. nicht stillende / nicht impfende Mütter
– usw.

Ich kenne keine drei Familien, die exakt unseren Weg eingeschlagen, bzw. eine ähnliche Einstellungen haben und mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.

Jeder ist mit seinem Lebensmodell, seiner Einstellung und seinem beruflichen und sozialen Umfeld mehr oder weniger auf sich alleine gestellt bzw. sucht auch bewusst die Abgrenzung und erklärt seinen Weg für den richtigen.

Übrig bleibt eine Menge Verachtung oder bestenfalls wenig Interesse für seine Mitmenschen und ein ausgeprägter Egoismus.

Sieht man überall…auch hier bei N4T.

Aus der subjektiven Brille vielleicht oft zu Recht…gesamtgesellschaftlich eine Katastrophe.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Carsten60
1 Jahr zuvor

„Wir sehen, dass psychische Auffälligkeiten zunehmen“
Zugenommen hat ja auch die Zahl der Kinder mit Förderbedarf, zugenommen hat die Zahl von Diskriminierungen wegen sexueller Orientierung oder ethnischer Zugehörigkeit, zugenommen hat angeblich vieles.
Aber könnte es sein, dass diese Zunahme im wesentlichen auf verfeinerten Wahrnehmungen basiert? So wie man chemisch inzwischen winzige Spuren von Gift in allem und jedem messen kann, was früher gar nicht möglich war.
„Psychische Auffälligkeiten“ können ja nur im Vergleich zu einem „Normalfall“ thematisiert werden, eigentlich merkwürdig angesichts der ach so geschätzten „Heterogenität“. Könnte es sein, dass in Wahrheit die Wahrnehmung von „Andersartigkeit“ trotz der postulierten Heterogenität sich verändert hat, weil man mehr ein Idealbild vor Augen hat, von dem dann viele abweichen? Andererseits hat schlechtes Benehmen offensichtlich zugenommen, aber wegen mangelnder Erziehung oder wegen psychischer Auffälligkeiten? Wo ist da die Grenze?

Emil
1 Jahr zuvor

Gruß von der Kindergärtnerinnenwelt! Kaffee und Tee im Schatten, während die Kiddies spielen! So einen Job wünscht man sich.
P. S. : den Rest der Arbeit machen die Alltagshelfer! Sowas gibt’s nur in Kindergärten!!!

Sandra
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Sofort umschulen! Es bestehen super Chancen, dass Sie eingestellt werden bei dem Fachkräfte Mangel in Kitas. Und dann bitte den Job genießen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Boah Emil! Das ist so krass, dass Sie von mir beinahe einen grünen Daumen für den herzhaften Lachanfall bekommen hätten! In welchem Zuckerkuchenhausen ist denn der von Ihnen beschriebene Kindergarten?

Thorsten Schröder
1 Jahr zuvor

Braucht es überhaupt teure wissenschaftliche Untersuchungen, um zu wissen, dass die Erziehungsarbeit in Kitas inzwischen unzumutbar belastend ist und die Mitarbeiter in der Regel völlig erschöpft sind?