Laster fährt rückwärts auf einen Schulhof und erfasst eine Elfjährige: tot

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HASSFURT. Ein Laster fährt rückwärts auf das Gelände einer Schule. Dabei erfasst er ein Mädchen. Die Schülerin ist sofort tot. Andere Kinder müssen das schreckliche Geschehen mitansehen.

Rettungskräfte konnten nur noch den Tod der Schülerin feststellen (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Eine Elfjährige ist auf einem Schulgelände in Haßfurt in Unterfranken (Bayern) von einem Lastwagen überrollt und getötet worden. Ein 48-jähriger Getränkelieferant sei mit einem Lkw rückwärts auf das Gelände im Bereich des Gymnasiums gefahren, um anzuliefern, teilte die Polizei mit. Beim Rückwärtsfahren habe er die Schülerin angefahren. Das Mädchen habe so schwere Verletzungen gehabt, dass es sofort gestorben sei.

Mehrere Schüler hätten das Unglück, das sich gegen 14.00 Uhr ereignete, mitansehen müssen, sagte ein Polizeisprecher. Die Kinder würden von einem Krisenteam psychologisch betreut. Der 48 Jahre alte Lkw-Fahrer habe einen Schock erlitten. Die Eltern der Gymnasiastin seien vor Ort und würden ebenfalls von einem Team betreut.

Auf dem Gelände des Schulzentrums liegt auch eine Grund- und Mittelschule. Um den Unfallort richteten die Retter einen Sichtschutz ein. Die Polizei ermittelt nun weiter, wie es zu dem Unfall kommen konnte. News4teachers / mit Material der dpa

Zwölfjähriger stürzt durch Dachfenster einer Schule – schwer verletzt

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Carsten60
1 Jahr zuvor

Sowas ist doch wohl auch eine Folge davon, dass die Fahrer allein unterwegs sind und kein Beifahrer assistieren kann. Oft gibt’s dann beim Rückwärtsfahren irgendwelche Geräusche, die aber nicht jeder richtig interpretiert. Der Fahrer kann nach hinten nichts sehen. Fragt sich noch, wieso diese Anlieferung nicht zu einer Zeit stattfand, als der Schulhof leer war (was er die allermeiste Zeit ja wohl ist).

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das habe ich auch gedacht. Als es noch keine Navigationsgeräte gab, wäre allerdings der Fahrer vermutlich vor der Fahrt auf den Schulhof ausgestiegen und hätte auf eine aufsichtspflichtige Lehrkraft gewartet. (Und sich dabei vor den Kindern vielleicht noch eine Zigarette angezündet…)

Es ist grundsätzlich wichtig, dass Kinder vorgelebt bekommen, wie auf ihre Sicherheit geachtet werden muss. Auch wenn das schon mal bedeutet, dass die Kinder ins Haus müssen und nur durch die Glasscheibe zusehen können.

Wir sollten es wieder dahin zurück schaffen, dass nicht mehr alles schnell-schnell gehen muss.

alter Pauker
1 Jahr zuvor

Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass ein Fahrzeug überhaupt in den Bereich fahren konnte. Unser Schulhof ist beispielsweise mit Stopp-Stangen gesichert, die erst herausgezogen werden müssen, wenn ein Fahrzeug dort fahren muss.
Es hat also entweder jemand versagt, weil die Sicherungen nicht eingesetzt waren(Stangen, Schranke o.a.), , die Sicherheitsbegehung der Schule vom zuständigen Rathaus, die i.d.R. jährlich einmal erfolgt, hat das Problem nicht erkannt oder es wurde aus Einsparungsgründen nichts eingebaut.
Oft muss erst etwas passieren, bis die zuständigen „Herrschaften“ handeln.
Beispiel: Auf meiner Fahrtstrecke zu eine Schule, in der ich früher war: Wir haben uns große Sorgen über eine Doppelkurve, zwischen denen im Ort die Bushaltestelle ist gemacht und dies im Rathaus deutlich klargemacht. Wir hatten wiederholt Tempo 30 für den Bereich gefordert, ggfs. mit einer Pförtner-Ampel die schnellere Fahrzeuge stoppt und etwas warten lässt, weil wir oft erleben mussten, dass Kinder dort einfach über die Straße rannten, wenn der Bus kam (Mit einigen Erwachsenen als miserablen „Vorbildern“). In dem Ort der am Ende einer Steilstrecke (von der Alb-Hochfläche) einer Verbindungsstraße zwischen Heidenheim und Göppingen liegt, herrscht starker Verkehr, v.a. auch mit schweren LKWs, die Autobahngebühren sparen und v.a. von einem am Berg gelegenen Steinbruch recht flott durch die zwei Kurven fahren. Passiert ist jahrelang nichts, denn es hätte Verwaltungsaufwand und vor allem die Geld für die Beschilderung und deren Kontrolle gekostet.
Eines Morgens stand der Schulbus an der Haltestelle, ein Erstklässler kommt von der anderen Seite und rennt (wohl aus Angst den Bus zu verpassen) über die, unmittelbar am Ende der 2. Kurve, liegende Ampel die von „oben“ kommend erst spät einsehbar ist. Der Junge rennt bei rot über die Ampel und wir von einem schwer beladenen LKW, der nicht mehr bremsen konnte (es heißt, der Fahrer habe das Kind zu spät gesehen) erfasst und sofort getötet. Alle Kinder an der Haltestelle mussten den grausamen Bildern zusehen. Mehr Bericht ist wohl kaum erforderlich, um zu wissen,  was sich dort und in der Folge alles abspielte.
Heute ist das Tempo mit Verkehrsschild auf 30 km/h begrenzt, schon weit oben am Berg, vor der Kurve und ebenso von der anderen Seite.
Die Eltern stellten bei der Unfallstelle ein kleines Mahn- und Erinnerungsmal für ihren kleinen Toni auf.
Mir ist jedes Mal zum Weinen, wenn ich dort vorbeifahre, und es packt mich die Wut, wenn ich daran denke, dass man wieder erst reagiert hat, als etwas passiert war.