Bundespräsident würdigt das Engagement von Lehrkräften für ukrainische Schüler

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Engagement von Lehrerinnen und Lehrern bei der Betreuung ukrainischer Schulkinder gewürdigt. Das sei ganz zentral für Kinder, die sich momentan ein bisschen heimatlos fühlen, sagte er am Donnerstag beim Besuch in einer Freiberger Grundschule.

„Ganz zentral“: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler

Dort werden Mädchen und Jungen aus dem vom Krieg betroffenen Land in zwei Klassen von ukrainischen Lehrkräften unterrichtet. Zwei Lehrerinnen schilderten Steinmeier die Sorgen und Nöte der Kinder. Manche hätten Raketeneinschläge erlebt und seien traumatisiert, berichtete die Lehrerin Olena Bäcker, die seit 15 Jahren in Deutschland lebt.

«Jeder hat seine eigene Geschichte», sagte Bäcker. Vor einer Woche habe sie die Kinder gefragt, was ihnen in Deutschland fehle. Da seien keine materiellen Dinge genannt worden, aber die Worte «Papa, Oma und meine Katze» gefallen. Sie würden jeden Tag einen Schmerz in sich tragen, auch wenn sie ganz normal wie andere Kinder aussähen. Oft müssten sie getröstet werden. «Manchmal – ehrlich gesagt – möchte ich mitweinen, aber ich muss stark bleiben.»

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Viele ukrainische Familien würden lieber heute als morgen zurück in die Heimat wollen, wegen des Krieges sei das aber nicht möglich. Viele hätten kein Zuhause mehr, weil ihre Häuser dort zerstört seien, und müssten sich nun auf einen längeren Aufenthalt in Deutschland einrichten.

Steinmeier hatte im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe «Ortszeit Deutschland» seit Dienstag in Freiberg Quartier bezogen und die Amtsgeschäfte von der sächsischen Bergstadt aus geführt. Zum Abschluss wollte er am Donnerstagmittag noch neun Frauen und Männer aus dem Freistaat mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszeichnen. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrkräfte über ukrainische Schüler: „Ich habe den Eindruck, dass die Eltern den Deutschunterricht für ihre Kinder nicht unterstützen“

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2 Kommentare
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Realist
1 Jahr zuvor

„Viele ukrainische Familien würden lieber heute als morgen zurück in die Heimat wollen, wegen des Krieges sei das aber nicht möglich.“

Tja, da ist jemand nicht mehr auf dem neuesten Stand:
„Inzwischen wollen etwa 40 Prozent der Menschen länger hierbleiben“:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article242529979/Ukrainische-Schueler-40-Prozent-der-Menschen-wollen-laenger-hierbleiben.html

Habt ihr eure Hausmeister schon informiert, noch ein paar (dutzend) Stühle nachzubestellen?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Soziale Hängematte halt…