Lehrermangel: Landeselternrat will mit „Headhuntern“ nach Bewerbern fahnden lassen

5

HANNOVER. Der Landeselternrat Niedersachsen hat angesichts des Lehrermangels angeregt, Bewerber für Schulen mit Hilfe sogenannter Headhunter zu gewinnen. «Warum nicht Headhunter einsetzen, die Fachleute von außen in die Schulen holen», fragte der Vorsitzende des Landeselternrats, Michael Guder, im Gespräch mit der Oldenburger «Nordwest-Zeitung». «Ein entsprechendes Budget für Prämien sollte vorhanden sein.»

Händeringend gesucht: Lehrkräfte. Foto: Shutterstock

Denn wegen der unbesetzten Stellen spare das Land Millionen, meinte Guder. «Und es geht um moderne Personalgewinnung: Junge Leute gucken doch heute nicht mehr ins Schulverwaltungsblatt, um Stellenangebote zu finden.»

Die Ministerin stelle die Probleme «schonungslos dar», sagte Guder. «Das schätzen wir.» Nun müsse über Maßnahmen gesprochen werden. Guder forderte, zunächst zu klären, warum der Beruf so unattraktiv geworden sei: «Da nennen junge Menschen meist die Arbeitsbedingungen und die schlechte Ausstattung.

Auch die Lehrkräfte-Ausbildung ist nicht mehr aktuell. Es darf heute nicht mehr um die reine Wissensvermittlung, sondern um die Schaffung von Kompetenzen gehen.» Außerdem mahnte er mehr Flexibilität an: «Warum sollen sich denn drei Lehrkräfte nicht eine Stelle teilen können? Da fehlt uns die Gesamtstrategie.» News4teachers / mit Material der dpa

Erste Bundesländer reagieren auf das KMK-Gutachten zum Lehrermangel: Teilzeit wird drastisch eingeschränkt

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

5 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor

«Warum sollen sich denn drei Lehrkräfte nicht eine Stelle teilen können? Da fehlt uns die Gesamtstrategie.» – Äh, welche drei Lehrkräfte denn bitte??? Drei Bewerber auf eine Stelle? Na klar…

Achin
1 Jahr zuvor

Ein Lehrbuchbeispiel für Menschen, die ihren scheinbare Erfahrung aus anderen Branchen selbstbewusst und kenntnisfrei auf die Schule übertragen.
Wieder sagen „Macher“, dass es doch eigentlich „ganz einfach“ gehen könnte.
Allein die Verwendung des Kunstwortes „Schulverwaltungsblatt“ entlarvt die Luftnummer mit den „Headhuntern“.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Profis am Werk: In Ehrfurcht zuschauen, wie es geht.

Verrenteter
1 Jahr zuvor

Also die ganze Diskussion ist doch müßig, das Thema Headhunting auf den Lehrerberuf zu übertragen funktioniert einfach nicht, den die intrinsischen Faktoren des Abwerbens sind in dem starren Beamtenkonstrukt gar nicht drin. Man kann keine freien Gehälter verhandeln, keine anderen EG, keine Boni, keinen Dienstwagen, keine sonstigen Benefits.
Außerdem sind die Lehrer ja nun auch nicht bei LinkedIn, sodass man sie einfach anschreiben kann.

Anstatt bei den genannten Faktoren anzusetzen, besserer und modernerer Ausbildung (weg mit den ganzen lebenden Toten aus der Lehrerausbildung und ihrer Kaiserreich Attitüde, die KMK und die Herzogtümlichkeit (aka jedes Bundesland macht wie es will) abschaffen, Schulsystem zur Bundessache mit einer zentralen Behörde machen, ein Sondervermögen von 200 Mrd für die Ausbildung von Lehrern und Bau neuer Schulen, etc, etc, wird versucht mit so banalen Methoden zu kompensieren, dass es keine Ideen und auch keinen Mut gibt, wirklich strukturell etwas zu ändern.
Wo ist eigentlich das Problem, die Dinge wirklich massiv umzubauen? Fühlen sich da zu viele Leute ihrer Macht beraubt?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Und wenn ma welche finden?“

„Dann schnabben wer se uns!“

„Und wennse nich wolle?“

„Dann ebbe mit Jewalt!“

Tadaa!