Wer soll über die weiterführende Schule entscheiden – die Grundschulen oder die Eltern? Streit kocht hoch (auch unter Lehrern)

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STUTTGART. Die Debatte um Wiedereinführung einer verbindlichen Grundschulempfehlung nimmt wieder an Fahrt auf, ausgelöst durch eine politische Initiative in Baden-Württemberg. Ausgerechnet die FDP, die Partei also, die in Sachen Tempolimit oder Coronaregeln so sehr auf bürgerliche Freiheiten pocht, sieht in der Zuweisung ein Instrument, um Schüler gerechter auf die Schulen zu verteilen. Auch unter den Lehrerverbänden ist darüber ein Streit ausgebrochen.

Da lang! Foto: Shutterstock

Die FDP in Baden-Württemberg lässt in der Debatte um eine verbindliche Empfehlung beim Übergang eines Kindes auf eine weiterführende Schule nicht locker. Drei Jahre nach einem erfolglosen Gesetzentwurf haben die Liberalen das Thema erneut mit einem fast wortgleichen Text in den Landtag eingebracht und bauen dabei auf die Unterstützung der Gymnasial- und Realschullehrer. Für den Gesetzentwurf wird es aber auch weiterhin absehbar keine Mehrheit geben. Die SPD kündigte bereits an, nicht zustimmen zu wollen, auch CDU und Grüne sind bislang stets dagegen gewesen.

Neuere Studien zeigten, dass eine verbindliche Grundschulempfehlung ein zentrales Element sei, um Bildungsgerechtigkeit sicherzustellen, heißt es im Gesetzentwurf der FDP. Schülerinnen und Schülern würden nicht mehr einer falschen Schulart zugewiesen, sie würden wie die Lehrkräfte auch weniger über- oder auch unterfordert. Jugendliche würden zudem ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage erzogen und ausgebildet. Auch ließen sich Klassen aus Schülerinnen und Schülern mit vergleichbaren Begabungen und Leistungsvoraussetzungen deutlich leichter bilden, argumentiert die FDP.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke nennt die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg «einen «schweren Fehler». Das Land habe im nationalen und internationalen Vergleich bei der Bildung dramatisch schwach abgeschnitten. «Es muss dringend etwas geschehen. Die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung ist ein wichtiger Baustein hierfür», sagte Rülke.

In Baden-Württemberg gibt die Grundschule eine Empfehlung ab, welche weiterführende Schulart für ein Kind nach der 4. Klasse geeignet ist. Sie wird zu Beginn des 2. Schulhalbjahres der 4. Klasse zusammen mit den Halbjahreszeugnissen ausgegeben und orientiert sich in der Regel an dessen Noten. Die grün-rote Vorgängerregierung hatte entschieden, dass die Empfehlung seit 2012/2013 nicht mehr verbindlich ist. Die Eltern können sich seitdem über sie hinwegsetzen und ihr Kind etwa auf ein Gymnasium schicken, obwohl es dafür keine Empfehlung hat.

Nach dem Willen der FDP aber sollen Kinder, deren Eltern nicht einverstanden sind, eine Aufnahmeprüfung absolvieren können. Bei gutem Abschneiden könnte das Kind dann doch noch auf die Wunschschule gehen.

«Seit fast sieben Jahren erleben wir, wie das Kultusministerium mit hohem Kosten- und Personalaufwand die negativen Konsequenzen dieser Entscheidung zu minimieren versucht – ohne jeden Erfolg»

Die Gelegenheit zum Wechsel auf eine höhere Schulart und auf eigene Verantwortung nehmen laut Statistik zahlreiche Eltern wahr: Trotz einer Empfehlung zum Beispiel für eine «Werkreal-/Hauptschule oder Gemeinschaftsschule» nutzten die Option nach Angaben des Statistischen Landesamts am Ende des Schuljahres 2020/21 rund 34,6 Prozent der Kinder. Darunter wechselten 2,0 Prozent der Kinder sogar auf ein Gymnasium. Umgekehrt wechselten 20,7 Prozent der Kinder nicht auf ein Gymnasium, obwohl dies laut Empfehlung der Grundschule möglich gewesen wäre. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

Den Philologen- und den Realschullehrerverband wissen die Liberalen bei dem Thema nach wie vor hinter sich. Unterschiedliche Kinder brauchten unterschiedliche Schularten in einem leistungsstarken Schulsystem, was stets durchlässig bleibe, fordern die Landesvorsitzenden Karin Broszat (RLV) und Ralf Scholl (PhV). Die Abschaffung vor mehr als zehn Jahren sei ein «Kardinalfehler» gewesen. «Seit fast sieben Jahren erleben wir, wie das Kultusministerium mit hohem Kosten- und Personalaufwand die negativen Konsequenzen dieser Entscheidung zu minimieren versucht – ohne jeden Erfolg», sagten die beiden Verbandsvorsitzenden. Dabei sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass schwächere Kinder von homogeneren Lerngruppen stark profitierten und dadurch höhere Leistungen erzielen könnten.

Aus Sicht der SPD, die das Aus für die Verbindlichkeit mitbeschlossen hatte, stärkt die Abschaffung allerdings das Wahlrecht der Eltern. Es seien zudem positive Effekte für die Bildungsgerechtigkeit erzielt und unnötiger Druck von den Schülerinnen und Schülern genommen worden, sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD, die ehemalige Schulleiterin Katrin Steinhülb-Joos. «Deswegen gibt es keinen Weg zurück zur verbindlichen Grundschulempfehlung», betonte sie.

Auch bei der CDU blitzen die Liberalen ab: Schüler müssten kontinuierlich ein Feedback bekommen und Eltern einbezogen werden, wichtig sei auch eine qualifizierte Beratung als Schlüssel für gelingende Übergänge, sagt Alexander Becker, der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultus, Jugend und Sport der CDU-Landtagsfraktion. Die abrupte und ersatzlose Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung sei zwar ein Fehler gewesen. Die FDP unternehme mit ihrem unveränderten Gesetzentwurf aber «eine Reise in die Vergangenheit».

Und auch die Lehrerverbände, die Grundschullehrkräfte vertreten, halten wenig von der Idee. Nach Angaben der GEW wollten Eltern und Lehrkräfte dem Vernehmen nach beim aktuellen Modell bleiben. «Die Grundschulen berichten, dass die Eltern die Beratung beim Übergang in die weiterführenden Schulen sehr ernst nehmen», sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

«Einer verbindlichen Grundschulempfehlung erteilen wir eine klare Absage», sagt auch der VBE-Landes- und Bundesvorsitzende Gerhard Brand. «Eine Wiedereinführung der Verbindlichkeit löst das Problem der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft nicht. Eltern brauchen keine Hürden, sondern eine objektive Beratung», ergänzt der stellvertretende Landesvorsitzende und Schulleiter der Johanniterschule Heitersheim (einer Realschule) Dirk Lederle.

Er verweist auf ein Konzept des Verbandes, das Vertreterinnen und Vertreter von Grundschulen und weiterführenden Schulen gemeinsam erarbeite haben. Es hält an einer unverbindlichen Grundschulempfehlung fest, lässt dieser jedoch mehr Gewicht zukommen. So sieht das Konzept zentrale Klassenarbeiten in Klasse 4 vor sowie ein gesondertes und verbindliches Beratungsverfahren der Eltern, wenn der Elternwille von der Grundschulempfehlung abweicht. Am Ende der Beratung entscheiden aber weiterhin die Eltern. News4teachers / mit Material der dpa

Debatte: Wer soll über die weiterführende Schule entscheiden – Eltern oder Lehrer?

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wer soll entscheiden – die Grundschulen oder die Eltern?Vielleicht hängt die Antwort davon ab, wie viel Security und Personenschutz man den Grundschul-LuL zur Seite stellen kann.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wie immer auf den Punkt gebracht!

Pensionist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Zu meiner Zeit (1954) war das in Bayern so:

Die Eltern haben ihr Kind nach der vierten oder fünften Klasse Volksschule zur Aufnahmeprüfing für die Oberrealschule oder das Gymnasium angemeldet.

Die Prüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Religion (Bayern!) war schriftlich, fand im Gymnasium statt und dauerte mehrere Tage. Die Aufgaben waren je nach zuletzt besuchter Klasse unterschiedlich.

Eine Woche später kam ein Brief, in dem mitgeteilt wurde, dass man bestanden hatte, oder eben nicht.

Am Anfang des nächsten Schuljahres an der neuen Schule stand dann erst einmal eine mehrere Monate lange Probezeit, an deren Ende einige Klassenkameraden wieder zurück an die Volksschule geschickt wurden.

Die Volksschullehrer waren an dem ganzen Verfahren nicht beteiligt.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Eine Art Abschlussprüfung finde ich auch gut. Sowas in der Art, VERA in RLP, wird auch durchgeführt. Absurd ist hierbei aber, dass die Arbeiten vorher an alle KL rausgegeben werden und manche Schulen die Aufgaben vorher üben. Eine Aufnahmeprüfung von den Gymnasien finde ich besser. Nimmt mir jedenfalls den Druck den Eltern eine Empfehlung mitzuteilen, denn da habe ich trotz nicht bindender Empfehlung schon heftige Reaktionen erlebt und ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das bei einer bindenden Empfehlung aussieht. Aber ob man solch eine Prüfung heute Kindern noch zumuten kann?
Zuvor muss aber geklärt werden, wieviele Kinder man an den Gymnasien haben will. Das ist doch eine gesellschaftlich-politische Sache und da ist man sich offensichtlich nicht einig. Ich sehe nicht ein diesen Mist auszubaden. Wenn ich (in RLP) Kinder mit 3en in Deutsch und Mathe ans Gym empfehlen muss (da die Eltern sonst klagen), weiß ich, dass sie dort höchstwahrscheinlich nicht gut zurechtkommen.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mariechen

„Aber ob man solch eine Prüfung heute Kindern noch zumuten kann?“

Genau das ist der Punkt.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pensionist

Zu meiner Zeit und meiner Geschwister, um 1960, BW:
Der Lehrer empfahl seinen besten Schülern, die Aufnahmeprüfung für’s Gymnasium abzulegen. Wer keine Empfehlung bekam, konnte nicht teilnehmen. Es gab dann 2 Termine, die man wahrnehmen musste:
an einem Tag für Diktat und Aufsatz, am anderen für Mathematik.
Es gab dann noch (außer bestanden oder nicht bestanden) bei unsicheren Kandidaten die mündliche Prüfung in Deutsch oder Mathematik.
Die Volksschullehrer waren zwar nicht direkt beteiligt, aber es war ihnen schon wichtig, ihre Schüler gut vorzubereiten.

PaPo
1 Jahr zuvor

Die Grundschulen; d.h. primär die Leistungen (also Leistungswillen i.V.m. Leistungsfähigkeit und letztlich Leistungsdemonstration) der Schüler. Eine Entkopplung der Entscheidung über die weiterführende Schule von diesen Leistungen und der diesbzgl. Expertise der Grundschullehrer, die die Befähigungen der Kinder im Gegensatz zu den Eltern (Stichworte: Fehlende multiperspektivische Expertise; Bias etc.) einschätzen können sollten, führen das leistungsbasierte Qualifikations-, Selektions- und Allokationsprinzip, ja Grundschulen ad absurdumund sind zudem eine Unwertsbekundung ggü. der Arbeit der Grundschullehrer.

Mithin, dass Eltern wiilkürlich bestimmen können, welche weiterführende Schulform ihre Kinder besuchen, ist m.E. eines der größten Probleme im Bildungssystem überhaupt, dem wir einige der größten schulichen und infolge dessen mittlerweile Gesamtgesellschaftlichen Schwierigkeiten zu verdanken haben; s. https://www.news4teachers.de/2022/05/debatte-wer-soll-ueber-die-weiterfuehrende-schule-entscheiden-eltern-oder-lehrer/#comment-446943.

Dass da überhaupt vor nicht zwei Jahrzehnten flächendeckend plötzlich Eltern willkürlich entscheiden durften, ist so dermaßen irrsinnig, dass ich es immer noch unfassbar finde, dass sowas Realität geworden ist… spricht aber auch Bände über die deutsche Politik.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Wer entscheiden soll?
Die Eltern.
Allerdings unter der Voraussetzung, dass ich ihnen eine Videoaufnahme zeigen darf, wie ihr Kind Rotz und Wasser heult, weil es in seiner ersten Englischarbeit bereits eine 5 haben.
Und im Ernst:
Die Eltern.
Allerdings sollte es deutlich leichter für die Schule sein, ein Kind nach der fünften (oder sechsten) Klasse auf eine andere Schulform zu überführen. Die meisten schwachen Kinder quälen sich bis in die siebte, bestenfalls achte Klasse, wiederholen mehrfach bis gar nichts mehr geht – während ihnen tagtäglich vor Augen geführt wird, dass sie kognitiv überfordert sind.
Scheiß Eltern.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Man will das Beste für den Nachwuchs und sein Ego.

Marie
1 Jahr zuvor

Und dann läuft es wie an unserem Gym: in Klasse 5 wird jeder aufgenommen, der anmeldet. Bringt mindestens 1 Klasse mehr. Nach der 6. „fliegen“ viele davon wieder raus – und die örtliche Gesamtschule kann zusehen, wie sie diese Kinder dann unterbringt, während im Gym auf einmal Klassen nur noch 20 bis 25 Kinder haben.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Bei uns völlig anders: genommen wird quasi alles, was Haare hat – da erscheint das, was in den Grundschulgutachten steht völlig egal – dann sitzt unsere schulinterne Kommission beisammen und „entscheidet“ nach einem Zufallsprinzip, das nicht transparent gemacht wird…dabeibwerden SuS mit gymnasilaer Empfehlung abgelehnt und SuS mit RS- oder eingeschränkter Gym-Empfehlung genommen – habe mal im Gespräch zu ergründen versucht, wie das sein kann und mir wurde mitgeteilt, dass hier „gerecht“ entschieden und verteilt werden müsse – es gäbe eine Vorgabe von „oben“ diesbezüglich. Da die Auswahlkriterien aber auch den Eltern nicht vollständig nachvollziehbar gemacht werden, schreckt man unsinnigerweise davor zurück, nur Kinder mit klarer Gym-Empfehlung zu nehmen – Beschwerden laufen so oder so auf.
Seit Neuestem ist es so, dass die SuS auch nach der Orientierungsphase bei deutlichem Nichterreichen der geforderten Standards nicht auf eine andere Schulform überwiesen werden…die Gesamtschulen und Realschulen sind so randvoll, dass die jeglichen Zugang ablehnen können, Hauptschulen gibt es kaum noch und fallen damit aus aufnehmenden Schulen ebenfalls aus.
Ergebnis: die überforderten SuS verbleiben bei uns – wiederholen wahlweise – je nach dem Zeitpunkt voraussichtlichen Scheiterns entweder bereits die 5. oder dann spätestens die 6. Klasse…

Das führt dazu, dass wir bislang diese SuS „mitgeschleppt“ haben – trotz intensiver Förderangebote…die bei einer schlichten Überforderung keine Leistungssteigerung bringen sondern lediglich den zusätzlichen Arbeitsdruck auf die eh schon überfordertennKinder erhöht. Ein Verbrechen an den kleinen Seelen … und das nur, weil sowohl Elternwille als auch mangelnde Entscheidungsklarheit im Auswahlgremium den falschen Weg nicht verhindern.
Bei G8 kam dann nach hinten raus noch hinzu, dass die SuS nach Beendigung der Mittelstufe keinen Schulabschluss erworben hatten uns dann natürlich in Einführungsstufe und damit in die Oberstufe übernommen wurden.
Einmal soweit gekommen war das logische Folgeergebnis, dass dann seitens der Eltern, der SuS aber auch seitens weiter Teile des Kollegiums der Wunsch nach Fortsetzung der Schullaufbahn Richtung Abitur beschlossen wird. In nicht unerheblich vielen Fällen müssen die SuS dann kurz vor dem Abi wegen der maximal zulässigen Defizite (8!!! an der Zahl) entweder in der Q-Phase wiederholen oder dann – zuweilen auch nach dem 2. ANLAUF – die Schule ohne Abitur verlassen.

Das ist in meiner Wahrnehmung nach Totalversagen auf ganzer Linie – und zwar seitens aller Beteiligten.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Und dann wundert sich noch jemand über die steigende Zahl psychisch angeschlagener Schüler? dass diese dann, bereits angeschlagen, in logischer Folge auch im Beruf Probleme haben?…….achso, da ist ja covid schuld………man sollte die Verantwortlichen therapieren.

Danke für den Klarheit schaffenden Überblick, H.Hog.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Genauso erlebe ich das auch. Und es macht mir zunehmend Bauchschmerzen im Schulalltag!

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Ja, eine unserer Gesamtschulen ist ab der 7. Klasse dann vierzügig.
Ist immer schon fest eingeplant….

Mika
1 Jahr zuvor

Die Rotz und Wasser heulenden Kinder führen immer häufiger dazu, dass den Gymnasialkollegen Unfähigkeit unterstellt wird: wenn die SuS die geforderten Leistungen nicht erbringen, liegt das nämlich keinesfalls daran, dass die Kinder an einer sie überfordernden Schulform untergekommen sind, sondern daran, dass die Lehrer den Stoff nicht vermitteln können. Geschieht hier immer häufiger, da der durch Corona erfolgte „Welpenschutz“ den Eltern vorgegaukelt hat, dass die 5 in Mathe oder Englisch unbedeutend wäre.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

!!!!!!

CofirmationBias
1 Jahr zuvor

Natürlich scheuen sich die Parteien davor, die Verbindlichkeit der Empfehlung wieder einzuführen: man will es sich mit den wählenden Eltern nicht verscherzen. Die Anpassung des Bildungsniveaus nach unten wird dann mit blumigen Floskeln wie „Bildungsgerechtigkeit“ schöngeredet.
Eigentlich sollte es einen Auswahltest geben, der zusammen mit Noten der vergangenen Jahre und Lehrerempfehlung die weiterführende Schule vorschreibt.

So!?
1 Jahr zuvor
Antwortet  CofirmationBias

Können gerne die aufnehmenden Gymnasien machen. Wir haben vorher in 3. und 4. jede Menge getestet und gesehen und 4 Jahre lang insgesamt 6 Berichtszeugnissen geschrieben und eine ausführliche Empfehlung. Verstehen mache Eltern aber nicht, da hilft nur klare Kante!

Mo3
1 Jahr zuvor

Das ist doch ein Nebenschauplatz. Viele Eltern folgen der Empfehlung ohnehin und die, die es nicht tun, müssen das ggf. gemeinsam mit ihrem Kind ausbaden – oder halt auch nicht. Wenn die Anforderungen tatsächlich zu hoch sind, war es die falsche Entscheidung, sich über die Empfehlung hinwegzusetzen. Auch bei Kindern mit entsprechender Empfehlung ist nicht garantiert, dass sie es schaffen. Letztendlich müssen die weiterführenden Schulen ihr Niveau durchziehen, um den Empfehlungen der Grundschule auch zu entsprechen und dürfen es nicht zu sehr an die Potentiale der Schüler anpassen.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

Schön wäre es, wenn die Eltern der Empfehlung folgten. Wir haben von 30 SuS ca. 5 Pro Klasse ohne Empfehlung, macht bei 5 zügig ca. 25 +/- SuS (somit fast eine ganze Klasse). Und damit es keinen schlechten Eindruck macht, man keine SuS verliert usw. Werden diese 25 durchgeschleppt. Selbst wenn die Kinder heulen, lügen, schummeln und Unterschriften fälschen, weil sie sich nicht mehr zuhalten wissen. Und wenn es nicht nicht läuft, kommen die Eltern und machen die LuL für die Misserfolge verantwortlich. Man habe nicht genug gefördert, es habe sonst nie Probleme gegeben blablabla. Als wäre man zu doof die Akte zu lesen. Ich möchte nicht mit den LuL in der GS tauschen,.Wenn sie Eltern verkünden müssen, dass Gymmi nicht drin ist. Ich kann mir schon vorstellen, wie die abgehen. Ich wäre für landesweite Aufnahmetests. Je nach erreichten Punkten, wird man der Schulform zugewiesen und in Grenzbereichen gibt es eine pädagogische Beratung. Die Tests dürfen aber eben nicht vorher bekannt sein. Wie beim Abi weiß man nur die Themen (lesen, schreiben rechnen und sachkundig z.b.)

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Das unbedingte Durchschleppen darf es halt nicht geben. Letztendlich tut man keinem damit einen Gefallen – vor allem den Schülern nicht.

Ani
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Was ist das für ein Menschenbild? Kinder innerhalb der 4. Klasse „einzusortieren“ empfinde ich als menschenverachtend. Kinder sind in meiner Sozialisierung bis zur 10. Klasse zusammen geblieben und hatten Zeit zu reifen. Dann erst sind einige Kinder auf das Gym. gegangen. So hatten alle Kinder die gleichen Bildungschancen.

Carsten60
1 Jahr zuvor

E gab schon mal eine Studie, die hat gezeigt, dass diejenigen Bundesländer mit einer strikten Handhabung des Übergangs am Ende besser dastanden (sogar im Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit):
https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/umdrucke/02000/umdruck-19-02021.pdf
Das steht schon auf der ersten Seite, auf der zweiten Seite wird was zur Heterogenität vs. Homogenität gesagt. Mit politischen Glaubenssätzen hat das eigentlich nichts zu tun. Solche Dinge kann man empirisch erforschen. Aber leider regieren in der Politik die Glaubenssätze wie Dogmen in der kath. Kirche.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

… noch ein kleines Zitat aus dem Link:
„Die Heterogenität bringt, wenn überhaupt, allenfalls den talentierten Schülerinnen und Schülern in Schulklassen mit hohem kognitivem Niveau etwas, also gerade nicht denjenigen, die es nötig hätten.“
Vielleicht sollte sich die Bildungswissenschaft doch mehr des Themas „Heterogenität“ annehmen als es bisher der Fall ist. Aber das scheint mir nicht in Sicht zu sein, zu sehr ist der Glaube an positive Wirkungen der Heterogenität bereits überall vorgedrungen. Auch so können Meinungen und wissenschaftlich erwiesene Wahrheiten vermischt werden.

GS in SH
1 Jahr zuvor

Bei uns erhalten die Viertklässler ihr Notenzeugnis + ein dreiseitiges Kompetenzzeugnis zu jedem Fach sowie dem Arbeits- und Sozialverhalten und die Empfehlung für entweder Geamtschule oder Gymnasium. Auf dieser Grundlage wird ein verpflichtendes Beratungsgespräch durchgeführt, protokolliert und von den Eltern unterschrieben und dann liegt es an den Eltern, an welcher Schulart sie ihr Kind anmelden wollen.
(Bei 3 Klassenarbeiten und 4 weiteren Leistungsrückmeldungen pro Halbjahr ab Klasse 3 hält sich das Gefeilsche um die Noten auch in Grenzen. Detaillierte schriftliche Rückmeldungen zum Arbeits- und Sozialverhalten gibt es auch 2 mal im Jahr ab der ersten Klasse, so dass es auch dort wenig Überraschungen gibt.)

Wir sind dann zum Glück raus und safe! Ich finde das gut!

Allerdings habe ich auch erlebt, dass das Gymnasium bei Kindern mit schwachen Noten und mangelhaftem Arbeits- und Sozialverhalten noch einmal mit den Eltern gesprochen hat und diese Eltern manchmal auch überzeugen konnte, ihr Kind doch „erstmal“ auf die Gesamtschule zu schicken.

Last edited 1 Jahr zuvor by GS in SH
Ron
1 Jahr zuvor

Wie wäre es, wenn weder Lehrer noch Eltern entscheiden, sondern ein großzügiger Zensurenschnitt.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Eine Lotterie um die heißbegehrten Schulplätze wäre auch denkbar…jedes Kind darf max. 3 Lose erwerben…so wird das Gerechtigkeitsprinzip durch Blind- weil Los-Entscheidung absolut erhalten.
Die LuL (be-)fördern die SuS dann zum entsprechenden Schulabschluss. Und wenn der misslingt weiß man schließlich genau, wer versagt hat. 😉
(wer hier Zynismus entdeckt darf ihn behalten und mit nach Hause nehmen)

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Die Noten haben kaum noch Aussagekraft, wenn an manchen Grundschulen die Hälfte der Lehrkräfte Seiteneinsteiger sind, welche bessere Noten erteilen, um den Stress mit den Eltern zu entgehen. Und wenn ein Gutteil der Lehrkräfte einer Schule so agiert, „muss“ der Rest quasi nachziehen, weil man sonst endlos Diskussionen und Elterngespräche hat nach dem Motto: „ Also bei Herrn A. können die Kinder das viel besser, das sieht man eindeutig an den Noten. Sie haben viel zu hohe Anforderungen – ich beschwere mich beim Schulrat!“. Im besten Fall kommt dann das anwaltliche Schreiben: sowas gibt sich niemand häufiger als 2 mal.

Konfutse
1 Jahr zuvor

Von wem geht denn der Druck auf die Kinder aus? Ich könnte mir vorstellen, dass von schulischer Seite kein Druck ausgeübt wird.
Eine Aufnahmeprüfung an die gewünschte Schule ohne Empfehlung scheint in meinen Augen zielführend zu sein. Vom RLV liegt dem KM seit Jahren ein ausgearbeiteter Vorschlag dazu vor.
Fakt ist, dass durch die Abschaffung der Grundschulempfehlung die Heterogenität an den Schularten zugenommen hat und damit eine angemessene Förderung der Schüler nicht mehr zufriedenstellend gewährleistet ist.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Eine ganze Menge der heutigen Probleme in den Schulen, die auf vielzu große Heterogenität zurückzuführen sind, ist von den KM hausgemacht. Von wegen „Vielfalt macht schlauer“, das ist pure Ideologie. Die Lehrkräfte in der Praxis wissen es besser – aber das kann – laut Politik – nicht sein, denn es darf ja nicht sein! Es wird als „ungerecht“ betrachtet, dass die kognitiven Fähigkeiten nicht gleichverteilt sind.
Manchmal fasst man es nicht. In jedem VHS-Kurs, im Sport, in der Musik, überall versucht man, Lern- und Trainingsgruppen zu finden, die halbwegs auf gleichem Niveau sind. So kann man zielführend weiterlernen. Aber an der Schule soll/darf das nicht gelten…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Aber wer hat denn immer die Heterogenität als „große Chance“ gepriesen, wer hast uns einreden wollen, nur in heterogenen Lerngruppen könne gut gelernt werden und homogene wären geradezu vom Übel? Das waren nicht nur Politiker, ohne Zustimmung aus der Pädagogik oder sonstiger Wissenschaften wäre das nicht möglich gewesen. Hier zum Beispiel wird das weiter gepredigt:
https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/umgang-mit-heterogenitaet-in-schule-und-unterricht

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

GEW halt…
Von rot-grüner Seite wurde dieses Dogma implementiert, die GEW wiederholt es weiter, trotz besserem Wissen und Erfahrung der Lehrkräfte. Hintergrund ist die politisch gewollte und vorangetriebene Förderung der Gemeinschaftsschule, die ja als „Leuchtturmschule“ verkauft wird – super gerecht, keine Noten, wir alle kennen das hohle Geschwafel.
Komisch ist aber: ich kenne keine(!) Kollegen, die GEW-Mitglieder an meinem Gymnasium sind, deren Kinder in diese beste aller Schulen gehen. Die gehen natürlich alle auf’s Gymnasium, so wie auch die Kinder unserer grünen Staatssekretärin in BW. Wasser und Wein…
Und für die GMS braucht man keine
Noten und keine Grundschulempfehlung, da passt alles rein.
Der Niedergang des Niveaus in der Bildung in BW (seit grün-dominierter Landesregierung) wird somit wunderbar versteckt, genauso wie jetzt mit dem erneuten Experiment „Grundschule ohne Noten“, dessen Abgänger hoffentlich alle zusammen in GMS geschickt werden..
Sorry für die Kinder, aber so macht man bewusst deren Chancen kaputt, siehe IQB-Ergebnisse von BW.

Konsequenzen?
1 Jahr zuvor

Selbstverständlich!

Jeder entscheidet- nur nicht das Kind!

Und anschließend wundern das es keinen Bock hat!

ein Bock
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konsequenzen?

Bock abzugeben, kinderlieb, Zeugnispapiere liegen vor.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konsequenzen?

Ein Kind von 9 oder 10 entscheidet nicht, sondern seine Eltern und/oder Lehrer. Dem Kind fehlt die Reife und die Übersicht; es entscheidet nach Kriterien, die am Ende, wenn’s wirklich um die Zukunft geht, irrelevant sind.

Mein_Senf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konsequenzen?

Das Kind entscheiden zu lassen, ist keine gute Idee! Diese entscheiden danach, wo die beste Freundin/der beste Freund hingeht – auf solche Kriterien möchte ich mich nicht einlassen!
generell sollte man die Grundschulen 6jährig machen, denn das hilft einigen Schülern sehr, sie sind weiter.

Monika, BY
1 Jahr zuvor

Es hängt so viel von der Schule und von der Lehrkraft einzelnen Klassen ab.
 
Das Ganze hat keinen Sinn mehr. Die armen Kinder lernen diesen Stoff auswendig und mit bisschen Glück, oder weniger, schaffen sie die angestrebten Noten oder nicht.

Einfach sinnlos.
 
Außerdem, es geht so viel um die Regeln, die Regeln enthalten, keine Freiheit, gerade in Aufsatzthemen. Die Regeln, vor allem einhalten, und erst dann vielleicht eigene Gedanken kommen in der Frage,… irgendwann in der 11 Klasse.
 
Das ist nicht gut.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Monika, BY

Struktur ist tatsächlich auch wichtig. Das ist auch ein Problem vieler grundsätzlich leistungsstarker Kinder. Sie haben keine Struktur. Um Struktur zu erwerben braucht man Regeln. Regeln sind nicht immer schlecht.
Man nehme als Beispiel einen virtuosen Musiker. Trotz seiner Genialität bedarf es des Befolgens von Regeln und der täglichen Übung.
Ich habe in meiner Laufbahn daran einige Kinder scheitern sehen. Leider gibt es auch Eltern, die der Ansicht sind, ihr Kind müsse keine Regeln einhalten, da es hochbegabt sei, und die Lehrerin sei einfach zu doof das zu erkennen. Solche Eltern helfen ihrem Kind nicht.
Zum obigen Thema: Mit genau diesen Eltern möchte ich nicht diskutieren müssen falls die Schullaufbahnempfehlung verpflichtend sein sollte. Die meisten Eltern stimmen bei den Beratungsgesprächen übrigens mit mir überein und treffen eine sinnvolle Entscheidung.
Wenn weiterführende Schulen mit den paar Eltern Probleme haben, die das falsch einschätzen, empfehle ich Aufnahmeprüfungen.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Grundsätzlich stimme ich zu, dass eine objektive und kompetente Beratung der Eltern wichtig ist, auch um möglichst viele Sorgen mit Blick auf den Übertritt zu nehmen. Andererseits gibt es immer wieder auch beratungsresistente Eltern – da wäre eine bindende Empfehlung schon angebracht, allein dem Kind zuliebe.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Dazu muss man zweierlei sagen, finde ich:

1.) Eigentlich sollten es die Schulen entscheiden. Dann müssten ihre Entscheidungen aber nahezu unanfechtbar sein (Beschwerden eventuell, Klagen nein). So wie Zeugnisnoten, wenn sie nicht über den weiteren Lebensweg entscheiden. Am besten jedoch sollten die Gymnasien mittels Prüfungen bzw. normierten Testverfahren ermitteln, wer das Zeug fürs Gymnasium hat und wer nicht, denn Zeugnisnoten sind doch oft sehr „zufällig“.

2.) Da 1. aber nicht gegeben ist und entweder Eltern klagen oder Lehrer von Vornherein bessere Noten geben, um sich die Klagewut der Eltern zu ersparen, sollen es die Eltern entscheiden und dann muss man sehen, wie das Kind an der weiterführenden Schule klarkommt und ggf. muss es wieder abgehen. Es ist keine Schande nicht zu studieren!

Ein Wechsel sollte jederzeit unproblematisch möglich sein.

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Keko
1 Jahr zuvor

zu 90% liegt die Entwicklung an der Erziehung und Freundeskreis.

Lisa Burgmüller
1 Jahr zuvor

Eltern brauchen keine Hürden, sondern eine objektive Beratung“

Und was bringt das, wenn ein Teil der Elternschaft diese objektive Beratung absolut ignoriert und den kleinen Albert Einstein trotz Hauptschulempfehlung aufs Gymnasium schickt? Das kommt leider viel zu oft vor, ich sehe es täglich bei uns in einem Schulzentrum, dass die Kinder erst mal auf die nächst höhere Schulform gesteckt werden. Begründung: „Man kann es ja mal versuchen.“

Chris
1 Jahr zuvor

Ich bin selber Lehrer, hatte damals von der Grundschule eine Hauptschulempfehlung, meine Eltern haben mich trotzdem aufs Gymnasium geschickt und ich bin als Schüler nicht ein einziges Mal sitzengeblieben.
Im Nachhinein habe ich erfahren, daß die Grundschule der Auffassung war: „Die Hauptschule darf (wegen Schülermangel) nicht sterben.“

Kanzler27
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Warum gibt es denn hier jetzt soviele rote Daumen?

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Weil ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, dass Grundschullehrer aus solch einem Grund falsche Empfehlungen ausstellen.
Meiner Vermutung nach ist Chris auf ein böses Märchen hereingefallen, das von Gegnern verbindlicher Grundschulempfehlungen (u.a. Eltern) in die Welt gesetzt wurde. Unterstellungen dieser und ähnlicher Art gibt es viele.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Chris behauptete allerdings nicht, dass er die Hauptschulempfehlung aufgrund seines (bildungsfernen?) Elternhauses erhielt, sondern weil die Grundschullehrer Sorgen um den Fortbestand der Hauptschule gehabt hätten. Das allerdings würde ich ebenso wie klm ins Reich der Fabeln und Märchen verweisen.

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Ich erinnere mich an eine junge Grundschullehrerin in Bayern, die von offizieller Seite gerügt wurde, weil ihre 4. Klasse „zu gute“ Abschlussnoten erhielt. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte mehr als 50% der Klasse eine Gymnasialempfehlung. Das war so vom Schulministerium nicht erwünscht es. Die Lehrerin hat dann den ein Buch darüber geschrieben und dieses Vorgehen auch landauf, landab in Talkshows erzählt, ohne dass die bayrische Regierung/Schulministerium widersprochen hätten .
Also scheint doch etwas dran zu sein, dass seitens der Schulbehörden Druck auf Schulen und Lehrer ausgeübt wird, zumindest in Bayern.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Andernorts soll es aber den Druck in der anderen Richtung gegeben haben, analog beim Übergang in die Oberstufe. „Zu schlechte“ Noten werden dann gerügt.
Und in Privatschulen kann es durchaus die Anspruchshaltung geben „für unser hohes Schulgeld wollen wir auch gute Noten haben“. Diesen Druck soll es (gerüchtweise) sogar an privaten Hochschulen geben.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Weil’s fake ist und wenn’s kein fake ist, dann ist es eine Anekdote und die eine Anekdote steht hier mit einer ganz klaren Intention und die ist aber nicht verallgemeinerbar und deshalb ist sie für die Gesamtlage und -problematik und in der Artikelthematik nicht hilfreich und das ist so, weil der Hauptschulabschluss keine Sackgasse ist und es von dort auch immer weiter gehen kann und man dann bis ins Hochschulstudium gelangen kann und fertig und ich habe auch keinen Bock auf Anspielungen im Sinne von „ich kenne ein Schwein, das kann La Paloma pfeifen und daher solten alle Schweine Pfeifunterricht erhalten und man darf nicht pauschal in der Masse sagen, Schweine könnten nicht Pfeifer werden“ und das mag ich nicht und ich kann auch selber schlecht pfeifen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Jan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Kanzler27
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Dann habe ich auch eine Anekdote: Ich bin auf dem Dorf groß geworden und hatte eine Realschulempfehlung. Als die Schulleitung später mitbekam, dass ich auf die KGS im Nachbarkreis gehen sollte und es erhebliche Probleme mit der Anmeldung gab, weil es ja eine RS in meinem Kreis gab, wurde gesagt, dass ich, wenn die SL das vorher gewusst hätte, auch eine Gym-Empfehlung hätte haben können.
Nun denn. Halt nur eine Anekdote.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kanzler27

Naja, wenn es mal solchen „Kuhhandel“ gibt, ist ja noch nicht das ganze System in Gefahr. Vielleicht war es auch so, dass Ihre Schulleitung von der KGS nichts hielt und meinte, die RS habe doch ein besseres Niveau.
Aber richtig ist ganz gewiss: Die Bildungsungerechtigkeit zwischen Stadt und Land ist viel größer als die Leute denken, vielleicht größer als die zwischen den sozialen Schichten. Aber fast nie wird dazu was gesagt. Denn DIESE Ungerechtigkeit könnte peinlich sein.

Alex
1 Jahr zuvor

Ich stimme der FDP voll zu!!
Wenn ich allerdings weniger an die Schüler als an das Wohl der Lehrer denke, bekomme ich Bedenken an einer verbindlichen Grundschulempfehlung.
Es gibt inzwischen zu viele Eltern, die sich bei einer enttäuschenden Empfehlung auf die Hinterbeine stellen und den Lehrern die Hölle heiß machen – bis hin zur Verleumdung und Drohung mit dem Rechtsanwalt.
Nur sehr mutige und nervenstarke Lehrer halten diesen Druck aus. Deswegen werden ohnehin viele versuchen, dem Wunsch der Eltern irgendwie nachzukommen.

Die einzig positive Seite von Elternentscheidungen sehe ich in der Befreiung der Lehrer von dieser Aufgabe und ihrem damit verbundenen Schutz vor erbosten Eltern, auch wenn dies ein weiterer Nachteil für viele Kinder ist, der allerdings unter der beliebten Fahne „Zum Wohle der Kinder“ verkauft wird.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Wenn man den Grundschullehrkräften „nicht traut“, oder sie sich nicht trauen, bei ihrer Empfehlung zu bleiben, könnte man ja alle Noten in der Grundschule abschaffen (in BaWü wird fleißig daran gebastelt) und an den weiterführenden Schulen Prüfungen schreiben, die den schulischen Werdegang der Kinder bestimmen.

Geb. 1943
1 Jahr zuvor

Bei mir 1943 geb, in Niedersachsen, Hessen und Baden Württemberg in die Schule gegangen, hatten die Eltern gar nichts zu bestimmen , sondern nur meine eigene Leistung.Also, ich bin dafür, dass es wieder so ist wie bei mir damals . Ich musste am Ende der 4. Klasse, ich war noch nicht mal 10 Jahre alt, wohnte in FFM ,
14 Tage an einer fremden Schule eine Prüfung machen um in die weiterführende Schule , für mich damals Realschule , wechseln zu können. Hätte ich diese 2woechige Prüfung nicht bestanden , hätte ich ab der 5. Klasse auf die Hauptschule gehen müssen .
Ja, und das war so. Man höre und staune in dem Bundesland Hessen, in Frankfurt , wo es ja angeblich so leicht gewesen sein soll , im Gegensatz zu BW , generell in die Schule zu gehen .
In BW, in Karlsruhe , wo ich mit meinen Elten leider habe hinziehen müssen für das dann 10. Schuljahr Realschule , war alles rückständig Mädchenschule, Frontalunterricht , absolut alles von gestern .
Damals war Hessen absolut
vorne.
Besser war es dann in der
anschließenden Handedlschule . Wie das damals hieß.

Johannes
1 Jahr zuvor

Eltern sollen entscheiden- gelebte Inklusion.

Empathin
1 Jahr zuvor

In Niedersachsen gibt es inzwischen gar keine Empfehlungen mehr, nur hinter vorgehaltener Hand. Die Grundschullehrkräfte halten sich hier laut eigener Auskunft auch lieber zurück, aus Sorge vor Ärger mit den Elternhäusern.

Seit das strikt gegliedrige Schulsystem (Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium) ja aufgehoben wurde durch dei Einführung von Oberschulen und Gesamtschulen einerseits, der voranschreitenden Abschaffung von Haupt- und Förderschulen andererseits, sodass diese Diskussion bei uns eh nicht mehr so richtig lohnt.

Ich gebe es zu: ich wünsche mir die früheren Zeiten mit der klaren Gliederung der Schulsysteme zurück. So wie es im Moment läuft wird das nichts. Ich habe länger an zwei Gesamtschulen gearbeitet und kann sagen: das funktioniert so einfach nicht. Mir taten alle in diesem System leid: die Lehrkräfte konnten die Schere der Heterogenität nicht bewältigen. Den Kindern wurde nicht gerecht. Inzwischen bin ich am Gymnasium und merke, dass es bei weniger heterogenen Schülerschaft so viel besser mit der Lernentwicklung läuft.
Meine Tochter ist geistig behindert und ich bin so froh, sie nach vier Jahren Inklusion an der Regelgrundschule (alle haben sich Mühe gegeben, aber es klappt halt nicht) nun endlich auf der Förderschule zu wissen. Sie fühlt sich so viel wohler und macht endlich in der Lernentwicklung riesige Fortschritte. An meinem Gymnasium haben wir auch Inklusion, aber die Doppelsteckung wurde wegen Personalmangel auf eine Stunde die Woche reduziert. Eine Förderschullehrkraft haben wir schon seit Jahren nicht mehr. Tolle Inklusion: völlig auf uns allein gestellt. So wird das natürlich nichts, außer man hat Kinder mit dem Unterstützungsbedarf motorische Entwicklung oder Hören.

Wenn wir das alte System noch hätten, dann erinnere ich an ein Modell, das leicht modifiziert ein guter Mittelweg gewesen wäre:
1. Es gibt eine Empfehlung der Grundschule, die aber nicht bindet ist.
2. Der Elternwille entscheidet also über die Schulwahl.
3. Sollte ein Kind in den ersten drei Schuljahren auf der weiterführenden Schule das Klassenziel nicht erreichen (z.B. Nichtversetzung am Gymnasium) und keine Empfehlung für die Schulform haben, muss das Kind an eine andere Schulform wechseln (Realschule oder Oberschule). Ggf. kann man der Schule hier die Möglichkeit der Wiederholung als Ausnahmeentscheidung (entsprechend zur Ausgleichsanwendung) ermöglichen, wenn die Zeugniskonferenz der Ansicht ist, dass das Kind trotz der Nichtversetzung am dieser Schulform dauerhaft erfolgreich sein kann.
Denn ich muss sagen, dass wir am Gymnasium schon vereinzelt Schüler*innen hatten, bei denen Grundschulkolleg*innen die tolle Entwicklung so nicht erwarten konnten. Die Kolleg*innen der Grundschule liegen fast immer richtig mit ihrer Einschätzung, aber eben – wie jeder – auch nicht immer.
Die Durchlässigkeit des Schulsystems nach oben könnte man auch leicht machen: Wenn jemand z.B. mit Gymnasialempfehlung in der 5. Klasse an die Realschule geht kann ohne Empfehlung der Realschule ans Gymnasium gewechselt werden. Wer eine Realschulempfehlung hatte nur mit entsprechender Anmerkung der Realschule selbst auf dem Zeugnis (wie jetzt, siehe Wechselschulverordnung).

Aber alles müßig, in Niedersachsen ist das eh durch die Aufgabe des gegliederten Schulsystems vor die Wand gefahren worden…

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Empathin

Wir haben auch keine (staatliche) Förderschulen für GS Kinder mehr.
Inzwischen hat in unseren Kreis eine private Förderschule aufgemacht, die sehr gut läuft.
Ist allerdings nicht ganz billig!

Maggi
1 Jahr zuvor

Ich bin absolut für eine verbindliche Grundschulempfehlung. Es gab mal in der vierten Klasse zentrale Klassenarbeiten und nach diesen Noten wurde sortiert. So werden auch von den Lehrer*innen nicht, wie hier in einigen Kommentaren beschrieben, willkürliche Entscheidungen getroffen. Aber ich denke, dass diese Entscheidungen Einzelfälle sind, ansonsten müsste man die Lehrkräfte hinterfragen.
Es wird immer an die Eltern gedacht, aber nicht an die Kinder. Wenn ein Kind nicht für das Gymnasium geeignet ist, wird die Schule zur Qual. Egal wie sehr es sich anstrengt, es wir schlechte Noten bekommen und immer mehr abgehängt werden.

Das Schulsystem ist gerade in BW mit seinen Beruflichen Schulen sehr durchlässig. So kann ein Kind, das nach der Grundschule etwas mehr Entwicklungszeit benötigt und auf der Realschule gute Noten schreibt, was dazu führt, dass Schule Spaß macht, in der achten Klasse auf das sechsjährige berufliche Gymnasium wechseln.
Viele Eltern kennen die Möglichkeiten nicht und es würde ihren Habitus entgegenstehen, dass ihr Kind nur auf die Realschule geht.
Aber warum etwas ändern, die Kinder haben keine Wählerstimmen und auch noch kein einziges Schutzgesetz, das im Grundgesetz steht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Maggi
Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

In BaWü stellen die Realschulen seit RotGrüner Machtübernahme des Bildungsressorts keine Alternative mehr zum Gymnasium dar. GMS, wie zu erwarten war, HS und WRS auf Förderschulniveau, RS im HS-Niveau. Fachkräftemangel ist hausgemacht.
Wird alles nicht mehr gut in den nächsten 15 Jahren. Wir sind innerhalb kürzester Zeit gegen die Wand regiert worden.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Lehrer irren sich oft bei den Empfehlungen. Daher sollte bei Kindern, die keine Gymnasialempfehlung erhalten, ein IQ-Test durchgeführt werden. Ist der IQ hoch genug, solte das Kind trotzdem das Gymnasium besuchen dürfen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das ist vollkommener Blödsinn – frag mal bei entsprechenden Kinder- und Jugendpsychologen oder in der Schulpsychologie nach – da wirst du erfahren, dass es den passenden IQ-Test bzgl einer entsprechenden Schulformeignung nicht gibt.
Die Tests messen alle jerwils was anderes und geben zu allen möglichen Teilleistungsbereichen Auskunft – aber nicht über eine benötigte Schul- oder Lernintelligenz.

Warum kommen die Leute immer wieder mit so bekloppten Ideen angewackelt??

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

„Warum kommen die Leute immer wieder mit so bekloppten Ideen angewackelt??“

Kurze Antwort (ist ja Wochenende, sorry 😉 ):
Weil Leute und Ideen perfekt zusammenpassen. 🙂

Waaaaruuuuuhuuuuum?
Nun ja, weil jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist und seinen eigenen Kopf hat und aus dem kommen dann die ganz eigenen Ideen raus.
Isso.

Frank Bone
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Nein das ist kein Blödsinn. Meinem Sohn und uns wurde in der Grundschule von den Lehrern gesagt, dass er zu dumm ist und auf die Sonderschule gehört. Dabei waren zu dem Zeitpunkt seine starken Teilleistungsstörungen noch nicht richtig erkannt und diagnostiziert worden. Dank seines sehr hohen IQs und adäquater Nachteilsausgleiche (neben starkem Lernwillen natürlich) hat er es mittlerweile in die 9.Klasse auf dem Gymnasium geschafft. Es war übrigens sein Wille und seine Entscheidung und wir haben es unterstützt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Frank Bone
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Frank Bone

Alles okay, aber solche Einzelfälle können einfach nicht die allgemeine Regel bestimmen. Da geht es um die Statistik von allen.
IQ-Test wären natürlich okay, aber ich denke, die will man aus ideologischen Gründen nicht haben. Man will überhaupt den Übergang nicht von irgendwelchen Tests abhängig machen, das ist ja das Verrückte. Die IQB-Tests für Viertklässler stünden zur Verfügung.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Erfolgreiches Lernen ist nicht nur eine Frage des IQs, sondern auch eine Frage der inneren Struktur und Leistungsbereitschaft.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

Dennoch kann eine nicht ausreichende Hardware durch noch so gute Software eine Aufgabe nicht unbedingt kompensiert werden.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ein Schokokusswettessen scheint mir aussagekräftiger.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

@gelbe Tulpe
Sie gehen also davon aus, dass die Gymnasialeignung der Regelfall ist? Das halte ich für sehr gewagt. Diese Einstellung führt seit längerem dazu, dass an den Gymnasien immer mehr Kinder verzweifeln, deren Fähigkeiten für die Anforderungen dieser Schulform nicht ausreichen.
Des Weiteren bitte ich Sie, bezogen auf Ihre Aussage „ Lehrer irren sich oft bei den Empfehlungen.“, zu quantifizieren, was Sie unter „oft“ verstehen, und diese Aussage mit einer wissenschaftlichen Quelle zu hinterlegen.
Mit freundlichen Grüßen, Mika

Jan
1 Jahr zuvor

Ich wäre sehr dafür, dass die verbindliche Grundschulempfehlung wieder eingeführt wird. Überlässt man die Entscheidung den Eltern, wird diese oft nicht aus der Perspektive „pro Kind“ getroffen. Was bringt es, jedes Kind „mit Gewalt“ aufs Gymnasium zu schicken. Wir haben doch ein relativdurchlässige Schulsystem…

Bellabolli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Nur leider haben wir zumindest in Ba-Wü kein dreigliedriges Schulsystem mehr…

Stimme vollkommen zu…Verbindliche Empfehlung aber außerdem zurück zu Hauptschule-Realschule-Gymnasium… damit wäre die Realschule auch wieder eine echte Alternative zum Gymnasium.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Solange die Wahl der weiterführenden Schule häufig auch mit der Wahl für oder gegen eine „Sozialstruktur“ verbunden ist, kann es gar nicht anders sein, dass Eltern diese Entscheidung selber treffen müssen.

Es geht ja schon lange nicht mehr alleine nur darum, welches Leistungsniveau das Kind hat und welche Schulform dazu passt. Mittlerweile fließen Parameter wie Herkunft, Religion, Sozialstruktur, Erreichbarkeit / Anbindung, Ganztags- und Förderangebote, usw. in die Entscheidung mit ein.

Letztlich haben viele Eltern oftmals nur die Wahl zwischen „Pest“ (Überforderung) und „Cholera“ (Brennpunktschule).

Eine realistische Alternative wäre dann nur eine Privatschule. Die darf man zumindest frei wählen. Wer es sich leisten kann, macht genau das…

uwe
1 Jahr zuvor

Wenn es in NRW eine verbindliche Schulempfehlung geben würde , hätte Moderna als Einziges einen mRna Impfstoff entwickelt und der Biontech Gründer vermutlich eine Lehre zum Schlosser gemacht (der hatte eine Hauptschulempfehlung)

https://www.reddit.com/r/de/comments/js8ky4/mein_lehrer_wollte_dass_ich_auf_die_hauptschule/

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  uwe

Unsinn, gute Leute können immer auch auf Umwegen aufsteigen. Mit einem guten HSA zum MSA, mit einem guten MSA zum Abitur. Das Problem sind doch die Leute, die dann einen schwachen HSA produzieren oder nicht mal den. Den sog. 2. Bildungsweg gibt es in Deutschland seit 100 Jahren, und viele haben ihn wahrgenommen. Sieht man auch an den Lebensläufen von Politikern.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Unsinn Unsinn. Gute Leute bleiben natürlich auch häufig demotiviert stecken. Außerdem ist es natürlich Aufgabe eines Schulsystems Begabten einen Weg zu ebnen (das macht man nicht mit einer Hauptschulempfehlung für potentielle Nobelpreisträger) und nicht einen sozialdarwinistisch Willkürlichen Dschungel von Schulsystem zu konstruieren mit dem Argument „wer begabt ist wird sich schon durchsetzen. BIZZARRE Argumentation.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Die Begabtenförderung macht man aber zweckmäßigerweise auch nicht mit einer Einheitsschule. Denn gerade dort können Begabte „demotiviert stecken bleiben“, wenn irgendwelche störende Rabauken den Ton angeben, das ist ja das Problem. Dann gibt’s die „‚Underachiever“ und das Mobbing als „Streber“.
Und den „Dschungel“ gibt’s erst seit Einführung
immer neuer Schulformen, das ursprüngliche dreigliedrige System war übersichtlich genug. Und warum verachten Sie den sog. 2. Bildungsweg? War das nicht ein wichtiger Beitrag weg von der sog. „Standesschule“ ?

Maja
1 Jahr zuvor

Bei mir auf dem Gymnasium gibt es eine Reihe von SuS, welche zuvor MIT einer Gymnasialempfehlung gekommen waren und in Mathe aktuell auf „5“ stehen. Mag mir jemand das Phänomen erklären?

Last edited 1 Jahr zuvor by Maja
Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Wie oben schon erwähnt, ist es nicht allein die Auffassungsgabe und Intelligenz, sondern auch die Struktur, Lernhaltung, Arbeitshaltung, Motivation, Interessenslage bzgl. der Fächer und nicht zuletzt kommt nicht jede/r Schüler/in mit der Lehrkraft und deren Unterricht gleich gut zurecht. Dann spielt sicher auch die einsetzende Pubertät eine Rolle oder zu viel Druck von zu Hause oder denen die SuS sich selbst machen, was zu Ängsten und schlechteren Leistungen führt.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Kennen wir bei uns auch. Begründung unter vorgehaltener Hand von den Grundschulkollegen: die Kinder sind zwar nach Auffassung der Grundschulkollegen nicht gymnasialgeeignet, haben aber (Brandenburg) die erforderliche Notensumme aufgrund Seiteneinsteigerlehrkräften und „Muttinoten“ (wenn die Eltern schriftliche Dinge für die Kinder erledigen). Dazu der Coronabonus. Das Schulamt verlangt bei Divergenz von Notensumme und Empfehlung eine Begründung, wenn der Elternwunsch nicht mit der Empfehlung übereinstimmt. Es haben alle an den Grundschulen genug zu tun – also bekommt das Kind eben die Gymnasialempfehlung.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Hatte ich auch.
Was ich erst später erfahren habe war, dass das Mädchen jeden Tag 2 Stunden mit ihrer Oma, einer ehemaligen GS Lehrerin, „Schule gespielt“ hatte.
Dass die Oma an Demenz erkrankt war, stellte sich kurz vor Ende der GS Zeit heraus.

milda12345
1 Jahr zuvor

Nun liegt mein Abi schon 40 Jahre zurück. Ich bin meinen Eltern froh, dass sie mit mir die Entscheidung richtig für mich getroffen hatten, trotz guter bis sehr guter Noten, nicht auf’s Gymi zu gehen. Ich war fleißig, wäre aber dort völlig untergegangen. So habe ich eben Berufsausbildung mit Abi gemacht.

DDD
1 Jahr zuvor

…ooOoo… (Statistik/Gaußkurve)
Klappt bei Gewicht, Schuhgröße, IQ, Noten, Schularten usw.

Karin
1 Jahr zuvor

Ich bin Gymnasiallehrerin, und erlebe natürlich auch, wie frustrierend es für Kinder und Lehrer ist, wenn Eltern an dem Wunsch festhalten, ihr Kind möge das Gymnasium durchlaufen, auch wenn es offensichtlich überfordert ist.
ABER ich bin auch Mutter dreier Kinder. Die älteste hat eine Legasthenie. Sie studiert inzwischen erfolgreich. Allerdings hatte sie eine Weile eine ausgesprochen überforderte Lehrerin in der Grundschule. Bei dieser hätte sie die Gymnasialempfehlung nicht bekommen. Leider erlebe ich häufiger, dass das Urteil der Grundschullehrer höchst uneinheitlich ist, es also ein Stück weit Glückssache war, welches Kind eine Gymnasialempfehlung bekam… und die überforderten Kinder mit damals noch verbindlicher Empfehlung, die gab es auch vorher schon.

Monika, BY
1 Jahr zuvor

Nur ein Beispiel von zu vielen.

„Lehrer trichtern den Schülern laut Stern oft Routinen ein, statt bei ihnen ein echtes Verständnis für die Mathematik zu erzeugen. Sie berichtet von einem erfolgreichen Experiment, bei dem Schüler Addieren und Multiplizieren nicht nacheinander, sondern gleichzeitig lernten. “

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/menschen-die-in-der-schule-schlecht-in-mathe-waren-sind-womoeglich-genies-2016-6/

Miestens liegt es nicht an den Kindern. Und viele Eltern wissen es.

Schöpke Annedor
1 Jahr zuvor

Die armen Lehrer an den Gymnasien können einem nur leid tun. Kann diese Eltern die ihr Kind unbedingt das Abitur überhelfen wollen, aus welchen Gründen auch immer, nicht verstehen. Und wenn dann der liebe Spross versagt, ist immer der Lehrer schuld. Man sollte endlich den Lehrern mehr Achtung und Respekt verleihen und die Gymnasien wieder zu Gymnasien machen und nicht zum Sammelbecken auf niedrigster Stufe verkommen lassen.

Hauke Haien
16 Tage zuvor

Gerade in der Grundschule ist es für Lehrer und Lehrerinnen nicht ersichtlich, wie hoch der Anteil der Eltern an den Noten ihrer Kinder sind. Ich kenne viele Kinder, deren Einsen nur dadurch zustandekommen, dass die Eltern mit ihnen nachmittags stundenlang lernen, um die Gymbasialempfehlung zu bekommen, obwohl diese in RLP nicht bindend ist. Den Stoff der Grundschule beherrschen noch viele Eltern. Am Gymnasium können sie ihren Kindern dann in viele Fächern nicht mehr unbedingt helfen und die Kinder sacken notenmäßig stark ab. Daher sehe ich eine verbindliche Grundschulempfehlung, die nur auf der Beurteilung der Lehrkraft beruht, sehr kritisch. Zumal viele Grundschullehrer Seiteneinsteiger sind. Meine Tochter hatte in der Grundschule eine Lehrerin, die es geschafft hat, auf einer Seite 17 Fehler zu übersehen….Schüler einer solchen Lehrkraft bestehen auch keinen Test für die weiterführende Schule. Und das, obwohl sie eventuell kognitiv in der Lage wären, das Gymnasium zu schaffen.