Personalnot: Kommunen wollen „Flexibilität“ bei Kita-Standards – Verdi: „Offenbarungseid“

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STUTTGART. Für Eltern ist es das Wichtigste, ihre Kinder in guten Händen zu wissen. Doch in den Kitas ist so wenig Personal, dass mancherorts früher geschlossen werden soll. Alle Seiten ringen um Lösungen – nun legen die baden-württembergischen Kommunen einen Vorschlag vor.

Geht es um „Flexbilität“ – oder um niedrigere Standards für die Kita-Träger? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Verkürzte Öffnungszeiten oder Eltern, die einspringen müssen: In der Misere um Zehntausende fehlende Kita-Fachkräfte ringen alle Seiten um Lösungen – nun reißt den Kommunen der Geduldsfaden. Sie machen einen neuen Vorschlag und nennen es Zukunftsparagraf, verbunden mit einer Änderung im Landesrecht. Die Kitas bräuchten «mehr Beinfreiheit», sagt Städtetag-Geschäftsführer Ralf Broß. Einigen Eltern dürfte die Idee erstmal Bauchschmerzen bereiten. Zurecht? Und wie konkret sind die Ideen?

Was genau wollen die Kommunen machen? «Wir müssen an das Thema rangehen, wollen aber nicht nur lamentieren», sagt Broß bei der Vorstellung der Pläne. Alle seien sich einig, dass man vor einem größeren Problem stehe. Der Städtetag will aber ganz bewusst nicht mit einem fertigen Konzept auftreten, sondern quasi nur den Sockel liefern.

Ziel sei es, dass die Kitas vor Ort mehr Flexibilität bekommen. So könnte es eine Idee sein, in den Teams mehr auf fachfremde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu setzen, die die Fachkräfte entlasten. Etwa mit Hauswirtschaftskräften oder Helfern, die eine Nachmittagsbetreuung übernehmen. Individuell müsse man dann schauen, welche Möglichkeiten sich jeweils anbieten: seien es andere Betreuungsangebote, veränderte Gruppenstrukturen oder auch neue Öffnungszeiten.

Änderung im Landesgesetz – aber Bundesgesetz bleibt unangetastet

Ermöglichen soll das eine Änderung im Landesrecht, wie Broß erklärt. Die dort geregelten Rahmenbedingungen sollen gelockert werden. Das gebe den Kommunen die Möglichkeit, neue Konzepte zu entwickeln. Die Verantwortlichen betonen aber auch: das Bundesrecht bleibt unangetastet. Das bedeutet auch, dass es weiterhin eine Betriebserlaubnis und die Sicherstellung von Unfallschutz und Kindeswohl braucht.

Einigen Eltern dürfte dennoch nicht ganz wohl bei dem Gedanken sein, dass «fachfremde» Mitarbeiter ihre Kinder betreuen könnten. Es sei rechtlich abgesichert, dass in jeder Einrichtung auch eine Fachkraft sein müsse, betont Broß. Außerdem schlagen die Kommunen vor, die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fortbildungen zu schulen – und zwar so, dass wenige abspringen, aber die Qualifikation hoch ist.

Staatssekretär: Vorschlag kann sich nur auf Einzelfälle beziehen

Das Kultusministerium reagierte nicht gerade euphorisch, signalisierte aber durchaus Offenheit und Gesprächsbereitschaft. «Der Vorschlag eines Zukunftsparagrafen des Städtetags enthält interessante Ideen. Wir prüfen deshalb, wie sich das rechtskonform umsetzen lässt», sagte Staatssekretär Volker Schebesta.

Klar sei, dass sich das nur auf Einzelfälle beziehen könne. «Da es darum geht, innovative Konzepte auszuprobieren und zu sehen, wie es wirkt und nicht Standards durch die Hintertür abzusenken.» Es sei wichtiger denn je, dass die Kitas ihrem Bildungsauftrag nachkommen können. «Mit den Projekten sollte man neue Ideen ausprobieren können. Angebotsengpässe gehen wir bereits jetzt nachdrücklich an.»

Besonders mit Blick auf den Bildungsauftrag, zeigte sich die Gewerkschaft Verdi alarmiert. Bei den Kommunen sei nur von Wohl, Schutz und Sicherheit der Kinder die Rede – von Bildung dagegen nicht. «Kindertagesstätten ohne frühkindliche Bildung wären ein Offenbarungseid für die Landespolitik», sagte Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross. Außerdem könne man sich «eine weitere Aufweichung der Bedingungen» nicht leisten, wenn man nicht noch weitere Fachkräfte vergraulen wolle, mahnte Verdi.

Doch das Problem bleibt: Tausende Plätze fehlen, die Kinder wollen betreut werden und erste Kitas haben bereits angekündigt, die Betreuungszeiten zu reduzieren – was die betroffenen Familien vielfach in die Bredouille bringt. Für die Kommunen geht es daher vor allem darum, möglichst bald neue Konzepte zu ermöglichen. Broß sagte, man plane nun, sich sehr bald mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen. «Wir sind uns alle darüber im Klaren, dass wir zeitnah eine Perspektive benötigen.» Er rechne noch in diesem Jahr mit ersten Ergebnissen. News4teachers / mit Material der dpa

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Sapperlot
1 Jahr zuvor

Ich kotze im Strahl…sorry. Ich bin einfach nur noch schockiert…mir fehlen die Worte ..

Sapperlot
1 Jahr zuvor

…sichergestellt, dass eine Fachkraft in der Kita ist? Tja, na dann sind alle Fachkräfte sicher ganz bald weg. Willkommen im Smaland. Bildung ade

Sapperlot
1 Jahr zuvor

Ich hoffe alle“ Kindergärtnerinnen und gärtner“ streiken dann.

Sarah Schwarzkopf
1 Jahr zuvor

Wir sind Staatlich anerkannte ErzieherInnen und Erzieher. Kindergärtnerinnen und Kindergärtner gibt es nicht. Ich bitte das zu beachten.

Walter
1 Jahr zuvor

In Berlin sogar staatlich geprüft.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Zuerst werden an der Erzieherfachschule die Prüfungen abgelegt. Und nachdem die Prüfung bestanden würde, ist jemand „staatlich geprüfte ErzieherIn“ und erst mach dem Bestehen dieser Prüfung kann das „Berufspraktikum“ oder „Anerkennungsjahr“ beginnen. Erst nachdem in diesem die Prüfungen (erneut Theorie und Praxis) bestanden sind, ist man voll ausgebilde, staatlich anerkannte ErzieherIn. Ich glaube, dass die Ausbildung nur in Schleswig-Holstein ohne Anerkennungsjahr abgeschlossen war.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Irrtum: In Schleswig- Holstein dauert die Ausbildung sogar vier Jahre, da dem Berufspraktikum nach zweijähriger Fachschule noch das einjährige Vorpraktikum vorausgeht.

schwarzes Schaf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Irrtum! In Schleswig-Holstein gibt es schon lange kein Vorpraktikum mehr. Und auch kein Anerkennungsjahr. Und der Besuch der Fachschule für Sozialpädagogik dauert drei Jahre, nicht zwei. Ich habe meine Ausbildung in S-H absolviert.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  schwarzes Schaf

Das mag sich derweil geändert haben. Im letzten Jahrtausend beinhaltete die Ausbildung dort insgesamt noch vier Jahre –
auch ich war live und in Farbe dabei.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

In Bayern hat sich die ehemals fünfjährige Ausbildung um ein Jahr verkürzt und es gab schon in mehreren Bundesländern Bestrebungen, das Anerkennungsjahr abzuschaffen, womit die Erzieherinnen aber nicht einverstanden sind. – Insofern war ich vorsichtig in meinen Äußerungen. Da ich mich natürlich nicht auf das vergangene Jahrtausend bezogen habe, lag ich also doch nicht falsch.
Wer über Ausbildungsmodelle informiert sein will, kann sich gut online auf erzieherin.de informieren.

Echt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Vor 30 Jahren dauerte die Ausbildung in Nds incl Pratikas insgesamt 5 Jahre. Damals wurde auch noch die Akademisierung angestrebt. Mittlerweile ist das kaum noch Thema – würde ja noch mehr kosten. Investiert wird ja mittlerweile in erster Linie in die Qualität.

schwarzes Schaf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Das mag angehen. Ihr voriger Beitrag war jedoch so formuliert, als wenn Ihre Angaben aktuell wären. Zumal Sie Angelika Mauel sogar einen Irrtum unterstellen – deren Angabe völlig richtig ist.

Echt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ich meinte „…. investiert… in Quantität…“, war wohl ein freudscher „Verschreiber“

Tina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

In Berlin gibt es drei Praktika innerhalb der dreijährigen Ausbildung, die zusammen ein Jahr ergeben. Und das schon seit über 10 Jahren in der schulischen Ausbildung und dann gibt es noch die duale Ausbildung mit zwei Schultagen und drei Praxistagen in der Woche, vor 12-13 Jahren erst ab 25 Jahren und dann für alle und vergütet.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tina

In NRW wurde füher im Berufspraktikum für lange Jahre nichts bezahlt und erst von den Schulen ein Arbeitsvertrag verlangt wurde, gab es mehr als nur ein Taschengeld.

Insgesamt ist aber gerade in Berlin die Bezahlung immer noch nicht an der TVöD SuE angepasst. – Setzt die Politik in Berlin auch auf Ungelernte?

Patricia Gbenyo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

…war zumindest -hier in NR W auch

S. D.
1 Jahr zuvor

Danke

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Der übliche Nebenschauplatz! „Kindergärtnerin“ ist doch kein Schimpfwort!

Ich werde lieber „Kindergärtnerin“ als Erzieherin genannt. Für mein Empfinden sind die Erzieherinnen von heute nichts Besseres als die Kindergärtnerinnen von früher. Schon immer gab und gibt es Fachkräfte die enorm viel leisten, aber auch solche, die unengagiert sind. Wobei reiner Dienst nach Vorschrift heute erheblich anstrengender ist als früher. In den Regelgruppen gibt es mehr jüngere Kinder als früher und die reinen Pfegearbeiten beanspruchen allein schon viel Zeit.

Aber durchsetzungskompetenter gegenüber Erwachsenen – Politikern und Eltern – sind die Erzieherinnen nicht. Früher bestand die Berufsgruppe darauf, dass Kinder „sauber“ sein mussten, um in den Kindergarten gehen zu dürfen. Kranke Kinder wurden nicht in dem Ausmaß wie heute angenommen. Der Ausdruck „kindergartenreif“ hatte noch eine Bedeutung. Galt ein Kind als nicht kindergartenreif konnte das dazu führen, dass es erst ein Jahr später aufgenommen wurde. Gewiss kam es auch dabei immer wieder zu Ungerechtigkeiten, zu Fehlentscheidungen und es gab Erziehrinnen, die partout keine Windeln wechseln wollten und dabei das Kindeswohl ignorierten und Kinder nach einem Malheur beschämten. – Aber heute – same procedere as everey year? – gibt es auch ruppige und gewalttätige Erzieherinnen. Stichwort „Seelenprügel“ von Anke Ballmann. Und gewiss nicht grundlos hat unsere Bundesfamilienministerin am 27.12.22 vor der Presse Eltern ausdrücklich dazu aufgefordert, den Verdacht von Gewalt gegenüber Kindern der Polizei zu melden!!! Eine Nachricht, die zwischen den Feiertagen nicht übermäßig beachtet wurde, aber einer Banktotterklärung gleichkommt. Ausgerechnet die Berufsgruppe, die öfter und anhaltender als andere immer mehr „Wertschätzung“ fordert (Im KLartext: Wir bilden uns ein, dass wir etwas Besseres als andere sind und betteln penetrant um Anerkennung… ) gibt nun Anlass zu Sorge. Mehr Gewalt – und mittlerweile werden Erzieherinnen möglicherweise auch öfter als früher wegen Aufsichtspflichtverletzungen verurteilt. – Da drängt sich die Frage auf, ob die schwärzesten Schattenseiten des Kitaalltags nicht von den Fachkräften von heute mitverschuldet sind. Eben weil sie es als Fachkräfte nicht verstanden haben, sich rechtzeitig zu verweigern, wo es im Interesse der Kinder und in ihrem eigenen not-wendig gewesen wäre. Lag es am fehlendem Weitblick? Wenn ich bedenke, wie schon Jahre zuvor in Teamgessprächen geschimpft und kritisiert wurde, möchte ich vermuten, dass viele sehr wohl den richtigen Riecher hatten. Und dennoch wurde ganz viel gegen die lebenklugen inneren Stimmen mitgemacht.

Heute werden Praktikanten, die man für wenig geignet oder gar ungeeignet hält, übernommen und sie bekommen auch noch die Probezeit verlängert. Abmahnungen werden selten geschrieben und dann wird gejammert, dass man nur noch „gute Zeugnisse“ schreiben dürfe.

Die Sorgfalt, die ich noch gegen Ende des letzten Jahrtausends bei der Praxisbegleitung und in der Auswahl von Bewerberinnen erlebt habe, sehe ich heute nicht mehr. Liebe Erzieherinnen: Ihr habt euch zu lange an der grandiosen Schaumschlägerei rund um die Bildungskitas beteiligt und zu wenig gegen die voraussehbaren Fehlentwicklungen unternommen.

Warum setzt ihr dem „Zukunftsparagrafen“ keinen Ehrenkodex der ErzieherInnen entgegen? Erst mal großzügig Versäumnisse einräumen! Und dann Besserung geloben im Stil von „Das und das und das werden wir aus folgenden Gründen nicht mehr mittragen.“ – Basta!

Die Kitafachkräfteverbände als Stimmen aus der Praxis sind doch jetzt da. Aber solange sie betonen, dass sie „die Expertise“ haben, um die Politik zu beraten, wird es kein Ende des Schreckens geben. Oder glauben ErzieherInnen allen Ernstes, die Politiker würden sich von ihnen beraten lassen wollen?

Ephraims Tochter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Bis vor zehn Jahren arbeitete ich in einem dreigruppigen Kindergarten im Schuhschachtelformat. Als Ausweichmöglichkeit hatten wir einen Turnraum, der gleichzeitig als Schlafraum genutzt wurde.
Das Büro war ein Kabuff, in dem außer der Leitung, deren Schreibtisch und einem Schrank, nichts und niemand mehr Platz hatte und einen Personalraum, wo man ungestört Pause machen konnte gab es nicht.
Als Mitte der Zweitausender Jahre damit begonnen wurde, den Krippenausbau zu forcieren, richtete man in unserem Turnraum eine Krippengruppe ein. Das ehemalige Gerätekämmerchen in der Dachschräge wurde zum Schlafraum umfunktioniert. Der Wickeltisch samt stinkendem Windeleimer stand im Gruppenraum wo die Kinder spielten und aßen.
Ich fasse zusammen: Eine dreigruppige Einrichtung, deren Platzverhältnisse schon für die 75 Kindergartenkinder knapp bemessen waren, wurde noch um eine Krippengruppe erweitert.
Abgesegnet auch von der Fachberatung, die bei den jährlich stattfindenden Begehungen an den Verhältnissen nichts auszusetzen hatte. Unterstützt von einer Leiterin, die dafür gesorgt hat, daß bei den Begehungen die Kinder aus der Gruppe, die sonst in der Küche frühstückten, in ihrem Gruppenraum blieben, um mit den Herrschaften von Gemeinde und Landratsamt zum Gespräch in der Küche Platz nehmen zu können. Das Büro war dafür ja zu klein und einen anderen Raum gab es nicht. Ich hatte mal angeregt, den Kitabetrieb auch bei der Begehung ganz normal weiterlaufen zu lassen und das Gespräch im Stehen in der Garderobe zu führen, damit die Damen und Herren SEHEN, woran es mangelt, schließlich ist das doch der eigentliche Sinn einer solchen Begehung.
Dafür erntete ich höchstens böse Blicke von Seiten der Leitung und die Kolleginnen meckerten nur hinten herum.
Heute ist es nicht mehr ganz so schlimm. Aber ich finde trotzdem, daß wir uns noch immer viel zu viel gefallen lassen.
Auch heute höre ich von Kolleginnen immernoch häufiger Sätze wie: „Das ist nun mal so,“
„Das interessiert doch keinen“,
„Daran wird sich nichts ändern“,…… als Sätze wie: „Das nehmen wir nicht mehr hin!“
„So werden wir nicht arbeiten!“
„Das können wir nicht verantworten!“ „Diese Maßnahmen ignorieren das Kindeswohl, deshalb tragen wir sie nicht mit!“
Solange wir zu allen Zumutungen immer nur milde lächeln und höchstens im Verborgenen tuscheln, wird sich nichts ändern.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ephraims Tochter

Dieses Problem zieht sich durch sämtliche Arbeitsbereiche. Ich habe früher im Wohnheim mit behinderten Kindern gearbeitet. Als die Betreuungssituation immer schlechter wurde und ich mich beschwerte hieß es ich solle meine pädagogischen Ansprüche runterschrauben. Ich erinnere mich auch noch an ein denkwürdiges Gespräch mit der Geschäftsleitung nachdem wir anderthalb Jahre unterbesetzt waren und vorher einen Schlachtplan geschmiedet hatten was wir sagen wollten. Von 10 MitarbeiterInnen bekamen nur zwei den Mund auf. Der eine nur um die Geschäftsleitung in allem zu bestätigen und ich die nicht nur die Missstände ansprach sondern auch Lösungen vorschlug, die alle samt abgelehnt wurden. Die Enttäuschung bei mir war nicht gegenüber der Leitung groß sondern gegenüber meinen Teamkollegen, die mich hatten hängen lassen nachdem sie Wochen zuvor versprochen hatte sich mit zu wehren und die dann warum auch immer der Mut verlassen hat. Naja ich bin in der Hinsicht vielleicht anders erzogen und geprägt. Meine Mutter ist auch ein Mensch, der sich nicht von Positionen einschüchtern lässt, sondern uns Kindern beigebracht hat, dass Chefs auch nur Menschen sind. Trotzdem fehlt es in unserer Gesellschaft am Mut etwas ändern zu wollen und sich zur Wehr zu setzen.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Wenn noch mehr Kolleginnen derartiges zu beklagen haben, könnten wir eine Selbsthilfegruppe gründen. (Das meine ich ernst und ironisch zugleich.)

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ephraims Tochter

Wie wahr! Alles kommt mir sehr vertraut vor. Alle Kolleginnen, die ich kenne und die mal den Mund aufgemacht haben, haben schnell gemerkt, dass „die lieben Kolleginnen“ im Gespräch mit Vorgesetzten einknicken und ihnen quasi in den Rücken fallen.

Das ist so schade! Ich hätte die Besprechung in der Garderobe gern gesehen. Für die kurze Zeit, die Politiker bleiben, wäre ein Stehempfang genau richtig. Überhaupt sollte vorher abgeklärt werden, wie lange das Gespräch dauern wird. Sonst ist nämlich mancher Politiker weg, sobald die Fotos für die Presse gemacht worden sind.

Palim
1 Jahr zuvor

Wollte ich auch drauf verweisen und bitte, es im Artikel zu ändern.

Annika
1 Jahr zuvor

Doch gibt es. Allerdings dürften diese bereits im wohlverdienten Ruhestand sein. Die letzten Kindergärtnerinnen haben ihre Ausbildung in den 1960er Jahren abgeschlossen.

Ich mag den Begriff Kindergärtnerin übrigens lieber als den der Erzieherin. Ich möchte schließlich nicht an den Kindern rumziehen, sondern ihnen – wie den Pflanzen in einem Garten – die Bedingungen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, um aus eigenem Antrieb zu gedeihen und zu wachsen.

Dennoch haben sie natürlich Recht, dass es sachlich falsch ist, von den „Kindergärtnerinnen“ in den Kitas zu berichten, die es dort ja faktisch wirklich nicht gibt!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annika

In der DDR gab es auch noch bis zur Wende KindergärtnerInnen, sowie KrippenerzieherInnen und die Ausbildung dazu. Soweit ich weiß, wurde z. B. schon in der Ausbildung zwischen Kindergarten und Hort unterschieden (Lehrbefähigung für ein Fach bei Horterziehern). Meiner Meinung nach besteht schon ein großer Unterschied, ob ich 0-3jährige, 3-6jährige, 6-10jährige …. oder fast 18jährige als Erzieher betreue. Auf diese entwicklungspsychologischen Unterschiede wurde in der Ausbildung in der DDR Wert gelegt, um die Kinder altersgerecht zu fördern und zu bilden. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum so viele heute den Begriff Kindergärtner/in als Beleidigung empfinden. Was Friedrich Fröbel damit verband, ist für mich jedenfalls sehr positiv besetzt.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es geht weniger um eine eventuelle Beleidigung als vielmehr um die eingeschränkte Sichtweise auf einen Beruf, der weitaus mehr Einsatzbereiche aufweist:

Kolleg*Innen, die auch in der Jugend – und Erwachsenenarbeit tätig sind, als „Kindergärtner*innen “ bezeichnen zu wollen, ist entsprechend unzutreffend.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich glaube nicht, dass irgendjemand eine/n Erzieher der Jugend- oder Erwachsenenarbeit als Kindergärtner/in bezeichnen würde. Dieser Begriff wurde seit Fröbels Zeiten ausschließlich für die Arbeit mit Kindern im vorschulischen Bereich verwendet.

Annika
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vielen Dank für die Erklärung zur DDR. Das erweitert meinen Horizont, soweit hatte ich tatsächlich nicht gedacht. Dann gibt es vermutlich tatsächlich noch einige Kindergärtnerinnen die noch berufstätig sind.

Ja, ich finde auch, dass die Erzieherausbildung der großen Altersspanne besser gerecht werden müsste als sie es zumindest während meiner Erzieherausbildung tat. Ich fühlte mich nach der Ausbildung maximal auf die Arbeit mit 3-6 Jährigen vorbereitet.

Ephraims Tochter
1 Jahr zuvor

Eigentlich bräuchte man nach der Überschrift gar nicht mehr weiterlesen. Denn was anderes als
„Absenkung“ kann in diesem Fall mit dem Begriff „Flexibilität“ wohl gemeint sein.
Flexibilität klingt halt schöner.
Verarschen können wir uns auch selbst.
Danke für nichts.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ephraims Tochter

ABSENKUNG

  • Mindesttemperatur in Räumen
  • Betriebsferiendauer
  • der Arbeitszeit
  • der Vergütung

FLEXIBILITÄT

  • Offen für Neues.
  • Offenheit für Veränderungen
  • Wechselnde Aufgaben
  • sich im Handumdrehen auf neue Anforderungen und Bedingungen einzulassen

finde ich noch schöner.

Kann aber ebenso auch für;

  • Schichtarbeit
  • Überstunden
  • Wochenendarbeit
  • Arbeitsort
  • Arbeitszeit
  • Wechsel zwischen Aufgaben
  • Wechselnde Kolleg*innen/Teams

stehen.

Wahlleistung wäre: Es darf sich jeder etwas Passendes aussuchen

Ephraims Tochter
1 Jahr zuvor

Sorry, war nicht als Antwort auf Sarah Schwarzkopf gedacht.

Sapperlot
1 Jahr zuvor

Jipp, sind wir. Im Artikel werden wir erst als Fachkräfte und dann auch als Kindergärtnerinnen bezeichnet…

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Haben Sie schon mal etwas von Friedrich Fröbel gehört, oder sich gewundert warum in englischsprachigen Ländern das Wort „kindergarden“ existiert? Aber in einem gebe ich Ihnen recht, „Erzieher“ und „Kindergärtner“ (nach Fröbel) unterscheiden sich heute gewaltig.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@SarahSchwarzkopf
Da Sie nicht geantwortet haben, nehme ich an, dass Friedrich Fröbel Ihnen nicht so richtig bekannt ist. Als staatlich anerkannte Erzieherin sollten Sie diese Wissenslücke unbedingt schließen.

S. D.
1 Jahr zuvor

Und die eine Fachkraft, die dann anwesend ist, muss den Kopf für die ganzen „fachfremden“ MA hinhalten.
Super Idee

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  S. D.

Muss sie nicht. Sie kann das ablehnen. Wenn wir uns so etwas einreden, zeigen wir nur, dass wir lieber auf Weisungen hören als auf unser Gewissen.

Georg
1 Jahr zuvor

Wurden die Kinder gefragt, ob sie betreut werden wollen? Ich gehe fest davon aus, dass die übergroße Mehrheit lieber bei Mama oder Papa sein würde als jeden Morgen früh irgendwo zu fremden Menschen hinkutschiert zu werden.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Würde Partiziparion in Krippen- und Kitagruppen ernst genommen, müsste der natürliche Wille von Kindern ernst genommen werden. Würden nur einige Kinder, die sich gegen die Betreuung sträuben, ernst genommen, könnten die Kinder dafür sorgen, dass die Gruppen kleiner und ihre ErzieherInnen mehr Zeit für sie hätten.

Palim
1 Jahr zuvor

Statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wird man günstigeres Personal einstellen, um Geld zu sparen, sowohl in der KiTa wie auch in der Schule.

Und wenn der Mangel noch so groß ist, die Arbeitsbedingungen und die mangelnde Ausstattung des Arbeitsplatzes wird man nicht als Grund ansehen, gerade weil man dann investieren müsste.

Es ist billiger, die Deprofessionalisierung der Berufe voranzutreiben.

Bettina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Deprofessionalisierung“ hin oder her. Mir ist am liebsten, wenn jemand, der in einem erzieherischen Beruf tätig ist, ein Herz oder Händchen für Kinder hat.
Wer es nicht hat, mag zu Studien- bzw. Ausbildungsabschluss zwar gute Zeugnisse erhalten, für die Praxis sind sie dennoch keine Erfolgs- oder Eignungsgarantie.

Ich kann mir kaum einen anderen Beruf vorstellen, der so stark von dem abhängt, was man „emotionale Intelligenz“ nennt. Deshalb wage ich mal die kühne Behauptung: Die zunehmende Professionalisierung von Erziehung und Betreuung – allein schon durch den Ganztag – hat die Kinder weder glücklicher noch leistungsfähiger gemacht. Die Realität beweist eher das Gegenteil.

Annika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bettina

Ich stimme Ihnen in einem Punkt zu. In der Kita sollten nur Menschen arbeiten, die wie Sie so schön sagen „emotional intelligent“ sind und ein Herz für Kinder haben. Leider ist das oftmals nicht der Fall und dieses Problem wird sich mit Sicherheit weiter verschärfen, weil jede Erzieherin mit Herz bei den derzeitigen Zuständen in den Kitas schreiend davon läuft und das Berufsfeld fluchtartig verlässt.

Könnten Sie mir aber vielleicht mal plausibel erklären, was das „kein Herz haben“ mit der Erzieherausbildung zu tun haben soll? Verlieren Menschen ihre Menschlichkeit wenn sie eine Ausbildung machen oder gar gute Noten haben? Sind womöglich die gut ausgebildeten Fachkräfte Schuld daran, dass Kinder heutzutage mehr Zeit in der Kita verbringen als eben diese Fachkräfte selbst (Stichwort: Ganztag)?

Oder kann es vielleicht sein, dass Sie hier zwei Sachen von einander trennen, die nicht zu trennen sind. Das nämlich Erzieherinnen sowohl „Herz haben“ und gleichzeitig gut ausgebildet sein können? Und das neben dem „Herz haben“ eben auch die Tatsache „KiTa zu können“ von großer Bedeutung dafür ist, dass Kinder in der KiTa eine gute Zeit erleben können und nicht „die Hölle auf Erden“. „Lieb sein“ reicht da leider nicht aus. Zudem werden aus „unkompetenten lieben“ Menschen auch ganz schnell „überforderte gereizte“ Menschen, die in ihrer Überforderung zu einer zusätzlichen Belastung für das restliche Personal und zu einer Gefahr für die Kinder werden können.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Ist das nun gnädig oder gnadenlos???
„Der Städtetag will aber ganz bewusst nicht mit einem fertigen Konzept auftreten, sondern quasi nur den Sockel liefern.“ (Vermutlich ohne tragfähiges Fundament.)

„Außerdem schlagen die Kommunen vor, die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fortbildungen zu schulen – und zwar so, dass wenige abspringen, aber die Qualifikation hoch ist.“
Das ist aber ausnahmsweise mal schonungslos ehrlich! Die Qualifikation wird selbstverständlich nicht durch mühsam erworbenes und internalisiertes Fachwissen erworben – sondern durch ein Zertifikat.

Und wenn dann noch angelernte Fachfremde zu 50% auf den Fachkraftschlüssel angerechnet werden, kann man die Zukunftsparagrafen sogar bei „Bedarf“ noch „nachbessern“, Die politisch gewollte Milchbubi-Rechnung der vorwiegend männlichen „Volksvertreter“ ergibt dann, dass zwei halb anrechenbare Aushilfskräfte so viel zählen wie eine Fachkraft. Also müssen Kinder gar nicht mehr von einer Fachkraft mit betreut werden. Zumindest nicht in den Randzeiten…

Die Ungelernten als die neue Eier legende Wollmilchsau!

Annika
1 Jahr zuvor

Was mich ja so richtig nervt ist, wie es dann auch noch so dargestellt wird, als ob „Kitas mehr Beinfreiheit“ bräuchten. Wer braucht denn diese Beinfreiheit? Wer in der Kita hat denn ein Interesse, an fachfremden und schmalspurgeschulten Hilfskräften? Etwa die Kinder, die sich über inadäquates Erwachsenenverhalten freuen dürfen? Oder gar die Fachkräfte, die sich darüber freuen dürfen, dass es noch anstrengender wird, weil ihre neuen Kolegen leider keine große Hilfe sind und alles nur „verschlimmbessern“? Oder etwa die Leitung, welche die Verantwortung für die qualitative Arbeit in der Kita trägt und sich täglich fragen muss, ob sie den neuen Mitarbeitenden überhaupt sie Aufsicht über die Kinder anvertrauen darf?

Ist es nicht viel mehr so, dass ausschlieslich Personenkreise ausserhalb der Kita ein Interesse an verlässlicher Ganztagsbetreuung haben, für die sie auch all zu gerne massive Einstriche bei der Betreuungsqualität in Kauf nehmen? Zum Beispiel Politiker, die sich möglichst günstig und ohne Sinn und Verstand das lässtige Thema „Personalmangel in der Kita“ vom Bein streichen wollen oder Wirtschaftsvertreter, die nach der Arbeitskraft der Eltern lechzen. Und natürlich die Eltern, die zwar zumindest eine zarte Ahnung davon haben, dass es ihren Kindern gegenüber nicht fair wäre, sie in solche Aufberwahrungsstätten abzuschieben, denen aber im Grunde der Job dann doch wichtiger ist, als die psychische Gesundheit ihres Kindes.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annika

Ja. Kinder werden zu arbeitgeberfreundlichen Zeiten geweckt. Allein schon, dass man nicht einmal KLIEINKINDER ausschlafen lässt, ist eine Ungeheuerlichkeit. Und nachdem Eltern sich daran gewöhnt haben, gibt es nun zunehmend mehr Forderungen von erschöpften Eltern, die möchten, dass Erzieherinnen (oder demnächst Ungelernte) ihre Kinder vom Mittagsschlaf abhalten oder wecken, damit diese Kinder abends müde sind. Die Eltern brauchen schließlich auch ihren Schlaf.

Schlafentzug ist in totalitären Staaten eine Foltermethode. Insofern tun mir alle unter Schlafentzug leidenden Mütter und Väter leid. Aber die eigene Notlage darf doch nicht notdrüftig auf Kosten der Kinder behoben werden! Und dass Fachkräfte so etwas unterstützen sollen, geht gar nicht.

Annika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Ich glaube, wir haben einfach das Wort Bedürfnisorientierung falschverstanden. Es geht nicht und ging nie um die Bedürfnisse der Kinder, sondern um das Bedürfnis an Arbeitskräften und/oder das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung der Eltern. Die Schlafsituation ist da das beste Beispiel und gleichzeitig lediglich die Spitze des Eisberges!

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Annika

Ich finde, dass die Erzieherinnen die Begriffe „Bedürfnis“ oder „Grundbedürfis“ richtig verstehen und nur viel stärker darauf achten müssten, dass die schnelle Befriedigung der Grundbedpürfnisse der Kleinsten unbedingt gewährleistet werden kann.

Die Politik dagegen hat nur die „Bedarfe“ im Sinn. Und so wie der Begriff verwendet wird, ist klar, dass es um wirtschaftliche Interessen und nicht um das Kindeswohl geht.

Obwohl es jetzt bundesweit Verbände von Kitafachkräften gibt, was ein Riesenfortschritt für eine Berufsgruppe ist, die sich lange Zeit zu viel hat zumuten lassen, werden wir immer noch mit unseren Anliegen nicht ernst genommen. Man sieht es ja an den Ansinnen, die von unseren Volksvertretern geäußert werden.

Echt
1 Jahr zuvor

Bildung wird immer mehr zu einen Füllwort, das offizielle Konzepte aufhübscht. Inhaltlich ist diese so aktuell nicht zu gewährleisten. Wo will dieses Land hin? Sucht es billige Arbeitsbienen oder auch langfristig echte Fachkräfte? Wünscht es sich körperlich und seelisch gesunde Kinder und spätere Erwachsene oder ist das mittlerweile egal, solange aktuell noch soviel wie möglich aus den noch vorhandenen Fachkräften (Mütter und Väter) zulasten anderer Fachkräfte (Mütter und Väter in pädagogischen, pflegenden und sonstigen helfenden Berufen) herausgeholt werden kann. Hauptsache die Kinder stören nicht die Wirtschaftskraft? Fahren wir familienpolitisch und somit wirtschaftlich einfach nur noch auf Sicht solange der Ideologie zumindest formal entsprochen wird oder gibt es relitätsbezogene gesunde Konzepte?

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Echt

Wäre es möglich, die Arbeitskraft der Alten auf viele zusätzliche Jahrzehnte zu erhalten und zu nutzen, würde von Seiten der Wirtschaft wohl niemand auf die „frühkindliche Bildung“ pochen, denn es wäre ja wirtschaftlicher, die Alten so lange wie nur möglich arbeiten zu lassen.

Eine kleine Kostprobe: Renter und Rentnerinnen sollen in Kitas eine wirksame Unterstützung sein. Erzieherinnen, deren Erwerbsminderungsrente nicht reicht, können bestimmt auch in den Randzeiten oder in 24-Stunden-Kitas ihre mickrige Rente aufbessern.

Carsten
1 Jahr zuvor

Da sprach das Kind: „Ach, wenn ich doch nur fremdbetreut werden könnte.“

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Wir haben unsere Kinder vor ca 15 Jahren in der Kita angemeldet, weil wir ihnen etwas Gutes tun wollten. Die Kita war super, erfahrene Erzieherinnen, kirchlicher Jahreskreis, Köchin mit gutem Essen, tolles Programm…. vielfältige Angebote von Musical bis Kunst….
Mein Sohn hat es mit jeder Faser geliebt.
Als dann meine Tochter in die Kita kam, wechselte so nach und nach das Personal. Junge Erzieherinnen gaben sich die Klinke in die Hand, weil günstig und austauschbar. Das war schlimm für meine Tochter und sie hat es gehasst in die Kita zu gehen und wir haben sie ganz oft zu Hause gelassen, weil es möglich war.
Ich denke, jede Familie sollte gut gucken, ob sie ihre Kinder in die Kita gibt. Wenn möglich, Alternativen suchen.

Erzieherin
1 Jahr zuvor

Welche fachfremden Menschen sollen das denn bitte sein? Jeder der schon mal ein Kind gesehen hat? Werden die dann auf der Straße angesprochen? T’schuldigung,hätten sie heute grad mal Zeit auf ein paar viele Kinder aufzupassen????Die Idee ist so absurd, das sie schon fast wieder lustig ist. Am besten wäre doch Eltern anzusprechen. Und zwar genau diese,die es kaum erwarten können ihre Kinder so früh und so lange wie möglich in die Fremdbetreuung zu bringen, weil sie ja nun mal doch anstrengend sind. Und von diesen Eltern gibt es soooo viele. Die freuen sich mit Sicherheit über dieses lukrative Stellenangebot. Da müssten sie dann weitere Ausflüchte erfinden.Aber darin sind sie ja Profis. Sie haben immer Gründe,warum ihre Kinder so lange oder krank (oder eben beides) in die Einrichtungen „müssen „.Ich entschuldige mich hiermit direkt an die paar wenigen Eltern, bei denen das nicht der Fall ist. Manche sind zum Glück noch menschlich.
Und die „Aufsichtserzieherin‘ wird als Fachkraft dann bestimmt ein Spitzengehalt erhalten….immerhin haut sie eine höhere Aufsichtspflicht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erzieherin

Inklusionsbegleiter kann nach Logik der Schulträger, die nur Mindestlohn bezahlen wollen, auch jeder.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erzieherin

Vor Jahren sprach man ungeniert davon, man müsse mehr Fachkräfte „rekrutieren“. Das lässt an „Rekruten“ denken – an Soldaten in der Grundausbildung. Für die Politik scheinen kriegsähnliche Zustände zu herrschen und nun soll quasi auch in Kitas das letzte Aufgebot – der Landsturm – zum Einsatz kommen. Senioren und Jugendliche, die ein freiwilliges soziales Jahre – oder vielleicht später auch ein unfreiwilliges soziales Jahr leisten sollen.

Im Netz gefunden: „Besonderheit: Deutschkenntnisse sind zum Zeitpunkt der Rekrutierung keine Voraussetzung. Ihr Erwerb ist ebenso Bestandteil der Rekrutierungsprojekte wie auch eine umfassende Unterstützung aller erforderlichen Schritte bis zur Arbeitsaufnahme in Deutschland.“
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/zav/kita/kita-deutsch

Claudia Theobald
1 Jahr zuvor

Die Argumentation geht am gesetzliche Förderauftrag im SGBVIII §§ 22-26 vorbei. Im Gesetz ist ein Dreiklang aus Bildung, bedürfnisorientierter Betreuung und individueller Förderung festgeschrieben. Der Rechtsanpruch des Kindes (nicht der Eltern) bezieht sich auf alle diese Aspekte. Der Städtetag aber argumentiert einzig damit, dass Betreuungszeiten (egal unter welchen Bedingungen) gehalten werden. Verwahranstalten gefährden die Entwicklung der Kinder und damit die Zukunft unserer Gesellschaft. Warum nehmen seit Jahren die Kompetenzen der Viertklässler im Lesen, Schreiben und Rechnen ab, obwohl KInder immer jünger und ganztägig in Kitas betreut werden? Gute frühkindliche Bildung könnte ein gutes Fundament der Bildungsbiografie legen, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend wären. Stattdessen meint man, die bereits jetzt problematischen Standards in Bezug auf die Fachkraft-Kind-Relation noch weiter absenken zu können.

Patricia Gbenyo
1 Jahr zuvor

Unmöglich …ein weiteres Armutszeugnis für Deutschland !!!
….bin 35 Jahe lang als Erzieherin im Dienst -und bin foh wenn ich diese „Pogramm „nicht noch so lange mitmachen muss!

Bine66
1 Jahr zuvor

Man sollte Mal den eine Chance geben die vor der letzten Bildungsgesetz die Ausbildung gemacht haben und Mal auf die älteren zurück greifen und nicht wie mir ich bin 56 und werde nur abgelehnt habe über 20 Jahre als Kinderpflegerin gearbeitet und 4 Kinder großgezogen.aber ich habe den Beruf gelernt und musste mir Mal von einer Aushilfe die den Beruf nicht gelernt hat sagen lassen sie hätte mehr Ahnung. Die Kindergärten und Krippen werden mit dieser Idee nur noch Abstellplätze und der Beruf Kinderpflegerin und Erzieherinnen wird als nichtig dargestellt. Mir tuen die Kinder und Eltern in Zukunft leid.

Claudia Alpenglück
1 Jahr zuvor

Mit dieser Art Notlösung werden viele gute und qualifizierte Fachkräfte ihren Job vollends aufgeben. Ich bin kurz davor. So macht die Arbeit keinen Spaß mehr. Für was wir ausgebildet wurden, können wir schon seit Jahren nicht mehr umsetzen. Unqualifiziertes Personal (billig ist für die Kommunen sicher praktisch) einzusetzen ist gleichzusetzen mit einem überlaufenden Fass!!! In keiner Einrichtung, in der ich in den letzten Jahren in indiskutablen Bedingungen arbeiten musste, hätte ich meine eigenen Kinder abgeben!!!