Kanzler erklärt Schülern zu Anklebe-Aktionen der Letzten Generation: „Völlig bekloppt“

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KLEINMACHNOW. Das Publikum in einer Schule in Brandenburg hat Fragen an den Kanzler: Was er selber für den Klimaschutz tue und wie er Klebe-Aktionen von Klimaschützern finde? Olaf Scholz beantwortet in einer Schule zum EU-Projekttag viele Fragen.

„Komme nicht mit dem Fahrrad nach Japan“: Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Shutterstock / photocosmos1

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Anklebe-Aktionen von Klima-Demonstranten der Letzten Generation kritisiert. Bei einem EU-Projekttag in einer Schule sagte er am Montagnachmittag in Kleinmachnow östlich von Potsdam: «Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Straße.» Er habe den Eindruck, dass es auch nicht dazu beitrage, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle. «Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht weiterhilft», sagte Scholz. Zum EU-Projekttag besuchte der Kanzler die Eigenherd-Schule und stellte sich Fragen von Schülerinnen und Schülern.

Angesprochen auf sein eigenes Engagement für den Klimaschutz sagte Scholz: «Aber ich komme eben nicht mit dem Fahrrad nach Japan (…).» Am Wochenende war Scholz beim G7-Gipfel im Japan und reiste danach nach Südkorea weiter. Er selber habe, mit dem was er tue, eine ganz negative CO2-Bilanz. Die Autos, mit denen er herumgefahren werde, seien sehr schwer, weil sie gepanzert seien, sagte Scholz.

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Zur Debatte ums Gendern sagte der Kanzler, er spreche schon lange von Frauen und Männern. «Das mache ich sehr bewusst, damit man immer sich vorstellen kann, dass die Welt gut zur Hälfte aus Frauen besteht.» Andere sprächen jetzt mit Abkürzungen. «Auch das geht. Ich finde, das muss jede und jeder für sich entscheiden.»

Zum Auftakt seines Schulbesuchs schüttelte der Bundeskanzler viele Schüler-Hände. Schülerinnen und Schüler begrüßten ihn in verschiedenen Sprachen – auch auf Ukrainisch. Bei der Vorstellung eines Schüler-Austauschprojektes mit Tschechien verriet Scholz zu seinen sportlichen Hobbys: «Ich rudere ja, aber Stand-up-Paddling habe ich noch nicht gemacht.» Hinter verschlossenen Türen traf er auch einige ukrainische Schülerinnen und Schüler. News4teachers / mit Material der dpa

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GriasDi
10 Monate zuvor

Warum ist das bekloppt, wenn diese wollen, dass Beschlüsse auch umgesetzt werden? Über die Mittel kann man streiten, über den Klimawandel nicht. Spanien, Frankreich, Italien leidet unter Wassermangel. Den gibt’s bei uns auch schon. Aber wehe die ersten Wasserflüchtlinge kommen.

Alx
10 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Scholz bezieht doch seine Aussage exakt auf die Mittel.

Canishine
10 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Auf so viele Straßen kann ich mich gar nicht kleben, wie ich Notwendigkeiten der Umsetzung von Beschlüssen gegen mehr oder weniger katastrophale Missstände sehe.

gehtsnoch
10 Monate zuvor

„Aber ich komme eben nicht mit dem Fahrrad nach Japan (…)“
Würde ein Schüly so etwas im Unterricht zur Frage des eigenes Engagement für den Klimaschutz äußern, wie wäre wohl die Benotgung ausgefallen?