KMK-Berater Prof. Köller warnt vor kleineren Klassen: „Dann bekommen wir noch mehr unqualifiziertes Personal in die Schulen“

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Der Bildungsforscher Prof. Olaf Köller sieht die Forderung der GEW nach kleineren Klassen angesichts des Lehrkräftemangels kritisch. «Jede Verkleinerung einer Klasse bedeutet natürlich, dass man noch mehr Lehrkräfte einstellen muss, die aber im Moment überhaupt nicht verfügbar sind», sagte Köller, der Vorsitzender der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz ist, am Mittwoch im RBB-Inforadio. In Berlin streiken Lehrkräfte derzeit, um die GEW-Forderungen nach kleineren Klassen und einem Gesundheitstarifvertrag zu unterstützen.

Wie groß dürfen Klassen maximal sein, um guten Unterricht zu gewährleisten? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

«Ich kann die Lehrkräfte verstehen, die häufig in größeren Klassen mehr Korrekturaufwand haben, aber zum jetzigen Zeitpunkt halte ich das genau für die falsche Forderung», so der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel, der als einer der renommiertesten Bildungsforscher in Deutschland gilt. «Denn wir wollen ja alle qualifiziertes Personal für unsere Schülerinnen und Schüler haben.»

«Wenn wir die Klassen verkleinern, bekommen wir noch mehr unqualifiziertes Personal in die Schulen», warnte Köller. «Was wir wissen, ist, dass Schülerinnen und Schüler oft gar nicht so sehr von der Reduzierung der Klassengröße profitieren, es sei denn, wir reduzieren die Klassengröße auf zehn Schülerinnen und Schüler, das steht aber nicht im Raum», sagte er.

«Alles, was wir zwischen 20 und 30 reduzieren, das zeigt jedenfalls die Forschung, führt aufseiten der Schülerinnen und Schüler eigentlich nicht zu großen Vorteilen», so der Wissenschaftler. «Ganz im Gegenteil, wenn wir unqualifiziertes Personal in kleinen Klassen einsetzen, wird es noch viel schlimmer als wenn wir qualifiziertes Personal in großen Klassen einsetzen.»

«Häufig ist es sogar so, dass besonders auffällige Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen mehr stören als in großen»

Es sei auch ein Irrglaube, dass die Disziplin in großen Klassen schlechter sei als in kleinen. «Auch dort werden die Lehrkräfte nicht unbedingt durch kleine Klassen entlastet. Häufig ist es sogar so, dass besonders auffällige Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen mehr stören als in großen», sagte der Experte.

Köller verantwortet als Vorsitzender der SWK der Kultusministerkonferenz ein Gutachten, in dem Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel vorgeschlagen werden, der – so wie Forscherinnen und Forscher – «aller Voraussicht nach in den kommenden 20 Jahren bestehen bleiben» werde. Das Papier wurde im Januar veröffentlicht und sorgte für großen Wirbel. Kein Wunder. Vorgeschlagen wird darin eine ganze Liste von Maßnahmen, von denen jede einzelne höchst umstritten ist: von der Mehrarbeit für Lehrkräfte über Hybridunterricht bis hin zu größeren Klassen (News4teachers berichtete).

So heißt es in der Empfehlung: «Die Erhöhung von Klassengrößen ist in Deutschland umstritten. Lehrkräfte nehmen große Klassen als Belastung wahr. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass Effekte der Klassengröße auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler eher gering sind. Zudem variieren die Klassengrößen innerhalb von Schulen und Ländern. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die SWK, zunächst die definierten Obergrenzen auszuschöpfen. Wenn andere Maßnahmen ausgereizt sind, darf in der Sekundarstufe I auch eine befristete Erhöhung der maximalen Klassenfrequenz nicht ausgeschlossen werden. Grundschulen und Schulen in besonderen Lagen sollten davon ausgenommen sein.»

In Berlin hatte am Dienstag ein dreitägiger Warnstreik begonnen, mit dem die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihrer Forderung nach einer tarifvertraglichen Festlegung auf kleinere Klassen Nachdruck verleihen will (News4teachers berichtete auch darüber). News4teachers / mit Material der dpa

Forscher bestätigen, was Lehrer schon immer sagen: Kleinere Klassen führen zu besseren Schülerleistungen

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129 Kommentare
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Canishine
10 Monate zuvor

Zum Abnehmen eignen sich auch nicht kleinere Portionen, weil man ja dann mehrere davon essen würde.

Canishine
10 Monate zuvor

Die Umkehrung lautet: Wenn wir die Klassen vergrößern, dann bekommen wir auch mehr qualifiziertes Personal in die Klassen.

Iri-Hor
10 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Sehr gute Replik !

Realist
10 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Nee, wenn aus kleineren Klassen mehr unqualifiziertes Personal folgt, dann folgen aus qualifiziertem Personal größere Klassen. Sagt die Logik. Und damit sind die Lehrkräfte wieder selber Schuld an den größeren Klassen. Sündenböcke eben… ganz schön schlau vom Prof. eingefädelt…

Canishine
10 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Aber immerhin sind wir dann qualifiziert (für größere Klassen). Mir fehlt noch eine Urkunde, oder muss ich erst noch eine Fortbildung „K40 für Ü50, eine Chance für die Zukunft“ besuchen?

Mein_Senf
10 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Das glaube ich leider nicht

Grillsportler
10 Monate zuvor

Dann betrachten wir es doch einfach mal so: Wenn in meiner Klasse 6 anstatt 32 nur 20 Kinder wären, dann würde sich bei mir aufgrund der Entlastung (Geringerer Korrekturaufwand, weniger Elterngespräche, etc.) zumindest eine größere Zufriedenheit mit dem Beruf einstellen, von der sicherlich auch die zu bespaßenden SuS profitieren würden. Und wenn es nur meine bessere Laune durch die erfahrene Wertschätzung wären, es ergäbe sich für SuS und mich trotzdem eine win-win-Situation. Aber mich fragt ja keiner…

Iri-Hor
10 Monate zuvor
Antwortet  Grillsportler

Bei einer Entlastung durch kleinere Klassen, was ja viele Punkte beinhaltet, würden Lehrer vielleicht weniger Teilzeit machen. (vielleicht) DANN HÄTTEN wir mehr Lehrerstunden zur Verfügung.

Teacher Andi
10 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Richtig, aber so weit geht der Horizont des KMK nicht. Entscheidungen werden rein nach Budget und nie im Hinblick auf Langfristigkeit/Nachhaltigkeit getroffen.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Grillsportler

Der Grad der Entlastung hängt ja massiv von der Zusammensetzung der Klasse ab. Wenn wir in Ihrem Beispiel die 20 aufwändigsten Schülerinnen und Schüler nähmen – in der Praxis sind es ohnehin bestenfalls 10 wirklich aufwändige – wäre die Entlastung abgesehen vom Korrekturaufwand nur minimal, während Sie bei den 20 am wenigsten aufwändigen Schülerinnen und Schüler abgesehen vom Korrekturaufwand kaum noch etwas zu tun hätten.

Frau T.
10 Monate zuvor
Antwortet  Grillsportler

So wurde oben eine Klassengröße zwischen 10 und 20 auch gar nicht erst vom Professor erwähnt. Wieso nur?

Hans Malz
10 Monate zuvor

Die Auffälligen stören in kleinen Klassen mehr, als in großen. Da spricht der Fachmann. Wieso ist so ein Horst Berater?

Teacher Andi
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Weil das KMK nur Berater nimmt, die ihr in die Karten spielen.

Riesenzwerg
10 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Oder er ist der Schwager, Neffe, Trauzeuge…vom Bruder der Tante des besten Freundes … aus dem Golfklub.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich heirate bald- wen nehme ich nur zum Trauzeugen?!

Mika
10 Monate zuvor

Irgendein Graichen findet sich immer! 😉

447
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Weil diese Leute quasi als Hofauguren fungieren: Die finden „wissenschaftlich“ raus, was zu dem passt das Politiker hören wollen.

Auch Wissenswissenschaftler müssen Miete zahlen und wollen leben…

Markus Windicus
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Genau das fiel mir auch sofort auf „häufig ist es so“ – aha. Da spricht die fundierte Erfahrung.

Hans Malz
10 Monate zuvor
Antwortet  Markus Windicus

Laut Lebenslauf war der noch nie an einer Schule. Es ist Psychologe. Alle Empirie kennt der nur aus Büchern. Mittlerweile ist das bei uns im Kollegium schon eine Beleidigung: „Du Bildungsforscher“ oder „du Bildungsexperte“.

Biene
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Eine hochqualifizierte Beleidigung, die Außenstehende nicht verstehen. Göttlich. Funktioniert das auch mit anderen Wörtern? Mir fallen da spontan so einige ein.
Redet viel und hat keine Ahnung….

Enthält in Teilen Ironie.

Britta
10 Monate zuvor

Wann hat Herr Köller denn das letzte Mal vor einer Klasse gestanden? Welche Studie meint er, die beweist, dass es für die Schüler keinen Unterschied macht, ob sie zu zwanzigst oder zu dreißigst in der Klasse sitzen?
Jeder Schüler hat das Recht, gesehen, wahrgenommen, gefördert und persönlich in den Unterrichtsrozess einbezogen zu werden. An der Grundschule kommt ganz viel Lernen und Erziehen grundlegender Lebensfertigkeiten dazu.
Ich stehe da allein mit den Kindern im Raum. Stunde nach Stunde. Auf Exkursionen, Klassenfahrten, … und jetzt wird echt von einem Bildungsexperten behauptet, dass es völlig egal ist, ob ich 21 oder 28 Kinder unterrichte?
Im kommenden Schuljahr habe ich tatsächlich 28, da eine Klasse aufgeteilt wird.
Mich graust es extrem.
Werde ich es weiterhin schaffen, wirklich zu jedem Kind die Bindung aufzubauen, die ich benötige, um ganzheitlich und im Sinne jedes Kindes mit ganzer Kraft und guter Laune unterrichten zu können?
An meiner Schule streiken gerade viele Lehrer. Und sehr viel mehr Eltern haben die Forderung der GEW nach kleinen Klassen sofort unterschrieben.
Es geht um eine Richtungsänderung im politischen Denken. Schulen dürfen nicht zu Verwahranstalten verkommen. Kinder brauchen Raum, Luft und Menschen, die guten Mutes und mit ganzer Kraft für sie da sind.
Ich unterrichte seit 30 Jahren und bin entsetzt von solchen bodenlos ignoranten Behauptungen wie sie Herr Köller tätigt.

LaoShi
10 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Herr Köller bezieht sich auf die Hattie-Studie, eine umfangreiche Zusammenfassung weltweiter Studien, keine individuelle Studie.

verkürzt auch hier: https://visible-learning.org/de/hattie-rangliste-einflussgroessen-effekte-lernerfolg/

Bla
10 Monate zuvor
Antwortet  LaoShi

Laut Hattie steht die Fachkompetenz auch gaaanz weit unten. Also doch nichts mit Studium? Warum dann ein doch recht vertieftes Studium?
Hausaufgaben sind recht weit unten. Weg mit dem Quatsch. Dafür wäre ich zumindest tatsächlich.
Inklusion ist auch nicht sonderlich weit oben. Betrachtet man dann noch den Lehrermangel und den „Stress“ durch Inklusion an bestimmten Schulen/Unterricht. Dann müsste man das auch der Logik nach sofort abschaffen.
Differenzierung ebenfalls. Kostet Ressourcen und Zeit. Für die Rangfolge kaum sinnvoll.

Dazu ist die Hattie Studie welche verlinkt ist veraltet. Der neuere Stand wäre ja 2023. Einige Sachen haben sich geändert. Bspw. auch das Thema Corona und Nachwirkung – welche ja immer noch nicht so wirklich fix ersichtlich sind.
Dazu wurde Hattie aus Daten aus USA, Großbritannien und Neuseeland (oder Australien?) genommen. Trifft das wirklich auch auf das Deutsche Schulsystem mit allem drum und dran zu? Mag ich zumindest mal anzweifeln.
Bei der Verlinkung wurden viele Sachen wie Soziales Aspekte usw. kaum bis gar nicht berücksichtigt. Das gab damals schon berechtigte Kritik. Ist halt schwer … Da schwer messbar.

Nicht geändert hat sich: Auf den Lehrer kommt es sehr stark an.
Jetzt kann man wie oben argumentieren und sagen „mehr schlechte Lehrer schaden“. Oder eben „Kleinere Klassen helfen, dass die LuL-SuS „Beziehung“ DEUTLICH gestärkt wird.
Kleinere Klassen sind eben auch ein Punkt für viele obigen Faktoren. Das ist halt auch zu bedenken … Mehr Zeit -> Mehr Zeit für Inklusion und Differenzierung. Mehr Zeit für sinnvolle Hausaufgaben (mit Besprechung und Feedback) – falls man so an den Hausaufgaben hängt. Mehr Zeit für gute Unterrichtsvorbereitung (Struktur). Mehr Anerkennung für den SuS (und LuL).

Was seeeehr interessant ist und man mal wirklich auch bedenken sollte: Der Herr spricht nur von SuS … Also sind LuL nicht nennenswert? Ob die vllt. dadurch zufriedener sind? Also ist durchaus sehr bewusst, dass kleinere Klassen zu deutlich weniger Stress und „Arbeit“ bedeutet. Was wiederum eine Umverteilung und/oder Anpassung der Arbeit bringen würde. Dadurch profitieren auch SuS („besserer Unterricht“, „keine dauergestressten LuL“, mehr Zeit für SuS, mehr Zeit für Fobi usw. usf.).

Einfach mal wieder eine (veraltete) Studie rausgekramt. Die Punkte nicht überdacht und den Zusammenhang der Punkte (Einflussfaktoren) nicht berücksichtigt. Und den einen Punkt rausgepickt. Dazu mit „laut unserem Wissen“ als Absicherung nochmal eingebracht.

Die wissen doch ganz genau, dass das Quatsch ist.
Macht was: Arbeitsbedingungen und somit Rahmenbedingungen verbessern, Schulen gut ausstatten, Gebäude sanieren, fördernder Umgang mit den „Dienstknechten“ (Anerkennung, Prestige), LuL ranschaffen mit lukrativen Angeboten (Gehalt, Rahmenbedingungen), Geld mal ordentlich einsetzen, Digitalisierung sinnvoll und zeitnah gestalten, (unnötige) Bürokratie runterfahren, Lehrplan entschlacken, gut ausgebildete Lehrkräfte (Migration, Ukrainer) keine Steine in den Weg legen, Referendariat und Studium realistischer und zielgerichteter gestalten (Ref als Zusatzangebot ohne „Durchfalldruck“ – ja absichtlich zweideutig an dieser Stelle), sinnvolle und gute Materialien erstellen (für den gesamten Lehrplan – als Orientierung – nicht als „Pflicht“ – um einen qualitativ und quantitativen Standard zu stellen), außerschulische Angebote fördern (Workshops gezielter einsetzen und Kosten dafür tragen/“Workshopteams“), … usw. usw.
Macht was! Und nicht nur „aber dann brauchen wir ja noch mehr“. Jaaaa, genau das. Das brauchen wir! So oder so. Nur ob qualitativ oder nicht … Das liegt halt auch an den Quacksalbern und Politikern.

Sorry, aber das fühlt man sich ja mal richtig verarscht. Denken wie nen Kleinkind und sich wundern, dass kein „Nachwuchs“ kommt.
Überall legt man Hürden und hänselt die Leute und erklärt deren Job von allen Seiten, aber selbst kommt man auf die Brilliante Idee: Ja, wir bräuchten mehr. Aber das geht halt nicht, weil keine da sind. Also müssen das überlastete System eben die wenigen ausgleichen und unseren Scheiß ausbaden.

Dafragichmich
10 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich als Mutter finde es eine Frechheit, wie wenig (nämlich gar nicht) an das Wohl der LuL gedacht wird. Ist wie bei den Erzieher*innen. Sie werden immer mehr und mehr ausgebeutet und ihnen wird immer mehr aufgehalst. Und ich bin mir sicher, dass ein „schlecht ausgebildeter“ Lehrer in einer kleinen Klasse immer noch mehr erreichen kann, als ein „gut ausgebildeter“, überlasteter Lehrer in einer großen Klasse! Es kommt nicht nur auf die Ausbildung an, sondern auch auf das Herzblut und die Lust am Beruf! Und dann bin ich noch der Meinung, wenn einige SuS ständig stören, oder nichts lernen wollen, dann haben die einfach Pech gehabt! Sollen sie durchfallen oder ohne Abschluss die Schule verlassen. Ist mir völlig egal. Man muss als SuS schon auch eigene Leistung bringen, die LuL müssen denen nicht alles nachtragen! Da würde ich, wenn ich Lehrer wäre, knallhart sein, dann fallen sie halt durch, ihr Problem.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Dafragichmich

Es sollte Ihnen nicht egal sein, was mit jenen S*S geschieht, da sie wahrscheinlich später die Gesellschaft belasten, weil sie auf dem Arbeitsmarkt fehlen und alle sie alimentieren müssen. Vielleicht schlagen sie eine ganz krumme Bahn ein. Auch dann müssen wir als Gesellschaft dafür aufkommen.
Kurzum: Man muss in Schule versuchen, auch jene zu „kriegen“, was wiederum auch viel besser in kleineren Klassen geht.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das stimmt, sie muss es versuchen- mit Herzblut und mehrfach. Jedoch nicht unbegrenzt.
Auch die anderen haben ihr Recht auf Zeit und Zuwendung und Förderung.
Man muss akzeptieren, dass man manche in der Zeit, die man mit ihnen hat, nicht erreichen kann. Und die eigenen Ressourcen sind auch endlich.

DerechteNorden
10 Monate zuvor

Ich meine nicht alle einzeln, sondern das System Schule als verlängerter Arm der Gesellschaft.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor
Antwortet  Dafragichmich

Da bin ich zum großen Teil bei Ihnen, doch zum einen sind vielen SuS schleche Noten völlig wurscht- in Hauptschulklassen manchmal 2/3. Und außerdem sprengen die Verhaltenskreativen Ihnen gern den kompletten Unterricht- fragen Sie mal ihre Kinder, wie das dann läuft. Links liegenlassen ist danicht.

Last edited 10 Monate zuvor by Agentur für Meinungsvielfalt
Finagle
10 Monate zuvor
Antwortet  LaoShi

Die attestiert eine kleineren Lerngruppe nur dann eine geringe Effektstärke, wenn sie bei invarianten sonstigen Parametern betrachtet wird. Schaut man, was die Hattie-Studie über Effektstärken von Parametern wie Group Coaesion, Peer Influence und Micro-Teaching sowie Concentration und Noise aussagt, unter deren Hinblick ja nicht zuletzt kleinere Klassen gefordert werden, so stellt man fest, dass diesen Parametern, die durchaus durch kleinere Gruppen beeinflusst werden können, so stellt man eine 3-4mal so hohe Effektstärke wie bei reiner Groupsize reduction fest.

Mit Hattie scheint es ähnlich wie mit der Bibel zu sein…

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  LaoShi

Leider hat Herr Köller Hatties Schlussfolgerungen aber nicht so verstehen wollen, wie sie zu verstehen sind, sondern wie es die KM es gern hätten.

Marhat
10 Monate zuvor
Antwortet  LaoShi

Diese Studie geistert schon lange durch die deutsche Schullandschaft. Sie sollte mal kritisch auf Wahrheitsgehalt geprüft werden.

LaoShi
10 Monate zuvor
Antwortet  Marhat

Womit zu der Studie doch eigentlich alles gesagt wurde. Danke für die ausführlichen Konkretisierungen.

Hans Malz
10 Monate zuvor
Antwortet  Britta

Der hat noch nie vor einer Klasse gestanden. Zumindest steht nix davon im Lebenslauf. Lupenreine Uni-Laufbahn.

PaPo
10 Monate zuvor

«Wenn wir die Klassen verkleinern, bekommen wir noch mehr unqualifiziertes Personal in die Schulen», warnte Köller. «Was wir wissen, ist, dass Schülerinnen und Schüler oft gar nicht so sehr von der Reduzierung der Klassengröße profitieren, es sei denn, wir reduzieren die Klassengröße auf zehn Schülerinnen und Schüler, das steht aber nicht im Raum»,
So ein Unsinn, so eine haltlose Behauptung. Wen hat man hier wieder fälschlich referiert? John Hattie? Auf welche Daten soll sich diese Behauptung stützen? Ich kann mir da shcon denken, was da wieder an methodisch-technischem Unfug zur Rate gezogen wird, wo auf kurioseste Weise Lernleistungen als einziger Indikator für das „[P]rofitieren“ der Schüler genannt, diese noch kurioser Operationalisiert werden und man insg. alle anderen evidenten Verbesserungen durch deutlich kleinere Klassen ignoriert. Und doch, natürlich steht so eine Reduktion im Raum, vielleicht nicht bei den aktuellen Protesten in Berlin, aber insg. doch natürlich, ein Dutzend Schüler muss doch die absolute Obergrenze sein. Stattdessen haben wir das Doppelte, ja i.d.R. etwaszwischen 25 und 30 Schülern.

«Alles, was wir zwischen 20 und 30 reduzieren, das zeigt jedenfalls die Forschung, führt aufseiten der Schülerinnen und Schüler eigentlich nicht zu großen Vorteilen»,
Also tatsächlich John Hattie…. und warum genau gilt jetzt Olaf Köller „als einer der renommiertesten Bildungsforscher in Deutschland“?

«Ganz im Gegenteil, wenn wir unqualifiziertes Personal in kleinen Klassen einsetzen, wird es noch viel schlimmer als wenn wir qualifiziertes Personal in großen Klassen einsetzen.»
Quellen? Und was genau bedeutet jetzt „unqualifiziertes Personal“? Fachakademiker ohne entsprechende Studienanteile in Pädagogik, Fachdidaktik u./o. ohne ein Referendariat. Bitte… was für ein Unsinn, s. auch: https://www.news4teachers.de/2022/01/keine-lehrer-paedagogik-professor-kritisiert-einsatz-von-quereinsteigern-an-schulen/#comment-424781

„«Auch dort werden die Lehrkräfte nicht unbedingt durch kleine Klassen entlastet. Häufig ist es sogar so, dass besonders auffällige Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen mehr stören als in großen», sagte der Experte.“
Wie schön schwammig… „nicht unbedingt“……… kann ja alles heißen, auch das es zwar die Regel ist, aber es ja enige wenige Ausnahmen geben mag. Natürlich kann ich au einen Systemsprenger in einer Klasse mit 10 Schülern ganz anders reagierne als in der x-ten Lerngruppe von ca. 30 Schülern, wo ich dann auch noch mehr als einen ‚verhaltenskreativen‘ Schüler habe. Alleine auch schon, weil ich mehr Energie habe/hätte.

Wer die Funktion von Schule als Sozialisation- und Qualifikationsinstanz, ja Keimzelle unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und unseres wirtschaftlichen Wohlstands ernst nimmt, wer Kindern und jugendlichen gerecht werden will, wer tatsächlichen Unterricht statt Massenverwahrung haben will, die jeden Sinn und Zweck Unterricht im Keim erstickt, zur simplen Massenverwahrung degenerieren lässt, der kommt um die Erfüllung folgender Forderungen nicht herum: https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/
Und nein, die sind nicht verhandelbar. Und ja, kleinere Klassen sind ein zentraler Punkt, eine nicht hinreichende, aber notwendige Bedingung, um unsere fdGO und unseren Wohlstand zu erhalten. Um nichts weniger geht es nämlich am Ende.

Zur SWK-Unverschämtheit hatte ich ja generell auch bereits etwas geäußert: https://www.news4teachers.de/2023/01/gew-empoert-ueber-kmk-gutachten-achtsamkeitstraining-und-yoga-fuer-lehrkraefte-zum-ausgleich/#comment-499313
Das ist alles ’ne ganze eigene Art von DIY-Sozialwissenschaft: Zulieferer für Pseudoargumente und Satzbausteine für die KMK, nichts anderes.

… „iner der renommiertesten Bildungsforscher in Deutschland“… ist klar.

Hätte Hattie das geahnt!
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Und was ist, wenn „wir“?! unqualifiziertes Personal in großen Klassen einsetzen? Ergeben dann 2 Minus ein Plus?

Realist
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Natürlich sind die Behauptungen vom Herrn Prof. aus schulpraktischer Sicht kompletter Unsinn. Ist halt die „wissenschaftliche“ Begründung für die geplanten SWK-Zumutungen der „Glorreichen“. Wenn’s dann (erwartungsgemäß) alles noch schneller den Bach runtergeht, können diese dann wieder jede Schuld von sich weisen, denn die „Wissenschaft“ hat’s ja empfohlen, nur die „faulen S…“ waren wieder zu unfähig, das Ganze richtig umzusetzen… Beim nächsten Versuch muss man dann die gesellschaftlichen „Sündenböcke“ noch härter rannehmen: Gehaltskürzungen und Verlängerung der Lebensarbeitszeit wären noch möglich (Prognose: Das wird dann so ab 2027 diskutiert)

vhh
10 Monate zuvor

Dann sollten wir doch die Klassenstärke verdoppeln, damit braucht keiner mehr weniger qualifizierte Lehrkräfte und alle sind glücklich. Nur dumm, dass die Raumgröße das etwas einschränkt, aber mit Zwischenböden ist da noch viel machbar.
Übrigens, Herr Professor, ist es nicht der Korrekturaufwand (vulgo: sind es nicht die arbeitsscheuen Lehrer), die kleinere Klassen erstrebenswert machen, sondern der seltsame Wunsch, pädagogisch arbeiten zu können, nicht nur in der Schüleraufbewahrung.
Reduzierung zwischen 20 und 30 hat wenig Effekt, aha, aber als Gegensatz dazu Reduzierung auf zehn SuS darstellen ist eine freche Übertreibung ins scheinbar Absurde. (Sogar das war in Förderschulen üblich) Zwanzig wäre völlig ok, es soll auch Länder geben, die das schaffen und deren Bildungssystem als Vorbild dargestellt wird. Natürlich nur dessen Ergebnisse, nicht der kostenpflichtige Aufwand.
Auch geht es nicht um Disziplin, die in großen oder kleinen Klassen besser wäre. Es geht um Zeit für Betreuungs- und Beziehungsarbeit, die gerade den schwierigen Fällen massiv hilft und auch zur sogenannten ‚Disziplin‘ führt. Man sollte sie vielleicht besser und zutreffender Lernatmosphäre nennen.
Das sind doch populistische Vorurteile, formvollendet und leicht subtil mit wissenschaftlicher Autorität formuliert. Wessen Brot ich ess‘, dessen Lied ich singe….

U.L.I.
10 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Danke für den Kommentar! Hatte gerade das Gefühl, dass es nur um „unsere“ Korrekturentlastung (in der GS z.B. und u.a. auch um die Anzahl von Laternen, die gebastelt werden müssen… neben Vielem mehr…!) und nur um die „Störenfriede“ geht… Von pädagogischer Arbeit, Gesprächen mit Eltern oder Therapeuten, von Beziehungsarbeit hat er offenbar noch nie was gehört! Grrrr!

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  U.L.I.

WEr den Unterschied kennt zwischen 6, 8, 14 und 28 SuS im Leistungskurs Deutsch kennt, weiß, dass hier jemand so richtig danebenliegt. Und auch da geht es nicht nur um die Korrekturen, sondern z.B. auch um bei etlichen die Lücken auszubügeln, die sie aus der Mittelstufe mitgebracht haben.

nurmalso
10 Monate zuvor

Die Auffälligen stören in kleineren Klassen mehr…
Tja, haben wir doch alle im Wechselunterricht festgestellt. Nicht??

Lanayah
10 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Apropos Wechselunterricht: Das einzige Schuljahr meines Lebens, in dem ich den Stoff komplett durchbekommen habe.
Aber der „Experte“ ist vermutlich einfach Experte für Billiglösungen.

Ragnar Danneskjoeld
10 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Wenn Wechselunterricht die einzige Form für Sie darstellt, den „Stoff komplett“ durchzubekommen, dann sind Fragen hinsichtlich Ihrer Professionalität durchaus erlaubt, finde ich.

ulschmitz
10 Monate zuvor

Nö, sind Sie nicht – oder haben Sie ein Zertifikat als Oberlehrer?

Tim Bullerbü
10 Monate zuvor

Ich wundere mich über die Anmaßung. Kennen Sie alle Lehrpläne von allen Fächern und allen Schulformen?
Ich kann nur für mein Fach sagen, dass ich den Lehrplan nur schaffen würde, wenn ich in jeder Stunde drei(!) Themen behandeln würde. Habe ich nachgerechnet.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor

Anmaßender Unfug!

Bla
10 Monate zuvor

Das kommt halt auch etwas drauf an, wie viel Zeit man einem Thema widmet und wie tief man auch mal reingeht. Dazu je nach Art des Unterrichts. Für Unterricht, welcher „fassbarer“ ist und auch Referate beinhaltet, braucht man overall halt mal mehr Zeit. Zumindest, wenn man es sinnvoll macht.

Mal am Ende des Schuljahres auch „die ersten Themen“ abfragen … Bin ich mal gespannt, wie viel noch an Wissen so da ist, wenn man alles „husch, husch“ durchnimmt bis zur Klausur und dann nach dem Motto „puhhh, endlich rum“ nach dem Themenfeld unterrichtet… Nachhaltigkeit ist das oft nicht. Aber gut.

Monika, BY
10 Monate zuvor
Antwortet  Lanayah

Meine Kinder auch. Das erste und vermutlich das letzte Schuljahr.
Es geht nicht nur um die kleineren Klassen. Die Zeit um den überdimensionalen Stoff in höheren Klassen richtig zu verstehen und zu vertiefen, spielt eine noch wichtigere Rolle.
 
Und den Grundschülern zu helfen braucht man viel mehr als nur Geld.
 
Paul möchte sich ein neues Hochbett kaufen. Das kostet 435 Euro. Sein Patenonkel gibt ihm noch 200 Euro dazu. Er selbst hat 178 Euro in der Spardose. Reicht das Geld?
 
Und den Artikel (Quelle: Der Spiegel) zu bestätigen, tatsächlich kann eine Mehrheit der 4. Klasse solche Aufgaben nicht richtig lösen. Dann läuft etwas gründlich schief in dieser Klasse seit der 1. Klasse schon.
 
Wie ist es möglich, dass die Mehrheit solche einfache Aufgabe nicht verstehen kann, und zwar nach mehr als 3. Jahre des Schulbesuchs jeden Tag?
 
Sollen die Eltern dem Kind solche Aufgaben zu Hause erklären? Wozu dann besucht das Kind eine Schule?
 
Sind die heutige Kinder so dämlich geworden? Wie können sie aber alle trotzdem eingeschult werden, wenn so viele einen unterdurchschnittlichen IQ besitzen?
 
Oder sind die zwei Stunden Englischunterricht daran schuld?

Hans Hoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Das Schöne am Wechselunterricht war, dass endlich mal die Nicht-Auffälligen zum Zug kamen und man endlich Zeit für die hatte, die sonst immer hintenrunter fallen, weil sie brav und stoisch die Vordrängelei der Nervigen ertragen.

laromir
10 Monate zuvor
Antwortet  nurmalso

Genau! Sagten mir SuS neulich erst. So blöd wie Corona auch war, das Wechselmodel hätten sie sehr gerne weiter gehabt. Es war leiser, LuL hatten mehr Zeit usw. SuS und LuL scheinen wohl einfach nicht nah genug am Unterricht dran, um positive Effekte beurteilen zu können. Da muss schon jemand von extern kommen und sagen, dass das mit den Vorteilen in kleineren Klassen nur eine Illusion ist. Ja ne, is klar.

Canishine
10 Monate zuvor

Eigentlich wäre es doch leicht zu sagen: „Es tut uns leid, für kleinere Klassen haben wir nicht genügend Personal.“
(So, genug kommentiert zu diesem Thema.)

Schade
10 Monate zuvor

Mathematisch gesehen verstehe ich Prof. Köllers Argumentation:
Hängen 29 Kinder an meinen Lippen und einer stört, fällt das in der Masse deutlich weniger auf, als wenn nur 14 Kinder an meinen Lippen hängen und einer ganz furchtbar auffällt.
Soweit so gut.

Nun mal der kleine Realitätscheck für meine Schule:
Wie viele Klassen haben wir, in denen alle bis auf den Störer an meinen Lippen hängen? Genau, keine!!!!
Es geht auch nicht um 2-3 Störer in einer ansonst kreuzbraven Klassen, die Realität sieht dagegen in etwa so aus:

  • es gibt ein oder mehrere Kinder, die unsere Sprache so unzureichend sprechen, dass sie meinem ach so hochqualifizierten Unterricht mehr oder weniger nicht folgen können und sich daher eine Alternativbeschäftigung suchen (Stören, schlafen, malen, nach dem Handy angeln…..)
  • es gibt ein oder mehrere Kinder, die so oder so aufgrund ihrer Förderbedürftigkeit ganz andere Leistungsziele haben als der Rest der Klasse und eigentlich an individuellen Plänen arbeiten sollen (jeder natürlich an einem anderen), aber nicht selten weder Willens noch in der Lage sind dies selbständig zu tun
  • es gibt ein oder mehrere Kinder, die auch ohne Förderstatus/Sprachschwierigkeiten aus verschiedenen Gründen größtmögliche Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen oder ihre Aufgaben ohne Unterstützung zu bearbeiten.
  • es gibt ein oder mehrere Kinder, die deutlich schneller arbeiten als der Rest der Klasse und quasi schon „Fertig!“ rufen bevor der Letzte die Arbeitsanweisung verstanden hat und dann im rasanten Tempo eine Zusatzaufgabe nach der anderen bearbeiten, die ich natürlich parat halten und kurz einführen muss
  • es gibt ein oder mehrere Kinder, die, völlig unabhängig von ihren Leistungsvoraussetzungen, das abbilden, was Prof. Köller wohl unter „Störern“ versteht und die unablässig in Schach gehalten werden müssen
  • es gibt darüber hinaus in jeder Stunde eine oder mehrere Kinder, deren Befindlichkeit sie gerade massiv davon abhält, mitzuarbeiten und die (überwiegend zu Recht) erwarten, dass man sich um ihre Befindlichkeit kümmert (Kopfweh, Bauchweh, das Heft ist plötzlich weg, Zahn gerade rausgefallen, der Sitznachbar sagt gemeine Sachen, ist in der Pause geschubst worden, ist traurig, weil der Hamster gestorben ist, hat Angst vor der Mathearbeit, die gleich geschrieben wird…. die Liste ist endlos)

Einem solchen Szenario adäquat zu begegnen, ist eine Herausforderung, wenn es um 15-20 Kinder in einer Klasse geht. Mit jedem weiteren Kind steigt die Wahrscheinlichkeit, dass irgend jemand/ irgend etwas auf der Strecke bleibt. Wer meint, eine Klasse unter diesen Umständen auf bis zu 30 Kinder (oder mehr!) aufstocken zu können, der hat sie nicht mehr alle!

Fräulein Rottenmeier
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Genauso, wirklich genauso erlebe ich das an unserer Schule auch. Jede Stunde stellt eine Herausforderung dar….

ulschmitz
10 Monate zuvor

Das erinnert mich an den schrägen Witz im Lehrerzimmer, wenn’s klingelt: „Auf zur pädagogischen Begegnung“ bzw. „Herausforderung“. Aber in der Tt, es gibt Klassen, da geht man hin, um sich zu erholen – auch von solchen Klassen, nach deren Stunden man dringend Erholung bräuchte.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Danke, das ist gut beobachtet, könnte meine Klasse sein.

Und mit jedem Kind steigt auch die Wahrscheinlichkeit, noch ein weiteres mit diesem oder jenem Verhalten hinzuzubekommen, eine weitere Erstsprache, ein Unterstützungsbedarf anderer Ausprägung, eine Allergie, eine chronische Krankheit, eine Pflegefamilie…

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Manche dieser Probleme könnte eine Schulkrankenschwester übernehmen. Aber das kostet ja!

Sarah Schäfle
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Genau so ist es! Vielen Dank für diese Stellungnahme!
Und ich möchte hinzufügen, dass im Wechselunterricht mit höchstens 14 Kindern pro Klasse sich alle endlich mal gesehen fühlten, extrem wenig gestört wurde (ich arbeite an einer Grundschule mit SBBZ ESENT) und ich alle Themen gründlich bearbeiten konnte.

Chris
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

… und dann kommen sie als Lehrkraft an die Berufsschule und stellen fest, daß sie auf einmal 44 Schüler in einer Klasse haben, weil zum Schuljahresbeginn 28 Azubis in der Klasse waren und die Betriebe dann bis Weihnachten zahlreiche Azubis nachgemeldet haben, die die Berufsschule in der Folge aufnehmen muß.

Riesenzwerg
10 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Hat der Ragnar bestimmt noch nicht gelesen, sonst würde auch hier die Professionalität angeweifelt bzw. angefragt werden…

Aber jeder, der in Schule arbeitet oder damit direkt zu tun hat, weiß, dass Professionalität hier auf Faktoren trifft, die wir kaum noch beeinflussen können.

Masse zwingt auch die professionellsten Profis in die Knie.

Davon weiß man im übergeordneten Amt nur nichts, weil die dort Profis fehlen…

Iri-Hor
10 Monate zuvor

Ich finde das eine sehr plakative Behauptung, die von einer Scheinlogik ausgeht. Die Scheinlogik besagt: Es gibt nicht genug ausgebildete Lehrer. Wenn die Klassen verkleinert werden, braucht man aber mehr Lehrer. Dann wird Personal mit Lehraufgaben betraut, das dafür nicht geeignet ist und das ist schlecht.

Die „Rechnung“ scheint ja tatsächlich nicht abwegig zu sein, aber nur auf den ersten Blick. Es handelt sich ja um eine Scheinlogik! Sie stimmt nur unter der Voraussetzung, dass ausgebildete Lehrer immer gute Lehrer sind und nicht ausgebildete Lehrer (also Seiteneinsteiger u.dgl.) immer keine guten Lehrer sind. Diese Voraussetzung ist so schon nicht haltbar. Weder das eine noch das andere stimmt per sé.

Die Rechnung stimmt auch nur unter der Voraussetzung, dass Seiteneinsteiger und dgl. immer keine Ausbildung bekommen (weshalb sie ja immer schlecht seien). Das stimmt vielfach nicht, wobei die Nachqualifizierung je nach Bundesland anders geregelt ist, weshalb ein Verweis darauf schwierig ist. Aber es gibt sie meistens und sie ist in den letzten Jahren immer mehr forciert worden.

Die Rechnung stimmt auch nur unter der Voraussetzung, dass die Qualifizierungsmaßnahmen für Seiteneinsteiger und dgl. immer schlecht sind, weshalb sie ja nichts taugen und weswegen diese Leute unqualifiziert bleiben (trotz Qualifizierungsmaßnahmen), zumal diese Leute ja keinerlei Vorwissen haben, selbst wenn sie studiert haben, was meistens der Fall ist. Das bedeutet dann ja eigentlich, man braucht diese Qualifizierungsmaßnahmen nicht, denn sie sind eh sinnlos. Warum gibt es sie dann?

Das alles bedeutet wiederum, dass jemand mit einer abgeschlossenen Lehrerausbildung immer ein ganz toller, super Lehrer ist, was Fachkompetenz und pädagogisches Geschick anbelangt und jemand ohne abgeschlossene Lehrerausbildung immer ganz schlecht und eigentlich ein Versager, denn der kann nichts und weiß nichts. Hier schließt sich der Kreis. Ist es denn so, dass die ausgebildeten Lehrer alle so toll sind – es schaue sich jeder selbst in seinem Kollegenkreis um, auch wenn das dann nur persönliche Meinungen sind, die sich vom eigenen Anspruch ableiten? Noch überwiegen praktisch überall die ausgebildeten Lehrer!!

Wie kommt es dann, dass die Lernergebnisse seit Jahrzehnten immer schlechter werden (PISA etc)., wenn doch die grundständige Lehrerausbildung so eine mega tolle ist, ohne die es nicht geht?!

Last edited 10 Monate zuvor by Iri-Hor
Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Die letzten 10Jahre hatten wir Abordnungen, Vertretungen, Ausfall, den Eltern nicht bemerken, weil die Kinder beaufsichtigt werden.
Nun sind wieder Kolleg:innen eingestellt worden und ja, das ist ein großer Unterschied, wenn das Kollegium besetzt ist, nicht täglich Ausnahmezustand herrscht, nicht jegliche Aufgabe unter dem halben Kollegium verteilt werden muss, nicht über jeden Tag jede Stunden-Aushilfe und Kurz-Abordnung neu instruiert werden muss…

Aber dafür zu plädieren, dass große Klassen ganz hervorragend sind, bedeutet, dass man die mangelhafte Personalpolitik gutheißt und sich daran gar nichts ändern muss: dann sind in den Klassen eben irgendwann 60 Kinder, weil die Lehrkräfte nicht ausreichen und irgendjemand mal in die Welt gesetzt hat, dass die Größe der Klasse keinen Einfluss habe.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

In der Tat – erinnert mich die Zahl 60 an die KArikatur aus den 80ern:
1 Lk steht vor rund 40-50 SuS und sagt: „Hallo, ich bin die Lehrerschwemme, seid ihr der Pillenknick?“
Warten wir mal ab, wenn die Segnungen von KI, ChatGPT-10 usw. in die Schule einmarschieren, begleitet von den Lobpreisungen der üblichen Verdächtigen, nun werde alles besser und einfacher… dann kann die Ki auch, sind die Einheiten und Aufgaben einmal gebastelt, gleich an 70-100 SuS verteilt werden. Sowas klappte in der Oberstufe schon mit Email-Sammeladresse, da konnte man unter der Hand – und nicht nur im Krenkheitsfall – eine zweite Unterrichtslinie aufziehen; ein weiterer Vorteil: SuS, die schon weiter waren „im Stoff“ oder „im Verständnis“ konnten die rücklaufenden Fragen, nach kurzem Chat mit der Lk, für alle Interessnt:innen beantworten.

laromir
10 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Oder alle lassen sich die Lösung von den guten schicken und haben am Ende leider nix kapiert, weil sie es nie selbst gemacht haben. Aber auch das soll wohl so sein

PFK
10 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Vielen Dank für diesen sehr schönen Beitrag. Ich finde auch, dass die Argumentation unfassbar selbstgefällig und für dumm verkaufend ist. Zudem zeigt sie die Geringschätzung der Ausbildung der Seiten- und Quereinsteiger, sowie den Auszubildenden gegenüber selbst, weil es den Klassismus, der in diesem Argument liegt, sehr deutlich unterstreicht und außerdem den Kollegen in keinster Weise, von wo auch immer gesehen, hilft. Intellektuell unredlich ist das.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  PFK

Man muss sich nur anschauen, wie oft Renommé und Kompetenz und überhaupt sagenhafte Wissenschaftlichkeit betont werden. Schon verdächtig.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor

Kolleg:innen, versteht es doch richtig: Die Maßnahmen werden so wie von der SWK vorgestellt kommen.
Jedes Argument wird vom Tisch gefegt werden. Und wenn Forderungen nichso berechtigt sind, werden sie am Ende diskreditiert als Wunsch der Lehrer, sich zu entlasten. Oder uns wird vorgehalten, wennwir unsere Arbeit richtig machen, sei es sogar noch besser für die Kinder.
Und der Plebs applaudiert.
Spart euch die Mühe und genießt das lange freie Wochenende.

Leo Lausemaus
10 Monate zuvor

Richtig ist, kleinere Klassen sind momentan hauptsächlich nur möglich, wenn mehr Seiteneinsteiger eingestellt werden und die muss man mancherorts auch schon suchen. Allerdings, auf all die vielen Fragen, wie das möglich sein soll derzeit, SO wäre es möglich.

Eine andere Variante wäre, die Stundentafel zu kürzen, solange bis es wieder mehr ausgebildete Lehrer gibt. Das wäre natürlich keine sehr schöne Maßnahme, denn was soll vorübergehend wegfallen? Kein Lehrer wird das für sein Fach möglich finden, deshalb müssen es andere entscheiden. Englisch erst ab Klasse 5? Oder weniger „vorfachlicher Unterricht“/Sachunterricht an den Grundschulen, wo sehr viel gebastelt wird.

Vielleicht ingesamt weniger basteln, weniger Ausflüge, solange es zu wenige Lehrer gibt? Das kann ja der Hort am Nachmittag machen.

Es gibt schon Möglichkeiten. Sie sind nur nicht sehr populär.

Lieber spät als nie
10 Monate zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

Das mit dem Basteln in der Grundschule ist ein reines Vorurteil. Und im Sachunterricht basteln wir schon einmal gar nicht, da werden viele wichtige grundlegende Inhalte vermittelt (mal quer gemischt durch die Schuljahre: Elektrizität, Wasserkreislauf, Jahreszeiten, wie viele Tage hat die Woche bzw. das Jahr, gesunde Ernährung, Müll(trennung), Vögel, Haustiere, Bundesländer, Europa,…), die in der weiterführenden Schule gar keinen Platz hätten.

Riesenzwerg
10 Monate zuvor

So schlimm das jetzt ist – das sind alles auch immer wieder und weiter Lerninhalte der weiterführenden Schulen.

Und ganz oft hat man das Gefühl, die Kinder hätten davon noch nie etwas gehört.

Inhalte werden kaum noch als Wissen verankert oder gehen nicht über das Kurzzeitgedächtnis hinaus.

Hans Hoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich soll den 5.-Klässlern die englischen Uhrzeiten beibringen und stelle immer wieder fest, dass ein guter Teil keine Analoguhr lesen kann. Da ist dann die Fremdsprache das geringste Problem.

Anne
10 Monate zuvor
Antwortet  Hans Hoffmann

Warum sollen sie auch Analog-Uhr können? Die haben doch heute fast alle irgendwelche Smartwatches. Da reißen es die paar Stunden zur Uhrzeit dann auch nicht mehr raus.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nennt sich Spiralcurriculum.

Ein bedeutender Anteil des Sachunterrichts bezieht sich auf Vorgehensweisen in verschiedenen Disziplinen, Umgang mit Sachtexten, Lesen und Darstellen in Tabellen/ Grafiken/ Zeitstrahl etc, Erarbeiten und Kommunizieren sachlicher Inhalte, Anwenden von Fachsprache, Vortragen, Zusammenhänge erläutern, Experimentieren nach vorgegebenem Ablauf etc.

Und ja, es ist bei einem Teil der Schülerschaft schwierig, inhaltsbezogene wie prozessbezogene Kompetenzen, Vorgehensweisen wie Wissen nachhaltig zu verankern.

Ragnar Danneskjoeld
10 Monate zuvor
Antwortet  Leo Lausemaus

„Eine andere Variante wäre, die Stundentafel zu kürzen, solange bis es wieder mehr ausgebildete Lehrer gibt. Das wäre natürlich keine sehr schöne Maßnahme, denn was soll vorübergehend wegfallen?“

Religion. Wird seit Jahren an meiner alten Schule gekürzt, da kein Personal vorhanden.
Alternativ Sport, Musik, Kunst – in THE LÄND sind diese Fächer zudem nicht einmal versetzungsrelevant. Dann kann man sie auch guten Gewissens kürzen (nicht streichen) und außerschulischen Bildungsträgern anvertrauen (Sportvereine, Musikschule, etc.)

ulschmitz
10 Monate zuvor

Komisch, in S-H gibt es die Unterscheidung zwischen A- und B-Fächern nicht mehr, jedes Fach ist grundsetzlich gleich zu werten (auch wenn das in praxi natürlich nicht immer so richtig klappen wird) – aber Musik und Kunst auf keinen Fall kürzen – die sind doch schon bei max. 2 WoStd.

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor

Umgekehrt wird doch eher ein Schuh daraus. Schule soll doch alles übernehmen- von der Gesundheitsförderung, Bewegung und Aktivitäten jeglicher Art, Kreativitätspotelziale heben, Finanzbildung, Benehmen, Verkehrserziehung, Nachhaltigkeitsbildung, Inklusion, Exklusivität, Fachkräfte rekrutieren, Eltern coachen und therapieren…und dann noch die Verhaltenskreativen und kognitiv Ausbaufähigen therapieren und auf Linie bringen. DESHALB kriegen wir den Stoff nicht durch, Sie Schlauberger!

laromir
10 Monate zuvor

Externe Angebote können sich aber nicht alle Familien leisten oder haben keine Ahnung, wo es welche gibt usw. Willkommen in der Realität. Einige Kinder werden dann nie mit Kunst und Musik groß in Kontakt kommen, sondern zu Hause halt noch 2 h mehr vor der PlayStation hängen. Auch gut. Stört wenigstens niemanden…

Dr. C. S.
10 Monate zuvor

Jaja, die Lüge, dass kleinere Klassengrößen nichts bringen würden, wird in Deutschland seit Jahrzehnten verbreitet, weil sich damit schön Geld sparen lässt. Und dass störende Schüler in kleinen Gruppen mehr stören würden, ist die nächste Lüge, wie jede Lehrkraft weiß. Kleinere Lerngruppen würden jedem einzelnen SoS enorm viel Betreuung garantieren, zudem den Beruf attraktiver machen und dadurch mehr Lehrkräfte generieren. Und solange Auftragsforschung und Medien an diesen Lügen festhalten und neue verbreiten, dreht sich die Abwärtsspirale gerade für benachteiligte Schülerinnen und Schüler immer schneller in den Abgrund. Dann gibt es halt in Deutschland immer weniger Unterricht durch immer kränkere Lehrkräfte. Wie bestellt, so geliefert. Hups, und dann wieder VÖLLIG überraschend der nächste IGLU- und PISA-Schock. Die Bildungsforschung ist tatsächlich der Wissenschaftsbereich, der am wenigsten Ahnung von seinem Forschungsgegenstand hat. Das merken schon die Studierenden und bewerten die Leistung der Uni in Sachen Ausbildung von Lehrkräften mit 5 und die der Schulen mit 1.

dickebank
10 Monate zuvor
Antwortet  Dr. C. S.

Die Klassengröße ist doch eher von der Bauordnung abhängig. Ja, die meisten Klassenräume sind zu klein für die Personenzahl, die diese nutzen muss.

Hans Hoffmann
10 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ach, was! Da stellen wir ein paar Stühlchen dazu, dann passt das schon, hab ich mal wo gelesen.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  Dr. C. S.

Aber in PISA- und IGLU-Shocks sind doch die LuL schuld, weiß doch jede:r…

AliceKlar
10 Monate zuvor

Ich habe genug von Experten, die nicht unterrichten. 

gri
10 Monate zuvor
Antwortet  AliceKlar

Diese Behauptungen sind eine Unverschämtheit und ein Schlag ins Gesicht all der Lehrer, die tagtäglich mit diesen großen Gruppen arbeiten und sich dabei aufreiben und die trotzdem immer wieder sehen, dass sie den Kindern nicht gerecht werden können, ganz egal wie sehr sie sich anstrengen. Wir haben dieses Jahr 1.Klassen mit 27 Kindern eingeschult. Die Kolleginnen halten sich tapfer, sind aber sichtbar erschöpft. Die haben einen Orden (oder wenigstens Respekt) verdient und keinen „Experten“, der ihnen erklärt, dass das ja gar nicht so schlimm ist und es überhaupt keinen Unterschied machen würde, wenn sie 7 Kinder weniger in der Klasse hätten.
Ich habe es so satt, mir von Experten erklären zu lassen, wie mein Job geht und wie meine Realität aussieht. Ich habe es satt, dass nicht gesehen wird, dass wir jede Menge Experten an den Schulen haben, deren geballte Kenntnisse und Erfahrungen aber niemanden interessieren.
Ich bin Expertin für meinen Beruf! Ich weiß, was ich tue und was ich brauche und vor allem auch was die Kinder bräuchten um gut lernen zu können. Und ich weiß auch, wie die Konsequenzen aussehen, wenn sie das was sie bräuchten und worauf sie ein Recht haben sollten, nicht bekommen.

Was mir meine Arbeitgeber aber immer und immer wieder signalisiert ist dies:
wir beauftragen euch mit der Lösung aller gesamtgesellschaftlichen Probleme, lassen euch mit der Umsetzung aber komplett allein, übertragen euch die volle Verantwortung und behandeln euch gleichzeitig wie kleine Kinder, die man ständig kontrollieren muss, denen man nicht zuhören muss, mit denen man auch mal schimpfen muss, wenn die Ergebnisse nicht so sind, wie erhofft, die grundsätzlich an allem selber Schuld sind und denen man immer mal wieder erklären muss, was gut für sie ist.

Ich hab das so satt!

447
10 Monate zuvor
Antwortet  gri

Ich auch.
Daher mache ich nur noch, was meine Pflicht ist und arbeite aktiv an dem, was ich „Abwärtsbeförderung“ nenne. Die gewonnene Zeit stecke ich während des Schultages in Schüler, nachmittags in meine (jetzt wird es unverschämt!) Freizeit.

Ganz einfache Sache.
„Verklagt mich doch. 🙂 “ – der Anwalt ist auf der Kurzwahl.

Komische Sache: Immer wenn wer rumnervt und penetrant wird (kommt zunehmend seltener vor) schlage ich freundlich vor, psychologische Spielchen zu lassen und die rechtliche Lage zu prüfen.
Dann ist immer Ruhe.

Tjah.

laromir
10 Monate zuvor
Antwortet  gri

…da fehlt noch die Faulheit…man will ja nur Veränderung der Situation, weil man sich dann nen lauen Tag machen könnte… und man ja eigentlich keine Lust habe…
Danke für die treffende Zusammenfassung. Wertschätzung können viele für den den Beruf des LuL nicht zeigen, einige können das sicherlich nicht mal buchstabieren, hat man den Eindruck.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  AliceKlar

Vielleicht sollte der DUDEN mal auf „Ätzperten“ umsteigen – zumal diese Hochnäsigkeit gegenüber LuL – so ist das mit dem Untzerschied von Generalstab und Frontschweinen (sorry).

Hellus
10 Monate zuvor

Es scheint mir ein Trugschluss zu sein, dass die absolute Anzahl verhaltenskreativer Schüler gleich bleibt, egal ob die Klasse 20 oder 30 Sus umfasst.
Mit der Klassengröße steigt wahrscheinlich auch die Anzahl der Störer.
Sehr besondere Logik, die der „Experte“ hier an den Tag legt.

mama51
10 Monate zuvor

Wie krank oder besser noch , GUT bezahlt muss einer sein, dass man solchen Unsinn hoch 10 freiwillig von sich gibt und es wagt, öffentlich zu verbreiten…?
Diese Bildungswissenschaften, können die eigentlich noch, ohne rot zu werden, in den Spiegel schauen?
Ich fasse es nicht ☹️

Wanda
10 Monate zuvor

Ich habe bereits Deutschklassen mit über 30 Schülern – ob man sich ins Delirium korrigiert, spielt ja keine Rolle, alles pauschal abgegolten, und den Stuhl zahlt sich die Frau Lehrerin auch noch selber. Kein Wunder, dass der Nachwuchs fehlt.

447
10 Monate zuvor
Antwortet  Wanda

Lösung: Zeitlimit setzen, entsprechend korrigieren. Schweres Schulterzucken.

Brennpunktschule
10 Monate zuvor

Homogene Klassen

Je homogener (es geht hier nur um Leistung) die Klasse ist, desto einfacher ist das Unterrichten.

Je größer die Klasse ist, desto inhomogener wird sie.

Ich habe gar kein Problem, eine einigermaßen homogene Gruppe mit 32 SuS zu unterrichten. Aber eine 24er Klasse mit 5 L-SuS, das ist eine ganz andere Nummer.

DerechteNorden
10 Monate zuvor

Herr Köller gibt also eine Rechtfertigung dafür, weshalb man zukünftig nicht mehr Geld ausgeben will.

Spätestens jetzt (nachdem die Missstände an prominenter Stelle in Deutschlands Medien Topthema waren) müsste man doch anfangen, die gravierenden Probleme im deutschen Bildungswesen zu beheben.
Wenn wir LK schon keine Rolle spielen, dann aber doch wohl die S*S, deren Zukunft und – nicht zu vergessen – unser aller Zukunft.
Aber nein, man tut nichts und schickt vermeintliche Expert*innen vor, die der Bevölkerung irgendwelche Lügen auftischen sollen, damit man alles beim Alten belassen kann.

Oder jemand von Ihnen davon gehört, dass irgendeine Landesregierung die Bedingungen in Schulen verbessern will?

Der Zauberlehrling
10 Monate zuvor

Dümmstes Geschwätz aus dem Elfenbeinturm (der Metaebene) auf Geheiß der Kultusministerkonferenz.

Dann wieder zurück zu den Flurschulen mit großen Klassenzimmern (40 +) und Frontalunterricht.

Oder wir machen mit 40+ Schülern Wochenplanarbeitl bis zur nächsten Pisa-Iglu-Sonstwas-Runde.

In Rheinland-Pfalz wird gerade damit geprahlt, dass nach dem Pisa-Iglu-Schock 80 Lehrerstellen geschaffen werden. 80 geschaffene Lehrerstellen halten noch keinen Unterricht.

Denkfehler, setzen, 6.

ulschmitz
10 Monate zuvor

Wie sagte mein seliger Vater immer? „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“

Teacher Sachsen
10 Monate zuvor

Also alle in die Turnhalle, Arbeitsblätter austeilen und in die Klassenbücher einschreiben. Das gibt nebenbei eine Top-Statistik.
Der Wechselunterricht hat die Wirksamkeit kleinerer Klassen deutlich gezeigt. Insbesondere deshalb, weil die Anzahl der Kinder mit Problemen immer größer wird.
Die Drohung mit unqualifiziertem Personal ist eine typische Drohkulisse der Bildungsministerien. Atemberaubend dreist.

Vierblättriges Kleeblatt
10 Monate zuvor

Ich finde es schon fast eine Frechheit, wie Seiteneinsteiger hier immer wieder schlechtgeredet werden. Wir haben an unserer Schule einige Seiteneinsteiger (gehabt) und wir haben gute und schlechte Erfahrungen. Mir fallen spontan zwei meiner Kollegen ein, die als Seiteneinsteiger zu uns kamen und denen das jetzt „keiner mehr anmerkt“. Sie machen ihre Arbeit wie jeder andere. Sie hatten in Berlin, ich meine, eine 2jährige berufsbegleitende Ausbildung, die mit einer Prüfung endete. Daneben hatten wir andere Seiteneinsteiger, die als Lehrer gar nicht klarkamen und nach einer Zeit hinschmisssen, mindestens aber die Schule wechseln mussten („weggelobt wurden“). Ich könnte aber Ähnliches über die „richtigen Lehrer“ sagen. Da gibt es welche, die gut klar kommen und andere, bei denen es über Tische und Bänke geht, auch wenn sie eine 7-jährige Lehrerausbildung absolviert haben. Wir hatten auch schon eine Kollegin, eine „richtige Lehrerin“, die das nicht ausgehalten hat und aus dem Beruf ausgestiegen ist.

Hört bitte auf, Seiteneinsteiger permanent als „unqualifiziertes Personal“ zu verunglimpfen und so zu tun, als wenn die Ausbildung eine Erfolgsgarantie wäre. Ist sie auch nicht! Die Seiteneinsteiger sind momentan unsere einzige Rettung, dass Klassengrößen und Wochenstundenzahl nicht erhöht werden.

Last edited 10 Monate zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Mika
10 Monate zuvor

Hier ‚verunglimpft‘ niemand Seiteneinsteiger als unqualifiziertes Personal. Solange sie nicht für den Lehrerkob qualifiziert wurden, sind sie nun mal faktisch unqualifiziert.
Was Ihre Behauptung betrifft, die Seiteneinsteiger seien die einzige Rettung vor Erhöhung der Klassenstärken und des Deputats: sind sie nicht. Zum einen gibt es kaum noch Menschen, die sich das antun, gerade in der derzeitigen Phase des Fachkräftemangels, und zweitens löst unqualifiziertes Personal zwar das Betreuungs-, nicht aber das Bildungsproblem. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht: Seiteneinsteiger sind vielleicht ein Klebestreifen: sie können den Bruch herauszögern, aber nicht verhindern.

Vierblättriges Kleeblatt
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

In Zeiten des Lehrermangels sind die Seiteneinsteiger die einzige Rettung vor höheren Klassenfrequenzen und höheren Wochenstunden. Sie bestreiten das zwar mit „zum einen … zum anderen“, aber es findet sich dort kein trifftiges „Gegenargument“, sondern nur (wiederholte) Behauptungen!

Weil es mancherorts nicht mal mehr genug Seiteneinsteiger gibt, heißt das ja nicht, dass die vorhandenen Seiteneinsteiger uns nicht in dem genannten Sinne helfen. Ohne sie gäbe es ja noch weniger Lehrkräfte und mancherorts reichen die Seiteneinstiegs-Interessenten ja noch. Dort hilft das dann nicht, weil es anderswo zu wenige gibt??? Was ist das für eine Logik?!

Weil sie anfangs noch unqualifiziert sind, was ja eher pädagogisch und didaktisch-methodisch gemeint ist, heißt das ja nicht, dass wir sie nicht brauchen und sie für immer unqualifiziert bleiben. Referendare sind das nämlich auch nicht und sie unterrichten bereits. Junglehrer haben auch noch nicht viel Erfahrung und beißen sich durch. Sie vertreten hier mindestens indirekt weiterhin die These, wer eine Ausbildung hat (egal, wie er sie abgeschlossen hat???), ist automatisch ein super Lehrer. Schauen Sie sich doch um, finden Sie, alle Ihre grundständig ausgebildeten Kollegen sind super Lehrer: fachlich, didaktisch, methodisch, pädagogisch?

Last edited 10 Monate zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Alex
10 Monate zuvor

Was hat Sie denn gebissen? Der Einzige, der hier gerade Seiteneinsteiger verunglimpft, ist Prof. Köller. In den Kommentaren finde ich nichts dergleichen.

Vierblättriges Kleeblatt
10 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Ich meine ja auch in erster Linie Prof. Köller. Allerdings liest man abwertende Aussagen zu Seiteneinsteigern auch immer wieder in den Kommentaren hier. Scrollen Sie mal etwas unter meinem Kommentar. Da wird auch wieder davon gesprochen, „Seiteneinsteiger-Unfähigkeit“ ausbaden zu müssen, von einer „Richtige-Lehrer-Unfähigkeit“ wird jedoch nicht gesprochen. Die muss auch ausgebadet werden. Ob es sich die Waage hält? Müsste man mal untersuchen.

ulschmitz
10 Monate zuvor

Äh, was soll das sein, „Richtige-Lehrer-Unfähigkeit“?

Agentur für Meinungsvielfalt
10 Monate zuvor
Antwortet  ulschmitz

Ich kenne keine Berufsgruppe, in der die Expertise der Ausgebildeten derart fraglich gestellt und verunglimpft wird. Oder die dem Vergleich mit Un- oder Angelernten dermaßen unverschämt ausgesetzt werden. Von Leuten wohlgemerkt, entweder keine Ahnung von Lehrerarbeit haben oder andere Interessen verfolgen.

laromir
10 Monate zuvor

Stimmt. Lehrer kann ja jeder… muss man nix für können… kann jeder eingestellt werden…deswegen sind Vertretungen oft auch wieder so schnell weg. Entweder weil sie gehen (ach was, 30 Pubertiere sind stressig? ) oder weil es drunter und drüber geht (keine Ahnung, wieso die Kinder unkontrolliert über die Gänge toben, wusste gar nicht, dass wer fehlt…) und man Verträge mit gutem Gewissen eigentlich nicht verlängern könnte.

Ragnar Danneskjoeld
10 Monate zuvor

Ich würde Sie mal bitten, die Relation scheiternde Quereinsteiger / scheiternde Standardlehrer mal kurz abzuschätzen. Beispiele für beide Seiten finden sich nämlich immer.

Ich habe nichts gegen fähige Seiteneinsteiger – aber da diese weit häufiger ungeeignet (oft auch unverschuldet, da bestenfalls „Schnellbleiche“) sind, muss ich dies auch direkt (Klassenübernahme im laufenden Schuljahr) oder indirekt (Lernziel letztes Jahr nicht erreicht, folglich niedrigerer Lernstand) ausbaden.

Vierblättriges Kleeblatt
10 Monate zuvor

Habe Ihnen in der Antwort zu Alex‘ Kommentar auch geantwortet.

Einer
10 Monate zuvor

Immer wieder das Gleiche. Es werden „Fachleute“ gefragt, die nich nie oder zuletzt vor Ewigkeiten unterrichtet haben. Und bei der Entwicklung (Digitalisierung, Schülerverhalten, Abnahme der kognitiven Fähigkeiten der Schüler) in den letzten Jahren sind auch 10 Jahre eine Ewigkeit.
Dabei ist es dich ganz einfach. Bildung kostet Geld! Es geht aber in Deutschland nicht um Bildung, sondern um Betreung! Und die Betreuung muss billig sein. Falls zufällig noch etwas auf dem Arbeitsmarkt verwertbaren abfällt ist das nicht weiter schlimm.

Mein_Senf
10 Monate zuvor

Ich kann die Lehrkräfte verstehen, die häufig in größeren Klassen mehr Korrekturaufwand haben
Unglaublich, dieser Kommentar! Es geht doch nicht darum, einen kleineren Korrekturaufwand zu haben. In den Klassen befinden sich nicht nur gefühlt immer mehr Kinder mit besonderen Förderbedarfen und Problemen. Wie soll ich da auf jedes Kind bedarfsgerecht und differenziert eingehen, wenn ich 30 davon habe?
In meiner derzeitigen 5.Klasse habe ich glücklicherweise „nur“ 20 SuS. Ich schreibe jedes Halbjahr 18 Förderpläne…von den Förderplänen, die ich in meinem Fachunterricht in anderen Klassen halte, will ich noch gar nicht sprechen. Der Experte soll selbst mal mit einem Korrekturfach unterrichten mit 20-30 SuS.

Last edited 10 Monate zuvor by Mein_Senf
Mika
10 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Doch, es geht auch um den Korrekturaufwand. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob ich 15 oder 30 Leute in der SEK 2 zu sitzen habe. Doppelte Korrekturzeit, und noch mal verdoppelt gegenüber der SEK 1. Große Klassen mögen fantastisch im Sinne des Haushalts sein, da sie weniger Lehrerstellen kosten. Im Sinne von Bildung, zwischenmenschlichen Beziehungen, Gesundheit von SuS und Lehrkräften sind sie jedoch ein dramatischer Irrweg.

ulschmitz
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Bei den SEK 2-Korrekturen und in SEK 1 ist noch zu beachten, dass z.B. in S-H die Vorschriften neu gestaltet wurde: Außer den üblichen Fehler- und Gr-, A-usw. Anmerkungen (in Rot, bei A-Fehlern dann die korrekte Formulierung dazu) mussten zutreffende, besondere und gute Leistungen in einer anderen Farbe hervorgehoben werden – also wenn SuS in Blau schrieben, dann die Positiv-Bemerkungen in Schwarz iusw. Außerdem genauere Hinweise wie zutreffendes Zitat, Textbeleg usw.
Je nach vorliegender Leistung verdoppelte sich die Korrekturzeit – vor allem in den Fällen, die erschreckende „Leistungen“ im GR-, Z-, Gr- und Sb-Bereich aufwiesen bis hin zu: „Es ist auch mit Hilfen einerU/-s Kolleg:in nicht feststellbar, was Sie zum Ausdruck bringen wollen.“
Einziger Trost: Durch Zusatzbermerkungen zur mdl. Leistung nebst Verbesserungsmöglichkeiten konnte ich mir die unsäglichen Einzelgespräche ersparen bzw. deren Zahl massiv reduzieren.

Mein_Senf
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Meine Anmerkung zielte darauf, dass das Problem nicht in der doppelten Korrekturzeit liegt. Ja, die Zeit ist tatsächlich länger, wenn das aber das einzige Argument dagegen wäre, könnte ich besser mit der Situation leben. Es kommen aber weiteres schwerwiegendere und zeitaufwendigere Dinge mit dazu – diese erschweren meine Arbeit ungemein wie oben bereits aufgelistet.

Mika
10 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Nun, ich habe seit zwei Jahren 28ger Mathekurse in der Sek2, dazu 25ger Kurse Informatik Sek2 und ein paar wenige Stunden Mathe in Klasse 10 (mit schriftlicher Abschlussprüfung) und 25 SuS. Ich habe in diesem Jahr meine erste Überlastungsanzeige im Leben geschrieben: dokumentierte Arbeitszeiten von 45 – 60h die Woche, um die 4h in den Ferien arbeitstäglich. Die Tatsache, dass unsere SL Quereinsteiger nur in der Sek1 einsetzt, führt dazu, dass wir grundständiger ausgebildeten Lehrer in Riesenkursen verheizt und fast ausschließlich in der Sek2 eingesetzt werden. Kleinere Kurse würden hier durchaus entlasten.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Es sieht genauso an GS aus mit Arbeitszeit und Belastung, wenn zusätzlich zu großen inklusiven Klassen die Hälfte der Lehrkräfte über Abordnung, Studierende oder andere, nicht als Lehrkräfte qualifizierte Personen generiert wird und die grundständig ausgebildeten Lehrkräfte die 1. Klassen, D+Ma übernehmen, Klassenleitungen und sämtliche Gutachten, Überprüfungen, Zeugnisse, Fachleitungen, Mentoren-Tätigkeiten etc. untereinander aufteilen und stemmen.

A. Weber
10 Monate zuvor

Meine Erfahrung ist: Nicht die Quantität an Schülern entscheidet, sondern die Lernbereitschaft und das Sozialverhalten der einzelnen Schüler. Wenn Letzteres wenig ausgeprägt ist, kommt der Lehrer auch mit einer kleinen Klasse nur schlecht voran.
Daher: Wir brauchen in den Schulen verpflichtende Konzepte für eine stärkere Einbeziehung der Eltern ( zusätzlich auch einen Elternführerschein) sowie eine wöchentliche Schulstunde, in der es nur um die Persönlichkeits-entwicklung und die Sozialkompetenz der Schüler:innen geht.

SusiS
10 Monate zuvor

Eine kleine Frage an die Community: gibt es einen verbindlichen Richtwert zur Relation Anzahl Schüler / Klassenraumgröße?

In meiner Grundschule sollen in den zukünftigen ersten Klassen, Stand jetzt, 30 Kinder aufgenommen werden und täglich „verschifft“ das Schulamt noch „Nachzügler“ an uns…
Wir sind eine Schule des Gemeinsamen Lernens und im „Brennpunkt“ mit Sozialindex 8 von 10 Punkten. Wir haben im Kollegium (Stundenkontingend zu 78% personell ausgestattet) so langsam keine Ahnung mehr, wie wir den Aufgaben gerecht werden sollen. Wenn ich die Aussagen von Herrn Köller mal rumschicken würde, dann gibt‘s bei uns schon Einige, die es als Tropfen sehen, der das Fass zum Überlaufen bringt und ihren Dienst Quittieren.
Ich jedenfalls bin kurz davor, hoffe aber noch darauf, dass diese Überfüllung der Klassen noch irgendwie abgewendet werden kann – tja, die Hoffnung stirbt zuletzt….

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  SusiS

Also in derTtierhaltung gibt es m. M. n. Mindestgrößen für die Käfighaltung. Da achtet der Tierschutzbund darauf. Wie das bei Klassenräumen ist, weiß ich leider auch nicht. Allerdings hat der Tierschutzbund, soweit ich weiß ,in D mehr Mitglieder als der Kinderschutzbund.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der deutsche Tierschutzbund hat 800.000 Mitglieder, der deutsche Kinderschutzbund 50.000. Was sagt das über unser Land aus?

Anne
10 Monate zuvor
Antwortet  SusiS

Laut DGUV ist der Mindeststandard 2qm pro Kind : https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/20 (zu finden auf Seite 11, ist allerdings von 2018).
Man beachte: Lehrkräfte zählen nicht mit…

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Da haben wir parallel recherchiert. 🙂 Mit den Lehrern ist interessant. Interessant wäre auch, ob das rechtlich eingeklagt werden kann (Eltern, Kinderschutzbund).

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  SusiS

Laut DGUV sollten in einem Klassenraum 2 Quadratmeter, bzw. 6 Kubikmeter pro Schüler vorhanden sein.

Pit2020
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@potschemutschka

Gut möglich, dass der Wert bald nach unten „korrigiert“ wird.
Am Ende ist es ein Rechenfehler, so wie beim Spinat … da ist auch das Komma verrutscht …
https://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/ernaehrung/wie-viel-eisen-ist-wirklich-im-spinat
Nein – Scherz. (Soweit es mich betrifft.) 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Pit2020

🙂

laromir
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dann rechnet man nur noch in Kubik, braucht man halt Räume mit hohen Decken, dann passt das schon. Ist bestimmt die nächste Idee, falls sich jemand über kleine Räume beschwert.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  laromir

Wenn man Fenster und Türen öffnet, kann man den Luftraum vor der Klasse in die Berechnung mit einbeziehen.

Markus Windicus
10 Monate zuvor

Vielleicht sollte man zur Abwechslung mal nicht auf Experten vom Universitätsschreibtisch und (Rosinenpicker-)Studien hören, sondern auf die Lehrerinnen und Lehrer. Dazu noch ‚häufig ist es so‘-Aussagen, die sich absolut nicht mit der Realität decken, sondern einfach der Vorstellung des Professors entsprungen sind.

Mo3
10 Monate zuvor

Natürlich fehlt Personal für kleinere Klassen – wo soll es auch auf einmal herkommen? Die KMK wird nur Angst davor haben, dass die Zahl der fehlenden Lehrer und damit das Problem noch offensichtlicher und größer wird.
Aus eigener Schüler-Erfahrung würde ich immer kleinere Klassen vorziehen, weil man da mehr gesehen wird. Nicht dass ich in größeren Klassen nichts gelernt hätte, aber es war frustrierend, wenn man kaum drangekommen wurde, weil es ja so viele andere gab. Und da muss nicht mal ein Störenfried unter den Mitschülern sein.

Frau T.
10 Monate zuvor

Interessant, dass die Klassengröße zwischen 10 und 20 SuS von dem Professor oben so komplett außer Acht gelassen wird. Ich erinnere mich an eine Studie, die befand, dass Klassengrößen unter 20 durchaus positiv wirken.
Aber das hat bestimmt nichts damit zu tun, oder?!

Marcus Hamburgensis
10 Monate zuvor

Für die Schulpraxis ist Herr Professor Dr. Olaf Köller eine Nullnummer. Seinem Lebenslauf auf den Seiten des IPN zufolge hat der nie regelmäßig in einer Schule unterrichtet.
Wahrscheinlich will er sich bei den Kultusministern, anbiedern um das eine oder andere Forschungsprojekt finanziert zu bekommen.
Dieser Experte ist Teil des Problems und nicht der Lösung.

Melissentee
10 Monate zuvor

Schade, dass so wenig die Sicht der SuS berücksichtigt wird. Was sagen die denn? Für meine Kinder war der Wechselunterricht mit Max 10 Kindern (2-3 hatten ja immer Corona) die schönste Zeit. Und noch heute würden sie kleinere Klassen vorziehen. Weil sie dann auch mal dran kommen, sie mal was diskutieren können oder Zeit für ein bisschen Menscheln im Unterricht ist. Ich vertrete hier mal bewusst die Perspektive leistungsstarker SuS, die ja oft unter den Tisch fällt, aber zu einem Gesamtbild dazu gehört.

Fakt ist: je mehr Kinder, desto mehr Problemfälle. Und die wirken wie ein schwarzes Loch. Ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. Wie sagte die GS-Lehrerin meines Sohnes so schön ehrlich: „Zuerst kommen die zwei aggressiven Kinder, die die anderen verletzen, dann die drei sonst irgendwie verhaltensauffälligen, das I-Kind, dann die mit LRS, Dyskalkulie und sonst was, dann die lernschwachen, dann die nicht so flotten und dann, daaaann kommen mal die Guten – also bei so vielen Kindern müssen wir drauf setzen, dass die, die sich langweilen irgendwie damit klar kommen.“ Jo, packen wir dann mal noch 5 Kinder rein… Am Gym schon schlimm, an der GS eine Katastrophe!

Schade
10 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Vielen Dank, Melissentee!
Genau so ist es! Wobei mein größtes Mitgefühl eigentlich einer anderen Gruppe gilt, nämlich den „guten Realschülern“. Diese stellen aufgrund unseres Einzugsgebiet eigentlich in jeder Klasse die zahlenmäßig größte Gruppe, müssen sich aber de facto in fast allen Bereichen hintenanstellen.
Die Leistungsstarken erhalten wenigstens noch Beachtung, wenn sie Zusatzaufgaben erklärt bekommen, kleine Zusatzprojekte vorstellen dürfen, Wettbewerbe gewinnen oder für andere gute Leistungen beklatscht werden.
Wer „nur“ das kann und macht, was im Unterricht gefordert ist, der steht immer hintenan. Und das fatale: Ich weiß, dass sie auf Dauer so am Gymnasium nicht bestehen können. Schickt man sie auf IGS oder OS, dann potenziert sich die Anzahl der „speziellen“ Mitschüler noch einmal uns sie stehen noch weiter hinten an.
Jedes Mal, wenn so heuchlerisch der Fachkräftemangel beweint wird, dann könnte ich vor Wut platzen: Hier sind sie, die wirklich guten Fachkräfte von morgen. Aber so wie unser System derzeit ist, schenken wir ihnen viel zu wenig Beachtung!

Anne
10 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Irgendwo zwischen I-Kind und LRS muss man auch noch die Migrantenkinder packen, die kein Wort Deutsch verstehen und eigentlich auch eine rundum-Betreuung bräuchten.

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor

Alles erbärmliche Ausreden. Sie wollen es nicht zahlen, das ist die Wahrheit.