Montessori-Verband zur Inklusionsdebatte in Deutschland: „Ein Umdenken ist nötig“

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BERLIN. Die schulische Inklusion ist in Deutschland prakisch zum Stillstand gekommen, was die Vereinten Nationen unlängst im Rahmen einer Staatenprüfung zur UN-Behindertenrechtskonvention „mit Sorge“ festgestellt haben (News4teachers berichtete). Montessori Deutschland sieht im Umgang mit Kindern mit Behinderungen ein weiteres Symptom dafür,wie schwerwiegend die Folgen finanzieller wie auch struktureller Probleme im Bildungsbereich sind“. Der Verband fordert, die Rahmenbedingungen deutlich zu verbessern – und freie Schulen als Partner bei anstehenden Reformen zu sehen.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist in den vergangenen 15 Jahren kaum gesunken, obwohl sich Deutschland dazu verpflichtet hat, ein „integratives Schulsystem auf allen Ebenen“ zu schaffen (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Haben Förderschulen 14 Jahre, nachdem der Bundestag Artikel 24 der UN-Behindertenrechts­konvention ratifiziert und sich unter anderem verpflichtet hat, ‚ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen‘ zu entwickeln, im jetzigen Umfang noch ihre Berechtigung? Diese Frage wird nach den Ergebnissen des Gutachtens durch das Institut für Menschenrechte und der darauffolgenden Rüge durch die UN weiterhin diskutiert. Fest steht: Flächendeckendes inklusives Lernen – und das bedeutet auch soziales Lernen – kann nicht stattfinden, wenn ein Teil der Kinder ausgeschlossen wird“ – sagt Jörg Boysen, Vorsitzender des Verbands Montessori Deutschland.

Er betont aber auch: „Andererseits ist die schulische Inklusion nicht damit getan, Kinder mit (identifiziertem) Förderbedarf auf Regelschulen zu verteilen, ohne deren systemische Strukturen grundlegend zu verändern. Dazu gehören Anpassungen der Regelschulpädagogik, Änderungen an hergebrachten Organisationsstrukturen, entsprechend ausgebildete Fachkräfte, die pauschale Leistungsbewertung durch Noten, und vieles mehr.“

In der Inklusionsdebatte werde vor allem eines immer wieder ausgeklammert: nämlich die Frage nach den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Eigentlich seien diese in dem geltenden überstaatlichen und staatlichen Recht für die Grundwerte der Kinderrechtskonvention und der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen sowie unseres Grundgesetzes verankert, nur in unserer Gesellschaft mit dem staatlichen Bildungssystem nicht konsequent abgebildet.

„Wir sollten jetzt gemeinsam handeln und unser Bildungssystem so ausrichten, dass es wirklich allen Kindern und Jugendlichen gerecht wird“

Boysen: „Dazu bedarf es einer Haltung und der bedingungslosen Zuwendung jedem Kind und seinem Entwicklungsweg gegenüber. Ein Umdenken von uns Erwachsenen im Blick auf Lernen und Entwicklung ist notwendig. Dieses pädagogische Konzept, das gemeinsames Lernen und individuelle Entfaltung zugleich ermöglicht, und zwar ohne Druck und möglichst ohne Noten, birgt unserer Erfahrung nach sehr guten Voraussetzungen für eine gelingende inklusive Bildung. Und ‚Demokratie braucht Inklusion‘, wie es der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen erklärt.“

„Dazu braucht es aber unter anderem die bei den aktuellen Bildungsprotesten geforderten finanziellen und personellen Möglichkeiten“, so der Bundesvorsitzende weiter. „Wir sollten jetzt gemeinsam handeln und unser Bildungssystem so ausrichten, dass es wirklich allen Kindern und Jugendlichen gerecht wird.“ Montessori Deutschland bietet deshalb den Bildungsverantwortlichen auf jahrzehntelange Erfahrungen beruhende Expertise an. „Hierbei sollten Schulen in freier Trägerschaft, an denen Montessori-Pädagogik vielfach ungesetzt wird, in der deutschen Bildungslandschaft nicht als Konkurrenz zu staatlichen Einrichtungen, sondern vielmehr als Partner und Bereicherung für Bildungsgestaltung/-vielfalt angenommen werden.“

Boysen betont: „Wir als Montessori Deutschland sehen uns für eine Bildungswende in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung – schon allein bedingt durch die Grundlagen der Montessori-Pädagogik, die den Menschen immer in Wechselbeziehung zu allem, was Leben ausmacht und gestaltet, sieht.An den Einrichtungen, die sich in Montessori Deutschland zusammengeschlossen haben – von den Krippen, Kinderhäusern bis hin zu den Schulen der Sekundarstufe – liege von je her das Augenmerk der Pädagoginnen und Pädagogen auf der Individualität eines jeden Kindes.

„Ihre Aufgabe ist es, eine Umgebung zu gestalten, in der Kinder und Jugendliche selbsttätig und selbstbestimmt entsprechend ihrer Entwicklungsbedürfnisse lernen und ihr Potenzial entfalten können, denn alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht darauf. Diese heranwachsenden Menschen in ihrer Entwicklung individuelle zu betrachten, insbesondere auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten einzugehen, ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Inklusion“, meint der Bundesvorsitzende. News4teachers

Vereinte Nationen rügen Deutschland wegen Stillstand bei der Inklusion – Land NRW streicht Mittel für Inklusion

 

 

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Peter
6 Monate zuvor

Es ist richtig, dass unser Bildungssystem nicht allen gerecht wird. Ich sehe aber sehr viel dringlichere Aufgaben bei den Kindern ohne Behinderung, die aus bildungsfernen Schichten kommen. Das betrifft auch sehr viel mehr Kinder und zwar in steigender Anzahl.

Im übrigen werden Kinder,die auf der Förderschule sind, gezielt so gefördert wie es die UNO und der obige Verband fordern. Dieses an sich funktionierende System zu zerstören um es dann mühsam in ein überlastetes System zu integrieren erscheint mir auch ein sehr ineffizienter Umgang mit immer begrenzteren Mitteln. Es ist ein fataler Irrtum dass wir unbegrenzt Geld haben. Im Laufe des Klimawandels werden unfassbar hohe Kosten auf uns zukommen.

Kadee
6 Monate zuvor
Antwortet  Peter

Ich teile Ihre Auffassung völlig. Jeden Tag bei der Arbeit sehe ich, dass SuS an einer Förderschule besser aufgehoben wären. Und ich sehe auch, was es für die übrigen SuS einer Klasse bedeutet, ohne die passenden Bedingungen Inklusion in der Schule auf Biegen und Brechen mitzutragen.
Wie lange werden generell unhaltbare Lern- und Arbeitsbedingungen an der Schule auch in diesem Forum schon erfolglos angemahnt? Man kann sich also ausrechnen, wann in etwa es Bedingungen geben wird, die Förderschulen tatsächlich überflüssig machen.
Und wenn Sie, lieber Peter, Ihren letzten Satz einfach weggelassen hätten, dann hätten Sie es der Redaktion zumindest erschwert, irgendeinen Angriffspunkt in Ihren Aussagen zu finden.
Möglicherweise kann ich ja auch nicht richtig zwischen den Zeilen lesen bzw. deuten, aber alle – und jetzt bin ich mal ganz vorsichtig mit meiner Wortwahl – Bedenken im Hinblick auf Inklusion an Regelschulen, ob berechtigt oder weniger berechtigt, REIZEN die Redaktion derart, dass es schon wieder unterhaltsam ist.
Fazit: Eine (kaum gelten gelassene) Stimme mehr, die besagt: Prima, wenn Inklusion fruchtbare Bedingungen vorfindet. Doch sollte Inklusion nie die Möglichkeiten der übrigen SuS so stark beschneiden, dass diese, die ja auch zur Klasse gehören und Rechte besitzen, zurückgelassen werden.

Chris
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Genauso ermüdend ist es imer wieder darauf hinzuweisen, daß dieses integrative Schulsystem mit den aktuellen Ressourcen (niocht nur Geld sondern auch Personal) einfach nicht durchführbar ist. Leider setzt sich die Politik nicht mit der Realität auseinander sondern lebt in ihrem Elfenbeinturm, in dem sie sich dann der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet.

Mary-Ellen
6 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Stimmt!
Dennoch ist es wichtig, dass die @Redaktion immer wieder darauf hinweist, wozu sich Deutschland bezgl. der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet hat.
Dass dies unter den gegebenen Bedingungen kaum umzusetzen ist, steht doch außer Frage, die @Redaktion sieht es nach meinem Verständnis nicht viel anders.
Während meiner Inklusionsfortbildung (172 Std.), die o.g. UN- Behindertenrechtskonvention als Grundlage ihres Programms nahm, stand ich dem Grundgedanken der Inklusion immer noch kritisch gegenüber – meine Argumente ähnelten denen vieler kritischer Foristen hier.
Zum Abschluss der Fortbildung wurden wir befragt, was wir Teilnehmenden an Punkten vermisst hätten. Ich bemerkte, mir hätte ein kritischer Text zum Inhalt der UN-Behindertenrechtskonvention gefehlt, mit dem wir uns hätten auseinandersetzen können/ müssen, denn diesen gab es während der gesamten Fortbildung nicht, im Gegenteil : uns wurde, überspitzt formuliert, der Inklusionsgedanke als das „Goldene Kalb“ präsentiert.
Wirklich überzeugt war ich also auch nach Abschluss der Fortbildung nicht.
Je länger ich jedoch die N4T-Artikel zum Thema Inklusion verfolge, ebenso die Kommentare sowie die Einwürfe der @Redaktion, desto mehr begreife ich, dass wir zumindest anfangen müssen, anders zu DENKEN.
Ich selbst war 14 Jahre an einer GS tätig, wenn auch NUR als Vertretungslehrkraft und OGS-Mitarbeiterin, kenne also die Problemstellungen, die sich für alle Schulbeschäftigten zu diesem Thema auftun. Dass die meisten Lehrkräfte derzeit eher am Limit arbeiten, ist Fakt.
Nichtdestotrotz steht die Verpflichtung Deutschlands zu diesem Thema im Raum – auch das ist Fakt.
Dies ist der Punkt, den die @Redaktion hier darstellt.
Ja, auch ich habe keine Lösung parat, glaube aber, dass ich endlich verstanden habe.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Der Punkt ist richtig, dass alles inkludiert werden sollte, was inkludiert werden kann.
Der Staat/Bund/Land stellt eben die Rahmenbedingungen und entscheidet dadurch, was tatsächlich umsetzbar ist.
Der Staat hat sich eben auch der Konvention „verpflichtet“. „Wir“ baden das nur aus: Inklusion ohne sinnvolle und zielführende Rahmenbedingungen.
Das kann man nicht nur kritisieren, das sollte und muss man auch.
Daher: Staat muss die Rahmenbedingungen herstellen. Sonst funktioniert es (weiterhin) nicht. Ganz einfache Logik und Tatsache.

Da kann das Ziel der Konvention noch so sinnvoll und sozial sein. Noch so „richtig“. Es ist schlichtweg nicht machbar unter aktuellen Ressourcen.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist richtig. Natürlich muss die UN-Konvention hier tadeln. Natürlich müssen Stellen für integrativere Inklusion hier fordern.
Bei den Bezügen ist es ähnlich.
Wenn das nicht durchführbar ist, dann müssen die Gewerkschaften eben hier auch Forderungen stellen. Kann so oder so dann eben aussehen. Bei zu wenig Ressourcen je nachdem die Ressourcen fordern, die Inklusion fordern oder bestenfalls beides. Zeitlich am allerbesten erst die Ressourcen und dann die Durchführung. So wie es sinnvoll eben ist.

Es geht nur darum, wie das dann „erledigt“ wird und wer die „Leidtragenden“ letztenendes sind.
Klar kann es demnach gut passieren, dass Seiten gegeneinander ausgespielt werden.
Bei Inklusion eben Lehrkräfte, welche per se für Inklusion wären, jedoch dafür einfach weder die Ressourcen bekommen, noch die Zeit und Kraft dafür haben dies so durchführen zu können, wie sie wollen.
Darunter leiden dann alle Seiten. Außer der Staat, der schiebt die Schuld und Verantwortung ab. Oder versucht es zumindest.
Das ist doch das Problem.

Kevin
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Für mehr Bildung gibt es nicht nur zu wenig Geld, sondern vor allem zu wenig Menschen – ausgebildete und solche, die man ausbilden könnte. Sie wurden nicht geboren.

Mary-Ellen
6 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich denke, nicht viel anders habe ich es formuliert.
„Wir baden das nur aus“ ist eine Aussage, die ich bestätige. Habe es ja selbst im Schulalltag so erlebt.

Mary-Ellen
6 Monate zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Sorry, meine Antwort gehört unter den vorletzten @Bla – Kommentar..

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

War nur als Ergänzung gemeint. Nicht „gegen“ Sie.

Rüdiger Vehrenkamp
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich glaube, dies nennt sich Symbolpolitik. In der Theorie haben auch alle Kinder einen Anspruch auf einen Platz im Kindergarten. In großen Städten wie Mannheim funktioniert selbst das nicht. Gesetze sind nur dann gut, wenn sie sich auch umsetzen lassen. Genau das ist in Deutschland für die Inklusion nicht der Fall und angesichts des Personalmangels wird das wohl auch noch sehr lange so bleiben – außer, man verfährt wie bisher mit der „Wir stellen einen Stuhl dazu“-Inklusion.

Anne
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Entgangene Chancen“ sehe ich eher bei allen Kindern und Eltern, egal ob behindert oder nicht behindert, die der Inklusion nicht ausweichen können, sondern sie in der Praxis statt schöner Theorie erleben müssen.

Chris
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„ Die „Symbolpolitik“ führt zu realen Schadenersatzansprüchen.“

Habe ich als Vater eines normalen Kindes bzw. mein Kind einen Schadenersatzanspruch, weil in der Klasse ein Systemsprenger inkludiert wurde und sich die Lehrkraft so sehr um diesen einen Schüler gekümmert hat, dass der Unterricht der „normalen“ Schüler vernachlässigt wurde?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nichtsdestoweniger wird man aber wohl diesen Weg, den Chris andenkt, gehen müssen. Auch wenn es zynisch klingt, Politik bewegt sich nicht, solange nicht geklagt wird.
Das heißt, wenn Eltern klagen, weil ihre Kinder aufgrund der Rahmenbedingungen nicht ausreichend lernen können (was ja auch Kinder mit Förderbedarf einschließt), dann könnte sich vielleicht etwas tun.
Dann wären also alle Chrisse und Indras gefragt, sich zusammen zu tun, noch besser wären natürlich alle Eltern, und eine Klage einzureichen.

An dieser Stelle möchte ich aber auch Ihre Frage, was das mit Kindern mit Behinderung zu tun hat, beantworten. Systemsprenger sind in der Regel Kinder mit Förderbedarf ESE, also sehr wohl Kinder mit Behinderung. Und auch, wenn diese Behinderung „nur“ durch die Eltern hervorgerufen wurde, so sind diese Kids trotzdem behindert.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Der eine hier so, der andere so. Werdet euch als Lehrkräfte mal einig. Andere hier sagen, ESE sei keine Behinderung.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In meinem Bundesland gilt das zurecht als Förderbedarf. Jeder halbwegs intelligente Mensch muss das als Behinderung erkennen können, denn diese Kids können das nicht steuern. Und wer Eltern solcher Kids kennengelernt hat, weiß, dass die keine Chance haben.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Eingeschränkt oder keine Behinderung, das sind doch nur Begriffe. Überlassen Sie Denken in derartigen Kategorien einfach den anderen.

Kam nicht von Ihnen dieser wunderbare Satz „Wir sind alle behindert“?

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, sind wir auch. Allerdings haben wir Anderen alle Rechte und müssen die auch nicht gegen andere ausspielen lassen,während ESE-Kinder benutzt werden um GE, LB und KB – Kinder los zu werden. ESE gilt als Behinderung um Inklusion für ein Unding zu erklären. Wenn es ums aussondern geht, trifft es dann die Anderen, weil ESE-Kinder ja eigentlich doch kognitiv alles können und als Erwachsene außer mehr oder weniger problematischer Persönlichkeitsmerkmale ein Leben führen wie alle anderen auch.
Ihr Chef könnte ein ESE sein, der Bundeskanzler, die Nachrichtensprecherin,…

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„ESE gilt als Behinderung um Inklusion für ein Unding zu erklären.“ Das ist unverschämt.
Sie teilen ein in „gute Behinderung“ und „schlechte“. Interessant.

Herr Becker
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wer je eine Klasse mit zwei schwierigen Schülern unterrichtet hätte, würde so etwas nicht schreiben.

Kevin
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja genau: die Kommune kann es nicht erfüllen, weil man es eben nicht erfüllen kann, und muss deshalb zahlen. Wer Klage einreicht, bekommt Geld. Den Schaden hat unsere Gemeinde. Den Nutzen haben die Symbolpolitiker*innen.

Kadee
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das weiß ich doch, dass Sie sich als Medium für eine ausgewogene Berichterstattung stark machen. Deshalb wundert es mich auch ein wenig, dass Sie deratige „Bedenken“ immer auf diese Weise kommentieren müssen. Das erweckte bei mir zumindest den Eindruck, als stützten Sie schon ein wenig die Befürworter der bedingungslosen Inklusion. Und da finde ich, sollte man die einen Kinder nicht gegen die anderen ausspielen. Von uns Lehrkräften will ich da gar nicht sprechen, die diese Aufgabe ohne sinnvolle Leitfäden an der Hand, obwohl an Förderschulen mehr direkt dafür ausgebildete Fachkräfte sind, schultäglich annehmen. Davon allerdings habe ich hier bisher auch kaum etwas gelesen. Eher, dass Sie denen eine gewisse Blauäugigkeit oder Oberflächlichkeit in ihrer Meinungsbildung unterstellen. Das finde ich schade, sind wir Lehrkräfte und betroffenen Kinder doch ebenfalls keine Politikerinnen und Politiker ;-).

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Fakt ist halt eben auch, dass es so nicht funktioniert. Das es auch ohne bessere Rahmenbedingungen nicht funktionieren wird. Dazu noch einige Einbußen für andere dazu kommen.
Das ist auch das, was die meisten KommentatorInnen hier schreiben.

Staat muss jetzt unbedingt nachziehen. Schulen gingen schon in „Vorleistung“. Das ist nicht (mehr) tragbar.

Die Forderung ist/sollte mMn sein: Erst fördern (Ressourcen stellen), dann fordern. Von miraus sogar parallel. Das wäre zumindest ein Entgegenkommen.
Alles andere ist einfach nur Lohn- und Geldsparen und rungetrickse von Staat. Dafür die Verantwortung und die Arbeit so kostengünstig (sogar am besten Einsparungen dabei – Förderschule abschaffen) wir möglich abzugeben.

Kadee
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nur allein „mein Eindruck“, dass wir nicht überall nur Luftschlösser bauen können, nur weil es an der Zeit wäre, welche zu bauen, war das natürlich nicht (siehe Zustimmungen). Und mit „gefällt mir“ als Leser/in oder nicht hat das nur ganz, ganz wenig zu tun.
Enttäuschend ist und bleibt, dass eben nicht alle Fakten gleichermaßen gesehen werden. Die, die keine Bedingungen für Inklusion schaffen, obwohl sie es müssten, werden doch überhaupt nicht behelligt – oder werfen Sie denen das auch vor? Dann würden Sie, wenn Sie darüber hier berichteten, sicher viele Unterstützer finden, mich natürlich auch.

Kadee
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe Ihnen das auch nicht vorgeworfen.

Nur Verständnis für Positionen der Lehrkräfte äußern Sie kaum. (Alle, die hier Bedenken bezüglich bedingungsloser Inklusion äußerten, bekamen die geltenden Gesetze vor den Latz. Aber wir Lehrkräfte können die Bedingungen, die weiterhelfen würden, nicht schaffen – ebenso wenig wie Sie). Sie bilden in der Berichterstattung dann immer nur die UN-Forderungen ab und äußern, dass es ein Unding sei… und wie „ermüdend“. Das stimmt auch: Es ist ermüdend. Trotzdem dürfen Sie davon ausgehen, dass es für diejenigen an der Basis, also die Lehrkräfte, noch viel ermüdender ist.

Kadee
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Unterstützerinnen natürlich auch.

Lisa
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion, das ist wie mit den Kita-Plätzen. Da besteht auch ein Rechtsanspruch. Doch es gibt sie einfach nicht. Wie in dem Spruch “ Wo nichts zu holen ist, da hat der Richter sein Recht verloren“ . Eine Krise jagt die nächste. . Ich fürchte, dass unsere nächsten Ziele nicht mehr Inklusion oder Fortschritt heißen, sondern: Satt sein, warm sein, ein Dach über dem Kopf. Ich lese in Ihren Antworten aber die Hoffnung, dass es wieder besser wird/ werden könnte. Bitte stellen Sie diesen Optimismus durch Nachrichten auf eine Basis. Mich entmutigen Nachrichten gerade sehr.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Klagewelle kommt erst noch… und dann diejenige, weil der Ganztag an Grundschulen nicht angeboten werden kann, aber muss. Der Bund bestimmt und die Kommunen müssen liefern. Sehenden Auges, dass die Kommunen bereits zum Zeitpunkt des Bestimmens nicht liefern können und zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Rechtsanspruchs noch viel, viel, viel weniger werden liefern können, insb. weil Personal fehlt, kein neues Personal in hinreichender Menge kommen wird, hat man die pleiten Kommunen ans Messer geliefert. Als ob die Kommunen einfach so neues Peronal aus dem Hut zaubern könnten, selbst wenn sie die Mittel hätten. Das wird noch ‚lustig‘, wenn die Kommunen finanziell komplett kollabieren……… hausgemachte Probleme (und das Problem von undurchdachten, dümmlichen Wahlkampfversprechen).

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Beispiel aus einer kleinen (!) Gemeinde im Westerwald, die sich gerade für über 3 Mio verschuldet, weil sie Räumlichkeiten für eine weitere Gruppe im Kindergarten bauen muss – plus Mensa. Auf Jahre hinaus werden sämtliche Infrastrukturmaßnahmen in diesem Dorf auf Eis liegen – und da gäbe es etliche. Das soll so?????

polly
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

3 Millionen? Also irgendwas im Format eines nicht allzu kleinen Einfamilienhauses würde nicht reichen für eine (!) Gruppe im Kindergarten?

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Sind Sie Mitglied im Gemeinderat dieser Gemeinde? Nein? Wieso stellen Sie meine Aussage dann in Frage? Auf dem Land herrschen noch andere Preise!

Herr Becker
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Jo, Geld ist zu holen. Erzieherinnen aber nicht.

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Peter

Im übrigen werden Kinder,die auf der Förderschule sind, gezielt so gefördert wie es die UNO und der obige Verband fordern.“

Das weiß übrigens keiner so richtig. Es gibt überhaupt keine Evaluationen, die Förderschulen sind da völlig frei und können sich die Zeit auch mit Kochen und Mandalas ausmalen vertreiben. Und wie ich sicher weiß machen das viele Kolleg*innen da auch. Gewalt und Mobbing ist an Förderschulen auch ein großes Problem.

Stefan
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

In Bayern ist das nicht richtig, die Förderschule ist hier auch Teil der externen Evaluation, die regelmäßig durchgeführt wird.

potschemutschka
6 Monate zuvor
Antwortet  Stefan

in Berlin war das auch so!

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Stefan

Was wird denn evaluiert? Gibt es zentralisierte Abschlussprüfungen in denen standadisierte Lernziele abgeprüft werden? natürlich nicht, es bleibt dabei, die Förderschulem können machen was sie wollen und ich habe schon Förderpläne gesehen in denen als ziel „Sitzt am Tisch und nicht unterm Tisch“ als lernziel für ein ganzes Schuljehr festgelegt wurde. so kann man ziele natürlich auch sicher erreichen.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Vielleicht war dieses Ziel ja bereits ein (optimistisches) Maximalziel in dem Fall…

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Jaja so kann man sich die Wirklichkeit zurechtbiegen.Und klar für die Kolleg*innen ist es sicher höchst angenehm Förderziele vollkommen beliebig festlegen zu können, formulieren wir es mal höflich unterambitionierte Kolleg*innen legen die Messlatte halt sehr sehr tief und erreiche die ziele mit wenig Mühe. Sie können übrigens auch einfach nur behaupten die Ziele zu erreichen, überprüfen tut das halt keiner. Nochmal: Die Antwort auf die Frage: Werden die Schüler*innen an den förderschulen optimal gefördert? ist: Wenn sie sehr viel Glück haben. Meistens eher nicht.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wer biegt denn hier von uns beiden?

Ich biete eine (von mehreren) Alternativen, warum das vermeintl. im Förderplan dokumentierte Lernziel „‚Sitzt am Tisch und nicht unterm Tisch‘ als [L]ernziel für ein ganzes Schuljehr festgelegt“ worden sein könnte, ohne das Bild von Förderschullehrern als i.d.R. beruflich willkürlich agierende „faule Säcke“ (sonst würden Sie nicht schreiben, dass Förserschüler „sehr viel Glück haben“ müsste, um nicht an ein derartiges Lehrerexemplar zu geraten) zu bedienen.

Also mutmaßen Sie, recht despektierlich, offenbar ohne (hinreichende) Kenntnisse des spezifischen (kursorisch-anekdotischen) Einzelfalls, aber mit dem offensichtlichen Agens, Förderschullehrer und deren Schulen zu diskreditieren – die evtl. Notwendigkeiten von Kontrollen (hier euphemistisch: Evaluationen) und deren Fehlen kann man nämlich auch ohne Ressentiments ggü. Lehrern thematisieren.

Und btw: „zentralisierte Abschlussprüfungen in denen standadisierte Lernziele abgeprüft werden“ bei hochgradig individualisierter Förderung (Lernziel „Sitzt am Tisch und nicht unterm Tisch“) sind etwas deplatziert und verkennen auch den Grad der Beeinträchtigung(en), den Schüler an Förderschulen haben können (s. Kommentar v. @Lera). Dgl. gilt auch, wenn man meint, das Verfehlen standardisierter Lernziele sei (ausschl.) inadäquater u./o. fehlender Förderung zu verdanken. Oder anders: Was wollen Sie denn wie evaluiert haben?

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ich biete eine (von mehreren) Alternativen, warum das vermeintl. im Förderplan dokumentierte Lernziel „‚Sitzt am Tisch und nicht unterm Tisch‘ als [L]ernziel für ein ganzes Schuljehr festgelegt““

Sie reden viel und inhaltlich ist das alles sehr sehr inhaltsarm. Müsste ihnen selbst auffallen oder? ich habe ausdrücklich gesagt „Weiß keiner“ und da die Förderschullehrer*innen selbst den AOSF bedarf diagnostizieren, selbst die förderziele feststellen und selbst die Zielerreichung evaluieren haben es faule Säcke sehr sehr sehr sehr einfach sich einen extrem lauen Lenz zu machen. Und machen das auch. wie hoch der Prozentsatz ist ist spekulativ die Behauptung das Schüler*innen an der Förderschule nach UNO Standard gefördert werden eine Behauptung und aus Sicht der Schüler+innen (eben wegen fehlender Kontrolle) reine Glückssache. Vielleicht drucken sie sich den Text hier besser aus und wenden die 3 Schritte Lesemethode an mit sinnentnehmendem Lesen haben sie es wohl nicht so.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ich finde es einigermaßen amüsant, wie Sie von mir (und anderen) hier regelmäßig inhaltlich desavouiert werden, bspw. indem dargestellt wird, dass der Beitrag hier Ihrerseits, den ich kommentierte, nichts ist denn despektierliche Ressentiments ggü. Förderschulen und deren Lehrern, also eigtl Inhaltslosigkeit Ihrerseits, und Sie immer berechenbarerweise mit projektiven ad hominem-Antwirten reagieren. Müsste ihnen selbst auffallen oder? ^^

Ihre Versuche der Rabulistik verfangen nicht, ich habe ja ausgänglich demonstriert, dass es Ihnen nicht um das Aufzeigen von bspw. Missbrauchspotenzialen ging, sondern ganz dezidiert um Diskreditierungenl; ein „Weiß keiner“ relativiert da gar nichts, wenn auch dies lediglich rhetorisch dazu dient, einen vermeintl. Regelfall zu skizzieren, der simples Ressentiment Ihrerseits ist. Deshalb sollten Sie sich Ihren letzten Satz vielleicht selbst zu Herzen nehmen, auch bezogen auf Ihre eigenen Ergüsse (wie willen Sie andere verstehen, wenn Sie offenbar nicht mal realisieren, was Sie selbst geschrieben gaben?). 🙂

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ja noch mal: die 3 Schritte Lesemethode hätte ihnen geholfen den Inhalt dessen was ich geschrieben habe zu verstehen. Dann hätten sie auch Argumentativ darauf reagieren können. Gibt auch videos zum Theme sinnentnehmendes Lesen, einfach mal bei Youtube eingeben.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ach… Uwe. Jetzt wird es wieder traurig für Sie. Es hat ja seinen Grund, warum Sie mein „[w]as wollen Sie denn wie evaluiert haben?“ komplett ignorieren, sich stattdessen lieber vergeblich in Rabulistik und ad hominem-Pseudoargumentation versuchen. Um davon abzulenken, dass man Sie wieder entbößt hat. Sie sind ein Mensch voller Vorurteile, offenbar auch ggü. Förderschulen und deren Lehrern, wie wir jetzt wissen.

Dass ausgerechnet Sie(!) ausgerechnet mich(!) über sinnentnehmendes Lesen belehren willen, auch angesichts unserer beider genereller Reputation und demonstrierter Lesekompetenzen hier bei N4T, ist köstlich. 🙂

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wie man ein internes AOSF und vom gleichen Förderschullehrer*in festgelegten Förderplan und vom gleichen Förderschullehrer*in überprüften Förderplan sicher evaluieren kann ist ihnen nicht klar? Nun da habe ich eine Neuigkeit für sie. Das Gegenteil von intern ist extern. Es wäre möglich (und wird auch von Elternverbänden und Behindertenverbänden) gefordert die AOSF und die Förderpläne extern überprüfen zu lassen. Und ich gehe auch davon aus das sich eine ganze Menge Sek1 und Gymnasiallehrer einen extrem lauen Lenz machen würden (nicht alle) wenn sie wie die Förderschullehrer*innen die Lernziele der Klasse völlig unüberprüft selber festlegen können. Und wenn das vorher auch bekannt wäre würden sich nicht so ambitionierte Kolleg*innen auch zu diesen Jobs hingezogen fühlen.

Was im Förderschulbereich wirklich ganz offensichtlich ist. Wenn da Kolleg*innen ans arbeiten kommen müssen werden sie unruhig. ich hatte mal einen GB Förderschulkollegen bei dem ich 3 Monate darauf warten musste das er Materialien für meine GB Schülerin bereitstellte. Der hat das einfach ausgesessen und gehofft das ich das schon machen werde.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

„Wie man ein internes AOSF und vom gleichen Förderschullehrer*in festgelegten Förderplan und vom gleichen Förderschullehrer*in überprüften Förderplan sicher evaluieren kann ist ihnen nicht klar? “
Wie war das mit dem sinnentnehmenden Lesen? Ich habe explizit Sie nach Ihren Ideen einer Evaluation und entsprechender Erläuterung gebeten, nicht ein mangelndes Vorstellungsvermögen meinerseits artikuliert. Aber außer eine externe Evaluation von Eltern- und Behindertenverbänden (warum die) zu firdern, erfolgr diese Erläuterung (und btw: Ich zielte hier u.a. auf Operationalisierungsprobleme) Ihrerseits leider nicht. Schade.

Stattdessen: Anekdoten, Geschichten aus dem Paulanergarten und hellseherische Fahre gkeiten bzgl. der Ontentionen anderer Menschen.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

*Fähigkeiten
*Intentionen

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

@Tipp an Uwe Bitte nur auf Beiträge eingehen, die Sie nicht ignorieren können. Erspart wertvolle Energien, Nerven und Zeit.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Besser:
Ausgänglich erst gar keine Beiträge verfassen, die inhaltlich verzerrend verzerrt, lediglich mittels allenfalls allerlei anekdotischer Evidenz allerhand pauschalisierende Insinuationen zu Tatsachen der Motive und Intentionen anderer verklären, also Stereotype und Ressentiments artikulieren wollen, um sich bei erwartbarer Gegenrede in persönliche Angriffe zu fliehen und in Arroganz zu üben, ohne liefern zu können.
Lieber inhaltlich profund, intersubjektivierbar bis objektivierbar erläuternd argumentieren, Anekdoten rein illustrativ nutze, nicht unzulässig pauschalisieren, extrapolieren o.ä., es ggf. wie der Schuster mit seinen Leisten halten, dann klappt es auch mit den Nachbarn.

… die verlorene/n Energie, Zeit und Nerven liegen hier ja offensichtlich bei mir. ^^

Säkularissima
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

By the way… für ein sinnentnehmendes Lesen ist es durchaus hilfreich, wenn der entsprechende Text durch korrekte Interpunktion gegliedert ist…

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Es liegt in der Natur des Menschen, es sich bequemer oder einfacher zu machen, wenn nichts kontrolliert wird und einem von der Gesellschaft suggeriert wird, dass dies in Ordnung sei und nicht hinterfragt werden muss. Sieht man auch bei Schülern. Lehrer sind genauso Menschen und reagieren darauf genauso mit ungünstigen Verhaltensweisen oder schwachen Leistungen und sind genauso wie andere Menschen nicht alle und nicht durchgehend intrinsisch motiviert.
In der freien Wirtschaft oder in der Selbständigkeit ist manches anders. Da bleiben dann nämlich irgendwann die Kunden aus. In Zeiten von großem Lehrermangel ist die Förderschule zudem für ungeeignetes Personal attraktiv, weils A/E 13 gibt und keine schulischen Leistungen erwartet werden sowie andere Leistungen schwer messbar sind.
Auch liegt es in der Natur des Menschen, mehr Respekt vor Kindern mit starken Eltern zu haben, behinderte und sozialschwache, sowie armutsgefährdete Kinder sind deshalb am meisten Missbrauchsgefährdet. Missbrauch wird zwar als Begriff immer im sexuelle Kontext verwendet, aber es gibt natürlich viele Arten von Missbrauch.
Die Geschichten aus den Heimen von vor 30 oder 50 Jahren sind keine Zufälle und handeln auch nicht von Erziehern, die zufällig dort falsch waren oder von mittelalterlichen Zuständen, die wir heute nicht mehr haben, sondern von ganz durchschnittlichen Menschen, bei denen es in der Situation von Stress, Hektik, Broterwerb und Gesicht wahren unterbewusst im Kopf arbeitet, dass sie es mit unmündigen Kindern zu tun haben, die im Falle von Elternlosigkeit, familiärer Probleme oder halt auch Behinderung nicht bzw kaum für sich sprechen, genauer gesagt, sich wehren können. Genauso wird auch ein Förderschullehrer, speziell bei Überforderung zB durch fehlende Ausbildung oder allgemein durch Stress und Hektik verleitet, da das behinderte Kind, wie beim Down-Syndrom, eh immer zufrieden lächelt, sich eh nicht genug mitteilen kann, die Eltern eh kaum einschätzen können, was hier ein Fortschritt ist.
Es sind also hier nicht die Menschen das Problem, sondern das System, das bestimmte ungünstige, menschliche Eigenschaften begünstigt plus bestimmte Sorten von Menschen, die als Personal ungünstig sind, anzieht.
Die Menschen von vor 30 oder 50 oder 80 Jahren waren eben nicht schlechter als heute und die Vorkommnisse kamen nicht von ungefähr.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Darum geht es nicht, sondern darum:

„Also mutmaßen Sie, recht despektierlich, offenbar ohne (hinreichende) Kenntnisse des spezifischen (kursorisch-anekdotischen) Einzelfalls, aber mit dem offensichtlichen Agens, Förderschullehrer und deren Schulen zu diskreditieren – die evtl. Notwendigkeiten von Kontrollen (hier euphemistisch: Evaluationen) und deren Fehlen kann man nämlich auch ohne Ressentiments ggü. Lehrern thematisieren.“

Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen der Problematisierung evtl. Missbrauchspotenziale einerseits und der kaum bis gar nicht kuvrierten Behauptung, entsprechender Missbrauch sei die Regel/Norm andererseits.

Uwe möchte lediglich (wieder) irgendwelche seiner vielen Ressentiments artikulieren, er möchte devalvieren und provozieren (so wie jümgst hier: https://www.news4teachers.de/2023/09/mehr-betreute-kleinkinder-erstmals-mehr-als-60-000-kitas-mit-750-000-beschaeftigten/#comment-548224). Oder er meint es wirklich ernst. *lol*

Ungeachtet dessen:
„Auch liegt es in der Natur des Menschen, mehr Respekt vor Kindern mit starken Eltern zu haben […].“ – q.e.d.

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sie haben mich inhaltlich wirklich nicht verstanden? Da frag ich mal mit Franz Joseph strauß: haben sie überhaupt Abitur?

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ihr Verhalten hier ist armselig, Uwe.

Wie Ihnen auch andere Foristen hier vorwerfen, ist ein Unterschied zu simplem Trolling nicht erkennbar.
Ihnen wurde hier ja (jetzt bereits mehrmals) dargelegt, was Sie de facto geschrieben haben und was offenbar auch Ihre Intention und generelle Einstellung sind.
Was haben Sie getan, um diese Feststellung zu entkräften? Richtig, nichts: Ein ad hominem gen meine Richtung, ich solle an meiner Lesekompetenz arbeiten, obwohl Ihnen dargelegt wurde, dass Ihre Aussagen eindeutig so sind, wie ich dargelegt habe (ohne inhaltliche Dekonstruktion meiner Darlegungen Ihrerseits), und ein ad hominem gen meine Richtung, das an Infantilität Ihr Verhalten hier recht gut zusammenfasst.

Es bleibt dabei, Sie artikulieren lediglich unsubstantiierte Ressentiments und haben viel Meinung, aber wenig Ahnung. Kennen wir ja (https://www.news4teachers.de/2023/07/bildungsministerin-juedische-kinder-sollen-sich-auch-mit-kippa-in-der-schule-sicher-fuehlen-koennen-tun-sie-aber-meist-wohl-nicht/).

Kommen jetzt noch mehr rote Herringe Ihrerseits oder haben wir es langsam.^^

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Kommt da auch noch was inhaltliches? Nicht das mich das jetzt von ihnen besonders interessieren würde , so sieht es so aus als wenn sie nicht verstehen könnten was ich geschrieben habe.

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Selbstgespräch? Also bleibent es dabei: Sie artikulieren hier lediglich Ressentiments: Förderschullehrer sind Ihrer Meinung nach i.d.R. „faule Säcke“, die das System missbrauchen. Okay.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Das es in der Natur liegt bedeutet nicht, dass es positiv ist!

PaPo
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich habe bezweifelt, dass es in der Natur liegt.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es gibt halt eben SuS, welche ein Jahr brauchen um zu lernen, wie man Schuhe bindet.
Die Frage hier ist natürlich: Müssen diese Kinder das lernen oder reicht nicht auch Klettverschluss? Könnte man hier anders fördern? Wo ist das langfristige Ziel? Wie setzt man die Ressourcen vielleicht sinnvoller ein. Ja, das darf man gerne alles hinterfragen und kritisieren. Nur so geht es auch voran.

Wenn das halt die Vorgabe ist … dann wird das eben angestrebt und von den Förderkräften so angewendet. Wenn SuS dann Schuhe binden kann, geht es weiter.
Kann man natürlich so machen. Man sollte dann halt nicht „halt. Passt jetzt. Ziel erreicht“ schreien und sich zufrieden geben. Sondern weiter fördern und weiter machen.

Lera
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Einfach mal bissl inklusiver denken, Uwe 😉

Säkularissima
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Und Sie sind sich sicher, dass „sitzt am Tisch und malt Mandalas“ diesem Kind auf einer Regelschule ganz sicher nicht passiert? Weil dort 30 heterogene Co-Lehrer ihr intuitives pädagogisches Geschick dahingehend nutzen, diesem Kind mittels „Dabeisein“ ein ungleich ambitionierteres Lernziel erreichbar zu machen…?

unverzagte
6 Monate zuvor

Dank Kolleg*Innen und nicht zuletzt Maria Montessori geht ein mir bekannter zunächst schulverweigernder Erstklässler (!) wieder regelmäßig und sogar gern in eine entsprechend ausgerichtete Schule. Hier widmet sich der Tag „nur“ einem Thema : Internationale Gerichte gemeinsam kochen, Müll in der Umgebung einsammeln steht ebenso im Wochenplan wie Rechen – Schreib – und Lesetage…seine neu entfachte Lust auf Lernen kann ich bestens nachvollziehen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Wie viele Menschen gehen denn auf diese Schule? Wie ist der Personalschlüssel, wie die Fläche pro Mensch? Wie ist der soziale Hintergrund der S*S? …

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da es eine sog. staatlich genehmigte Ersatzschule ist, vermute ich mal, dass die Bedingungen nicht so ganz anders aussehen…lässt sich sicher googeln.

Bernd
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Wie heißt die Schule denn? Die Antwort würde googlen erheblich vereinfachen.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Bernd

Ist keine besondere Ausnahmeschule, jede Montessorischule steht exemplarisch im Netz.

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

„entsprechend ausgerichtet“ klingt nicht nach Regelschule und damit Förderschule und damit entgegen der Inklusion.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

„entsprechend ausgerichtet “ bezieht sich auf die umfangreiche Didaktik Montessoris, d.h. entsprechend entwickelte Unterrichtsmaterialien.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

In Montessori Grundschulklassen lernen auch Inklusionsschüler*innen, es sind also keine Förderschulen.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich tue auch immer so, als wenn ich Fragen irgendwie anders verstehe. Das hat den großen Vorteil, dass ich sie nie wirklich beantworten muss.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch?
Sie schließen von sich auf andere, versteht sich.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Nein, ich kann mich einfach nur sehr gut in Sie hineinversetzen.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie können mein Geschreibsel auch weiterhin beliebig interpretieren.

Freiya
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich würde nicht wollen, dass mein Kind ohne Förderbedarf lediglich mit diesen „intellektuellen Anforderungen“ konfrontiert wird!

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Geht primär um die bestmögliche Entfaltung des inneren Bauplanes eines jeden Kindes. So gesehen besteht in der Tat ständiger „Förderbedarf“.
Mich beeindruckt Montessoris Menschenbild.
Kritisieren ließe sich lediglich ihr naturwissenschaftlicher Schwerpunkt sowie Dogmatismus hinsichtlich des einzusetzenden Lehrmaterials.

polly
6 Monate zuvor

„Flächendeckendes inklusives Lernen — und das bedeutet auch soziales Lernen — kann nicht stattfinden, wenn ein Teil der Kinder ausgeschlossen wird“ — sagt Jörg Boysen …
Da möchte ich doch mal genauer wissen, wieso soziales Lernen nicht stattfinden kann, wenn ein Teil der Kinder ausgeschlossen wird. Meines Wissens werden in den Sport-Eliteschulen immer diejenigen ausgeschlossen, die nicht gut in Sport sind. Inklusion gibt es dort vielleicht im Sinne der Paralympics, aber soziales Lernen doch wohl auch? Oder sollte man sie abschaffen?
Im übrigen wird es weltweit riesige Diskrepanzen zwischen dem geben, was in internationalen Vereinbarungen so steht, und der Realität. Papier ist immer geduldig. Überblickt irgendjemand überhaupt noch ALLE internationalen Konventionen und Vereinbarungen?

polly
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

… und wissen die Kinder, die immer verprügelt werden, auch Bescheid über die UN-Konvention, die eine gewaltfreie Erziehung fordert?
Und was ist mit den Sport-Eliteschulen, die nicht jeden aufnehmen? Was ist mit den Rollstuhlfahrern, die am Bahnhof ankommen, und der Aufzug funktioniert mal wieder nicht? Auch das steht in der UN-Behindertenrechtskonvention.

polly
6 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich hatte doch selbst geschrieben, dass Sport-Eliteschulen Behinderte (vermutlich) nur im Sinne der Paralympics aufnehmen. Die Unsportlichen werden ausgegrenzt. Aber niemand findet was dabei. Das ist irgendwie doppelzüngig.
Und bei den nicht funktionierenden Aufzügen ist das doch ganz ähnlich wie mit der nicht funktionierenden Inklusion: Die Sache wird vernachlässigt.
Und von den anderen UN-Konventionen zugunsten von Kindern würden viele hier auch gerne mal was lesen, nicht immer nur die eine.

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Die Unsportlichen werden ausgegrenzt. Aber niemand findet was dabei. Das ist irgendwie doppelzüngig.“

Sie FINDEN das doppelzüngig. Liegt an ihren mangelnden Fähigkeiten zu differenzieren. Es ist ein Unterschied zwischen einer (nicht öffentlichen) privaten Sportschule und einer öffentlichen Schule.

Cuibono
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Wieso private Sportschule? In Berlin haben wir sehr wohl öffentliche Schulen, die ausschließlich und gezielt Kinder aufnehmen, die sich vorher einem harten sportlichen Aufnahmetest unterziehen müssen, wir haben sogar eine staatliche Ballettschule, die ausschließlich von Kindern besucht werden darf, die tänzerisches Können gezeigt und einen entsprechenden Aufnahmetest gemacht haben. Wir haben staatliche Gymnasien, deren „Schnellläuferzug“ ausschließlich von Kindern besucht werden kann, die vorher einen von der Schulpsychologie durchgeführten Gruppen-IQ-Test erfolgreich absolviert haben. Hierbei besuchen die Kinder ab der 5. Klasse den Schnellläuferzug und überspringen kollektiv die 8. Klasse. Da diese Kinder oft in der Grundschule schon gesprungen sind oder fruheingeschult wurden, machen nicht wenige dann mit 16 schon Abitur.

Gibt’s alles, sind alles staatliche Schulen und selbstverständlich findet dort soziales Lernen statt, obwohl natürlich alle Kinder, die das entsprechende Kriterium nicht erfüllen, „ausgegrenzt“ werden.

Wie das allerdings mit der UN-Konvention bzw. deren deutscher Auslegung vereinbar ist, konnte mir auch noch keiner erklären. Offensichtlich hat aber ein Schlauberger einen Kniff gefunden, denn sogar unsere lieben Jusos und die Linken im Bildungsausschuss, mit denen ich sprach, konnten überhaupt keine Widersprüche erkennen. 🙂

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Nur weil etwas gemacht wird ist es eben nicht richtig. Wir könnten sehr wohl Parks für weiße und schwarze aufmachen, Südafrika hat es gemacht. Aber soweit ich weiß ist das angeblich ein verstoß gegen die menschenrechte obwohl schwarze doch einen Schutzraum gebrauchen könnten und Weiße in den Parks sich dann auch wohler fühlen und besser erholen könnten. Aber warum nicht , wie ich hier schon lesen konnte gibt es so viel mit Menschenrechten beschriebenes papier kann man doch gar nicht alles einhalten.

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Wenn die gemeine Regelschule so selten zu finden wäre, wie ein Ballettinternat braucht man sich keine Sorgen machen, von der Gesellschaft ausgeschlossen zu sein, wenn man dort nicht teilhaben kann. Wenn überall so gut wie jeder dorthin geht und dies sich auf das Privatleben, Hobbys ect auswirkt, ist es was anderes. Es ist auch was anderes, wenn man sich um gesellschaftliche Teilhabe überhaupt keine Sorgen machen muss und es entsprechend egal ist, wenn man auf eine Privatschule geht – oder auf eine Mädchen /Jungenschule , wenn das dem Kontakt zum anderen Geschlecht nichts abtut, dann ist es auch mal ganz schön unter sich zu sein. Jetzt verstanden? Ob Priviligierte sich aussondern oder Benachteiligte ausgesondert werden ist ein Unterschied für die Betroffenen, ihre Möglichkeiten, ihre Teilhabe und ihre Zukunft.

Säkularissima
6 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

„selbstverständlich findet dort soziales Lernen statt“

Ja, natürlich! Was auch so sonst?
Als ob soziales Lernen nur da stattfinden könnte, wo alle erdenklichen Ausprägungen des Menschseins zusammenhocken. (Das gäbe aber zieeeemlich große Klassen.)

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Das sind ja zwei echt hanebüchende „Argumente“. Öffentliche Schulen schon mal das Wort gehört? In öffentlichen Parks z.B. dürfen Schwarze Weiße, Behinderte und Schwule wer doch komisch (und würde wahrscheinlich ihnen auch auffallen DAS das komisch wäre wenn es für jede Gruppe getrennte Parks gäbe oder? Hat glaube ich mal südafrika ausprobiert. Das zweite „Argument“ ist sogar noch schlechter, weil wir es nicht schaffen die Menschenrechte einzuhalten sollten wir es gar nicht probieren. Whow.

SoBitter
6 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Eine Ausstellung in der Zeche Zollern (Dortmund) macht das auch, wenngleich umgekehrt und nur als Bitte.

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Und zeitlich begrenzt, wenn da der Unterschied nicht auffällt weiß ich auch nicht mehr weiter. Wenn bei sexualkunde Jungen und Mädchen getrennt werden ist das auch nicht das Ende der Koedukation.

Alisia
6 Monate zuvor
Antwortet  polly

Sehr viel häufiger ist es wahrscheinlich, dass behinderte Kinder von den Erwachsenen „inkludiert“ und vom Rest der Schülerschaft einfach soweit wie möglich ignoriert werden.
Durch Inklusion findet bestimmt automatisch gaaanz viel soziales Lernen statt. (Und ohne die Inklusion von absolut allem und jedem ist es natürlich unmöglich).

Uwe
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

Jau da haben sie sicher (außer ihren eigenen Vorurteilen die sie dann mal auf Kinder projezieren) sicher ein paar verlässliche Quellen zu oder?

Indra Rupp
6 Monate zuvor
Antwortet  Alisia

Im großen Ganzen sind Kinder da weiter als Erwachsene.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und Jugendliche? Nichts für ungut, aber tatsächlich verändert sich sehr viel, sobald die Kids in die Pubertät kommen.

Säkularissima
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Erstens das, und zweitens sind auch Kinder oft recht „selbstbewußt“ in Bezug auf Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz. Manchmal sogar trotz der von Erwachsenen matraartig vorgetragenen Bereicherungsbeteuerungen.
(Oder kenne ich einfach nur die „falschen“ Kinder?)

Achin
6 Monate zuvor

Solange der private Montessori-Verband private Schulen vertritt, die sich vorbehalten, Schüler*innen im Rahmen des Bewerbungsprozesses abzulehnen oder Verträge, die Eltern für ihre schulpflichtigen Kinder abschlossen, zu kündigen…

…solange wirken solche Aussagen wie wohlfeiles Marketing.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Neben den privaten gibt es auch staatliche Schulen, die nach Montessoris Pädagogik arbeiten.

Wirbt Ihre Schule in der Öffentlichkeit so gar nicht mit einem extra „ausgefeiltem“ mehr oder weniger wirkendem Profil?

Achin
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Schade, dass Sie nicht inhaltlich auf meinen Debattenbeitrag eingehen. Der obige Artikel bezieht sich explizit auf „Montessori Bundesverband Deutschland e. V.“
Dort heißt es:

Fest steht: Flächendeckendes inklusives Lernen – und das bedeutet auch soziales Lernen – kann nicht stattfinden, wenn ein Teil der Kinder ausgeschlossen wird“ – sagt Jörg Boysen, Vorsitzender des Verbands Montessori Deutschland.

Das ist offensichtlich ein Widerspruch zur gängigen Praxis von Privatschulen, sich vorzubehalten, ein Kind nicht aufzunehmen, auch wenn sich dies die Eltern wünschen. Staatlichen Schulen steht jenes nicht zu, Inklusion an Montessori-Schulen heißt also „Inklusion nach eigenem Gutdünken.“

Ich würde mich als überzeugter Pädagoge freuen, wenn Sie mir das Gegenteil aufzeigen würden.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Ja, das kann man kritisieren. Viele Privatschulen haben das Privileg SuS auch ablehnen zu dürfen. Das ist Fakt.
Allerdings wäre es auch schwierig sowas wie einen guten Klassenteiler zu erhalten, wenn man jeden annehmen müsste.
Dazu ist es auch nur bedingt sinnvoll „open End“ zu „inkludieren“, ohne die zugehörigen Rahmenbedingungen zu bekommen oder bereits zu haben.

unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Wie eine „gängige Praxis“ sich an Privatschule gestaltet, entzieht sich meiner Kenntnis. An mir bekannten, staatlichen Schulen sind durchaus einige SuS abgeschult worden bzw. eine Aufnahme unter entsprechender Begründung fand nicht statt. Ob es Ihnen zusteht oder auch nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.

Widersprüche wirken wohl immer und überall, selbst Schulen bleiben nicht verschont. Dementsprechend kann ich Sie mit wunschgemäßem Aufzeigen „eines Gegenteils“ weder erfreuen noch überzeugen.

Schade?

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Wo und wann?
In SH wäre das in den letzten 15 Jahren an staatlichen Nicht-Gymnasien nicht mehr möglich gewesen.

Unverzagte
6 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Werbewirksam sind solche Vorkommnisse garantiert nicht, dementsprechend hängen sie an keiner Glocke.

Ein mir bekannter Fall wurde übrigens in den sog. echten Norden abgeschoben.

DerechteNorden
6 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Aha, also gibt es das dann ja in SH nicht. Schrieb ich doch.
Wo und vor allem wann war das denn?

Rüdiger Vehrenkamp
6 Monate zuvor

Abgesehen von der Inklusion lesen sich die Forderungen des Montessorisverbandes für mich so, als wolle man komplett weg vom Leistungsgedanken und hin zur Schule als Wohlfühloase, wo jedes Kind tut und lässt, was es möchte.

Ausgehend von dem Klientel, mit dem ich in der sozialen Arbeit meine Erfahrungen sammele, brauchen die meisten Kinder Führung und eine gewisse Form des Drucks, um zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen. Ohne die Lehrkräfte und uns, die den Jugendlichen dann und wann mal „in den Hintern treten“, geht es für die nur darum, am Handy zu chillen. Natürlich möchte ich nicht pauschalisieren, doch wenn das Elternhaus nicht eine gewisse Bildungsreife mitbringt, dann sind die Kinder und Jugendlichen mit der vom Verband geforderten Freiheit und Selbstständigkeit komplett überfordert. Mal ganz abgesehen davon, dass das spätere Berufsleben in aller Regel so nicht läuft.

„Ich arbeite was ich will und wann ich will und wenn was schiefgeht, tätschelt der Chef mir das Händchen“ – das ist eine Utopie, die nicht einmal in der Selbstständigkeit aufgeht.

447
6 Monate zuvor

Eben. Aber das ist im ideologischen Elefenbeinturm erst dann auf der Tagesordnung, wenn die Realität die schneeweißen Türen eindrückt.

Clara
6 Monate zuvor

Lehrkräfte müssen umdenken, alles anders sehen, endlich erkennen, dass sie bislang alles falsch gemacht haben – wegen starkem Tinnitus höre ich das einfach nicht mehr.

KeinFan
6 Monate zuvor

Ha! Vielleicht soll der gute Herr aus der Montessori verband mit seiner Mitglieder erstmals sprechen bevor er so ein Angebot macht. Meine Zwillinge, beide GE waren 3 Jahren inklusive beschult beide mit Einzelfallhelfer in unser Lokal Montessori Schule. Wir haben uns Mühe gemacht die schule zu helfen und unterstützen. Ich war Eltern Sprecher, Mitglied der Schulkonferenz usw, wir haben immer mit organisiert beim festen und Klassen feste. Wir haben immer wieder nachgefragt ob alles in Ordnung ist und ob es gut lief. Jedes Jahr haben wir ein sehr positives Feedback erhalten. Plötzlich und unerwartet waren wir informiert nach der Osterferien in klasse 3 dass wir für die beiden für den neuen Schuljahr einen neuen Schule suchen soll, weil der Montessori Schule nicht in der Lage war die Kinder weiter zu beschulen. Als wir gefragt haben was wäre wenn wir nicht damit einverstanden sind, war der Antwort, sie konnten klagen, aber als privat Schule können wir immer Kinder ablehnen.
Nein, der Montessori verband soll erstmals bitte sich nicht so aufplustern und mit unverdiente Selbstlob in Vordergrund stellen.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  KeinFan

Die bessere Frage wäre erstmal gewesen „Warum ist diese Montessorischule (auf einmal) nicht (mehr) in der Lage, diese Kinder zu beschulen?“.
Gibt es dafür vernünftige Gründe?
Hat sich etwas geändert? (Schulbegleitung/Einzelfallhelfer weggefallen? Andere Klassenleitung? Klassenzusammenlegung – dadurch zu viele I-Kinder?). Also wo liegt der Grund und die Begründung?

Natürlich kann man Klagen. Ob das große Erfolgsaussichten hat, kommt mitunter auf den Fall und die Verträge an. Dazu die Auslegung und Begründung.

Was mich wundert ist, dass es nach der 3. Klasse in die 4. Klasse dann war?
Bei Übertritt könnte ich das nachvollziehen. Zumindest bei 4-jähriger GS Variante. Bei 6-jähriger wiederum nicht.
Gemischte Klassen 1-4/3-4/1-6? Auch dort sehe ich eigentlich keinen Grund durch die Klassenzusammensetzung ohne weitere Gegebenheiten.

Gab es da ein „Statement“? Würde mich tatsächlich interessieren.

KeinFan
6 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Also, nichts ist weggefallen – Schulberg Leiter wäre weiterhin vorhanden. Es kam kein weitere I Kind dazu (die Zwillinge waren sowieso in verschiedene Klassen untergebracht). Es gab und gibt bei der Lokale Montessori einen Klassenlehrer wechseln nach der dritten Klasse. Die einzige Begründung war wie ich es geschrieben habe, die Schule fühlte sich nicht mehr in die Lage……
begeistert war und bin ich nicht.

Bla
6 Monate zuvor
Antwortet  KeinFan

Da wäre ich auch nicht begeistert.
Vor allem nicht, wenn man das nicht begründet hat bzw. begründen kann: Warum ist sie nicht in der Lage (war es allerdings bis Klasse 3?). Macht für mich so erstmal auch keinen Sinn. Nicht mehr in der Lage fühlen ist schon sehr schwach als Begründung … dann mal Beispiele nennen, warum das so wäre. Zu hohe Schülerzahl? Zusammenlegung? Fachkompetenz der alten Lehrkraft auf spezifische Inklusion vorhanden und bei neuer Klassenleitung nicht? Und sogar dafür gibt es ja eben die Schulbegleitung usw. als Ausgleich. Zumindest ein offenes Gespräch hätte man von allen Seiten voraussetzen und erwarten können finde ich persönlich. Vieles kann man ja auch so (ab)klären und Rahmen setzen, wieviel die Schule leisten kann und ob das in Ordnung für Sie (der Familie) und allen Beteiligten (auch ggf. Jugendamt/Schulbegleitung) usw. ist.

Kann ich so nicht nachvollziehen. Sollte so nicht Gang und Gäbe an Montessorischulen sein. Echt schade und enttäuschend, dass Sie solche Erfahrungen machen mussten.

Lehrer_X
6 Monate zuvor

Ich arbeite in äußerst heterogenen Klassen und erlebe dieses Jahr zum ersten Mal, was Lehrermangel für mich bedeutet. Abgesehen davon, dass viel Unterricht ausfällt und die Kids das als Belohnung feiern, heißt es, dass leider die, für die wir mehr Aufmerksamkeit bräuchten, genau durch andere in Vernachlässigung landen, weil man sich um immer mehr Schreihälse und andere kümmern müssen, die auf das Schulsystem nicht mehr klarkommen (einfach mal hinsetzen, Arbeitsmaterial rausholen, Aufgaben erledigen usw.).

Inklusion ist fair, aber derzeit der absolut unnötigste Fokus meiner Erfahrung nach. Das ist einer der wenigen Punkte, wo man wirklich mit Geld etwas erreichen könnte; Förderschulen mit ausgebildetem (!) Personal. Ich und all (!) meine Kollegen sind das nämlich nicht. Trotzdem werden es jedes Jahr mehr in den Regelklassen. Damit wird man niemandem mehr gerecht – auf beiden Seiten des Pults.