Wie viele Kinder erhalten Unterstützung beim Lernen – und wer unterstützt sie? Verschafft Nachhilfe Kindern aus wohlhabenden Familien einen Vorsprung oder bietet sie ein Weg zu mehr Chancengerechtigkeit? Zu seinem 50. Jubiläum ließ der Nachhilfeanbieter Studienkreis 2.000 Eltern schulpflichtiger Kinder von Forsa befragen, wer ihre Kinder beim Lernen begleitet und wie sie die Rolle von Nachhilfe im Bildungssystem bewerten.
Zentrale Ergebnisse im Überblick
- 62 % der Eltern sagen, dass ihre Kinder im laufenden Schuljahr irgendeine Form der Unterstützung beim Lernen erhalten haben. Am häufigsten helfen die Eltern oder andere Familienmitglieder selbst.
- Kinder, deren Eltern einen Haupt- oder Realschulabschluss besitzen, nehmen mit 25 % häufiger kostenpflichtige Nachhilfe als Kinder von Eltern mit Abitur oder Hochschulabschluss (19 %).
- Eine große Mehrheit (88 %) wünscht sich, dass alle Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern Nachhilfeunterricht nehmen können.
- 69 % glauben allerdings, dass Nachhilfe vor allem Kindern aus wohlhabenden Familien einen Vorsprung verschafft.
- 53 % halten Nachhilfe für eine wichtige Säule des Bildungssystems. Unter Eltern, deren Kinder selbst schon einmal Nachhilfe erhalten haben, sind 66 % dieser Meinung.
Wer beim Lernen hilft – und wann die Eltern nicht mehr selbst unterstützen können
Ein ganzes Schuljahr zu meistern, ohne Unterstützung beim Lernen zu erhalten – das ist eher selten. 62 Prozent der befragten Eltern geben an, dass ihr Kind im Schuljahr 2023/24 in irgendeiner Form Unterstützung erhalten hat. Bis etwa Klasse 10 helfen in der Hälfte der Fälle die Eltern oder andere Familienmitglieder. In den Klassenstufen 11 bis 13 unterstützt in immerhin 28 Prozent der Fälle immer noch die Familie. Gleichzeitig nehmen 17 Prozent in diesen höheren Jahrgängen kostenpflichtige Nachhilfe, zum Beispiel bei Privatpersonen oder in einem Nachhilfeinstitut. Ab Klasse 5 sind es sogar 19 Prozent. Schulische Förderangebote oder die Unterstützung durch Freunde und Bekannte spielen hingegen mit zehn beziehungsweise acht Prozent – über alle Klassenstufen hinweg – eine eher geringe Rolle.
Warum die elterliche Unterstützung manchmal an ihre Grenzen gerät, verraten zusätzliche Daten aus einer internen Umfrage des Studienkreises unter 405 Eltern, die sich im Mai 2024 beim Studienkreis nach Nachhilfe für ihr Kind erkundigt hatten. Auf die Frage: „Warum geben Sie Ihrem Kind nicht selbst Nachhilfe in dem Fach?“ antworteten mehr als die Hälfte (51 Prozent), dass ihnen das nötige Fachwissen fehlt. 36 Prozent verwiesen auf Zeitmangel und fast ein Viertel gab an, dass es schnell zu Streit kommt, wenn sich die Eltern als Nachhilfelehrkräfte anbieten. Am seltensten führten die Befragten an, dass ihnen das nötige pädagogische Wissen fehlt (20 Prozent).
Wer Nachhilfeunterricht nimmt
22 Prozent der von Forsa befragten Eltern gaben an, dass ihr Kind im Verlauf seiner Schulzeit schon einmal kostenpflichtige Nachhilfe erhalten hat. Unter den Eltern mit Kindern in Klasse 11 oder höher waren es 37 Prozent. Kinder von Eltern mit einem Haupt- oder Realschulabschluss hatten mit 25 Prozent etwas mehr Erfahrungen mit kostenpflichtiger Nachhilfe als Kinder, deren Eltern ein Abitur oder einen Hochschulabschluss besitzen (19 Prozent). Das Haushaltsnettoeinkommen hingegen machte keinen Unterschied.
Das hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass die Kosten für Nachhilfe seit 2011 über das staatliche Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) finanziert werden können, wenn Familien Transferleistungen wie Bürger- oder Wohngeld erhalten und die Lehrkräfte in der Schule die Förderung für nötig halten. Obwohl längst nicht alle Berechtigten ihren Anspruch abrufen, können viele Kinder heute dank BuT die Nachhilfe besuchen. Im Studienkreis beispielsweise liegt der Anteil der BuT-geförderten Schülerinnen und Schüler inzwischen bei rund einem Drittel.
„Immer wieder zeigen Studien, dass die soziale Herkunft in Deutschland eng mit dem Bildungserfolg zusammenhängt. Die Politik hat sich vorgenommen, diesen Zusammenhang zu entkoppeln. Dazu gehört, dass alle Kinder passende Förderangebote erhalten – insbesondere in Familien, in denen die Eltern nicht selbst unterstützen können. Der steigende BuT-Anteil in unseren Nachhilfeschulen und die Umfrage deuten in dieselbe Richtung: Nachhilfe kann hier einen wichtigen Beitrag leisten“, betont Felix Ohswald, Geschäftsführer des Studienkreises.
Was Nachhilfe bewirkt – auch über bessere Noten hinaus
Häufig sind es schlechte Noten, die Kinder in den Nachhilfeunterricht bringen. In 57 Prozent der Fälle kommt es durch kostenpflichtige Nachhilfe zu einer Verbesserung der Noten, so geben es von Forsa befragte Eltern an, deren Kinder schon einmal bezahlte Nachhilfe genommen haben. Auch jenseits der Noten wirkt sich die Nachhilfe häufig positiv aus. Jeder dritte Elternteil beobachtet, dass die Kinder durch die Nachhilfe bessere Lerntechniken anwenden, 29 Prozent finden, dass ihr Kind selbstbewusster geworden ist. Jeweils 18 Prozent beobachten außerdem eine höhere Leistungsbereitschaft und mehr Freude am Lernen und am Schulbesuch.
„Ich bin überzeugt, dass Nachhilfe viel erreicht, auch jenseits der Noten. Für eine Studie haben wir in Nachhilfestunden im Studienkreis hospitiert und mit den Lehrkräften und Jugendlichen gesprochen. Da wurde sehr deutlich, dass die Nachhilfe auch das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gestärkt hat – das belegen auch weitere Studien“, erklärt Eiko Jürgens, Professor für Pädagogik an der Universität Bielefeld. „Zum Beispiel haben sich einige Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal wieder getraut, sich in der Schule zu melden. Sie sind wieder sichtbarer geworden.“
Eine Studie unter 2.616 Eltern, Schülerinnen und Schülern in mehreren europäischen Ländern zur Wirksamkeit von Einzelnachhilfeunterricht im Auftrag des Online-Nachhilfeanbieters GoStudent liefert weitere Informationen dazu, wie Nachhilfe das Selbstvertrauen steigern kann. Demnach versteht knapp jede zweite befragte Person unter „Selbstvertrauen“ das Gefühl, gut auf Prüfungen und Tests vorbereitet zu sein. Etwa je ein Viertel empfinden Selbstvertrauen, wenn sie Probleme selbstständig lösen können beziehungsweise weniger Fehler bei Aufgaben und Tests machen. Besonders deutlich steigerte sich das Selbstvertrauen bei Befragten, die dank Nachhilfe ihre Noten verbessert hatten: Bei beinahe 90 Prozent dieser Schülerinnen und Schüler stieg mit dem Lernerfolg auch das Selbstvertrauen.
Wie Nachhilfe ins Bildungssystem passt
Zwar können dank Bildungs- und Teilhabepaket auch Kinder aus Familien mit sehr geringem Einkommen Nachhilfe nehmen – trotzdem glaubt eine Mehrheit von 69 Prozent, dass Nachhilfe vor allem Kindern aus wohlhabenden Familien einen Vorsprung verschafft. Gleichzeitig finden fast ebenso viele (68 Prozent), dass Nachhilfe dazu beiträgt, dass Schulkinder ihr Potenzial voll entfalten können. Der Wunsch ist groß, dass diese Möglichkeit allen zur Verfügung steht: Eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent der befragten Eltern ist der Ansicht, dass professionelle Nachhilfe allen Schulkindern unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zur Verfügung stehen sollte. Gut die Hälfte sieht Nachhilfe sogar als eine wichtige Säule des Bildungssystems in Deutschland. Fast ebenso viele (48 Prozent) vermuten, dass Nachhilfe auch dazu beitragen könnte, die Folgen des Lehrkräftemangels abzumildern.
Eltern, deren Kinder schon einmal Nachhilfeunterricht hatten, sehen diese Art der Lernförderung noch einmal deutlich positiver als Eltern, deren Kinder bisher keine Nachhilfe hatten. Zum Beispiel betrachten 66 Prozent von ihnen Nachhilfe als eine wichtige Säule des deutschen Bildungssystems. Unter denjenigen, deren Kinder noch nie Nachhilfeunterricht hatten, sind 50 Prozent dieser Meinung.
Dass die Akzeptanz von Nachhilfe steigt, zeigt sich auch daran, dass laut der Umfrage des Studienkreises nur zwölf Prozent der nachhilfeinteressierten Eltern die Lehrkräfte in der Schule lieber nicht informieren würden, dass ihr Kind Nachhilfeunterricht nimmt. Ein Vergleich mit älteren Studien zeigt, dass Eltern wenige Jahre zuvor häufiger auf Diskretion setzten. Noch 2007 befürchteten laut einer Studie im Studienkreis knapp 70 Prozent der Eltern von Nachhilfeschülerinnen und -Schülern, dass ihre Kinder in der Schule Nachteile bekämen, wenn die Lehrkräfte von der zusätzlichen Förderung erfahren würden.
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Dies ist eine Pressemeldung der Studienkreis GmbH.
Studienkreis bietet kostenlose Lernen-lernen-Kurse an und gibt Eltern Tipps zur Lernunterstützung
Eltern dürfen fachlich sehr schnell an ihre Grenzen geraten. Mir würde es vollkommen ausreichen, wenn sie sicherstellen, dass ihre Kinder die Hausaufgaben machen und die Lehrer bei Problemen mit der Arbeitshaltung, dem Sozialverhalten usw. nicht im Wege stehen, sondern kooperieren.
Sehe ich auch so. Danke.
Bildung ist ein Lebensstil. Kein off und on Ding.
So ist es. Bildung ist eine Lebenseinstellung zur beständigen Weiterentwicklung.
Hausaufgaben reichen von weiten nicht. Nicht für eine qualitative Ausbildung.
Lehrer geben immer seltener Hausaufgaben. Kann/soll ich mich dann raushalten oder erst recht aktiv werden?
Das klappt aber nicht immer. Die Vermittlung einer eigenständigen Arbeitseinstellung mit dem Wiederholen, der in der Schule vermittelten Lerninhalte zur Vertiefung des Stoff ist , wie sie sagen, wichtig sowie gegenseitiges Unterstützen der Schüler in der Schule.
“Mir würde es vollkommen ausreichen, wenn sie sicherstellen, dass ihre Kinder die Hausaufgaben machen”
Ist das so? Ich dachte, Eltern müssen mehr in die Verantwortung genommen werden – wie auch immer 😉
Und wie sollen die Kinder ihre Hausaufgaben “machen”, wenn sie diese nicht verstehen und die Eltern nicht machen können?
Es klingt mehr so, als würden Sie sich wünschen, dass es trotz allem keine Probleme gibt =/
Hausaufgaben im Jahr 2024 gestalten sich meiner Erfahrungen nach so, dass ein Schüler sie macht und sie dann in die Whatsapp-Klassengruppe schickt, wo jeder, der nicht komplett faul ist, sie abschreibt.
Das läuft so aber schon mal gar nicht,
jedenfalls nicht bei uns.
So erhält man im Krankheitsfall von Schulkameraden
noch nicht einmal per E-mail vermittelt, was erarbeitet
wurde und welche Hausaufgaben erledigt werden müssen.
Arbeitsteilung. Jeder macht eine Aufgabe und teilt sie ;).
Das ist purer Defaitismus , und es entspricht nicht der gelebten Wirklichkeit.
Sie erzeugen mit ihren Kommentaren immer wieder ein negatives Grundrauschen über unser Bildungssystem, dem Sie selbst als ein entscheidender Teil angehören.
Wen es hier die von Unfassbar genannten Fälle sind, wo das Kind an den HA scheitert und sich Eltern vergebens bemühen… ich finde das verständlich.
Was ich – bei Unfassbar – nicht verstand war, wie die Eltern das Machen der Hausaufgaben sicherstellen sollen, wenn es für alle in der Familie ein Problem darstellt
Auch früher gab es schon die Schüler, die ersthaft Hausaufgaben gemacht haben und die, die eher abgeschrieben haben. Wobei das noch nicht mal ein gutes Unterscheidungskriterium von guten und schlechten Schülern ist. Einige haben es sicher alleine nicht hinbekommen, andere hatten halt andere Prioritäten, wären aber durchaus in der Lage gewesen.
Ich ergänze: Dass die Eltern/Erziehenden die Hausaufgaben, Referate, etc. ihrer Sprösslinge nicht erledigen, sondern die Sprösslinge selbst. Es gibt genügend, die der Meinung sind, sie müssten ihren Lendenfrüchten die Aufgaben erledigen, so lernen die Früchtchen allerdings nichts, außer, jemand anders machst und ich stehe trotzdem gut dar.
Unselbstständigkeit wird im Moment extrem gefördert und am Ende wundern sich viele, warum die Sprösslinge nichts alleine gebacken bekommen.
Meinen Herzlichsten Dank, an diesen Teil der Erziehenden, die ihre Sprösslinge derart wattierend in Watte packen und dabei eine rosa-rote Brille tragen.
Das Lernen den Eltern aufzubürden, wenn sie nach 8 Stunden Arbeit müde und kaputt nach Hause kommen, ist eigentlich eine Frechheit. Man möchte fragen, wofür denn eigentlich der Lehrer bezahlt wird?!
Lernen muss maßgeblich in der Schule stattfinden, damit es nicht vom Elternhaus abhängt und dazu muss Lernen in der Schule wieder mehr möglich sein (Stichwort Disziplin) und wieder mehr gewollt sein (Stichwort keine Spaßschule).
Genau, wie kann man auch die Eltern in die Pflicht nehmen, sich um die Bildung und den Lernerfolg der eigenen Brut zu kümmern! Mit ihren Kindern zu lesen, zu üben, zu vertiefen oder Impulse zu setzen. Geld kassieren und es bequem haben, muss schließlich reichen.
Dann könnte man ja quasi den eigentlichen Unterricht auch direkt abschaffen, oder? Wäre doch was für Sie: Geld kassieren und es bequem haben.
Könnte man, richtig. Und was meine Bequemlichkeit angeht- das passt: noch 1412 Tage :-))
Schön für Sie! Ich geh dann weiter arbeiten, damit genug Geld für Ihre Pension reinkommt.
Dann aber fleißig sein, denn mit dann 40 ruhegehaltsfähigen Jahren und A15 wird’s ein hübsches Sümmchen. Noch 1411!
Sie projizieren mit ihren sarkastischen Bemerkungen ein stark verzerrtes und negatives Bild über ihre Berufskollegen in der Öffentlichkeit, und ich glaube eher nicht, dass Sie dem Bild eines Lehrers entsprechen.
Oh doch, viel stärker, als manche wahr haben wollen.
Lehrerin, wenn ich bitten darf!
Will ich einem Bild entsprechen? Sicher nicht- dafür kann ich mir nichts kaufen.
Noch 1410!
Das behaupten gewisse Lehrer immer gerne, um sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen. Kinder von Eltern, die dazu nicht willens oder in der Lage sind, bleiben dann ihrem Schicksal überlassen.
Ich habe zwei Nachrichten für Sie:
Eine gute und eine noch viel bessere!
Die gute Nachricht:
Da Lehrerdrohnen immer noch nicht über dienstlich gelieferte Borg-Assimilator-Naniden verfügen, kann keine üble Lehrdrohne dieser Welt ihre Kinder GEGEN DEREN INNEREN WILLEN dazu zwingen, auch nur IRGENDWAS zu lernen.
Der freie menschliche Wille (auch bei Kindern) ist und bleibt unverfügbar.
Die noch bessere Nachricht:
Trotz moderner, top-pädagogischer Spaßschule und bei mir (wie gesetzlich vorgeschrieben) natürlich ohne Hausaufgaben, ohne böööööösen Frooooooontalunterrrrricht (das “r” bitte rollen für extraböse Betonung) wird im Unterricht dieser Drohne (Model 447, Version 2.0) sauber dokumentiert jeder verpflichtende Inhalt auf mindestens zwei Wegen erklärt, demonstriert und auf mindestens zwei unterschiedliche Lernmöglichkeiten hingewiesen. Tatsächlich könnten Sie das theoretisch für jede einzelne Stunde aufgaben- und teilaufgabenscharf nachlesen. 😀
Sie fragen, was daran jetzt die bessere Nachricht ist?
Oh, ganz einfach: Durch die Anwendung von “Geliefert wie bestellt” landet Erfolg und Misserfolg da, wo er hingehört. 🙂
einfach ätzend, total zersetzend
Ich habe viel als Nachhilfelehrer gearbeitet. Besonders in Fällen, in denen das Verhältnis Eltern – Kind schon schwer belastet war durch den schulischen Misserfolg. Nachhilfe ist leider ziemlich teuer. Es wäre in der Tat gut, wenn es an Schulen solch ein individuelles Angebot gäbe.
In Universitätsstädten ist das auch so, dass man Studenten für Nachhilfe findet.
Der typische Nachhilfeschüler ist eben nicht auf dem Niveau ” Lesen üben” sondern höhere Mathematik, Latein , Englisch etc Grundschüler sind eher selten
Unsere Kinder sind keine “Brut”, und wir üben mit denen.
Es sind aber andererseits auch viele Eltern aus sehr unterschiedlichen Gründen
gar nicht in der Lage, ihren Kindern zu helfen.
Wieso sollen die Eltern lernen? Die Schüler sollen lernen! Stichwort: Selbständigkeit! Aber das ist heute anscheinend ein Fremdwort.
Wenn die Schüler*innen und deren Eltern die Hausaufgaben nicht zu lösen vermögen, scheint hier noch weitere Probleme zu geben
“Das Lernen den Eltern aufzubürden, wenn sie nach 8 Stunden Arbeit müde und kaputt nach Hause kommen, ist eigentlich eine Frechheit. Man möchte fragen, wofür denn eigentlich der Lehrer bezahlt wird?!”
Absolut! Aber who cares, leider.
Tja, mit übergroßen Klassen, zu wenigen Lehrern, mieser Ausstattung und obendrein häufigem spontanen Unterrichtsausfall (aus diversen Gründen) bleibt dieses Ideal eben eine Wunschvorstellung. Ohne die Eltern geht’s also kaum. Schon seit mindestens 15 Jahren nicht. Wenn wir nicht wären, würden die PISA-Ergebnisse noch viel gruseliger aussehen.
Ich persönlich hätte es als Mutter allerdings begrüßt, wenn man den Eltern, die sich tatsächlich kümmern, nicht dauernd vorwerfen würde, sie würden die Gesellschaft spalten und für ihr Kind “was Besseres” wollen. Seinem Kind Bildung zu vermitteln ist unter anderem auch ein Dienst an der Gesellschaft. Vergessen leider viele. Wir stünden insgesamt noch viel schlechter da, wenn die Eltern, die ihren Kindern helfen können, dies aus falsch verstandener Solidarität einfach bleiben ließen.
Anekdote am Rande: Ich erinnere mich, dass die Klasse meiner Tochter in der Grundschule einmal die Aufgabe bekam, von zu Hause die Bücher mitzubringen, in denen etwas über Burgen und das Leben darin steht. Einige Kinder hatten gar nichts dergleichen daheim. Bei uns im Haushalt waren es hingegen zu viele, als dass meine Tochter sie in dem Alter alle hätte schleppen können. Also fuhr ich sie an diesem Morgen mit der Büchertasche ausnahmsweise mal zur Schule und erntete hinter vorgehaltener Hand prompt Getuschel der anderen Eltern, plus den Spruch, mein Kind würde wohl auf Streber(!) getrimmt. Obwohl doch die ganze Klasse von den Büchern profitieren konnte. WTF?
(Solche Aufgaben wurden übrigens auch nie wieder gestellt.)
Danke für ihren sehr zutreffenden Kommentar.
Sie ziehen sich aus der Verantwortung, wenn Sie Ihre läppischen 8h als Argument heranziehen. Schule nimmt uns Eltern – völlig zu Recht – nicht unsere Aufgaben gegenüber unseren Kindern ab. Nach 8h Arbeit bleibt viel Zeit für die Kinder!
Herr Spazierstock hat natürlich in der Hinsicht recht, dass es den Kindern gegenüber fairer wäre, wenn Nachhilfe direkt in den Schulen allen angeboten würde, die sie benötigen und wollen. (Die Ressourcenfrage lassen wir hier jetzt mal außer acht.) Allerdings müsste man das qualitativ dermaßen gut hinbekommen, dass reichere Eltern am Ende nicht doch lieber wieder Einzelunterricht bei “Schülerhilfe”, “Studienkreis” etc. buchen.
Hinzu kommt: Staatliche Nachhilfe hält bildungsaffine Familien auch nicht von Museums- und Bibliotheksbesuchen, Leseabenden, Bildungsreisen, Tischgesprächen usw. mit ihren Kindern ab. Man darf nicht unterschätzen, wieviel Bildung ca. zwei Jahrzehnte lang völlig nebenher im normalen Familienalltag vermittelt wird, wenn die Familie entsprechend gepolt ist. Die Kinder aus diesen Familien werden immer einen Vorsprung haben. Man kann versuchen, ihn zu verkleinern, aber weg bekommt man ihn nie.
„Hinzu kommt: Staatliche Nachhilfe hält bildungsaffine Familien auch nicht von Museums- und Bibliotheksbesuchen, Leseabenden, Bildungsreisen, Tischgesprächen usw. mit ihren Kindern ab. Man darf nicht unterschätzen, wieviel Bildung ca. zwei Jahrzehnte lang völlig nebenher im normalen Familienalltag vermittelt wird, wenn die Familie entsprechend gepolt ist. Die Kinder aus diesen Familien werden immer einen Vorsprung haben. Man kann versuchen, ihn zu verkleinern, aber weg bekommt man ihn nie.“
So! Das ist der entscheidende Punkt, weshalb es weder Chancengleichheit noch Chancengerechtigkeit geben wird. Die Grundlage für Bildung wird gleich nach der Geburt in den Familien gelegt. Ab diesem Zeitpunkt öffnet sich bereits die Schere und bis zum Eintritt in die Schule ist die Schere schon gewaltig offen, so dass einige Kinder auf der 10 ten Perzentille sind und andere ihren Weg auf der 90 ten Perzentille zurückgelegt haben.
In Schule und vorher Kita kann man lediglich versuchen, die Schere nicht weiter zu öffnen oder idealerweise etwas zu verkleinern, aber schließen wird man sie nicht können.
Und leider kann man die Ressourcenfrage im Licht massiv unterbesetzter Schulen nicht außer acht lassen, denn dadurch fallen zuerst schulinterne Förderkurse weg, Differenzierungs- und Teilungsstunden werden gestrichen und der einzelne Lehrer steht vor der oft unmöglichen Aufgabe, auf drei bis vier Differenzierungsstufen gleichzeitig zu unterrichten. Bei voller Klassenstärke und – je nach Schultyp – mit einzelnen Schülern, deren Interesse an Bildung nahe Null liegt. Mit den nötigen Ressourcen, deren Ausbildung und Einstellung man sich seit über 15 Jahren gespart hat, wäre durch die Schule deutlich mehr machbar.
Zustimmen möchte ich Ihnen bezüglich der Rolle der Familie, wenn es darum geht, ein bildungsaffines Setting zu schaffen. Das beginnt schon lange vor der Schulzeit und sollte Eltern auch nicht überfordern: Bilderbücher ansehen, vorlesen, später gemeinsam lesen, Neugier und Wissensdurst wecken. Und ja, das sollte auch nach 8 Stunden im Beruf möglich sein.
Den Eltern meiner Schüler und Schülerinnen sage ich klar und deutlich, dass ich von Ihnen nicht erwartet, dass sie Ihren Kindern den Unterrichtsstoff höherer Klassen (durchaus auch ab Klasse 7) beibringen. Sie sollten sie aber eben dazu anhalten, selbständig zu üben, auch einmal nach Tutorials zu suchen oder sich mit ihren Fragen an Mitschüler oder den Lehrer zu wenden.
Korrekt. Das sind Aktivitäten, die normalerweise einfach “passieren”. Die zum Alltag gehören, weil sie den Kindern und einem selbst Spaß machen bzw. ein Bedürfnis sind. Man macht das gar nicht, um die Kinder zu bilden, und man denkt als Eltern auch nicht darüber nach, welchen Effekt auf die Bildung das haben könnte. Der fällt einem erst nach ein paar Jahren auf. Zum Beispiel, wenn die Kinderärztin sich über den Wortschatz wundert.
Und natürlich ist die Ressourcenfrage wieder einmal die Crux bei der Chancengleichheit. Aber das Fass wollte ich hier gar nicht erst aufmachen, denn hier weiß ohnehin jeder, wie es um die Prioritäten der Bundesländer bestellt ist.
Ach, wenn beide arbeiten oder die Eltern einen Migrationshintergrund haben.
Auch das geht, wenn die Eltern ihren Kindern den Wert von Bildung vermitteln und vorleben!
Ich glaube, das Beispiel der afghanischen Mutter, erste Flüchtlingswelle, brachte ich schon einmal – sie war Analphabetin, der Vater soweit ich weiß, gering gebildet – die Kinder lernten sehr schnell die deutsche Sprache, zählten in kurzer Zeit zu den leistungsstärksten ihrer Klassen, auch das Mädchen. Soweit ich weiß bekamen alle 3 Gym-Empfehlung. Die Mutter sagte mir, sie hätte auch gern die Schule besucht und sie will, dass ihre Kinder die Chancen, die die Eltern nie hatten, gut nutzen. Die Eltern konnten ihren Kinder in schulischen Belangen null helfen und lebten jahrelang in einem kleinen Flüchtlingscontainer. Die Kinder erhielten in den ersten Jahren in der GS DaZ-Förderung, aber von sonstiger Nachhilfe weiß ich nichts.
Ja und? Das entbindet dann vollkommen von der Verantwortung für die selbst gewählte Lebensweise bzw. die eigenen Bratzen?
Bratzen, soso…
Achtung Stöckchen!
Brut darf man ja nicht sagen…
Sagen dürfen Sie das schon. Nur sollten Sie auch mit den absehbaren Reaktionen klar kommen.
Kinder als Bratzen zu bezeichnen kling sehr wirr.
https://www.youtube.com/watch?v=rrVDATvUitAhttps://www.youtube.com/watch?v=CvglW3KNSsQ
Dann sähe man was?
Stimme zu.
Erklären Sie das aber mal den anderen 90% der Eltern, insbesondere den politisierten Verbandsvertretern…
Selbständigkeit mit 11 oder 13 Jahre ist eine Mache, die zu lange ihre Lauf nimmt (alle wiederholen es wie Papageis, ohne den Ausmaß wirklich zu verstehen und dann sind die Eltern wieder dran, natürlich) und diese Mache schadet den Kinder in einem kranken Ausmaß.
Mache????
WIe man ganz genau live betrachten kann, durch diese Selbstständigkeit, Selbstständigkeit und noch mal viel Selbstständigkeit sind die deutsche Kinder nicht nicht schlauer geworden, ganz in Gegenteil. Die Kinder brauchen qualitative Führung, da wir über den Kinder reden, die erst lernen sollen, wie und wohin es lang geht.
Welche Art von Selbständigkeit meinen Sie? Das selbständige Erarbeiten von Unterichtsstoff, oder das selbständige Üben und Erledigen von Hausaufgaben? Das sind meiner Meinug nach zwei verschiedene Sachen.
Selbstständigkeit? Ja, wo ist sie denn? Manch eine/einer kann sich mit 10 Jahren noch nicht mal die Schuhe binden, geschweige denn LERNEN.
Keiner wüsste im Notfall (= Handy vergessen / Akku leer) eine wichtige Handynummer auswendig, manche finden nicht mal zu Fuß den Heimweg von der Schule ! Auf`m Dorf!!! 🙁
Ja, da fehlt dann die “qualitative Führung”, im wahrsten Sinne.
Nur das Gedaddel mit dem Smartphone, DAS klappt! Bei allen!
Außerdem, bei so viele verlangte Selbstständigkeit brauchen die Kinder überhaupt nicht in der Schule zu gehen, Homescholling reicht es und es wäre gesunder, auf jeden Fall.
Dann hätten die Eltern ja noch mehr Verantwortung als nur den Teil mit den Hausaufgaben… Und prangern Sie nicht die viele Selbstständigkeit an? Mit ihrer Forderung nach Homeschooling widersprechen Sie sich komplett selbst.
Es heißt Homeschooling!
“Jeder zweite Elternteil …” – eher die Mütter oder die Väter? 🙂 Ich habe da so eine Vermutung …
Interessante Zahlen.
Die hohen Gesamtanteile wundern mich einerseits – andererseits auch wieder nicht, wenn ich mir die gelebte Differenz zwischen emotional gefordertem “Unterricht” (=optimalerweise Bespaßung mit Notengarantie) einerseits und den dann im Vergleich anstehenden Klassenarbeiten/Abschlussprüfungen andererseits anschaue.
Der Trend geht langsam aber stetig Richtung “öffentliche Schule USA”:
– maximale (da umsonst) “Wertschätzung”, “Serviceorientierung”
– jeder ne Urkunde, jeder nen “Teilnahmepreis”
– wer was ist oder werden will: Geld zieht zunehmend die Grenze, private Zusatzaufrüstung für den (ausserhalb stastlicher Schonräume weiterhin harten) Wettbewerb
Geliefert wie bestellt.
Aber was, wenn die sich immer weiter verschlechternden Leistungen aller Schularten nichts mit der Reform der Bundesjugendspiele zu tun hat?
Wahrscheinlich liegt es am Gendern oder haben Sie noch irgendwas, dass Sie nervt? 🙂
Mit Petitessen wie Bundesjugendspielen oder Gendern hat das -wie Sie ja vermutlich auch implizieren wollen- garnichts zu tun.
/shrug
Wäre ‘das Gendern’ tatsächlich eine Petitesse, würden nicht der bloße Begriff oder schnöde Doppelpunkte hundertfach Traffic und Schnappatmung auslösen.
Wenn ein Fünftel bis ein Viertel meiner Kunden, Schüler, Patienten etc. einen Ersatz- oder Notdienstleister beanspruchen müssen, würde ich mich durchaus wundern und Konsequenzen daraus ziehen.
Im System Schule tut man das natürlich nicht und schiebt es auf Gott und die Welt.
In jeder anderen Branche wäre das eine Vollkatastrophe!…die in vielen Fällen das Verschwinden vom Markt zur Folge hätte.
Genau das! Das System “Schule” in all seinen Ausprägungen scheint das einzige zu sein, das jegliche Änderungen in der Gesellschaft ignorieren kann. Schließlich hat sich die Gesellschaft nach den Schulen zu richten, das war nämlich schon immer so!
Es wird frittiertes Speiseeis gefordert (anstrengungsloser Spaßunterricht ohne Hausaufgaben, Druck, am besten ohne Noten) – wenn das ERGEBNIS davon dann eintritt (in so einem Unterricht wird halt nicht mehr so viel gelernt, dafür fühlen sich die SuS logischerweise wohler) … wird sich auch beschwert.
Bitte wählen Sie Ihre bevorzugte Produktvariante.
Wer genau fordert das? Das System? Die Lehrkräfte? Sind denn die Lehrkräfte das System, Teil des Systems, Teil der Gesellschaft? Ich bin verwirrt.
Vielleicht ist Schule in Deutschland aber einfach so, weil sie seit Jahrzehnten möglichst wenig kosten und im Haushalt einen eher geringen Posten ausmachen soll.
Einfach mal auf das, was man wahr nimmt angemessen reagieren, das wärs doch schon, oder? Ist wohl aber schon zu viel an Flexibilität.
Welche Konsequenzen genau wären das?
So viel Zeit und Energie habe ich gerade nicht, um das niederzuschreiben.
Sie sprechen (vermutlich unbewusst, dennoch zielsicher) genau das Problem an:
“Kundengaltung”
“Serviceorientierung”
Genau DAS ist der Ungeist, der natürlich nicht mehr in die Flasche geht.
Denn genau daraus entsteht (auf Jahrzehnte hinaus) die bei näherer Betrachtung völlig irrsinnige Vorstellung, dass Schüler und Eltern das System letztlich bestimmen sollten.
Ich gebe Ihnen auch mit dem “Notdienst”-Vergleich völlig recht:
Notarzt: “Sie haben einen diabetischen Schock und müssen sofort ins Krankenhaus! Weiterhin müssen Sie dringend Ihre Ernährung umstellen, wenn Sie das hier überstanden haben!”
Patient: “Eyyyy nnnnnnnnaaaaaaiiiiiiin! Ich will aber jetzt Nutella löffeln und Playstation spielen! Krankenhaus ist doooooof!!!! Geben Sie mir ne Spritze, dass es nix mehr weh tut! Ausserdem ist das bogyshaming, Sie ****!”
Leitzentrale: “Also, Herr Notarzt, der Kunde ist König! Geben Sie die Spritze, statt hier autoritär und beleidigend zu werden! Sie halten sich wohl für was besseres, nur weil Sie Arzt sind!”
Notarzt: “Ok. Geliefert wie bestellt.” *spritzereinsteck*
Sie besorgen eine staatliche öffentliche Dienstleistung und die ist weder Selbstzweck noch existiert sie, um Lehrern ein unbekümmertes Leben zu verschaffen.
Richtig.
Das ist absolut zutreffend.
Wie Sie als Branchenkenner wahrscheinlich wissen, sind unter bestimmten (auf extrem viele SuS mittlerweile zutreffenden) Bedingungen nun zum Beispiel Hausaufgaben in NRW faktisch verboten.
Dies wurde so gewollt, ergo bestellt.
Also richte ich mich danach, muss ich ja auch. (Auch wenn ich weiß, dass viele LuL das nicht tun)
Ich liefere daher.
Das ERGEBNIS der Bestellung durch interessengeleitete, uneinsichtige und nicht fachkundiger Bestimmer (SuS, E) via ihrer Transmissionsriemen (“Verbände”, Parteien, Politik) ist also:
Ich habe weniger Arbeit, die SuS auch.
Nicht, weil ich das selbstherrlich so entscheide, sondern weil es gültiges, stehendes DienstRECHT ist.
Natürlich ist das “Hausaufgabenverbot” in WIRKLICHKEIT eine absolut fahrlässige Dummheit, ein Einknicken vor Unbildung und emotionalem Gequake.
Etwa vergleichbar mit der “Schlauheit” des fiktiven Diabetispatienten aus dem Beitrag oben.
Da können Sie mich gerne so doof finden wie Sie es wünschen – nicht “ich” treffe diese Entscheidungen.
Sondern die Besteller.
So wie “Sie” auch im Krankenhaus sich selbst entlassen können, fast egal was der Arzt sagt.
Der Arzt hat nur den Vorteil, dass er sich die Verweigerung rechtsgültig quittieren lassen kann…
Da ich nicht in NRW tätig bin, weiß ich das nicht.
Über Sinn und Zweck von Hausaufgaben kann man offenkundig streiten und es wird auch getan.
Ich kann mir gut vorstellen, dass unter diesen Voraussetzungen Schüler und Eltern sehr höflich um freiwillige Vertiefungsaufgaben für die Zeit außerhalb des Unterrichts nachsuchen.
Ansonsten freut es mich, dass Ihr Leben stetig einfacher und unkomplizierter wird. Dann haben Sie sicherlich mehr Ressourcen für Beziehungsarbeit, Motivierung, Binnendifferenzierung und Exploration von vertiefenden Inhalten und spannende Exkursionen.
Tatsächlich tun das einige wenige Kinder/Eltern (eben diejenigen, denen Bildung was wert ist) – dem komme ich auch gerne nach.
Zur Überraschung von genau null Personen ziehen die ihren Mit-SuS noch weiter davon als ohnehin schon…bitte Dauerschleife “Mimimi Uuuuungleichheit im Schulsystem” aktivieren. 🙂
Die Ressourcen hätte ich wohl zum Teil jetzt übrig – aber warum genau nochmal sollte ich zur geplanten Selbstabnutzung zurückkehren oder mich da selbst “platt machen”?
Danke nein, heute muss ich wieder mindestens 5 K Schritte rausholen, das Schuljahr ist noch lang.
“(…)dem komme ich auch gerne nach.”
Das ehrt Sie.
“Zur Überraschung von genau null Personen ziehen die ihren Mit-SuS noch weiter davon als ohnehin schon…bitte Dauerschleife „Mimimi Uuuuungleichheit im Schulsystem“ aktivieren.”
Da wären wir wieder beim Thema Motivation und spannenden Inhalten und Binnendifferenzierung.
“Die Ressourcen hätte ich wohl zum Teil jetzt übrig – aber warum genau nochmal sollte ich zur geplanten Selbstabnutzung zurückkehren oder mich da selbst „platt machen”?”
Hätten Sie keinen Nutzen, wenn auch nur komplett egoistisch, von der Vertiefung von spannenden Themen oder Aspekten abseits des 08/15-bilullshit-Curriculums oder an spannenden Ausflügen oder einfach an der Tatsache, dass Sie mit Ihren Anvertrauten, mit denen Sie vielleicht viele Jahre verbringen müssen, eine harmonisch-familiäre Beziehung pflegen?
“Danke nein, heute muss ich wieder mindestens 5 K Schritte rausholen, das Schuljahr ist noch lang.”
An einem normalen Arbeitstag mache ich 20K Schritte und mehr. Ihre Schule ist wohl sehr klein?
Natürlich macht spannender, möglichst stark auch durch SuS mitbestimmter Unterricht (also richtig, nicht nur vorgetäuscht) sehr viel Spaß.
Das ist (jedenfalls für mich) ja garnicht die Frage.
Ich schaue auf meinen Stundenplan, schaue auf meine Lerngruppen:
Zwei von sieben Lerngruppen bieten diese Möglichkeit.
Denen werde ich das also anbieten bzw. nahelegen, alt/reif genug für einen Akt innerschulischer Demokratie sind sie.
Glückwunsch zu den 20K, da ist bei uns die Fläche zu klein – abstauben kann ich ohne Extrasport leider nur bei “Stockwerke”. 🙁
Sie haben mal wieder geliefert wie bestellt, von wem auch immer.
” … irgendeine Form der Unterstützung …” ist doch sehr schwammig. Die habe ich sicher bei meinen Kindern auch geleistet, obwohl sie sonst sehr gut ohne Unterstützung klar kommen. Hier dürfte man vielleicht etwas mehr abgrenzen, was wirklich als essentielle Unterstützung gewertet wird.
Hausaufgaben gehören abgeschafft!
Ihr Wunsch ist mir seit ca. 1 Jahr Befehl: Null Hausaufgaben bei mir.
Ergebnis?
Gute SuS werden besser, schlechte SuS werden schlechter.
Wer hätte DAS nur ahnen können…für mich ist es super, von den SuS gibt es in jedem Fall Liebesblicke.
Und Noten! Und Klassenarbeiten! Und Leistung! Und Schulpflicht! Und Fächer, auf die die Kids keinen Bock haben! Und überhaupt alles, was irgendwie unangenehm werden könnte!
Was könnten wir denn noch so abschaffen?
Ich vermisse die Hinweise aufs Grundgesetz, dass die Schule für Bildung und Lernerfolg verantwortlich sei usw.
Dann schauen Sie einmal ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland,
was dort an Inhalten steht.
??Warum wohl der Hinweis von mir?? Dachte eher an die Redaktion.
Relevant sind die Landesverfassungen.
Da steht auch gleich am Anfang viel drinnen – aber vermutlich dürfte so einiges davon Kopfschütteln auslösen. 🙂
(Anderes wiederum nicht, das viele gut finden)