MÜNSTER/MÜNCHEN. Sprache gilt als Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und Grundlage für Bildung. Doch immer mehr Kinder können nicht flüssig lesen und sicher schreiben. Das ist alarmierend, denn häufig fehlen grundlegende Kenntnisse über unsere Alphabetschrift, die für alle Schulfächer notwendig sind. Das vom Bundesbildungsministerium in diesem Schuljahr initiierte Startchancen-Programm soll nun insbesondere die Basiskompetenzen von sozial benachteiligten Kindern fördern. Das Ziel: Die Anzahl der Kinder, die die Mindeststandards im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht erfüllen, soll innerhalb der nächsten zehn Jahre halbiert werden. Das Lernserver-Institut bietet mit individueller Lese-Rechtschreib-Diagnostik, basierend auf der Münsteraner Rechtschreibanalyse, sowie passgenauen Förderplänen und -materialien bereits seit langem erprobte und bewährte Lösungen, um dieses ehrgeizige Ziel umzusetzen.
Zahlreiche der jetzt am Startchancen-Programm teilnehmenden Schulen setzen das Lernserver-Tool, ein Rundum-Angebot für die Lese-Rechtschreibförderung aus digitalen und analogen Elementen, schon seit vielen Jahren erfolgreich ein. So zum Beispiel die Katholische Grundschule Passstraße in Aachen. Lehrerin Doris Schneider schätzt den Einsatz der individualisierten Materialien in Förderkursen und in der Wochenplan-Arbeit: „Der Lernserver setzt bereits im Wahrnehmungsbereich an, das ermöglicht uns die zielgerichtete Förderung auch schwächerer Kinder.“
Das Land Bremen hat vor etwa dreieinhalb Jahren unter anderem aus diesem Grund eine Landeslizenz für seine Schulen angeschafft. Das Fazit bislang: Schulen, die das Lernserver-Programm konsequent einsetzen, haben sehr gute Erfolge zu verzeichnen. (s.a. https://www.news4teachers.de/2023/10/gute-resultate-in-der-rechtschreibfoerderung-erzielt-bremen-arbeitet-mit-dem-lernserver-tool-fuer-schulen/)
Was bietet der Lernserver?
Das Besondere an dem vor über 20 Jahren an der Universität Münster entwickelten und kontinuierlich ausgebauten Förderprogramm: Lehrkräfte können durch die exakte Diagnose und automatisch generierte, individuell zusammengestellte Förderordner auch bei großer Heterogenität in der Klasse genau dort ansetzen, wo die einzelnen Kinder beim Lernen ausgestiegen sind, beziehungsweise wo sie Unterstützung benötigen, um ihre Kompetenzen stabil aufzubauen.
Darüber hinaus liefert der Lernserver Materialsammlungen für Unterricht, Förderung und Lerntherapie, Lehrwerke, Trainingshefte und Elternpakete und bietet Schulungen sowie die Ausbildung von Ehrenamtlichen und Externen an.
Mit dem Startchancen-Programm aufstocken oder durchstarten
Die Startchancen-Budgets können Schulen bundesweit auch für Lehr- und Lernsoftware sowie Förderdiagnostik und -materialien wie das Lernserver-Programm verwenden. (Details finden Sie auf den Internetseiten des Kultusministeriums Ihres Bundeslandes.)
Zahlreiche Schulträger und Kommunen stellen ihren Schulen die Lernserver-Bausteine über eine Lizenz zur Verfügung. Startchancen-Schulen haben jetzt die Möglichkeit, zur Verfügung gestellte Budgets zu nutzen, um Zusatzangebote zu buchen. Dazu gehören beispielsweise gedruckte oder ergänzende Materialien sowie Schulungen.
Kontaktieren Sie uns! Weitere Infos unter www.ls-lnk.de/startchancen sowie per E-Mail an info@lernserver.de.
Wie arbeiten Schulen mit dem Lernserver?
Am Anfang steht fast immer die Diagnose, mit der sich Lehrkräfte einen Überblick über die Leistungsstände ihrer Schülerinnen und Schüler verschaffen können. Auf Basis dieser einfachen, aber sehr präzisen Testung wird dann das individuelle Fördermaterial erstellt. Die Auswertung läuft automatisiert mit KI-Unterstützung in 233 Fehlerkategorien. Selbst kryptische Schreibungen erkennt das Programm dank des langjährigen Einsatzes: Bei insgesamt 266 Testwörtern (verteilt auf 6 Teststufen) gibt es bisher über 520.000 gespeicherte unterschiedliche Fehlschreibungen. Im nächsten Schritt werden die Lernordner automatisch zusammengestellt – entweder auf ein einzelnes Kind oder auf Kleingruppen mit demselben Leistungsniveau abgestimmt.
Die individualisierten, analogen Übungsmaterialien lassen sich flexibel in Förderstunden oder während des regulären Unterrichts, im Nachmittagsbereich oder auch in außerschulischen Settings einsetzen. Oftmals arbeiten die Kinder eigenständig in kleinen Fördergruppen oder im Wochenplan an ihrem persönlichen Ordner. Die Lehrkraft, Lernbegleitung oder Betreuung übernimmt die Anleitung und Kontrolle. Darüber hinaus stehen Lehrkräften Unterrichtsmaterialien, sogenannte „LernSets“, für den regulären Rechtschreibunterricht zur Verfügung. Diese digitalen Materialsammlungen werden aufgrund ihrer inhaltlichen Vollständigkeit und ihres Umfangs auch in der Lehrerausbildung geschätzt.
Auch wenn die Rechtschreibung zunächst im Vordergrund erscheint: Die Förderung der Leseflüssigkeit, der Ausbau des Wortschatzes, die Erweiterung der Ausdrucksfähigkeit sowie das Training der Handschrift sind keineswegs Nebeneffekte des Lernserver-Programms, sondern wurden bei der Entwicklung gezielt mitgedacht. Ein Grund, weshalb die Materialien in der Regel im Papierformat bearbeitet werden. „Uns ist es wichtig, dass die Kinder mit der Hand schreiben, weil auf diese Weise Buchstaben, Buchstabenverbindungen und ganze Wörter erfahrbar werden, was für den Lernprozess zentral ist“, erklärt Lernserver-Projektleiterin Maria-Valentina Westermann. „Natürlich können die Arbeitsblätter aber auch mit einem Stift auf dem Tablet bearbeitet werden.“
Ideale Förderung – gerade auch für DaZ-Kinder
In der Testung wird darüber hinaus auch überprüft, welche Voraussetzungen und Grundkenntnisse dem Kind noch fehlen. Das ist besonders wichtig für den DaZ-Bereich, denn die Vorkenntnisse und Lernvoraussetzungen der Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen oder bereits sprechen, können extrem unterschiedlich sein. Das Material geht auch deshalb weit über die klassische Rechtschreibförderung und den orthographischen Bereich hinaus und umfasst beispielsweise auch Hör- und Wahrnehmungsübungen sowie Übungen zu Betonung und Vokallänge.
NEU ab Herbst: Vorläuferfähigkeiten stärken
Im Herbst 2024 erweitert der Lernserver außerdem sein Programm und stellt zwei zusätzliche Förderprogramme vor: Das eine widmet sich dem nachträglichen Aufbau wichtiger Vorläuferfähigkeiten in der Schule. Hier sollen Lücken geschlossen werden, die bereits im Kindergartenalter entstanden sind, wie zum Beispiel in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik, Konzentration und Lernmotivation.
Das zweite zielt darauf ab, Kindern einen verspäteten Einstieg in die Schrift zu ermöglichen. Dieses vollständige Förderprogramm ist eigens für Kinder, die in der 3. bis 6. Klasse noch nicht lesen und schreiben können, konzipiert worden und soll Lehrkräfte der Sekundarstufe entlasten – sowohl bei der Erkennung von Defiziten als auch bei notwendigen Fördermaßnahmen.
Für welche Klassenstufen und Bildungseinrichtungen eignet sich das Lernserver-Angebot?
Grundschule, weiterführende Schule, Berufsschule, außerschulischer Bereich – das Lernserver-Programm lässt sich in nahezu jeder Altersstufe einsetzen. Auch nach der 7. Klasse, wenn die Förderung nur noch selten in der Schule stattfindet, der Bedarf jedoch nach wie vor groß ist, bietet der Lernserver eine Lösung für das eigenständige Training oder die Arbeit mit Lernbegleitung.
Unterstützung für Lehrkräfte
Besonders hilfreich für Lehrkräfte: Für jede Übung beziehungsweise jedes Arbeitsblatt gibt es ein Lösungsblatt mit Erklärungen und didaktischen Hinweisen. Insbesondere auch für Ehrenamtliche, Unterstützungspersonal oder fachfremde Lehrpersonen sind diese Anleitungen und Informationen wertvoll. Schülerinnen und Schüler, vor allem Jugendliche, können damit aber auch allein arbeiten und sie zur Selbstkontrolle nutzen.
Für Lehrkräfte der Sekundarstufe, die nun Kinder unterstützen müssen, die noch auf Grundschulniveau sind, liefert das Material ebenfalls entsprechende Erklärungen und Hilfestellungen.
Darüber hinaus bietet das Lernserver-Team Schulungen für Lehrkräfte und Kollegien an sowie Weiterbildungen für Lehrkräfte, therapeutisches und außerschulisches Personal.
Speziell für die Elternarbeit gibt das Lernserver-Institut Lehrkräften außerdem Info-Material und Argumentationshilfen an die Hand. Darin werden unter anderem Fragen beantwortet wie „Warum ist das Lesen und Schreiben zentral für den Bildungserfolg des Kindes?“ oder „Weshalb sollte diese Fördermaßnahme vom Elternhaus unterstützt werden?“
„Unsere Motivation ist es, Lehrkräften zu ermöglichen, ihre Schülerinnen und Schüler im Bereich Lesen und Schreiben wirklich gezielt zu unterstützen und dabei sowohl die verschiedenen Voraussetzungen der einzelnen Kinder mitzudenken als auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen der Schriftsprache selbst“, sagt Maria-Valentina Westermann. „Lehrkräfte brauchen mehr als ein paar kleine Übungen im Schulbuch. Mit dem Lernserver-Material können sie alle Kinder gezielt und entspannt unterstützen: jene, die noch gar keine Berührungspunkte mit dem Lesen und Schreiben hatten, und jene, die sich nur punktuell mit der Rechtschreibung schwertun.“
Veranstaltungshinweis
Sichere Basis – Basiskompetenzen und Vorläuferfähigkeiten
Um die neue Extra-Stunde „Sichere Basis“, die ab dem kommenden Schuljahr an niedersächsischen Grundschulen eingeführt wird, dreht sich eine Veranstaltungsreihe im September, in der passende Materialien und Konzepte für die Förderung von Basiskompetenzen und Vorläuferfähigkeiten vorgestellt werden.
Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Lehrkräfte aus Niedersachsen; eingeladen sind explizit Grundschullehrkräfte aller Bundesländer.
Termine:
Mittwoch, 11.09.2024, 16 Uhr: Sichere Basis – Vorläuferfähigkeiten
Mittwoch, 18.09.2024, 16 Uhr: Sichere Basis – Einstieg in die Schrift
Mittwoch, 25.09.2024, 16 Uhr: Sichere Basis – Schriftsprache und sozio-emotionale Kompetenzen
Anmeldung über https://vbe-laender-akademie.de/
Weitere Infos erhalten Sie auch unter www.ls-lnk.de/startchancen sowie per E-Mail an info@lernserver.de.
Dies ist eine Pressemeldung des Lernserver-Instituts, Verlag für Bildungsmedien GmbH.