SCHWERIN. Neues Schuljahr, alte Probleme: Erneut konnte Mecklenburg-Vorpommern nicht alle offenen Leitungs- und Lehrerstellen an Schulen besetzen. Während die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft daher pessimistisch in die Zukunft blickt, hofft Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) noch auf einen motivierten Schulstart.
Nach sechswöchigen Sommerferien hat für 164.200 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr begonnen. Darunter sind nach Angaben des Bildungsministeriums auch 14.500 Erstklässler*innen, für die es am Samstag feierliche Schuleinführungen gegeben hatte. „Ich wünsche allen Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Beschäftigten an den Schulen einen guten Start ins neue Schuljahr. Ich hoffe, dass alle eine schöne Ferienzeit hatten und motiviert in die Schule kommen. Allen Kindern und Jugendlichen wünsche ich viel Glück und Erfolg, dass sie Freude am Lernen haben und sie ihre gesteckten Ziele umsetzen können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) zum Schulstart.
Mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 warten einige Neuerungen auf Schüler*innen und Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern. Bildungsministerin Oldenburg verwies beispielsweise auf das sogenannte Leseband, dass sich nun durch alle Jahrgangsstufen der Grundschule ziehe. Damit würden an jedem Schultag 20 Minuten gezielt dafür genutzt, das Lesen zu üben. Als Reaktion auf offenkundige Defizite bei grundlegenden Kompetenzen stehen zudem für Grundschulkinder in den Jahrgangsstufen 3 und 4 pro Woche fortan zusätzlich eine Stunde Deutsch und eine Stunde Mathematik auf dem Stundenplan (News4teachers berichtete).
Mit dem Startchancen-Programm würden benachteiligte Schüler*innen besonders unterstützt. Von diesem Bund-Länder-Programm profitieren laut Oldenburg 72 Schulen an 70 Standorten. Das Land erhalte jährlich 17 Millionen Euro Bundesmittel. Gestärkt werden solle auch die Erste-Hilfe-Ausbildung an weiterführenden Schulen und die berufliche Orientierung. Am Montag startete auch für 36.400 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft das neue Ausbildungsjahr.
Unterricht in neuen Schulgebäuden
Wie die Ministerin weiter betonte, setzen Land und Kommunen ihre Schulbauoffensive fort. Mehr als 40 Schulbauvorhaben mit Gesamtinvestitionen von rund 200 Millionen Euro seien in diesem Jahr abgeschlossen worden oder stünden kurz vor der Vollendung, 24 weitere würden begonnen.
Rund 22,5 Millionen Euro seien allein in den Ersatzneubau der Europaschule in Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) investiert worden, mehr als neun Millionen in die Erweiterung der Regionalen Schule «Robert Koch» in Grimmen (Landkreis Vorpommern-Rügen). Der Neubau der Regionalen Schule «Käthe-Kollwitz» in Bützow (Landkreis Rostock) habe 30 Millionen Euro gekostet. Von 2024 bis 2027 würden über das Schulbau-Programm zusätzlich 400 Millionen Euro für Neubauten und Schulsanierungen eingesetzt, 100 Millionen vom Land, 300 Millionen von den Kommunen.
Lehrkräftemangel als Dauerthema
Eine Herausforderung bleibt vielerorts die Absicherung des Unterrichts. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist der Arbeitsmarkt für Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin angespannt. So hatte der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski jüngst darauf verwiesen, dass noch 377 Stellen für Pädagog*innen ausgeschrieben sind. Zudem seien 65 Leitungspositionen zu besetzen. Leschinski geht daher davon aus, dass die Themen Arbeitsbelastung und Mehrarbeit auch in diesem Schuljahr für die Kolleg*innen bestimmend sein werden. News4teachers / mit Material der dpa
Nachmachen erwünscht: Modellprojekt kämpft gegen den Lehrermangel – mit Erfolg
weil es woanders viel attraktiver ist, mehr Geld gibt und flexiblere Arbeitszeiten bzw. Arbeit von zuhause
Hier in Hessen ist das doch nicht anders. Meine Chefin ist im Sommer in Ruhestand gegangen. Das war also lange abzusehen. Plus die pädagogische Leitung.
Beide Posten sind bisher nicht besetzt. Ein absolutes Armutszeugnis mal wieder für das „Bildungsland“ Hessen.
Aber wir gendern ja zum Glück nicht mehr.
Hey, dafür haben wir haben wir aber alle bald den hellen Ton von erklingenden Blockflötenchören und den heiligen Hallen der hessischen Bildungseinrichtungen.
Ist eben Politik in Rhein-Form.
Was auch abschrecken dürfte:
Ein Schulleiter muss damit leben können, mit drei Gruppen aufreibende Probleme zu haben: seinen Lehrkräften (unter denen es auch Quertreiber geben kann), der Schulaufsicht (die oft das Wort Fürsorgepflicht nicht kennt oder meint, diese für die Eltern zu haben) und der immer dreister werdenden Elternschaft (die für ihre Prinzen und Prinzessinnen mit allen Mitteln kämpft oder der das Wohl ihrer Kinder am A…. vorbeigeht.
Vermutlich der Knackpunkt: Voll im Konflikt, voll in der Verantwortung – „nix“ (da wo es spannend wird) zu sagen.
Viele (inklusive mir) würden den Posten nicht geschenkt nehmen.