Inklusion: Bundesbeauftragter Dusel fordert Abbau der Förderschul-Strukturen (“Können wir uns nicht mehr leisten”) – im Interview

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BERLIN. Viele Lehrkräfte nehmen die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf als zusätzliche Belastung neben anderen Aufgaben im Schulalltag wahr und fragen sich, wie sie diese Fülle an Herausforderungen meistern sollen. Im News4teachers-Interview spricht der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, über die Mängel in der deutschen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), über die Notwendigkeit von inklusiver Bildung sowie deren Voraussetzungen. Im Gespräch mit der geburtsblinden und inklusiv beschulten Journalistin und News4teachers-Redakteurin Nina Odenius thematisiert er auch seine persönlichen Erfahrungen als Schüler mit Behinderung an einer Regelschule.

“Unser Ziel muss sein, dass Kinder gemeinsam großwerden und zu möglichst vorurteilsfreien Bürgerinnen und Bürgern erzogen werden”: Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (und Jurist). Foto: Behindertenbeauftragter/Thomas Rafalzyk

News4teachers: Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der Rüge der Vereinten Nationen aus dem vergangenen Jahr, die Deutschland mahnt, dass es keine Pläne zur Umsetzung der Inklusion an Schulen gibt (News4teachers berichtete)?

Jürgen Dusel: Ich teile die Rüge und die Auffassung des Fachausschusses, der sich jetzt an die Länder wendet, weil Bildung Ländersache ist. Dennoch habe ich als Beauftragter der Bundesregierung eine eigene Meinung dazu. Ich vertrete diese Auffassung auch zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen der Landesbehindertenbeauftragten. Was ich selbst unternommen habe, ist, im Frühjahr dieses Jahres zusammen mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte eine Folgekonferenz zur Staatenprüfung durchzuführen, mit umfangreicher Beteiligung der Zivilgesellschaft. Wir haben uns dazu positioniert. Zudem habe ich bereits Gespräche mit der Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz geführt, da ich der Meinung bin, dass die Länder diese Kritik ernst nehmen müssen. Es ist auch eine Frage des Respekts gegenüber den Vereinten Nationen.

Man kann die Kritik nicht einfach ad acta legen und so weiter machen wie bisher. Wir schauen manchmal kritisch auf Staaten, die bestimmte Positionen der Vereinten Nationen ignorieren, und wir wollen nicht zu dieser Gruppe gehören. Daher ist es meine Auffassung, dass die Bundesländer schleunigst Programme mit klaren Zeithorizonten auflegen müssen und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen sollten, um die rechtlichen Verpflichtungen aus der UN-BRK umzusetzen. Es geht nicht um reformpädagogische Konzepte, sondern um geltendes Bundesrecht. Die Verwaltung hat sich an Gesetz und Recht zu halten.

News4teachers: Müssen Bundesländer, die die Inklusion an Schulen nicht umsetzen, mit rechtlichen Konsequenzen rechnen? Denken Sie, dass es in Zukunft Klagen von Betroffenen diesbezüglich geben wird?

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Jürgen Dusel: In der Tat rechne ich damit, dass es mehr Klagen geben wird. Es gibt bereits Eltern, die einen Platz an der Regelschule für ihr Kind mit Behinderung einklagen. Deren Erfolg hängt jedoch stark von den rechtlichen Rahmenbedingungen in den Ländern ab, da die UN-Behindertenrechtskonvention keine individuellen Rechte gewährt. Dennoch erwarte ich, dass Eltern ihre Rechte oder die Rechte ihrer Kinder offensiver einfordern. Natürlich könnte es auch individuelle Beschwerden oder Gruppenbeschwerden beim Ausschuss der Vereinten Nationen geben, und daraufhin könnten weitere Empfehlungen folgen. Wenn der Ausschuss den Eindruck hat, dass hier massiv Rechte verletzt werden, kann er Untersuchungen einleiten.

News4teachers: Welche Sanktionsmöglichkeiten haben die Vereinten Nationen, wenn Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention nicht umsetzt?

Jürgen Dusel: Die Bundesrepublik Deutschland hat durch Bund und Länder im Bundesrat den Finger gehoben, als es damals um die Ratifizierung der UN-BRK ging. Sie haben gesagt: „Dieses Recht gilt bei uns.“ Und dann muss man sich auch daran halten und die Gerichte müssen die Schulgesetze im Licht der UN-Behindertenrechtskonvention sehen. Von Seiten der UN ist das Ganze nicht sanktionsbewehrt, aber ich glaube, der politische Druck wird steigen.

News4teachers: Es kursieren Interpretationen, denen zufolge Deutschland die UN-BRK schon seit langem erfüllt und es wird behauptet, dass das Sonderschulsystem inklusiv sei. Wie positionieren Sie sich zu diesen Aussagen?

Jürgen Dusel: Es ist grober Unfug, weil Inklusion im Bildungsbereich bedeutet, dass Regelschulen Kinder aufnehmen können, unabhängig von ihren körperlichen, kognitiven oder sozialen Voraussetzungen. Sonderformen sind das komplette Gegenteil von Inklusion. Tatsächlich gibt es Menschen, die behaupten, Inklusion werde überall auf der Welt, insbesondere in Sonderstrukturen, gelebt.

Dieses Thema wird derzeit von einigen Parteien ganz erheblich auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Ein Thüringischer Landtagsabgeordneter hat unlängst geäußert, man müsse das Bildungssystem von dem Ideologieprojekt der Inklusion befreien, da dies nicht gut für unsere Kinder sei (News4teachers berichtete). Ich glaube, wir sind gut beraten, eine klare Gegenposition zu beziehen und diese auch umzusetzen.

“Ich glaube, wir müssen in Deutschland endlich verstehen, dass unser Schulsystem, auch wenn wir immer der Meinung sind, es sei das beste, wirklich nicht das beste ist”

News4teachers: Wie könnte nach Ihrer Ansicht ein Prozess aussehen, an dessen Ende ein inklusives Schulsystem steht? Wie kann das zum Beispiel personell geleistet werden?

Jürgen Dusel: Man muss zunächst feststellen, dass inklusive Systeme auch in der Schule gute Systeme sind. Zurzeit haben wir zwei Strukturen, die chronisch unterfinanziert sind. Es mangelt im Regelschulsystem neben finanziellen Mitteln auch an Ressourcen und teilweise an den Mindestvoraussetzungen in Bezug auf bauliche Gegebenheiten. Daneben haben wir ein etwas besser finanziertes Förderschulsystem. Die Eltern von Kindern mit Behinderungen haben momentan die Wahl, ihre Kinder entweder in ein recht schlecht finanziertes Regelschulsystem oder in ein etwas weniger schlecht finanziertes Förderschulsystem zu schicken.

Ein weiteres Problem: 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler verlassen das Förderschulsystem ohne Schulabschluss, mit allen daraus resultierenden Folgen. Daher bin ich der Meinung, dass wir uns diese Doppelstrukturen auch angesichts des Fachkräftemangels nicht mehr leisten können. Das bedeutet konkret, dass wir das Förderschulsystem zurückbauen und die frei werdenden pädagogischen Ressourcen im Regelschulsystem nutzen sollten. Das bedeutet, wir müssen die Strukturen zusammenführen.

Das ist nicht nur meine Meinung; die Beauftragten von Bund und Ländern haben sich dazu in einer gemeinsamen Erklärung positioniert. Letztlich entspricht dies auch der Position des Fachausschusses der Vereinten Nationen Artikel 24 der UN-BRK verpflichtet Deutschland dazu, ein inklusives Schulsystem sicherzustellen, was gleichzeitig den Abbau von reinen Förderschulen bedeutet, denn die sind nicht inklusiv. Von der Erfüllung dieser Pflicht sind wir in mehreren Bundesländern jedoch weit entfernt. Ich glaube, wir müssen in Deutschland endlich verstehen, dass unser Schulsystem, auch wenn wir immer der Meinung sind, es sei das beste, wirklich nicht das beste ist. Wir müssen gegensteuern, damit wir fit für die Zukunft werden.

News4teachers: Apropos Zukunft: Helfen auch digitale Tools bei der Inklusion?

Jürgen Dusel: Ja, aber erst einmal müssen die digitalen Tools barrierefrei sein. Das ist die Voraussetzung für eine gelungene Inklusion. Wir dürfen nicht wieder den gleichen Fehler machen, nämlich erst eine digitale Infrastruktur aufzubauen und dann festzustellen, dass sie nicht barrierefrei ist. Wenn das passiert, werden Menschen mit Behinderungen deutliche Nachteile haben. Wenn die Lern-Settings jedoch barrierefrei sind, können Kinder mit und ohne Behinderungen selbstverständlich besser zusammen lernen. Das stärkt die Inklusion.

News4teachers: In einem Gastbeitrag für das Deutsche Schulportal vom September 2023 fordern Sie, Förderschulen in Regelschulen umzuwandeln. Fordern Sie somit eine Doppelstruktur aus Förder- und Regelschulen oder ein einheitliches Schulsystem?

Jürgen Dusel: Der Grundsatz ist: Keine Doppelstruktur. Das können wir uns nicht mehr leisten. Außerdem können wir die Fachkräfte nicht einfach herbeizaubern; sie sind nicht da. Das bedeutet konkret den Abbau der Förderschulstrukturen. Vielleicht müssen wir auch etwas kreativer werden und eine Förderschule auch für Kinder ohne Behinderung öffnen. Dafür gibt es bereits gute Beispiele. Unser Ziel muss sein, dass Kinder gemeinsam großwerden und zu möglichst vorurteilsfreien Bürgerinnen und Bürgern erzogen werden.

Das bedeutet für mich konkret die Nutzung der Ressourcen im Förderschulsystem und im Regelschulsystem. Es bedeutet aber auch, dass die Lehrerinnen und Lehrer in der Regelschule verpflichtende Fort- und Weiterbildungen benötigen. Das ist nicht einfach nebenbei zu erledigen, sondern erfordert Konzepte. Die Kultusministerkonferenz ist dazu verpflichtet, und die Länder müssen die Ressourcen dafür bereitstellen. Das ist meine Überzeugung. Wir können nicht warten, bis uns in acht Jahren von den Vereinten Nationen wieder gesagt wird, dass wir gegen das UN-Recht verstoßen. Das wäre mehr als blamabel.

“Inklusion ist aus meiner Sicht ein urdemokratisches Prinzip. Wenn die baulichen und personellen Rahmenbedingungen stimmen, dann ist es ein Erfolgsmodell”

News4teachers: Viele Lehrkräfte nehmen die Inklusion als Belastung im Schulalltag wahr. Wie können diese Ihrer Ansicht nach für die Inklusion gewonnen werden?  

Jürgen Dusel: Ich kann verstehen, dass die Lehrkräfte an Regelschulen, wo die Klassen sehr heterogen sind, teilweise am Limit sind und darüber hinaus. Es ist jedoch nicht so, dass die Inklusion daran schuld ist. Vielmehr sind die Unterfinanzierung und die mangelnden Ressourcen im Regelschulsystem verantwortlich dafür, dass es nicht nur knirscht, sondern dass die Lehrerinnen und Lehrer teilweise überlastet sind. Mich stört einfach, dass jetzt behauptet wird, die Inklusion sei schuld daran, dass es im Regelschulsystem nicht gut läuft. Tatsächlich haben wir ein schlechtes, unterfinanziertes Regelschulsystem mit zu großen und heterogenen Klassen. Mancherorts fehlt es auch an engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Es ist nicht die Inklusion, die jetzt schuld ist, sondern tatsächlich das System. Deswegen müssen wir das ändern.

Inklusion ist aus meiner Sicht ein urdemokratisches Prinzip. Wenn die baulichen und personellen Rahmenbedingungen stimmen, dann ist es ein Erfolgsmodell. Dafür gibt es viele Beispiele, und es ist auch für Lehrerinnen und Lehrer ein Gewinn. Aber nochmals: Kinder nur gemeinsam zur Schule zu schicken, ohne dass es begleitende Maßnahmen gibt, führt eher zu Konfusion als zu Inklusion. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es für mich ein Segen war, auf einer Regelschule Abitur zu machen. Es war nicht einfach, aber es war ein Segen. Ich glaube, für meine Lehrerinnen und Lehrer war das ebenfalls ein Bildungserlebnis.

News4teachers: Wir beide teilen die Erfahrung, als Schüler*innen mit Seheinschränkung eine Regelschule besucht zu haben. In meiner Schulzeit wurde ich von einigen Mitschüler*innen mit dem Vorwurf konfrontiert, aufgrund meiner Behinderung in der Bewertung bevorzugt zu werden. Zeitverlängerung in Klassenarbeiten wurde von den Kindern und Jugendlichen teilweise als Sonderstatus ausgelegt. Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht und wie sind Sie damit umgegangen?

Jürgen Dusel: Ich habe solche Erfahrungen in meiner Schulzeit nicht gemacht. Das kam erst später im Berufsleben. Wenn solche Situationen auftraten habe ich immer gesagt: „Okay, wir können ja tauschen. Du bekommst die Zeitverlängerung, und dafür siehst du nur noch ein Prozent. Oder du bekommst einen größeren Bildschirm. Lass uns einfach tauschen. Ich würde es tun.“ Dann merken die Betreffenden meistens, welchen Quatsch sie erzählen. Außerdem muss man eine gewisse Form von Resilienz haben. Ich kann mich gut an mein Studium erinnern. Es war nicht einfach, aber es hat sich gelohnt.

News4teachers: Wie sollten Ihrer Meinung nach Lehrkräfte handeln, wenn sie solche Vorfälle an Ihrer Schule beobachten?

Jürgen Dusel: Als Lehrkraft würde ich zunächst mit dem Kind mit Behinderung sprechen, um herauszufinden, wie es die Situation empfindet. Anschließend sollte man auch in der Klasse darüber sprechen, dass es sich um eine Behinderung handelt, wenn jemand blind ist, und dass dadurch mitunter Schwierigkeiten für die betreffende Person auftreten können. Ich denke, das ist uns allen bewusst. Es erfordert ein gewisses Maß an Empathie von Lehrkräften und Mitschüler*innen. Manchmal fehlt allerdings die Bereitschaft, sich darauf einzulassen.

News4teachers: Warum war für Sie damals der Besuch einer Förderschule keine Option?

Jürgen Dusel: Aufgrund der Internatsunterbringung. Wir reden in der Diskussion um Inklusion zurecht über die Lehrkräfte, dürfen darüber die Schülerinnen und Schüler aber nicht vergessen. Wie gehen Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren damit um, wenn sie eine Förderschule besuchen und somit ins Internat gehen müssen? Was bedeutet das für die Familienstrukturen, wenn das Kind aus diesem Umfeld herausgerissen wird?

Es gibt auch Kinder im Rollstuhl, die jeden Tag lange Strecken mit einem Fahrdienst zur Schule gefahren werden, weil die Schule vor Ort nicht barrierefrei ist. Das ist meiner Ansicht nach eine Zumutung.

In der Schule geht es ja nicht nur um die reine Wissensvermittlung, wir lernen ja auch fürs Leben. Dieser Aspekt wird meiner Meinung nach in Deutschland zu wenig berücksichtigt. Die Rahmenbedingungen müssen vor Ort geschaffen werden, damit Kinder mit Behinderungen im Familienverband bleiben und an den hiesigen Schulen lernen können. Dafür braucht es gute Konzepte und entsprechendes Unterstützungspersonal für die Lehrkräfte.

“Ich plädiere dafür, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Das ist unser Auftrag, und ich bin überzeugt, dass unser Land dadurch reicher wird”

News4teachers: Ich selbst bin froh darüber, inklusiv beschult worden zu sein und habe dadurch viel für mein späteres Leben mitgenommen. Welches Fazit ziehen Sie für sich persönlich? Was haben Sie durch die eigene Inklusion gelernt und was konnten Ihrer Ansicht nach Ihre Mitschüler*innen daraus mitnehmen?

Jürgen Dusel: Für mich bedeutete die inklusive Beschulung, dass ich in einer Umgebung war, die derjenigen ähnelte, der man nach der Schule begegnet. Irgendwann ist die Schulzeit vorbei, und dann stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? In der Schule habe ich bestimmte Kompetenzen erworben, die mir im Studium geholfen haben – mich zurechtzufinden, aber auch ein gewisses Maß an Resilienz zu entwickeln.

Ich glaube, es war für meine Mitschüler sehr wichtig, jemanden kennenzulernen, der vielleicht nicht gut im Fußballspielen war, aber dennoch sein Abitur geschafft hat. Ich weiß zum Beispiel, dass einige meiner Mitschüler, die später Personalverantwortung übernommen haben, auch Menschen mit Schwerbehinderung einstellen. Das bringt Vorteile für beide Seiten.

Ich treffe meine ehemaligen Mitschüler immer mal wieder. Wenn ich dann in eine Kneipe komme und wir uns lange nicht gesehen haben, ist es für sie selbstverständlich, mir akustisch mitzuteilen, wo sie sitzen. Oft kommt jemand vorbei und bietet mir an, die Speisekarte vorzulesen. Der Umgang mit einem sehbehinderten Menschen ist für sie völlig normal geworden. Sie haben also auch etwas gelernt und können diese Kompetenzen als Erwachsene anwenden.

Und ganz allgemein gesprochen: Barrierefreiheit hat nicht nur eine soziale Dimension, sondern sollte Qualitätsstandard für ein modernes Land sein. Architekt*innen beispielsweise lernen viel über Statik, aber meist nichts über barrierefreies Bauen. Ärzte und Ärztinnen lernen viel über Krankheiten, aber wenig über Menschen mit Behinderungen und einen guten Umgang mit dieser Personengruppe. Das liegt auch daran, dass die Ärzt*innen, Architekt*innen oder andere Berufsgruppen in Ihrer Schulzeit keine Kontakte zu Kindern mit Behinderungen hatten.

Deshalb möchte ich betonen, dass inklusive Bildung weit in die Gesellschaft ausstrahlt. Dennoch, aufgrund der bestehenden Bedingungen, mag es für manche Menschen weiterhin der richtige Weg sein, im Förderschulsystem zu bleiben. Das liegt jedoch daran, dass das allgemeine System noch nicht gut genug ist. Ich plädiere dafür, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Das ist unser Auftrag, und ich bin überzeugt, dass unser Land dadurch reicher wird. Nina Odenius, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Kein Grund zum Feiern: Seit zehn Jahren herrscht Stillstand bei der Inklusion (wie das Beispiel Sachsen-Anhalt zeigt)

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Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor

Auf der einen Seite sieht Herr Dusel ein, dass Lehrkräfte bereits jetzt mit heterogenen Klassen überfordert sind (“Ich kann verstehen, dass die Lehrkräfte an Regelschulen, wo die Klassen sehr heterogen sind, teilweise am Limit sind und darüber hinaus”), auf der anderen Seite sollen sie durch Inklusion noch heterogener werden. Und richten sollen das “verpflichtende Fortbildungen”.

Wann genau sollen die Lehrer die denn machen? Und es glaubt doch bitte nicht wirklich jemand, dass dies mit zwei Stunden an zwei Nachmittagen erledigt sein wird. Wer Inklusion ernsthaft durchsetzen will, muss ERST alle systemischen und finanziellen Voraussetzungen schaffen – in Zeiten von Milliardenlöchern in den öffentlichen Kassen und Fachkräftemangel eine absolute Utopie.

Am Ende wird es so kommen, dass Inklusion weiter als Schönwetterballon durch die Schulen geblasen wird, während ringsherum noch Unwetter herrscht. Damit tut man keinem Kind und keiner Lehrkraft einen Gefallen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Aber eben mit dem Verweis auf fehlendes Personal werden diese Voraussetzungen nicht geschaffen.
Ohne die Schaffung – derzeit unzureichender – Inklusionsstrukturen, werden diese weiterhin als unnötig vertröstet (es gibt angeblich ja noch Plätze an Förderschulen…)

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vergessen Sie bitte nicht, dass Förderschulen sehr gute Arbeit leisten und sich Eltern bewusst dafür entscheiden. Meine Nichte (mit geistiger Behinderung) geht ebenfalls auf eine Förderschule, da man dort viel individueller auf ihre Bedürfnisse eingehen kann.

Kristine
11 Monate zuvor

Danke, dass das mal jemand ausspricht.

Der Zauberlehrling
11 Monate zuvor
Antwortet  Kristine

Genau auf den Punkt gebracht.

Man darf es nicht aussprechen, aber an den Förderschulden sind eben _die_ Fachleute für Schüler mit Einschränkungen.

An allen anderen Schulen sind die eher rar bis ganz selten.

Ich habe schon Abgänger von Förderschulen unterrichtet, die sich ihrer Situation (teilweise) bewusst waren. Völlig unvorbereitet sind die auf mich getroffen. Und ich auf sie. In den Strukturen musste ich erst mal denken und arbeiten lernen. Aber die Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg schaffen das locker im AV-Dual.

Schuster, bleib bei Deinen Leisten. Geh’ zum Schmitt und nicht zum Schmittchen.

Fachkräfte!!!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Warum sollten mehr “Fachkräfte!!!” ausgebildet und die Inklusion verbessert werden, wenn man die Kinder mit Förderschulen vertrösten kann?

Ich würde argumentieren, dass uns eben darum so viele fehlen. Oder meinen Sie, der Bedarf an neuen Sonderpädagog*innen würde eine gute Inklusion berücksichtigen? 😉

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
Werter Rainer Zufall,
Sie sind ja ausgebildeter Sonderpädagoge. Allerdings schreiben Sie hier beim Thema Inklusion immer sehr theoretisch. Es wäre sicher für alle hier interessanter, wenn Sie konkret von Ihrer täglichen Arbeit berichten würden. Wie läuft Inklusion an Ihrer Schule, wie unterstützen Sie die Regelschulkräfte? Wie ist die Ausstattung Ihrer Schule(n) mit Personal? Wie unterstützen Sie “Ihre” Kinder im normalen Unterricht und wieviele Stunden pro Kind? Was läuft Ihrer Meinung nach gut für die I-Kinder, Kollegen und die anderen Kinder? Was läuft nicht? Was wünschen Sie sich konkret für Verbesserungen, die derzeit im Rahmen der Möglichkeiten wären? An ein paar Beispielen wird es sicher für alle hier verständlicher, wie Sie sich Inklusion vorstellen und wie Sie persönlich dies nach Ihren Möglichkeiten umsetzen. Bisher warten Sie hier meist nur mit Allgemeinplätzen und Konjunktiv-Formen auf. Wie sehen Sie tagtäglich den IST-Zustand?
Danke.
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Vielleicht ist es am einfachsten und verständlichsten für alle hier, wenn Sie eine typische Schulwoche (jetzt und im Idealfall) beschreiben. Interessant wäre es, einmal aus Ihrer Sicht, einmal aus Sicht der I-Schüler und einmal aus Sicht des Regelschullehrers.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Okay, dann spiele ich jetzt mal das I-Kind/Lernen in der Primarstufe und schildere dessen Sicht:

“Also mein absoluter Lieblingslehrer ist der Sonderschullehrer. Der hat nämlich, wenn er in meiner Schule ist, Zeit für mich, dem kann ich alles erzählen, was ich schon kann und was mir schwerfällt. Der kann auch ganz toll erklären und da verstehe ich auch viel mehr, als in der Klasse. Aber leider ist der immer nur ein oder zwei Stunden in meiner Schule. Schade! Wenn ich in der Klasse bin, verstehe ich oft nicht, was der Lehrer den anderen erklärt und was die machen. Meine D/Ma/Su- Lehrer geben mir zwar oft leichtere Aufgaben als den anderen, aber sie haben meist nicht die Zeit mir etwas neues zu erklären/zu zeigen. Deshalb geben die mir oft Sachen zum üben, die ich eigentlich schon kann, damit ich es alleine machen kann. Das ist dann langweilig. Die anderen Kinder lernen immer ganz viel Neues, nur ich nicht so richtig, weil ich halt nicht so schlau bin, wie die anderen. Am schlimmsten ist es, wenn meine “richtigen” Lehrer mal krank sind und ein fremder Lehrer mit uns Unterricht macht. Dann muss ich immer sagen, dass ich nicht so gut lernen kann, wie die anderen und immer leichtere Aufgaben von meinem Lehrer bekomme. Dann geben die mir oft ein Malblatt für die Stunde(n). Ich hasse Ausmalen! Ich will, dass mein Sonderschullehrer immer da ist und mir alles erklärt und mir hilft. Er ist doch mein absoluter Traumlehrer.”

So ähnlich habe ich Kinder in der Inklusion zu oft erlebt!
Traumjob Sopäd? Wer´s so mag! – ich nicht!
Traum-Inklusion fürs Kind = Ausschöpfung/Förderung des vorhandenen Potentials? – wohl kaum!
Hilfe/Unterstützung/Entlastung für die Regellehrer? … sehr wenig!

@Rainer Zufall – Sie haben maximal 2 Stunden pro Woche, um dem Kind den Stoff für D/Ma/SU (= 3 Kernfächer!) auf dem entsprechenden Niveau einzuführen, zu erarbeiten/zu erklären … Das stellt Sie zufrieden und hilft dem Kind, den Unterrichtsstoff auf der möglichen Stufe zu erlernen, zu verstehen?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Als wir an meiner GS noch eine gute Ausstattung mit Sopäds hatten und den Kindern/Lernen noch 6-8 Wochenstunden Kleingruppenuntericht bieten konnten (D/Ma/SU/En), versorgten wir diese für die Regelstunden mit Arbeitsmaterialien zum selbständigen Üben des Erarbeiteten für den normalen Unterricht, zur Entlastung der Lehrer. Diese Aufgaben konnten die Schüler theoretisch allein oder mit sehr wenig Hilfe bewältigen. In den nachfolgenden Fö-Stunden stellte sich aber sehr oft heraus, dass diese Sachen nur unvollständig oder gar nicht bearbeitet wurden. Begründung der Schüler: “Es war zu laut, xy haben ständig gestört.” oder “Der Lehrer hat den anderen etwas gezeigt/erklärt, das hat mich abgelenkt.” oder “Ich wollte das auch machen, was die anderen machen, habe es aber nicht geschafft, weil der Lehrer keine Zeit hatte, es mir richtig zu erklären.” oder “Wir hatten Vertreung, da haben alle was anderes gemacht.”
Möchte jetzt noch jemand wissen, warum ich kein Fan der derzeitigen Inklusion bin?
@Rainer Zufall: Ich könnte auch einen ähnlichen Text, wie im vorangegangen Kommentar, aber aus Sicht der Regellehrkräfte schreiben, wie diese die “Lernerfolge” eines I-Kindes/L unter diesen Bedingungen einschätzen und wie die Regellehrer über solche Sopäds denken, die für 1-2 Stunden mal in die Schule geflogen kommen und zwischen Tür und Angel gute Experten-Ratschläge verteilen. Aber das erspare ich Ihnen lieber. Die sind nämlich nicht sehr schmeichelhaft. Und das tut, jedenfalls mir, weh! Dafür zuzusehen, wie wenig Unterstützung vor allem die Kinder mit Förderbedarf im kognitiven Bereich erhalten, bin ich nicht Sonderschullehrer geworden!
Nach 40 Vollzeit-Dienstjahren, einem Burn-Out (ein halbes Jahr dienstunfähig) und der Gewissheit, dass die Bedingungen nicht besser, sondern immer schlimmer werden, habe ich meinen Ruhestand vorgezogen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

P.S.: Dieses von mir beschriebene Gefühl des I-Kindes, dass es in der normalen Klasse zu wenig individuelle Hilfen und Zuwendung erhält (das ist kein Vorwurf an die Regellehrer – das ist nicht zu leisten) – führt nach meiner Beobachtung über mehr als 10 Jahre, zu verstärkten Verhaltensauffälligkeiten bei einigen dieser I-Kinder. Denn dann erhalten sie endlich Beachtung und( wenn auch negative) Zuwendung!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Es würde mich sehr interesssieren, wie Sie, die von mir beschriebene, Sicht des I-Kindes bewerten. Es ist ja nur meine persönliche Einschätzung. Es kann ja durchaus sein, dass Sie es anders erleben.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Man könnte meinen, Kinder denken nur über ihre Mindeststandards nach ^^ 🙂
Das klingt doch sehr nach einem erwachsenen Lehrer, der versucht, sich in ein Kind hineinzuversetzen.
Die Lieblingslehrer meiner Kinder waren immer die Klassenlehrer, speziell im Primarbereich, weil da am meisten Beziehung stattfindet. Sie gehen nicht danach, wer am meisten Zeit hat, Mathe zu erklären.
Und Sie haben die anderen Kinder außen vor gelassen. Mitunter entscheidet dies, wo Kinder am liebsten zur Schule gehen und nicht die “Förderung”.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

@Indra Rupp
Natürlich gibt es das auch so, wie von Ihnen beschrieben. Aber das ist eben “Teilhabe” und nicht individuelle sonderpädagogische Förderung, um das Potential der Schüler auszuschöpfen. Beides ist bei guter Inklusion wichtig. Es wird aber meist nur der erste Teil geleistet.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn nichtmal die Grundlagen der Inklusion anerkannt werden, arbeite ich mich meist zuerst an den Ewiggestrigen ab, welche geltendes Recht zurückzudrehen träumen und aktuelle Missstände zur Legitimitation nutzen, der verantwortlichen Politik nach dem Mund zu reden und Verbesserungen abzuschmettern -___-

Aber joa, bin zweimal die Woche (zu kurz) in der Inklusion für 4 Kinder.
Habe diese die letzten Wochen näher kennengelernt, diagnostiziert und Förderstunden gehalten.

Besonders schwierig gestaltet sich das Netzwerken: Wie kann ich relevante Informationen weiterreichen/ einholen, ohne die Kolleg*innen zu vergraulen (bspw. in einer Threema-Gruppe, die später keiner mehr liest…)
Ziel bis zum Winter ist, mit den Klassen- und Fachlehrer*innen, ob Bedarf vorliegt bzw. wie hoch dieser ist und ob sie Unterstützung, Material o.ä. benötigen.

Besonders Zeit ist der Feind: zu meiner Präsenszeit sind nicht alle im Haus, in der Pause gehts zum Schimpfen direkt zu meiner eigenen Klasse am SBBZ

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und DAS verstehen Sie unter idealen Bedingungen, die baldmöglichst flächendeckend eingeführt werden sollen?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor

Nein, ich FORDERE, bessere Bedingungen möglichst bald zu formulieren (!!) und anzustoßen.
Andere warten inzwischen seit 15 Jahren darauf, dass nichts anderes ansteht – Sind Sie mit dieser Herangehensweise zufriedener? 😉

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall
Geht es ein bisschen konkreter! Von diesen vagen Aussagen kann sich kein Regelschullehrer ein Bild davon machen, was ein Sonderpädagoge in einer Woche so leistet und was und wie die Kinder in dieser Zeit von Ihnen lernen und wie Sie die Kollegen und Kinder in den Stunden unterstützen, in denen Sie nicht vor Ort sind. Außerdem bat ich Sie, um eine Einschätzung der Vor- und Nachteile des inklusiven Unterrichts am konkreten Beispiel. Sie bestätigen eigentlich nur, dass bei der derzeitigen Inklusion die I-Kinder nur sehr wenig von einem ausgebildeten Sopäd profitieren und die “normalen” Kollegen auch nur ein paar warme Worte und gute Ratschläge von Ihnen bekommen. Das ist doch sicherlich/hoffentlich nicht der Fall?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Einschätzung der Vor- und Nachteile des inklusiven Unterrichts am konkreten Beispiel”
Falsche Frage. Es geht seit 15 Jahren nicht mehr um das “ob” -___-

Ein paar Beispiele an Herausforderungen, die ich nicht selbstgerecht aussitzen kann, nannte ich ja bereits

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe Inklusionskinder in der Primarstufe. Hier besteht noch eine gute Möglichkeit, ggf. den Anschluss durch Förderung wiederherzustellen und den Förderschwerpunkt aufzuheben – praktischerweise würde das Inklusionskind dann als Regeschüler*in in der Regelklasse verbleiben 🙂

Oft arbeite ich mit dem Kind/ einer Kleingruppe im separaten Lernzimmer, wo ich einerseits erstellte Förderaufgaben stelle, bspw. den Zehnerübergang, aber auch ggf. versuche, aktuelle Themen mit dem Kind zu bearbeiten.
Bei den Lernwörtern in Deutsch geht dies zügig, in Mathe, SU bekomme ich manchmal vor Ort ein AB in die Hand. Zwischen Tür und Angel spreche ich mit den Kolleg*innen (zum Beispiel über zieldifferente Tests in Mathe).

Bei den letzteren Punkten will ich nach den Ferien das Informationsnetzwerk verbessern: Da ich nur wenig Zeit zugeteilt bekam, möchte ich mich regelmäßig mit den Kolleg*innen austauschen (können) – ohne diese zu nerven/ unter Druck zu setzen.
Ich könnte beraten, zusammen planen, Material organisieren, etc. dafür brauche ich aber entsprechend frühe Informationen.

Zum Beispiel erhalte ich derzeit die Lernwörter in Deutsch entweder eine Woche im Voraus oder zwei Tage zu spät ^^
Will die Kollegin diesbezüglich nicht nerven, aber jede Woche nen Zettel in mein Fach zu stopfen (ich habe leider keinen Platz im LZ – zum bersten voll!) ist auch nicht immer möglich.

Wenn Sie konkretere Infos wollen, bitte ich um konkretere Fragen, was Sie wissen wollen. Gerne auch über Probleme, aber kein Für und Wider – das hilft den Kindern und Kolleg*innen vor Ort nicht

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Welchen attestierten Förderbedarf haben diese Schüler? Werden sie zielgleich oder zieldifferent unterrichtet? Wenn zieldifferent nach welchem Rahmenlehrplan (in Berlin haben L-Schüler einen speziellen Rahmenlehrplan z. B.)? Sie sind, wenn ich richtig gelesen habe, 5 Stunden pro Woche in der Inklusion, an einer Schule. Betreuen Sie in diesen Stunden alle Ihre I-Kinder gleichzeitig in einer Kleingruppe und wieviele Kinder, welche Klassenstufen sind das?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ne, ich unterrichte die einzeln und zwei Kinder der selben Klasse zeitgleich. Manchmal sind Kinder dabei, die nochmal etwas mitüben können oder einfach neugierig sind, was der andere Lehrer da macht 🙂

Woe beschrieben KÖNNEN die Kinder zieldifferent unterrichtet üben, gleichzeitig wollen wir aber auch eine möglichd Rückschulung nicht aus dem Blick verlieren – besonders bei den Jüngeren.

Die 5 Stunden sind auf die vier Kinder in Form von Förderstunden aufgeteilt, darüber hinaus möchte ich aber die Kolleg*innen (bei Bedarf) bei der Unterrichtsgestaltung, der Planung diffenzierter Inhalte oder dem Aufsetzen von Arbeiten unterstützen – bitte nicht weitersagen 😉

Ich bin mir ehrlichgesagt nicht sicher, worauf Sie mit Ihren Fragen hinauswollen. Mit den Klassenlehrer*innen über das “ob” einer Inklusion zu diskutieren, erspare ich mir aus Zeitgründen…

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also haben diese I-Kinder effektiv 1-2 Wochenstunden Förderung durch einen ausgebildeten Sonderpädagogen? Die Regelschullehrer bekommen “bei Bedarf” Hilfe zur Unterrichtsgestaltung und falls die sich nicht trauen zu fragen, oder keine Zeit dafür ist, wurschteln die eben so vor sich hin?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

So gruselig sehe ich jetzt nicht aus, dass sich jemand nicht trauen sollte, die Herausforderung sehe ich hier eher in einer wenig aufwendigen Kommunikation, ohne dass ich den Kolleg*innen unnötig auf den Keks gehe.

Das diese wurschteln ist definitiv nicht meine Meinung, aber da haben Sie vielleicht andere Erfahrungen.

Was die geringe Stundenanzahl betrifft sehe ich ähnlich kritisch.
Ich schätze, Sie sprechen sich jetzt laut und deutlich für mehr Investitionen in die Inklusion aus 🙂

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mit “durchwurschteln” meinte ich auch eher, dass de Kollegen auf sich allein gestellt sind. Sie müssen so nebenbei und mit links, die Aufgaben für das I-Kind zusammenstellen, individuelle Hilfe und Förderung neben dem “normalen” Unterricht bewerkstelligen und auch noch allen anderen Schülern der Klasse mit deren individuellen Bedarfen gerecht werden. Wie unterstützen Sie diese Kollegen dabei? Wie geht es den I-Kindern in den “normalen” Unterrichtsstunden? Die sitzen dabei? Also “Teilhabe” gewährleistet = erfolgreiche Inklusion? Tut mir leid, ich bin dafür nicht Sonderschullehrer geworden. Mein Ziel war es immer, jedes einzelne Kind bestmöglich zu fördern und sein Potential maximal auszuschöpfen, damit es die Chance bekommt, sein späteres Leben möglichst selbstbestimmt gestalten kann.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

“dass de Kollegen auf sich allein gestellt sind.”
Sind sie bei den “Schwächsten” der Klasse leider allzu oft. Ich kann zumindest versuchen, Unterstützung bzw. Rat anzubieten.

Gerade der “normale” Unterricht muss hier entsprechend gestaltet werden, gleichzeitig kann ich hier meist nur eine helfende Hand ausstrecken =/

“jedes einzelne Kind bestmöglich zu fördern und sein Potential maximal auszuschöpfen”
Tough Shit! Gesellschaft und Politik sehen dies offensichtlich nicht so und lassen sich bestenfalls zäh und müßig dazu ZWINGEN, Kindern den gesellschaftlichen Anschluss zuzugestehen.
Wir bleiben dran 🙂

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Okay, vielleicht sollte ich genauer erklären, warum ich diese Fragen stelle. es ist mir nämlich nicht so richtig klar, nach Ihren Ausführungen, welche Art Förderunterricht Sie erteilen und wie bei Ihnen an der Inklusionsschule die Verantwortlichkeiten verteilt sind. An meiner GS war es wie folgt, zumindest auf dem Papier und wenn wir wirklich mal gut besetzt waren, auch in manchen Wochen so. Es gab verschiedene Arten Förderunterricht:
1.zielgleich:

  • für einzelne Fächer (Typ Nachhilfe) – verantwortlich für die Unterrichtsinhalte und Materialien – der Fachlehrer, Durchführung ein Regelschullehrer, oder guter Schulhelfer (kein Sopäd notwendig)
  • für Teilleistungsschwächen (LRS, Dyskalkulie) – verantwortlich für Inhalt, Material und Durchführung – ein Regelschullehrer mit Zusatzweiterbildung
  • DaZ – Inhalt, Material und Durchführung – DaZ-Lehrer oder Regelschullehrer (D)
  • Förderbedarf Sprache (verschiedene diagnostizierte Sprachentwicklungsstörungen) – Inhalt, Material und Durchführung Sopäd/Sprache, Beratung der Regellehrer, Bereitstellung von Zusatz- Hilfsmaterialien für den Regelunterricht und Beratung der Eltern durch den Sopäd,
  • Förderbedarf ESE – Kleingruppe (täglich 2h) – Unterrichtsmaterial stellt der Regelfachlehrer zur Verfügung, für ca. die Hälfte der Zeit, die andere Hälfte zur Entwicklung der em-soz Kompetenzen – Sopäd und Sozialarbeiter verantwortlich für Inhalt und Gestaltung

2.zieldifferent:

  • Schüler mit Förderbedarf GE oder Lernen, wurden stundenweise von Sopäd in Kleingruppen gefördert – verantwortlich für Inhalt, Material und Durchführung – Sopäd (Grundlage Rahmenplan Lernen) -in diesen Stunden wurde neuer Stoff erklärt und erarbeitet, der Sopäd berät die Regelschullehrer und stellt Material und Hilfsmittel für den Regelunterricht zur Verfügung, die die I-Schüler weitgehend selbständig im Unterricht bearbeiten können (üben und festigen) – GE-Schüler hatten im Idealfall einen Schulhelfer stundenweise zusätzlich im Regelunterricht

Wichtig war immer eine enge Zusammenarbeit der Teams (Regelschullehrer, Sopäd, Sozialpädagoge, Schulhelfer und Horterzieher…) Von 2014 bis 2016 hatten wir kurzzeitig fast traumhafte Bedingungen (relativ gute Personalausstattung), obwohl selbst damals nicht alle Schüler optimal gefördert werden konnten. Dann fielen der Schulhelfer, die DaZ-Lehrerin (keine weitere finanzierung), die I-Erzieherin (Mütterzeit, dann andere Schule) und viele Fö-Stunden wegen generellem zunehmende Lehrermangel (Rente, Versetzung, ..) weg. Absprachen der Teams erfolgten auch sehr oft zwischen Tür und Angel oder nach der regulären Arbeitszeit. Der Vorteil, es waren alle nur an dieser Schule eingesetzt. Es ist natürlich viel komplizierter, wenn man nur stundenweise an einer Schule ist. Das kenne ich auch, ich war zu meinen Sonderschulzeiten auch drei Jahre lang stundenweise an bis zu 3 Schulen eingesetzt. Das kostet natürlich enorm viel zusätzliche Zeit und Kraft. Aber wo ein Wille, …
P.S.: Zur Beratung der Regellehrer gehört auch, ab und zu im Regel-Unterricht zu hospitieren, um die Lernbedingungen der I-Kinder einzuschätzen und gegebenenfalls zu verbessern (z. B. spielt der optimale Sitzplatz in der Klasse oft eine nicht zu unterschätzende Rolle und auch die Sitznachbarn).
Falls irgendjemand noch Fragen dazu hat, ich beantworte sie gern, wenn ich kann.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mir ist gerade noch etwas zum Thema Sitzplatz des Schülers in der Klasse eingefallen: Mich würde es wirklich sehr interessieren, welche Anordnung der Tische Orthopäden anraten würden und was Psychologen über den Effekt der Platzanordnung auf Konzentration und Wahrnehmung der Schüler beobachten würden (je nachdem ob frontal zur Tafel/Lehrer, U-förmige Anordnung oder Gruppentische – Schüler z. T. mit dem Rücken zum Geschehen). Ich habe da so Vermutungen, gestützt auf jahrelange vergleichende Beobachtungen, gerade bei Schülern mit ESE, ADHS und auditiven und visuellen Aufmerksamkeitsstörungen). Aber da bin ich kein Fachmann. 🙂

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Es ist natürlich viel komplizierter, wenn man nur stundenweise an einer Schule ist.”
Da bin ich ganz bei Ihnen, allerdings gibt es bei uns in der Stadt erheblich mehr Kinder mit sopäd. Förderbedarf als Plätze in den Förderschulen, dementsprechend Tropfen auf den heißen Stein, wie ich bereits im Sommer schrieb -___-

Es klang so, als hätten Sie ein echt gutes Team gehabt. Schwierigkeit, bspw. beim Hospitieren ist, dass zu meinen Zeiten manche Fachleher*innen gar nicht in der Klasse/ im Hause sind, weshalb ich da ein Mail-/ Briefkasten-/ Messengersystem o.ä. brauche. =/

Insgesamt bin ich aber gespannt und vorsichtig optimistisch, was wir nach den Ferien absprechen und verbessern werden

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Schwierigkeit, bspw. beim Hospitieren ist, dass zu meinen Zeiten manche Fachleher*innen gar nicht in der Klasse/ im Hause sind,” – das verstehe ich nicht. Sie schrieben, es handelt sich um Schüler der Primarstufe. Wieviele Fachlehrer haben die Kinder in der Primarstufe? Bei Inklusion kognitiv beeinträchtigter Kinder geht es doch um die Kernfächer D, Ma, SU? Zumindest bei uns waren das meist nicht mehr als 2 Lehrer. Gerade bei den Kleinen unterrichtet doch meist der Klassenlehrer diese Hauptfächer und ist damit den größten Teil des Tages in seiner Klasse, so kenne ich es jedenfalls.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dass müssen Sie die Schulleitung fragen XD

Aber die Schule ist einfach riesig. Ggf. haben die Kolleg*innen auch ein reduziertes Deputat, da harke ich ehrlichgesagt aber auch nicht naxh

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall
Was wissen Sie eigentlich überhaupt über die Ihnen anvertrauten Kinder und deren Lernumstände, über Stärken und Schwächen der Kinder? Wie können Sie die Kinder optimal fördern, wenn Sie kaum etwas über diese Kinder wissen? Nach Aktenlage?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe da auch andere Nebenfächer drin (Reli, Kunst, Musik). Versuche da, möglichst keine Fächer durch Förderstunden ausfallen zu lassen, bei denen sich die Kinder einbringen können und wollen

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also findet der Fö-Unterricht zeitgleich zu den Stunden statt, in denen die I-Kinder zielgleich unterrichtet werden könntenß Man nimmt ihnen also echte Teilhabe-Stunden für den Fö-Unterricht weg? Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?
Ihr Kommentar ist irgendwie sehr widersprüchlich.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich bemühe mich um den Erhalt der Teilhabefächer. Die ersten zwei Wochen verbrachten wir damit, einen halbwegs ergiebigen Stundenplan aufzustellen, bei denen die Kinder bspw. in Kunst oder Reli dabei seien können

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie könnten doch einfach mal 1-2 Förderstunden “opfern” und, statt sich ins Fö-zimmer zurückzuziehen, in dieser Zeit mit dem I-Kind gemeinsam am Unterricht der gesamten Klasse teilnehmen. So bekommen Sie einen ganz guten Eindruck vom Lernumfeld, sowie dem Platz des Kindes innerhalb der Klasse und können das in Ihrer weiteren Arbeit mit dem Kind berücksichtigen? So habe ich es jedenfalls immer bei neuen I-Kindern gehandhabt.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Habe ich z.T. auch, gelegentlich schauen auch andere Kinder mit ins Zimmer und machen ihre Aufgaben dort.

Insgesamt ist die Zeit halt extrem knapp. Hoffe daher mindestens die Hälfte dieser Stunden mit Förderung und ggf. die zweite Hälfte dem Anschluss an aktuelle Themen zu widmen.

Ihren Rat auf mehr Unterrichtsbeobachtung nehme ich gerne mit 🙂

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall
Ich habe mir Ihre Antwort auf meine Bitte noch einmal auf der Zunge zergehen lassen. Dabei bin ich über den ersten Absatz gestolpert. Können Sie den bitte noch einmal überdenken und anders formulieren. Denn so wie ich ihn jetzt verstehe, sehen Sie Ihre Hauptaufgabe darin, Ihre “normalen” Kollegen zu missionieren und denen klar zu machen, wie rückständig (ewiggestrig) die sind und nur nicht richtig wollen. Dann wundert es mich auch nicht, dass Sie das Gefühl haben, einige Kollegen zu “vergraulen” und keiner “später mehr liest”, was Sie “Tolles” erarbeitet haben. So “begeistert” man als Sopäd garantiert die Kollegen … nicht für Inklusion und Teamarbeit.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Denn so wie ich ihn jetzt verstehe, sehen Sie Ihre Hauptaufgabe darin, Ihre “normalen” Kollegen zu missionieren und denen klar zu machen, wie rückständig (ewiggestrig) die sind und nur nicht richtig wollen.”
Irritierend, was ist Ihre “Hauptaufgabe” im Forum?? 😀

Zum “vergraulen”: Die Inklusion ist seit 15 Jahren beschlossen, seit Jahren fordern alle Seiten eine bessere Umsetzung, zuletzt wurden wir wiedermal abgemahnt und werden es wohl auch künftig wieder.
TROTZDEM begegne ich Diskussionen über “für und wider”, das Nichtumsetzen (wir haben ja zu wenig Leute) oder den offenen Bruch mit geltendem Recht (separierendes Schulformen seien ja Teil der Gesellschaft und anderer Quatsch)

Ich habe nicht wirklich Lust auf solche Leute und würde gerne mehr über best practise oder auf Ihre Nachfrage hin eigene Erfahrungen austauschen.
Den Unfug will ich aber nicht unkommentiert stehen lassen =/

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das hat hier in der Tat etwas von einem “Verhör”, Potschemutschka!
Sprache ist Kunst, Sie können im Grunde alles in alle Richtungen auslegen. Ich habe das Gefühl, Sie wollen Rainer wie vor Gericht mit seinen Aussagen zu Fall bringen.
Vielleicht sollten Sie mal hinterfragen, warum Sie das tun und ob das nicht anmaßend ist.
Nein, es geht nicht darum, dass Sie wissen wollen, wie es läuft. Sie wollen Ihr Weltbild bestätigen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, ich habe leider ein gewisses “Bild” über den derzeitigen Zustand der Inklusion. Ich würde mich allerdings freuen, wenn es von Fachleuten wie Rainer Zufall widerlegt werden würde. Leider sind er und ich hier anscheinend die einzigen Sopäds im Forum. Ich schildere meine Eindrücke aus 40jähriger Erfahrung. Ja, das ist einseitig. Aber leider kommt nichts, was mir das Gegenteil beweist, auch nicht von meinem werten Kollegen! Schade! Der Unterschied zwischen mir und Rainer – mir geht es nicht ums “Prinzip Inklusion”, mir geht es um reale Menschen, also um die Kinder und Eltern im Hier und Jetzt und in naher! Zukunft, also nicht um schöne “Träume”.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Jup. Habe noch ne Klassenleitung.
Ich bin sowas von gespannt, auf was Sie diese Diskussion hinauszulaufen glauben 😉

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vor allem, weil @Rainer Zufall die I-Schüler*innen an den Regelschulen in der Kleingruppe unterrichten kann.
Das ist ja die beste Voraussetzung, um sich in eine Regelschullehrkraft, die heterogene Lerngruppen ständig binnendifferenziert unterrichtet, hineinzuversetzen. Bingo!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ein guter “Augenöffner” ist es, wenn man als Sopäd ab und zu mal eine Vertretungsstunde in einer Regelklasse mit verschiedenen I-Kindern geben darf. Die Regellehrer haben jedenfalls meinen größten Respekt! (Hatten sie zwar auch schon vorher, ich war ja auch jahrelang Klassenlehrer an der Sonderschule.) Solche Vertretungsstunden müssten alle Befürworter der Inklusion (unter den heutigen Bedingungen) öfter mal ableisten! Einzel- oder Kleingruppen-Förderunterricht ist ein Sch… dagegen.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich würde gerne im Team Teaching unterrichten, aber da wird seitens der Bildungspolitik derzeit kein Bedarf gesehen – es gibt ja noch die Förderschulen 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

… und wenn die Förderschulen endlich alle geschlossen sind, dann werden die I-Schüler alle optimal gefördert? Von wem? Und wie? 1-2 Stunden pro Woche- also in homöopathischer Dosierung, ansonsten Stuhl-Dazu-Teilhabe?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich bin selbst überrascht, wo ich am Ende gelandet bin. Melde mich aber regelmäßig zur Inklusion (manchen Kolleg*innen widmen sich lieber z.B. dem Sonderpädagogischen Dienst zu) und versuche, das Beste aus den wenigen Stunden herauszuholen, die den Kindern dort gegeben werden =/

Inwiefern ich das System “stütze” sehen wir da wohl ein wenig verschieden, aber ich würde einfach komplett in die Inklusion gehen, sollte unsere Förderschule schrumpfen/ schließen

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, Förderschullehrkräfte haben es ja auch schön an Regelschulen. Kann ich voll verstehen, dass Sie das tun würden.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden


Ironie? (Smiley mit misstrauischem Blick)

Aber die Vorstellung, mein ganzes Deputat in die Kinder dort investieren zu können, ist für mich auf jeden Fall eine Option, sobald ich meine alte Schule “gewonnen” habe 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

siehe weiter oben im thread – wie ich aus Sicht des I-Kindes den Sopäd sehe – der absolute Lieblingslehrer!

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die größten Kritiker … Vielleicht wird er, wenn er in ein paar Jahren auch in der “Inklusion” angekommen ist, auch seine Meinung ändern.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Er arbeitet dort bereits. Wieso verstehen Sie eigentlich alles, was Sie lesen, nur nach Ihren eigenen Wünschen?

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das kann ich nur zurückgeben. Er arbeitet ganze 5 Stunden (h, also meint er vermutlich Zeitstunden) pro Woche an Regelschulen und den Rest an seiner Förderschule (SBBZ), was nach Ihrer mehrfach geäußerten Meinung keine Inklusion ist. Ich weiß nicht, welche Vorstellungen Sie von der Arbeit einer Lehrkraft haben, aber 5 Stunden sind bei mir gerade einmal 10% meiner Arbeitszeit.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Würden Sie also doch meinen Eindruck teilen, die Versorgung der Förderschulen wird der Inklusion vorgezogen? 😉

Niemand bestreitet den Mangel.
Ich fordere jedoch (die Planung von) mehr Personal für die Inklusion,
während viele die Inklusion als “gescheitert” ansehen, aber sich irgendwie damit abfinden und die in mehrfacherweise unrealistische Rückkehr zur Förderschule wünschen =/

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Woher soll ich wissen, was bei Ihnen vorgezogen wird? Bei uns gibt es jedenfalls schon gar keine Förderschule Lernen mehr und ca. 70% der Kinder mit Förderbedarf werden fast ohne jede Unterstützung in die Regelschulen gesteckt. Wirklich niemand hier würde behaupten, dass sich dadurch die Versorgung irgendwie verbessert hätte. Einige Förderschullehrkräfte haben sich in andere Bundesländer versetzen lassen, andere sind in Frühpension gegangen oder haben den Lehrberuf komplett an den Nagel gehängt, weil sie von der ständigen Pendelei zwischen verschiedenen Schulen und der Verschiebung ihrer Aufgaben (weniger Arbeit mit den Kindern, mehr Schreibtischaufgaben) ausgelaugt sind. Ehrlich gesagt sehe ich da keine Perspektive für Verbesserungen, ganz im Gegenteil. Es sieht eher so aus, als würde die Schule immer mehr zur bloßen Verwahranstalt. Eine Förderung findet unter diese Umständen weder für die Kinder mit Förderbedarf statt noch werden leistungsstarke Kinder gefordert.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ein Vergleich ist ja auch durchaus schwierig bzw. nicht hinzubehmen, wenn den Schulen das Personal fehlt!
Ich hoffe, Ihre Landesregierung plant, (mittel- bis langfristig) diesen Mangel zu beheben.
Andernfalls gehören die politisch von den Bürger*innen abgestraft (die hoffentlich die Landeskinder im Hinterkopf haben)

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Planen kann man viel, davon kommt trotzdem kein Personal. Und wie wenig konsequent der Souverän schlechte Politik abstraft, sollte mittlerweile eigentlich jeder mitbekommen haben. Das Bürgertum schickt seine Kinder auf Gymnasien oder gleich Privatschulen und alle anderen verkommen zu Resteschulen. Das ist nicht nur, aber auch eine Folge der “Inklusion” ohne Plan und Mittel.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Diese 5h verteilen sich auf 4 Kinder! Rainer Zufall: “ich unterrichte die einzeln und zwei Kinder der selben Klasse zeitgleich spezielle sonderpäd. Förderung pro Woche!” – also haben die Kinder nur je 1-2 Stunden

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Jup. Mehr will die Gesellschaft nicht.

Versuche, das beste daraus zu machen und die Lehrkräfte bestmöglich zu unterstützen

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Mehr will die Gesellschaft nicht.” – Wer ist “die Gesellschaft”? – die Eltern “normaler” Schüler, die Eltern der Schüler mit den verschiedensten Förderbedarfen, die Regelschullehrer, die Sonder- und Sozialpädagogen, die I-Schüler, die Regel- Schüler, die Kultusminister, oder …?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich sehe heute schon großen Besserungsbedarf.

Aber wie beknackt müsste ich werden, geltendes Recht brechen, verantwortliche Politiker*innen in ihrer Politik und meine Schutzbefohlenen in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe und Bildung dafür bezahlen lassen zu wollen?

Dann soll mir die Schulleitung bitte mitteilen, dass ich fertig bin. XD

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie haben doch gar keine andere Wahl. Oder denken Sie, dass die eine Stunde, die Sie pro Woche in der Einzelbetreuung sind, auch nur im Ansatz ausreichend wären? Ist der Anspruch auf “Inklusion”, also derzeit bloße Verwahrung in der Regelschule, wirklich höher zu gewichten als das Recht des Kindes, bestmöglich nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen auf das Leben vorbereitet zu werden? Aus meiner Sicht nicht. Aber wenn man nur auf irgendwelche Paragraphen schaut, dann kann man es sich natürlich leicht machen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Ist der Anspruch auf “Inklusion”, also derzeit bloße Verwahrung in der Regelschule, wirklich höher zu gewichten als das Recht des Kindes, bestmöglich nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen auf das Leben vorbereitet zu werden? Aus meiner Sicht nicht.” – aus meiner Sicht und jahrzehntelanger Erfahrung (Sonderschule und Inklusion an GS), ebenfalls nicht!

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Förderschulen sind voll.
Habe dennoch aber keine große Lust, die Kinder verwahrt werden zu lassen 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

… die Kinder werden aber seit Jahren überwiegend nur verwahrt!

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Jup. Sie sind der Gesellschaft egal. Ändert aber meinen Auftrag nicht (erschwert ihn nur immens).

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich melde dies regelmäßig zurück und versuche, die gegenene Zeit bestmöglich zu gestalten.

Die Meinung, die Inklusion funktioniere derzeit nicht und es brauche nicht nach mehr Lehrkräften gefordert werden, denn es gebe derzeit keine, hilft den Inklusionskindern herzlich wenig 🙁

Die haben also irgendwie recht: ich habe keine Wahl, als das Beste daraus zu machen

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich schrieb bereits vor Monaten vom Tropfen auf den heißen Stein. Ändert aber nichts daran, dass den Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf nur dies angeboten wird.

Dementsprechend kann ich es mir nicht leisten, von der gescheiterten Inklusion zu klagen, sondern muss versuchen, für die Kinder und deren Lehrkräfte Tatsachen zu schaffen – so ärgerlich klein der Rahmen dazu auch ausfällt

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wir versuchen alle, das Beste daraus zu machen. Aber wenn ich doch weiß, wie besch…eiden die Bedingungen der aktuellen “Inklusion” sind und dass es keinerlei realistische Perspektive auf Besserung gibt, kann ich doch nicht ernsthaft mehr davon fordern. Ich bleibe dabei: ERST einen Plan machen, DANN die Bedingungen zur Umsetzung schaffen und DANACH kann man die Förderschulen auslaufen lassen. Bei uns wurde bisher nur der dritte Schritt gemacht.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das wäre dann aber “böse” Planwirtschaft! Also besser ohne Plan in die Bildungszukunft unseres Landes!
https://www.helpster.de/das-sind-die-vor-und-nachteile-der-planwirtschaft_65016

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Die mit Abstand wichtigste Förderung haben Sie vergessen! Integration! Und dafür braucht es Inklusion. Von etwas mehr Mathe, Deutsch und Englisch wird sich das I-Kind trotzdem nicht seine Brötchen verdienen. Aber, wie gesagt, auch da lernen sie an Regelschulen mehr.

Kanté
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was für eine unterkomplexe Vorstellung von gesellschaftlicher Teilhabe Sie haben. Es geht bei GE doch nicht darum, dass die Betroffenen am Ende dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Es geht darum, dass sie in einem Geschäft alleine bezahlen ohne übervorteilt zu werden oder Busfahren und sich die Schuhe binden können. Das lernen sie ganz bestimmt nicht, wenn sie Tag für Tag ohne Förderschullehrkraft in einem übervollen Klassenraum sitzen und sich entweder langweilen oder komplett überfordert sind.

Fräulein Rottenmeier
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau! Das gilt natürlich auch andersherum. Eltern sollten die Wahl haben….

Fräulein Rottenmeier
10 Monate zuvor
Antwortet  Kanté

Das kommt doch wohl stark auf das Kind an und die Qualität seiner Einschränkung.
GE ist nicht gleich GE….

Kanté
10 Monate zuvor

Die Aussage, dass GE-Kinder später nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, stammt von Frau Rupp und nicht von mir. Dass ich genau deshalb eine Aufzählung von Beispielen aus meiner praktischen Erfahrung angeführt habe, was sie stattdessen lernen müssten, ist Ihnen aufgefallen?

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Kanté

Komisch, das lernt meine Tochter Zuhause…

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Warum sollten sie dort unbedingt mehr lernen, wenn sie einfach nur dabeisitzen, weil sich niemand um sie kümmern kann?

Diese Kinder lernen doch wohl wie alle Kinder am besten, wenn es Menschen gibt, die ihnen so, wie sie es brauchen, beiseite stehen. Beeinträchtigte Kinder sind aber nun einmal viel mehr darauf angewiesen, dass es diese Menschen gibt.
Daraus folgt nicht, dass für sehr eingeschränkte Kinder das schlichte Absitzen in Klassen, wo sich niemand kümmern kann, besser ist als das Lernen an einer kleinen besser ausgestatteten Förderschule ist.
Oder denken Sie das? Klingt immer wieder so.

Inklusion um jeden Preis ist der Fehlschluss.
Ich schrieb es hier heute bereits. Die Zukunft wird so aussehen, dass besonders unterstützungsbedürftige Kinder bald an Regelschulen komplett untergehen werden. Es wird nämlich gespart.
Der Landesrechnungshof in SH hat schon wieder vorgeschlagen, die Klassen an Gemeinschaftsschulen (also dort, wo inklusiv und integrativ gearbeitet wird) zu vergrößern.
Und es sind bereits 200 Stellen im Land gestrichen worden.

Wer sich da hinstellt und einfach nur Inklusion fordert, macht die Sache sogar noch schlimmer, denn diese Forderung wird sehr gern gehört, bietet sie doch die perfekte Begründung für die Sparmaßnahmen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall
Was verstehen Sie eigentlich genau unter “Grundlagen der Inklusion”, einfach Stuhl dazu und “Teilhabe”?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Abdolut nicht. Darum fordere ich Besserung und die Planung von mehr Personal.

Aber wenn Sie sich an die vorigen Kommentare früherer Beiträge erinnern, fallen Ihnen bestimmt nicht wenige Kommentator*innen ein, welche die Förderschule als gesetzkonform mit dem geltenden Gesetz betrachten bzw. Letzteres zurückdrehen möchten.
Andere beklagen die fahrlässige Planung und Umsetzung seitens der Politik, um mit ebendieser zu argumentieren, NICHT bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. 🙁

Aber ok, was sehe ich? Ich sehe das geltende Gesetz, welches Kindern mit Behinderung gesellschaftliche Teilhabe und Bildung ermöglichen soll.
Dies wird bildungspolitisch nicht geleistet und muss dringend und andauernd eingefordert werden.
Diese Forderung lese ich irritiert selten und ich hege dem folgend Zweifel, dass die Kolleg*innen, dieses Gesetz, die Notwendig- und Unvermeidbarkeit nach 15 Jahren realisiert haben oder ob sie sich dem irgendwie auszuweichen erhoffen – und bis zu ihrem Ruhestand enttäuscht werden…

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vielleicht liegt es auch daran, dass es einigen hier im Forum in allererster Linie um das Wohl der betroffenen Kinder und auch Lehrer im Hier und Jetzt geht? Denn an den Rahmenbedingungen ändert sich ja leider nichts, eher in Richtung Verschlechterung.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die Kinder bei uns SIND in der Inklusion, unsere Förderschulklassen SIND voll.
Wie soll ich mich also um das Wohl dieser Kinder im Hier und Jetzt kümmern?

Aber in anderen Bundesländern/ Städten ist GARANTIERT noch genug Zeit, um alles gut und vernünftig zu planen. Es fehlt nur noch ein wenig Zeit!
Keine Chance, dass die Kinder später in die Scheiße geritten werden, weil sich niemand mit einer vernünftigen Planung der Inklusion befasste 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“…, dass die Kinder später in die Scheiße geritten werden,…”
Später? Die werden jetzt, seit der überstürzten Abschaffung der Sonderschulen, in die Sch… geritten!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

…das was Sie beschreiben ist keine Inklusion! Das ist Teilhabe durch Stuhl-dazu mit sonderpädagogischer Förderung in homöpathischer Dosierung!

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Jup. Mit der Vernetzung und Beratzng beginnen wir jetzt nach den Ferien, schrieb ich Ihnen aber bereits.

Wenn Sie eine schnellere Technik kennen, Schüler*innen und Lehrkräfte schneller kennenzulernen/ zu diagnostizieren und ein Netzwerk aufzubauen, um sich effektiv auszutauschen, obschon ich nur an zwei Tagen für kurze Zeit vor Ort bin, schicken Sie mir diese bitte in den Juli 2023 🙂

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich fordere eine besser Ausstattung und gesellschaftliche Akzeptanz der Inklusion.
Die schlechte Inklusion wird oft mit der Förderschule beantwortet, worauf mich der von Ihnen genannte Kommentar bezog.

Der Unterschied besteht vor allem darin dass ich zum Einen nicht die Inklusionskinder loswerden will und zum Anderen realisiert habe, dass es sich nicht zurückdrehen lässt 😉

Lera
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

„Darum fordere ich Besserung und die Planung von mehr Personal.“

Ich fordere Besserung!

Ich plane, nächsten Monat 10 neue Kollegen zu haben.

Jetzt müsste es dann doch laufen mit der Inklusion, oder?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Hand aufs Herz: Werden Sie bei den nächsten Landtagswahlen so wählen?
So sehr Sie sich hier aufzuregen scheinen, WÄHLEN Sie wenigstens entsprechend?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, wen denn?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich weiß nicht, wo Sie wohnen XD
Schreiben Sie Ihren Angeordneten und wählen Sie ggf. jemand anderes mit besserer Bildungspolitik bzw. -Versprechen

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Einen Fehler offen zuzugeben, seine Ursachen aufdecken, die Umstände, die ihn hervorgerufen haben analysieren, die Mittel zur Behebung des Fehlers sorgfältig prüfen – das ist das Merkmal einer ernsten Partei, das heißt Erfüllung ihrer Pflichten…”
Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder Lenin zitieren müsste 🙂

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Haben Sie Ihre Inspirationssprüche von der Tapete abgeschrieben?

Ausnahmslos alle wissen bescheid, dass Sie die Zone nie ganz verlassen haben 🙂

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein? Vielleicht lesen Sie das Zitat einfach noch einmal und denken sich einen anderen “Autor” dazu. Wie hätten Sie diese Aussage im Zitat bewertet, wenn ich den Autor nicht genannt hätte (nur mal so als Gedankenspiel)? 🙂

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Tatsächlich hatte ich kurz mit dem Gedanken gespielt, den Urheber des Zitats zu verschweigen oder einen Fake-Namen zu schreiben, denn ich ahnte die Reaktion. q. e. d. 🙂
Aber ich wurde zu Ehrlichkeit erzogen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
Welche Zone meinen Sie: Klimazone, Vegetationszone, Tarifzone, …? 🙂

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Das Zitat postete ich übrigens vor dem “Crash” der Ampelkoalition! 🙂 Hätten die Ampelparteien, mMn., diese Aussage nach der Europa-Wahl und den letzten Landtagswahlen ein bisschen beherzigt, … Aber sich gegenseitig den “Schwarzen Peter” zuschieben, ist halt einfacher. Und so ähnlich sehe ich das beim Thema Bildung und Inklusion, leider!

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Deshalb haben Leute angefangen über Inklusion nachzudenken, weil Exklusion ein Fehler war!
😉

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das Gegenteil von Inklusion ist nicht Exklusion, sondern schlechte Inklusion.
Freuen können wir uns auf bald noch größere Klassen mit insgesamt weniger Personal.
Da wird die kleine Lisa, die sehr viel Unterstützung braucht, dann von Kalli & Konsorten, die zwar schlau sind, diese Schläue aber komplett destruktiv einsetzen, gequält. Und niemand tut was, weil es kein Personal gibt.
Na ja, Hauptsache Inklusion.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ach so, einen Fehler behebt man am besten, indem man ohne Plan noch viel mehr und größere Fehler macht! Haben Sie mehr als den ersten Satz des Zitates gelesen?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Kristine

Ja, sonst sind immer alle pro Inklusion.
Endlich redet mal jemand dagegen XD

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

🙂

Christine
11 Monate zuvor

Das stimmt eigentlich überhaupt nicht- Schulen für geistige Entwicklung sind schon Räume wo Kinder wenig Bildung erhalten. Dies ist zudem wissenschaftlich bewiesen.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Christine

So? Wo denn? Liefern Sie bitte passende Quellen, die das für ALL diese Schulen belegen. Davon abgesehen: Glauben Sie ernsthaft, dass die Bildung von geistig beeinträchtigten Menschen an Regelschulen unter den jetzigen Voraussetzungen besser ist?

Christine
11 Monate zuvor

Auf jeden Fall.
Google Scholar – gibt genug wissenschaftliche Arbeiten die das belegen.
Deutschland muss aufhören in Schubladen zu denken und anfangen eine Inklusive Gesellschaft zu schaffen – Inklusion ist für alle Menschen wichtig- nicht nur die mit Beeinträchtigung. Und natürlich- den es ist auch Eltern Wahl sein Kind auf die Förderschule zu tun – den Menschenrechtlich ist das völlig neben der Rolle – wird kein Elternteil sagen das sie da einen Fehler machen…. Warum wir in Deutschland ein krankes rechtswidriges System aufrechterhalten ist mir ein Rätsel. Das dazu noch sehr viel Geld und unwirksam ist. Den nach der Förderschule kommt die Werkstatt….. Erkundigen sie sich mal da – was der Staat (unsere Steuergeld) da ausgibt. Und immer noch sind die Menschen in eine separierte Gesellschaft gesteckt. Wo weniger als 1% es raus schafft. Das ist krank.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Christine

Förderlehrer an der Wiehengebirgsschule Melle sagen, dass I- Kinder an der Regelschule oft weiter kommen und Dinge lernen, die sie bei ihnen nicht gekonnt hätten. Die Schulleiterin der Lindenschule in Melle sagte, weil meine Tochter zur GS ging und es ihr anschließend auf der FS gar nicht gefiel, dass dies oft so wäre, wenn die Kinder erst an der Regelschule sind, dass es ihnen dann anschließend an der FS nicht gefällt.
Verlinken kann ich diese Aussagen nicht, Sorry.

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“Wie weit“ die I-Kinder (ich mag diesen Begriff nicht, weil es einfach noch einmal die Sondersituation dieser Kinder verdeutlicht…sie gehören gefühlt nicht dazu) persönliche Situation eines jeden Kindes ab. Und natürlich an welcher „Regelschule“ sie unterrichtet werden und wie man ihnen dort begegnet und mit ihnen umgeht.

Wenn mein Sohn an einer „Regelgrundschule“ eingeschult worden wäre, dann hätte er vermutlich nicht so große Fortschritte gemacht wie an der Förderschule, die er letztendlich besucht hat. Unsere Grundschule hier vor Ort hat gleich gesagt, dass sie ihm nicht gerecht werden können. Ich kann gar nicht sagen, ob das am Ende sich bestätigt hätte. Aber vermutlich schon. Er hat schlussendlich eine Förderschule Sprache besucht und war ein glückliches Kind, dass gute Fortschritte erzielt hat. Als wir uns nach Klasse 4 entscheiden mussten, ob Johan inklusiv beschult wird oder im 40 km entfernten Hannover die Sekundarstufe einer Förderschule Sprache besuchen soll, haben wir uns für die Förderschule entschieden. Denn an der Oberschule hier im Dorf wird auch nicht inklusiv beschult, sondern hier werden alle SuS mit einem festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf in eine Klasse zusammengelegt. Im Sommer wird er seine mittlere Reife ablegen.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Christine

ist grober Unfug, weil Inklusion im Bildungsbereich bedeutet, dass Regelschulen Kinder aufnehmen können, unabhängig von ihren körperlichen, kognitiven oder sozialen Voraussetzungen…..dann aber auch die Gymnasien oder warum soll die Arbeit der Inklusion auch noch von den eh schon Unterprivilegierten, die nebenher auch noch die Integration stemmen sollen, geleistet werden?
Und dann wird das Schulsystem grundsätzlich in eine Gesamtschulsystem transformiert werden müssen…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

“unter den jetzigen Voraussetzungen”
Darum geht es ja.
Leider fordern sehr viele Menschen keine Verbesserung, sondern träumen von Zeitreisen und Gesetzesbrüchen -__-

Es geht ja auch um eine soziale Komponente, an der Gesellschaft teilzuhaben.

Dass wir (noch) nicht für alle Fälle, wie im Bereich GENT passende Inklusionsangebote haben, bestreitet ja auch niemand. Stattdessen streiten wir seit 15 Jahren darüber, den Prozess anzustoßen…

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Der Prozess muss mit einer Verbesserung der entsprechenden Bedingungen an Regelschulen beginnen, nicht mit der Abschaffung der Förderschulen. Wenn Sie zwei Schiffe auf hoher See haben und alle Passiegere von Schiff A auf Schiff B wollen, versenkt man nicht Schiff A, bevor geklärt ist, ob Schiff B nicht mit allen Passiegeren beider Schiffe untergehen könnte.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Der Erhalt der Förderschulen wird ja leider gegen die Verbesserung der Förderschulen ausgespielt 🙁

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nicht wirklich… oder zitieren Sie doch mal bitte jmd., der gg. das Ansinnen Regelschulen inklusionsfähig zu machen klipp und klar ‘ausspielend’ sagt, man könne dies nicht, weil man ja Förderschulen erhalten wolle. So macht das doch niemand, oder?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Das Hauptargument für Förderschulen ist, dass dort immer Fachpersonal bereit stünde.
Klingt nach einem Mangel in der Inklusion.

Aber wenn es hart auf hart kommt, schicken Schulleitungen ihre Sonderpädagog*innen in die Inklusion, anstatt den Betrieb der Förderschule aufrecht zu halten – garantiert! 😉

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also haben Sie kein Beispiel.
Okay.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Irritierend. Sie wollen ein Beispiel für geltende Schulpolitik?

Inklusionskinder haben einen Personalschlüssel (der quasi nie eingehalten wird),
an Förderschulen ist der Schlüssel 1zu1.

Wie bzw. warum sollte ich das “beweisen”?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, Sie haben die Frage leider nicht verstanden…. es geht um ein Beispiel für das ‘Ausspielen’ (s.o.). Was daran ist missverständlich?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Achso.
Nehmen wir die Beratung bezüglich des Sonderpädagogischen Bildunsgangebotes: Was für den Wechsel an eine Förderschule spricht, ist meist der höhere Personalschlüssel. Der ist nicht gottgegeben, sondern politisch so gewollt.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und auch das ist kein artikuliertes “Ausspielen’… das hier die polit. Entscheider nichts für die Inklusion an Regelschulen machen resp. diese verschleppen steht gar nicht zur Debatte.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

? “an Förderschulen ist der Personalschlüssel 1:1”? Wie kommen Sie darauf? Welche Förderschulen können eine 1:1 Betreuung gewährleisten?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Falsche Formulierung, sorry.
Ich meine, dass dort eine hohe Versorgung durch Sopäds vorliegt, während in der Inklusion deren Versorgungsschlüssel regelmäßig unterschritten wird – planmäßig

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das spricht doch dann dafür, dass I-Kinder an Sonderschulen besser/professioneller, individueller (nach ihren Bedürfnissen) und in mehr/allen Unterrichtsstunden gefördert werden!

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, das sagt aus, dass dies an Förderschulen so vorgesehen ist im Vergleich zur Inklusion.

Niemand hält die Bildungspolitik davon ab, gleiches Niveau für die Inklusion anzustreben.

Des Weiteren sind bei uns (Stadtgebiet) die Förderschulen rappelvoll, die Kinder MÜSSEN in die Inklusion =/

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
“Niemand hält die Bildungspolitik davon ab, gleiches Niveau für die Inklusion anzustreben.”
… und warum werden dann nicht seit Jahrzehnten genügend Lehrer, Spoäds, Erzieher und Sozialarbeiter ausgebildet und die vorhandenen wertgeschätzt (letzteres würde vielleicht auch den Nachwuchs anlocken). Warum lässt man Schulen verkommen und plant zu wenige Neubauten? Warum werden bei Schulneubauten und Sanierung nicht die baulichen und technischen Voraussetzungen für erfolgreiche Inklusion gleich mitgeplant (z. B. Schall- und Blendschutz)?
…Weil Bildung nichts kosten darf! Und unter dieser Bildungspolitik leiden momentan alle, die irgendwie davon betroffen sind. Ich sehe keinen Ausweg aus dieser Misere – volle Kanne gegen die Wand? Und dann?
Oder Eltern, Lehrer und Erzieher beenden endlich mal den Kleinkrieg untereinander und treten gemeinsam der Bildungspolitik kräftig in den A… Aber das wird nicht passieren. Amen!

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

https://www.news4teachers.de/2022/06/holter-rolle-rueckwaerts-cdu-und-fdp-wollen-die-inklusion-zurueckdrehen/
(“[…] das Recht von Eltern zu stärken, darüber zu entscheiden, ob ihr Kind eine Förderschule besuchen soll oder nicht.” Und wir alle wissen ja, was Lehrkräfte vom Elternwahlrecht halten 😉

https://www.news4teachers.de/2022/07/gegen-inklusion-fdp-will-volksbegehren-fuer-erhalt-von-foerderschule-lernen-starten/
(“Mehr Zeit” anstatt konkreter Verbesserungen, die in ebendieser Zeit umgesetzt werden sollen)

https://www.news4teachers.de/2018/04/wie-die-afd-gegen-die-inklusion-hetzt-sie-setzt-behinderungen-in-zusammenhaenge-mit-inzest-und-krankheit/
(ohne Worte 🙁 )

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Auch das alles ist kein ‘Ausspielen’… ich erwarte etwas der Sorte ‘wir können die Inklusion an Regelschulen nicht umsetzen, weil wir das Geld für Förderschulen brauchen’ als mehr oder weniger klar artikulierte Aussage.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Schade, dass ich Ihren Erwartungen nicht gerecht wurde, aber sicherlich verstehen Sie inzwischen meine Meinung zu diesem Thema, auch wenn Sie diese nicht teilen 😉

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein.

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn Sie sich entscheiden diese Schulform aufrecht zu erhalten, dann können Schulentwicklungsprozesse nicht unterbleiben. Wichtig wäre doch erstmal sich gesellschaftlich und politisch auf ein Ziel zu einigen. Und dann braucht es einen verbindlichen Entwicklungsplan mit verbindlichen und realistischen Entwicklungsschritten dieses Ziel erreicht werden kann. Ich erinnere nochmal an die Jahre 2009-2014 hier in Niedersachsen – da haben sich viele Schulen erfolgreich integrativ ausgerichtet. In dieser Jahren hat sich die Anzahl der SuS alleine an den FÖS Lernen um über 5.000 SuS reduziert…wegen dieses Erfolgs gab es hier in Niedersachsen enormen Zuspruch für die inklusive Schule. Da haben alle noch gedacht, dass ihre Schule mit ähnlichen Ressourcen ausgestattet würde…mittlerweile ist jedoch den Allermeisten klar, dass sie von völlig falschen Erwartungen ausgegangen sind. Jetzt ist der Zuspruch deutlich gesunken bis dahin, dass sich Widerstand entwickelt. Ein ganz großer Murks!

PaPo
11 Monate zuvor

“Glauben Sie ernsthaft, dass die Bildung von geistig beeinträchtigten Menschen an Regelschulen unter den jetzigen Voraussetzungen besser ist?”
Das ist ja der Punkt: Selbst wenn wir alle Förderschulen ad hoc schließen und das entsprechende Personal an Regelschulen allokieren würden, bedeutete dies für das Gros aller Beteiligten, d.h. Regelschullehrer, Schüler, (ehem.) Förderschullehrer und (ehem.) Förderschüler, wahrscheinl. eine erhebliche Verschlechterung der Gesamtsituation auf ungezählte Jahre, bis die Strukturen und sonstigen Voraussetzungen an Schulen so gestaltet sein könnten, dass alle Beteiligten davon profitieren (wir reden hier von Klassen-/Kursteilern, Personalqualifikationen u.ä. bis zu baulichen Maßnahmen etc.)……… was im laufenden Betrieb insg. und auch i.V.m. der entsprechenden, wahrscheinl. nicht kompensierbaren Mehrbelastung kaum realistisch erscheint, auch ungeachtet wirtschaftl. notwendiger u./o. polit. motivierer Sparmaßnahmen, die jede notwendige Situationsoptimierung wohl nach Schließung der Regelschulen und Allokation des Personals beenden würde.

Wie man angesichts dieser Aussichten generell und insb. eine quasi instantane Schließung der Förderschulen, d.h. eine Abschaffung der Alternativen für Inklusionsschüler etc., fordern kann, bevor(!) die notwendige Situationsoptimierung an Regelschulen erfolgt ist, erschließt sich mir nicht. Und das auch ungeachtet der Tatsache, dass der Staat natürlich verpflichtet ist, Regelschulen so aufzustellen, dass sie entsprechende Inklsuion leisten können. Können Sie aber nicht und werden Sie nie können, weil – mark my words – jede notwendige Investition in diese Richtung eingestellt werden wird, sobald die Förderschulen einmal weg sind (denn: Aktuell hat man ja schon seit etlichen Jahren versäumt, da irgendetwas diesbzgl. für die Regelschulen zu unternehmen). Und diejenigen Förserschule, die so oder so an einer Regelschule nicht gut aufgehoben sind, denen wird so auch übel mitgespielt… aus Kostengründen.

Cornelia
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Um das geht es. Und das ist nicht inklusiv, sondern es fehlt die echte Wertschätzung für Menschen mit( schwerer und mehrfacher) Behinderung und ihre Angehörigen.
Es wird erwartet, dass die Eltern für die Inklusion ihrer Kinder kämpfen. Tun sie das, folgt später oft große Enttäuschung über das Misslingen der Umsetzung.
Präferieren sie die Förderschule, weil sie wissen, dass die gegenwärtige Umsetzung der Inklusion ihrem schwerbehinderten Kind schadet, wird Desinteresse an gesellschaftlicher Teilhabe unterstellt. ” Ihr wollt nicht, also seid ihr selbst schuld, dass ihr ausgegrenzt werdet”, lautet die unterschwellige Botschaft.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Ja

Dilek Dogan
11 Monate zuvor
Antwortet  Christine

Meine Tochter wurde im gemeinsamen lernen untergebracht, weil es keine geistig entwickelte Förderschulen in gab beziehungsweise die überfüllt waren. Sie saß 4 Stunden in einem Raum und durfte auch nicht in die Klasse, weil sie ein Störfaktor war und das ist definitiv keine Inklusion. Das ist auch nicht menschlich, dass man in einer Schule ohne Förderbedarf mehr lernt ist nach meiner Meinung nicht richtig. Dass man ein Kind in einem Raum lässt, 2 Stunden mit der Schulbegleitung alleine und ohne Ausgang zu Pausen!!!
Das ist unser Schulsystem unser Schulsystem versagt und keiner tut was jedes Jahr kommen. Kinder gezwungenermaßen ins gemeinsame lernen und gehen da total unter.
Ich persönlich musste meine Tochter von der Schulpflicht befreien und habe sie zur Zeit zu Hause. Ich finde das eine Frechheit.

Cornelia
11 Monate zuvor
Antwortet  Dilek Dogan

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Das ist eine Frechheit.

Xyz
11 Monate zuvor
Antwortet  Dilek Dogan

Mein Sohn saß in einer FÖRDERSCHULE die ganze Zeit allein mit der Schulbegleitung in einem kleinen Raum. Auch ohne Pause. Und nun?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Xyz

Das würden die meisten hier dann optimale Förderung nennen ^^

Cornelia
11 Monate zuvor
Antwortet  Xyz

Wer sagt denn, dass in den Förderschulen immer alles gut läuft?
Aber sämtliche Förder- und Sonderschüler in das Chaos unvorbereiteter Inklusion schicken, ist was anderes.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Xyz

… und was haben Sie dagegen unternommen? Wie lange dauerte dieser Zustand und was war die Begründung der Schule dafür?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und warum wird die Frage nicht Dilek Dogan gestellt? Weil man an der Regelschule das Opfer ist und an der Förderschule vermutlich selbst schuld bei der gleichen Sache?

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da haben Sie natürlich Recht! Würde mich ebenfalls interessieren!

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Xyz

Warum denn? Der einzige Grund, der mir einfällt, ist, dass er eine Gefahr für andere dargestellt hat.
In solchen Fällen ist es leider nicht anders möglich, Kinder zu betreuen.

Cornelia
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das kommt drauf an. Was für eine Förderschule war das? Die Begriffe werden nicht immer identisch gebraucht. Bei Sonder- oder Förderzentren für Schüler mit Schwerpunkt GB stellt ein Schüler nicht unbedingt eine “Gefahr” dar. Vielleicht stört er einfach, da er nicht lange konzentriert arbeiten kann. Meine Tochter wurde in einer sehr heterogenen Sonderschulklasse unterrichtet, und wenn es für sie zuviel war und sie zum Beispiel anfing herumzulaufen oder zu schreien, ging jemand eine Zeitlang mit ihr raus. Manchmal durfte sie dann irgendeine praktische Arbeit erledigen. Aber insgesamt schaute man, dass sie soviel wie möglich im Klassenverband bleiben konnte.
Es gibt viele Gründe für Unterrichten in einem anderen Raum. Es gibt auch sehr reizoffene Schüler, die durch jede Kleinigkeit abgelenkt werden.
Aber ständig in einem Raum für sich ist nicht zielführend.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Ich bin mir sicher, die Lehrkräfte leisten auch in der Inklusion “sehr gute Arbeit”.

Den Eltern Ihrer Nichts würde ich auch niemals vorwerfen, falsch entschieden zu haben. Wie im Interview erläutert besteht das Problem ja eben in der ungenügenden Unsetzung der Inklusion.
Das eigene Scheitern ist dabei kein gutes Argument ^^

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Klar.

Dies ist ein rhetorisches Manöver.

Die Lehrer bemühen sich natürlich überall, das Beste herauszuholen.

Je nach Ausstattung und Bedingungen gelingt das aber unterschiedlich gut.

Oder:
Jeder Handwerker ist nur so gut wie sein Werkzeug.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Jeder Handwerker ist nur so gut wie sein Werkzeug.”

Also den Lehrkräften in der Inklusion besseres Werkzeug geben!

Ich verstehe nicht, warum die Gegner*innen der Inklusion immer Vergleiche bemühen.
Dadurch wird doch zwangsläufig immer klar, dass Sie prinzipiell gegen Menschen mit Behinderung sind und keine Verbesserung für betroffene Kolleg*innen fordern XD

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nicht hinreichenden realisierte Inklusion ist u.U. gar keine Inklusion, zudem mglw. kontraproduktiv. Wer dies feststellt, ist kein “Gegne[[r] der Inklusion”, egal wie oft Sie das unterstellen.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ich würde Ihnen da gerne zustimmen, aber wie viele bspw. in diesem Forum fordern denn eine deutliche Verbesserung der Inklusion? 🙁

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich behaupte: Das Gros.

Birgitklein
9 Monate zuvor

Für viele Einschränkungen gibt’s keine speziellen Schulen. Autisten, ADHS ler. Wenn dann landen die meistens auf Förderschulen sozial -emotional, was durch das dort herrschende Klientel auch eher kontraproduktiv ist.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Rechnen Sie doch mal durch: Wir brauchen mindestens vier- bis fünfmal so viele Förderschullehrkräfte, um eine vernünftige Inklusion flächendeckend umzusetzen. Woher sollen die alle kommen?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ja, woher sollen die jemals kommen, wenn wir die Förderschulen als Maßstab und Ausrede nehmen… 🙁

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich muss mir ehrlich gesagt von Ihnen nichts vorwerfen lassen. Ich bin ausgebildeter Gymnasiallehrer, habe schon im Studium ein Praktikum an einer “Förderschule” für Sehbehinderte gemacht und arbeite freiwillig und sehr gerne an einer IGS, die vergleichsweise gut ausgestattet ist. Trotzdem kann ich den Kindern mit Förderbedarf nicht annähernd gerecht werden, solange nicht entweder die Klassengröße spürbar verringert wird und ausgebildete Förderschullehrkräfte zur Verfügung stehen. Um aber an Regelschulen eine Relation wie in Förderschulen zu erreichen, müssten wir die vier- bis fünffache Anzahl an Förderschullehrkräften haben. Solange Sie keinen realistischen Vorschlag haben, wie das möglich sein soll, setzen Sie sich mit der Abschaffung der Förderschule in der Praxis dafür ein, dass sich die Bedingungen für alle Schüler*innen mit Förderbedarf weiter verschlechtern.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Ich muss mir ehrlich gesagt von Ihnen nichts vorwerfen lassen.”
???

Hatte ich auch nicht vor. =/
Ich TEILE Ihre Meinung in großen Teilen: “solange nicht entweder die Klassengröße spürbar verringert wird und ausgebildete Förderschullehrkräfte zur Verfügung stehen. Um aber an Regelschulen eine Relation wie in Förderschulen zu erreichen, müssten wir die vier- bis fünffache Anzahl an Förderschullehrkräften haben.”

Leider fordern nicht wenige, nicht weiter in die Inklusion zu investieren und Mängel nicht anzugehen – es gibt ja die Förderschulen 🙁

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wer fordert das? Ich fordere eine auf der Realität basierende Umsetzung. Also sobald Sie mir schlüssig erklären, woher diese gigantische Zahl an Förderschullehrkräften herkommen wird, wie lange es dauert, diese auszubilden und wer das bezahlen möchte, setze ich mich gerne an Ihrer Seite für die Abschaffung der wenigen noch verbliebenen Förderschulen ein. Mit dem derzeit verfügbaren Personal ist dieser Ansatz aber schlicht nicht realistisch.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Ich fordere eine auf der Realität basierende Umsetzung.”

Das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe ist im Grundgesetz verankert worden, die Förderschulen sind voll (warum auf immer die Zahlen jener steigen, die vom Deutschen Bildungssystem zurückgelassen werden)

Dass Sie mir nicht zustimmen ist ja ein alter Hut, aber was sagen Sie den Träumer*innen, die geltendes Recht brechen/ zurückdrehen und Kinder in Förderschulen ohne Platz stopfen wollen? 😀

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich kann nur über meine Region sprechen, hier gibt es keine einzige Förderschule Lernen mehr, die anderen laufen aus und trotzdem sind die Bedingungen an den “inklusiven” Regelschulen schlecht und werden immer schlechter. Förderschullehrkräfte wechseln in andere Länder oder geben ihren Job komplett auf, weil sie mit den großen Systemen, der Pendelei zwischen den Schulen und der daraus resultierenden Unmöglichkeit, den Kindern gerecht zu werden, nicht mehr klarkommen. Dadurch wird der Mangel weiter verschärft.

Auf vermeintlich geltendes Recht zu pochen, wenn die Umsetzung erkennbar gescheitert und auch keine Perspektive für Besserung erkennbar ist (im Gegenteil), kann man natürlich in guter deutscher Manier machen. Ob das sinnvoll und im Interesse der Kinder ist, wage ich zu bezweifeln.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Die anderen”, also GENT und Emotionale-soziale Entwicklung laufen aus?
Spannend. Welche Region(en) meinen Sie?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ist nur der Vibe, den ich im Forum erlebe:
Wir können nichts machen/ fordern, denn wir haben ja nicht die Ressourcen.

Ein Teufelskreis für manche, die im Anschluss jene wiederwählen, welche die Situation verursachten und keine Lösungen anbieten -__-

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es freut mich, wenn Sie da optimistischer eingestellt sind als ich. Mir fallen ehrlichgesagt nur wenige ein, die sich für bessere Inklusion aussprechen und musste mich umgekehrt (warumauchimmer stellvertretend für die Bildungspolitik?) rechtfertigen, wie ICH die Situation grundlegend und zeitnah verbessern werde =/

Katrin Liermann
8 Monate zuvor

Ich habe ne Idee für die Finanzierung der Förderschulen…mehr Geld für Bildung, keins für die Finanzierung des Krieges in der Ukraine!

Hans Malz
11 Monate zuvor

Die richtige Überschrft müsste lauten:Inklusion: Bundesbeauftragter Dusel fordert den Aufbau vernünftier Inklusionsstrukturen an Regelschulen (“Können wir uns nicht mehr leisten”)
Ach so, wer meint denn doch gleich, dass das deutsche Schulsystem das beste ist? Ich kenne keinen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Widerspricht Dusel ja nicht wirklich…

Hans Malz
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, aber der Weg muss eben umgekehrt laufen. Zuerst muss klar sein, wie die Strukturen in den Schulen aufgebaut werden und dann muss auch damit angefangen werden. Danach (oder von mir aus auch während) kann man sich über die Abschaffung der Förderschulen unterhalten. Ohne die sähe es nämlich bei uns ziemlich dunkel aus.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ich würde sagen, die letzten 15 Jahre geben Ihrer Strategie nicht ubedingt recht:

Die peiniche Halbherzigkeit in der Inklusion wird als Verkaufsargument für die bestehenden Förderschulen aufgerechnet.
Wer könnte es Eltern verdenken, Letzteres auszuwählen?

Aber eben so wird das System sabotiert und die Inklusion untergraben 🙁

Hans Malz
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In den letzten 15 Jahren ist an beiden Systemen gespart worden. Förderschullehrer wurden an Regelschulen zwangsversetzt, natürlich an bis zu drei, damit auch keine Bindung aufkommen kann. Der Rest wurde auf “Förderzentren” verteilt. Da sind dann auch die Kinder, die wir mit unserern Ressourcen nicht an Regelschulen auch nur irgendwie betreuen (von Bildung reden wir gar nicht) können.

Also jetzt die Förderzentren schließen und die paar Kollegen, die übrig geblieben sind an ca. 70 Schulen im Stadtgebiet verteilen? Klingt nach einem Plan…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Also den bisherigen Plan unverändert fortsetzen und beizeiten davon träumen, es ließe sich alles rückgänig machen?

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Problem ist doch, dass wir kein inklusives Schulsystem haben! Was wollen Sie da untergraben?!?? Eine inklusive Schule ist amS eine Schule, die auf die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler ausgerichtet ist. Deutschlands Schulen unterscheiden ja nicht nur zwischen „behinderten“ und „nicht behinderten“ Schülerinnen und Schüler, sondern zusätzlich nach Leistungsprofilen! Inklusion ist hierzulande etwas Additives – für die Anpassund schulischer Rahmenbedingungen, muss erst anhand einer Diagnose nachgewiesen werden, dass das auch wirklich nötig ist…man spricht auch von einer Verrechtlichung unterstützender Maßnahmen oder sonderpädagogischer Unterstützung. Das ist alles – aber nicht inklusiv!

Auch die Ausbildung der Lehrenden orientiert sich an diesem „Schubladensystem“. Es gibt einfach keine Strategie/kein Konzept für eine inklusive Schule!

Man hat sich bisher noch nicht einmal auf eine gemeinsame klare und realisierbare Zielperpektive geeinigt! Geschweige denn das Entwicklungsplan existiert mit welchen konkreten, ReALISTISCHEN und zeitlich definierten Handlungsschritten man dieses Ziel erreicht werden soll! Damit wir diesen Prozess konsensual umsetzen können, muss sichergestellt sein, dass jeder Entwicklungsschritt an die tatsächlich verfügbaren Ressourcen angepasst ist!
Das wäre doch eigentlich der erste Schritt!

Wenn nun entschieden wird, dass das mehrgliedrige (und segregierende) Schulsystem für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft „alternativlos“ ist, dann braucht es ein VEBINDLICHES Konzept wie Schülerinnen und Schülern mit einer Behinderung in diesem System integriert werden können. Was bedeutet das genau für jede einzelne Schulform? Es braucht nach einer Iststandsanalyse des gegenwärtigen Zustands (d. h. welche Ressourcen stehen aktuell überhaupt zur Verfügung?) und auf dieser Grundlage eine klare und verlässliche Ressourcendefinition!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Also die nächsten 15 Jahre wieder nichts machen und sich mit Unverbindlichkeiten aufhalten, um später auf das eigene Nichtstun verweisen, warum man derzeit nichts machen könne – alles klar 😉

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also statt sich tatsächlich für einen transparenten und konsensualen Prozess einzusetzen, lieber ohne Strategie/Konzept für eine funktionierende Integration den Prozess vorantreiben? Es ist richtig – es ist 15 Jahre nichts bzw. viel zu wenig passiert, aber deswegen dürfen wir doch jetzt nicht so weiter machen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

“… aber deswegen dürfen wir doch jetzt nicht so weiter machen.”

Volle Zustimmung, aber lesen Sie mal im Forum ^^
Verbesserungen würden auch mehr Inklusion bedeuten und da ziehen leider nicht wenige Lehrkräfte für sich eine Grenze

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich erwähne bei jeder Gelegenheit die Überforderung der Kolleg*innen und fordere Besserung.

Weil ich aber für bessere Inklusion bin, nicht von keiner träume, werde mit nur wenigen einig. Die führen dann das aktuelle Versagen als Ausrede an, nichts unternehmen zu können/ müssen -__-

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn ich Verbesserungen fordere, wird mir geantwortet, dass wir JETZT zu wenige Leute haben.
Ich werte dies als Vermeidung künftigen Handelns, gerechtfertigt mit dem aktuellen Missstand.

Weiter oben schrieb ich über die zu geringen Personalschlüssel bspw. durch Sonderpädagog*innen in der Inklusion.

Gelbe Tulpe
11 Monate zuvor

Dummerweise schreckt die Inklusion verhaltensauffälliger Schüler viele davon ab, den Lehrerberuf zu ergreifen. So wird dann automatisch der Schulalltag stressiger für alle.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

“Dummerweise schreckt die Inklusion verhaltensauffälliger Schüler viele davon ab, den Lehrerberuf zu ergreifen.”

Schön, dass Sie DEN Grund dazu fanden (augenroll)

Gelbe Tulpe
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wieso den? Einen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ja, die bösen, blöden Kinder verschrecken die armen, kleinen Erwachsenen vor dem Lehrberuf.

Welche KINDER schrecken die Lehrkräfte von morgen noch ab?
Schwarze? Faule? Schulschwänzer? Kinder mit schwierigen Vornamen?
Zum Glück sind Kinder an Regelschulen niemals anstrengend XD

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

… einer der Hauptgründe spätestens meiner Oberstufenschüler, den Lehrerberuf gar nicht erst in Erwägung zu ziehen, ist tatsächlich das zunehmend problematische Verhalten der nachrückenden Schülergenerationen und hier insb. auch die Zunahme an ‘Systemsprengern’ etc., die die ja auch registrieren. Ist zwar auch irgendwie eine Konstante, dass die Jüngeren immer vermeintl. ‘schlimmer’ sind als die eigene Generation, aber es hat sich in den letzten Jahren tatsächlich bei uns und bei unzähligen Schulen im ganzen Land eiiges verändert. Natürlich schreckt das auch(!) ab.

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn das so ist, warum wird dann nichts unternommen, den Ursachen entgegen zu wirken? Klar, es wird dann immer gerne auf die Elternhäuser gezeigt und deren Verantwortung. Das hilft nicht weite. Ich habe es schon häufig in diesem Forum geäußert: wir brauchen dringend flächendeckende unabhängige, interdisziplinärer Beratungs- und Unterstützungszentren.

Und natürlich wirklich inklusive Schulen!

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

“Wenn das so ist, warum wird dann nichts unternommen, den Ursachen entgegen zu wirken?”
Das sollten Sie nicht mich, sondern die polit. Entscheider fragen…
Ich befürchte aber, dass wirtschaftl. Gründe die Hauptrolle spielen, wenn es darum geht, keine Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs zu ergreifen: Sie müssten u.a. massiv(!) in die Bausubstanz der Schulen investieren, um aus diesen (a) insg. attraktive, zumutbare Arbeitsstätten zu machen (von Toiletten bis dichten Decken) und (b) auch Arbeitsstätten zu machen, in denen Lehrer ihren Aufgaben angemessen nachgehen können. Letzteres bedeutet z.B. auch mehr Platz zu schaffen, bspw. für Lehrerarbeitsplätze und auch um mehr, weil kleinere Lerngruppen zu ermöglichen, was natürlich auch mehr Lehrer erfordert, die insg. teuer sind. Jedoch konkurriert das Bildungssystem mit der freien Wirtschaft und auch anderen Berufen im ö.D. um Arbeitskräfte, kann aber in vielerlei Hinsicht immer weniger bieten, weshalb auch hier investiert werden müsste (von Solderhöhungen bis attraktiveren Arbeitszeitmodellen). Etc. Das möchte man alles nicht, weil es kostet… lieber versucht man aus der vertrockneten Kartoffel noch etwas Saft zu pressen.

Wenn Sie sich auf das schwierige Schülerklientel beziehen, dann aht das auch einen monetären Hitnergrund, der z.T. deckungsgleich mit dem gerade Geschriebenen ist. Andererseits hat es auch wahltechnische Gründe, ist z.B. Konzessionen an potenzielle Wähler geschuldet u.ä. – man hat die Möglichkeiten, auf ‘Systemsprenger’ u.ä. zu reagieren, sukzssive abgebaut und traut sich nicht, diese wieder aufzubaueb (böse Konsequenzen und so). WIr brauchen diesbzgl. schnelle, effektive Maßnahmenmöglichkeiten statt einem ‘Du! Du! Du!’ ohne wirkliche Konsequenzen.

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ich meinte auch nicht Sie persönlich, aber wir alle müssen die Politik auffordern endlich das Richtige zu tun. Aber beim Thema Bildung und alle damit verbundenen potenziellen Investitionen stehen unter Finanzierungsvorbehalt – es ist für ein so wohlhabendes Land wie Deutschland einfach peinlich.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Das sollten Sie nicht mich, sondern die polit. Entscheider fragen…”

Sehe ich auch so, werde aber trotzem deswegen angegangen.
Also Papo: Wie wollen Sie diese Probleme KONKRET lösen? 😉 (nur ein Scherz)

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie werden angegangen, weil Sie ohnehin überforderte Lehrer zusätzlich überfordern und die Situation für alle Beteiligte, auch die ‘Förderschüler’ selbst, durch ad hoc-Änderungen de facto (auch wenn Ihnen das offenbar nicht bewisst ist) verschlechtern wollen.

Zu Ihrer Frage:
Schritt 1 wäre es, massiv(!) Geld in die Regelschulen zu pumpen, um erstmal baulich(!) mit dem Aufbau einer fördergerechten Infrastruktur auf dieser Ebene zu beginnen… da sind wir aber alleine schon bei einem Sanierungsstau von bundesweit > 40 Mrd. Euro, iirc.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“man hat die Möglichkeiten, auf ‘Systemsprenger’ u.ä. zu reagieren, sukzssive abgebaut und traut sich nicht, diese wieder aufzubaueb (böse Konsequenzen und so).”

Ist das so? Bin noch nicht so lange im Beruf, aber welche Maßnahmen wurden da abgebaut?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Fragen Sie mal Kollegen an Regelschulen…

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Bspw. Geschichtslehrer am Gymnasium? 😉

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In meinem Stadtbezirk gab es ein paar Jahre lang einzelne ESE-Klassen an Grundschulen. Die wurden aus finanziellen Gründen abgeschafft. Dann gab es 3 Jahre lang an meiner Sonderschule ganztägig eine Kleingruppe (6 Kinder 1./2. Klasse, normalintelligent, aber nicht gruppenfähig) , die ich mit einer Sopäd (einige, wenige Stunden anwesend), auf die Rückkehr zur GS vorbereitete. Wurde beendet wegen Finanzen. Danach leitete ich an der GS, zu der ich wechselte, viele Jahre zwei temporäre Kleingruppen em-soz (1./2. und 3./4. Klasse), je zwei Stunden täglich 6 Kinder pro Gruppe, teilweise finanziert vom Jugendamt, gemeinsam mit einer Sopäd Eine Gruppe 5./6. wäre notwendig gewesen (hoher Bedarf im Brennpunkt, Berlin GS bis Klasse 6). Die restlichen Unterrichtsstunden des Tages waren diese Kinder jeweils in ihren Klassen integriert. Diese 3. Gruppe wurde wegen Finanzierung abgelehnt. Jetzt bin ich im Ruhestand – keine derartige Gruppe mehr an der Schule, wegen Personalmangel und Geldmangel, der Bedarf ist weiterhin hoch!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es gibt seit einigen Jahren noch ein lern-therapeutisches Projekt für ESE-Grundschüler in meinem Stadtbezirk (für besonders schwere Fälle). Es hat einen guten Ruf, allerdings sind die Plätze zu wenig. Es dauert bis zu einem Jahr, um ein Kind dort unterzubringen und die Hürden sind sehr hoch, der bürokratische Aufwand enorm.
https://www.diakoniewerk-simeon.de/kinder-jugendliche-familien/tagesgruppen/tagesgruppe-buntstifte-adlershof/

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und diese Schule muss jetzt Systemsprenger*innen hinnehmen, ohne Handhabe, wie von Papo angedeutet?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn Sie das lerntherapeutische Projekt meinen – Ja! Allerdings kann dieses Projekt nicht annähernd den Bedarf decken, da viele andere “inklusive” Projekte und die Spezialklassen gestrichen wurden – wegen Geld- und Personalmangel.
“Ohne Handhabe” verstehe ich allerdings nicht – ich kann diesen Begriff bei @Papo nicht finden.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Warum nichts unternommen wird?
a) Weil das notwendige Personal fehlt
b) Weil Bildung nichts kosten darf

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Also
c) Die Kinder dafür büßen lassen
?

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Okay, dann stopfen Sie ab Montag alle Inklusionsschüler unter den jetzigen Voraussetzungen in die Regelklassen. Dann haben Sie Ihren Willen. Die Folgen:

  • keinem Kind wird man gerecht werden
  • Lehrkräfte werden noch mehr überfordert
  • noch weniger Lehrkräfte werden im Job bleiben wollen

Aber wir können behaupten, wir haben Inklusion. Zwar eine verdammt schlechte, aber was solls?

Rüdiger Vehrenkamp
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Diesen Plan mahne ich gerne mit an. Bei anderen Foristen hab ich jedoch das Gefühl, dass sie Inklusion mit dem Dampfhammer möchten und das jetzt und gleich. Mit Blick auf den bundesweiten Sparkurs und den Mangel an Fachpersonal wird sich eine gewinnbringende Inklusion in naher Zukunft aber nicht umsetzen lassen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

🙂

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Meine Schüler würden dazu sagen “mit einem Satz Schlafen gelegt!”

Rainer Zufall
10 Monate zuvor

15 Jahre zuschauen, wie Zeit vergeudet wurde = Dampfhammer

Rainer Zufall
10 Monate zuvor

In den letzten 15 Jahren haben wir bestimmt was aufgebaut.
Immerhin sind sich hier ja viele verdammt einig, dass das bisherige Vorgehen keiner gravierenden Verbesserung bedarf (wie haben ja zu wenige Leute 😉 )

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Und ich habe auch schon häufig in diesem Forum gefragt: Woher sollen Gelder und Personal für diese Zentren kommen? Es fehlt deutschlandweit ja nicht nur an Lehrkräften.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wollen wir die dann alle behindert nennen, um der Inklusion den Garaus zu machen? Dann braucht es die großen Schulgebäude für die “I-Kinder” mit entsprechend 90 % aller verfügbaren Lehrkräfte und die kleinen Förderschulen für den Rest Unauffälliger! Die Lehrer für die Unauffälligen am besten auslosen , sonst ist es unfair.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ob sie nun von emotionaler und soziale Beeinträchtigung (der entsprechenden Entwicklung) oder diesbzgl. Behinderung sprechen, ändert nichts daran, dass auch diese Kinder zu den Inklusionsschülern gehören, nicht nur diejenigen mit physischen und geistigen Beeinträchtigungen/Behinderungen.

Der Inklusion wird mit dieser Benennung resp. Einsortierung nciht der ‘Garaus’ gemacht.

Der Rest erschließt sich mir nicht, könnten Sie das bitte genauer fassen?

CMW
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Die Statistiken weisen aber aus, dass der Prozentsatz an Abiturient:innen, die ein Lehramtsstudium aufnehmen, nur minimal seit vielen Jahren schwankt.
Zudem ist der Begriff “Systemsprenger” nicht auf die üblichen Kinder und Jugendlichen mit schwierigem Verhalten anzuwenden, sondern bezeichnet als deutscher Terminus Kinder und Jugendliche, die durch das gesamte Unterstützungssystem nicht zu bändigen sind.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  CMW

Ich habe nichts quantifiziert, dennoch: show, don’t tell – bitte präsentieren Sie die Statistiken, würde mich interessieren.
Und: ‘Systemsprenger’ steht nicht grundlos in einfachen Anführungszeichen (und für die jeweiligen Einzelschulen als “Systeme’ ist der Begriff dann durchaus zutreffend). 😉

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

WARUM sollten wir Leute einstellen, welche sich durch Kinder verschrecken lassen?

Es irritiert mich, warum Sie sich stattdessen nicht für bessere Bedingungen für (junge) Lehrkräfte an Schulen aussprechen, stattdessen Kindern die Verantwortung zuschieben.

Ich hörte, zu wenige Menschen wollen zur Feuerwehr, weil das Feuer heutzutage einfach zu heiß ist XD

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Komisch, mein Kommentar wurde (noch?) nicht freigeschaltet, deshalb nochmal kurz:

(a) Sie haben niemand anderen mehr, der sich nicht “verschrecken” lässt. Das Bildungssystem ist nicht in der Position, hier Rosinenpickerei betreiben zu können… wenn man das System nicht attraktiver macht, dann hat man einfach gar keinen mehr zum Einstellen. Ideologisch die Realität zu negieren und trotzig mit dem Fuß zu stampfen hilft da niemandem weiter.

(b) Es irritiert mich nicht, dass Sie wohlweißlich meine Antwort an @Anika von Bose ignorieren, die Sie Lügen straft (s.o.).

(c) Ihre Analogie sit mal wieder eine falsche: Hier wird nach Feuerwehrmännern gesucht, die mit Alltagskleidung und einem Glas Wasser ‘bewaffnet’ Großbrände von Innen heraus löschen sollen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Das Bildungssystem ist nicht in der Position, hier Rosinenpickerei betreiben zu können…”
Anekdotisch, aber Kolleg*innen haben langjährig und wehement für ihre Einstellung kämpfen müssen, gerade WEIL das Ministierium Rosinen pickt.
(Sinngemäß: warum heute Alte einstellen, wenn in drei Jahren jemand Junges eingestellt werden KÖNNTE?)

Zu c) Oh, wie sehr Sie beknackten Vergleich mit dem Gesundheitssystem zerreißen werden – ganz bestimmt 😉
Zudem aber ja, wenn Sie die Situation komplett verändern und unserer Feuerwehr jegliches Pflichtbewusstsein und Mut absprechen, DANN könnte Ihr Unsinn stimmen

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Anekdotisch, aber Kolleg*innen haben langjährig und wehement für ihre Einstellung kämpfen müssen, gerade WEIL das Ministierium Rosinen pickt.”
Und das steht inwiefern im Widerspruch zu der Feststellung, dass die Bezirksregierungen resp. Ministerien sich das nicht leisten können?
Man munkelt hierzulande, dass dort nicht immer die kompetentesten Menschen säßen, die die Zeichen der Zeit auch ‘zeitnah’ erkennen würden…

“Zu c) Oh, wie sehr Sie beknackten Vergleich mit dem Gesundheitssystem zerreißen werden”
Das ist aber im Gegensatz zu Ihren ‘Analogien’ keine falsche Analogie. Es tut mir leid, dass Sie so Probleme beim Verständnis logischer Fehlschlüsse haben.

“Zudem aber ja, wenn Sie die Situation komplett verändern und unserer Feuerwehr jegliches Pflichtbewusstsein und Mut absprechen, DANN könnte Ihr Unsinn stimmen”
Sie haben nicht verstanden, was ich schrieb… aber i.O., es fehlt halt einfach an “Pflichtbewusstsein und Mut”, damit wird man an genügend Menschen appellieren können, mit Alltagskleidung und Wasserglas ‘bewaffnet’ Großbrände zu bekämpfen… oooh man… oh man, oh man, oh man. Mensch, Rainer. Sie sind Lehrer und glauben wirklich an die entsprechende Attraktivität unserers Berufes für eine hinreichende Anzahl an Menschen?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Zu a) Es war eine Antwort auf Ihre Aussage. Erinnern Sie sich? Keine Möglichkeit zur Rosinenpickerei? Dem stellte ich meine (nicht besonders aussagekräftige) Erfahrung entgegen. Sie sehen zwischen dieser und Ihrer Aussage keinen Widerspruch?

Zu c) Sie setzen also Sonderpädagogischen Förderbedarf mit Krankheiten gleich, die in spezialisierten Kliniken behandelt werden müssen.
Das schließt den (wichtigeren) Aspekt der kulturellen Teilhabe aus sowie die Umsetzung im Ausland, wo die Grenze zur Förderschule kontinuierlich zurückgeschoben wird.

“Hier wird nach Feuerwehrmännern gesucht, die mit Alltagskleidung und einem Glas Wasser ‘bewaffnet’ Großbrände von Innen heraus löschen sollen.”
Ich missverstand Sie offenbar, Entschuldigung.
Aber meinen Sie nicht, die Feuerwehr würde besseres Equipment und Manpower fordern, anstatt “schwierige” Brände nicht als ihre Angelegenheit zu betrachten?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Zu a): Haben Sie das skizzierte Problem wirklich nicht verstanden? Rhetorische Frage…

Zu c): Es tut mir leid, dass Sie so Probleme beim Verständnis von Analogien haben.
Und es verfängt nicht, dass Förderschulen per se von kultureller Teilhabe (es geht übrigens um sozio-kulrurelle, -politische und -ökonomische Teilhabe) exkludieren würden. Man könnte auch behaupten, Sie befähigen (erst) dazu (Modus vs. Ziel etc.).

“Aber meinen Sie nicht, die Feuerwehr würde besseres Equipment und Manpower fordern, anstatt ‘schwierige’ Brände nicht als ihre Angelegenheit zu betrachten?”
Es ging um die Personalakquise, nicht die Desiderata des verbliebenen Personal.

Und: Happy Halloween… bis der Besuch kommt, probiere ich (wahrscheinl. zu Ihrer Verwunderung) noch was DA:Veilguard aus.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“einer der Hauptgründe spätestens meiner Oberstufenschüler, den Lehrerberuf gar nicht erst in Erwägung zu ziehen”
Danke für diese repräsentative Anekdote Ihres Geschichtsunterrichts 😀

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wieso Geschichte?
Und es ist vielleicht nicht sooo klug, die Nicht-/Erwägungagründe des potenziellen Nachwuchses und 8ntetesse daran ins Lächerliche ziehen zu wollen.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das mach mir die Welt, widde widde ….

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ist klar.
Schauen Sie sich die Haltung im Forum bezüglich der – seit 15 Jahren beschlossenen – Inklusion an.
Und manchen wunderen sich, warum die Politik den weltfremden Träumer*innen nach dem Mund redet, dass es doch keine “richtige” Inklusion benötige und es irgendwie ok sein könnte, Eltern zur Wahl der Förderschule zu tricksen.

Aber ja, KINDER sind der Grund, warum zu wenige Menschen Lehrkraft werden wollen. Wie könnte es auch nur annährend etwas mit den Berufsbedingungen zu tun haben XD

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Tja, wir sind in Deutschland, da darf man Kinder nicht hören oder sehen. Gut erzogene Kinder sind Kinder, die gar nicht erst erzogen werden müssen. Deshalb Gemecker in jedem E-Center, sowohl über Eltern, die dort ihre Kinder maßregeln, als auch über Eltern, die dies nicht tun. So von wegen, wären die erzogen, wäre das erst gar nicht nötig.
Der Ganztag tut diesem Land gar nicht gut, denn die Gesellschaft gewöhnt sich dadurch noch mehr daran, dass Kinder nicht anwesend sind.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“Der Ganztag tut diesem Land und seinen Kindern gar nicht gut, denn die Gesellschaft gewöhnt sich dadurch noch mehr daran, dass Kinder nicht anwesend sind und die Kinder gewöhnen sich daran, dass sie immer und überall betreut und gepampert werden, sie lernen immer weniger Selbständigkeit und Verantwortung.”
Das Fettgedruckte habe ich an Ihrem Zitat hinzugefügt.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da gehen unsere Meinungen auseinander.
Meine Sorge ist, dass diese Kinder zuhause unsichtbar vor der Faustglotze hängen.
Im Ganztag kann man sie dagegen noch liebevoll zur Teilhabe zwingen 😉

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Heißer Tipp, Rainer:

Möglicherweise gibt es ja einen Zusammenhang zwischen ganz viel Heterogenität und ganz viel „kein Bock drauf“?

Herr Dusel sagt: ja.

Zwinkersmiley

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Herr Dusel meint auch, dass die Politik hier die Strukturen stärken muss, um diese Heterogenität aufzufangen.

Oder meinen Sie, er stimmt Ihrem Geheule zu, dass die Kinder viel zu anstrengend sind und weg müssen? 😉

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Strohmänner und Gaslighting.
Und pssst… “KINDER” sind Teil der “Berufsbedingungen”…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Sollten Sie das nicht Lera schreiben?

“Möglicherweise gibt es ja einen Zusammenhang zwischen ganz viel Heterogenität und ganz viel „kein Bock drauf“?”

Oder planen Sie beide die perfekte Schule von vor 60 Jahren, an die keine Mädels dürfen und von den Buben jeder zweite nicht zugelassen wird? 😉

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da ich sinnentnehmend und kontextwahrend lesen kann, ist mir nicht entgangen, dass sich PaPo auf diese Aussage von Ihnen bezog:

„Aber ja, KINDER sind der Grund, warum zu wenige Menschen Lehrkraft werden wollen. Wie könnte es auch nur annährend etwas mit den Berufsbedingungen zu tun haben XD“

Oder wollen Sie „wehement“ abstreiten, diesen unlogischen Quark geschrieben zu haben?

Zwinkersmiley

PS: Jemand müsste mal die Berufsbedingungen verbessern.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Jemand müsste mal…” war der Plan der letzten 15 Jahre. Wird aber nächstes Jahr bestimmt funktionieren, solange niemand gendern will, sich gegen unangekündigte Tests ausspricht oder demokratische Teilhabe an Schulen bringen möchte 😉

Dr.Specht
11 Monate zuvor

Unabhängig davon, wie man zur Frage der Inklusion selbst stehen mag:
Natürlich ist Inklusion eine “zusätzliche Belastung” im Sinne eines erweiterten Tätigkeitsbereiches.

Achin
11 Monate zuvor
Antwortet  Dr.Specht

Danke, das ist ein wichtiger Aspekt, der an den Grundfesten unserer Professionalität als Lehrkräfte rüttelt.
Ich kenne keine andere Berufsgruppe mit akademischer (Aus-) Bildung, die sich so durch ihren Idealismus immer wieder ausnutzen lässt.

Selbst jene Kolleg*innen, welche die obere Position von Herrn Dusel vollumfänglich teilen, müssen doch folgerichtig gleichzeitig auch die Frage stellen, welche bisherigen Tätigkeiten durch die Hinzunahme der neuen dann wegfallen sollen.

PS: Ich bin Lehrer von ganzem Herzen und mit Idealismus, das heißt aber nicht, dass ich meinen Verstand beim Betreten des Schulgeländes abgebe.

Adele Horn
11 Monate zuvor
Antwortet  Dr.Specht

Sie wird auch bei einer nicht geringen Anzahl von Berufs-Suchenden ein wichtiger Grund sein, warum der Lehrerberuf für sie nicht in Frage kommt. Er ist von den Anforderungen her mittlerweile nicht nur überwältigend, sondern obendrein auch völlig unberechenbar geworden.

Lera
11 Monate zuvor

„Zurzeit haben wir zwei Strukturen, die chronisch unterfinanziert sind.“

„Das bedeutet konkret, dass wir das Förderschulsystem zurückbauen und die frei werdenden pädagogischen Ressourcen im Regelschulsystem nutzen sollten.“

Leuchtet ein, Minus mal Minus ergibt ja auch Plus.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Inwiefern ergibt sich bei Ihnen ein Einsparen eines Doppelsystems ein Minus??
Derzeit Förderschulen und Inklusion halbherzig am Leben zu halten, bekommt Deutschland erheblich teurer….

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn man zwei unterfinanzierte Systeme zusammenlegt, bekommt man ein ganz tolles System. Passt schon, keine weiteren Fragen. Zwinkersmiley

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Dann wird das eine nicht mehr gegen das andere ausgespielt.

Wer wirkliche Veränderung will, sollte zudem Privatschulen abschaffen! Och, wie schnell würden sich plötzlich alle (wichtigen und “richtigen” Personen) für bessere Bildungspolitik interessieren

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und Verbrechen sollte unbedingt auch verboten werden.

Ich bin außerdem gegen das Böse.

So, damit sind die Probleme ja wohl gelöst.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ihnen ist schon bewusst, dass in Deutschland etwas gegen Verbrechen unternommen wird??

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ganz genau.

„Jemand“ müsste mal „etwas“ unternehmen.

Das ist doch Ihr „Standpunkt“, oder?

Konkreteres habe ich trotz mehrfacher Nachfrage leider von Ihnen noch nicht erfahren.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ihnen ist klar, dass der Staat etwas gegen Verbrechen “unternimmt”?
Warum entschuldigen Sie ihn im Bildungssystem davon?

Wären Sie selbstgerecht ignorant, würde es – Ihrem Beispiel folgend – um Kriminalität gehen? Immerhin könnte dies auch SIE betreffen und nicht irgendwelche Kinder! 🙂

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mal mehr, mal weniger. Schauen Sie sich beispielsweise an, wie leicht man Gelder in Milliardenhöhe am Fiskus vorbeimanövrieren kann, ohne dafür belangt zu werden.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Meinen Sie hier auch, dass Bürger*innen und Bankangestellte diese Probleme “anpacken müssen”? Oder sehen Sie hier eine Aufgabe für die Politik, gerade zu den Anspruch der Betroffenen, Maßnahmen zu fordern? 😀

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Natürlich meine ich die Politik. Bei der Inklusion ja auch. Die Voraussetzungen müssen geschaffen werden und das passiert nicht.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Da bin ich so erleichtert. Wenn ich eine bessere Umsetzung der Inklusion fordere, werden mir immer konkrete Lösungen abverlangt 😉

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Im Augenblick ist es so, dass die Lerngruppen in Förderschulen deutlich kleiner sind als in Regelschulen. Die Versorgung mit ausgebldeten Förderschullehrer:innen ist an Förderschulen deutlich besser.

An anderen Schulen gibt es dann vielleicht zwei bis drei Förderlehrkräfte, die sich um alle Klassen der schule kümmern müssen.

Als bei uns noch zieldifferent inkludiert wurde, stand ich immer allein vor der Klasse ohne Hilfe durch eine Förderkraft. Es ist mir durchgängig nicht gelungen die Kinder mit dem Förderschwerpunkt “Lernen” sinnvoll in den Unterricht einzubinden.

Anders als von den Vertretern der Inklusion beahuptet wird, profitierten weder in “Inklusionskinder” von der Situation noch der Rest der Klasse.

Problematisch sind in erster Linie nicht körperliche Behinderungen. Blinde oder taube Schülerinnen haben wir immer mal wieder zum Abitur gebracht. Die zieldifferente Inklusion von Schüler:innen mit derm Schwerpunkt “Lernen” funktioniert aber einfach nicht. t

Kristine
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Und die von Kindern mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung erst recht nicht.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

“Im Augenblick ist es so, dass die Lerngruppen in Förderschulen deutlich kleiner sind als in Regelschulen.”

Niemand bestritt die schlechte Umsetzung der Inklusion (um eben diese Unterschiede aufrecht zu halten).
Inwiefern sollte das ein Argument gegen eine Verbesserung der Inklusion sein?

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es ist einfach unrealistisch, dass in den Regelschulen die Klassengrößen in Richtung 10 Schüler gehen.

In unserer größten Klasse (ohne Inklusion ) sind 34 Schüler:innen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Warum ist das unrealistisch? Es ist nicht gewollt! Parteien fordern dies nicht – weil Geld!
Vermögende kaufen sich ebendies für ihre Kinder an Privatschulen – weil Geld!

Andere Länder geben deutlich mehr Geld (und dieses zudem effizienter) für Bildung aus, da sie um den zukünftigen Wert dieser Investitionen wissen (Geld)

Die letzten 15 Jahre hanen wir bewiesen, dass wir dies nicht wollen und kein Geld diesbezüglich investieren wollen

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wo wollen Sie denn die Lehrkräfte hernehmen? Es gibt jetzt schon zu wenige Menschen, die den Beruf ergreifen wollen. Für eine Halbierung der Klassengrößen werden doppelt so viele Lehrkräfte gebraucht wie jetzt.

Und das halten Sie für realistisch?

Selbst bei intensivem politischem Willen mit starker Erhöhung der Besoldung für Lehrkräfte und bsserer Arbeitsbedingungen (geringere Stundenzahl) wäre die Verdoppelung der Lehrkräftezahl ein Projekt für mndestens ein Jahrzent. Angesichts der Ausbildungszeiten wohl eher ein Projekt für zwei Jahrzehnte. (Wenn die Stundenzahl verringert wird, muss sogar mehr als verdoppelt werden.)

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

“Wo wollen Sie denn die Lehrkräfte hernehmen?”

Ich verstehe diese Frage nicht. Glauben Sie, die Menschen würden herbeigezaubert?
Schrieb ich oder irgendwer jemals, die Lehrkräfte müssten nächstes Jahr aufploppen?

Aber wo sind die Forderungen nach Besserung? Wo sind politische Zusagen, Inklusion mit einem festen Personalschlüssel zu festigen, welcher das Angebot auf Augenhöhe mit den Förderschulen hebt?

Ich höre immer nur Rückendeckung für jene welche grottenschlechte Bildungspolitik betrieben und uns in diese Misere hineinführten. Aber anscheindend fühlen sich sehr viele damit wohl – solange diese Kinder nicht zu ihnen kommen =/

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Grottenschlechte Bildungsspolitik haben in NRW die Grünen betriebeen (So leid es mir als Anhänger dieser Partei tut.)

Denn die Grünen wollten, ohne auf das Machbare zu schauen, die Inklusion auf Biegen und Brechen durchsetzen. Damit haben sie die Lernbedingungen für alle Schüler verschlechtert.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Von einer Forderung alleine passiert nichts. Wie gesagt, alleine der demografische Wandel sorgt jetzt schon für Fachkräftemangel. Sie stellen leider unrealistische Wunschvorstellungen als Ziel hin. Das erwartbare Resultat wird sein, dass die Zahl der Förderschullehrer eben nicht ausreichend wächst und die Regelschulen komplett überfordert sind. Und Sie wundern sich, dass das Personal dort diese Perspektive nicht so toll findet?

Hans Malz
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es gibt nur leider kein Doppelsystem. Die Inklusion an Schulen kann man schwerlich als “System” bezeichnen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das müssten Sie Lera schreiben, ich brachte diese Aussage nicht ein

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Förderschulen sind teurer als inklusive Schulen? Das halte ich für eine falsche Annahme. Wenn endlich geklärt würde was inklusive Schulen sind und welche baulichen und personellen Strukturen jede Schule dafür benötigt, um den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden, wird am Ende klarwerden dass das falsch ist. Auch das Personal, dass durch die Schließung des Förderschulsystems freiwerden würde, würde nicht ausreichen um die SuS die sich auf viele Regelschulen verteilen zu unterstützen. Denn unstrittig sollte sein, dass es den SiS die bisher Förderschulen besucht haben nicht schlechter gestellt werden als an einer Förderschule.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Ein Missverständnis. Ich behauptete nicht, dass Förderschulen teurer seien, sondern bezog mich auch das Erhalten beider (halben) Systeme.
Ich hoffe, ich konnte mich dieses Mal unmissverständlicher ausdrücken ^^

Ihre Meinung, dass es mehr Personal benötige, teile ich. Leider wurde ebendiese Bildungspolitik selten von der Wählerschaft entsprechend beantwortet =(

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

🙂

Der Zauberlehrling
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Hallo!

Wir können jede Frage in der Schule beantworten, nur nicht die Sinnfrage.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Interessant. An welche Krankenhäuser müssen Menschen mit Behinderung gehen? Doch wohl nicht an die selben wie … andere Menschen? 😛

Achin
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vor Ihrem Einsatz für Inklusion habe ich einen großen Respekt, Ihre Argumentation hierfür bleibt aber an verschiedenen Stellen immer wieder sehr im Allgemeinen. Auch in diesem Kommentar möchten Sie durch Haltung und verständlichem Wunschdenken die Realität verbessern, das geht aber nicht.

Selbstverständlich gehen Menschen mit Behinderungen der verschiedensten Arten in die gleichen Krankenhäuser wir andere. Sie benötigen aber auch hier einen erweiterten Personalschlüssel. Ich bin für Gleichberechtigung und Teilhabe, aber nicht auf dem Rücken der letzten Glieder der Arbeitskette.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie gerade mit vollem Deputat im Klassenzimmer arbeiten.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Erstmal Danke für Ihre Antwort. Es ist ehrlich eine ungewohnt offene Ansprache 🙂

Ich schrieb dies in Bezug darauf, dass ich diesen Vergleich mit dem Gesundheitssystem für schief und falsch halte.
Der Gedanke, andere “Spezialist*innen” würden es schon richten, festigte das Bild der Schülerschaft und dauerhaft: Die Kinder bringen weniger Grundvoraussetzungen mit und haben daheim geringere Unterstützung, es sind aber keine Förderschüler*innen. DARUM explodieren auch die Zahlen an Anträgen auf eine sonderpädagogische Überprüfung. (Auf dem Land läuft es anders: Heile Welt + Zeit)

Ich arbeite mit 21 Std. am SBBZ, mit 5 Std. in der Inklusion, also voll (Ja, ich weiß – Höhö, Sopäddeputat usw)

Achin
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Danke auch für die Antwort und meine Hochachtung vor Ihrer Tätigkeit.

Lera
11 Monate zuvor

„Tatsächlich haben wir ein schlechtes, unterfinanziertes Regelschulsystem mit zu großen und heterogenen Klassen.“

Volle Zustimmung.

Welche Auswirkung hat noch mal die Inklusion auf die Heterogenität einer Klasse? Hmmm…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Was hat das mit separaten Schulsystemen zu tun außer der Ablehnung von Menschen mit Behinderung? Hmmm… 😉

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Individuellere Betreuung auf die erforderlichen Bedürfnisse. Der Allgemeinmediziner überweist Sie auch an einen Facharzt.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Haben Menschen mit Behinderung ein separates Gesundheitssystem?? XD

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, aber ein Gesundheitssystem, das auf ihre Bedürfnisse ausgelegt ist: Behindertengerechte Krankenhäuser, geschultes Personal. Beides ist an Regelschulen nicht vorhanden.

Ennuyë
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Welche Auswirkung hat noch mal die Inklusion auf die Heterogenität einer Klasse? ”

Aber das ist dann doch die gute Heterogenität. (Ironie aus.)

Johann Friedrich H.
11 Monate zuvor

Sehr geehrter Herr Dusel,

welche Ressourcen wären konkret
(Personal, Gebäude, Ausstattung…) bundesweit nötig, damit Ihre Vorstellungen von Inklusion realistisch umgesetzt werden könnte? Für Ihre wichtige Tätigkeit wünsche ich Ihnen alles Gute!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Eine vergleichbar mit den Bemühungen unserer Europäsischen Nachbarn.

(Ich bin nicht wirklich Herr Dusel 😉 )

Johann Friedrich H.
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Verstehe ich schon!

Alleine: Politik ist letztlich die Frage der Ressourcensteuerung, von einem Beauftragten der Bundesregierung darf ein Bürger sich doch konkrete Schritte und Finanzierungspläne für die Erreichung der gesetzten Ziele erwarten. Oder?

447
11 Monate zuvor

Nein, da dies reine Redestellen sind. Aktivitätssimulationsgeneratoren.

Johann Friedrich H.
11 Monate zuvor

Sehr geehrter Herr Zufall,

gerne hätte ich Ihre kollegiale Meinung als “Inklusionsbefürworter” (im oberen Sinne) erfahren. Welche Ressourcen sind nötig, welche Aufgaben sollen an die Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen hinzukommen? Danke im Voraus!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

“Politik ist letztlich die Frage der Ressourcensteuerung”
Volle Zustimmung!
Also: was können und WOLLEN wir von unseren Nachbarn lernen? 😉

Johann Friedrich H.
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Danke!
Allerdings erhoffte ich mir, dass Sie mir konkrete Daten und Zahlen nennen, wie Inklusion in der Fläche funktionieren kann bzw. könnte.

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das fängt schon damit an, dass die meisten unserer „Nachbarn“ ein Gemeinschaftsschulsystem haben und so schon von jeher inklusiver arbeiten.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Gemeinschaftsschulen in BW sind jedoch nicht gerade ein Erfolgsmodell.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Klingt gut.
So kann auch viel präventiv geschehen.
In meiner inklusiven Klasse 1 wollen andere Kinder oft mit ins Förderzimmer.
Leider habe ich viel zu wenig Stunden für die Inklusion -__-

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Können Sie bitte genauer erklären, was bedeutet “inklusive” Klasse und wieso “Förderzimmer”. Danke!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

@RainerZufall
Bedeutet “inklusive Klasse” ein oder zwei Kinder mit sopäd. Förderbedarf in einem Förderzimmer? Oder meinen Sie Ihre Klasse im Förderzentrum? Die ist dann aber wohl eher nicht inklusiv.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sehr konkret.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Vielleicht inspiriert Sie dies ein wenig 🙂
https://magazin.sofatutor.com/lehrer/inklusion-warum-es-finnen-besser-machen/

Von Förderangeboten unter dem gleichen Dach könnten vor allem Wackelkandidat*innen unkompliziert aufgefangen werden.

Zudem ist der Umgang mit Inklusion dort recht pragmatisch:
Da wartet man nicht auf den 100%-alles super-Plan bis man die Arbeit aufnimmt 😉

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Womit wir wieder bei „Finnland, Finnland“ angekommen wären.

Diesmal mit sofatutor-Link.

Restlos überzeugend.

Wussten Sie übrigens, dass Finnland seit der Abschaffung des gegliederten Schulsystems (1999) bei jeder einzelnen PISA-Runde immer schlechter geworden ist?

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eben. Deshalb hatten die Jahrgänge, mit denen Finnland in die ersten PISA-Tests ging, auch noch nicht das modernisierte finnische Schulsystem durchlaufen. Die Jahrgänge, die seitdem über 70 Punkte in Mathematik und über 50 Punkte im Lesen eingebüßt haben und bei denen besonders Jungs und Kinder mit Migrationshintergrund extreme Bildungsverlierer sind, aber schon.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Wir schrieben zur Inklusion, jetzt kommen Sie mit Migrationshintergründen?

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Interessanter Einwand von jemand, der beim Thema Migrationshintergrund in NRW laufend von Inklusion geschrieben hat. Ich würde auch bezweifeln, dass es bei Kindern mit Migrationshintergrund keinen Inklusionsbedarf gäbe.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Stimmt. Irgendwie sträuben sich manche Kolleg*innen gegen Menschen anderer Hautfarbe, Kultur UND Behinderung.
Welch seltsame Korrelation 😉

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ist halt ne sehr auffällige Korrelation.

Und eine Kausalität wird da ohnehin niemals jemand feststellen können, da es viel zu viele Faktoren gibt, die man nicht (vollständig) kontrollieren kann.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Hielt Sie ja nicht davon ab, diese grundlos und unprofessionell zu unterstellen 🙂

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich schrieb, dass Finnland in jeder PISA-Runde seit der Schulreform von 1999 schlechter geworden ist.

Das ist eine wahre Aussage.

Daran ändert weder der Hinweis auf das Erscheinungsjahr der ersten PISA-Studie (Schulkultur ändert sich nur langsam!) noch das Einfordern eines unmöglichen Kausalitätsnachweises etwas.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie haben vollkommen Recht.

Hier der Mittelwert bei den Leseleistungen im Zeitverlauf:

2000: 546

2003: 543

2006: 547

2009: 536

2012: 524

2015: 526

2018: 520

2022: 490

Ich wollte den Anstieg um einen Punkt in 2006 gegenüber 2003 nicht unterschlagen und bitte, diesen Fauxpas zu entschuldigen.

Marion
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aus dem Interview geht aber sehr deutlich hervor, dass schulpädagogische Konzepte, wie das selbstbestimmte Lernen und das “offene Klassenzimmer” scheinbar doch
nicht sooo supergut funktionieren, wie immer behauptet und das der finnische Pisa-Absturz auch darauf zurückzuführen ist.
Mag sein, dass das, wie am Ende des Interviews geäußert, auch an schlechter Vorbereitung liegt.
Aber dass es u.a. am Konzept selbst liegen könnte, wird nicht ausgeschlossen.
Die finnischen Lehrer üben offensichtlich selbst starke Kritik daran.

ed840
11 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Keine Sorge, die Unterschiede sind mir schon bekannt. Es könnte also auch völliger Zufall sein, dass kein anderes Land aus der Spitzengruppe bei PISA so stark abgefallen ist, dass die einzelnen Gruppen in Finnland mittlerweile schlechter abschneiden als die Vergleichsgruppen in Gesamt-DE, dass z.B. beim Lesen der Punktabstand zwischen Jungs und Mädchen fast doppelt so hoch ist wie im OECD-Schnitt, dass mit 28% doppelt so viele Jungs als “low performer” gelten wie Mädchen, dass mit 92 Pkt. Unterschied in kaum einem anderen EU-Land Migranten im Lesen so viel schlechter abschneiden als Einheimische (Gesamt-DE 67 Pkt.) oder dass sich ähnlich viele Schüler an ihrer Schule einsam 12% oder ausgegrenzt 13% fühlen wie in Gesamt-DE (12%/12%). Allerdings lässt sich ein Zusammenhang mit den Reformen ebenso wenig ausschließen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ja seltsam, wie oft Vorbilder genannt werden…

Und Sie meinen, dies hätte etwas mit der Inklusion zu tun???

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, denn die Schulreform bestand ja vor allem darin, ein separierendes System durch ein „inklusives“ zu ersetzen.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

„Wussten Sie übrigens, dass Finnland seit der Abschaffung des gegliederten Schulsystems (1999) bei jeder einzelnen PISA-Runde immer schlechter geworden ist?“

Dies ist eine wahre Aussage, ganz gleich, wann die erste PISA-Studie veröffentlicht wurde.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Das müssen die gemeinen Behinderten gewesen sein! Vor allem, weil sie zieldifferent benotet werden, also in den Schnitt nicht reinzählen!

Grrr, jetzt bin ich auch auf die Behinderten wütend! Oder meinen Sie, wir können noch ein paar muslimische oder Schwarze Kinder dafür verantwortlich machen? (augenroll)

Anika von Bose
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vor allem haben die Finnen mit „Neuvila“ ein herausragendes Beratungs- und Unterstützungsangebot, das niedrigschwellig und kostenlos ist. Damit werden Entwicklungsverzögerungen schnell erkannt und behandelt – und erfolgreiche Bildung ohne Abhängigkeit vom häuslichen sozioökonomischen Umfeld sichergestellt. Aber auch Finnland hat ein zentral gesteuertes Gemeinschaftsschulsystem und sortiert weder SuS nach Beeinträchtigungen oder Leistungsprofilen. Wir haben ein dezentral gesteuertes Bildungssystem – 16 Bundesländer die alle ihr eigenes Süppchen kochen.

Wir haben in Deutschland leider keine finnischen Verhältnisse – noch nicht einmal annähernd, insofern hat Deutschland noch einen langen Weg zu gehen. Und da reicht es bei weitem nicht aus unser Förderschulsystem zu schließen!

Ich würde mich freuen, wenn wir uns endlich auf den Weg machten!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Stimme dem uneingeschränkt zu.

Leider wird oft angeführt, dass wir uns aufgrund der schlechten Situation “jetzt gerade” nicht auf den Weg machen können. Das wird seit inzwischen 15 Jahren erzählt, aber GARANTIERT passen wir bald den perfekten Zeitpunkt ab, wo nichts anderes ansteht 😉

Wie beim Pflegenotstand, dem Lehrkräftemangel, Erzieher*innenmangel, der Rentenkatastrophe, Infrastrukturschulden oder Krankenhaus… (oh, Karl hat da tätsächlich BEGONNEN, etwas zu unternehmen ^^)

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Ein schönes Gespräch. Ich hoffe es wird mit (richtigen) Bildungspolitikern wiederholt, die in der Verantwortung stehen

Ennuyë
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Gespräche von Menschen, die sich sowieso total einig sind, verlaufen gerne schön harmonisch.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Ennuyë

Eben.
Ich frage mich allerdings, wie viele Politiker*innen mit Behinderung oder Inklusionserfahrung sich gegen die Inklusion aussprechen werden…

Stehen bestimmt bald alle auf der Matte 😉

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich glaube die lehrerhafte Schnappatmung in Bezug auf Inklusion rührt daher, dass alle genau wissen, wie diese am Ende laufen wird…ganz einfach, weil es in der Schulpolitik immer so läuft:

Es fehlt an Geld und Ressourcen und dennoch wird die Inklusion durchgepeitscht. An der ein oder anderen Schule wird vielleicht ein bisschen was investiert, aber flächendeckend wird dies nicht passieren. Die Klassen würden noch heterogener werden als ohnehin schon. Es rollen noch mehr Aufgaben auf die bereits jetzt überlastete Lehrerschaft zu. Die Gefahr ist eben, dass die Politik flächendeckende Inklusion einführt, ohne VORHER die personallen und baulichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Ich kann daher verstehen, weshalb aktuelle Lehrkräfte gegen die Inklusion sind. Und unter den jetzigen Voraussetzungen bin ich ebenfalls dagegen.

Sobald auf N4T der Artikel erscheint, dass die ersten Regelschulen behindertengerecht umgebaut wurden und weiter werden, dass pro Regelklasse mindestens eine Förderlehrkraft dauerhaft und täglich mit dabei ist und zudem Schulsozialarbeit ganztägig gewährleistet ist, bin auch ich bereit für inklusive Schulen. Vorher nicht.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Das gleiche wenden Sie jetzt einmal für irgend eine andere Gruppe an, dann sehen Sie, wie anmaßend das ist. Wieviel Arbeit und Probleme bereiten zB Jungs? Oder die Pubertät? Vielleicht lassen wir die außen vor, bis Ressourcen da sind?
Es ist schon wirklich widerlich, wenn es hier kaum jmd bewusst ist, dass er mit solchen Aussagen die Kinder ganz klar in Wichtigere und Unwichtigere, bzw Vorrangige und Nachrangig einteilt.
Wie ich hier bereits öfter mitteilte, bin ich für Kürzen bei ALLEN, bis die Ressourcen da sind. Dann gehen halt alle nur 3x pro Woche zur Schule und haben dafür guten Unterricht. Das Ideal wäre natürlich 5x guter Unterricht, aber 3x gut bewirkt vermutlich sogar genauso viel oder sogar mehr, als 5x schlechter Unterricht und diese Entlastung wirkt sich auch positiv auf Lehrer aus. Manchmal muss man sich auch einfach trauen, den steinigen Weg zu gehen. Kann sein, dass die Schüler weniger lernen, sind halt weniger Ressourcen da. Da aber die Lehrer nicht verschleißt werden und trotzdem gute Bedingungen hätten, wählen mehr das Lehramt und somit verbessert sich nach und nach die Situation. Natürlich muss man bei diesem Vorgehen nicht alles für alle gleich machen,sondern den Bedürfnissen entsprechend. Kleine Kinder können halt nicht alleine Zuhause bleiben. Die Sek 1+2 sehr wohl. Meine Kinder haben das Szenario B geliebt, wie viele andere auch. Anschluß und Kontakte zur Schule aufrecht erhalten, am Ball bleiben, aber nur die halbe Woche in halben Klassen, herrlich!
Und ja, für I-Kinder mit GE hat die Integration die größte Bedeutung und nicht, ob sie am Ende im Hunderter oder im Tausender Bereich Minus rechnen können. Für ihr Leben macht das auch gar keinen Unterschied. Deshalb kommt es mir hier auch etwas heuchlerisch vor, wenn Lehrer sich zwecks Inklusionsabsage immer an die optimale Förderung klammern. Ist ja Lehrer typisch. Mein Zahnarzt meint auch, mein halbes Leben solle sich um Zahngesundheit drehen, als gäbe es nichts anderes im Leben. Sein Sohn putze 8x am Tag und er will Familien jedem Monat einen Termin andrehen. Eine 4-köpfige hätte also jede Woche einen Zahnarzttermin..
Genauso geht Lehrern natürlich alles um die optimale Förderung und den Nachweis, mit perfektem, professionellen Unterricht alles rauszuholen aus dem Kind. Wenn ein GE Kind mit sehr niedrigem IQ von, sagen wir, unter 40,in der einen Schule bis 12 zählen lernt und in der anderen Schule bis 14,dann müsse es unbedingt auf die andere Schule gehen, egal was ihm das sonst für Nachteile bringt. Das ist absurd! Es wird für sein späteres Leben keinen Unterschied machen, ob es bis 12 oder 14 zählen kann und wenn es nicht integriert ist, schon mal gar nicht. In Wahrheit ist die Integration selber die optimale Förderung für so ein Kind und nicht das erlangte Wissen! Dies mal ganz abgesehen davon, dass GE Kinder mit etwas höherem I Q, sagen wir, ab 50, in Regelschulen mehr voran kommen, wie ich an anderer Stelle schrieb. Zumindest behaupten das unsere Lehrer.
Zu guter Letzt :Weiß hier eigentlich keiner, dass es auch kleine Regelschulklassen gibt? Zum Beispiel auf dem Land? Wir haben in NDS einen Grundschulklassen-Durchschnitt von 19 Kindern. Wir hatten bei uns teilweise nur 14 Kinder in der Klasse 1. In einer 9.Klasse einmal nur 11 Kinder. Wie wäre es, Kindern die solche kleinen Klassen brauchen, diese Möglichkeiten anzubieten? Unsere Waldorfschule hat 12 Jahrgänge, Einzügig, für ca 120 Kinder. Hier kann man auch ansetzen und so etwas nicht immer nur den Reichen lassen!

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Spielen wir Ihr Gedankenexperiment mal durch: Wir kürzen für ALLE den Unterricht auf drei Tage. Kommen die Schüler mit extra Förderbedarf dann an den anderen beiden Tagen? Das wäre doch auch nicht inklusiv. Oder kommen die mit den anderen an diesen drei Tagen? Was passiert an den beiden übrigen Tagen? Selbst diese Kürzung würde aus Lehrkräften an Regelschulen nicht automatisch Förderschullehrkräfte machen – es sei denn, die beiden freien Schultage sind für die dafür notwendigen Fortbildungen gedacht.

Natürlich dürfen Sie auch nicht davon ausgehen, dass die Schüler an den freien Tagen brav zuhause an ihren Aufgaben sitzen. Während der Lockdowns hat man gesehen, was das für Kinder und deren Eltern bedeutet, selbst wenn es Schüler der Sekundarstufe waren.

Ich verstehe, dass Sie als betroffene Mutter das Beste für Ihr Kind wollen. Für Ihre Vorschläge wird es jedoch keine Mehrheit geben. Schlussendlich fordern wir Foristen hier ja, dass die Politik die Bedinungen für Inklusion schaffen und dann umsetzen soll. Was Sie fordern ist Inklusion mit dem Dampfhammer – also so, wie sie jetzt durchgeführt wird. Wenn Sie der Meinung sind, dass das gut für Ihr Kind ist, dann setzen Sie es in eine Regelklasse. Aber seien Sie im Nachgang nicht enttäuscht, wenn es die notwendige Förderung nicht erhält.

Zu Ihrem letzten Absatz: Die Bevölkerungsdichte ist in ländlichen Gebieten eben eine andere als in der Stadt. Wenn Sie kleine Klassen möchten, in dem Ihr Kind mehr gesehen und gehört wird, werden Sie wohl aufs Land ziehen müssen. Die mir bekannten Stadtschulen sind meist voll und haben Klassen mit bis zu 30 Kindern. Um hier kleinere Klassen überhaupt andenken zu können, bräuchte es größere Schulgebäude und mehr Personal. Beides können Sie nicht aus dem Hut zaubern.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Und? Ich wohne auf dem Land, wir haben 20 Kinder in der Klasse, meine Tochter lernt mehr als man GE Kindern allgemein zutraut, mit Ausnahme des halben Jahres, in dem sie Förderschule ausprobierte. Und Nu? Kinder werden elendig weit für Förderschulen kutschiert, die halbe Stunde bis raus aufs Land geht dann auch.
Und die Corona Zeit war nicht während Szenario B ein Problem. Wenn dann, wegen Szenario A, wegen fehlender Hausbesuche, fehlendem “Freigang” in der Stadt und vor allem steigender Aggressivität unter Erwachsenen.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das freut mich für Ihre Tochter. Aber solche Voraussetzungen herrschen eben nicht überall – schon gar nicht in der Stadt. Hier sind dafür die Förderzentren wesentlich besser erreichbar. Im Umkehrschluss müssen auf dem Land die Förderlehrkräfte sehr weite Anfahrtswege in Kauf nehmen, um verschiedene Schüler mit Förderbedarf an verschiedenen Schulen erreichen zu können. Der Berg muss zum Propheten.

Vielleicht hat Ihre Schule bzw. gar die Klasse Ihrer Tochter den Luxus einer eigenen Förderlehrkraft, die sich ganztägig um Kinder mit Förderbedarf kümmern kann. Flächendeckend schauen die jeweiligen Förderlehrkräfte halt mal für ein Stündchen rein und fahren dann weiter. Und damit wären wir wieder beim grundlegenden Problem: Fehlendes Personal für wirklich gewinnbringende Inklusion.

Hausbesuche waren während der Lockdowns nicht gestattet (Kontaktbeschränkung, Ansteckungsgefahr). Verstehe ich Sie hier richtig, dass Lehrkräfte nun auch noch Schüler zuhause besuchen sollen? Steigende Aggressivität bzw. ein stetes Entwickeln depressiver Züge konnten wir während der Pandemie nicht nur bei Erwachsenen beobachten, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Dann gehen halt alle nur 3x pro Woche zur Schule“

Immerhin mal ein konkreter Vorschlag, wie man mit den vorhandenen Ressourcen inklusiv werden könnte.

Ich danke Ihnen für diesen Realitätssinn und die Ehrlichkeit, die Konsequenz auch zu benennen.

Aus bestimmten Gründen (die ich nicht nennen sollte) empfinde ich das als sehr erfrischend.

Was meinst du, Rainer?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Ich wünsche Ihnen, dass wir bald solche positiven Nachrichten lesen werden

mama51
11 Monate zuvor

Ich plädiere dafür, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Das ist unser Auftrag, und ich bin überzeugt, dass unser Land dadurch reicher wird.

Fein! Klingt wunderbar! OMG!

Nur:
WER setzt um? Die Politik? Man darf gespannt sein… Bisher reißen sich die LuL den A…. auf!
WANN? Gefühlt am “Sankt Nimmerleinstag”! Bisher reißen sich… s.o.
WAS darf es kosten? NICHTS! – Wie gehabt!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  mama51

So ist es halt. Solange bspw. die Eltern von Kindern an Gymnasien oder entsprechender Kultur nichts mit Behinderung zu schaffen haben wollen – entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Thema – WÄHLEN die sich entspreche Politik dazu 🙁

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es geht ja hier nicht um Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte. Inklusion am Gymnasium ist ein Widerspruch in sich. Ich bin absolut dafür, den Selektionsgedanken und damit das Gymnasium abzuschaffen, aber dafür gibt es absehbar keine politische Mehrheit. Das Resultat ist, dass “Inklusion” fast alleine an den anderen Schulformen, insbesondere den Gesamtschulen gestemmt werden muss und das ohne jede Chance auf ausreichende Ressourcen. Und dafür ist tatsächlich niemand verantwortlich, es gibt schlicht nicht einmal annähernd genügend Förderschullehrkräfte, um sie flächendeckend auf die Regelschulklassen zu verteilen.

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

An den weiterführenden Schulen zählen I-Kinder wenigsten noch doppelt für den Klassenteiler. In der Grundschule wird lediglich der berühmte Stuhl dazu gestellt.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Davon kann man sich bei vollen Schulen genauso ein Eis backen wie von den theoretischen zusätzlichen Lehrerstunden, die es einfach nicht gibt. Aber die Diskussion hatten wir ja schon.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Warum das so ist, könnte man mal die Politik fragen…. oder den Philologenverband, der ja auch über angemessene Bezahlung von Grundschullehrkräften Bescheid weiß.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das müssen Sie ihn selber fragen.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nö, ich bezog mich auf den anderen Artikel hier, wo der Philologenverband gegen GS Lehrer austeilt.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Inklusion am Gymnasium ist ein Widerspruch in sich.”
… wenn man von der Realität an Gymnasien k.A. hat. :-/
Wobei, wenn die kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten infolge einer Behinderung nicht vorhanden sind oder nicht zutage treten können, ist in einem (hoffentlich) leistungsorientierten Schulsyystem an Schulformen, die ein bestimmtes (konstantes) Mindestmaß an kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten erfordern, schlichtweg Inklusion solcherart Förderbedürftiger nicht geboten.

“Ich bin absolut dafür, den Selektionsgedanken und damit das Gymnasium abzuschaffen, aber dafür gibt es absehbar keine politische Mehrheit.”
Es wird nach Leistungsfähigkeit und erbrachter Leistung selektiert… wer ein nichtselektives Schulsystem will, der kann auch auf Schulabschlüsse verzichten und Schulen zu einem Wohlfühlbetreuungsort degradieren (auf dem Weg dahin sind wir ja bereits). Oder meinen Sie lediglich den “Selektionsgedanken” beim Wechsel zu den weiterführenden Schulen? Warum?

“Das Resultat ist, dass ‘Inklusion’ fast alleine an den anderen Schulformen, insbesondere den Gesamtschulen gestemmt werden muss und das ohne jede Chance auf ausreichende Ressourcen”
Wir haben in quasi allen unseren Klassen Inklusionskinder sitzen. Der Unterschied zwischen Gesamtschulen und Gymnasien (ich habe btw an beiden unterrichtet) ist quantiativer, nicht kategorischer Art. Einzig das Gros der Schüler mit dem im ersten ABsatz genannten Förderbedarf ist (aus den dort skizzierten Gründen) natürlich nicht am Gymnasium (zumidnest im Diealfall anch einigen leistungsorientierten Selektions- und Allokationsprozessen nicht mehr) zu finden (vorher entscheiden ja allerortens die Eltern, so dass selbst ein Kind mit Hauptschuleignung am Gymnasium landen könnte).
Aber ja, alle Shculen gehören erheblich ebsser aufgestellt.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ich habe sowohl am Gymnasium als auch an der IGS, HS, GS und im Praktikum sogar an einer Förderschule gearbeitet. Verzeihen Sie mir also, dass ich Ihre Aussagen nicht besonders ernstnehmen kann. Mal davon abgesehen, dass Sie meine Aussagen anscheinend überhaupt nicht verstanden haben.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Sie bestreiten also, dass es Inklusionskinder an Gymnasien gibt (resp. behaupten, dass die Anzagl relativierbar sei)? Dann bilden meine Gymnasialkollegen bundesweit und ich mir dies offenbar tagtäglich ein (alleine bei uns in jeder Klasse mehrere, im Gros mit sozial-emorionalem Förderbedarf). Dass das an den anderen Schulformen dmalleine bereits infolge der Zieldifferenz von Unterricht anders quantitativ und mit Blick auf bestmmte Fördervariabten anders aussieht, wurde ja nicht bezweifelt. Oder wo habe ich Sie hier vermeintl. falsch verstanden? Was an mei en Ausdagen ist denn Ihrer Meinung nach falsch, so dass Sie meine “Aussagen nicht besonders ernstnehmen” können?

Und haben Sie etwa nicht für die Abschaffung des Selektionsgedankens und damit der Gymnasien plädiert?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Als Gymnasiallehrerin an einer GemS mit Kindern unterschiedlichster Förderbedarfe fände ich es Quatsch, Kinder mit Schwerpunkt LE an Gymnasien zu schicken. Was genau sollen die da? Das wäre dann den Kolleg*innen an GemS und Gesamtschulen gegenüber irgendwie gerechter, oder wie?
Ich fände es gerechter, wenn GemS und Gesamtschulen endlich viel besser ausgestattet würden. Meine BiMi hat nach sieben Jahren im Amt immer noch nicht gecheckt, wie GemS funktionieren und was sie brauchen. Sie arbeitet im Gegenteil daran, unsere Bedingungen noch zu verschlechtern.
Trotzdem halte ich Inklusion von Kindern mit LE und GB an Gymnasien für Schwachfug.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie vergessen die Kinder im Rollstuhl! Was sollen die im Sport am Gymnasium schon leisten? Das kann nur 6 sein!

Blinde Kinder schaffen auch niemals den Füllerführerschein! Was wollen die da?

Aber ein wenig gebe ich Ihnen recht: Was sollten Kinder in der Inklusion am Gymnasium über gesellschaftliche Teilhabe und Menschlichkeit lernen können?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Gymnasium ist als Schulform aber nun einmal ein Ort für kognitiv höher entwickelte junge Menschen. Sport können auch Rolli-Fahrer*innen betreiben. Blinde arbeiten auch mit den Händen.
Hauptschüler*innen gehen nicht aufs Gymnasium. Warum sollten es dann lernbehinderte Kids tun?
Wenn es das Gym als Schulform gibt, dann sollten dort keine Kids aufbewahrt werden, die geistig nicht mitkommen können.

Anika von Bose
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Häh? Andere Schulformen, außer Förderschulen, sind auch nicht auf Förderschulen ausgerichtet – die sollen es aber wuppen? Das ist doch wirklich mit zweierlei Maß gemessen! Das kann doch wohl nicht wahr sein!

In Niedersachsen können Erziehungsberechtigte über den Beschulungsort ihrer Kinder bestimmen (außer wenn diese Beschulungsorte geschlossen werden…) – und sehr viele entscheiden sich für das Gymnasium. Und zu viele dieser SuS entsprechen nicht den Leistungsanforderungen. Aus diesem Grund kommt es Jahr für Jahr zu Rückschulungen…aber vielleicht ist das ja in SH anders…

Schlussendlich haben wir, zumindest hier in Niedersachsen, schon ein „verkapptes Gemeinschaftsschulsystem“, nur die Gymnasien werden die Kinder die nicht ihren Leistungsansprüchen entsprechen wieder los. Theoretisch könnten sie auch diese Kinder, die kein Abitur machen, zum Abschluss nach Klasse 10 führen. Ab Klasse 11. können dann nur die SuS die Oberstufe besuchen, die „kognitiv höher entwickelt sind“…

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Anika von Bose

Ja, in SH ist das anders, denn es gibt neben dem Gymnasium nur Gemeinschaftsschulen.
Da es an den GemS Schüler*innen gibt, die früher eine H-, R- oder G-Empfehlung erhielten, sind diese Schulen insgesamt besser aufgestellt, was Differenzierung nach kognitivem Leistungsvermögen angeht. Und deshalb halte ich es für Blödsinn, auch noch die Gymnasien damit zu überlasten. Dort sollte man binnendifferenziert nach Lerntyp und Interessensschwerpunkten arbeiten, nicht aber nach kognitivem Leistungsvermögen.
Wenn es Gymnasien gibt, dann sollten die dort nach ihrer Bestimmung arbeiten dürfen. Ich bin hier aber klar für G12.
Eigentlich hätte ich gern rein integrative Systeme, also keine Gymnasien, sondern Fachleistungsdifferenzierung. Das geht entweder in Kursen mit Klassenverband in bestimmten Fächern oder wie an kooperativen Gesamtschulen, wo es S*S in Klassen nach Niveau organisiert sind.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Liegt daran, weil das Gym selber eine Sonderschule ist.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, das ist wohl so.
Ich bin für Systeme, an denen sich S*S aller Art begegnen. Allerdings bin ich gegen binnendifferenzierten Unterricht von fünfter bis zehnter Klasse an weiterführenden Schulen.
Sport, Kunst, Klassenstunde, Projekte, Ausflüge usw. können im Klassenverband laufen, sonst sollte es eine äußere Differenzierung nach Leistungsvermögen geben.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, soweit im Gleichgewicht bleibend, dass es der Integration nicht schadet. Wir haben in Englisch neben G-und E-Kurs auch einen F(Förder) Kurs. Nur weil das eine Kind diese und das andere Kind jene AG belegt, ist ja auch nicht gleich die Gemeinschaft gefährdet.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

(a) Die Ressourcen sind dennoch immer noch im Wesentlichen nicht hinreichend (und seehr weit davon entfernt, hinreichend zu sein): Nur weil die Flammen auf Gebäude A etwas kleiner lodern als die auf Gebäude B heißt das nicht, dass nicht dennoch beide lichterloh in Flammen stehen.

(b) Inwiefern widerspricht das meiner Aussage, dass es einen quantitativen Unterschied zwischen bspw. Gymnasien und Gesamtschulen gibt, aber Gymnasien natürlich dennoch auch Inklusionsschüler untershciedlichster Couleur beherbergen?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Sie bestreiten also, dass es Inklusionskinder an Gymnasien gibt”

Ich bestreite, dass die Inklusion auch nur im Ansatz so im Gymnasium angekommen ist wie in anderen Schulformen. Mag sein, dass das im failed state NRW eh keinen Unterschied mehr macht, aber in den meisten Bundesländern sind die Gymnasien fein raus.

“Und haben Sie etwa nicht für die Abschaffung des Selektionsgedankens und damit der Gymnasien plädiert?”

Die Kernaussage war, dass der (in meinen Augen veraltete, aber politisch nicht durchsetzbar abschaffbare) Selektionsgedanke nicht zur Inklusion passt. Wenn Sie das nicht verstanden haben, dann mache ich mir schon ein paar Gedanken über die Qualität Ihres Unterrichts.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Ich bestreite, dass die Inklusion auch nur im Ansatz so im Gymnasium angekommen ist wie in anderen Schulformen.”
Ihre Ausgangsbehauptung ist doch, dass “Inklusion am Gymnasium […] ein Widerspruch in sich” sei, was Unsinn ist. Immerhin haben Sie vorher festgestellt, dass es “hier nicht um Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte” gehe, dennoch haben Gymnasien natürlich auch bspw. Schüler mit dem Förderschwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung… und nicht zu wenige, sondern (bundesweit und an einem Gros der Gymnasien) so viele, dass aufgrund des Ressourcenmangels alle Beteiligten darunter leiden. Dass die anderen Schulformen hier noch viel mehr förderbedürftige Schüler haben und ebenfalls an erheblichem (und dadurch noch größeren) Ressourcenmangel leiden, das wurde doch gar nicht in Abrede gestellt. Im Gegenteil ich schrieb doch von einem quantiativen Unterschied (und mache auch die Konzession, dass das einen gleichzeitig qualitativen utnerschied ausmacht), aber es ist eben kein kategorischer. Und ich schränkte doch auch ein, dass natürlich eine gewisse geistige Beeiträchtigung oder Beeinträchtigungen, die dazu führen, dass eigtl. vorhandene kognitiv-intellektuelle Fähigkeiten, die für das Gymnasium notwendig sind, nicht zum Tragen kommen, aus Gründen der fehlenden Zieldifferenz an Gymnasien eher kein Phänomen sind (es also in Bezug auf die unterschiedlichen Förderbedarfe kategorische Unterschiede gibt). Und letztlich Nur weil das Problem an Gymnasien quantiativ (und qualitativ) geringer als an anderen Schulformen ist, sind Gymnasien damit noch lange nicht “fein raus” – ein in Relation besserer Zustand ist in dem Fall halt alles andere als ein irgendwie akzeptabler Zustand. Was daran lässt Sie bitte meine “Aussagen nicht besonders ernstnehmen” bzw. wäre falsch?
“Die Kernaussage war, dass der (in meinen Augen veraltete, aber politisch nicht durchsetzbar abschaffbare) Selektionsgedanke nicht zur Inklusion passt. Wenn Sie das nicht verstanden haben, dann mache ich mir schon ein paar Gedanken über die Qualität Ihres Unterrichts.”
Ihre Kernaussage war, dass alle außer den Gymnasien die Inklusion “fast alleine” bewerkstelligen müssten i.V.m. Ihrer Aussage, dass “Inklusion am Gymnasium […] ein Widerspruch in sich” sei und Sie gerne den “Selektionsgedanken und damit das Gymnasium abzuschaffen” gedächten. Wo hätte ich Sie hier irgendwie falsch verstanden? Was soll da Ihr letzter (Sie in ein schlechtes Licht rückende) Satz?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Ihre Ausgangsbehauptung ist doch, dass “Inklusion am Gymnasium […] ein Widerspruch in sich” sei, was Unsinn ist.”

Nein, denn in Gymnasium geht es um Selektion. Wer nicht den Leistungsansprüchen genügt, stört oder sonst irgendwie aus dem Raster fällt, wird ausgesiebt. Diese Mentalität passt schon ganz grundsätzlich nicht zum Inklusionsgedanken, weshalb es an Gymnasien auch selten bis nie “Inklusion” gibt.
Sie halten einerseits diesen Selektionsgedanken hoch und bestreiten andererseits, dass es ihn gibt. Finden Sie das nicht selbst ein bisschen widersprüchlich?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wo bestreite ich denn den Sekektionsgedanken?
Ganz im Gegenteil.

Und: Es gibt verschiedene Ebenen der Selektion und Inklusion.
Am Gymnasium zählt das intellektuell-kognitive Potenzial, es wird nach Leistungsfähigkeit und -bereitschaft/-demonstration selektiert. Dadurch werden Schüler, welche die Maßstäbe der erforderlichen Leistungsfähigkeit und -bereitschaft/-demonstration nicht erfüllen, natürlich nicht inkludiert und andernorts allokiert. Eigtl. Zweck des Gymnasiums ist eine entsprechende Bestenselektion.
Aber das heißt doch nicht, dass nicht alle anderen, die diese Leistungsfähigkeit und -bereitschaft/-demonstration bieten können, exkludiert würden, wenn sie irgendeine Beeinträchtigung hätten. Auch bspw. Schüler mit sozial- menotionaler Beeinträchtigung werden gefördert, um diesen Inhibitor der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft/-demonstration bestenfalls zu überwinden. Inwiefern soll denn Leistungsselektion mit Inklusion per se inkompatibel sein? Sie unterliegen hier einer definist fallacy bzgl. des Inklusiomsbegriffs.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Und daran sieht man, wie eng Sie den Inklusionsbegriff fassen, um Ihre abstruse Argumentation zu retten. Ein paar ES-Kinder aufzunehmen bedeutet doch nicht, dass die Gymnasien inklusiv arbeiten. Dazu würde zwingend gehören, dass alle Schwerpunkte, also auch LE und GE aufgenommen werden. Und wie Sie selbst sagen, widerspricht das dem Selektionsgedanken, da diese Kinder kognitiv nicht dazu in der Lage sind, die gymnasialen Anforderungen zu erfüllen.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Öööh… *lol*?!

Sie(!) Fassen den Inklusionsbegriff doch eng, wenn Sie Ihn offenbar (a) ausschl. auf Schüler mit kognitiv-intellektueller Beeinträchtigung bezogen wissen wollen, die in einer nicht zieldifferenten, leistungsorientierten Beschulung automatisch ‘abgehängt’ würden, weil Sie die Leistungsanforderungen resp. das Abitur auch mit jeder möglichen Förderung niemals schaffen könnten(!) und damit reallokoiert werden müssen, resp. (b) jede Form von sonstiger Inklusion (von körperlich bis sozial-emotional Beeinträchtigen ignorieren resp. (devalvieremd) zur Nichtinklusion verklären.

Das ist Ihrerseits irgendwo zwischen definist fallacy (weil Sie Inklusion in einer idiosynkratischen, nicht allgemeingültigen Art und Weise definieren) und einer kruden Form von nirvana fallacy (weil nicht jeder inkludiert wird)… und das ist beides Unsinn und infolge Ihrer logischen Fehlschlüsse die tatsächlich “abstruse” unserer beider Aegumentationen.

Kurz: “Ein paar ES-Kinder aufzunehmen bedeutet doch nicht, dass die Gymnasien inklusiv arbeiten. Dazu würde zwingend gehören, dass alle Schwerpunkte, also auch LE und GE aufgenommen werden.”
(I) Doch, bereits das würde bedeuten, dass Gymnasien inklusiv arbeiten. Aber auch Sie wissen natürlich, dass Gymnasien auch Schüler mit anderen Formen von Beeinträchtigungen aufnehmen und flankierende Förderangebote haben (dass diese keine bedarfsgerechte Inklusion darstellen, wie am Gros aller Regelschulen, ist ein anderes Thema).
(II) Nein, die Aufnahme “alle[r] Schwerpunkte, also auch LE und GE”, ist keine notwendige (“zwingend[e]”) Bedingung, um von Inklusion zu sprechen; Sie benutzen die Terminologie willfährig.

… und das finde ich bedauerlich, da Sie in diesem Thread, abgesehen von dieser Subdiskussion und Ihren Aversionen ggü. dem Gymnasium, eigtl. einige durchaus zustimmungsqürdige Kommentare verfasst haben, hier aber aggressiv und kontrafaktisch agieren.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Nochmal: Inklusion umfasst per Definition alle Förderbedarfe, sonst ist es keine Inklusion. Sich da die kognitiv leistungsfähigen ES-“Rosinen” herauszupicken und dann zu behaupten, man würde ja inklusiv arbeiten, ist halt Quatsch. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Sie so auf dieser offensichtlich sinnlosen Position beharren, schließlich habe ich den Kolleg*innen am Gymnasium doch gerade keinen Vorwurf daraus gemacht, eben weil der Widerspruch ein systembedingter und nichts mit dem Unwillen Einzelner zu tun hat, wie es hier bisweilen dargestellt wird.

PaPo
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Nochmal: Inklusion umfasst per Definition alle Förderbedarfe, sonst ist es keine Inklusion.”
Nein… und das ist der Knackpunkt. Wo haben Sie diese ‘ganz oder gar nicht’-Extremdefinition her? Eine nicht ganz deckungsgleiche Analogie, aber man behauptet ja auch nicht, dass es hierzulande kein allg. Waglrecht gäbe, weil Bürger unter 18 resp. 16 Jahren nicht wählen dürfen.

“Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Sie so auf dieser offensichtlich sinnlosen Position beharren,”
So geht es mir mit Ihnen im Gegenzug auch. Wir inkludieren am Gymnasium, das ist Fakt. Und es ist eine der größten Herausforderungen resp. Belastungen, in unseren ohnehin überfüllten Lerngruppen, ohne ausgebildetes Personal, ohne adäquate Konzepte und eigtl. nur nach dem Prinzip ‘einen Stuhl dazu zu stellen’ tagtäglich insb. den Umgang mit sozial-emotional Beeinträchtigen Schülern bewerkstelligen zu müssen (körperliche Beeinträchtigungen sind i.d.R. nicht derart strapazierend)… und dann soll man sich anhören, daß Inklusion ja eigtl. nicht stattfinde (was methodisch-zechnisch aifgrund der Rahmenbedingungen stimmen mag, aber nicht in puncto Schülerschaft)? Selektion nach dem Leistungsprinzip und Inklusion sind am Ende nicht umbedingt ein Widerspruch (s.o.).

uwe
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es kann natürlich sein, dass folgendes gegen den Willen der Gymnasialeltern durchgesetzt wurde:

“An den Gymnasien erfolgt die sonderpädagogische Förderung in Zukunft in der Regel zielgleich. Zieldifferentes Lernen von Schülerinnen und Schülern mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung an Gymnasien ist ein freiwilliges Angebot. Die Schulkonferenz eines Gymnasiums kann der Schulaufsichtsbehörde vorschlagen, Gemeinsames Lernen mit zieldifferentem Unterricht an der Schule einzurichten. Der zieldifferente Unterricht an einem Gymnasium wird auf der Grundlage eines Konzepts der Schule erteilt und durch die Schulaufsichtsbehörde unterstützt. Gymnasien, die über zielgleiche Förderung hinaus auch zieldifferentes Lernen ermöglichen, müssen rechnerisch mindestens sechs Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung aufnehmen, um beispielsweise zwei Eingangsklassen mit jeweils drei Schülerinnen und Schülern mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung einrichten zu können. Sie erhalten dafür dann eine zusätzliche Stelle.”

Glaub ich aber nicht. Und da Eltern in der Schulkonferenz ein Wörtchen mitzureden haben und praktisch kein einziges Gymnasium in NRW zieldifferente Inclusion anbietet ist die Aussage dass „die Eltern von Kindern an Gymnasien oder entsprechender Kultur nichts mit Behinderung zu schaffen haben wollen“ nicht völlig absurd. Und auch zielgleich ist es ein leichtes körperbehinderte Kinder unter dem Vorwand “wir sind nicht barrierefrei” abzuwehren , tatsächlich ist mir kein einziges barrierefreies Gymnasium bekannt.

Und dann wundert man sich wenn Menschen in Urlaubshotels auf Preisminderung klagen weil Behinderte im Speiseraum essen.

uwe
11 Monate zuvor
Antwortet  uwe
Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  uwe

“Des weiteren bitte ich zu beachten, dass das Gymnasium zum Abitur führen soll.”

Bei Zieldifferenter Beschulung wäre dies ja eben nicht das Ziel

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und schwupps… schon wäre das Gymnasium ‘ne Gesamtschule (wo das nicht ohnehin schon, außer dem Namen nach, der Fall ist). Da freuen sich die Schatzmeister.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

???

Sind dann inklusive Hauptschulen oder andere dann automatisch keine mehr?

Sie würden auch Menschen im Rollstuhl aus dem Gymnasium peitschen: Es wäre dann kein Gymnasium mehr!

Abscheulich, aber ich weiß ja, dass Sie Ihre Menschlichkeit für Einzelfälle rationieren müssen 😉

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Von der Feststellung per definitionem fehlender (und unangemessener) “[z]ieldifferenter Beschulung” am Gymnasium zum Vorwurf der Exklusion von Rollstuhlfahrern und sonstigen persönlichen Beleidigungen zu kommen, das schaffen auch nur Sie… und das ist in der Tat abscheulich. Bah.

… warum Ihr Rückschluss für “inklusive Hauptschulen” ein non sequitur-Fehlschluss ggü. meiner Feststellung ist, erklärt Ihnen vielleicht jmd. anderes, ich habe aktuell keine Lust auf so einen sinnbefreiten Austausch mit Ihnen, dafür ist das Thema zu wichtig.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

“Selber Bah”
Genialer Konter -___-

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Eben, zumindest bei Inklusionskindern, die aus kognitiven oder anderen Gründen zieldifferent unterrichtet werden müssen. Bei Inklusionskindern, die zielgleich unterrichtet werden können, spielt das keine Rolle und auch die Eltern der anderen Gymnasialkinder dürften nichts dagegen haben.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Warum haben die Eltern ANDERER Kinder ein Problem damit, wenn zieldifferent unterrichtete Kinder dort leben dürfen?

Wie schaffen es Eltern von Gymnasiumkindern ÜBERHAUPT, mit schlechteren Kindern auszukommen? Am besten schmeißt man jedes Jahr 33% der Schlechtesten raus, um die Klasse nicht auszubremsen 😉

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Seit Hattie wissen die Glorreichen ja, dass die Klassengröße einen vernachlässigbaren Einfluss auf den Lernerfolg hat.”

Spricht für Ihre Fachkenntnis!
GARANTIERT stimmt Hattie ihrer Aussage vorbehaltlos zu XD

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Indeed! Angesehen von meinen Brfürchtungen, dass (zu) viele Hattie falsch auslegen (teils vorsätzlich in der Politik), spricht sich Hattie nicht gegen kleinere Klassen aus und hält bspw. Teamteaching recht hoch.

Ich weiß nicht, ob Sie Inklusionskinder haben, aber vielen Kolleg*innen in meinem Umkreis fiel ein Stein vom Herzen, endlich pädagogische Noten geben und erreichbare Lernziele setzen zu dürfen.
Zuvor musste ich sie dahingehend beraten, ggf. eine Extremnote nach der nächsten geben zu MÜSSEN, um den sonderpädagogischen Förderbedarf begründen zu können. Eine schwierige Zeit für Klassenleitung und Kind 🙁

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum soll ein Schüler mit L/GE- Förderbedarf eigentlich 12/13 Jahre zur Schule gehen? Schulpflicht in DE ist 10 Jahre. Oder gehen diese Schüler dann nach 10 Jahren vom Gym ab? Kann mir jemand dazu etwas sagen? Oder ist das wieder ein TABU?

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wäre ggf. eine Baustelle oder sehen Sie das als Anlass, alles hinzuschmeißen?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie sprechen wieder einmal in Rätseln!

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich wusste nicht, dass sich entegegen meiner Behauptung sich alle um Inklusionskinder in der Klasse reißen XD

https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-20-dezember-2022-100.html
Ab 26:10

Quellen dazu:
https://www.zdf.de/assets/faktencheck-20-dezember-2022-100~original?cb=1730207497171

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Schade. Sie verpassen was 🙂

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weil es, wie immer, keinen gibt.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Nicht genügend Geduld gehabt, die Sendung bis zum Ende zu schauen?
Typisch Tik-Tok-Generation 😛

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In der Reihenfolge als Antworten:
Nein.
Doch.
Oh.

JoE
11 Monate zuvor

“Keine Doppelstruktur. Das können wir uns nicht mehr leisten.”

Jedes Mal, wenn diese Aussage kommt, stelle ich die Frage, woher die für eine flächendeckende Inklusion benötigten Förderschullehrkräfte herkommen sollen, wenn Inklusion nicht weiterhin “einen Stuhl dazu stellen” bedeuten soll. Jeder kann sich leicht ausrechnen, dass die Relation Förderschullehrkraft/Schüler im Regelschulsystem mit Verteilung der Förderschüler zwangsläufig deutlich schlechter ist als in einer Förderschule. Bisher habe ich noch keine Antwort auf meine Frage erhalten.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Könnte daran liegen, dass man bei der Antwort mit dem üblichen normativen Blablupp gar nicht mal so weit kommt.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Könnte sein, denn so viele logische Antwortmöglichkeiten gibt es da nicht. Entweder man gibt zu, dass sich aus der Inklusion ein Bedarf an vier- bis fünfmal so vielen Förderschullehrkräften ergibt, da die Kinder auf mehr Klassen verteilt sind, oder man sagt offen und ehrlich, dass die bisherige Regelschullehrkräfte auf sich gestellt sind und neben ihrer bisherigen, ohnehin schon anspruchvoller gewordenen Arbeit in Gruppen von bis zu 31 SuS auch noch ohne entsprechende Ausbildung die Arbeit einer Förderschullehrkraft übernehmen sollen. Sollte es noch eine andere Möglichkeit geben, die ich übersehen habe, bitte ich um Ergänzung.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Herr Dusel möchte doch verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte an Regelschulen. Danach klappt die Inklusion dann auf jeden Fall 😉

JoE
11 Monate zuvor

Die Fortbildung müsste dann allerdings einen vergleichbaren Umfang wie der sonderpädagogische Teil des Förderschullehramtsstudiums haben, wenn damit eine gleichwertige Professionalisierung erreicht werden soll. Oder man muss offen zugeben, dass es einem gar nicht darum geht, die besten Bedingungen für die SuS zu schaffen.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Eben. Man macht einen Realschullehrer nicht mit einer Fortbildung zur Förderlehrkraft. Das kostet Zeit sowie intensive Vor- und Nachbereitung. Wahrscheinlich wären auch ein paar Praktika nicht schlecht. Es liest sich halt schön einfach: “Ein paar Pflichtfortbildungen…” – neben dem normalen Unterrichtsgeschehen natürlich.

Man macht aus einem Hautarzt mit einer Fortbildung auch keinen Herzchirurgen.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Hört doch mal auf mit den ständigen Arztvergleichen, als wolltet ihr euch damit “erhöhen”!
Es gehört MEHR dazu, einen Arzt umzuschulen . Punkt!
Wir haben leider an der Schule zwei Lehrerinnen, die beschlossen haben, unter Beamtenstatussicherheit, die Inklusion zu sabotieren und I-Kinder wie Kinder zu behandeln, die zB ohne entsprechende Fähigkeiten ans Gym gehen. Kurz: Das geistig beeinträchtigte Kind in der Oberschule (Haupt + Real, NDS) bekommt in Chemie ( Schwerstfach!) das gleiche Arbeitsblatt wie die anderen Achtklässler, mit einem Meer an lateinischen Begriffen. Ein Bulimielernblatt, denn selbst die kognitiv uneingeschränkten Schüler können das nur auswendig lernen (Thema Quecksilber) und abspulen. Verstehen könnten sie es nur, wenn sie zuvor etwas über Alchemisten gehört hätten, wüssten was Blutdruck, Hochdruck und ein Vakuum ist und die anderen zwanzig Beispiele. So kann man aber nur die ganzen Fremdbegriffe aufzählen, wofür Quecksilber verwendet wurde, ohne zu wissen, wovon man redet. Der Begriff giftig wird natürlich durch toxisch ersetzt, damit die Kinder auch das mitunter nicht verstehen.
Und davon und anderen Themen hat meine geistig behinderte Tochter eine ganze Mappe voll, die ich jetzt im Müll entsorgt habe!
Seit Wochen hatte sie Angst vorm Referat, das sie alleine über Quecksilber vortragen sollte. Einen Abend hat sie bis 22.30 Uhr versucht, aus diesem Arbeitsblatt ein Referat zu erarbeiten. Weil sie aber überhaupt nicht versteht, was da steht, kann sie auch nicht relevantes zusammen fassen. So ist es letztendlich ein abschreiben, von Begriffen ( Chlor-Alkali-Elektrolyse, Diffusionspumpen, Schmelzpunkt, Atomgewicht,…), was sie selber kaum lesen kann. Dies hatte ich dann abgebrochen. In der Schule kam sie dann erst auch gar nicht dran, ist ja nur das GE Kind. Daraufhin hat sie ihr Referat erleichtert auf dem I-Pad gelöscht. Dann sollte sie es doch noch vortragen. Diesmal haben wir die andere Variante gewählt, die mich genauso ärgert, weil ich ja gar nicht mehr zur Schule gehen muss, heißt : Die Hausaufgabe ist für Mama!
Ich gehe also durch den Text, suche Relevantes heraus, diktiere, Kind schreibt,versteht aber nichts. Nach einem Blick auf die restlichen Blätter in der Mappe, habe ich dann die Reißleine gezogen und sabotiere nun den Chemieunterricht.
Dies teile ich auch heute der Schulleitung mit. Warum gleich der Schulleitung? Weil es hier um eine bewusste Entscheidung der Lehrerin geht und nicht um ein Missverständnis, menschliche Fehler, ect, sondern etwas, das sie scheinbar ohne Gewissensbisse entschieden hat. Die Pension ist sicher, wenn die Mutter sich nur bei ihr beschweren würde, um so besser, fällt es keinem anderen auf. Ich hatte das vor zwei Jahren schon einmal bei einer anderen Lehrerin, die meiner Tochter in Religion die gleiche Arbeit wie den anderen gab, sie dann im Unterricht für ihre schwachen Erklärungen darauf kritisierte und ihr eine 5 darunter setzte. Meine Tochter ging mit der 5 erschrocken zu ihrer Klassen Lehrerin, die gleichzeitig auch Förderlehrerin ist. Diese strich die 5 durch und setzte “ohne Bewertung” darunter. Ich fragte sie, ob die Religionslehrerin nicht wüsste, daß meine Tochter ein GE Kind ist. Sie meinte, ALLE Lehrer wären informiert (kleine Schule) und es gäbe auch einen Lehrplan für sie.
Was soll ich da mit der Lehrerin noch besprechen? Andere Frage: Macht es Sinn, das Opfer sich mit ihrer Klage nur dem Täter anvertrauen? Mit Opfer und Täter (symbolisch) meine ich hier nebenbei Betroffener und Verursacher, würde mit diesen Begriffen aber nicht verstanden.
Auch diese Chemielehrerin hatte meine Tochter im Unterricht schon kritisiert und ihrem Arbeitsverhalten eine 4 gegeben (sie hat auf dem letzten Zeugnis ein A!, weil sie u a zwei Tage Zuhause an der Rathaus Zeichnung für die Bürgermeisterin gearbeitet hat, ihre eigene Idee, war keine Schul-Aufgabe, hängt jetzt im Rathaus und dafür wurde ihre Klasse dorthin eingeladen. Es ging damals um Schulschließungen. Meine Tochter hat zwar GE, zeichnet aber besser als ihr ganzer Jahrgang. Wie ich hier schon oft erzählte, sie kann auch Bücher lesen, hat eine sehr schöne Handschrift, usw) , als wenn sie da hätte mehr draus machen können. Wie das bei dem Referat aussähe (wir haben geschwänzt) kann ich mir ausmalen. ” Was ist ein Vakuum? Warum wird das nicht mehr verwendet? Weißt du gar nicht, was du geschrieben hast oder hat das deine Mutter gemacht? Setzen, 6…”

Und nun, für alle Lehrer, meine FORTBILDUNG, dabei habe ich weder Pädagogik oder anderes studiert, noch verdiene ich 3-5 k netto :
Man gebe im Internet den Begriff” Quecksilber” und wahlweise den Begriff “Sendung mit der Maus”, “Löwenzahn”, “Logo”, “Klexikon das Kinderlexikon”, “Es war einmal…”, ect ein und bekommt ein Sammelsurium an kindgerechten Erklärungen. Dazu, 2. Teil der FORTBILDUNG, muss man natürlich wissen, daß geistig behinderte Kinder mit jüngeren Kindern vergleichbar sind, weil in der Entwicklung zurückgeblieben. Jede Mutter mit GE Kind weiß das, Lehrer scheinbar nicht unbedingt. Es ist also recht simpel, vergleichen Sie meine 14jährige Tochter einfach mit einer Achtjährigen. Eine einfache Erklärung zu Quecksilber suchen, finden, lesen und meiner Tochter über Iserf senden dauert mit gutem WLAN ungefähr 1 Minute und 35 Sekunden ^^

Ich betone hier noch, dass ich die letzten acht Jahre NIE ein Problem damit hatte, wenn für meine Tochter wenig Zeit blieb. Sie ist ruhig und immer auf “grün” und kein Systemsprenger bzw sie ist nicht “Verhaltensoriginell”. Es müssen also nicht andere wegen ihr zurück stecken, eher umgekehrt. Meine Tochter kann und lernt für GE erstaunlich viel, konnte am Ende Klasse 4 lesen, usw und deshalb ist es null Problem, wenn sie auch mal ein Malblatt kriegt. Das habe ich noch nie kritisiert. Es ist aber was anderes, wenn man ihr die schweren Aufgaben der Anderen gibt und sie damit auch noch vorführt! Mir scheint, dies wird mit Kindern, die falsch am Gymnasium sind, verglichen. Wer hier empathisch und Sinn hinterfragend nicht versteht, dass es bei Inklusion um was anderes geht, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Meine Tochter ist übrigens richtig an der Schule, sagt auch die Förderlehrerin, sie hat Freunde, fühlt sich wohl.
Blöde Lehrer kann man natürlich immer finden. Also, die Information 14jährige mit 8jähriger vergleichen, Sendung mit der Maus o ä für Sachthemen verwenden und Inklusionskinder für Ihre Leistung nicht schikanieren reicht als Fortbildung in diesem Fall schon.

Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich habe (noch nicht) Ihren gesamten Beitrag gelesen, aber schon hier:

“Hört doch mal auf mit den ständigen Arztvergleichen, als wolltet ihr euch damit “erhöhen”!”

Das gar kein Problem:
Taxifahrer – Pilot – Zugführer – Schiffskapitän

Maurer – Schreiner – Maler – Elektriker

Versicherungskaufmann – Sportartikelfachmann – Verkäufer an der Fleischtheke – Obstverkäufer – Optiker im Verkauf

Judotrainer – Boxtrainer – Fußballtrainer – Schwimmtrainer – 1. Hilfe Ausbilder

Ich hoffe Sie erkennen, warum es geht ….?

Fragen als Tipps/Anregungen: Wo würden Sie denn jeweils was erwarten zu bekommen?
Wo schätzen Sie welche jeweilige Spezifizierung diese Gruppen haben?
Glauben Sie, dass die jeweilige Gruppe die der anderen machen kann? Mit einer Fortbildung zumindest … (2 Stunden? Sagen wir mal)
Was glauben Sie – Haben diese Gruppen sich ihr Arbeitsfeld selbst ausgesucht? Würden sie einfach so in der jeweils anderen eingesetzt werden wollen ?
Was, wenn man es ihnen aufzwingen würde?
Wie sieht es innerhalb der Gruppen aus? Ginge das?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Zuende lesen!
Und ja, wenn ich als Selbständige einen Ponyhof habe und das Angebot läuft nicht, muss ich was umändern und Reiten für Kleinkinder anbieten, obwohl es eigentlich ab sechs sein sollte. Oder sonst was am Konzept anpassen. Inklusion mache ich übrigens auch. Habe aber noch zwei andere Jobs. Wenn ich als Straßenmusikerin keinen Erfolg mit diesem habe, muss ich jenes machen usw.
Und der erwähnte Taxifahrer muss sich vielleicht auf Automatik umgewöhnen oder sogar einen anderen Führerschein machen, den er früher nicht gebraucht hätte. Der Anspruch beim Führerschein ist zudem gestiegen. Beliebig erweitern.
Für Bio, Physik, Chemie und Co für Inklusionskinder – schauen Sie die Maus! 😉

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie unterschätzen die notwendige ‘Umänderung’ hier.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie beschreiben selbst, dass Ihre Tochter komplett überfordert ist und diese Art der “Inklusion” eben nicht funktioniert, nicht zuletzt weil die vorhandenen Lehrkräfte dafür gar nicht ausgebildet sind, fordern diese aber vehement ein? Ich frage mich, ob Sie wirklich das Wohl Ihres Kindes im Blick haben oder ob es Ihnen nicht eigentlich um etwas anderes geht. Und das finde ich sehr schade, weil letztlich nur Ihr Kind darunter leidet.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das ist Ihr Wunschdenken. Meine Tochter bekommen Sie nicht mit zehn Pferden in die Förderschule zurück. Schön, wie Sie das Fehlverhalten einer Lehrkraft nutzen, um nicht die Lehrkraft zu kritisieren, sondern für Ihre Antiinklusions-Argumente zu nutzen. Was führen Sie denn im Schilde?
Um das mal klar zu stellen. Meine Tochter ist ein GE Kind mit IQ 62 und bekommt GAR KEINE NOTEN!
Wenn jetzt eine Lehrerin beschließt, dies zu ignorieren, ihr eine 5 unter die Arbeit zu setzen und vor den Anderen zu kritisieren, dann haben Sie kein Problem mit der Lehrerin, sondern sehen mein Kind als überfordert?
Genauso könnten Sie einem Grundschulkind Algebra geben, und wenn es das nicht kann, das Grundschulsystem für untauglich erklären.
Inklusion bedeutet nicht, dass das Kind dasselbe können muss, wie die anderen!
Was dürften sich Lehrer wohl bei Ihnen alles erlauben, bis sie es nicht gegen Inklusion benutzen, sondern sich gegen dieses Unrecht einsetzen würden?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihre Tochter in eine Förderschule zurückbekommen will? Es tut mir nur für ihr Kind leid, dass Sie auf seinem Rücken irgendwelche ideologischen Kämpfe ausfechten.
Sie haben ja selbst beschrieben, dass Ihre Tochter kognitiv völlig überfordert ist und dass die Lehrkräfte offensichtlich auch nicht dafür ausgebildet wurden und auch nicht die Ressourcen haben, eine zieldifferente Beschulung für GE durchzuführen. Dass die Lehrerin da etwas böswillig tun würde, ist einzig und allein Ihre Interpretation. Ich halte das allerdings für extrem unwahrscheinlich. Vielleicht sollten Sie mal eher die naheliegenderen Schlüsse ziehen und zunächst das Gespräch suchen.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Können Sie nicht lesen? Die Förderlehrerin hat ALLE Lehrkräfte informiert und es gibt einen Lehrplan für meine Tochter. Die allermeisten Lehrer halten sich daran und sind schon gar nicht so böswillig, einem GE Kind schlechte Noten zu geben, das gar keine Noten bekommen soll. Oder glauben Sie etwa, diese Lehrerin fällt alle halbe Jahr wieder aus allen Wolken, wenn es Zeugnisse gibt und meine Tochter von allen einen schriftlichen Bericht bekommt?
Ich zweifel langsam Ihren angeblichen Beruf an. Alle Lehrer unserer Schule haben mehrere Schüler, die nur schriftliche Zeugnisse bekommen, seit Jahren!
Außerdem ist meine Tochter nicht überfordert, sofern sie nicht die für sie falschen Aufgaben bekommt. Das passiert bei anderen Lehrern auch nicht. Sie bekommt leichtere Aufgaben. Und sie bringt in Bio regelmäßig Extramaterial, Bücher von Zuhause, Insektensammlungen, Wespennester ect mit – steht auch auf dem Zeugnis. In Kunst bekommt sie die schwierigsten Aufgaben, weil niemand so gut zeichnet, wie sie. In Musik singt sie Solo vor, in der Theater-AG spricht sie ihre Rolle- genau wie bei der Waldbühne Melle (unser Hobby) vor insgesamt 10.000 Zuschauern im Laufe der Saison, ja, sowas können behinderte Kinder! Sozialverhalten B, manchmal C. Arbeitsverhalten genauso, letztes Jahr A!
Der einzige Schaden für mein Kind wäre jemand wie Sie, der nach jedem Strohhalm greift, um die Inklusion madig zu machen und den Rest ignoriert. Eine Lehrerin reicht hier, und Sie würden ihr die Förderschule empfehlen, was? Ist das nicht eher im Interesse Ihres Weltbildes zum Schaden meiner Tochter oder anderer Kinder? Und die Lehrerin, die jedes halbe Jahr das schriftliche Zeugnis für I-Kinder mit ihren Kollegen zusammenstellt, ist in Ihren Augen noch unschuldig und Opfer, wenn sie beschließt, so einem Kind ne 5 zu geben, das gar keine Noten bekommt. Übrigens : Das ist ne Luxusklasse! Sozialstark, nur 20 Kinder und Dank dem Rolli Kind und dem Diabeteskind 2 Helfer in der Klasse, die auch dem GE und dem LE Kind helfen.
Sie werden in Ihrer subjektiven, eigennützigen Blindheit Kindern schaden, nicht ich!

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Können Sie nicht lesen? Ich sagte bereits, dass das eigentliche Problem wohl eher bei Ihnen zu suchen ist, wenn Sie nicht das Gespräch suchen. Wer völlig aus der Luft gegriffen Böswilligkeit bei anderen vermutet, schließt in der Regel nur von sich selbst auf andere. Also kämpfen Sie meinetwegen Ihren ideologischen Kampf, aber denken Sie darüber nach, ob das wirklich auf dem Rücken eines Kindes geschehen sollte.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wenn das kein Populismus ist…
Sie kämpfen hier gerade ideologisch!

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist dann wohl Ihr eigenes Spiegelbild, mit dem Sie sprechen.

Ennuyë
11 Monate zuvor

Und um bei dem Bild zu bleiben: Und wäre der Arzt dann vielleicht mal ein patenter Herzchirurg, dann würden ihm wahrscheinlich die Ressourcen fehlen, sich für das breitgefächerte Hausarztdasein immer auf dem aktuellsten Stand zu halten.
Spezialisierung ist nun einmal effizient.

Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zum Auftrag … Das geht mit Förderschulen nicht oder wie?
Das schließt sich doch gar nicht aus.
Kann man “Gesellschaft” nicht ebenso außerhalb der Schule erfahren? Warum nicht? Scheint ja ein Ding der Unmöglichkeit.

Auch der Facharzt hat den “Auftrag” medizinisch zu helfen. Trotzdem macht er keine Herzoperationen …

Wenn Fachpersonal diesbezüglich da ist … Klar.
Will man Zieldifferenzierung? Dann muss jemand dies machen.
Will man Platz? Dann muss jemand diesen schaffen.

Aber Fordern ohne zu Fördern geht halt schief.
Einfach “und noch mehr” an das Fußvolk und sagen “macht mal” funktioniert halt ebenso wenig.

Also … Wie ist der Plan? Wie ist die Umsetzung?

Letztendlich bleibt oftmals eben nur der Stuhl dazu. Zu mehr ist schlichtweg nicht die “Ressource” da. Oftmals noch nichtmal für den Stuhl (eigentlich). Dann sind wir wieder bei der Problematik, welche Indra anspricht … Keine Zieldifferenzierung usw.
Ja, das ist dann nunmal so. Ja, auch Lehrkräfte haben nur begrenzt Zeit und Energie. Ansonsten … Sollen das die Soz.-Päds. halt machen – Rainer? Wie sieht aus?

Da kann man noch so viel in Texte und Schriften – sowie Gesetze – schreiben und unterschreiben.
Entweder man (Staat/Politik) setzt sich dafür ein und fordert nicht nur, sondern stellt mal ordentliche Bedingungen dafür bereit oder man lässt es und macht sich ehrlich. Aber so Wischi-Waschi ist einfach lächerlich und nicht zielführend.

Also:
Inklusion ja? Bedingungen her.
Inklusion nein? Weitermachen und auf die Unterschriften für Menschenrechte (Konvention) verzichten.
Ansonsten bitte nichts erwarten aus politischer Seite…. “Die” sind nämlich der Ankerpunkt des Machbaren. Zumindest finanziell und durch Rahmenbeidngungen.

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Problem daran sind aber die Abschlussprüfungen, die alles mögliche abfragen, aber nicht die Erziehung durch die Lehrer.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Frage ich ganz ehrlich: Wer entscheidet denn dann, ob das Inklusionskind in einer Gesa inkluiert wird oder aufs Gymnasium darf, wenn es eh keine Lernziele erreichen soll? Und ist das nicht ein wenig unfair den Kindern gegenüber, die ” einfach nur” keine Gymnasialenpfehlung bekommen haben? Auch hier werden liebste Freunde auseinander gerissen.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Ennuyë

Ich hätte schwören können, dass Hausärzte Menschen mit und ohne Behinderung behandeln dürfen…

Naja, ich schätze, ab jetzt werden die ins Förder-Krankenhaus geschickt =/

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Müssen Menschen mit Behinderung in eigene, abgeschottete Krankenhäusern mit separaten Ärzt*innen?

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Falsche Analogie. Es gibt nicht ohne Grund Spezialärzte für Blut, Knochen, Verdauung, Frauen, Männer usw. Bei Lehrern wird das aber verlangt, an den Grundschulen sogar auch noch ohne fachliche Spezialisierung.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Blut, Knochen und Verdauung bei Menschen mit Behinderung wird von anderen Ärzt*innen untersucht? 🙂

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Super Frage. Ich hab auch noch so eine: Müssen Herzpatienten zur Förderschule?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Die Förderschule ist eine separierende Einrichtung. Manche Menschen mit Herzleiden müssten Ihrem Beispiel folgend draußen bleiben – eine schlimme Vorstellung 🙁

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall
Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Warum verlinken Sie das?
Sie müssten doch einen: “Es muss so sein, denn Arme brauchen andere Expert*innen”-Artikel verlinken, um Ihren völlig schiefen Vergleich am Leben zu halten 😀

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es ging um deine „völlig schiefe“ Annahme, das Gesundheitssystem sei inklusiv.

Du argumentiertest, es sei daher (!) nicht als Vergleich zum Bildungssystem geeignet.

Ich wies dich darauf hin, dass auch das Gesundheitssystem nicht inklusiv ist.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, aber Krankenhäuser sind in der Regel behindertengerecht gebaut und haben für Menschen mit Behinderung die entsprechende Ausstattung. Auf Regelschulen trifft dies nicht zu.

Ärzte sind im Umgang mit behinderten Menschen geschult, Lehrer an der Regelschule nicht.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Klingt so, als müsste man die Lehrkräfte unterstützen, diese Kinder zu unterrichten (ggf. mit zusätzlichem Fachpersonal)…

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Völlig richtig. Und eben dieses Personal ist nicht in ausreichender Menge für alle Schulen vorhanden.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Öhm, nö! War gerade in der Zeitung. Praxen sind gerade schlecht auf Behinderte eingerichtet. Und auch schlecht im Umgang geschult.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Daher sprach ich von Krankenhäusern. Ich kenne auch viele Arztpraxen (vor allem Zahnärzte), die nicht behindertengerecht ausgestattet sind.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wieso glauben Sie, dass bei Leuten, die später acht Stunden täglich in Werkstätten Schrauben für 1,35 Euro Stundenlohn sortieren sollen, die besten Bedingungen im Lehrplan und nicht in der Integration liegen? Haben die etwas davon, wenn sie anstelle bis 80, bis 120 zählen können? Wird das ihre Situation verbessern? Können sie dann ihre Brötchen selber verdienen? Oder haben sie mehr davon, wenn sie zur Gesellschaft dazu gehören? Sorry, aber die Teilhabe an der Gesellschaft und am Leben ist wichtiger, als was der Lehrer feines gelernt hat ihnen beizubringen.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wovon reden Sie überhaupt? Eine Förderschule gehört auch zur Gesellschaft, aber das nur nebenbei. Erklären Sie doch lieber mal, wieso Sie es besser finden, wenn Kinder mit Förderbedarf von dafür überhaupt nicht ausgebildeten Lehrkräften in ohnehin schon viel zu vollen Gruppen mitbetreut werden sollen, anstatt von spezialisierten Lehrkräften die bestmögliche Förderung zu erhalten.

Bla
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Teilhabe … Teilhabe …
(Und oben prangert sie die Zieldifferenzierung an … Oh)

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ja, was ich als blöde Mutter in kurzer Zeit kann (Thema Quecksilber bei Klexikon finden) sollten Lehrer für 3-4k netto und lebenslänglich Beamtenabsicherung auch können.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wieviel Zeit braucht es denn, KEINE Note zu geben?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

? Förderplan verfassen, Förderplangespräche führen, schriftliche Rückmeldungen in angemessener Sprache verfassen, Textzeugnis verfassen …

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Kontext?
Es ging um die Situation, die ich in der Klasse beschrieben habe und die Unrecht war. Dem GE Kind keine 5 zu geben ist nicht mehr, sondern weniger Arbeit. Bei Extramaterial bin ich noch gar nicht und hatte noch nie ein Problem damit, wenn dafür keine Zeit war. Sie kann eh mehr, als man erwartet. Textzeugnisse beschreiben über den Fachunterricht bei uns lediglich die Motivation, ein paar Beispiele von Unterrichtsthemen und evtl, wenn sich das Kind besonders eingebracht hat.
Die Lehrerin, die meiner Tochter eine 5 in Religion gab, schrieb im Gegensatz zu allen anderen Lehrern nur einen Satz ins Zeugnis.
Nämlich, dass sie teilgenommen hat.
Das ist nicht Überforderung, sondern Boykott!
Lernt man von Lehrern nicht, dass Ein-Satz-Aussagen unprofessionell sind? Ist die Lehrerin etwa überfordert, ein paar Themen aus dem Religionsunterricht zu nennen. Meine Tochter ist nebenbei nicht schwerstbehindert, man könnte auch erwähnen, wie aufwendig sie ihr Deckblatt gemalt hat oder anderes, da findet sich genug, mal ganz abgesehen davon, dass sie gerade in einem Fach wie Religion auch mündlich viel beitragen kann.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und genau dies bezog sich auf meinen vorherigen Kommentar, wo eine Lehrerin einem GE Kind, welches keine Noten bekommt, eine schlechte Note gibt, für ein Arbeitsblatt, welches sie eigentlich auch gar nicht bekommen soll und damit noch vorgeführt wird.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Weil sie nicht ausgesondert werden wollen, sofern sie dies reflektieren können, wie meine Tochter.
Weil sich das Aussondern auf alle Lebensbereiche erweitert.
Weil die Gesellschaft dadurch noch mehr mit Behinderten fremdelt.
Weil dies wiederum zu noch mehr Abseits führt.
Weil auch Eltern, die für den Erhalt von Förderschulen protestieren, wie sie sagen, EIGENTLICH Inklusion wollen und die Förderschule somit 2.Wahl ist, was auf das Ur-Bauchgefühl von Menschenrecht zurückführt. Muss man nicht in Worte fassen können, kann man aber empathisch verstehen. Als Nicht-Betroffener natürlich schwieriger.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Also sind Sie einverstanden damit, dass für Kinder mit Förderbedarf einfach nur “ein Stuhl dazugestellt wird” und halten es für grundsätzlich verzichtbar, dass sie von dafür ausgebildeten und an der Arbeit mit Behinderten interessierten Lehrkräften unterrichtet werden? Das ist ja auch mal ein Statement. Ob man so eine Haltung unbedingt als empathisch bezeichnen sollte, wage ich zu bezweifeln.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und noch eine Ergänzung, da Sie hier ja immer wieder die Betroffenen-Karte spielen: Persönliche Betroffenheit ist nicht nur kein Garant für eine objektive, verallgemeinerbare Herangehensweise, sondern steht dieser mitunter sogar im Wege. Sie würden doch auch nicht die Angehörigen von Krebserkrankten nach der besten Therapie oder den Fallstricken bei der optimalen Versorgung der Patient*innen fragen, sondern eher den medizinischen Fachleuten oder vertrauen.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Analogie bezieht sich nicht auf Krankheit, sondern auf das Bedürfnis nach professioneller Hilfe.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sind Sie sicher?
Die Professionalität im Gesundheitswesen richtet sich nach Krankheiten.

Darum passt ihr katastrophaler Vergleich zur Inklusion auch nicht, wo Behinderungen mit Krankheiten verglichen werden

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wie ich einen Vergleich meine oder verstehe, dürfen Sie gerne mit überlassen.

Aber die Moralkeule ist natürlich verführerisch.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Zumindest stehen Sie zu Ihrer Meinung, die Behinderten draußen zu lassen, anstatt lahme Ausreden anzuführen XD

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Jaein…. Die Medizin ist das eine, aber mitunter entscheidet man aus Empathie, jmd zum Sterben nach Hause zu holen oder Hopitalismus beim Kind zu verhindern. In den 70ern dürften Frühchen wochenlang nicht angefasst werden, aus Sorge vor Keimen. Später fielen diese mitunter mit Bindungsproblemen – oder Ängsten auf. Heute gibt es das Kängu”ruhen”. Die Eltern wussten zuvor schon aus dem Bauch heraus, dass das sterile absondern nicht gut ist, schön, dass die Medizin das auch erkannt hat.
Leider hörten Eltern aber auch mal nicht auf ihr Bauchgefühl , sondern auf die ” weisen “Ratschläge Anderer und schickten ihre Zweijährigen alleine auf Kur….

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich ergänze noch :
Weil die Klassen an Fös derzeit nur klein sind, weil die andere Hälfte zur Regelschule geht.
Was ist leichter, 25 GE Kinder für eine Sonderlehrerin, die immer da ist oder ein GE Kind zu einer Regelschullehrerin und die Sonderlehrerin schaut gelegentlich vorbei. Das wird Ihnen jetzt nicht passen, aber wenn alle zur Förderschule gingen, wie Höcke es wünscht, hätten wir dort Kindswohlgefärdung. Und wird Höcke dann dort investieren und Gym Lehrer abordnen, wo die “Wichtigeren” doch auch schon Mangel haben? Ich würde sagen, die Förderschulen werden zu den “Anstalten” von früher…

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“Weil die Klassen an Fös derzeit nur klein sind, weil die andere Hälfte zur Regelschule geht.”

Der Klassenteiler liegt viel niedriger, meines Wissens je nach Förderbedarf bei 6-15 SuS. Und die werden von einer Förderschullehrkraft pro Stunde unterrichtet, die sich “inklusiv” ansonsten auf vier oder fünf Klassen aufteilen muss und entsprechend weniger Kinder betreuen kann. Also auch da liegen Sie falsch.

“die Sonderlehrerin schaut gelegentlich vorbei”

Das ist Ihre Vorstellung von Unterricht? Eine Lehrerin, die gelegentlich mal vorbeischaut und ansonsten läuft der Unterricht an einem vorbei, weil er kognitiv völlig überfordernd ist?

Was ein Rechtsextremer machen wird oder nicht, ist nicht mein Bier. Gymnasiallehrkräfte an Förderschulen abordnen ist aber in jedem Fall sinnlos, weil diese dadurch auch nicht die passende Ausbildung erhalten.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich ergänze noch: Der Klassenteiler für GE liegt in NDS bei 7. Es können also entweder 7 Kinder pro Lehrkraft unterrichtet werden oder (im “inklusiven” System) nur ein bis zwei. Den Mehrbedarf an spezialisierten Lehrkräften können Sie sich selbst ausrechnen, wenn “Inklusion” nicht einfach nur ein Sparmodell auf dem Rücken aller Beteiligten sein soll.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ach so, Sie lösen die Sache mit Ignoranz? Glauben Sie, der Klassenteiler könne noch so niedrig bleiben, wenn ALLE Förderschüler zur Förderschule gingen? An unserer Waldorfschule hier gibt es 12 Jahrgänge, Einzügig mit je 10 Kindern in der Klasse. Mensch, vielleicht sollten alle 8 Mio Schüler zu Waldorf gehen, dann hat jeder kleine Klassen… ^^

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wieso “noch”? Der Klassenteiler lag dort auch schon vor 15 oder 20 Jahren, als von “Inklusion” noch keine Rede war. Und noch einmal: In einem reinen Förderschulsystem kann eine Förderschullehrkraft pro gegebener Stunde deutlich mehr Schüler mit Förderbedarf unterrichten. Außer Sie geben offen zu, dass es Ihnen um das Sparmodell “einen Stuhl dazustellen” geht. Das hat aber mit Inklusion nicht viel zu tun.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wann verstehen Sie eigentlich, dass die Förderklassen klein sind, weil die Hälfte der FS-Kinder zur Regelschule geht und dies nicht so bleiben könnte, wenn alle zur FS gingen?
Oder ist das Zauberei? Man muss einfach nur sagen der Klassenteiler liegt bei 7 und dann ist das so, egal ob sich der Anteil an Förderschulkindern verdoppelt? Oder vermehren sich Förderlehrer in Förderschulen automatisch und je mehr Schüler kommen, um so mehr Lehrer wachsen dort?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wieso soll ich etwas verstehen, das schlicht nicht wahr ist? Der Klassenteiler lag schon vor 20 Jahren bei 7, da gab es noch keine Inklusion. Davon abgesehen, dass mir mehrere Förderschullehrkräfte bekannt sind, die den Job wegen der kleinen Systeme ergriffen haben und die nach der Auflösung fast aller Förderschulen in meiner Region entweder den Job aufgegeben haben oder das Bundesland gewechselt haben, verstehen Sie offensichtlich nicht, wie eine Betreuungsrelation funktioniert. Deshalb ganz einfach für Sie:
Variante a) 7 Kinder mit GE haben an einer GE-FS Unterricht. Dafür wird eine (1) Förderschullehrkraft benötigt.
Variante b) 7 Kinder mit GE haben in 7 verschiedenen Klassen an Regelschulen Unterricht. Dafür würden bei echter Inklusion zusätzlich zu den 7 Regelschullehrkräften 7 Förderschullehrkräfte benötigt.

Der Personalaufwand steigt also um das Siebenfache, wenn die Kinder nicht nur einfach verwahrt werden sollen. Das ist natürlich das Extrembeispiel, da ja durchaus auch mal zwei GE-Kinder in einer Gruppe sein können, es zeigt aber das Grundproblem, das Leute wie Sie entweder bewusst ignorieren oder intellektuell nicht erfassen können: Der Personalaufwand für Inklusion beträgt ein Vielfaches des Förderschulsystems.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Noch ein Nachtrag: Wenn wir andere Förderschwerpunkte betrachten, ist das Missverhältnis sogar noch größer, da dort eine Förderschullehrkraft für bis zu 16 SuS auf einmal zuständig sein konnte. Meine Bedarfsschätzung ist also nach aller Wahrscheinlichkeit extrem konservativ.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

1. Der Anteil Förderschüler wächst und wächst und ist mit vor 20 Jahren nicht mehr vergleichbar. Das heute noch der Teiler 7:1 gelten kann, liegt daran, dass die andere Hälfte der Schüler zur Regelschule geht.
2. Für Teilhabe ist es nicht nötig, Förderschüler in alle Richtungen zu verstreuen. Es müssen also nicht nur “mal” zwei davon in einer Klasse sein.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

1. Selbst wenn der Teiler dann 14:1 wäre, wäre die Gruppe immer noch deutlich kleiner als an der Regelschule.
2. Doch, genau das ist nötig. Denn ansonsten ist eben kein richtiger Unterricht mehr möglich und die Eltern der Kinder ohne Förderbedarf springen im Dreieck.

Es ist offensichtlich, dass Sie die Situation ausschließlich aus Ihrer eigenen Perspektive betrachten können. Es fehlt Ihnen leider komplett an Empathie und Einfühlungsvermögen, die für einen Perspektivwechsel nötig wären.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Zu 1.: Nein! 14 GE(!) Kinder alleine als Sonderpädagpgin zu betreuen ist bedenklicher und Kindswohlgefährdender, als alle in verschiedene Regelklassen zu geben und zeitweise dazu zu kommen.
Zu 2.: Bei uns läuft die Inklusion sehr gut und wir verfahren genauso, nämlich mehrere I-Kinder in einzelnen Klassen zu bündeln, damit diese mehr von der Sonderpädagpgin profitieren können und diese Klassen dann durch weniger Kinder zu bevorteilen. Da gibt’s kein Gemecker der Eltern, denn gerade GE und LE Kinder sind eher lieb und KB auch und alle profitieren von kleinen Klassen. Die “auffälligen” Kinder sind meist gesund, nur falsch erzogen. Wenn da ein paar dabei sind, die gerade den Schwächsten das Leben zur Hölle machen würden, kommen gerade diese eher in andere Klassen als zu geistig beeinträchtigten Kindern. Das war ja das schlimme an der Förderschule, die wir ausprobierten. Die war eigentlich hauptsächlich für GE gedacht, aber da landeten auch alle, die die Regelschulen los werden wollten und so war es quasi GE + ESE mit fehlender Lernbereitschaft, wodurch man noch LE hinzuinterpretieren könnte.
Behinderte Kinder kann es in jeder Schicht geben, aber dort waren zu 90 % sozialschwache, überforderte Eltern mit Jungs. Das sagt schon alles.

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Bei uns in SH ist ein*e Sonderpädagog*in ungefähr in sechs von 30 Unterrichtsstunden in den sog. I-Klassen dabei. Den Unterricht vierfach-differenziert bereiten selbstredend die Regelschullehrkräfte vor. Die Förderpläne schreiben die Regelschullehrkräfte.
Die “bösen Bubis” mit und ohne attestiertem Förderbedarf sind bei uns übrigens in allen Klassen zu finden, denn die müssen verteilt werden.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie widersprechen sich selbst. Einerseits sind GE-Kinder laut Ihrer Aussage lieb und unproblematisch, andererseits darf man auf gar keinen Fall zu viele GE-Kinder in eine Gruppe bringen. Einerseits beschweren Sie sich über die “bösen” Kinder mit anderen oder ohne Förderbedarf(?), die Ihrer Tochter zusetzen, andererseits wollen Sie unbedingt solche gemischten Gruppen mit 31 Kindern für alle verpflichtend durchsetzen. Ihr präferiertes Modell, dass Ihre Tochter ausschließlich mit “lieben” Regelschülern in einer kleinen Gruppe unterrichtet wird, funktioniert außerhalb von entlegenen Dörfern in Ostwestfalen einfach nicht, weil die Gegebenheiten ganz andere sind. Wenn Sie das nicht verstehen, zeigt das nur Ihren sehr eingeschränkten Horizont.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wieso eigentlich Ostwestfalen?
Und ja, es ist was anderes, ob Kinder mit Problemen konzentriert an einer Schule versammelt werden oder verteilt, was nicht bedeutet, dass jedes in eine andere Klasse und somit komplett verstreut werden muss. Wer es richtig klug angeht, wie bei uns, der lässt diejenigen Kinder, die gerne auf Schwächeren herumhacken eher zu den stärkeren Kindern und gleichzeitig auch stärkere Kinder zu denen, die schwächer sind.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie groß ist eigentlich die Schule Ihrer Tochter (Anzahl Schüler/Lehrer)?

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

GS und OS zusammen ca 50 Lehrer.
Schüler ca 450…? Keine Ahnung.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist, zum Glück für Sie und Ihre Tochter, noch eine relativ kleine Schule. Da funktioniert Inklusion in einzelne Klassen, nach meiner Beobachtung, noch relativ gut, wenn die personelle Ausstattung gegeben ist. Nahezu jeder Lehrer kennt die anderen im Team. Die Schüler mit “Besonderheiten” sind weitgehend allen im Team Schule bekannt und man kann deshalb bei Problemen recht schnell reagieren und auch mal schnell “zwischen Tür und Angel” Lösungen finden. Die Schüler haben, wenn es gut läuft, feste Bezugspersonen an der Schule (Sopäd, Sozialarbeiter), an die sie sich in “Notfällen” auch mal außerhalb der wenigen Förderstunden wenden können. So war es jedenfalls bei meiner Schule vor 10 Jahren. Da hat die Schulleitung mit viel Engagement Teams aufgebaut und Personal dafür “angeworben”. Es war 2 Jahre lang dem Ideal von Inklusion recht nahe. Danach ging es sehr schnell bergab (Personalmangel, keine finanzielle Verlängerung der Maßnahmen – aber dafür immer mehr Schüler durch Wohningsneubau ohne Schulen mitzuplanen, plus 2 Flüchtlingsunterkünfte)
Je größer eine Schule, desto anonymer. Man kennt und sieht sich kaum. Dadurch sind gerade ESE-Kinder und Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen an diesen Schulen schnell “verloren”, da hilft auch kein Sopäd, der 1-2 Stunden pro Woche mal vorbeikommt, aber auch die Bedingungen des I-Kindes an der Schule überhaupt nicht überblickt.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Im Bezug auf Großstadt ist Ghettoisierung das Problem, nicht Inklusion!

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In Bezug auf die Großstadt ist Überfüllung der Schulen das Hauptproblem. Unter anderem deshalb kann man auch nicht nach Belieben Schüler*innen hin- und herschieben, bis es Eltern wie Ihnen passt. Zumal man am Anfang der 5. eh nichts über die Kinder weiß, die da kommen. Bei uns besteht ein Jahrgang immerhin aus über 200 Schüler*innen. Ich gehe jede Wette mit Ihnen ein, dass Sie ganz anders über das Thema denken würden, wenn Ihre Tochter nicht auf eine kleine Dorfschule gehen würde, sondern auf eine überfüllte IGS im urbanen Zentrum.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Merken Sie nicht, dass hier ein ganz anderes Problem herrscht als die Inklusion? Nämlich, dass Sie Fabrikarbeiter sind? Aber Sie könnten höchstes verkleinern, indem Sie die Schwächeren loswerden, also ist das die Lösung, egal ob es anderswo für diese eine Lösung gibt? Wie gesagt, die Anzahl Förderkinder steigt und steigt.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

zu 1. das liegt aber auch daran, dass die Zahl der Sopäd nicht wächst und es eher weniger werden (Boomer-Generation geht in Rente z. B.)
zu 2. Teilhabe bedeutet nicht nur dabeisein, sondern bestmöglich auf ein weitgehend (je nach individuellen Möglichkeiten) selbstbestimmtes Leben nach der Schulzeit vorzubereiten = Potentiale ausschöpfen.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der Anteil Förderkinder hat sich seit jeher aber verdoppelt und wächst weiter. Und Nu?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Eine Förderschule gehört auch zur Gesellschaft, aber das nur nebenbei.”
Die letzten 20 Jahre gepennt, hm?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich nicht, aber Sie vielleicht? Im Gegensatz zu den meisten Fans der derzeitigen Fake-Inklusion arbeite ich an einer IGS und habe tatsächlich in fast jeder Klasse Kinder mit Förderbedarfen.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich sehe hier schon jemanden, zum Beispiel Indra Rupp. Und auch von Ihnen habe ich noch keine Vorschläge gelesen, woher die vier- bis fünfmal so vielen benötigten Förderschullehrkräfte eigentlich kommen sollten, wenn wir ohnehin schon Lehrkräfte und sogar einen allgemeinen Fachkräftemangel haben. Also kann man annehmen, dass Sie das Sparmodell “einen Stuhl dazustellen und ansonsten hoffen, dass Regelschullehrkräfte das irgendwie mit wuppen” schon ganz dufte finden.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Entlastung von unterrichtsfernen Aufgaben, studentische Lernhelfer und auch Lerntherapeuten machen aus G, HS, R und GYM-Lehrkräften leider immer noch keine ausgebildeten Förderschullehrkräfte und bringen die Klassengröße auch nicht von 31 auf ein Maß, bei dem man mit Schüler*innen ohne besondere Bedarfe individuell arbeiten könnte, von Gruppen mit mehreren Kinder mit verschiedenen Förderbedarfen und entsprechendem Differenzierungsbedarf ganz zu schweigen. Ich habe derzeit eine sehr aufgeweckte 7. Klasse, in der 27 SuS sitzen, davon 7 mit verschiedenen Nachteilsausgleichen, 2 mit BaSu LE und 1 mit Sprache. Nebenbei unterrichte ich natürlich auch noch meine eigenen Klassen und in der Oberstufe. Es ist in der gegebenen Zeit und unter den Bedingungen absolut unmöglich, einen angemessen differenzierten Unterricht zu planen und durchzuführen. Da können Sie und die Experten im akademischen Elfenbeinturm noch so viele weihevolle Reden über Teilhabe halten, die Leidtragenden sind letztendlich die Kinder, die an einer Förderschule mit Sicherheit deutlich mehr für ihr Leben mitnehmen würden.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Rechnung 1:11 geht mMn. nicht ganz auf. Schüler haben pro Woche mehr Unterrichtsstunden als ein Lehrerdeputat und die Teilzeit müssen Sie auch noch einberechnen (es sei denn Sie verbieten Lehrern die Teilzeit).

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach ja, die Schulleiter müssen Sie auch noch, zumindest teilweise, anders berechnen. Die stehen dem Unterricht wegen der vielen anderen Verpflichtungen auch nicht voll zur Verfügung. Einige Lehrer sind auch mit anderen Verpflichtungen (z. B. Diagnostik, in der Lehrer-Fort- und Weiterbildung, …) teilweise anderweitig eingesetzt. Also 1:11 ist ein Wunschtraum.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
By the way, die Förderzentren und Sonderschulen kamen Ihrem Ideal von 1:11 oft schon recht nahe. An meiner ehemaligen Sonderschule/Lernen waren max. 15 Schüler in einer Klasse. Diese Sonderschullehrer jetzt auf die Inklusion in verschiedene Klassen/Schulen auf je 1-5 Kinder pro Klasse oder Schule umzurechnen überfordert mich jetzt allerdings etwas. 🙂

uesdW
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

1:11 25 bis 30 SuS
Bringen sie das doch mal bitte auf einen gemeinsammen Nenner.
Wieviel Stunden der Beschäftigten davon stehen fur den Unterricht zur Verfügung, wieviel für den Betreuungsbedarf und dann den Bedarf der SuS.
Wo soll den das Potenzial stecken? Ich lese hier doch immer von Lehrermangel?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Die Glücklichen. Ich drücke denen die Daumen, dass sie nicht jeden Tag zu spüren bekommen, wie falsch sie sind – nur weil Sie (ggf. Ihre Schulleitung) in 15 Jahren nichts zur Inklision lernen (wollten) 🙁

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich drücke jedem Menschen die Daumen, dass er nichts mit jemandem wie Ihnen zu tun haben muss. In der Regel sind es nämlich genau so Leute wie Sie, die große moralische Reden schwingen, aber tatsächlich komplett verkommen sind.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Sie beschweren sich ausgiebig über die Inklusion und wollen keine Verbesserungen fordern, weil Personal fehlt, weshalb ich mich fragte, wie sehr die Kinder Ihrer Klasse diese Grundeinstellung spüren.

Aus reiner Neugier: “komplett verkommen”?
Was stellen Sie sich darunter vor? 😀

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich beschwere mich über das derzeitige Modell “einen Stuhl dazu stellen”, das den Kindern überhaupt nicht gerecht wird und von Lehrkräften fordert, ohne professionelle Unterstützung außerhalb ihrer eigenen Profession tätig zu sein, was in der Regel nicht funktioniert. Ein Beispiel für die negativen Auswirkungen auf die Kinder hat Indra Rupp weiter oben zwar unbewusst, aber dafür umso eindringlicher ausgeführt. Wer sowas propagiert, hat definitiv nicht das Wohl der Kinder im Sinn.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Meine Güte, da hat mein Kind in acht Jahren einmal zwischen dem 10. Oktober und dem 3. November ein Problem mit einer Lehrerin gehabt und Sie freuen sich wie ein Schneekönig, damit die Inklusion zu diskreditieren. Deutlicher können Sie ja gar nicht darauf aufmerksam machen, dass es Ihnen um Ihren eigenen Ego geht.
Zur Info: In der Klasse 5 probierte meine Tochter ein halbes Jahr die Förderschule aus. Dort entwickelte sie Schulangst, die dann auf der Regelschule wieder verflogen war. Sie wachte morgens weinend auf, dass sie da nicht hin wolle. Ich war irgendwann so verzweifelt, dass ich es auch mit schimpfen und drohen versuchte – keine Chance, hätte sie nicht mit zehn Pferden da mehr hin bekommen.
Sie fühlte sich unwohl, ausgesondert, wurde auf dem Schulhof alleine gelassen, obwohl sie dort gerade neu war. Die Kinder teilweise fies und auffällig,hielten ihr die Tür zu, dass sie nicht ins Schulgebäude zurück konnte und sich einen Umweg zurück zur Klasse suchen musste.
Ein Kind pfeift, eines schreit, eines tritt – und viele sind eigentlich gesund, nur verzogen und die Regelschulen hatten keinen Bock mehr auf diese Kinder.
Problem ist, an diesem Ort konzentriert sich dies.
Problem ist, die rund 20 Lehrer wollten lieber Kaffee trinken, als auf diese 50 Schüler zu achten.
In der Klasse dann war es gar nicht, wie meine Tochter das aus der Grundschule kannte. Sie wollte nicht Kindergarten mit Spielecke und an jedem Kind hockt ein Erwachsener, sondern richtiges Schulkind sein, mit einer Kinderbande, die zusammen herum rennt und auf ihren Stühlen sitzt und der Lehrerin zuhört. So, wie es in der GS war und da konnte sie am Ende der 4.Klasse lesen trotz GE!
In der Förderschule lernte sie nichts, die Mappe war leer, die Arbeitshefte auch.
In Kunst ist sie wie gesagt begabter als gesunde Kinder und war mit dem gemeinsamen Kartoffeldruck Bild völlig unterfordert.
Joah…. das halbe Jahr toppt die anderen 7,5 Jahre an der Regelschule an schlechten Erlebnissen ums 20fache – aber so wie ich Sie einschätze, werden Sie das jetzt alles ignorieren, verdrehen, uminterpretieren und stattdessen die Lehrerin, die einem GE Kind eine 5 gibt, als Beweis für “Inklusion schadet dem Kind” sehen. Als Denkanstoß : die Überforderung hier und die Unterforderung dort sind vergleichbar. Sehen Sie also auch die Unterforderung an der FS als Beweis, dass das System nichts taugt? ^^
Ich würde sagen, Sie beleidigen Lehrkräfte, wenn Sie unterstellen, einem GE Kind, welches keine Noten bekommt, eine 5 zu geben würde aus Dummheit und nicht aus Bosheit geschehen. So blöd sind Lehrer nicht! Aber ganz sicher war diese Lehrerin Ihrer Meinung bezüglich Inklusion und hat beschlossen, dass Kind unnötig zu verletzen. Dafür wird sie von Ihnen auch noch in Schutz genommen…. für den Kampf gegen Inklusion. Damit opfern SIE Kinder für den Kampf gegen Inklusion und sind nicht in der Lage, ihnen bei Unrecht zu helfen, weil es nicht Ihrer eigenen Sache dienlich ist.
Schlimm!

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie können gerne noch ein paar längliche Texte über die Ungerechtigkeit der Welt verfassen, um sich nicht mit den Fakten auseinandersetzen zu müssen. Aus meiner Sicht zeigt sich daran schon, dass Sie selbst unterschwellig daran zweifeln, ob Sie wirklich das Richtige für Ihr Kind tun. Ich wünsche Ihrem Kind wirklich, dass Sie irgendwann die richtige Entscheidung treffen.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Können Sie mit Ihrer suggestiven Manipulation aufhören? Ich bin emotional sehr intelligent und durchschaue das. Was Sie in meinen Bericht hereininterpretieren wollen ist objektiv völliger Unsinn.

Kanté
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn Menschen sich selbst eine Eigenschaft zuschreiben, trifft diese Beschreibung eher selten zu.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Kanté

Deshalb tu ich das auch nur, wenn kein Weg mehr dran vorbei führt…

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und als Ergänzung: Wenn Sie jetzt behaupten, dass Sie den derzeitigen Ansatz der “Inklusion” nicht unterstützen, müssen Sie halt auch endlich mal meine Frage beantworten, woher die vier- bis fünfmal so vielen Förderschullehrkräfte kommen sollen, die man für eine Unterstützung der Regelschullehrkräfte bei flächendeckender Inklusion bräuchte. Von den eigentlich sinnvollen Räumlichkeiten und kleineren Lerngruppen fange ich gar nicht erst an.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Aber Sie haben doch auch noch nicht die Frage beantwortet, wie die Förderschulen ihre kleinen Klassen und ihre Privilegien behalten sollen, wenn ALLE Förderschüler , also auch die von der Regelschule, dorthin gingen?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben Sie kein historisches Bewusstsein? Es gab eine Zeit vor der Inklusion und auch da galten schon die genannten Klassenteiler. Während meiner eigenen Schulzeit vor knapp 30 Jahren war im Schulzentrum auch eine Förderschule untergebracht und weil wir natürlich auf dem Schulhof auch Kontakt zu den Schülern dort hatten (eine sinnvolle Art der Inklusion btw), weiß ich noch sehr gut, dass wir über die extrem kleinen Gruppen gestaunt haben. Wenn Sie jetzt also so tun, als ob die Bedingungen an den Förderschulen irgendwas mit dem Abschieben von Kindern an Regelschulen zu tun hätten, liegen Sie komplett falsch. Weiter oben habe ich Ihnen das mit der Betreuungsrelation genauer erklärt. Vielleicht habe ich es ja diesmal ausreichend binnendifferenziert ausgeführt, damit auch Sie es verstehen können. Falls nicht, liegt das wohl leider daran, dass ich kein ausgebildeter Förderschullehrer bin.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Schulzentren, in die Förderschulen integriert sind, wären die Lösung.
Es gäbe keine Stigmatisierung, Kontakte und Durchlässigkeit wären obendrein gegeben. Check.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Genau das gab es an der kooperativen Gesamtschule, auf der ich damals war schon seit den Fünfzigerjahren. Stigmatisierung bzw. Rivalitäten zwischen den Schulformen gab es schon, aber ob die auf Klassen-/ Kursebene stattfinden oder eben auf Ebene der Schulformen ist m.E. relativ irrelevant.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Joah, denn nochmal : Der Anteil Förderkinder hat sich verdoppelt. Merkt man an der FS nicht, weil die Hälfte zur Regelschule geht.
Schauen Sie, Sie haben gerade suggeriert, ich wäre kognitiv eingeschränkt und bräuchte einen Förderlehrer zum erklären, dabei verstehen Sie hier etwas ganz simples nicht. Ist das nicht peinlich? Hochmut kommt wohl vor dem Fall.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Offensichtlich lag ich nicht ganz falsch, denn Sie übersehen die entscheidende Schwäche in Ihrer eigenen Argumentation: Mehr Kinder mit Förderbedarf benötigen auch mehr ausgebildete Förderschullehrkräfte. Und durch den höheren Personalbedarf im inklusiven System aufgrund der Verteilung auf viele Klassen potenziert sich dieser Bedarf sogar noch.

Außer natürlich, Sie geben offen zu, dass Sie eigentlich nur das für alle Beteiligten wenig hilfreiche und belastende Sparmodell “einen Stuhl dazustellen” meinen, wenn Sie von Inklusion reden. Dann aber nicht beschweren, wenn die Lehrkräfte irgendwann nicht mehr mitmachen wollen und können.

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Da kann die Antwort vermutlich nur sein, dass ein Großteil der jetzigen LuL an den Regelschulen eine sonderpäd. Zusatzausbildung machen müssen, um den Kinder zusammen mit I-Helfer*innen gerecht zu werden. Oder sieht da jemand einen anderen Weg?

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Und wer macht dann unseren Unterricht? Oder meinen Sie, wir machen das mal eben nebenbei?

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Leider müsste das unter den jetzigen Umständen wahrscheinlich nebenbei laufen. Ich sehe da keinen anderen Ausweg….ätzend aber wie sollte man Bedarf sonst Herr werden, frag ich mich….

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Apropos “Bedarf Herr werden”: Man könnte einfach auch alle Klassen noch vergrößern, um den Gesamtmangel an Lehrkräften zu begegnen (Hat der Rechnungshof in SH auch schon vorgeschlagen.).
Außerdem könnte man das Deputat einer Vollzeitstelle erhöhen. Warum nur 27 Stunden, wenn 30 oder besser 35 (Jeder Schultag hätte dann für Lehrkräfte im Schnitt eben 7 Unterrichtsstunden. An Ganztagsschulen kein Problem!)?!
Und dann könnten alle Lehrkräfte am Wochenende (Ganztagslehrkräfte) oder nach Unterrichtsende (Halbtagsschule/Teilzeit) fortgebildet werden, damit sie endlich auch alle Förderbedarfe bedienen können.
Ja, kein Ding.//

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Idee, dass Lehrer nur in der Schule arbeiten, dafür dort aber länger und die Arbeit, die Zuhause von jmd anderes erledigt wird, wäre doch gar nicht schlecht.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Blöd nur, dass diese “anderen” auch ausgebildete Lehrkräfte sein müssten, die es einfach nicht gibt. Oder wollen Sie ernsthaft behaupten, jeder könne Unterricht für andere vor- und nachbereiten, Klausuren konzipieren und korrigieren, Förderpläne erstellen oder auch nur die Kommunikation mit Eltern durchführen, deren Kinder er/sie überhaupt nicht unterrichtet?
Ich war ein paar Jahre an einer Schule, wo man zwischenzeitlich versucht hat, mit detailliert vorgeplanten Unterrichtseinheiten und vorgegebenen Klassenarbeiten zu arbeiten. Alleine das war schon eine Katastrophe, weil am Ende zeitlich und inhaltlich nichts zusammen gepasst hat und man vor allem Unterricht machen musste, den man persönlich durch die fehlende eigene Planung überhaupt nicht durchdrungen hatte. Dementsprechend wurde dieses Experiment auch sehr schnell eingestampft.

Sie haben so lebensfremde Vorstellungen, dass es fast schon lustig ist.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Hier wurde nebenbei von Lehrern erwähnt, dass es genau dies in Frankreich gibt! Da ging es aber darum, zu erklären, warum es französische Lehrer nicht schlechter haben, nur weil sie länger arbeiten /weniger verdienen.
Gibt viele, für die der Lehrberuf wegen der Praxis mit den Kindern nicht in Frage kommt. Vielleicht wären solche “Assistenten” Berufe etwas für die. Es hätten dann ein paar Lehrer jeweils zusammen einen Assistenten.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In Frankreich haben Lehrkräfte im Sekundärbereich ein Stundenpensum von 20 Stunden, also weniger als in Deutschland. Allerdings verdienen sie auch weniger. Dass Ihnen jemand erzählt hat, französische Lehrkräfte würden ihren Unterricht nicht vor- und nachbereiten, kann ich mir kaum vorstellen. Dass Sie das absichtlich oder aus Gründen missverstanden haben, schon eher. Tatsächlich sind Lehrkräfte, sofern sie keine Klassenlehrer sind, durch die CPE von Verwaltungsaufgaben, Pausenaufsicht und Teilen der Beziehungsarbeit entlastet. Ansonsten sind Aufgabenspektrum und die Probleme sehr ähnlich wie in Deutschland. Im Übrigen sehen sich Lehrkräfte in Frankreich noch viel stärker als reine Fachlehrkraft als an deutschen Gymnasien, der Ton ist dabei oft sehr autoritär. In der “Inklusion” fehlen massenhaft Begleiter und das Lehrpersonal ist überhaupt nicht für die inklusive Schule ausgebildet. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Quellen: https://www.lde.de/einblicke-in-das-franzoesische-schulsystem/#:~:text=Franz%C3%B6sische%20Lehrkr%C3%A4fte%20stehen%20weniger%20Stunden,unter%20dem%20deutschen%20Durchschnitt%20liegt.
Sowie der KAS Länderbericht zur Inklusion in Frankreich 2023

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“Gibt viele, für die der Lehrberuf wegen der Praxis mit den Kindern nicht in Frage kommt. Vielleicht wären solche “Assistenten” Berufe etwas für die.”

Dieser Satz ist ein besonderes Schmankerl an… Ach, egal. Die CPE arbeiten wie gesagt direkt und intensiv mit Kindern, eine Mischung aus Verwaltungsfachangestellte (sind extrem knapp) und Sozialpädagoge (sind auch extrem knapp). Und wie gesagt: Den Unterricht vor- und nachbereiten o.ä. können die auch nicht. Also: Wo bleiben Ihre realistischen Vorschläge? Oder merken Sie endlich mal, dass Sie nicht die geringste Ahnung vom Thema haben, aber dafür sehr viel Meinung?

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wenigstens kenne ich als Mutter Kinder besser als Sie, Sie wissen ja nicht einmal, was GE Kinder können…

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie wissen, was Ihre Tochter kann, aber sicher nicht, was alle anderen GE-Kinder können und brauchen!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Liebe Indra, ich finde es toll, wie Sie sich für Ihre Tochter einsetzen. Aber bitte lesen Sie auch mal in Ruhe meine und RainerZufalls Kommentare hier unter diesem Artikel. Die Realität für die meisten I-Kinder sieht leider nicht so rosig aus. Schauen Sie bitte auch mal über den Tellerrand und denken daran, dass es außer Ihrem Kind noch sehr viele andere gibt,die leider nicht so viel Glück haben und das liegt meist nicht daran, dass die Lehrer nicht wollen, sondern daran, dass sie nicht können (Rahmenbedingungen)!

Kanté
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie wissen (wenn überhaupt) nur, was Ihre Tochter kann. Dass Sie hier Eltern von LE-Schüler*innen einfach schlechte Erziehung vorgeworfen haben, spricht jetzt nicht unbedingt für Ihre Kompetenz.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Kanté

Und wie sieht es mit Ihrer Lese kompetenz aus?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Das verlängert aber das “normale” Lehramtsstudium, für nur einen zusätzlichen Förderbedarf, noch einmal um ca. 2-4 Semester!

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

2 Semester wären doch akzeptabel, oder nicht?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Wenn man es sich leisten kann, noch länger als ohnehin schon, auf Lehramt zu studieren, okay. Dauert aber auch entsprechend länger, bis mehr neue Lehrer an den Schulen ankommen.

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Und natürlich müsste Sonderpäd. in Zukunft teil der regulären LuL-Ausbildung werden. Dann könnte es gut klappen.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Also neben den beiden Fächern und Pädagogik noch eine vierte Komponente? Dass das die Ausbildung deutlich verlängert, erschwert und in Zeiten des Fachkräftemangels deutlich unattraktiver erscheinen lässt, ist Ihnen schon bewusst? Ich gehe jede Wette ein, dass sich dann mindestens ein Drittel bis die Hälfte der bisherigen L3-Studierenden anderweitig orientiert. Und das Gymnasiallehramt ist meines Wissens bisher noch das Lehramt mit dem geringsten Lehrkräftemangel.

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wie schon geschrieben: was könnte denn die Alternative sein? Mir fällt nichts anderes ein, als die LuL mit mehr sonderpäd. Kompetenzen auszustatten.

Kanté
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Wie schon geschrieben: Es gibt Lehrkräfte mit den entsprechenden Kompetenzen. Nur werden die halt aktuell nicht zielgerichtet eingesetzt.

Alese20
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Ich stimme Ihnen ja voll zu, aber woher nehmen? Selbst, wenn jetzt viele anfangen würde auf Lehramt und/oder Sonderpäd. zu studieren, gäbe es ja jetzt trotzdem über Jahre Löcher im System. Was könnte denn eine schnelle und praktikable Antwort sein? Inklusion rückabwickeln und alle wieder in die Förderschulen? Geht nicht, weil auch dafür zu wenig Lehrkräfte da sind. Mehr I- Helfer und Spozialpäd. in die Schulen? Ich weiß es nicht….

Lera
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Feststellung: zu wenig Lehrer, zu wenig Sonderpädagogen.

Konsequenz: möglichst effektiver und effizienter Einsatz der vorhandenen Lehrkräfte

Konsequenz: Massenabfertigung in möglichst homogenen Lerngruppen

—> Viergliedrigkeit

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

“Geliefert, wie bestellt!” Vielleicht hätten die Zuständigen vorher mal die Konsequenzen bedenken sollen, statt nur an kurzfristige Einsparungen zu denken!

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Schon Lenin hat gesagt: “Du sollst nicht ohne Plan arbeiten!” 🙂
Aber Planung, also vorausschauendes Denken … passt nicht zu den KuMis, leider!

DerechteNorden
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich denke, Sie sollten einfach mal über den Tellerrand Ihrer Erfahrungswelt hinausschauen.
Sie wohnen doch eher ländlich und Ihre Tochter geht an eine Schule, an der sie gut versorgt werden kann, weil die Lehrkräfte nicht so belastet sind.
DAS sollte aber nicht die Diskussionsgrundlage sein, denn diese Zustände sind ja eher die Ausnahme.
An meiner Schule gibt es auch I-Klassen, die ganz gut laufen, weil alles passt. Das aber ist reines Glück. Der Sechser im Lotto sozusagen.

Sie selbst haben sich darüber beschwert, dass an der Förderschule, die für Ihre Tochter in Frage käme, lauter “böse Jungs” (also eher Kids mit Schwerpunkt ESE) zu finden sind und sie deshalb dort nicht hingehen soll.
Stellen Sie sich vor, an den meisten anderen Schulen – insbesondere in größeren Städten – sind nicht nur diese oben Genannten zu finden, sondern auch noch sehr viele andere Kids mit massiven Problemen.
Ich möchte Ihre Tochter auch nicht an meiner riesigen Schule in einer Durchschnittsklasse erleben. Und Sie würden das auch nicht wollen.

Die Politik wird Schulen aber nicht verkleinern und besser ausstatten, damit Kids mit besonderen Bedürfnissen besser versorgt werden können, sondern wir werden aufgrund von Sparmaßnahmen bald das Gegenteil erleben.
Bei uns im Land hat es schon angefangen, da wurden Stellen und Unterricht gestrichen. Der Teiler von DaZ-Klassen wurde hochgesetzt …

So sieht die Realität aus.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das haben die Apologeten der Fake-Inklusion alle gemeinsam: Wenn man fragt, wie sie sich die Verbesserungen konkret vorstellen und wie ein realistischer Weg dorthin aussehen könnte, kommen entweder Ablenkungsmanöver oder Stille.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ja?
Ich habe hier einige Lösungsansätze unterbreitet.
Aber wir können den Spieß auch umdrehen und dann von unserer Seite aus mal mit “geht alles nicht” kommen und verlangen, dass die andere Seite Lösungen bietet.
Da kommt hier noch weniger. Oder hat mir bis jetzt schon jemand erklärt, wie, bei der wachsenden Anzahl Förderschüler, heute noch, die als “traumhaft” beworbenen Situationen in Förderschulen halten sollen und welche eklatanten, kindswohlgefärdenden Zustände dort herrschen würden, wenn aus 7 GE Kindern, 14 GE Kinder für EINE Sonderpädagogik würden, als wenn diese auf Regellehrer verteilt würden?

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Durch das Verteilen von GE-Kindern werden Regelschullehrkräfte leider immer noch nicht zu Förderschullehrkräften und der Bedarf an zusätzlichen Förderschullehrkräften durch die steigende Zahl von Kindern mit Förderbedarf potenziert sich, wie ich Ihnen bereits vorgerechnet habe.

Also: Wo sind denn nun Ihre “Lösungsansätze”? Die würden mich wirklich brennend interessieren.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Die wollen Sie nicht registrieren, bzw lesen und fragen weiter um von meiner Frage abzulenken…. oder kam etwa ne Antwort? 😉

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Förderschulen gehören also nicht zur Gesellschaft?

Gehören denn Fachkliniken eigentlich zum Gesundheitssystem?

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Förderschulabschaffung genauso wenig…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es geht darum, nach 15 Jahren endlich mal Tatsachen ZU BESCHLIEẞEN!
Stattdessen heule manche im Forum, sogar Politiker*innen herum, ob man die Inklusion denn üherhaupt NOCH besser machen müsse – es gibt ja eine achso gute Alternative 😛

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, ich meine einen Plan zu formulieren, wie man verbindliche Ziele erreichen möchte.

Das Warten der letzten Jahre, dass hoffentlich genug Lehrkräfte da sein werden und es bitte, bitte keine anderen drängenden Baustellen geben mag, hat sich nicht wirklich ausgezahlt

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wie wäre es mit einer personellen Gleichstellung von Förderschule und Inklusion? 🙂

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wäre super. Woher kommen die mindestens vier- bis fünfmal so vielen Förderschullehrkräfte, die wir dafür an den inklusiven Schulen bräuchten?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Man kann Inklusion personell gleichstellen? *lol*
Was soll das überhaupt bedeuten.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Teamteaching (Hattie findet das super 😛 )

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dass es einen Zwang gibt, einen Spezialisten aufzusuchen, ist uns neu.”

Empfehlen würde ich es trotzdem. Sie nicht?

“Ein Förderschulzwang passt in dieses Bild nicht.”

Hab ich nie behauptet. Die MÖGLICHKEIT, eine (einigermaßen) wohnortnahe, spezialisierte Förderschule besuchen zu KÖNNEN, fände ich aber schon ganz nice.

Sie wohl nicht?

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie halten die MÖGLICHKEIT, eine Förderschule besuchen zu KÖNNEN, für problematisch? Sie sind doch aber FÜR Wahlfreiheit. Nur halt nicht heute. Oder morgen. Vielleicht übermorgen.

Ich ahne schon das Argument: Solange nicht alle Regelschulen beste Bedingungen bieten, sind Förderschulen ein Hindernis auf dem Weg zur Inklusion, weil sie Ressourcen binden, die man sonst verteilen könnte.

Gegenargument: Die real existierende “Inklusion” in SH zeigt: Es gibt keine ineffizientere Verwendung der knappen Ressource Förderschullehrer als sie in der Fläche zu verteilen. Beim Kind kommen so maximal (!) 2 Stunden pro Woche an.

Analogie: Solange nicht alle Arztpraxen alles anbieten, müssen wir alle Fachärzte schließen – die Fachärzte können dann von Praxis zu Praxis fahren, den Allgemeinärzten gute Ratschläge geben und gelegentlich (wenn es sich ergibt) auch noch mal selbst praktizieren.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Damit die Regelschule (in der Praxis sind es eher mehrere Regelschulen, die man ausstatten müsste) aber vergleichbar gut ausgestattet ist, bräuchte man vier- bis fünfmal so viele Förderschullehrkräfte. Woher soll das Personal kommen?

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann würden diese Lehrkräfte in die Inklusion an die Regelschule abgeordnet, so lief es die letzten Jahre in NDS für die FöS Lernen und wird für die anderen Schwerpunkte weiter so laufen.

Ein Teil der Realität ist aber auch, dass die inklusiv zu beschulenden Kinder in den Regelklassen auch dann aufgehoben sind, wenn keine FöS-Lehrkraft vorbeikommt, in der Förderschule würde es irgendwann auffallen.

Wobei, vor 10 Jahren fiel nicht auf, dass es einen Mangel an FöS-Lehrkräften gab, dass Klassen gar nicht besetzt werden konnten, dass Quereinsteigende und Vertretungen in den Doppelklassen an den FöS den Unterricht übernahmen.

Noch weniger fällt auf, wenn die Kinder in den Regelschulen ohne sonderpädagogische Expertise beschult werden und Regelschulkräften keine Weiterbildung zur FöS-Lehrkraft oder inklusiv arbeitenden Regelschullehrkraft und keine Anerkennung der Aufgaben zukommt.

Am Ende werden auf allen Seiten immer optimal gewünschte Zustände mit der Realität vor Ort verglichen. Da verlieren alle.

Es sollte nicht so sein, dass Inklusion ohne zusätzliche Ressourcen auskommt, es sollte auch nicht so sein, dass Lehrkräfte mit den Aufgaben allein stehen, nicht an der Regelgrundschule noch an der Förderschule noch in gemischten Systemen.

Die Eltern beeinträchtigter Kinder wünschen sich gute Bedingungen an den Schulen ihrer Kinder, dies soll aber nicht auf dem Rücken anderer Kinder -beeinträchtigt oder benachteiligt oder nicht – geschehen.

Dazu gehört auch, dass Kinder auf Förderschulen generell einen festgestellten Bedarf haben, was allein schon viel Mühe und aufwendige Verfahren bedeutet. Niemand kommt auf eine FöS GE weil er unerzogen ist, das ist realitätsfern. Auch da gibt es nicht bessere oder schlechtere Kinder, das ist ebenso Segregation und Ausgrenzung, den einen die FöS oder Integration zu wünschen, den anderen vorzuenthalten, die einen in ESE-freie Klassen zu stecken und andere Klassen damit noch stärker zu belasten.

Die Diskussion hier zeigt, dass die Ressourcen nirgendwo ausreichen.
Dort, wo die Verhältnisse gut erscheinen, können diejenigen, die beteiligt sind, froh sein und hoffen, dass dies nicht allein auf dem Rücken der Lehrkräfte erwirkt wird. Gleichzeitig sollten sie nicht vergessen, dass ihre bessere Ausstattung andernorts fehlt, gerade weil die Ressourcen schlecht verteilt und insgesamt unzureichend sind.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Die “Wahlfreiheit” besteht derzeit darin, die Inklusion nicht ernsthaft unzusetzen, deren Scheitern – wer auch immer daran schuld sein mag… – als Verkaufsargument der Förderschulen auszugeben.

Wir haben tatsächlich einige Fälle, wo ich persönlich mir derzeit keine inklusive Maßnahme vorstellen kann.
Leider wird dies mit den “Sorgen” allzuvieler übermüllt, die einfach alle Inklusionskinder loswerden wollen, die keine Regelschüler*innen sind… -__-

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich war auf einer Mädchenschule;)

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass wir alle Schulen entsprechend aufgerüstet bekommen.

Ich habe mehrere Kinder mit Hörbeeinträchtigung in der Klasse. Dazu haben wir ein Umhängemikrofon für die Lehrkraft, eine technische Anlage mit Lautsprechern, Mikros für die Schüler – und Spezialplatten an den Wänden, die Schallreflektion und Hintergrundgeräusche reduziern.

Die Anlage und ein Teil des Schallschutzes zieht mit um, wenn unsere Klasse in einen neuen Raum zieht – weil die Sachen sehr teuer sind. Wenn weitere Klassen hörbeeinträchtigte Kinder aufnehmen, muss alles zusätzlich gekauft werden. Flächendeckend in allen Klassenräumen kann man sowas nicht machen.

Wenn also mehr Schulen Kinder mit Hörbeeinträchtigung aufnehmen, wird das richtig teuer!

Jetzt muss man sich noch vorstellen, dass alle Schulen zusätzlich Ausstattung für blinde Kinder anschaffen. Danach müssten vielleicht spezielle Räume für Kinder mit Förderbedarf ES entstehen, in denen sie “runterkommen” können. Vielleicht noch bautechnische Maßnahmen, damit das Kind im Rollstuhl nicht nur überall hin kommt, sondern z.B. in einem NaWi-Fachraum oder Werken-Raum auch an die Tische kommt. Flächendeckend jede Schule entsprechend auszustatten ist einfach unfassbar teuer, und wird auch nicht passieren…

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Nehmen die Fachkliniken auch Menschen mit Behinderung auf?

Sie ziehen immer nur inklusive Einrichtungen zum “Vergleich” heran XD

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Gesundheitssystem ist ungefähr genauso „inklusiv“ wie das Bildungssystem – nämlich nicht.

Sind Sie eigentlich auch privat versichert?

Check mal deine Privilegien! Zwinkersmiley

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Moving the goldfish! 😀

Ich habe keine Ahnung, warum jemand auf die beknackte Idee kam, Gesundheitssystem und Inklusion zu vergleichen – wie jeder Vergleich am Ende unbrauchbar.

Zu dem andereren Thema: ich würde wirklich gerne in die Gesetzliche wechseln, sobald der Dienstherr ein Angebot macht.
Zu meinem Wissen/ Ärger erfolgte diese Möglichkeit bisher nur für Berufseinsteiger*innen.
Pervers, wenn man die anstehenden Krankenhausreformen betrachtet -___+

Sepp
11 Monate zuvor

“75 Prozent der Schülerinnen und Schüler verlassen das Förderschulsystem ohne Schulabschluss, mit allen daraus resultierenden Folgen.”

Selbst die besser ausgestatteten Förderschulen mit kleineren Klassen und Förderschulpädagogen schaffen es nicht, 75% der Schüler zu einem Schulabschluss zu bringen. Das ist schon heftig.

Aber glaubt jemand, dass es besser wird, wenn man die Kinder in das schon jetzt überlastete Regelschulsystem gibt?

Und geht es hier wirklich um das Wohl der “I-Kinder”, oder ist es einfach nur eine Sparmaßnahme, wie der Artikel andeutet?

Spirale
11 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

“Aber glaubt jemand, dass es besser wird, wenn man die Kinder in das schon jetzt überlastete Regelschulsystem gibt?”

Glauben könnten das Menschen wie Dusel. Auch wenn sie wider besseren Wissens dran glauben.

Heide Blume
11 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Die 75 % bekommen auch an der Regelschule keinen Abschluss (der Abschluss der Schule für Lernhilfe zählt offiziell nicht als Abschluss). Nur erfolgt dann eine andere Prozentrechnung. Statt 5 % der Schüler ohne Abschluss (ohne Förderschüler) sind es dann halt 7 % oder so ähnlich.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Wieso meinen Sie, dass es für Inklusion nötig wäre 15 Kinder in alle Richtungen zu verstreuten? Bei uns kommen mehrere I-Kinder in eine Klasse. Diese Klasse bekommt weniger Schüler und mehrere können von der Sonderschullehrkraft profitieren.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Also ist es für Sie nicht in Ordnung, wenn ein blindes Kind zur Regelschule weiter fahren müsste, zur Förderschule aber schon? Hier in Melle gibt es statistisch ein blindes Kind. Ob von dem Kollegium der Förderschule, von denen sicher mehrere dafür ausgebildet sind, jmd zur Wiehengebirgsschule Richtung Altenmelle oder zur GS Richtung Stadtgraben oder zur IGS Richtung Wasserwerk fährt, ist ziemlich wumpe.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In einer voll inklusiven Schule wäre es ja nicht mit dem einen blinden Kind getan. Wie User Mika erwähnte würden in allen Klassen über alle Jahrgänge hinweg Räume entstehen, in denen verschiedene Kinder mit verschiedensten Beeinträchtigungen unterrichtet werden müssen:

Da sitzt der blinde Junge neben dem tauben Mädchen, dazu noch zwei Kinder mit Autismus, drei weitere mit Förderschwerpunkt Lernen. Hinzukommen zwei extrem verhaltensauffällige Kinder, jeweils mit Schulbegleitung. Zu diesen insgesamt 9 Kindern kommen noch 14 andere, die augenscheinlich keine Beeinträchtigung (oder keine Diagnose) haben, aber eventuell Traumata aufgrund von Fluchterfahrungen, Dyskalkulie, AD(H)S, Legasthenie oder Mutismus. Und natürlich müssen von der Hauptschule bis hin zu Gymnasium und Hochbegabung alle Niveaus im täglichen Unterricht abgebildet werden.

Und all das soll EINE Lehrkraft stemmen? Gut, vielleicht schaut dann und wann mal für ein Stündchen ein Sonderpädagoge vorbei, ehe er sich auf den Weg zur nächsten Regelschule macht… Genau so sehen die aktuellen Voraussetzungen aus. Wie davon irgendeine der beteiligten Personen profitieren soll, erschließt sich mir nicht.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Da es unter tausenden Kindern nur ein blindes und ein taubes Kind gibt, unter 50 Kindern nur eines mit GE usw, ist Ihre Rechnung, wer da alles in einer Klasse zusammen kommt, recht abenteuerlich. Wenn es solche Klassen gibt, dann weil andere sich wiederum raushalten und weil der Großteil der I-Kinder aus eigentlich gesunden, aber falsch erzogene Kindern besteht. Die Erleichterung bestünde darin, dass Eltern ihren Job besser machen. Aber das Problem ist zu übermächtig und deshalb sind wieder die paar “echten” Behinderten schuld! 🙁

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zugegeben war das Beispiel etwas überzogen, aber schlussendlich die Konsequenz einer voll inklusiven Schule. Behinderte Schüler haben keine “Schuld”, aber sie brauchen eben eine besondere Art der Betreuung. Wäre das nicht der Fall, würden Sie sich weiter oben auch nicht über diese Biologielehrerin beschweren. Und ich kann Lehrkräfte an Regelschulen verstehen, die bei all der Belastung Schwierigkeiten darin sehen, zusätzlich noch Kinder mit besonderem Förderbedarf ohne zusätzliche Hilfe unterrichten zu müssen. Das gibt Herr Dusel im Interview ja ebenfalls zu, verweist dann aber auf Pflichtfortbildungen. Das werden die Lehrer sicherlich dankend annehmen.

Neben Ihrer Tochter sitzen noch 20 andere Kids im Klassenzimmer, um die sich diese eine Lehrkraft kümmern muss (plus weitere Schüler aus anderen Klassen). Da ist wenig Spielraum für die notwendige didaktische und pädagogische Zusatzarbeit.

Unangebracht und vermessen finde ich Ihre Aussage, dass I-Kinder zum Teil aus falscher Erziehung heraus resultieren. Oder haben Sie Ihrer Tochter die Behinderung “anerzogen”?

Indra Rupp
11 Monate zuvor

-Es gibt reihenweise gesunde Kinder, die durch Erziehung und unsere Gesellschaft auffällig und dadurch zu I-Kindern werden.
-Nicht Bio-sondern Chemielehrerin.
-Es braucht keine Fortbildung, um jmd NICHT zu benoten! Stellt euch doch bitte nicht absichtlich naiv! Das ist beleidigend ggü Lehrern, anzunehmen, die wären zu dumm dafür!
Übrigens, das schriftliche Zeugnis, welches meine Tochter bekommt, entspricht exakt dem, was Kinder in Klasse 1+2 bekommen. Anstelle einer Note steht da also zB :”XY nahm mit Freude am Biologieunterricht teil. Dort lernte sie die Tier und Pflanzenwelt und die Photosynthese kennen und begeisterte ihre Klasse mit selbst mitgebrachtem Info Material zum Thema”
Dafür, meinen Sie und Joe, seien Lehrer zu doof?

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich finde es erschreckend, wie Sie Kinder mit Förderbedarf damit diskreditieren, sie seien schlicht schlecht erzogen.

Fräulein Rottenmeier
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Tja, nur GE und LE (wobei, das sind bestimmt auch nur Kinder, die zuhause einfach nicht gefördert wurden) sind echte Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf….ESE-Kinder sind eben einfach schlecht erzogen…*kopfschüttel*

Indra Rupp
10 Monate zuvor

Wenn nicht, haben wir laut Lehreraussagen 60-80 % behinderte Kinder in der Gesellschaft?

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ist die Regelschule in der Botanik, sind die Stunden schon durch die Fahrzeit aufgebraucht.

Ich hatte auch schon Schüler:innen, für die es im Jahr 2 Stunden sonderpädagogische Begleitung durch die Mobile Reserve gab.

Palim
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Davon entsteht ein Vorteil, wenn den Kindern pro Kopf Stunden zustehen, die auch vorhanden sind,
nicht aber, wenn es keine zusätzlichen Stunden zu verteilen gibt oder eine geringe Grundversorgung der Schule für viele Kinder mit zusätzlichen Bedürfnissen an der gleichen Schule ausreichen muss.

Dann teilen sich die inklusiv zu beschulenden Kinder die wenigen Ressourcen oder gehen ganz leer aus.

Entsprechend müssen die Regelschullehrkräfte die Mehrarbeit übernehmen, die nicht anerkannt bzw. entlastet wird.

Ich würde mir wünschen, wenn Eltern die Belastung und die Bedingungen hinterfragen und wahrnehmen würden, statt zu unterstellen, Lehrkräfte wollten generell nicht inkludieren.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ja, es ist so anstrengend, dem GE Kind KEINE Note für den Religionstest zu geben, da ist einem vor lauter Überforderung aus Versehen die 5 aufs Arbeitsblatt gelandet. *Kopfstreichel*
Nur Engel unter Lehrern, etwas anderes darf nicht vermutet werden. ^^

Melanie
11 Monate zuvor

Förderschulen abzubauen empfinde ich als eine schlechte Idee. Was nicht heißen soll dass ich gegen Inklusion bin, ganz im Gegenteil. Es ist allerdings nicht damit getan Kinder einfach in Regelschulen zu stecken und noch ein bisschen Personal hier, ein bisschen Umbau dort und einem integrationshelfer getan.

In einigen Förderschulen gibt es ausgeklügelte Strukturen. Mit Therapeuten, Krankenpflegern (medizinischen Personal) Pflegehelfern, Sozialpädagogen, anderen Pädagogen und zusätzlich noch den Integrationshelfern. Es gibt Raumgestaltungen und Bauliche Gegebenheiten, zig extra Räume bis hin zu Schwimmbädern die komplett auf Menschen mit Behinderung ausgelegt sind. Strukturen von außerhalb, wie zum Beispiel Reha Teams, Kooperationen mit Firmen, Werkstätten, freiwilligenprogramme und und und.

Spirale
11 Monate zuvor

Wir können Festhalten:
Einklagbar ist Inklusion nicht. Das gibt Dusel implizit zu.
Weiterhin sind die Förderschulen laut ihm deshalb abzuschaffen, weil es an Ressourcen fehlt. Offenbar, weil er nur diesen Weg gehen kann, denn von Rechtswegen ist er null wirkmächtig.

Gleichzeitig möchte er aber die Förderschulen nutzen. Bitte was?

Er ist nutzlos auf der Position, auf der er sitzt.

Dieses Schulsystem hat genug Probleme, es ist Common Sense, dass Inklusion vor allem ein Sparmodell ist und auch bleiben wird. Zulasten aller (!) Beteiligten. Körperlich behinderte sind dabei nicht das Problem, was auch blinde Menschen inkludiert. Es sind vor allem jene Schüler, die im EuSe-Bereich multiple Probleme haben.

Das Worst-Case-Szenario ist eh, dass die Förderschule über die Hintertüre an due Sekundarschulen zurückkommen, indem an bestimmten Schulen bestimmte Förderschwerpunkte gesetzt werden und sich das rumspricht. Die Eltern also wieder mit den Füßen abstimmen. Der Rest macht eben weiter wie bisher mit der Folge, dass die Lehrer eben weiter (über-)belastet sind. Dann kann ja Dussel – ärm Dusel, weiterhin von seiner Position auf dem Elfenbeinturm die Situation bewerten. Wobei ich hoffe, dass er dann schon eine Pension – oder besser eine Rente, bezieht.

Kristine
11 Monate zuvor

Der Herr geht mal wieder von sich aus – er hat als Mensch mit Behinderung an einem Gymnasium Abitur gemacht. Für jemanden, der dazu kognitiv in der Lage ist, für den reichen ein paar bauliche und technische Anpassungen. Das ist aber nicht das Gros der Schüler, die die Schule besuchen, an der ich fast 40 Jahre unterrichtet habe. Eine meiner letzten Klassen war eine Abschlussklasse mit 9 Schülern von denen die fittesten auf dem Stand von 3 Jährigen waren, mehrere nonverbal, schwer pflegebedürftig, autistisch. Unsere Ziele, gerade während Corona, hatten mit klassischen schulischen Zielen nur wenig zu tun und ich kann mir diese Jugendlichen nicht in irgendeiner Regelklasse vorstellen. Selbst wenn diese ach so hoch gelobte Inklusion irgendwann durchgehend umgesetzt wird, wird man am Ende Sonderklassen für diese Schüler bilden, aber kann man dann auch den Rest, den die Förderschulen bieten, wie Therapien, eine sehr aufwändige Berufsvorbereitung…, anbieten ?

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Kristine

Kann man nicht. Jedenfalls nicht mit den aktuell verfügbaren Mitteln. An eine gelingende und gewinnbringende Inklusion für alle beeinträchtigten Kinder (körperlich wie geistig) glaube ich frühestens dann, wenn alle maroden Schulen und Sporthallen deutschlandweit saniert und behindertengerecht umgestaltet sind und es an jeder Schule flächendeckend Schulsozialarbeit und Förderlehrkräfte in ausreichender Menge gibt.

All das werden weder ich noch meine Kinder erleben.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Kann alles zu 100 % unterstreichen!

Tim
11 Monate zuvor

Guten Tag Herr Dusel,

ich war als I-Helfer tätig und kann sagen das dies angesichts des allgegenwärtigen Ressourcenmangels eine ganz schlechte Idee ist. Es sind weder die Räume noch das Personal da. Denken Sie bitte mal an die Kinder, auch die I-Kinder. Viele von denen können wirklich nicht damit umgehen in einer durchschnittlich undisziplinierten, chaotischen Gesamtschulklasse in Deutschland zu sitzen. Schulen, die gleichzeitig Förderschulen sein sollen, müssten erstmal gebaut werden. MfG

Chris
11 Monate zuvor

Als Lehrer (verbeamteter Studienrat mit Philosophie und Geschichte an einer Gesamtschule im Ruhrgebiet) habe ich mich vor acht Jahren dazu entschlossen, eine Vobasof Ausbildung anzuschließen und arbeite nun als verbeamteter Förderschullehrer an einer Förderschule im Ruhrgebiet.

Artikel solcher Art lösen bei mir meistens große Unverständnis aus, in welcher Art in Deutschland über Inklusion und über Förderschulen diskutiert wird.

Ich lese hier erstens unter anderem wieder, dass zu viele Schüler/innen eine Förderschule ohne Abschluss verlassen würden. Die Realität ist aber, dass es Schüler/innen und Bildungsgänge gibt, die laut BASS (Schulordnung) nicht zielgleich unterrichtet werden können und eben auch keinen Schulabschluss erreichen können, den sich Herr Dusel hier vorstellt. Das bedeutet, dass alle Schüler/innen mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen oder geistige Entwicklung selbstverständlich inkludiert werden können, dass diese dann aber trotzdem keinen Schulabschluss erreichen werden. Dieses Problem wird dann also nicht gelöst werden. Derzeit wird an Förderschulen mit derartigen Bildungsgängen aber immerhin im Team mit Berufskollegs, mit sozialpsychiatrischen Diensten der jeweiligen Städte und Gemeinden und mit dem Jugendamt meiner Meinung nach erfolgreich daran gearbeitet, dass Schüler/innen, die diesen ersten Bildungsabschluss (HS9) nicht erreichen, einen garantierten Anschluss haben. Diese Arbeit gibt es in dieser Form meines Wissens an Regelschulen nicht oder selten.

Zweitens kann ich immer nur lachen, dass irgendwann immer unmotivierte Lehrer angeführt werden. Lehrer sind im Schulwesen keine Entscheidungsträger und können immer nur in ihr System mehr oder weniger selbst eingreifen. Die Realität an vielen Regelschulen mit Inklusion ist aber, dass ein bis sieben Schüler/innen mit verschiedenen Förderschwerpunkten, die teilweise zielgleich und teilweise nicht zielgleich unterrichtet werden können, auf viele weitere heterogen zusammengesetzte Schüler/innen treffen und mit viel Glück ein bis vier Stunden in der Woche während des Klassenunterrichtes oder separiert von solchem von einer Lehrerin für sonderpädagogische Unterstützung gefördert werden. Die restliche Zeit verbringen sie im schlimmsten Fall im regulären Fachunterricht mit differenziertem Material, weil sie dem Unterricht kognitiv nicht folgen können oder mit einem Erwachsenen Integrationshelfer, weil sie zu häufig dazu tendieren, selbst oder fremdgefährdend aufzutreten. Wenn sich dann eine Kollegin oder ein Kollege über solche Inklusionsbeispiele beschwert, ist er sicherlich nicht selbstbestimmt unmotiviert und verrichtet mangelhafte Arbeit.

Also kann ich drittens Herr Dusel eigentlich nur dahingehend zustimmen, dass wir uns Förderschulen nicht mehr leisten können oder leisten wollen. Leider habe ich manchmal den Verdacht, dass dieser Umstand und nicht der Inklusionswille in der Vergangenheit und Gegenwart zu Schulschließungen geführt hat und noch immer führt.

Wenn aber irgendwann Schüler/innen mit den Förderschwerpunkten ESE (zielgleich), Hören (zielgleich), Sehen (zielgleich), Sprache (zielgleich), LB (nicht zielgleich), GB (nicht zielgleich), Schwerstmehrfachbehinderte, die häufig auch während ihrer Schulzeit versterben und auch Schüler/innen die derart unter dem Regelschulsystem leiden, dass sie derzeit an einer Förderschule unterrichtet werden müssen (und dann auch sehr häufig wieder in den Schulalltag integriert werden) alle erfolgreich im Regelschulwesen inkludiert werden sollen, brauchen wir Geld, Geld, Geld, Lehrer, Therapeuten, Sozialarbeiter, Lernhelfer, kleine Klassen und viele kleine, neue und moderne Schulgebäude, die allen Förderschwerpunkten gerecht werden und sonst nichts.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Sie können doch die Verfechter der reinen Lehre nicht mit der Wirklichkeit konfrontieren – so geht`s ja nicht!

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Danke für diesen Kommentar. Das kann ich voll unterschreiben. Das Interview zeigt mir wieder die erschreckend riesige Kluft zwischen Theorie und Praxis auf.

AlexB
11 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Danke, Ihr Kommentar fasst die Problematik sehr gut zusammen!

Annemaus
11 Monate zuvor

An einer Förderschule kann man sich also keine berufliche Zukunft aufbauen?
Ein Mitbewohner aus meiner damaligen WG im Studentenwohnheim ist ebenfalls blind und deshalb auf einer Förderschule gewesen. Trotzdem hatte er Jura studiert und arbeitet mittlerweile in der Rechtsabteilung eines großen Unternehmens.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Annemaus

Körperbehinderungen sollten heutzutage kein Hindernis mehr für den Besuch einer Regelschule sein, wobei man auch in der Vergangenheit an Schulen etwa für Sehbehinderte problemlos das Abitur machen konnte.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie setzen Gymnasien für Sehbehinderte wie die sehr erfolgreiche Carl-Strehl-Schule in Marburg ernsthaft mit einem Keller gleich? Das ist nicht nur despektierlich gegenüber den dort arbeitenden Lehrkräften, sondern auch gegenüber den Schüler*innen. Viele der Schüler*innen dort haben neben Einschränkungen beim Sehen noch weitere Schwierigkeiten, sowohl körperlich als auch psychisch. Durch die kleinen Gruppen und die besondere technische Ausstattung ermöglicht eine solche Schule auch solchen Schüler*innen, erfolgreich das Abitur zu bestehen, die in einem großen System, egal wie engagiert die Lehrkräfte dort arbeiten, hoffnungslos untergehen würden. Wenn Sie das unter Teilhabe verstehen …

Unfassbar
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es bleibt aber dabei, dass zieldifferent unterrichtete Kinder in den Jahrgangsstufen 8-10 am eigentlichen Unterrichtsgeschehen nicht teilhaben können, weil sie sich mit ganz anderen inhaltlichen Themen befassen.

Chris
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da bin ich voll bei ihnen!!! Leider sind die Rahmenbedingungen in Deutschland derzeit aber nicht gegeben. Wir leisten uns in diesem Land einen Sonderweg mit unseren (im Vergleich zu fast allen europäischen Partnern) sehr gut funktionierenden differenzierten Förderschulen. Solange aber Bundesbeauftragte weder das vorhandene System wertschätzen und kennen und diese Systeme nicht um aktive Mithilfe für die Konzeption einer Regelschule der Zukunft zu bitten, sind solche Diskussionen und Interviews wenig zielführend und für Betroffene extrem frustrierend.

Wir brauchen Geld und keinen Bundesbeauftragten, der in einem Nebensatz äußert, dass wir uns in Deutschland ein Förderschulsystem nicht mehr leisten können aber bitte motiviert inkludieren sollen!!!

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

“am eigentlichen Thema vorbei geht – dem Recht auf Teilhabe.”

Es gibt eine Sache, die mich bei dieser Formulierung interessiert:

Wenn ich das Recht auf etwas habe, bedeutet das das doch, dass ich auch das Recht habe, es nicht so zu machen! Jeder hat das Recht, eine Pizza zu essen – oder etwas Anderes zu wählen.

Die Schülerinnen und Schüler haben das Recht, an eine Regelschule zu gehen – oder eben eine passende Förderschule zu besuchen.

Wenn man nun, wie im Artikel angemerkt, das Förderschulsystem abschafft, gibt es keine andere Möglichkeit mehr. Aus dem Recht an dem Besuch einer Regelschule wird (mangels Alternativen) eine Pflicht zur Regelschule.

Und weil Regelschulen nicht für passende Inklusion ausgestattet sind, wird diese Pflicht zu Nachteil für die Kinder.

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Frage ist für mich, ob alle Schulen wirklich optimal fördern können. Und ehrlich gesagt bezweifle ich aus der Beobachtung heraus auch die Idee, ob die “gesellschaftlichen Teilhabe” wirklich so funktioniert:

Ich habe verschiedene “I-Kinder” in meiner Klasse, bin aber von der Ausbildung her Gymnasiallehrer. Auf die hörbeeinträchtigten Kinder kann ich meinen Unterricht anpassen, das ist eigentlich kein Problem.

Aber ich habe bspw. zwei Mädchen mit Förderschwerpunkt “Lernen”, in einem Fall eher Richtung “GE”.

Trotz aller Versuche bekomme ich es kaum hin, für das eine Mädchen passendes Material zu finden. Im Endeffekt arbeitet sie in der 8. Klasse mit Grundschulmaterial. Das geht einigermaßen. Einen Förderpädagogen habe ich die ganzen Jahre nicht im Unterricht oder auch nur zur gemeinsamen Planung bekommen.
Nachdem ich mir differenzierte Klassenarbeiten von Förderpädagogen habe geben lassen, versuche ich, das selbst irgendwie zu machen.

Natürlich gehe ich davon aus, dass ein Förderpädagoge mit entsprechendem Studium, Erfahrung und einer passenden Materialsammlung viel passgenauer fördern könnte als ich.

An anderer Stelle habe ich auch schon geschrieben, dass ich keine Ahnung hätte, wie ich z.B. einen wirklich blinden Schüler durch einen Chemie-Leistungskurs begleiten sollte. Dafür spielen Experimente und Beobachtungen eine viel zu große Rolle. Aber sicher wird man da an Blindenschule mit Erfahrungen und Ausstattungen über Jahre passende Wege gefunden haben.

Zur gesellschaftlichen Teilhabe:
Sozial laufen unsere “I-Kinder” in den unteren Klassenstufen eigentlich gut mit. Spätestens ab der Pubertät sehe ich aber in verschiedensten Fällen, dass sich die I-Kinder nicht so schnell entwickeln und noch sehr kindlich sind.
Den anderen Kindern ist in der Pubertät sowieso alles oder jede/r peinlich. Und dann sind die I-Kinder auch schnell raus und niemand will in den Pausen etwas mit ihnen unternehmen.

Tatsächlich sieht man oft auf dem Schulhof, dass sich dann I-Kinder verschiedener Klassen und Jahrgänge zusammentun. Sie sind dann aber natürlich trotzdem irgendwie außenvor.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

“Streng genommen muss die Wahlfreiheit aber für alle Schülerinnen und Schüler gelten. Das heißt dann, auch Förderschulen stehen allen offen.”
Der allg. Gleichheitssatz bedeutet, dass man wesentlich Gleiches nicht willkürlich ungleich oder wesentlich Ungleiches nicht willkürlich gleich behandeln darf. Man darf bezweifeln, dass es hier um wesentlich Gleiches geht.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Grenze wird gezogen, weil Menschen – je nach Grad der Behinderung – ganz andere Hilfe und Förderung benötigen und die kann in Regelschulen unter den aktuellen Bedingungen nicht gewährleistet werden und das wird sie auch dann nicht, wenn plötzlich sämtliche Förderschulen geschlossen würden.

Die Politik tut jedenfalls sehr wenig, um die Bedingungen an Regelschulen so zu verbessern, dass man mit echter Inklusion beginnen kann.

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber es geht ja nicht um “im Schnitt”, sondern um den Einzelfall.

Und ja, eine Geschlechtertrennung kann unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sein und wird nicht nur praktiziert, sondern explizit gefordert:
Eine der großen Forderungen bei der Bewerbung als MINT-Schule ist es z.B., spezifische MINT-Angebote für Mädchen anzubieten.

Jungen werden inzwischen übrigens schon als Verlierer im Bildungssystem angesehen. Jugenspezifische Angebote (z.B. zum Männlichkeitsbild, aber auch Lese- und Schreibtrainings) wären daher auch sinnvoll.

Beschwert sich denn jemand über MINT-Angebote nur für Mädchen, weil diese nicht inklusiv sind? Es bleiben ja alle Jungen außen vor! Und was ist erst mit nicht-binären Schüler*innen?

Cuibono
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Co-Edukation wird in der Tat häufiger in Frage gestellt: Mathe und NaWi-Unterricht nur für Mädchen sind nicht nur Pilotprojekte.
Was ist verkehrt daran?

Ich selbst war an einer reinen Mädchenschule – allein in meiner Klasse haben fünf Schülerinnen ein naturwissenschaftliches bzw. technisches Studium aufgenommen, drei auch darin promoviert. Unsere Schule hatte einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, die Schulleiterin war promovierte Mathematikerin.
Das co-edukative Gym mit Mathe-Nawi-Schwerpunkt hatte nicht ansatzweise so viele Schülerinnen, die dann in die Mathe-Nawi-Richtung tendierten.

Was mich an der ganzen Inklusionsdebatte furchtbar stört: all die vielen verschiedenen Beeinträchtigungen in der ganzen Bandbreite von minimal bis maximal werden über einen Kamm geschoren, statt individuell auf’s einzelne Kind zu schauen.
Das ist doch irre!
Macht doch sonst auch niemand: wenn mein Kind eine starke Sprachentwicklungsstörung hat, suche ich händeri gend nach einer Sprachheilkita und -Schule. Ist die Sprachentwicklungsstörung mäßig ausgeprägt, tut es auch Logopädie.

Das muss doch individuell entschieden werden.
Ich gehe bei Rückenschmerzen vielleicht auch erst mal zum Hausarzt, aber je ausgeprägter und schwerwiegender die Rückenschmerzen sind, desto eher und vehementer bemühe ich mich um Spezialisten.

Lisa
11 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Auf meiner Schule – nur Mädchen,- war es auch so, was die Orientierung MINT angeht.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Und wo ziehen wir eine Grenze, die eine neue Schulart legimentiert?
Was können wir mit Gymnasiast*innen anfangen, die mehrere Vieren im Zeugnis haben?

Warum versetzen wir Erstklässler*innen welche ihre Lernziele nicht erreichten?

Ich frage mich, wie es die ganzen anderen Länder ohne “Lernbehinderung” schaffen …

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Und wo ziehen wir eine Grenze, die eine neue Schulart legimentiert?”
Wo plädiere ich für eine neue Schulart, die ich legitimieren müsste?
Ich bin Proponent eines dreigliedrigen Schulsystems (die auch rechtlichen Gründen inklusionsfähig gemacht werden müssen) zzgl. spezialisierter Förderschulen, d.h. ich bin für eine Verbesserung des Status Quo. Wovon schreiben Sie wieder?

“Was können wir mit Gymnasiast[en] anfangen, die mehrere Vieren im Zeugnis haben?”
Als Abiturienten im herkömmlichen Sinne und als potenzielle Akademiker i.d.R. eher weniger… und jetzt? Wie kommen Sie auf die Frage? Ich plädiere doch für eine viel stärkere Leistugsforderung und -selektion, damit auch ein Vierer-Abitur im Schnitt wieder bedeutet, dass Ausbilder/Arbeitgeber etc. dennoch bestimmte Grundfähigkeiten auf einem bestimmten Niveau (wieder) voraussetzen können. Was hat das mit der Inklusionsdebatte zu tun?

“Warum versetzen wir Erstklässle[n] welche ihre Lernziele nicht erreichten?”
Ist das so? https://www.news4teachers.de/2023/04/kollaps-des-bildungssystems-grundschule-meldet-dass-40-kinder-wohl-die-erste-klasse-wiederholen-muessen-nicht-schulreif/

“Ich frage mich, wie es die ganzen anderen Länder ohne ‘Lernbehinderung’ schaffen …”
Was soll das bedeuten?
Und definieren Sie “schaffen”…
Innerhalb der EU schwanken die Quoten der Schulabbrecher und die Schulsysteme und die sozio-kulturellen und -politischen Strukturen und Bildungssysteme sind natürlich auch nicht problemlos vergleichbar, aber in Orientierung an den niedrigen Werten scheint es wohl tatsächlich (Normalverteilung und so…) auch international einen bestimmten Anteil an Menschen zu geben, die einen Schulabschluss nicht erreichen (s. https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Archive:Early_leavers_from_education_and_training/de&oldid=390242), so dieser kein Automatismus (und damit eher wertlos) ist: Wenn Sie die höchstmöglichen Abschlüsse und den Weg dorthin vereinfachen, dann “schaffen” es natürlich mehr Menschen dorthin, die ‘schaffen’ dann aber nicht mehr das Gleiche, wie die Absolventen davor (und das zeitigt natürlich Auswirkungen auf die Abschlüsse darunter, die ebenfalls erodieren). Abschlusszahlen verschiedener länder zu vergleichen sit wenig zielführend (und auch PISA und Co. haben da so ihre Probleme als Vergleichssysteme).

Aber erläutern Sie mir bitte, was das mit dem Thema Inklusion zu tun hat.

Cuibono
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aha
Was genau bedeutet denn hier “Teilhabe”?
Wer nimmt wann wo teil?

Wenn ein blindes Kind in einer Spezialschule entsprechend seinen Begabungen so gefördert werden kann, dass es später maximal selbstbestimmt am Leben aller teilhat, ist dann weniger “Teilhabe” als in der Regelschule vom 1. Schuljahr an “teilzunehmen” ohne Spezialförderung mit dafür ausgebildeten Lehrkräften und Equipment? Um dann als Erwachsener sein Potential nicht ausgeschöpft zu haben, nach einer frustrierenden Schulzeit?
Aber Hauptsache: sassdabei immer dabei.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

“Körperbehinderungen sollten heutzutage kein Hindernis mehr für den Besuch”

Aber meinen Sie nicht, es würde die normalen Kinder verstören, behinderte sehen zu müssen?
Würden die Noten nicht darunter leiden?
Gibt es nicht bessere, separate Schulen für solche Kinder? Wir könnten dort mehr Personal zur Verfügung stellen und dann immer sagen: “Hey, hier gibt es mehr Personal.”

Ich verstehe nicht ganz, wie Sie hier Ihre Grenze ziehen. Hätten Sie sich vor 30 Jahren nicht massiv widersprochen?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Hätten Sie sich vor 30 Jahren nicht massiv widersprochen?”

Vor 30 Jahren war ich noch selbst in der Schule. Ich war immer ein großer Fan von Inklusion, weil ich darunter ganz selbstverständlich verstanden habe, dass man Schulen barrierefrei gestaltet, so dass Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte etc. entsprechend ihren kognitiven Fähigkeiten an Regelschulen unterrichtet werden. Dass auf einmal ohne jede professionelle Unterstützung Kinder mit LE, ES oder sogar GE in Klassen mit knapp 30 Kindern sitzen und zieldifferent beschult werden sollen, hätte ich mir nicht vorstellen können, ganz einfach weil die Idee so offensichtlicher Unsinn ist.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Aber was hat sich seitdem getan, dass Sie dies nicht einfordern, sondern der Argumentation derjenigen folgen, welche die Inklusion nie zur Priorität erklärten, schlecht umsetzen und weiterhin nicht zu verbessern beabsichtigen?

Es ließt sich, als wären hier leider viel guter Wille, Energie und Kreativitat verspielt worden =/

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Haben Sie meinen Kommentar nicht gelesen? Ich hätte erstens nicht erwartet, dass man offensichtlich unsinnige Sparvorhaben als “Inklusion” verkauft und darauf auch noch Leute hereinfallen. Des Weiteren sehe ich jeden Tag, wie die Kinder angesichts des Sparmodells leiden. Ich habe Inklusion immer so verstanden, dass es standardmäßig Doppelsteckungen mit ausgebildeten Förderschullehrkräften geben würde. In der Praxis ist das nicht nur nicht der Fall, es scheitert auch nicht einmal nur am politischen Willen, sondern schlicht am allgemeinen Fachkräftemangel und dem damit zusammenhängenden Lehrkräftemangel. Also solange Sie mir nicht schlüssig erklären können, woher die fehlenden Förderschullehrkräfte kommen sollen, kann ich Ihre Position nicht nachvollziehen.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich verstehe die Position von Herrn Zufall so:

Inklusion muss gehen und Förderschullehrkräfte müssen an Regelschulen. Dass es davon nicht genügend gibt? Egal, sie müssen an Regelschulen, zusammen mit anderen multiprofessionellen Teams. Gibts nicht? Egal. Müssen trotzdem her. Müssen wir sie eben ausbilden. Was, will keiner? Egal. Muss gehen. Und die Lehrkräfte der Regelschule sollen sich halt mal nicht so anstellen. Im Zweifel halt eine Fortbildung besuchen.
—–

Was ich unterm Strich bei allen Diskussionen herauslese ist keine grundsätzliche Abneigung gegenüber Inklusion, sondern eine grundsätzliche Abneigung gegenüber Inklusion unter den derzeit herrschenden Bedingungen, gepaart mit dem Wunsch, doch bitte erst alle dafür notwendigen Voraussetzungen flächendeckend dafür zu schaffen.

JoE
11 Monate zuvor

Ich wäre sogar schon zufrieden, wenn es einen schlüssigen Plan gäbe, woher die Leute kommen sollen, wie man sie ausbildet und wie lange das dauert. Aber bisher haben wir nicht einmal das.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja dann sind wir uns ja ausnahmsweise mal einig: Erst einen schlüssigen Plan vorlegen, dann die darin beschriebenen Voraussetzungen schaffen und dann können wir damit anfangen, die Förderschulen auslaufen zu lassen. Aktuell ist es leider so, dass der dritte Schritt schon vor den ersten beiden ausgeführt wurde bzw. wird.

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ah, den Vereinten Nationen stimmen Sie also zu ^^

Deutschland hat sich 15 Jahre lang (weitgehend) um eine ordentliche Planung gedrückt. DAS soll jetzt als Grund herhalten, noch länger nichts zu tun?

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein, mit “den Vereinten Nationen” möchte ich am besten gar nichts zu tun haben. Die Welt wäre heute(!) ohne diese dysfunktionale Organisation besser dran. Aber das nur nebenbei, weil Sie ja auch nichts zum eigentlichen Thema beizutragen haben.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, wäre sie. Der Sicherheitsrat ist wie gesagt dysfunktional und blockiert, der “Menschenrechtsrat” wird von brutalen Autokratien beherrscht und ein vermeintliches Hilfswerk wie UNRWA dient der indirekten Terrorfinanzierung. Eine von Grund auf reformierte UN könnte tatsächlich den guten Ursprungsgedanken mit Leben füllen, aber diese UN richtet mehr Schaden an als dass sie irgendetwas Positives bewirkt.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wenn man die Lehrerausbildung verlängert, so dass jeder Lehrer neben seinen Fächern noch Blindenschrift und Gebärdensprache (nebst Didaktik dazu), einen Abschluss als Logopäde und Psycho- und Physiotherapeut ablegt, Kenntnisse in Neurologie und Psychatrie erwirbt und noch ein paar “Kleinigkeiten” mehr – dann brauchen wir nicht mehr Lehrer als bisher. Die wuppen dann wirklich alles, professionell und gleichzeitig in einer Klasse mit bis zu 30 Schülern, mit verschiedensten Beeinträchtigungen. 🙂 Könnte aber sein, dass die Ausbildung dieser Superhelden etwas länger dauert.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Könnte halt auch sein, dass nicht viele diese Ausbildung schaffen oder sich zumuten wollen. Mal etwas ernsthafter: So wenig ich vom Standesdünkel einiger meiner Gym-Kolleg*innen halte, so unrealistisch ist die Anspruchshaltung von Leuten wie Frau Rupp hier, die ernsthaft erwartet, dass Lehrkräfte Expert*innen für jeden Förderbedarf sein müssten oder könnten.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Und jetzt mal meine Antwort auf Potschemutschka lesen, dass das nicht nötig wäre.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und jetzt noch einen der zig Posts lesen, in denen ich Ihnen vorgerechnet habe, dass das rein logisch nicht mit dem vorhandenen Personal hinhauen kann. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich befürchte, dass die Ausbildung von Sonderpädagogen als Alibi genutzt wird, um sich der Inklusion aufgabe nicht anzunehmen und das finde ICH unerträglich! GE Kinder sind keine Aliens, sondern mit jüngeren Kindern vergleichbar. Was meinen Sie, was ich meiner Tochter alles beibringen konnte? Reiten, Singen, Gitarre, stricken,…
Und wer sagt, dass die benannten Sendungen nicht von Pädagogen konzipiert wurden?
Meine Kinder sind in der Schule als besonders wissbegierig, interessiert und informiert bekannt. Und ich antworte immer nur :”Das hat er eigentlich nur von” Es war einmal.. “!
Die Serie kennen übrigens auch alle unsere Lehrer und auch in meiner Schulzeit hatten wir zB mal” Löwenzahn”-Material benutzt.
Von solchen Sendungen bleibt dreimal mehr hängen als von einem Bulimielernblatt.
In höheren Klassen ist das natürlich was anderes, aber auch da kann man zB Lehrer Schmidt gucken. Hat mein Sohn zB gemacht, um Stoff nachzuholen, den er verpasst hat, weil er krank war und hat dann in Mathe trotzdem ne 1 geschafft, fand die Lehrerin gut.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

“GE Kinder sind keine Aliens, sondern mit jüngeren Kindern vergleichbar.” – wenn dem so ist, dann könnten doch Kita-Erzieher die Förderung der GE-Schüler an der Schule übernehmen. Wozu haben dann eigentlich Sopäd für diesen Bereich ein 5jähriges Hochschulstudium absolviert? Wären Sie mit dieser Lösung einverstanden? Allerdings müssten dann auch wieder mehr Kita-Erzieher ausgebildet werden, die sind dummerweise ebenfalls Mangelware. Und nun?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Da gibt es sicher schlauerere Lösungen, weil nur etwa jeder 500.Lehrer Blindenschrift können müsste. Vielleicht mit einer Art gegenseitigen Zuteilung? In Melle, wie gesagt 50.000 Einwohner, 5.000 Schüler, statistisch ein Schüler blind, und eine Schule voller Sonderpädagogen, genannt Förderschule. Von denen, die dort Blindenschrift gelernt haben also einen zu der Schule schicken, auf die das blinde Kind geht. Sei es die GrönenbergGS, das Gym oder zB eine der Oberschulen, ect. Alles in und um Melle im Radius von 10 km. Am Ende ist diese Schule noch näher am Zuhause der Lehrkraft als die Förderschule. ^^

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es ist nicht damit getan, dass der Lehrer die Blindenschrift beherrscht. Die könnte man innerhalb relativ kurzer Zeit wahrscheinlich lernen Ein Studium der Sonderpädagogik/Sehen dauert dagegen mehrere Jahre und umfasst wesentlich mehr.
https://www.dbsv.org/bildungsqualitaet.html
Wenn jeder sehbehinderte Schüler an seiner Regelschule einen Sopäd für alle Bereiche, also ganztägig, bekommt, braucht man für 5 Schüler an 5 verschiedenen Schulen auch 5 ausgebildete Sopäds. Es gibt sowieso schon zu wenige. Ich weiß nicht, ob Ihre Kleinstadt überhaupt einen einzigen für den statistisch einzigen sehbehinderten Schüler hätte (Sopäds sind Spezialisten für jeweils verschieden Förderbedarfe, nicht Allrounder für alles und jeden).
Außerdem müssten auch noch für jede einzelne Regelschule mit einem einzigen sehbehinderten Schüler die sonstigen Voraussetzungen (technischer Art z. B.,siehe link) geschaffen werden.
Klar wäre es ideal, wenn jede Schule die perfekte technische, räumliche und personelle Ausstattung hätte. Da wäre ich sofort dafür, alle Schüler zu inkludieren. Leider sind wir davon meilenweit entfernt. Aus meiner Erfahrung sage ich deshalb: Inklusion ja, aber nicht um jeden Preis. Ausschlaggebend sollte sein, wie und wo erhält das Kind die bestmögliche Förderung, um sein Potential bestmöglich ausschöpfen zu können. Damit es auch später möglichst optimal am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nehmen wir also an, an unserer FS gibt es gar keinen Pägdagogen für Blinde, sondern der Nächste ist 2h entfernt. Dann muss das Kind also 2h zur nächsten passenden Schule gefahren werden. Ein Unding!

Es ist ja heute nicht mehr üblich, etwas von Eltern zu erwarten, schon gar nicht so, wie es bei Waldorf noch üblich ist, aber Elternmitarbeit ist der Schlüssel!
Sowieso geht eigentlich nichts ohne “Ehrenamt”.
Meine Tochter war letztens etwas traumatisiert von “Kinder vom Bahnhof Zoo”. Sie entspricht mit 14 ja auch eher einer Achtjährigen. Deshalb werde ich sie in der 9., wenn der Film mit der Atombombe oder der Weltkrieg mit der Euthanasie dran kommt aus dem Unterricht nehmen und das Thema für Achtjährige gerecht erarbeiten. Kurz, wie ich schon sagte, mit “Es war einmal…” oder anderem. Wenn wir dafür Material vom Lehrer bekommen, gut, wenn nicht, macht nichts, habe gutes Material.
Und bevor mein Kind 2h zur Schule fahren müsste, würde ich umziehen!
Ganz klar, das funktioniert nicht, dass Eltern einfach nur darauf vertrauen, dass der Staat alles möglich macht.
Außerdem könnte man mal in Frage stellen, warum GS-Lehrer in ihrer Ausbildung nichts über Förderkinder lernen, dafür aber Algebra…?
Es ist schon einiges möglich, wenn man es anders angeht.
Da fallen mir dann auch noch mehrere Lehrerinnen ein, die beschlossen haben, nur noch Hausfrau und Mutter zu sein und zu bleiben, weil sie der Arbeit in der Schule nicht gewachsen sind. ZB auch, weil sie nicht so die Gruppentiere sind und sich im Kollegium unwohl fühlen. Oder weil sie sich leicht von Eltern fertig machen lassen.
Als mein Sohn mit 9 mal im Krankenhaus war, hatte er dort auch Schule! Da waren drei Krankenhauskinder und hatten 2h Unterricht am Vormittag bei einer Lehrerin. Das ist doch eine prima Sache, wenn man als Lehrkraft psychisch oder auch physisch nicht mehr kann. Nur für 2h eine Kleinstgruppe betreuen, anstelle ganz zur Hausfrau zu werden und dadurch sich auch nicht als scheiternd zu erleben und ein bisschen im Leben da draußen zu bleiben. Hier könnte man auch ansetzen. Soweit ich weiß, gibt es aber eine Mindeststundenzahl, die erfüllt sein muss und das vor großer Klasse. Sollen doch genau solche Leute zu kleineren Lerngruppen verhelfen. Schadet das dem Staat finanziell, wenn er dafür etwas zahlt, als wenn er alle bezahlt, die vorzeitig gehen?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben Sie die beiden links zu Schülern mit starker Seh- und mit starker Hörbeeinträchtigung gelesen? Für eine optimale Förderung dieser Kinder braucht man nicht nur dafür ausgebildete Sopäs, die es nicht in genügender Zahl gibt, sondern noch viel mehr! Klar wäre es ideal, wenn alle Schulen so gebaut/umgebaut würden, um auch diesen Schülern optimale Bedingungen zu bieten (nur z. B. Blendschutz, Schalldämmung – von den anderen Sachen in den links ganz zu schweigen). Davon würden alle Schüler (auch die ohne Beeinträchtigungen) und auch die Lehrer profitieren. Ein schöner Traum, aber leider nur ein Traum. Ich werde das auf keinen Fall mehr erleben, dass dieser Traum Wirklichkeit wird.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Es gibt ja nicht nur stark sehbehinderte Schüler, sondern auch noch stark hörbehindert. Nachfolgend ein link, was diese Schüler u. a. an baulichen, technischen Voraussetzungen benötigen, um an einer regelschule optimal gefördert zu werden.
https://www.schwerhoerigen-netz.de/fileadmin/user_upload/dsb/Dokumente/Information/Service/Ratgeber/refeRATgeber_6_Hoergesch_Kinder_in_Regelschulen.pdf
Also, selbst wenn ein entsprechender Sopäd der Schule Vollzeit zur Verfügung stehen würde, benötigt es für optimale Inklusion schon noch ein bisschen mehr als einen Stuhl für den Schüler.

Indra Rupp
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wir haben hier in Melle eine Förderschule mit ca 20 Lehrern. Ich vermute, da sind welche dafür ausgebildet. In Melle gibt es statistisch ein blindes Kind. In Melle gibt es noch ein Gym, eine IGS, drei Oberschulen, eine Waldorfschule und ca 10 Grundschulen. Alles im Radius von 10km in und um Melle. Wo sehen Sie Zauberei?
Aber klar, nach deutscher Bürokratie könnte es natürlich sein, dass der Meller Lehrer nicht das blinde Kind in Melle bekommt, sondern nach Hamburg fahren muss ^^

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

@Indra Rupp
An meinem ehemaligen Förderzentrum/Lernen gab es, vor der Auflösung, knapp 30 Lehrer. Raten Sie mal, wieviele von denen Sopäd für Seh- oder Hörbeeinträchtigte waren? … Null! Wieviele waren es an der Sprachheilschule im Stadtbezirk? … ebenfalls Null ! Umgedreht gab es aber an Seh- und Hörbehinderten-Schulen und an Sonderschulen für körperlich-motorische Entwicklung früher einzelne Sopäds mit der Zusatzquali für Lernen oder Sprache. Da oft Schüler nicht nur auf einem Gebiet beeinträchtigt sind.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Apropos, Schüler mit Förderbedarf sind oft nicht nur auf einem Gebiet beeinträchtigt:
Bis Ende der 70er Jahre absolvierten, “bei uns”, oft noch Unterstufenlehrer ein Zusatzstudium zum Lehrer an Hilfsschulen. Danach gab es ein 5jähriges Sonderschulstudium als Kombi Lernen/Sprache. ESE wurde bei diesem Studium ebenfalls z. T. mit berücksichtigt, da sehr viele Schüler mit kognitiven Beeinträchtigungen auch Förderbedarf im Bereich Sprache und/oder ESE haben. Wieviele Jahre hätte wohl ein Studium gedauert, um alle Förderbedarfe zu studieren (also noch seh- hör- und kö/mot- Beeinträchtigungen abzudecken)?

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Körperbehinderungen sollten heutzutage kein Hindernis mehr für den Besuch einer Regelschule sein, wobei man auch in der Vergangenheit an Schulen etwa für Sehbehinderte problemlos das Abitur machen konnte.

Spannend finde ich, wie man das dann praktisch umsetzt.

Ich hatten und habe einige Kinder mit starker Hörbeeinträchtigung im Unterricht und kann da inzwischen relativ gut mit umgehen.

Aber ich habe keine Vorstellung, wie ich z.B. ein komplett blindes Kind durch einen Chemie-Leistungskurs bekommen sollte, da experimentelles Arbeiten und die “Beobachtungen” (im direkten Wortsinn) einen hohen Stellenwert haben.

Vermutlich haben Schulen für Sehbehinderte da passende Ausstattungen für…

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Richtig, die Ausstattung war zumindest vor ein paar Jahren noch ein wichtiger Punkt. Dank iPads sollte das aber auch an Regelschulen umsetzbar sein. Allerdings nicht in so großen Lerngruppen und ohne die entsprechende Zeit. Meine größte Herausforderung war bei der Arbeit mit Sehbehinderten, das Material maschinenlesbar zu bekommen. Das ist heute leichter, aber kostet immer noch Zeit.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Allerdings müssen die blinden Kinder ja erst einmal die Blindenschrift erlernen. Wo und durch wen?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Durch ausgebildete Förderschullehrkräfte in der Grundschule vermutlich? Wie bereits geschrieben: Ich sehe hier deutlich geringere Hindernisse als bei Kinder mit GE, LE oder ES. Mit der Einschränkung, dass Sehbehinderungen nicht selten mit weiteren Einschränkungen einhergehen, die dann doch den Besuch einer spezialisierten Schule erforderlich machen. Aber bei ansonsten gesunden, kognitiv leistungsfähigen Sehbehinderten (die wenigsten sind übrigens komplett blind) spricht wenig gegen den Besuch einer Regelschule.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Passt zu dem Klischee, das Lehrer lieber schlaue Kinder mögen (und somit die größten Probleme im kognitiven sehen). ^^

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In der Schule geht es neben anderen Dingen in erster Linie darum, etwas zu lernen. Jeder nach seinen Fähigkeiten, aber eine entsprechende kognitive Grundausstattung muss für weiterführende Schulen halt vorhanden sein. Wenn diese banale Feststellung für Sie irgendein Klischee begründet, sagt das eher etwas über Sie aus. Was genau, werde ich hier nicht weiter ausführen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Wieviele Unterrichtsstunden bekommt ein normal sehendes Kind, um Lesen und Schreiben zu lernen? Die gleiche Anzahl von Stunden müsste auch das stark sehbeeinträchtigte Kind bekommen, richtig?

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Fragen Sie doch mal bei Grundschullehrkräften nach. Unsere Aufgabe ist das jedenfalls nicht.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das war auch eine rhetorische Frage. Zumindest für den Anfangsunterricht müsste mMn. ein Sopäd/Sehen in jeder Unterrichtsstunde (D, Ma, SU) an der Regelschule dem stark sehbehinderten Kind zur Verfügung stehen, damit dieses die gleichen Startbedingungen erhält, wie die sehenden Kinder. Also mindestens in den ersten 3 Schuljahren. Danach könnte dieses Kind, ausgestattet mit den entsprechenden Materialien und Hilfsmitteln, mit weniger Sopäd-Stunden inkludiert werden.

JoE
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Eine allgemeingültige Antwort gibt es wie bereits gesagt nicht, jedes Kind ist anders. Ich hatte damals sowohl Sehbehinderte Schüler*innen, die mit den heutigen Mitteln und ohne besondere Unterstützung problemlos an einer halbwegs gut ausgestatteten Regelschule das Abitur ablegen könnten und solche, bei denen ganz klar intensiver Förderbedarf bestand.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Für stark hörbeeinträchtigte Schüler müsste wahrscheinlich für die gesamte Schulzeit (10-13 Jahre) ein Gebärdendolmetscher für jede Unterrichtsstunde zur Verfügung stehen, damit der Schüler den Erklärungen des Regellehrers folgen kann, oder?

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Eine Möglichkeit wäre noch, der GS-Lehrer macht das parallel im Unterricht. Er bringt den nicht- beeinträchtigten Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen bei und gleichzeitig noch das Ganze in Braille-Schrift oder Gebärdensprache. Gleichzeitig natürlich das Ganze noch auf verschiedenen Leistungsniveaus für die kognitiv beeinträchtigten. Das hätte auch den Vorteil alle Schüler der Klasse würden gleichzeitig noch die Blindenschrift oder die Gebärdensprache lernen. (Ironie?)

Annemaus
11 Monate zuvor

Komisch, dass man hochbegabten Kindern im Grundschulalter aber rät, in ein Internat zu gehen. Sie werden doch auch aus ihrem Familien- und Freundeskreis gerissen.
Eltern hochbegabter Kinder müssen die Förderung ihrer Kinder, wie z. B. einen Volkshochschulkurs zum Erlernen einer weiteren Fremdsprache, aus eigener Tasche bezahlen

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Annemaus

Komisch, dass Sie den Unterschied nicht verstehen bezüglich benachteiligter Kinder, die ausgesondert werden und privilegierter Familien, die dadurch keinen Schaden nehmen.
Warum hungern nur Menschen in Afrika? Haben Sie in Ihrem Urlaub dort doch auch nicht getan, oder? Afrika ist schön, Sonne, Strand, feine Hotels…

Annemaus
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hochbegabter Kinder gibt es also nur in privilegierten Familien und behinderte Kinder werden nur in nicht privilegierten Familien geboren?
Und ein hochbegabtes Kind auf einem “Eliteinternat” darf seine Eltern, Geschwister, Haustiere und Freunde nicht vermissen?

Sepp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die Regelschule ist nunmal auf die statistisch gesehen ca. 68% der Schülerschaft abgestimmt, die sich in einem IQ-Bereich von 85-115 bewegen.

Das bedeutet, dass wir in der Regelschule die ca. 16% darunter und die ca. 16% darüber nicht adäquat fördern. Für die unteren 16% gibt es ganze Studiengänge, Förderschullehrer, differenzierte Materialien usw.

Die oberen 16% (nicht alles “Hoch-“Begabte, sondern überdurchschnittlich Begabte) bekommen keine angemessene Förderung.

Ihre Sichtweise halte ich für falsch:
Wenn man Kinder mit hoher Begabung, anderen Denkstrukturen und ggf. Hochsensibilität nicht passend fördert, können sie leicht den Unterricht stören, Leistung komplett verweigern und im Schulsystem scheitern. Natürlich nehmen sie dabei Schaden. Nur ist die vermeintliche “Eliten”-Förderung noch immer komisch angesehen…

Da hier die Geschlechterdebatte immer mit aufgeführt wird:
Wie schon geschrieben, sind z.B. MINT-Kurse für Mädchen explizit gefordert und “wünschenswert”. Sowas erklärt man nicht groß in der Schule, sondern bietet es einfach an.

Wenn ich plötzlich einen Kurs “Physik für Jungs” anbieten würde, gäbe es garantiert einen riesigen Aufschrei an der Schule, weil ich damit ja Mädchen ausschließe…

Werner
11 Monate zuvor

Danke für dieses tolle Interview das in allen Belangen meiner Meinung entspricht.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Werner

Hier prallen Meinung und Realität nur heftig aufeinander.

Achin
11 Monate zuvor
Antwortet  Werner

Haben Ihnen dann die Nennung von konkreten Wegmarken nicht gefehlt, die aufzeigen, wie dieses gesellschaftliche wichtige Ziel in der Realität erreicht werden kann?

Gerade vor der großen Bedeutung des Themas hätte ich mir gewünscht, dass Herr Dusel, vor dem konkreten Hintergrund seines Amtes, konkrete Zahlen, Daten und Fakten nennt, die es aus seiner Sicht benötigt, dass Inklusion gelingen kann.

Meines Erachtens kann es keine zielführende und seriöse Debatte über die Inklusion an Schulen geben, welche die Ressourcenfrage ausklammert, wie dies für alle anderen gesellschaftlichen Fragen auch gilt – jenseits von reinen Sonntagsreden und Symbolpolitik.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Achin

“Meines Erachtens kann es keine zielführende und seriöse Debatte über die Inklusion an Schulen geben, welche die Ressourcenfrage ausklammert”

Das gilt insbesondere deshalb, weil es hier nicht zuletzt um personelle Ressourcen geht, die auch mit zusätzlichen Milliardensummen nicht aus dem Hut gezaubert werden können. Aber diesen Aspekt ignoriert man gerne in der höchst theoretisch geführten Diskussion.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Ich sag ja, keine Jungs mehr unterrichten, dann bleiben viele Ressourcen.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dass ausgerechnet Sie mit Polemik ankommen, überrascht mich nicht.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das ist ein Spiegel für Sie 😉

Adele Horn
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Exakt. Es mag ein staatlich zu gewährendes Recht auf Inklusion geben, aber es gibt für kein Individuum eine Pflicht, sich dafür aufzuopfern. Auf Individuen basiert aber ein großer Teil der Erfolgsaussichten. Da können sowohl die Eltern der betreffenden Kinder als auch besagter Staat sich auf den Kopf stellen.

Ich bin sehr gespannt, ob die Politik irgendwann nach Zwangsabordnungen aus der freien Wirtschaft schreit, wenn ihr jedes Jahr mehr gestandene Lehrkräfte die Brocken vor die Füße werfen und potenzieller Nachwuchs direkt lauthals lachend abwinkt. Zuzutrauen wäre es ihr. So, wie ja auch alle paar Jahre der Ruf nach einem Sozialen Pflichtjahr wider den hausgemachten Pflegenotstand laut — und dann erwartungsgemäß erneut unter der Verfassung und diversen internationalen Konventionen begraben wird.

Denn eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflege- und Lehrkräfte scheint ja ums Verrecken keine Option zu sein.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Wir haben eigentlich für gar keine Schule Ressourcen….
Also Schule abschaffen! Oder nur Mädchen unterrichten. Oder nur Türken. Oder nur Brillenträger. Für den Rest erklären Sie mir erstmal, wo die Ressourcen herkommen sollen.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es geht um einen sinnvollen Einsatz der vorhandenen Ressourcen. Mit Förderschulen kann man wesentlich mehr Kinder mit Förderbedarf angemessen unterrichten, so dass die personellen Ressourcen ausreichen würden.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Richtig. Es fehlt an Regelschulen schon jetzt an allen Ecken und Enden – personell und materiell. Und nun senden Sie mal an diese Regelschulen zusätzlich noch Kinder mit besonderen Förderbedarfen… Das kann ja nur gut werden.

Achin
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Warum antworten Sie auf eine differenziert gestellte konkrete Sachfrage mit einer versuchten Ironie?

Übrigens bin ich ein Befürworter der Inklusion, lebe und arbeite allerdings mit und in den realen Bedingungen, die ich vorfinde und zu verbessern versuche.

Herbstzeitlose
11 Monate zuvor

Es ist eine Förderschule, die gerade den deutschen Schulpreis gewonnen hat. Wäre doch wirklich schade, wenn sie abgeschafft würde, bietet sie doch das beste Beispiel dafür, wie inklusive Strukturen aussehen können.
Vielerorts fehlen diese an den Schulen, auch wenn sie vermeintlich inklusiv ausgestattet sind, also mit Förderschullehrern und -lehrerinnen versorgt.

Lera
11 Monate zuvor

Der Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen sagt, dass wir uns Förderschulen nicht mehr leisten können.

Bemerkenswert.

Rainer Zufall
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ein starkes Signal für die Inklusion, was hatten Sie allen Ernstes sonst erwartet?

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ein starkes Eintreten für die Belange behinderter Menschen.

Ob dazu die Einsparung von Förderschulen für behinderte Menschen gehört, darf bezweifelt werden.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Selbstverständlich.

Das gilt dann aber für beide „Seiten“ dieser Diskussion.

Dass „die Betroffenen“ eine homogene Gruppe und sich hinsichtlich der Sinnhaftigkeit, Förderschulen einzusparen, einig seien, darf nämlich ebenfalls bezweifelt werden.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Witzig, diesen Satz von jemandem zu lesen, der im Gegensatz zu den Lehrkräften, die die Folgen der Fake-Inklusion sehr wohl mit ausbaden müssen, ja mal so gar nicht selbst betroffen ist.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass so ein Gatekeeping von “Betroffenheit” bei gesellschaftlichen Themen grundsätzlich keine besonders gute Idee ist, weil man dann auch keine Expertenmeinungen mehr zulassen dürfte?

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie verdrehen meine Aussage. Betroffene sollen natürlich gehört werden, aber ein Gatekeeping nach dem Motto “überlassen Sie das den Betroffenen” ist bei der Diskussion gesellschaftlich relevanter Themen eher hinderlich, zumal immer die Frage bleibt, wer sich zu diesem Kreis zählen darf. Letztendlich sind ja bei fast jeder Maßnahme auch alle Steuerzahler betroffen, die ein berechtigtes Interesse an einer effizienten Mittelverwendung haben. Betroffen ist hier auch “die Wirtschaft”, die gut ausgebildete Arbeitskräfte in Zeiten des Fachkräftemangels benötigt. Der Kreis lässt sich beliebig ausweiten …

Rainer Zufall
10 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sie wissen es einfach besser als die Menschen mit Behinderung 😉

Julie Sopäd
10 Monate zuvor

Das Problem bei dieser Diskussion ist, dass sich immer nur kognitiv begabte Behinderte dazu äußern. Menschen mit kognitiver Einschränkung, und das sind die leidtragenden des Systems, schaffen es gar nicht in solche Interviewsotuationen zu kommen.
Klar muss ein körperlich oder sinnesbehindertes Kind inklusiv beschult werden.
Wenn jemand aber nicht die Chance hat, lesen zu lernen, sind seine Förderinhalte einfach nicht im Klassenzimmer der anderen zu erlangen.

potschemutschka
10 Monate zuvor
Antwortet  Julie Sopäd

Das sehe ich auch so! Danke!

Sanni
9 Monate zuvor

Dieses System wird bereits in anderen Bundesländern getestet und hatte Kündigungen, Abstufung der Stunden der Angestellten zur Folge, keine ordentliche Kommunikation mehr mit den Eltern bis hinzu Kind kann an Veranstaltungen nicht teilnehmen, da Personal im Pool gebunden ist. Es gibt einen Gewinner und das ist die Stadt. Das System ist wirklich ungünstig. Wir haben lieber keine Fachkraft, sondern eine Person die dafür geeignet ist ubd die mit dem Herzen dabei ist. Ein Abschluss bedeutet nicht das man in diesem Beruf fähig ist. Weg vom Gedanken der Fachkraft, dann findet man auch Personal. Zum Bespiel Mütter die nicht mehr in der Gastro, im Verkauf oder alsq Krankenschwestern arbeiten können, weil sie alleinerziehend sind und / kleine Kinder haben. Sie sind arbeitssuchend, obgleich diesem ein guter Einstieg wäre. Zeiten von 8/9 Uhr bis 15 Uhr und Ferien frei, durch Einarbeitung der Stundenzahl. Mir ist es vollkommen klar dass das Spitzen Verdienst ist aber es ist zumindest ein Wiedereinstieg ins Berufsleben und wenn die Kinder größer sind fällt es dann leichter die erworbenen Kenntnisse in anderen Berufsbereichen wieder einzusetzen. Jedoch viele Jahre durch fehlende Kinderbetreuung zu Hause zu sein und nichts zu machen motiviert Menschen auch nicht wirklich. Außerdem kann man einen kleinen Teil der Gesellschaft in solch einem Job wieder zurückgeben. Deswegen finde ich dies Poolsystem sehr ungünstig, weil wir tatsächlich sehr negative Erfahrung damit gemacht haben. Wir müssen Abkommen von dem starren Fachkräftesystem. Das heißt nicht dass ich als Quereinsteiger weniger wert bin. In anderen Ländern gibt es Anlernberufe und diese Menschen leisten auch ihren Teil zur Gesellschaft bei und das nicht schlechter als eine Fachkraft hierzulande.
Das System ein Förderschulen kann funktionieren wenn Schulbegleitung und Lehrer über ihren Tellerrand hinüber schauen und das Kind als Mittelpunkt sehen und da ihre Arbeit beginnen. Nur weil bestimmte Dinge nicht in meiner Stellenbeschreibung stehen kann ich dort nicht aufhören und das Kind vergessen. Bei der Diskussion Inklusion und Co wird leider genau das immer vergessen, obgleich wie immer der Ansicht sind wir tun das Beste für unsere Kinder. Die kleinen Dinge tun unseren Kindern oftmals gut. Sollten wir bei der ganzen Diskussion über Inklusion Poollösungen und Fachkräftemangel nicht aus den Augen verlieren.

S.Barg-Rippel
9 Monate zuvor

…die umfangreiche Diskussion um den Einsatz von Schulbegleitungen finde ich erstaunlich.

Vielleicht sollten wir wieder mehr über Fachpersonal an Schulen nachdenken. Hier wird aus Kostengründen gespart. Ich bin seit 22 Jahren Ezieherin an einer GS. Inzwischen bin ich die einzige Erzieherin an dieser Schwerpunktschule. Schulbegleitungen gibt es allerdings ich stetig zunehmender Zahl.
Von Integration zu Inklusion ist etwas verloren gegangen…nicht nur Qualität.

Sprechen wir hier also über ein Sparprogramm?

Birgitklein
9 Monate zuvor

Es mag bei bestimmten Kindern funktionieren, mit dem ständig wechselnden Personal. Es gibt aber Uch I Kinder bei denen eine Integration nur funktioniert, wenn ein Vertrauensverhältnis entstanden ist. Wechselnde Personen sind dann eher eine Belastung. Die Schulbegleitung ist der Rollstuhl, der Blindenhund usw des Kindes. Würde da auch täglich an der Ausstattung gewechselt werden , weil es billiger ist ? . Es

Gabriele Heyduschka
9 Monate zuvor

Bei allem, was hier diskutiert wird, fehlt mir der Wichtigste Punkt überhaupt:
DIE GRUNDHALTUNG
Solange ein System im Aussen meint die Fehler/ Änderungen zu suchen oder ansetzt um suggestiv Verbesserungen meint, erreichen zu können, ändert sich nichts!!!

Es gilt im INNEREN zu erkennen, dass hier die Grundlagen gelegt werden müssen, um überhaupt an sowas wie multiprofessionelle, inklusive Zusammenarbeit, zu denken.

Das fängt mit Veränderung von alten Glaubenssätzen von Werdenden Pädagogen an, zieht sich durchs dringend zu überarbeitete Studium fort, um dann im praktischen Einsatz zu begreifen, dass man selbst ein Teil des GANZEN ist und nicht der MACHTHABER, der vorgibt, nur er/ sie sind diejenigen, die das sagen haben.

Positiv zu beobachten, dass sich hier bereits einige Pädagogen auf den Weg machen…oder Start Ups wie BeWirken im Netzwerk mit Bob Blume, neue Perspektiven auftun.

Peter Lindemann
9 Monate zuvor

Es ist gruselig: Viele Förderschulen sind hervorragend ausgestattet (eigene Küche, viele extra- Räume und Möbel…); sie haben sehr gut ausgebildete Lehrkräfte und angemessen kleine Gruppen. Die Kinder sind dort liebevoll und professionell betreut. – Das wird jetzt alles kaputt gemacht. Wenn die Kinder mit Förderbedarf über alle Schulen verteilt werden, können die Ressourcen niemals reichen. Dann braucht jede Klasse 2 Lehrkräfte plus Sozialpädagogen und für das eine oder andere Kind noch eine Schulbegleitung. ALLE Klassenräume müssten Nebenräume haben usw. Das wird es nie geben. Die Eltern der Förderkinder und die Lehrkräfte müssen für den Erhalt der Förderschulen kämpfen. Viele dieser Kinder sind dem Alltag in der Regelschule nicht gewachsen und das hat negative Folgen für sie. Ist leider die Realität.

Thöne
8 Monate zuvor

So umgehen wir also das Wunsch und Wahlrecht (freie Träger Wahl) man nimmt den Kindern/Jugendlichen das Recht auf Selbstbestimmung nur um Kosten einzusparen. Jeder Mensch mit Behinderung hat das Recht auf eine persönliche Assistenz. Man nimmt ihnen dadurch das Recht sich selbst eine Begleitung auszusuchen.
Viele Menschen mit zum Beispiel Körperlichen Einschränkungen sollen in sich dann also von Personen helfen lassen von denen Sie es vielleicht gar nicht möchten. Unglaublich was man da vor hat…. Zumal eine Schulbegleitung laut einem aktuellen Urteil des Bundessozialgerichts nicht ausgeschrieben werden darf. Dazu kommt der Erziehungsberechtigte hat immer noch den Erziehungsauftrag und das Recht zu erfahren wer sich mit seinem Kind beschäftigt.
Hier geht es doch nur um weitere Maßnahmen Gelder einzusparen….

Dil Uhlenspiegel
8 Monate zuvor

… weil Hattie u.a. danach fragte: Diese Meldung auch noch z.K.
LG!

Kerstin
1 Monat zuvor

Unser Sohn ist Autist …. sein Behindertengrad sollte von 70 auf 20 Prozent herabgesetzt werden …. und eir haben erfolgreich dagegen geklagt. Er hat keinen Abschluss, keine Ausbildung und kann auch keinen Fuehrerschein machen. In unserer Not haben wir ihn in unserer Firma als Buchhalter angelernt. Inklusion wird in Deutschland mit kleinen Buchstaben geschrieben ….

Emmerling
1 Monat zuvor

Belasst die Förderschulen! Ich bin dankbar, eine solche gehabt zu haben für meine Tochter. Belasst die Behindertenheime (nun gut, die besonderen Wohnformen). Hier reden Menschen von Dingen, die sie in ihrem eigenen Aĺltag nicht kennen. Sorgt für Inklusion innrrhalb der Besonderen Wohnformen. Ich empfinde die Diskussion als realitätsfern.

Holger
1 Monat zuvor

Inklusion ist nicht der richtige Weg weil viele Kinder untergehen sehe es bei meinem Enkelkinder Hauptsache ab in die Schule egal wie uns wo einfach gemacht aber mehr auch nicht