Kollaps des Bildungssystems? Grundschule meldet, dass 40 Kinder wohl die erste Klasse wiederholen müssen – nicht schulreif

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LUDWIGSHAFEN. Grundschulen in sozial schwierigen Lagen kämpfen zunehmend auf verlorenem Posten. Was das in der Praxis bedeutet, macht ein aktueller Fall aus Ludwigshafen anschaulich: Dort müssen absehbar 40 Kinder das erste Schuljahr wiederholen – an einer einzigen Schule. Die GEW sagt Schlimmes voraus: „Da kommt eine Welle auf uns zu.“

Steht das Bildungssystem vor einem Kollaps? Foto: Shutterstock

„An den Grundschulen wird der Grundstein für alle weite­ren Bildungsprozesse gelegt. Dem von den Lehrkräften umzusetzenden Bildungs- und Erziehungsauftrag kommt daher eine besondere Rolle zu. Leider hat der Primarbereich in den letzten Jahren von der Landesregierung zu wenig Berücksichtigung erfahren. Die Folgen sind deutlich spürbare Missstände an den Schulen“, erklärte Christiane Herz von der GEW Rheinland-Pfalz unlängst. Der Anlass: eine Landtagsanhörung, die sich mit den – auch für Rheinland-Pfalz schlechten – Ergebnissen des IQB-Leistungsvergleichs bei Viertklässlerinnen und Viertklässlern beschäftigte.

„Die Herausforderungen im Schulalltag“, führte Herz aus, „und die damit verbundene Mehrbelastung der Kolleginnen und Kollegen sind in den letzten Jahren gestiegen. Die Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz muss nun endlich ihr Augenmerk auf die besonderen Aufgaben und Herausforderungen der Beschäftig­ten an Grundschulen richten. An Grundschulen lernen vereint Kinder verschiedenster sozialer und kultu­reller Herkunft mit unterschiedlichsten Startvoraussetzungen. Wir haben die Aufgabe, all diese Kinder in der Entwicklung ihrer Potenziale zu unterstützen und in ihren individuellen Entwicklungsbedürfnissen zu fördern.“

Was das in der Praxis bedeutet, wenn Schulen dabei aufgrund der Bedingungen scheitern, macht ein aktueller Fall anschaulich – eine Grundschule in Ludwigshafen schlägt Alarm: 40 Erstklässlerinnen und Erstklässler müssen absehbar die erste Klasse wiederholen, wie der SWR berichtet. Die Schulleiterin erklärte gegenüber dem Sender, sie sei „überrascht und schockiert“ gewesen, als sie erfahren habe, dass 40 Schüler – rund ein Drittel der Erstklässler – wohl die erste Klasse wiederholen müssen. „Oh je, das sind ja zwei Klassen!“

Der Hintergrund: Die Schule liegt in einem sozial schwachen Stadtteil. Praktisch alle Kinder dort, 450 Schülerinnen und Schüler besuchen die Schule, haben einen Migrationshintergrund. Einige von ihnen würden eingeschult, ohne Deutsch zu können, heißt es in dem Bericht.

Nicht nur der soziale und sprachliche Hintergrund ist schwierig. Auch die Vorbereitung auf die Schule sei unzureichend – es gebe in Ludwigshafen zu wenige Kita-Plätze. Im Unterricht zeige sich, dass manche Kinder nie auf den Unterricht vorbereitet wurden, berichtet die Schulleiterin. Viele müssten zunächst lernen, still auf ihrem Platz zu sitzen und sich zu konzentrieren. Das, was Kinder üblicherweise in der Kita lernen – Stifthaltung, Feinmotorik – fehle. Und das müssten die Erstklässlerinnen und Erstklässler dann im Unterricht nachholen, wodurch sie fachlich in Verzug geraten.

Von Zuhause komme meist wenig Unterstützung. Manche Eltern verfügten selbst nicht über eine solide Schulbildung, erzählt die Rektorin. Deshalb sei es für manche Eltern nicht einmal selbstverständlich, dass ihre Kinder regelmäßig Hausaufgaben machen – oder auch nur morgens rechtzeitig aufstehen. Damit sich die Situation in der Ludwigshafener Grundschule bald ändert, fordert die Schulleiterin mehr Kita-Plätze in Ludwigshafen. Außerdem müsse es mehr Lehrkräfte geben. Die bisherigen Maßnahmen reichten einfach nicht aus.

„Generell müssen wir feststellen, dass mehr Menschen zu uns kommen, die eine stärkere Unterstützung brauchen, um zu verstehen, wie wichtig unser Bildungssystem ist“

Der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer sagt gegenüber dem SWR, er sei angesichts der Situation in Ludwigshafen schockiert. „Ich glaube, da kommt eine Welle auf uns zu von Schülerinnen und Schülern, die nicht so vorgebildet sind, wie wir das gewohnt sind und wir müssen uns darauf vorbereiten“, so Hammer. Dass so viele Kinder nicht schulfähig seien, sei dramatisch und neu.

Er betont: „Generell müssen wir feststellen, dass mehr Menschen zu uns kommen, die eine stärkere Unterstützung brauchen, um zu verstehen, wie wichtig unser Bildungssystem ist“, so Hammer weiter. Die Grundschulen würden das personell nicht mehr schaffen. Der GEW-Landeschef unterstützt deshalb die Forderung der Ludwigshafener Schulleiterin, Grundschulklassen künftig mit zwei Lehrkräften zu besetzen. Oder auch mit einer zweiten Fachkraft, die als Dolmetscherin beim Deutschlernen unterstützen könne.

Die Schulleiterin weiß, dass sie darauf in absehbarer Zeit darauf nicht hoffen darf – und ist deshalb selbst aktiv geworden. Sie hat sich deshalb Unterstützung vom Chemiekonzern BASF organisiert, der seit Kurzem ein Projekt finanziert. Titel „Fit für einen guten Start in die Schule: Spielerisch Motorik, Ausdauer und Konzentration schulen“. News4teachers

Hier geht es zum Bericht des SWR (Video von der Sendung).

Corona-Krise: Schulen in Brennpunkten kämpfen gegen Lernlücken und Aggressionen an – geholfen wird ihnen nicht

 

 

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marc
1 Jahr zuvor

Hmm, ich glaube hier tut sich ein Problem auf, das ungerne benannt wird. Die starke Armutsmigration aus arabischen, osteuropäischen und afrikanischen Ländern sorgt eben für gewaltige Probleme im Bildungssystem. Da kommen eben oft auch Menschen, die mit dem System Schule noch nie etwas zu tun gehabt haben oder sogar oft auch nichts zu tun haben wollen. Da muss man sich auch ehrlich machen. Ich kann da viele der Probleme bestätigen. Dabei sollte man das keinesfalls generalisieren, aber eben auch nicht den Zusammenhang wegdiskutieren.

Klar ist aber, dass mehr Kitaplätze und noch stärkere Betreuung das Problem eventuell nur abmildern, aber nicht lösen kann. Wenn wir in der Form die Migration weiter laufen lassen, wird das System überfordert. Man muss auch mal festhalten, dass viele Eltern früher auch ohne Kita in der Lage waren Fähigkeiten wie „still sitzen“, „zuhören“ und „Stift halten“ zu vermitteln. Daher glaube ich nicht, dass die Probleme damit gelöst werden.

Studienrat
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

In Dänemark beispielsweise herrscht eine Kindergarten-Pflicht für sozialschwache Familien. Ansonsten werden Sozialleistungen gekürzt. Problem in Deutschland natürlich: zu wenig Erzieher.

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/daenemark-regierung-will-kita-pflicht-fuer-ghetto-kinder-a-1209961.html

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

In Frankreich gibt’s eine Vorschulpflicht ab 3 Jahre (ecole maternelle), aber Probleme mit Ghettos gibt’s dort auch. Dann bestehen wohl manche Vorschulklassen nur aus Kinder aus dem Ghetto.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Aber immerhin sind sie den unfähigen und desinteressierten Eltern dann entzogen und können sich basale Fähigkeiten aneignen.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Stift halten wäre Anfang.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wie viele gehen denn diese „anderen Bildungswege“? Bei PISA steht Frankreich jedenfalls nicht besser da als Deutschland.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Volle Zustimmung.

Zweifler
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ausländer raus, schreibt er geschickt nicht. Er schreibt
„Da kommen eben oft auch Menschen, die mit dem System Schule noch nie etwas zu tun gehabt haben oder sogar oft auch nichts zu tun haben wollen.“
Dann wird wieder ein bisschen relativiert/ gefeiert, aber die eigentlich „Schuldigen“ bleiben die Zuwanderer nicht das Unvermögen der KM.

Die Kinder, die so gesehen werden, können einem Leid tun, genauso wie die überwiegende Zahl der LuL, die die Dummheit der KM und zusätzlich der Marcs ausbaden müssen (s. Zustimmung in grün).

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Wo hat Marc das geschrieben?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

So hat wohl jede(r) seine/ihre Sicht der Dinge …

Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Ich kann keine Statistik anbieten, nur persönliche Erfahrung. Drei Jahre Arbeit im sozialen Brennpunkt. 100% Familien , die von Sozialleistungen leben, fast alle Kinder mit Migrationshintergrund.
Die Kinder, 6 oder 7, Jahre alt, mussten alleine aufstehen, Eltern schliefen bis mittags. Frühstück Fehlanzeige. Schulmaterial gab es nicht. Im Winter kamen Kinder im T- Shirt, weil es keinen Erwachsenen gab, der ihnen eine Jacke mitgegeben hat.
Es ist kein Ausländerhass, wenn man so etwas schreibt. Es gibt diese Familien und es braucht viel Unterstützung, um diese Kinder aus der Dauer-Schleife Sozialleistung herauszulösen. Aber die Stadt hat dann die Erziehungshilfe, die Hausaufgabenhilfe und das Mittagessen gestrichen. Ab da waren diese Kinder auf sich gestellt. Und damit verloren.
Ich wage zu behaupten, dass das auf Dauer deutlich teurer ist …

Anne S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Kann ich bestätigen. Habe 7 Jahre lang vor meinem Studium in einer solchen Brennpunktgrundschule gearbeitet und später noch in einem Kinder- und Familienzentrum mit ähnlichen Problemen (so viel zum Thema in der Realität ankommen – da war ich bereits. Danke der Nachfrage).

Im blödesten Fall hat man sich den Hintern aufgerissen, dass die Kinder durchkommen. Und dann wurden sie doch wieder realtiv jung ins Heimatland verheiratet.

Ich bin die letzte, die anderen in Notsituationen Hilfe verwehren will. Migrationspolitik ist halt aber ein Thema. Ein von den eigenen Taten traumatisiertes Land vermag das vielleicht nicht professionell umzusetzen.

Aber was rede ich. Was vermag dieses Land eigentlich grundsätzlich professionell umzusetzen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne S.

„… relativ jung ins Heimatland verheiratet“
Dieses Problem ist seit langem bekannt, aber man arbeitet sich lieber an anderen „Benachteiligungen“ von Mädchen ab, z.B. die Zahl der Professorinnen oder Frauen in DAX-Vorständen. Kritik an jenen Ideologien, die die Zwangverheiratungen hervorbringen, ist nicht erwünscht. Eine deutsche Tradition sind diese Zwangsverheiratungen jedenfalls schon seit langer Zeit nicht mehr, und dass sie während eines auswärtigen Urlaub vollzogen werden, schon gar nicht.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Wie haben Sie es geschafft, so schnell eine Versetzung weg an andere Schule zu bekommen? Oder waren Sie nur dorthin abgeordnet?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Was Sie beschreiben, ist schlimm. Ich habe selbst an eine so genannten „Brennpunktschule“ mein Referendariat gemacht. Der Anteil derer mit Migrationshintergrund hielt sich in Grenzen. Dort waren es, damals, eher die deutschen Kinder, deren Eltern in teils dritter Generation von Sozialleistungen lebten. Es war pädagogische Schwerstarbeit.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Haben Sie einen Lösungsvorschlag?

Alicia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

In anderen Staaten müssen Migranten nachweisen, dass sie ihren Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln bestreiten können.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alicia

Mir würde ja oftmals schon reichen, sich auf die Sprache einzulassen…

Es muss Pflicht sein, deutsch zu lernen. Für Eltern und Kinder.

Wir kriegen keine Dolmetscher:innen, wenn wir sie brauchen. Und oftmals brauchen wir sie täglich – auch und gerade bei Kleinigkeiten.

Als ich eingeschult wurde, wurde u.a. ein Sprachtest gemacht und geprüft, ob ich über einen altersangemessenen Wortschatz verfüge. Es reichte nicht, sechs Jahre zu sein.

Unreife und noch zu erziehende Kinder müssen eben so lange auf den Einstieg in die erste Klasse warten, bis sie fie notwendigen Voraussetzungen dafür haben. Während der Wartezeit können die Erziehungsberechtigten ihrer Berechtigung nachkommen.

Die Anforderungshaltungen werden immer mehr heruntergeschraubt. Bis nichts mehr da ist.

Machen wir das mal mit unserem Bankkonto. Nichts drauf, aber kräftig runter. Da wird erstaunlicherweise jede-m-r klar, dass das zu Misständen führt und so nicht weiterlaufen kann.

Ohne Erziehung geht es nicht. Punkt.

Liegt es eigentlich an der Abschaffung des Erziehungsgeldes, dass zuviele Eltern nicht mehr erziehungsberechtigt bzw. -verantwortlich zu sein glauben?

Hej – d a s ist als „Eltern“ eure wichtigste Aufgabe, um euren Kindern ins Leben zu helfen. Das Handy kann warten.

Und jetzt werde ich richtig böse – bei Desinteresse an euren Kindern – Adoption ist für diese Kinder bestimmt der bessere Weg!

Wenn 40 Kinder die erste Klasse (nicht an einer Brennpunktschule) wiederholen müssen…. Was passiert dann noch alles?

Die Schuleingangsuntersuchung macht klar, dass dem Kind was fehlt – muss v o r Eintritt in die erste Klasse gelernt werden, nicht während der ersten Klasse nachgeholt.

Wie beim Adventure-Spiel! Erst wenn ich alkes geschafft habe, geht es ein level weiter.

Unschuldig an dieser Situation – Corona, Ukrainekrieg, Inflation.

Mit- und vielleicht hauptverantwortlich: Eltern, Politiker:innen, Wirtschaft.

Überforderte Eltern – sind leider aber auch zum Glück nicht alleine. Aktiv Hilfe holen und gegenseitig anbieten. Nicht immer nur erwarten, dass andere helfen – dann sind ja noch mehr überfordert …. Teufelskreis – ja. Bitte beim Unterbrechen helfen, mitmachen, sonst brennen alle aus.

Analoges Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung starten. Wechselnde Hausaufgabenbetreuung – jede-r kann was anbieten.

„„Generell müssen wir feststellen, dass mehr Menschen zu uns kommen, die eine stärkere Unterstützung brauchen, um zu verstehen, wie wichtig unser Bildungssystem ist“, so Hammer weiter.“

Dann doch bitte diese Menschen, Politiker:innen generell 😉 und unsere Glorreichen 16 im Besonderen 😉 zwangseinladen und ihnen das verbindlich erklären!

Bei unseren Politikern und Glorreichen finde ich einen Abschlusstest nach der Erklärung angemessen und – leider notwendig. 😉

Bitte als Ideen auffassen – könnte nämlich klappen.

Zweifler
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Würde ich gerne tun.
Geht aber nicht. Das Fazit „Daher glaube ich nicht, dass die Probleme damit gelöst werden.“ ist nichtssagend, nicht zuordenbar. Welche Teile der „Argumentation??“
1 „Armutsmigration“ 2 „Stifthalten“ sollen gelöst werden.
Für jeden was dabei……nichtssagend aber gibt klicks.
Fangen Sie doch mal bei der idiotischen Ghettobildung an, die anscheinend an der betr. Schule stattgefunden hat und machen Sie mit der fragwürdigen Desinformation der SL weiter…..

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Ludwigshafen ist halt eine Industriestadt, vergleichbar mit Gelsenkirchen oder Bremen. Weite Teile davon kann man als „Ghetto“ bezeichnen.

Horstino
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Interessant sind aber auch die Gründe, die der Pädagoge im Video für die Entstehung der Probleme nennt.
1. Corona
2. Folgen des Kriegs
3. Inflation
Wenn man nicht anfängt die Probleme zu benennen, dann wird man auch keine Lösungen finden.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Horstino

Wer die Gründe wirklich benennt, benennt bald garnichts mehr.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Irgendwann müssend die Gründe benannt werden. Dann ist es aber viel zu spät. Ich behaupte mal, dass es schon jetzt zu spät ist.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Horstino

Der weiße Elefant steht für jeden gut sichtbar im Raum, nur aussprechen mag es niemand. Ebenso wollte mir die ARD-Sendung „Wissen vor 8“ schon weißmachen, dass für die Randale von Jugendlichen in Schwimmbädern im Sommer der Klimawandel verantwortlich sei. Die lange Hitze würde zu Wut in überfüllten Schwimmbädern führen. Dass es sich bei den Randalierern überwiegend um Jugendliche mit Migrationshintergrund handelte, wurde nicht erwähnt. Gleiches gilt für die „Event- und Partyszene“ in Stuttgart während des Coronasommers 2020 oder die Übergriffe auf Hilfskräfte in Berlin in der Silvesternacht 2022.

Hier geht es um offenkundige Probleme, die nicht gelöst werden können, wenn sie nicht offen ausgesprochen werden.

Tiefling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Das war eigentlich nirgends zu lesen.
Eine Schuldzuweisungen war bei Marc auch keine erkennbar, eher ein Problem, das gerne ignoriert wird. Leider – und da stimme ich zu – auch häufig vom KM. Es gibt eben Menschen aus anderen Kulturen, wo Schulbildung kaum einen Stellenwert hat. Gelegentlich sind die Eltern selbst Analphabeten. Viele sind auch einfach überfordert und bräuchten mehr Unterstützung.
Die Lehrer sind aber für so eine Arbeit nicht speziell ausgebildete und haben auch nicht die zeitlichen Kapazitäten.
Für viele Kinder wäre eine Teilhabeassistenz ein großer Gewinn. Das müssen allerdings die Eltern beantragen. Und schon haben wir wieder eine Hürde, die kaum überwunden werden kann.
Natürlich spart das Geld…

„Ausländer raus“ könnte ich bei Marc nicht zwischen den Zeilen lesen, sehr wohl aber die Tatsache, dass das Problem lieber ignoriert wird, weil einem sonst genau solche Standpunkte unterstellt werden.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tiefling

„ Es gibt eben Menschen aus anderen Kulturen, wo Schulbildung kaum einen Stellenwert hat. „
Welche Kulturen sollen das denn sein? Wo ist denn der die fehlende Wertschätzung von schulischer Bildung begründende kulturelle Unterschied zwischen hier lebenden Flodders aus Deutschland, Frankreich oder Afganisthan, außer dass letztere vermutlich als Flüchtlinge hier ankamen und damit schlechte Startbedingungen hatten?
Wenn Sie Bevölkerungsgruppen meinen: okay, aber Kulturen?
Und wenn ich mir den katastrophalen Zustand vieler Schulen und die kaum vorhandene gesellschaftliche Anerkennung des Lehrerberufs in Deutschland betrachte: welchen Wert hat denn Schulbildung in der (wie auch immer Sie das definieren) deutschen Kultur?

Last edited 1 Jahr zuvor by Mika
Rhauda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Ein anderer Blick auf „Ausländerfeindlichkeit“: Rassistisch/ausländerfeindlich ist auch, wenn man Migrantenfamilien infantilisiert, ihnen jegliche Fähigkeit zur Initiative abnimmt, ihnen damit auch jegliche Entwicklungsmöglichkeit abspricht und sie damit in einem permantenten Opferstatus hält, indem man Fehlentwicklungen immer nur auf die äußeren Umstände schiebt.

Wenn Ibrahim, Rahmetullah und Navid alle mit ihren Familien in der gleichen Aufnahmeeinrichtung sitzen, einen ähnlichen Hintergrund und auch die gleiche Fluchterfahrung haben, warum bekommt es Ibrahims Familie hin, ihr Kind pünktlich in die Schule zu schicken mit allem Material, was an die Kinder kostenlos ausgegeben wurde, während Rahmetullah ohne Material kommt, sich ständig aus dem Förderunterricht verpieselt und Navid meist gar nicht erst auftaucht, weil er lieber so lange schläft wie seine Eltern? Da greift mir das „wir müssen noch mehr investieren“ einfach zu kurz.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Das was sie ihm unterstellen entbehrt auch jeglicher Grundlage. Er sagt schlicht, dass es ein Probelm ist, wenn ein Großteil der Einwanderer aus Bildungsfernen Familien kommt. Und as ist so.
Es wäre doch für unsere Gesellschaft viel besser und leichter, wenn die Immigranten aus bildungsnahen Familien kämen.
Frage wäre im Hinblick auf den Fachkräftemangel: Welche Maßnahmen könnten ergriffen werden um die Immigration von sehr gut ausgebildeten Familien zu erhöhen und die Armutsmigration zu reduzieren?

Zweifler
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

So stehts in bild und bei welt, gut kopiert

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zweifler

Was in der Bild steht, ist mir nicht bekannt. Da scheinen Sie aber mehr Erfahrung mit zu haben.

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Hmm, das kanadische System wurde doch wieder und wieder benannt.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Cuibono

Finde das Kanadische Einwanderungsrecht auch gut und habe nichts dagegen geschrieben.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Das kanadische Einwanderungsrecht gilt eigentlich als vorbildlich, und Kanada ist gut damit gefahren.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Sehe ich auch so, habe auch nichts Gegenteiliges geschrieben.

Tyconius Africanus
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Es wäre zu billig und unterkomplex, „starke Armutsmigration aus arabischen, osteuropäischen und afrikanischen Ländern“ für die deutsche Bildungsmisere verantwortlich zu machen. Man denke an die PISA Studien seit dem Jahr 2000 und daran, wie wenige deutsche Hochschulen es unter die TOP 100 in internationalen Rankings schaffen. Das Problem sind nicht die Migranten, sondern die deutsche Migrationspolitik (von der Schulpolitik ganz zu schweigen).

Und noch etwas: Kein Unternehmen aus D schafft es unter die TOP 100:
https://www.private-banking-magazin.de/kein-unternehmen-aus-deutschland-schafft-es-unter-die-top-100/

447
1 Jahr zuvor

Es ist eben nur eines von vielen Problemen.
Aber eben ein zentrales.

„Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“

Carsten60
1 Jahr zuvor

Wie haben denn arabische und afrikanische Länder bei PISA abgeschnitten? Wie ist das denn in Afghanistan mit der Schulbildung der Mädchen? Keine Probleme, nur die deutsche Migrationspolitik ist schuld? Ist die nicht die liberalste der Welt, welcher andere Staat lässt so viele bildungsferne Ausländer ins Land?

Tyconius Africanus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die deutsche Migrationspolitik war bereits in den 1990er Jahren ziel- und planlos. Einfach unprofessionell. Befassen Sie sich mal mit den Biographien von hochqualifizierten „Ausländern“ aus dem ehemaligen Jugoslawien oder der UdSSR. Es kamen Ärzte, Ingenieure etc. nach Deutschland. Waren sie willkommen? Ganz ehrlich!? Damals hieß es: „Ihr seid unterqualifiziert. Macht mal eine Umschulung.“ Aufgrund der stabilitas loci (Ausländer durften den zugewiesenen Aufenthaltsort in D über Jahre nicht verlassen) wurden vielen fähigen und hochqualifizierten Menschen Steine in den Weg gelegt.
Es ist arrogant und lächerlich, sich in der Opferrolle zu suhlen. Natürlich ist Deutschland für die Misere verantwortlich, wer denn sonst?!?

Rhauda
1 Jahr zuvor

Kalter Kaffee, wenn auch natürlich damals genau so, wie Sie es beschrieben haben.
Ich bin seit 1988 im Schuldienst und habe die Entwicklungen verfolgen können.
Wir reden doch hier nicht von einer Vielzahl von Menschen, die hier nicht Fuß fassen, weil ihre Qualifikationen nicht anerkannt werden, obwohl das auch wie vor ein Problem ist, das schnell gelöst werden muss.

Wir haben in den letzten 15 Jahren einfach zu viele unqualifizierte Menschen aufgenommen, die nicht in der Lage oder auch nicht willens sind, die Angebote, die zur Weiterentwicklung gemacht werden, auch anzunehmen. Und machen wir uns nichts vor: die Ressourcenlage an den Schulen war schon immer auf Kante genäht, aber es gab durchaus vielfältige Angebote, die schon damals nicht in ausreichender Zahl angenommen wurden.
Die wenigen knappen Angebote, die jetzt noch gemacht werden, werden nach wie vor nicht ausreichend angenommen, obwohl sich die Zahl derjenigen, für die sie gedacht sind, verfielfacht hat.

H. G.
1 Jahr zuvor

Wie Sie das beschreiben hört sich an wie ein Gulag.
Die Verteilung Deutschlandsweit bezog sich in den 90-ern hauptsächlich auf Spätaussiedler (im Prinzip aus Siebenbürgen und der UdSSR). Es ging dabei darum, daß diese gleichmäßig in Deutschland verteilt sind, d.h. in der Zeit bis sie zu einem anerkannten Status (in dem Falle der Spätaussiedler die Aufenthalgsgenehmigung bzw. die Staatsbürgerschaft) kommen, die Behörden gleichmäßig belastet sind.
Verlassen konnten sie die Zuweisungsorte jederzeit, es war nur so, daß dort die sie betreffende Bürokratie behandelt wurde. Es war nicht so, wie sich das in Ihrem Text anhört, als hätten sie keine Bewegungsfreiheit.
Nachdem die Bürokratie erledigt war (im Falle der Spätaussiedler mit RU-Nummer waren es meist 2 Monate), war jeder Frei seinen Wohnsitz anzumelden, wo er wollte.

Was die Umschulungen betrifft, war das tatsächlich lächerlich. Das fing an mit der Nichtanerkennung von Abiturdiplomen, weil die nach 12 und nicht 13 Jahren Schule erworben waren. Arzt- , Lehrer- und Ingenieurdiplome bedurften einer Überprüfung, usw.

Georg
1 Jahr zuvor

Die fähigen und hochqualifizierten Menschen sind nicht das Problem. Die Armutsmigration ist es. Die darf aber nicht konkretisiert werden.

DerDip
1 Jahr zuvor

Stimme ihnen zu. Natürlich sind die Wahlberechtigen Menschen für die Misere letztlich verantwortlich.
Aber um beim Beispiel der 90er zu bleiben: Damals wurde der westdeutsche Arbeitsmarkt mit vielen sehr gut ausgebildeten Leuten überflutet. Und zwar zeitgleich mit Arbeitskräften aus Ostdeutschland sowie Ost- und Südosteuropa.
Das führte dann zu der von Ihnen beschrieben Situation, dass viele Zuwanderer deutlich unterhalb ihrer Qualifikation gearbeitet haben oder sogar trotz guter Ausbildung jahrelang arbeitslos waren.
Heute sieht es jedoch komplett anders aus. Es gibt so gut wie in jedem Beruf Fachkräftemangel. Nur jetzt kommen die Ärzte und Ingenieure aus Osteuropa und Russland nicht hierhin (trotz Krieg nicht). Deutschland ist nicht mehr so attraktiv und die andern Länder haben sich weiterentwickelt.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Das schlimme ist ja nicht, dass die genannten Länder in der Bildung schlecht abschneiden. Das schlimme ist, dass die am besten ausgebildeten Menschen dieser Länder eben nicht nach Deutschland gehen. Wenn jemand einen Top Abschluss hat, den zieht es eher in die USA, Schweiz, Katar, usw.
Denn dort bekommen die sehr gut ausgebildeten Leute Top Gehälter bei niedriger Abgabenlast.
Und selbst bei den Menschen mit Hochschulabschluss kommt meist eher der Durchschnitt zu uns. Siehe als Beispiel IT Spezialisten aus Indien. Nur wer keine Greencard in die USA und keine Chance für Australien, GB, Kanada usw. bekommt, der kommt evtl. nach Deutschland. Und diese Leute wundern sich nachher, dass Netto nur die Hälfte vom vereinbarten Gehalt vorkommt.

H. G.
1 Jahr zuvor

Die deutsche Bildungmisere fing damit an, daß man das Niveau gerade für diese Klientel senkte. (Schon vergessen? Sogar die Sprachreform wurde damit begründet, daß Deutsch zu schwer zu erlernen sei.)

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ja, bestimmt tut sich dieses Problem gerade auf. Schade, dass das Bildungssystem nicht so flexibel und umsichtig handelt wie damals bei den Kindern von Gastarbeitern – Junge, wurden die unterstützt!
Ungeachtet der Herkunft wurde übrigens ein riesiger Billiglohnsektor aus dem Boden gestampft. Viele Eltern können sich nicht für Hausaufgaben zu ihren Kindern setzen, auch wenn sie es wollten.

Ja, es wird sehr viele Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund treffen, aber ich bin „Diskussionen“ leid, die sich überhaupt nicht auf die ökonomischen Lagen der Betroffenen beziehen

Last edited 1 Jahr zuvor by Rainer Zufall
Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bei Gastarbeiterkindern ist die Unterstützung auch nicht von heute auf morgen geschehen. Es war viel langwieriger und komplizierter. Zuerst haben sich andere Mütter, Laien, Sozialarbeiter gekümmert, eben Leute an der Basis. Von Lehrkräften wurde das oft als Einmischung angeschaut, als aber die betroffenen Kinder besser die Unterrichtsziele erreichten, wurde die Sprachhilfearbeit anerkannt. So ähnlich ist zum Beispiel das Denkendorfer Modell entstanden, das es heute noch gibt.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Problem haben Privatschulen mit hohen Schulgebühren doch eindeutig besser gelöst. Ohne das ausreichende finanzielle Mittel für die Bildung sichergestellt sind, findet eben staatliche Bildung zum Nulltarif statt. So ist doch allen geholfen.

Rhauda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In den Schule erwarten wir nicht, dass sich die Eltern zu ihren Kindern setzen und Ihnen bei den Hausaufgaben helfen.

Was wir erwarten ist:

Kinder sind ausgeschlafen
Kinder sind pünktlich
Kinder haben ihre Tasche gepackt
Kinder haben ein Schulbrot mit und kein Geld für Plunderteilchenb beim Bäcker
Kinder sitzen nicht am Wochenende 20 Stunden vor dem PC
KInder können sich spätestens mit 8 Jahren eine Schleife binden und etwas ausschneiden
Kinder können „bitte“ und „danke“ sagen und verhalten sich generell halbwegs respektvoll.

Selbst Eltern ohne Deutschkenntnisse oder nicht alphabetisiert können die obigen Ansprüche problemlos erfüllen. H$ zu bekommen, verhindert auch nicht, dass man diese Ansprüche erfüllen könnte.
Und ja, auch unter hier Geborenen funktioniert das häufig nicht. Aber eben in geringerer Zahl.

entsetzlich
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ein post auf bild-niveau im Lehrerforum, süß. Das Wissen des Herrn überzeugte ( haha) bereits beim letzten Klimaartikel satt.
Kann bitte jemand den Basissatz bilden?

Mondmatt
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Die Zuwanderung alleine verursacht dieses Problem nicht. Sie verstärkt es wohl nur.

Wir haben hier ein System geschaffen, dass an zwei hausgemachten Problemen krankt.

Die Kindergärten und Schulen sind kaputt gespart. Marode Gebäude und zu wenige Erzieher und Lehrer. Gerade noch geeignet um mit großem Einsatz der Beschäftigten die Anforderungen bei guten Bedingungen zu erfüllen.

Gleichzeitig wurde der Druck der Arbeitgeber auf die Arbeitnehmer-Eltern so groß, dass Erziehung im privaten Umfeld an Bedeutung verlor.
Kinder ohne Basics aus den Elternhaus und ohne Hilfe beim Einstieg ins Bildungswesen (Üben, Lernen, Hausaufgaben) sind aber nicht der oben erwähnte Normalfall von vor 20 Jahren.

In dieses ungünstige Umfeld kommen jetzt noch Kinder und Jugendliche mit sprachlichen Defiziten, aus Ländern mit anderen Bildungssystemen und einem kulturellen Umfeld in der die Bildung eventuell einen anderen Stellenwert hat.

Das kann nach menschlichem Ermessen nicht gut gehen.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Peter Scholl-Latour hatte das ja schon seiner Zeit gut in dem Satz mit Kalkutta zusammengefasst. Das wird, obwohl die Belege ja inzwischen unübersehbar sind, trotzdem noch von Einigen (die dafür leider in den entscheidenden Positionen sitzen) abgestritten. Nagut, dann bricht halt in Konsequenz eben das (Schul-)System zusammen – also mich juckt das schon lange nicht mehr.

Studienrat
1 Jahr zuvor

Handelt es sich hier um einen Einzelfall? Ich wage es zu bezweifeln.

Kinder ohne jegliche Deutschkenntnisse sind ganz einfach nicht beschulbar. Dieses Vorgehen ist grob fahrlässig, aber anscheinend immer öfter die Regel:
Der Ausnahmezustand wird zum Dauerzustand.

Die Kollegen vor Ort müssen doch wohl schon genug Versäumnisse und Fehlentscheidungen der Politik ausbaden.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Doch, Kinder ohne Deutschkenntnisse sind beschulbar, gerade damit sie Deutsch lernen.
Es braucht dafür aber Personal und Räume, damit der Unterricht qualifiziert erfolgen kann und nicht nebenher ohne Hilfen von der Lehrkraft der Regelklasse erfolgen muss. Es reicht eben nicht aus, einen Stuhl dazuzustellen und damit zu meinen, man hätte alles erdenklich Mögliche getan. Es reicht auch nicht aus, den Schulen jegliche Unterstützung zu versprechen, die dann nie in Räumen und Personal realisiert wird.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Soso, einfach „qualifizierter Unterricht“, der löst alle Probleme wie von Zauberhand. So naiv können Sie doch gar nicht sein, das ist die Sprache von (GEW-)Funktionären.
Nebenbei: Ihr Wort „Regelklasse“ suggeriert, dass diejenigen ohne Deutschkenntnisse eben in eine andere Klasse müssten. Aber wenn jemand sowas vorschlägt, wird er als „Reaktionär“ und „Feind der Migranten“ gescholten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und wie war da mit Linnemann, als er vorschlug, nur noch Kinder mit ausreichenden Deutsch-Kenntnissen in „normalen“ Klassen einzuschulen? Er wurde ja fast als eine Art von Nazi gescholten.
Haben Sie je gehört, dass Enkel der ursprünglichen Gastarbeiter in „Willkommensklassen“ kamen, nur weil sie kein Deutsch konnten?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Er wurde heftig gescholten mit den üblichen Vokabeln „populistisch, rechts“ usw. Sein Vorschlag dagegen war eigentlich eher pragmatisch, aber in alles wird heutzutage eine Ideologie hineingelegt. Und diejenigen Kultusminister, die Linnemann so heftig widersprochen haben, die haben es eben nicht geschafft, das Problem auf andere Art zu lösen, sie haben nur Postulate aufgestellt. Daher sollte man auf Rhetorik von Kultusministern nicht viel geben.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

In Klasse 1 sollen die Kinder die SCHRIFTsprache erwerben.

Das ist nicht wirklich möglich, wenn man die Sprache noch nicht mal spricht.

Man kann es allenfalls SIMULIEREN.

Damit ist der Dienstherr ja auch zufrieden.

Problem gelöst – Bildung im A…

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ein Beschulung und Integration funktioniert dann, wenn eine Minderheit der Schüler ohne Deutsche Sprachkenntnisse kommt und aufgrund der Mehrheit an deutschsprachigen Mitschülern ganz nebenher deutsch lernt und die deutsche Kultur kennenlernt.
Wenn aber die Mehrheit einer Klasse kein deutsch kann und sich evtl auch noch in einer andern Sprache verständigen kann, dann ist kann man das nicht mehr hinbekommen. Das ist dann so, als würde man ein paar Deutschlehrer nach Syrien schicken und diese sollen dort die Integration in die deutsche Gesellschaft hinbekommen.
Es ist gekommen wie bestellt. Das Land hat sich mit seiner Migrationspolitik dermaßen übernommen, aber noch möchte die Mehrheit nicht umsteuern.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Das zeigt jedenfalls, dass die Schule oder die Lehrer nicht primär ursächlich sein können. Kinder müssen schulreif sein, wenn sie in die Schule kommen, wer behauptet plötzlich das Gegenteil? Das Abschaffen des Sitzenbleibens hat eine Kehrseite, und die heißt: Etliche Kinder verweilen 3 Jahre in der 2-jährigen Schuleingangsphase. Sie bleiben aber natürlich nicht sitzen, deswegen heißen sie nicht „sitzenbleiber“, sondern „Verweilkinder“. Das geht analog auch bei JüL in Klassen 1-3.
„… dass mehr Menschen zu uns kommen, die eine stärkere Unterstützung benötigen…“
Auch das ist nicht gottgegeben, man wird darüber nachdenken müssen, was möglich ist und was nicht. Man sollte einem Schulsystem, das ohnehin schon seine Grenze erreicht hat, nicht immer noch mehr und noch mehr aufbürden, das ist wie mit einem ohnehin schon überladenen Boot. Wir wollen doch Fachkräfte aus dem Ausland holen. Sind es deren Kinder, die die Probleme breiten? Oder welche sonst?
Und wenn GEW-Funktionäre plötzlich „schockiert“ sind, dann sollten sie sich fragen, was sie denn vorher zur Kenntnis genommen hatten. Das Phänomen hat sich in 50 Jahren langsam und scheibchenweise entwickelt.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Framing? Soll das andere hier beeindrucken? Welches Bild soll denn die Sache besser treffen? Vielleicht ein Stall, der schon mit Schafen überfüllt ist? Ein Krankenhaus, wo die Betten der Patienten auch in den Fluren stehe? Ein Regionalzug zur Zeit der Rush hour?
Wir haben nun mal eine Bevölkerungszahl, die seit der Wende um über 4 Millionen gestiegen ist. Also sollte man mal Modellrechnungen machen, wie da weitergehen kann.

Realist
1 Jahr zuvor

Die Schulleiterin erklärte gegenüber dem Sender, sie sei „überrascht und schockiert“ gewesen, als sie erfahren habe, dass 40 Schüler – rund ein Drittel der Erstklässler – wohl die erste Klasse wiederholen müssen.“

Tja, da wird die arme Schulleiterin demnächst wohl zum „persönlichen Gespräch“ von der Schulaufsicht eingeladen. Einfach die Illusion eines „funktionierenden Bildungssystem“ zu zerstören wird den Ministerialbeamten und der Politik überhaupt nicht gefallen…

Maggi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Das ist doch das Kernproblem. Wenn zu viele SuS das Klassenziel nicht erreichen, dann müssen sich die Lehrer rechtfertigen. Als ob die Lehrer*innen haben beschlossen in der einen Klasse nicht zu unterrichten, in den anderen gibt es aber keine Probleme.

Es wäre wünschenswert, dass eine Wiederholung der Klassenstufe als nichts schlechtes angesehen wird. Kinder entwickeln sich doch unterschiedlich, aber sollen den selben Qualitätsstandard der jeweiligen Klassenstufe erreichen.

Man könnte ja selber merken, dass es hier ein Kohärenzproblem gibt.

Tiefling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Gerade bei solchen Kindern, bei denen in den ersten paar Schulwochen klar wird, dass sie nie gelernt haben still zu sitzen oder einen Stift zu halten, sollte es schnelle Möglichkeiten geben sie in eine geeignete Fördermaßnahme zu stecken. Das erste Schuljahr auf zwei Jahre verteilt oder das erste und zweite Schuljahr auf insgesamt drei Jahren verteilt (ähnlich wie bei der Diagnose-Förder-Klasse).
Da hätten die Kinder Zeit, die verpasste Förderung aus dem Kindergarten aufzuholen ohne gleich sitzen zu bleiben oder zu verweilen.

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tiefling

Gab es in NRW bis vor ungefähr 20 Jahren, nannte sich Schulkindergarten. War meist für zwei oder mehrere Schulen an eine Grundschule angebunden. Betreut wurden die Kinder dort von Sozialpädagogen, die ein ganzes Schuljahr Zeit hatten, die entsprechenden Kinder zur Schulreife zu führen. Motorik, Wahrnehmung, Konzentration, …
Wurde alles da geübt, so dass die Kinder deutlich besser (ein zweites Mal) ins erste Schuljahr starten konnten. Wurde dann offiziell der „jedem-Tierchen-sein Plesierchen-Dogmatik“ (nennt man in Politikerkreisen auch individuelle Förderung) geopfert. Inoffiziell war es natürlich schlichtweg eine Sparmaßnahme. Ist ja wesentlich kostengünstiger die Schulkindergärten aufzulösen und die förderbedürftigen Kinder den Grundschullehrern aufs Auge zu drücken, denn die sind ja verpflichtet individuell zu fördern und wuppen das alles nebenbei. Abgesehen von den zusätzlichen Belastungen der Lehrer wurde und werden auch davor die Augen verschlossen, dass gescheiterte Bildungskarrieren damit herbei geführt werden. Wer aus Schulunreife im 1. Schuljahr nicht Lesen und Schreiben lernt, hat es verdammt schwer, das irgendwann wieder aufzuholen und das 1. Schuljahr wiederholt werden darf auch nur in absoluten Ausnahmefällen. D. h. die Kinder verbleiben 3 Jahre in der Schuleingangsphase (auf Deutsch: sie wiederholen das 2. Schuljahr) und lernen immer noch nicht richtig Lesen und Schreiben, denn im 2. Schuljahr ist die Einführung der Buchstaben abgeschlossen. Was es für die weitere Schullaufbahn bedeutet, wenn man nicht oder nur rudimentär Lesen und Schreiben kann, ist hier sicher jedem bewusst.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Hatten wir in der Art auch mal.
Auch – besserer Start, reifere und zufriedenere Kinder, die Erfolge haben konnten und nicht ständig Misserfolge „einheimsten“.

Stärkte das Selbstbewusstsein und ich wage mal eine steife These – war auf lange Sicht kostengünstiger und deutlich effektiver, weil die Voraussetzungen, die nötig waren, geschafft werden konnten.

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Sehr treffende Darstellung des hausgemachten Problems! Haus = Ministerium… Das nächste steht uns bevor: Weil es jetzt zunehmend eng wird in den Grundschulen in NRW, wird man den vielen „bedürftigen“ Kindern kein drittes Jahr in der Schuleingangsphase ermöglichen können. Es gibt in den Klassen einfach keinen Platz für „Rückläufer:innen“. Wobei ich ganz bei Ihnen bin, Egvina: Dass das Wiederholen der ersten Klasse nur in Ausnahmefällen möglich ist, ist ein Desaster.
Irgendwann stößt individuelle Förderung an ihre Grenzen. Wir Grundschullehrer:innen können nicht alle Sparmaßnahmen des Landes kompensieren. Aber vom Ministerium wird immer noch individuelle Förderung als Allheilmittel versprochen. Das ist unlauter!
Die Abschaffung des Schulkindergartens war m.E. der Anfang vom Ende! Wie oft sagen wir: „Für dieses Kind fehlt einfach der Schulkindergartens…“

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Schlecht ist Wiederholen nicht – aber es bindet noch mehrnicht vorhandenes Lehrpersonal

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Schlecht ist eine Wiederholung nicht.

Aber gleichzeitig bei 40 Kindern ist der Grund seeehr bedenklich. Das ist doch der Punkt.

Und die Frage ist doch – sind in diesem ersten Schuljahr nun die notwendigen Grundlagen für einen erfolgreichen zweiten Start in die erste Klasse geschafft?

„Kinder entwickeln sich doch unterschiedlich, aber sollen den selben Qualitätsstandard der jeweiligen Klassenstufe erreichen.“

Da bin ich ganz bei Ihnen und gerade deswegen plädiere ich schon lange für eine altersunabhängige Einschulung – und nicht nur da…

Einige sind mit sechs Jahren deutlich überfordert (weil noch unreif), allein schon mit der Situation, andere wuppen das spielend und haben Erfolge beim Lernen, die ihr Selbstbewusstsein stärken.

Warum dürfen das nicht alle Kids erfahren?

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Viele Kinder werden inzwischen ja schon mit 5 Jahren eingeschult.
Die Kitas brauchen freie Plätze und beraten Eltern dementsprechend.
In meiner 1. Klasse mit 28 Kindern wären vor Jahren 40% als „nicht schulreif“ zurückgestellt worden.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ich frage mich ja eher, warum sie so „überrascht und schockiert“ ist. Es scheint ja gerade so, als ob sie seit Schuljahresbeginn nicht mit den Erstklasskollegen gesprochen hat. Oder warum erfährt sie erst jetzt, wie groß das Problem ist??

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Das wundert mich auch.

Frage der Formulierung im Artikel? Es ist nicht angegeben, wann sie das erfahren hat.

Pit2020
1 Jahr zuvor

„Nebenan“ https://www.news4teachers.de/2023/04/fachkraefte-mangel-in-kitas-spitzt-sich-zu-staedte-wollen-unqualifizierte-einstellen/ bin ich gestern schon in einem anderen Zusammenhang darauf eingegangen.

Vor Ort (damit meine ich nicht diese eine Grundschule in Ludwigshafen, dort kenne ich selbst weder die Situation noch die Lehrer, sondern in der BRD allgemein Erzieher in Kitas und Lehrer aller Schulformen) ist das doch schon seit vielen Jahren ein „offenes Geheimnis“!

Darum:
„Der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer sagt gegenüber dem SWR, er sei angesichts der Situation in Ludwigshafen schockiert. „Ich glaube, da kommt eine Welle auf uns zu von Schülerinnen und Schülern, die nicht so vorgebildet sind, wie wir das gewohnt sind und wir müssen uns darauf vorbereiten“, so Hammer. Dass so viele Kinder nicht schulfähig seien, sei dramatisch und neu.“

Schlicht und ergreifend schon wieder falsch, denn neu ist es nicht.

Hört doch endlich auf mit diesem erbärmlichen, „billigen“ und besch*ssenen „Wettkampf“ in Sachen Euphemismen und platten Lügen!!!

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Neu ist es auch in den weiterführenden Schulen nicht – auch dort gibt es sowohl Kinder, die zwar keinen Migrationshintergrund haben, aber in den Grundschulen nicht so weit kamen wie sie hätten kommen sollen (ohne Bewertung, es gibt viele Gründe dafür und die liegen als letztes an den Lehrkräften) als auch Kinder, die erst in dem Alter nach Deutschland kommen und dann zum ersten Mal in ihrem Leben eine Schule – zumindest wie sie bei uns ist – von innen sehen.
Natürlich gibt es auch andere, gut vorgebildete, motivierte, mit Bildung aufgewachsene, gut erzogene Kinder.
Und trotz allem: es sind nicht die Kinder, die das System zum Kollabieren bringen!
Es sind die jahrzehntelangen Versäumnisse, Anzeichen und Warnungen wahrzunehmen oder wahrnehmen zu wollen, vor allem die Weigerung der Verantwortlichen, aus den Warnugnen der Lehrkräfte sinnstiftende Schlüsse zu ziehen. Ja, auch wenn es Geld kostet.Noch mehr wird es kosten, die Versäumnisse und deren Folgen wieder einzufangen.
Wegreden hat sich halt politikergenerationenlang (aber leider nur vordergründig und kurzfristig) als noch billiger erwiesen…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Ja, die „Sache“ mit der „Vorbildung“ … ist auch so zu verstehen, dass es n o c h weniger gibt, als den stark rückläufigen „Standard“, an den wir uns schon so gewöhnt haben….

Die Frage ist doch immer – 1 als Standard oder 10?

Wenn 10 mal Standard war, so vor vielen Jahren… und wir uns schon an Standard 2 gewöhnt haben, …., ist Standard 1 doch eigentlich noch ok 😉

Zumindest okayer als, nun, zum Beispiel < 1. 😉

Als ich vor etwas über 20 Jahren in den Schuldienst eintrat, konnten die Kids bei Eintritt in die GS bzw. beim Übergang in die Sek I deutlich mehr als heute.

Texte und ABs sind heute (absichtlich oder realistisch überspitzt 😉 ) drei Klassenstufen höher, nun, schon schwieriger bis zu schwer.

Aber das wissen bestimmt viele, die in diesem Beruf arbeiten.

Und diese Entwicklung liegt bestimmt nicht an den Migrantenkindern…. Von denen einige, die noch nie eine Schule von innen gesehen hatten, mit Eifer und Ehrgeiz und dem Willen zu lernen bereits einige meiner damaligen Schülys beim Abschluss (mit 5 statt 9 Schuljahren!) alt aussehen ließen. Ohne Nachteilsausgleich.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Meine Antwort, spezieller Bezug auf den letzten Absatz:
Das kann ich bestätigen … anekdotische Evidenz und so … 😉

Ganz im Ernst:
Da habe ich mit ziemlich „frisch angekommenen“ Migrantenkindern (verschiedene Ursprungsländer, Religionen, … ) schon erlebt, dass es auch da die gesamte Bandbreite gibt, aber eben auch diejenigen, die alle Lernkanäle weit offen haben und lernen wollen!
Bei denen ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass sie die Kinder oder auch Enkelkinder von Menschen hinsichtlich Lernerfolgen „alt“ aussehen lassen, obwohl diese Eltern oder Großeltern schon immer hier in Schland 😉 lebten, weil sie hier geboren wurden.
Für diese lernwilligen Kids ist allerdings auch klar, dass die Schule der Ort ist, wo man die Möglichkeit zum Lernen hat und aus diesem Grund kommen sie auch dorthin und freuen sich sogar darauf. Und sie wissen, dass Lernen eine aktive Tätigkeit ist!
Ebenso reagieren sie auch enttäuscht, wenn sie Fehler angezeigt bekommen.
Das ist ihnen nicht sch***egal, sie reagieren nicht nur teilnahmslos, hocken da und „glubschen“ bis zur „Extra-Einladung“ doch mal den Stift ins Händchen zu nehmen, damit selbst (!) verbessert werden kann – sie haben den Stift schon in der Hand und verbessern selbst! (Es war einmal … Nein, früher war nicht „aaaaalles beeeeeesser“ – nein, bitte die Schnappatmung SOFORT einstellen – aber früher war manches selbstverständlich und kostete nicht täglich mehrfach Zeit für den immer gleichen Hinweis auf die immer gleiche stumpfe Verhaltensweise (vgl. oben: Stift in die Hand nehmen, dann schreibt es sich besser.) Auch hier: KEIN Lernzuwachs … weil nicht gewollt? … weil: Passiert doch eh nix, wenn ich nix mache … grins …
Dann sind diese dem Lernen positiv eingestellten Kids im nächsten Durchgang bei den Übungen äußerst konzentriert und freuen sich wie Bolle, wenn der Fehler dann seltener oder vielleicht gar nicht mehr auftaucht. Sie begreifen den Hinweis auf Fehler nicht als Angriff auf ihre Person sondern als das was es ist: Einen Hinweis auf einen Fehler (und sie können das zuverlässig unterscheiden). Sie sind nicht abgestumpft, sondern begreifen das als Chance und können Erfolge mit ihren eigenen Verhaltens- und Handlungsmustern in Verbindung bringen.
Und offensichtlich haben sie neben einer großen Portion intrinsischer Motivation – trotz oder wegen??? – der Fluchterfahrungen einen gewissen Vorsprung an … nennen wir es „Zielstrebigkeit“? Sie wollen selber etwas erreichen, anstatt ewig nur „bedient und gefüttert“ zu werden, wobei auch das schon für einige der „anders eingestellten“ SuS störend ist, weil es beim Chillen stört.

Allerdings gibt es auch bei den Migrantenkindern nach einiger Zeit ein bemerkenswertes Phänomen: Einige machen unbeirrt stark weiter, weil sie es mögen erfolgreich zu sein – andere lassen stark nach, weil sie eben auch „cool“ (wie auch immer sich das bei den einzelnen Kids definiert) sein wollen und chillen eben wichtig ist fürs Coolsein …
Sie gucken sich eben ab, was ihnen gefällt, und das ist ja irgendwie auch „Lernen“, nur eben die mühelose Form.
Mit wirklich negativen Auswirkungen ist zeitnah nicht zu rechnen, dass haben sie schnell raus (vgl. oben)
Und ehrlicherweise ist es auch vor Jahrzehnten kaum einem Kind oder Jugendlichen ohne gelegentliche „Unterstützung“ seitens der Eltern gelungen, sich eine positive oder negative Folge für „sein eigenes Leben in 10, 20 oder 30 Jahren“ vorstellen zu können – wie denn auch, dafür sind ja heutige 😉 Erwachsenengehirne (Warum fallen mir da – auch – Politiker ein?) i.d.R. nicht immer fähig … Früüüüüüher: Ja, tatsächlich waren da mehr Erziehungsberechtigte aktiv hinterher, weil sie dieses Recht als das gesehen haben, was es in allererster Linie ist: Eine verdammte Pflicht!!!
Und auch „damals“ gab es: Alleinerziehende Elternteile (egal ob durch Scheidung oder Tod eines Elternteils); Armut einerseits wie schon eine gewisse Wohlstandsverwahrlosung andererseits; Krankheiten eines Familienmitgliedes, die aber Auswirkungen auf die gesamte Familie haben; 2 berufstätige Elternteile (auch Vollzeit, ja), weil man eben den materiellen Standard verbessern wollte – aber auch damals schon, weil es schlicht und ergreifend nötig war um den ganzen Monat über die Runden zu kommen; und und und …

Aber den Erziehern und Lehrern an allen Schulformen dürfte das schon seit langer Zeit wohlbekannt sein.

Beim Rest der Gesellschaft (= hat wenig bis nichts/nicht mehr mit Kita und Schule zu tun) kommt es quäääääälend laaaaaaaaaaaaaaaaangsam an:
„Dröpje voor Dröpje“ …
(Wobei sich Sprach-Puristiker darüber ein bißchen ereifern können: Das Wort „Dröpje“ gibt es im holländischen überhaupt nicht. Ein Tröpfchen würde holländisch nämlich Druppeltje heißen.)

Und wer sich vom mehrfach genannten Wort „früher“ massiv getriggert fühlt und darum nicht zum Überlegen kommt, stattdessen lieber „reagiert“ … nur zu. 😉

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ich erkläre mal schnell für alle: Kollabieren bedeutet in sich zusammenfallen. Also das Gegenteil einer Explosion und die bemerkt man ja gut, egal wie ahnungslos weit weg man davon steht. Vom Kollabieren (nicht vermischen mit Kollaborieren, auch wenn das so verflixt ähnlich scheint) merkt man außen herum lange nichts, bis etwas Grundlegendes bzw. Stützendes soweit wegbröselt, bis das Nächste und Übernächste usw. nun ebenfalls instabil mitkippt. Na, haben jetzt alle verstanden, was also nun kommt? Kipppunkt, Freunde, Kipppunkt … sicher schon mal gehört.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Die Kinder sind das Fundament unseres Wohlstandes. Aus Ihnen sollen Ingenieure, Physiker, Programmierer, Gründer und Erfinder werden. Eben Menschen, die der Gesellschaft Geld einbringen. Doch die Leistungsträger brechen weg, die Zahl der Problemfälle nimmt zu. Gleichzeitig bauen wir fleißig den Sozialstaat aus und gehen immer größere Verpflichtungen ein. Das ist eine Balance, die auf Dauer nicht gut gehen kann. Wer wird in 30 Jahren unseren Staat tragen?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Nee, Kinder sind bis zum Eintritt als Jugendliche oder junge Erwachsene ins Erwerbsleben ein unproduktiver Teil der Bevölkerung. Das haben sie gemein mit den Empfängern von Renten- oder Pensionszahlungen, sie liegen dem erwerbstätigen Teil der Bevölkerung auf der Tasche und verursachen so eine hohe Abgabenlast.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das setzt voraus, dass die Kinder in ihrem Erwerbsleben mehr erwirtschaften als sie inkl. Rente und Ausbildung kosten. Das darf man bei mittlerweile sehr vielen Kindern bezweifeln, bei den 40 Kindern aus dem Artikel sowieso.

Tigrib
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Genau das treibt mich täglich auch um. Ich hab das Gefühl, ca. die Hälfte meiner Kids geht es gar nicht ums Lernen. Sich wirklich für eine Sache anzustrengen, ist ihnen zu viel, aus welchen Gründen auch immer.
Schule ist für sie wie ein Jugendtreff.
Wo das nur hinführen soll?

Alicia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tigrib

Absolut zutreffend. Und die Eltern beschönigen oder dulden das. Im Zweifel liegt die Bringschuld bei der Schule.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Niemand.

Denn immer und ewig Wachstum und Wohlstand auf der einen Seite führt zu Erdrückung und Armut auf der anderen.

Allerdings sehe ich im Fachkräftemangel tatsächlich eine Chance auf Rückbesinnung. Was ist wiklich wichtig? Wachstum und Wohlstand?

Oder auch Wohlbefinden?

Die furchtbar illoyalen (nicht meine Worte) zukünftigen Arbeitskräfte der Generation Z, die nicht dauerhaft bei einem Arbeitgeber bleiben wollen, die eine 4-Tage-Woche und Teilzeit (kreisch!) fordern, machen es mMn richtig. 😉

Selten sind Arbeitgeber wirklich loyal – auch wenn sie keine Arbeitskräfte entlassen, sondern für den Arbeitsmarkt „freistellen“ – was für ein Hohn und Schlag ins Gesicht!

Oder nach legalen Wegen suchen, die Firma zu „entschlacken“ und „betriebsbedingt“ (weil vermutlich jemand den Hals noch voller bekommen möchte oder verantwortungslos gewirtschaftet hat und ungestraft Familien ruinieren darf …) mit Abfindung oder ohne – je nach Gewerkschaft, Betriebsrat und Anwalt – zu entlassen. Wohl wissend, dass ab einem bestimmten Alter trotz viel Erfahrung zappe ist.

Unser AG – Dienstdame in SH – ist da ja anders. Da werden wir ausgebeutet, mit Mehrarbeit erfreut, die Teilzeit soll massivst eingeschränkt werden, dafür sicherer Posten bis kurz vor 80 (das kommt bestimmt, wenn die Generation Z nicht auf diese super Angebote unserer KuMis anspringt 😉 ), ach, und von der Wertschätzung, der fehlenden, haben die bestimmt auch schon gehört. Da muss sich was ändern, liebe KuMis, aber ganz anders, als ihr denkt.

Die Wirtschaft muss sich ändern.

Möglicherweise haben Eltern dann auch die Gelegenheit, von einem Einkommen zu leben und die Kinder selbst zu erziehen – nicht alle sind erpicht darauf, ihre Kids in die völlig überlastete Fremdbetreuung zu geben.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Also müssen Mischgetränke, die aus Cola und Bier zusammengemixt sind, verboten werden. Dann kann auch nix und niemand mehr „colabieren“.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Hm, ist das Gegenteil einer Explosion nicht die Implosion?

Explosion – wumm nach außen.

Implosion – Zerfall nach innen.

Und das passt gut, denn der Zerfall unseres Schulsystems kommt von innen.

Leider (?) ist da nichts …. nee, leider geht es nicht schnell genug.

Laura
1 Jahr zuvor

Hier zeigt sich deutlich, dass der „böse Finger“ nicht immer alleine auf die Schulen zeigen soll, was in den Medien aber leider der Fall ist. In den Kitas findet überwiegend überhaupt keine Vorschule mehr statt. Das sei so nicht mehr gewollt, das Programm soll angeblich in allen Jahren eingebunden sein. So die Theorie. Aber schaut man sich die Situation vor Ort an, hat das Personal keine Zeit dafür. Und schaut man sich mal das Leitbild/das Kita Konzept an, ist wohl die Hauptaufgabe die Kinder zu beobachten und individuell in den Interessen zu fördern. In der Praxis beschränkt sich die Sache allerdings leider hauptsächlich auf Punkt 1: beobachten. Wenn man mit den Erzieher/innen spricht, heißt es sogar überwiegend: „Wir dürfen den Kindern nichts vorschlagen, wenn das Kind nicht selbst Interesse zeigt.“ Was übertrieben heißt: „Wenn das Kind nur in der Bauecke spielen möchte, ist das so. Und bis zur Schule hat das Kind den Umgang mit Schere und Stift noch nicht gelernt.“
Dem Personal werden schlicht und ergreifend durch Vorgaben die Hände gebunden. Das Kind ist auf sich alleine gestellt, teilweise überfordert mit genau dieser Situation und flüchtet sich in nur Bekanntes oder zeigt auch mal seine Überforderung in Form von „auffälligem Verhalten“.
Aber woher soll ein Kind auch wissen, wie toll es sein kann etwas zu basteln, wenn es das noch nie gemacht hat oder darin noch nie zielführend unterstützt worden ist?

Und die Folgen zeigen sich zunehmend in der ersten Klasse!
Die in den Jahren zuvor gelernte (abwehrende) Haltung der Erstklässler in Form von „Nein ich muss das nicht machen, wenn ich das nicht möchte.“, erschwert den Alltag einer Lehrperson mehr und mehr enorm.

Erzieherin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Laura

Richtig!!!! Und falls diese Schüler dann tatsächlich mal eine Ausbildung anfangen sollten,fragen sie ihren Ausbilder dann,wenn er ihnen eine Aufgabe gibt: “ warum ich? Keine Lust!“
Das hilft bestimmt bei dem Fachkräftemangel.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erzieherin

Da schlägt dann endlich mal die Realität (für beide Seiten 😉 ) zu.

Aber leider für den Schüler zu spät. Der hat sich nämlich an „keine Anforderungen“ und „alles nach dem Lustprinzip“ gewöhnt.

Können wir als Lehrkräfte ihnen wirklich Vorwürfe machen?

Ich meine nein.

Sie wiederholen (SH) in der Regel keine Klassenstufe, auch wenn das bereits wohlwollend erteilte Zeugnis sechs Fünfen hat. Sie steigen auf. In die nächste Klassenstufe.

Von sieben nach acht – wird evtl. „unter Vorbehalt versetzt“. Erster Dämpfer, oftmals schon zu spät. Kurze Anstrengung in 8.1 – jubel, zig Fünfen weg. Rückfall ins Nichtstun.

Großer Aufschrei, wenn es in den Übergangskonferenzen zum Beschluss: ESA-Laufbahn kommt.

Klasse 9 – wie gehabt, Versetzung auf Probe.

Dann endlich Rückschritt in 8.2. Wissenslücken offenbaren sich zumindest uns immer mehr .. Lernbereitschaft bleibt auf unterem Level.

Sie werden zu spät mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert. Auch das ist nicht neu.

Alles wurde hier von euch, uns schon so oft geäußert, dass es Pflichtlektüre für unsere KuMis sein sollte.

Und dass das alles nicht neu ist, aber dafür Flächendeck, ist (der eigentliche) Skandal!

Melissentee
1 Jahr zuvor
Antwortet  Laura

Ich pflichte Laura bei. Wir verschieben die Probleme vom Elternhaus in die Kita, in die Grundschule und so weiter.

Wir haben mit Sorge beobachtet, wie die Kitas im Umfeld alle das offene System eingeführt haben, in denen die Kinder (wenn es schlecht läuft) bis zur Grundschule weder Stift noch Schere in der Hand hatten, nie bei einem großen Puzzle über eine längere Zeit hinweg sich konzentrieren mussten. Wenn die Kita unterbesetzt ist, schafft sie es nicht, jedes Kind individuell zu motivieren, das zu tun.

Und hinzu kommen Eltern (bitte diese Komponente nicht vergessen), die a) nicht wispere wichtig diese Vorkenntnisse sind, b) denen es egal ist oder c) immer noch am Mär der individuellen Entwicklungen und Interesse festhalten. da wird auf dem Altar der individuellen Entwicklung die innerfamiliäre Förderung geopfert. Das, wie hier so oft gesagt wird, früher nebenbei und ohne Kita in den Familien lief.

Und wenn wir an dem Irrglauben festhalten, dass wir unser Bildungssystem besser machen, wenn wir keine Mindestanforderungen formulieren, dann kriegen wir auch den Lehrkräftemangel nicht in den Griff. Lehrkräfte arbeiten mit schulreifen Kindern und Erzieher*innen mit nichtschulreifen Kinder unter x Jahren und für die anderen brauchen wir professionelle Kräfte, die Deutsch vermitteln und soziale Kompetenzen vermitteln.

Erzieherin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Melissentee

Leider fängt das auch schon in der Krippe/im Kindergarten an,das sehr viele Kinder nicht „Kitareif“ sind.Das völlig stressige System ( Massenaufbewahrung/ offene Gruppen/ ständig wechselne Bezugspersonen/das Bedürfnis eigentlich bei seinen Eltern sein zu wollen) überfordert die meisten Kinder. Viele werden einfach viel zu früh und viel zu lange in die Fremdbetreuung gegeben. Existenznot der Eltern ist jedoch seltenst der Grund dafür. Man sieht ja wozu das führt.Wenn Kinder so früh schon so viel Stress ausgesetzt sind :Entweder sie resignieren einfach oder werden früher oder später auffällig.

Blau
1 Jahr zuvor
Antwortet  Laura

Kann ich leider so bestätigen. Mein erstes Kind wollte nicht schneiden, also schnitt es nie in der städtischen Kita. Dafür gab es ein umfangreiches Vorschulprogramm, zB wurden Kaulquappen bis zum Frosch im Aquarium beobachtet, Raupen zu Schmetterlingen, Ausflüge, sogar 2 Nächte ab 4 Jahre in einem Camp.

Meine anderen beiden Kinder gingen in eine nicht-städtische Kita und auch dort gibt es ein teiloffenes Konzept, d.h. jeder macht, was er will. Das Vorschuljahr findet statt in der Art, dass es 1x/Woche eine Lerntheke gibt, wo die Kinder Arbeitsblätter bearbeiten und in eine Mappe selbst einheften. Dazu 1 bis maximal 2 Ausflüge/Vorschuljahr zB ins Museum.

Aber besser als gar keine Kita ist das definitiv. Sie lernen trotzdem Deutsch, Verhalten in Gruppen, von Eltern getrennt zu sein…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blau

Tja, ganz böse gesprochen – wir dürfen Kinder nicht zwingen!

Auch wenn es nötig ist, dass sie etwas lernen, machen oder lassen.

Eltern- aber auch Kinderdrohungen mit Anwälten sind inzwischen fast normal.

GS-Kids kommen damit schon um die Ecke. …

Individualität – vollkommen falsch verstanden – wird dann gerne angeführt.

Differenzierung auch. Wird gern genommen.

Ich stelle auch ganz leise, damit mich hier niemand verklagt, Bockigkeit als Grund für nicht machen wollen, als Alternative in den leisen, anonymen Raum.

Mindeststandard festsetzen – abprüfen – dann Level zwei. Sonst zurück an Anfang – zumindest in diesem Bereich.

Das kennen die Kids und die Eltern – vielleicht würden sie es sogar gutheißen oder/und verstehen.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg

Da (= Bezug auf den Kommentar, nicht auf die geschilderten Verhaltens- und „Lern“-lach!!!-strategie!) sehe ich … „grün“ 😉
(vgl.meine Antwort oben).

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Laura

Das komplett offene System haben die örtlichen KiTa vor 15 Jahren wieder abgeschafft und mischen eigentlich offene Phasen, Gruppenzeit und Angebote.

Die Kinder, die im letzten Sommer eingeschult wurden, waren aber wegen Corona weniger oder gar nicht in der KiTa, einige Eltern haben die Kinder zu Hause behalten.
Gemischte Gruppen und Angebote konnte es nicht geben, vorschulische Förderung entsprechend auch in weit geringerem Maße, entsprechend geringer sind die Vorkenntnisse etlicher Kinder.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Nichts ist mehr möglich,
Coroooona.

An der nächsten Ausrede wird noch gearbeitet.

Konfutse
1 Jahr zuvor

Wann fängt man denn endlich an, der Basis ein Ohr zu schenken und dem, was da unten erzählt wird, zu glauben? Das Problem ist recht alt. Dumm nur, wenn vor lauter Nivellierung und Erleichterung der Anforderungen und Abschaffung des Leistungsgedankens trotzdem so viele Kinder bereits in der Primarstufe scheitern und so viele junge Menschen – mehr denn je – die Schule ohne Abschluss verlassen…
Lieber die Lehrer als ewige teilzeitarbeitende oder ermäßigungsstundenhaschende Bananenrepublikaner mit allerlei Privilegien hinstellen und den Menschen damit vermitteln, dass wir diejenigen sind, die an allem Schuld haben. Hach, das Leben und Arbeiten im Elfenbeinturm kann so einfach sein…

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Wer den Sumpf trocken legen will, darf nicht auf die Frösche hören!

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Würde mich nicht wunder, wenn vom Kultusministerium die Order kommt, mindestens 20 der Kinder doch zu versetzen; im Umfeld hier gibt es Schulen, in denen die SuS nicht sitzen bleiben können, auch wenn sie in jedem Fach eine 5 oder 6 haben…

Die Probleme sind doch seit Ewigkeiten bekannt.

Über jedes Kind in der Kita gibt es bei uns eine gigantische Akte in einem Ordner, die gnadenlos unterbesetzen Erziehrinnen müssen quasi den ganzen Tag mehrere Kinder der völlig überbesetzten Gruppe beobachten und sich Dinge notieren – statt sich mit den Kindern beschäftigen zu können. Wir müssen nach jedem Gespräch (und da gab es jetzt nichts dramatisches) ein Gesprächsprotokoll unterschreiben – es ist die Kita, da soll unser Kind mit anderen Kindern spielen und im Bestfall noch ein bisschen was lernen. Ein bisschen. Aber auch da darf man nicht vergessen – einige Dinge MUSS man als Elternteil auch einfach zu Hause machen, gerade, wenn das eigenen Kind kein Interesse daran hat (bei meinem Sohn definitiv malen / Stift halten und auch Fahrrad fahren). Das ist dann anstrengend, dann wird gemeckert und gefragt, ob man nicht lieber lesen oder bauen möchte (natürlich möchte auch ich lieber mit meinem Sohn lesen oder bauen, mache ich auch lieber als malen, aber das muss nun mal geübt werden!)…der ist nicht blöd, der sitzt das in der Kita einfach aus…

Zurück zum Artikel: Wenn man an weiterführenden Schulen „ehrlicher“ wäre, würden viel mehr Kinder sitzen bleiben oder die Schulform wechseln. Der Zug ist aber abgefahren. Wenn man schon die Versetzung und die Schulform immer weniger an Leistung knüpft, brauchen wir Lehrer aber DRINGEND viel bessere Möglichkeiten zur individuellen Förderung (Alltagshelfer auch an weiterführenden Schulen, Sozialpädagogen – die Zusammenarbeit empfinde ich als äußerst fruchtbar und vor allem kleinere Klassen).

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Die Schulform wechseln? Wohin denn? In BW machen beispielsweise immer mehr Haupt- und Werkrealschulen dicht oder werden zur Gemeinschaftsschule. Die Grünen (und damals noch die mitregierende SPD) pochen doch auf eine Einheitsschule, wo „alle gemeinsam lernen“, weil das so toll ist.

Ich als Elternteil würde mich freuen, wenn es wieder klare Trennungen zwischen den Schulformen gäbe. Ich frage mich sowieso, wie ihr Lehrkräfte das macht, verschiedene Niveaus in ein und derselben Klasse zu bedienen und alle 28 Schüler gleichmäßig nach ihren Bedürfnissen zu „fördern“. Ich trau euch ja viel zu, aber meines Erachtens stecken dahinter Spaßmaßnahmen und bildungspolitische Denkfehler.

Palim
1 Jahr zuvor

Gemeint sind hoffentlich „Sparmaßnahmen“,
das „Bedienen“ unterschiedlicher Niveaus nennt sich Differenzeirung und gehört zum Handwerkszeug,
die Annahme, dass alle gleichzeitig zur gleichen Zeit das Gleiche lernen ist reine Phantasie.
Mir ist schleierhaft, wie man auf solch homogene Gruppen kommen möchte, in der Grundschule schon gar nicht. Es war schon vor 20 Jahren bekannt, dass die Entwicklung der Kinder zu Beginn der Schulzeit 3 Jahre Unterschied aufzeigen, mit Einführung der Inklusion und Beschulung von Kindern mit geistiger Entwicklung ist die Spanne noch viel größer geworden, die Hilfe aber nicht mehr.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„das „Bedienen“ unterschiedlicher Niveaus nennt sich Differenzeirung und gehört zum Handwerkszeug“

… und diese Behauptung gehört zur Toolbox aller professionellen Krisenleugner, Beschwichtiger und Relativierer.

Die vielbemühte Binnendifferenzierung klappt innerhalb einer gewissen Bandbreite und die haben wir – wie Sie ja selbst konstatieren – schon sehr lange sehr deutlich verlassen.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor

Ich schrieb ja, das mit dem Schulformwechsel ist keine Option mehr der Zug ist abgefahren…

Die einzige Möglichkeit, jetzt halbwegs die immer heterogener werdenden Lerngruppen halbwegs sinnvoll zu unterstützen, wären eben kleinere Lerngruppen oder Teamteaching. Beides scheitert an fehlendem Personal…

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Bin absolut Ihrer Meinung!

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Bitte um Wiedereinführung des Vorschulkindergartens in NRW, das würde uns ganz viele Dramen ersparen.

In NRW dürfen auch keine Kinder am Ende des erstens Schuljahres zurückgestellt werden, denn in der Vergangenheit haben Schulen sich auf diese Weise die erstens Klassen vollgepackt…..so sieht das nämlich aus. Es dürfen natürlich auch keine Plätze für Rückläufer freigehalten werden…..und wenn es ganz schlecht läuft, startet man dann eben mit 33 Kindern in der Klasse.

Last edited 1 Jahr zuvor by Fräulein Rottenmeier
dickebank
1 Jahr zuvor

Vorschulkinderkarten – das heißt heute Bachelorstudium …

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

In NDS hieß es Vorschule (abgeschafft vor 20 Jahren), eine Förderung von schulpflichtigen, noch nicht schulreifen Kindern nennt sich Schulkindergarten (noch nicht flächendeckend abgeschafft).

Beide Aufgaben sind anspruchsvoll für die Lehrpersonal (kann auch eine Soz.Päd sein), da man Kindern, die noch nicht so weit sind, in einem Schulsetting die Schulreife vermitteln soll.
Beobachtungen, Dokumentationen und Elternarbeit, wie MB sie oben beschreibt, gehören dazu.

So!?
1 Jahr zuvor

Bin auch sehr dafür, nach der Erfahrung als Klassenleitung eines 1. Schuljahres! Viele Eltern haben es schlichtweg „versäumt“, nach der Schuleingangsuntersuchung die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, damit ihr Kind in der 1. Klasse angemessen mitarbeiten kann. So hätten sie dann nach der Kita noch ein Jahr Zeit, sich darum zu kümmern, mit der Unterstützung der Sozialpädagogischen Fachkraft, dem Jugendamt etc. sich selbst und ihr Kind auf die schulischen Mindestanforderungen für eine erfolgreiche Mitarbeit vorzubereiten. Und der Begriff der „Schulreife“ muss wieder Einzug ins Bewusstsein der Eltern und der verantwortlichen Bildungs-Politiker:innen finden!

Last edited 1 Jahr zuvor by So!?
Michael
1 Jahr zuvor

Ich begann mit der ersten Klasse mit etwa 60 weiteren Mitschülern. 1967. Nach ein paar Wochen wurden die Lernverweigerer aussortiert und landeten in der „Dummschule“ mit Unterricht am Nachmittag. Wir waren dann noch 49(!) Schüler in der Klasse (in allen anderen ersten Klassen war das genauso!).

Nach Beginn der zweiten Klasse kam im Herbst ein Zirkus zum Winterquartier und die Kinder sollten in die reguläre Schule gehen. Also wurden die Klassen neu eingeteilt und so hatten wir eine zweite Klasse mehr und waren nur noch etwa 40 Schüler.

Für die 3. Klasse gabe es einen Schulwechsel, eine neue Schule war fertig geworden. Da waren wir dann nur noch 35. Das zog sich durch zwei weiter Schulwechsel bis zur 10. Klasse Realschule 1977. Immer etwa 35 Schüler.

Und kaum zu glauben, aus allen wurde was. Einige haben danach sogar Abi oder Fachabi gemacht und erfolgreich studiert. Alle haben eine ordentliche Ausbildung (ich bin Chemielaborant und Chemiemeister IHK, eine kaufmännische Weiterbildung zum Betriebswirt IHK musste ich aus gesundheitlichen Gründen nach 1,5 Jahren abbrechen).

Ich selbst war im Kindergarten in einer Gruppe mit 30 Kindern von fünf und sechs Jahren (ich selbst war etwas frühreif und durfte mit 4,5 Jahren zu den „Großen“ – was war ich stolz darauf!). Wir alles sehnten uns danach, endlich in die „große Schule“ zu dürfen, keine „Kinderschul“-Kinder mehr zu sein. Jeder Klassenwechsel war ein Ereignis (es gab den Spruch der Zweitklässler: „Erstklässler Bobbelsche, trinkt noch ä Schobbelche“ – Erstklässlerkind bekommt noch das Fläschchen; das wollten wir natürlich nicht sein).

Das waren damals andere Zeiten, aber Lernverweigerer gab es eben damals auch schon. Die wurden aber gnadenlos aussortiert.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Michael

60 in einer Klasse sind aber ein Extremfall. Ich habe nie Klassenzimmer gesehen, die 60 Sitzplätze zugelassen hätten. Das lag an den relativ großen und sperrigen Tischen, nicht an den Stühlen.
Wie haben denn die Eltern auf diese Verhältnisse reagiert? Das klingt ja nicht nach 1967, sondern eher nach 1946, als eben Mangel an allem herrschte. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es Kindern erging, die 1945 zur Einschulung anstanden, damals noch in Frühjahr (meist direkt nach den Osterferien).

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Eigentlich müsste ein Sachbearbeiter vom Ordnungsamt an diese Schule abgeordnet werden und täglich Mahnbescheide zu finanziellen Kürzungen schriftlich raushauen. Ein Tag Abwesenheit ohne Krankmeldung = ein Tag ohne Kindergeld.
Ich bin es jedenfalls leid, dass erzieherisches Desinteresse und Missachtung zentraler kultureller Normen des zahlenden Gastlandes als interkulturelles Missverständnis verharmlost werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by Ragnar Danneskjoeld
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Es bleibt zuviel konsequenzlos!

Palim
1 Jahr zuvor

Dann hören Sie doch selbst auf, es als interkulturelles Problem darzustellen, zumal auch etliche Familien ohne Migrationshintergrund hinzugehören, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Kinder angemessen zu betreuen und erziehen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Das klingt so, als gäbe es Ihrer Meinung nach gar keine interkulturellen Probleme. Oder ist das ein Tabuthema?

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Es ist ein interkulturelles Problem, das sagt die Schulleiterin in dem TV-Beitrag selbst. Unabhängig davon schreibe ich von zwei unterschiedlichen Ursachen, die Sie logisch verknüpft haben. Nicht ich.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor

Und wo und mit welchem Lehrern sollen vierzig (!) Schüler, das sind zwei Schulklassen, zusätzlich unterrichtet werden?

Wird es einen Container Block geben mit vier zusätzlichen Klassenräumen?

Wird es zusätzliche, qualifizierte Lehrer geben? Woher werden die kommen?

Hier tun sich Abgründe auf, die nicht mehr auf die Schnelle überwunden werden können.
Und das ist erst der erste Fall, der öffentlich wurde. Was noch kommt, das wissen wir wieder einmal nicht.
Oder doch?

Georg
1 Jahr zuvor

Mich würde es auch nicht wundern, wenn etliche der Eltern dieser Kinder in Deutschland aufgewachsen sind, was die Sache noch viel erschreckender macht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das sind dann bestimmt viele der Desinteressierten, die sich bereits daran gewöhnt haben, dass Kinder outgesourced erzogen werden…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ehrlich? Das ist mir latte!

Container – warum nicht?
Hilfskräfte – warum nicht? Da sind bestimmt viele zumindest interessierter als die genannten desinteressierten Eltern (wie war das bei vielen Corona-Posts? „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich k…en möchte“? 😉 )

Ich würde als neue Schuladresse die Adresse der/des KuMis angeben. Bürgermeister, Schwimmbad, Sporthalle… Wenn die Kids eh nicht kommen, ist das doch völlig latte, wohin sie nicht kommen… Ich reg mich auf – tut mir leid.

Oder – die Kids dürfen so lange zu Hause bleiben und für eine Aufnahmeprüfung üben!

Mir ist klar, das das unmöglich ist.

Aber es müssen auch endlich mal diejenigen Konsequent spüren, die sich zum Beispiel durch Desinteresse am eigenen Kind hervortun.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wenn dafür 2 Lehrkräfte einer Schule aus bestem Einzugsgebiet abgezogen werden, damit dort die Hilfskräfte die Betreuung übernehmen, würden sie das dann gut finden?

Wenn gerade die Schulen im Brennpunkt unterversorgt sind und mit Hilfskräften die Klassen auffangen sollen, wird sich nie etwas ändern.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor

Sehr tragisch für diejenigen Schüler, welche in diesen Moloch mit hereingezogen werden und darin untergehen; sie hätten besseres verdient.

Die ersten sechs Lebensjahr vor der Schule sind lebenswichtig und wichtig für das Leben.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Und WARUM gehen die Eltern dieser Kinder nicht endlich mit uns gemeinsam auf die Barrikaden?

Unser aller Hinausschreien der Wahrheit und Realität verpufft sang- und klanglos auch bei denen….

Georg
1 Jahr zuvor

Ich spekulieren mal: Nach spätestens zwei Wochen wussten die Lehrer schon, dass es für mindestens die Hälfte des Jahrgangs nicht gut laufen wird, was sich bei jeder Stufenkonferenz bestätigte. Bei einem Drittel des Jahrgangs ist wohl alles verloren.

Möchte ich wissen, wie die 80 Schüler mit Schulreife so drauf sind? Diese Gruppe hat ja selbst noch die gewaltige Streuung von Hochbegabt bis Inklusion, Muttersprachler in Deutsch bis große Lücken, bildungsnahe bis bildungsfern usw..

Ich persönlich bin für verbindlichen Kindergarten mindestens im letzten Jahr und keine Schulreife ohne Deutschkenntnisse auf einem muttersprachlichen Niveau, die körperliche und soziale Reife kommt als Kriterium noch oben drauf.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Elternschule! Statt Vorschule für die Kinder. Wenn die Eltern merken, dass sie was können und ihnen das was bringt (bringen würde) wirkt das Wunder.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da bin ich ganz bei Ihnen!

Die Zeiten der Mehrgenerationen sind vorbei. Lange schon.

Verpflichtend schon während der Schwangerschaft – nicht böse und mit Daumenschrauben – sondern präventiv als tatsächliche Hilfe und sinnvolle Anleitung.

Begleitend weiter. Was braucht mein Kind? Was kann ich tun? Wo und wie schaffe ich mit Freiraum? Analoge Netzwerke finden…

Und ich meine hier nicht, von einem Babyturnen zum Schwimmkurs und dann zum Babysachennähkurs zu hetzen.

In erster Linie geht es vielleicht auch schon darum, den werdenden Eltern klar zu machen, wie wichtig sie für ihr Kind sind.

Ich glaube, wenn das in Angriff genommen wird, werden Jugendämter weniger oder erfreulicheres zu tun bekommen.

Kinder- und Jugendpsychologen können endlich auch wieder „nicht so schlimme Fälle“ behandeln, weil sie weniger nachgefragt werden müssen.

Ein Traum – Eltern lernen, Eltern zu sein.

Vielleicht sollte es nicht immer nur heißen, Lehrer sein müsse eine Berufung sein … 😉

Eltern sein – auch 😉

Ich hatte an der Uni das Seminar „Übergang zur Elternschaft“ – vor über 20 Jahren!

asablau
1 Jahr zuvor

Das eine Problem sind Kinder, die kein Deutsch sprechen, kommen in die Schule und lernen die Sprache vielleicht ansatzweise. Die Eltern dieser Kinder aber meistens nicht. Wenn es gut läuft, besuchen diese Kinder die Ganztagsschule und haben dann hoffentlich viel Kontakt mit deutschsprechenden Kindern und lernen noch dazu. Bei einer Schule mit fast 100% Schülern mit Migrationshintergrund ist natürlich unmöglich. Eine Lehrerin allein in einer Klasse mit über 20 Kindern KANN hier gar nichts ausrichten. Diese Kinder müssen viel sprechen, um die Sprache zu lernen. DAS FUNKTIONIERT NICHT in einer Grundschulklasse. Da ist ja schon beispielsweise das Vorlesen in einer 1. Klasse nicht möglich.Lesen üben müssen Erstklässler jeden Tag zu Hause. Auch das kann in einer 1. Klasse nicht zusammen durchgeführt werden. Das würde viel zuviel Zeit schlucken. Und wenn dann Eltern nicht zu Hause lesen üben, lernt das Kind dies eben nur langsam.
Dies ist übrigens neben der Sprachproblematik das zweite Problem. Kinder könnten zu Hause auch mal einen Stift in die Hand nehmen, anziehen üben, Dinge zählen oder auch mal einfach nur zuhören? Warum muss eigentlich alles in die Kita verschoben werden? Erziehung und Ausbildung von Fertigkeiten findet auch zu Hause statt und sollte nicht vom ipad oder Fernsehen erledigt werden. Wie viele Kleinkinder werden schon mit dem Handy der Mami ruhiggestellt! Und warum muss eigentlich jede Entscheidung, z.B. was es zum Mittagessen gibt, mit einem 4jährigen diskutiert werden? Wenn überhaupt noch zusammen gegessen wird! Dieses sich Nichteinordnen, ungern Regeln akzeptieren und immer nur sich selbst sehen, erschwert das Unterrichten sehr und nimmt mir persönlich die Freude an diesem schönen

asablau
1 Jahr zuvor

Das eine Problem sind Kinder, die kein Deutsch sprechen, kommen in die Schule und lernen die Sprache vielleicht ansatzweise. Die Eltern dieser Kinder aber meistens nicht. Wenn es gut läuft, besuchen diese Kinder die Ganztagsschule und haben dann hoffentlich viel Kontakt mit deutschsprechenden Kindern und lernen noch dazu. Bei einer Schule mit fast 100% Schülern mit Migrationshintergrund ist natürlich unmöglich. Eine Lehrerin allein in einer Klasse mit über 20 Kindern KANN hier gar nichts ausrichten. Diese Kinder müssen viel sprechen, um die Sprache zu lernen. DAS FUNKTIONIERT NICHT in einer Grundschulklasse. Da ist ja schon beispielsweise das Vorlesen in einer 1. Klasse nicht möglich.Lesen üben müssen Erstklässler jeden Tag zu Hause. Auch das kann in einer 1. Klasse nicht zusammen durchgeführt werden. Das würde viel zuviel Zeit schlucken. Und wenn dann Eltern nicht zu Hause lesen üben, lernt das Kind dies eben nur langsam.
Dies ist übrigens neben der Sprachproblematik das zweite Problem. Kinder könnten zu Hause auch mal einen Stift in die Hand nehmen, anziehen üben, Dinge zählen oder auch mal einfach nur zuhören? Warum muss eigentlich alles in die Kita verschoben werden? Erziehung und Ausbildung von Fertigkeiten findet auch zu Hause statt und sollte nicht vom ipad oder Fernsehen erledigt werden. Wie viele Kleinkinder werden schon mit dem Handy der Mami ruhiggestellt! Und warum muss eigentlich jede Entscheidung, z.B. was es zum Mittagessen gibt, mit einem 4jährigen diskutiert werden? Wenn überhaupt noch zusammen gegessen wird! Dieses sich Nichteinordnen, ungern Regeln akzeptieren und immer nur sich selbst sehen, erschwert das Unterrichten sehr und nimmt mir persönlich die Freude an diesem schönen Beruf.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor

Ich wage mal einen Ausblick, was jetzt passieren wird:

  • Weitere Medien werden sich auf die Schule stürzen, die Schulleiterin wird zusammen mit einem „Experten“ für Bildung zu Stern TV eingeladen
  • Als Schule im Fokus schauen Politiker vor Ort vorbei und versprechen vor laufenden Kameras „vollste Unterstützung“
  • Die Schule bekommt mehr Lehrerstunden und Sozialarbeiter (die anderswo dann aber fehlen werden)

Im Nachgang macht RTL2 vielleicht noch eine neue Assi-Doku daraus. Und das wirds dann gewesen sein.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Das sind auch die folgen der miserablen Corona-Politik in Deutschland. Sogar im zweiten Lockdown wurde den Kindern der Sport im Freien verboten. Schon damals war klar, dass die Chance, sich im Freien anzustecken minimal ist. Wie sollen sich Kinder unter solchen Bedingungen integrieren können.
Heute tut jeder der Politiker so, als wäre die Wissenschaft schuld an den Schließungen gewesen und für die Kinder und auch die jungen Erwachsenen wird nichts mehr getan, die sind schon vergessen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Worauf beziehen Sie sich denn, dass Sport im Freien verboten wurde?
Es war nicht verboten, nach draußen zu gehen und sich zu bewegen, ja, in einigen Regionen gab es begrenzte Zonen.
In der Wohnung bleiben musste man, wenn man infiziert war.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ich sprach von der Integration von Kindern und ging dabei von Mannschaftssport aus und dieser war verboten. Was hilft es der Integration, wenn ein Kind alleine Sport treibt?
Sportvereine mussten dicht machen und durften kein Training für Kinder abhalten (fast 4 Monate lang). Das Verbot galt auch für Außensport. Größere Ansammlungen von Kindern im Freien war offiziell verboten. Sie hätten nicht mal zusammen auf den Bolzplatz gedurft.

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Und Sie glauben ernsthaft, dass 4 Monate ohne Fußballtraining einen nennenswerten Grund für den (seit Jahrzehnten beobachtbaren) Leistungsabfall (muhaha) darstellen? Wow.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Nein, hab ich auch nirgends geschrieben. Und der Sport steht hier stellvertretend auch für andere soziale Zusammenkünfte. Aber sicher tragen diese Schul- und Kitaschließungen zu diesem extremen Fall (40 Kinder müssen wiederholen) bei. Schön, wenn es in Ihrem Umkreis keine Lernlücken durch Corona gegeben hat. Dann war ja alles gut.

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
So ist das
1 Jahr zuvor

Nur so eine Idee:
Wir schicken @DerDip, Carsten 60, Georg,Marc&Co nach Africa.

Sie übernehmen das Fluchtmanagement: Sie teilen dort ein in „geeignete/ bildungsnahe“ und ungeeignete/“ bildungsferne “ nur hungernde, verfolgte Menschen.
> koordinierte Flucht ?, bequem und geldbeutelfreundlich…
Flüchlingsheadhunting?

Der Sudan bietet sich gerade an. Ich würde aber in soliden Medien erst mal über Khartum, Auseinandersetzungen nachlesen.
Sonst kommen wieder so viele Unselektierte, weil die obigen nicht sooo viel Fluchterfahrung haben……….verzweifelt! ironisch gemeint!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Fragen Sie mal, warum uns Kanada bei PISA immer so als Vorbild hingestellt wird (auch von Herrn Schleicher): „Seht her, da sind die Migrantenkinder in der Schule besser. Das kann doch nur an der besseren Schule liegen.“
Kanada hat eben ein komplett anderes Einwanderungsrecht. Flüchtlinge alle nach Deutschland, Fachkräfte nach Kanada? Das kann so auf Dauer nicht funktionieren. Oder man muss eben hinnehmen, dass Deutschland bei PISA nicht so gut sein kann wie Kanada. Wer will das letztere?

Tyconius Africanus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Nur mal zur Info. Das kanadische Schulsystem ist einfach besser und moderner als das deutsche. Stichwort „Schulzwang“… Lesen Sie mal das Gesetz über die Schulpflicht im Deutschen Reich vom 6. Juli 1938 genau durch.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Was bitte soll Kanada mit deutschen Gesetzen zu tun haben? Das kanadische Schulsystem ist gewiss nicht schlecht, aber mit den SuS, die wir in Deutschland haben, wären auch da die gemessenen Leistungen wohl geringer. Auch in Kanada kocht man mit Wasser.
Kleiner Hinweis: Bei den Nicht-Migranten waren die Zahlen bei PISA in D und Kanada ungefähr auf Augenhöhe, übrigens auch in S und SF.
Zur Schulpflicht: Besonders progressive Leute fordern heute schon eine Kitapflicht, gerade um alles zu verbessern. Eine Abschaffung der Schulpflicht würde ja wohl ähnlich wirken wie eine Abschaffung der Kitapflicht: sie würde den privilegierten Schichten zugute kommen.

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Ach Mensch. Da kommt wieder das Argument mit der Moral.

Mein Ansinnen ist in erster Linie eine Migrationspolitik, die den Interessen unseres Landes hilft.

Erst wenn nach Erfüllung des primäres Ziels genug Ressourcen übrig bleiben, würde ich eine Migration von Wirtschaftsflüchtlingen in einem vorher definieren Maße unterstützen.

Wenn Sie mit mir also Argumente austauschen möchte, dann bitte ich sie dies zu trennen zwischen Immigration, die im Interesse der deutschen Bevölkerung ist und Immigration aus anderen Gründen.

Denn nicht jeder Immigrant ist ein Mehrwert für Deutschland. In vielen Fällen ist dies sogar umgekehrt der Fall.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Q.e.d.
Danke, nein, mir ist nicht an einem Austausch über Utopien gelegen;
Sie dürfen ruhig weiter träumen…..

DerDip
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Wieso Utopien? Andere Länder kriegen das mit der Migrationspolitik auch in den Griff. Aktuelles Beispiel ist Dänemark.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerDip

Eine Zuwanderung von Fachkräften ist wohl nötig und willkommen. Aber sind wirklich Fachkräfte gekommen? Oder wer sonst?

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor

Was alle wissen, die mit offenen Augen auf die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte und die immer weiter eskalierende Situation schauen, aber niemand offen auszusprechen wagt, hat auch diese Diskussion geprägt:

Sämtliche Vorschläge, das Problem der Massenzuwanderung von sogenannten bildungsfernen Menschen aus den zerfallenden Staaten rund um Europa einschließlich Süd-Ost-Europas und zunehmend aus Afrika durch frühkindliche Kita-Betreuung und bessere Förderung, durch mehr Lehrer und kleinere Klassen und Ganztagsbetreuung lösen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt.
Auf der einen Seite die Sprachbarriere und die übergroße und wachsende Zahl an „Problemfällen“ jeder Art. Auf der anderen Seite das Fehlen der für eine „Integration“ notwendigen Kitas und Erzieherinnen und Erzieher, Vor- und Förderschulen und Lehrerinnen und Lehrer, weil das ganze System seit Jahrzehnten nicht am Bedarf der laufend zunehmenden Zuwanderung und Flucht ausgerichtet, sondern laufend weiter kaputtgespart wurde, während die Zahlen „lernschwacher“ und „unbeschulbarer“ Schüler exponentiell stiegen.
Weiter deutet sich bereits an, dass der pädagogische Nachwuchs zunehmend ausbleiben wird, weil immer weniger junge Menschen unter diesen Bedingungen arbeiten möchten und können bzw. sich die Ausübung ihres Traumberufes, der er für die meisten ist, sich anders vorgestellt haben, als von ihrem Arbeitgeber unlösbaren Aufgaben ausgeliefert zu werden.

Es wird deshalb kein Weg daran vorbei führen, den Zuzug nicht nur zu stoppen, sondern auch Zuwanderer in großer Zahl, in Millionen wieder zurückzuführen und die Herkunftsländer mit allen verfügbaren Mitteln hierfür und für die Beschulung und Ausbildung ihrer eigenen Bevölkerung in die Pflicht zu nehmen. – Und dafür konkret und gezielt Projekthilfe zu leisten: Bei der Erstversorgung, ggf. über Jahre, bei der Reintegration, beim Aufbau von Wohnraum und schulischen und sozialen Infrastrukturen bis hin zur Schaffung einer jeweils autarken dezentralen regenerativen Energieversorgung und der Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen, ggf. unter UN- oder EU-Schutz. Und durch die stetige Ausweitung dieser Projekte, die Flucht nach Europa zu erübrigen.

Dies wird hohe Milliardenkosten erfordern, ist aber insgesamt für alle Beteiligten nicht nur unendlich sinnvoller und letztlich auch günstiger, sondern angesichts des bereits ablaufenden Kollaps unseres Bildungssystems und ebenfalls bereits absehbaren gesellschaftlichen Verwerfungen tatsächlich alternativlos.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

Sie haben sich so viel Mühe gegeben; sorry, es wird so nicht gehn.

In Afghanistan, Syrien, Somalia, Libyen, DRKongo…. übernehmen immer mehr die warlords. Diese freuen sich sehr, wenn Sie mit Baumaterial für Infrastruktur, sauberes Wasser….ankommen und nehmen die Ware mit – wenn Sie Glück haben ohne prophylaktisch einige Menschen zu erschießen. Ganz beliebt war und ist es, KHer auszuräumen, Geräte und Medikamente, auch Mediziner, – alles gut weiterzuverkaufen
Herumlaufende Kinder ? nimmt man mit; auch sie kann man verkaufen……UN, EU-Schutz, Blauhelme gegen warlords 🙂 Afghanistan, Syrien, DRKongo zeigen wenig Erfolg.
Neues Beispiel

https://www.africa-live.de/somalia-aerzte-ohne-grenzen-schliesst-projekte-wegen-anhaltender-kaempfe/

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Natürlich wird es gehen. Deshalb habe ich ja auch die UN und die EU ins Spiel gebracht, um kooperativ mit den jeweiligen Staaten Schutzzonen einzurichten, in die auch die jeweils ansässige Bevölkerung aktiv einbezogen werden muss.

Und nicht in allen Teilen dieser riesigen Länder herrscht Krieg. Es gilt in sicheren Bereichen, notfalls in Randgebieten oder in bevölkerungsübergreifenden Nachbarstaaten mit der Bildung der Enklaven und dezentralen Wirtschaftszonen anzufangen und von hier aus stabilisierend zu wirken und zu expandieren.

Erdogan macht dies übrigens in den Grenzgebieten Syriens mit großen Aufbauprogrammen vor.

Es muss auch gehen, weil die Alternativ ja nicht sein, den Großteil der Bevölkerung Afrikas in die EU zu evakuieren.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

“ Erdogan macht dies vor “ Dies bedarf der Erklärung – bitte mit Erläuterung bez. der Auswirkungen auf die Kurden und die Rolle Putins dabei – und die Beurteilung dieser Schutzzonen durch die UN.
Ich bitte darum.

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Sie verwechseln hier zwei Dinge.

Dass Erdogan 300.000 Kurden vertrieben hat, um dort aus strategischen Gründen sunnitische Syrer, die in großer Zahl (ca. 4 Millionen) in die Türkei geflüchtet sind, in einer Art Pufferzone anzusiedeln, ist ein Kriegsverbrechen. Das ist aber kein „Beweis“, dass der Ansatz, Siedlungs- und Arbeitsplatzprojekte in Krisenländern zu entwickeln, falsch ist oder nicht funktioniert, wie von Ihnen hier behauptet. Es geht also, muss aber natürlich wie von mir beschrieben durchgeführt werden.

Damit zum zweiten Punkt: In meinem Diskussionsbeitrag geht es um die grundsätzliche Lösung von Migrationsproblemen und um die Möglichkeiten, große Gruppen von Migranten, die in den Zufluchtsländern keine Perspektive außer Sozialleistungsversorgung haben und diese absehbar in den Kollaps führen, wie am Bildungsdesaster deutlich wird, zurückführen zu können. Dass dieser Ansatz funktioniert, dafür ist Erdogans Beispiel, so sehr die Art der Durchführung zu verurteilen ist, ein Beleg und von mir nur angeführt, weil Sie behauptet hatten, dies würde in Syrien aufgrund der Kriegssituation nicht funktionieren.

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Ergänzung zu unten:

https://www.trtdeutsch.com/politik-turkei/turkei-baut-200000-hausern-fur-freiwillige-syrien-heimkehrer-8796522:

Türkische Bauprojekte (in Syrien) schaffen mehr als bloßen Wohnraum
Erdoğan wandte sich in diesem Zusammenhang in einer Videobotschaft an die Einweihungszeremonie für einen neu errichteten Wohnkomplex in Idlib im Norden Syriens.
Seit Beginn der grenzüberschreitenden Operationen der Türkei und ihrer Verbündeten gegen terroristische Elemente im Jahr 2016 konnten rund 500.000 Syrer in sichere Zonen im Norden Syriens zurückkehren.
Neben Wohnstätten entstehen mit türkischer Hilfe in den neu errichteten Siedlungen auch Moscheen, Schulen, Gesundheitszentren, Bäckereien, soziale Einrichtungen oder Spielplätze.

– Und ein weiteres Projekte ist in Planung, das die „Rückkehr von etwa einer Million syrischer Flüchtlinge in ihr Land ermöglichen soll.“

„Merkwürdig“, dass es von Deutschland oder EU-Seite bisher keine analogen Projekte etwa in den kurdisch kontrollierten Gebieten Syriens oder in Kooperation mit Erdogan gibt.

– Also auch in „Kriegsgebieten“ ist so etwas in einem großen Umfang möglich. Analog könnte und müsste es überall laufen, auch in Afghanistan.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

Sorry aber “ trt “ als deutscher Ableger des türkischen, stark von Erdogan beeinflussten Staatssenders ist nun nicht unbedingt eine gute verlässliche Quelle.

Wenn Sie in Ihrer Quelle weitergehen, sehen Sie auch Bilder der Häuser ? ich fand ein Zeltlager wie viele…. groß, ähnlich den griechischen.

Erdogan will gewählt werden und erzählt viel…
Z.B von erdbebenfesten Häusern – und trt veröffentlicht.

https://www.sueddeutsche.de/medien/trt-deutsch-sender-tuerkei-erdogan-1.5207997

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Wie oben bereits dargestellt, vermengen Sie hier zwei Aspekte und machen ein Fass auf, dass mit meinem Ansatz nichts zu tun hat.

Dass Erdogan Propaganda betreibt, „beweist“ doch nicht, dass das Konzept an sich nicht richtig ist. Und wenn Erdogan die Wahlen gewinnen sollte, wird er auch in dieses Projekt verstärkt einsteigen, weil die Ablehnung syrischer Flüchtlinge in der Türkei zunimmt.

Nebenbei: Wahrscheinlich werden die geplanten oder vielleicht auch schon begonnenen Bauvorhaben sogar indirekt von Deutschland über das Milliarden schwere „Rückhalteabkommen“ von syrischen Flüchtlingen finanziert. – Auch das ist ein Ansatz, der in anderen Ländern greifen könnte, wenn er denn menschenrechtlich einwandfrei durchgeführt werden würde.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

Sie neigen dazu, Ihren Traum als den einzig wahren zu sehen.
Ich zweifle sehr daran, dass Erdogan eine flüchtlingsfreundliche Lösung anstrebt.
Auch unsere Jahre in Africa zeigten mir, dass es stimmt, was im nachfolgenden Artikel steht.
Skepsis der UN :

https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/265328/die-wahre-fluechtlingskrise-flucht-und-vertreibung-in-afrika/

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Ihr einziger Ansatz scheint zu sein, alles besser zu wissen, ohne auf die Sache einzugehen bzw. das, was ich dazu sage.
Und vor allem ohne auch nur einen eigenen Vorschlag zu machen, wie es denn weitergehen soll. Konstruktiv ist das nicht.

Kaum konkretisiere ich meinen Vorschlag, polemisieren sie mit neuen, scheinbaren Gegenargumenten, die aber mit der Sache selbst und meinem Lösungsansatz nichts zu tun haben.

Das, was ich vorschlage, ist keine „Traum“, sondern die Suche nach einer Lösung, die für alle die beste ist: Wenn Migranten hier keine berufliche Zukunft haben, weil sie auch nach 9 Jahren Schule diese als funktionale Analphabeten ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz verlassen, sollte man doch sehen, sie für den heimischen Arbeitsmarkt auszubilden und diese Ausbildung gleich in ihre Heimatregion zu verlagern. Vielleicht knüpfen Sie mal hier an.

Machen Sie doch mal einen Vorschlag, wie die dargestellten Probleme einer wachsenden Zuwanderung vollkommen anders sozialisierter Menschen hier in unserem kaputtgesparten System gelöst werden sollen.
– Und schauen Sie mal, was „potschmuschka“ und „Erzieherin“ oben geschrieben haben.

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heidger Brandt

H. Brandt, Sie können Ihre Vorstellung kultivieren, pflegen,…Wie und wie lange Sie wollen.
Da ich an beruflichen Schulen unterwegs bin, habe ich schon viele Migranten erlebt, die mit richtig gutem Abschluss die Ausbildung abschlossen, so what. Auch viele meiner Kollegen in der Praxis sind bestens akademisch gebildete Migranten – übrigens die meisten mit dem Ziel, in die Heimat zurückzukehren.
Warum wollen sie nicht bleiben ? Wenn Sie darüber reflektieren kommen Sie vlt. auch auf Gründe, warum Sie zB Africanische Menschen nicht, ohne die Besonderheiten Ihrer Herkunft zu beachten in Ihr System pressen können…..

Ihr Umgangston ist nicht der meine;
ich werde mich dem nicht weiter aussetzen.

Heidger Brandt
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

Sorry, jetzt wo Sie nicht weiter kommen, entziehen Sie sich, dazu in weiter polemischer Weise.
Was Ihr „Umgangston“ bzw. „sachlicher Stil“ ist, haben Sie doch schon lange mit Ihrer Auswürfen demonstriert:

„Nur so eine Idee:
Wir schicken @DerDip, Carsten 60, Georg,Marc&Co nach Africa.“

s. direkt hier drunter:

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Warum ist es nicht möglich, Kinder, die offensichtlich nicht schulreif sind, um ein Jahr zurückzustellen? Was sollen Kinder, die keinen Stift halten können, in der Grundschule? Grundschullehrer/innen sind keine Zauberer!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ganz einfach: weil es nicht genügend Kita-Plätze gibt! So wurden an meiner Schule in den letzten Jahren Kinder ohne jeglichen Kita-Besuch und ohne die geringsten D-Kenntnisse eingeschult, mit knapp 6 Jahren, ohne Vorschuluntersuchung (wegen Corona?) und erst sehr kurze Zeit in D (und z. T. mit Kriegserfahrungen Syrien – ich fürchte, ukrainischen Kindern wird es ähnlich gehen). Sie hätten evtl. gute Startchancen nach einem Jahr Vorschule. So kamen sie in der 1. Klasse überhaupt nicht mit, durften diese aber auch nicht wiederholen (Berliner Schulgesetz). Sie wiederholten also die 2. Jetzt die Masterfrage: Sind diese Kinder für den weiteren Schulweg motiviert, nach diesen „tollen“ Erfolgserlebnissen, die sie sammeln durften?

Erzieherin
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das Problem fängt auch schon im Kindergarten an. Es gibt so viele Kinder die nicht „Kindergartenreif“ sind.Sie kennen von zuhause weder Regeln noch besitzen sie ein altersgerechtes Spiel-und Sozialverhalten. Diese Kinder stehen,sitzen und laufen dann nur rum und „stören“ mitunter dann die wenigen Kinder welche sich altersgerecht verhalten ( Kinder die Spielen,Basteln usw. vorallem Regeln einhalten.) Bei dem Betreuungsschlüssel keine Chance irgendwas zu Retten!!!
Daheim passiert einfach viel zu wenig.Ausser TV ,Laptop, Playstation und Co.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erzieherin

Da haben Sie vollkommen recht, solche Kinder hatten wir außerdem noch in den 1. Klassen. Aber nach einem Jahr Kita hätten die Kinder, von denen ich schrieb, wenigstens ein bisschen D verstanden.

Erzieherin
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Da bin ich völlig bei Ihnen.Diese armen Kinder ( sie können ja selbst nix dafür )zu unterrichten,ist eine sehr große Herausforderung.Jedenfalls unter den gegebenen Rahmenbedingungen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Früher gab es diese Prozedur, dass Bürokraten über die Schulreife entschieden. Und etliche Kinder wurden zurückgestellt. Damals waren das recht grobe Verfahren (ein bisschen „nach Gutsherrnart“), aber heute hat man ja wohl verfeinerte Schulreifetests. Nur ergibt sich ein Problem, wenn ein Kind zum wiederholten Male als „nicht schulreif“ eingestuft wird. Was dann?

Dietmar
1 Jahr zuvor

Viele müssten zunächst lernen, still auf ihrem Platz zu sitzen und sich zu konzentrieren.
Das ist auch unnatürlich für Kinder und eine Dressur, die inzwischen Fehl am Platz ist.
Alle Reformpädegogen haben das erkannt.
Man muss den Unterricht eben so gestalten, dass die Kinder mitkommen und abgeholt werden.

Georg
1 Jahr zuvor