„Belastungsfaktoren“: Thüringer AfD-Chef Höcke will behinderte Kinder vom Regelunterricht ausschließen

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ERFURT. Der Vorsitzende der – vom Verfassungsschutz als „erwiesen extremistisches Beobachtungsobjekt“ eingestuften – AfD in Thüringen, Björn Höcke, will behinderte Kinder aus Regelschulen hinausdrängen. Er hat angekündigt, das „Ideologieprojekt Inklusion“ abschaffen zu wollen. Abwegig ist das zumindest im Freistaat nicht: Die AfD liegt in Meinungsumfragen zur Landtagswahl 2024 vorn. Dass er damit geltendes Bundesrecht und internationales Recht brechen würde, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Die Thüringer AfD unter ihrem Chef Höcke wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft. Foto: knipsdesign / Shutterstock

Erst vor gut drei Wochen hatte die AfD für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Kinder vom Regelunterricht ausschließen will. Es ging dabei um Migrantenkinder. Der bayerische Spitzenkandidat Martin Böhm verlangte bei der Vorstellung des Parteiprogramms zur anstehenden Landtagswahl im Freistaat einen gesonderten Unterricht für alle Grund- und Mittelschüler, bei denen zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird. Diese Kinder sollten „in ganz besonderen Klassen weitergebildet» werden – „keinesfalls mit Kindern, die die Sprache perfekt beherrschen. Weil immer wenn Sie zwei Flüssigkeiten zusammenschütten, dann erhalten Sie irgendwo eine Mischung“, erklärte der ehemalige Versicherungsvertreter.

Böhm gilt als Vertreter des „Flügels“ der AfD – jener angeblich mittlerweile aufgelösten völkischen Gruppierung, die der Bundesverfassungsschutz 2020 als „erwiesen extremistische Bestrebung“ einstufte. Seine Gründer seien Rechtsextremisten, sagte Behördenchef Thomas Haldenwang seinerzeit. Der wichtigste Vertreter: der Thüringer Partei- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke, vom hessischen Staatsdienst beurlaubter Geschichtslehrer, der nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Meiningen „aufgrund überprüfbarer Tatsachen“ öffentlich als Faschist bezeichnet werden darf.

Höcke provoziert immer wieder mit seiner rechtsradikalen Sicht auf Schulen. „Anstatt die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben, …vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt…, und anstatt unsere Schüler in den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht“, behauptete er 2017 – und erntete dafür entschiedenen Widerspruch vom Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD). „Das sind absurde Unterstellungen eines Außenseiters, der damit seinen politischen Extremismus begründen möchte“, befand der damalige VGD-Vorsitzende Ulrich Bongertmann.

Jetzt legt ein mittlerweile in der AfD erstarkte Höcke (er gilt in der Partei als mächtigster Strippenzieher) nach – und geht dabei noch über seinen bayerischen Gefolgsmann Böhm  hinaus. Der Thüringer AfD-Chef will, wenn er an die Regierung kommt, auch Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen vom Regelunterricht ausschließen.

In einem „Sommerinterview“ mit dem MDR zählte Höcke in dieser Woche auf, was seiner Meinung nach die „Belastungsfaktoren“ seien, die man „vom Bildungssystem wegnehmen müsse“. Er sprach von einer „Wende“ in der Einwanderungspolitik, die „ganz ganz zentral“ sei, also von weniger Kindern mit Migrationshintergrund. Und er sagte wörtlich: „Unter anderem müssen wir das Bildungssystem auch befreien von Ideologieprojekten, beispielsweise der Inklusion, beispielsweise auch dem Gender-Mainstream-Ansatz. Alles das sind Projekte, die unsere Schüler nicht weiterbringen, die unsere Kinder nicht leistungsfähiger machen und die nicht dazu führen, dass wir aus unseren Kindern und Jugendlichen die Fachkräfte der Zukunft machen.“

Hintergrund: Die Inklusion ist in Deutschland im 2008 vom Bundestag verabschiedeten „Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ festgelegt, mit dem die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert wurde.

„Um dieses Recht (…) zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen“

Diese sieht in Artikel 24, Absatz eins vor: „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen (…).“ Weiter heißt es in Absatz zwei: „Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass (..) Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden (…).“

Eine Kündigung der UN-Behindertenrechtskonvention durch Deutschland wäre zwar theoretisch möglich. In Artikel 48 heißt es: „Ein Vertragsstaat kann dieses Übereinkommen durch eine an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichtete schriftliche Notifikation kündigen.“ Der Schritt wäre allerdings beispiellos – und würde Deutschland aus der westlichen Wertegemeinschaft hinauskatapultieren.

„Inklusion ist ein Menschenrecht und kein ‚Ideologieprojekt‘. Damit zeigt die AfD einmal mehr, welchen Stellenwert sie Menschen mit Behinderungen einräumt“

Entsprechend scharf fallen die Reaktionen auf den Höcke-Vorstoß aus. Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg erklärt: „Inklusion ist keine Ideologie, sondern ein Gebot der Menschlichkeit. Die AfD will separieren und stigmatisieren. Die Forderung einer Ausgrenzung erinnert an das dunkelste Verbrechen der deutschen Geschichte.“ Inklusion stehe für gesellschaftliches Miteinander, ermögliche Teilhabe und individuelle Förderung. Dies gelte auch für Kita und Schule. „Für die AfD ist all das Gift. Die Wortwahl lässt erahnen, welcher Weg hier eingeschlagen werden soll. Das muss für uns alle ein Alarmzeichen sein“, sagt die Linke-Politikerin.

Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Verena Bentele betont: „Inklusion ist ein Menschenrecht und kein ‚Ideologieprojekt‘. Damit zeigt die AfD einmal mehr, welchen Stellenwert sie Menschen mit Behinderungen einräumt. Ziel der Partei ist offensichtlich nicht, dass alle Menschen im Land gleiche Chancen auf Teilhabe haben. Das sollte jedem klar sein, der diese Partei wählt. Heute sind es Migranten und geflüchtete Menschen, Menschen mit Behinderungen und Frauen, denen die AfD dreist und unverhohlen ihre Rechte abspricht, morgen sind es vielleicht schon Seniorinnen und Senioren, Pflegebedürftige und ärmere Menschen.“

GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze sagt gegenüber dem „Spiegel“: „Jedes Kind, jeder Jugendliche hat das Recht inklusiv – also an einer Regelschule – unterrichtet zu werden“. Diesen Anspruch bekräftige man als GEW und wende sich „gegen jegliche Ausgrenzung und Selektion“.

Die Sprecherin der Aktion Mensch, Christina Marx, erklärt gegenüber dem Magazin: „Inklusion ist kein Ideologieprojekt, Inklusion ist ein Menschenrecht. Sie abzuschaffen ist ein Angriff auf die Menschenwürde.“ Gemeinsames Aufwachsen und Lernen von Anfang an befähigten dazu, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – genau das brauche eine zukunftsorientierte Gesellschaft aktuell mehr denn je.

Marx widerspricht Höcke in einem weiteren Punkt: „Wenn Höcke von den Leistungsträgern und Fachkräften von morgen spricht, muss man deutlich sagen: Menschen mit Behinderungen sind die Fachkräfte von heute.“ Damit das so bleibe, sei es wichtig, „dass sie Zugang zu allgemeinbildenden Schulen haben, um Abschlüsse zu bekommen und Ausbildung und Studium machen zu können“. Das Institut der Deutschen Wirtschaft bestätigt das. „Ein Blick in die Statistik entlarvt Höckes Aussagen schnell“, heißt es in einer Stellungnahme. „Schwerbehinderte Menschen sind gut qualifiziert und sie arbeiten in allen Branchen, besonders häufig im Verarbeitenden Gewerbe oder im Öffentlichen Dienst.“ Der Inklusion sei dank.

„Es fehlt an Personal für Fördermaßnahmen, an professionellen Unterstützungssystemen, an guten Fortbildungsangeboten und schlicht an Zeit für Bildung“

Allerdings wächst die Kritik an der praktischen Umsetzung der Inklusion an Schulen insbesondere in der Lehrerschaft. Laut einer Umfrage des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands BLLV unter Mitgliedern vom Mai 2022 halten 97 Prozent die Inklusion unter den derzeitigen Rahmenbedingungen für nicht realisierbar. Lediglich von Schulbegleitung, Kollegium und Schulberatung vor Ort fühlten sich die Lehrkräfte unterstützt – von der Politik nicht. Denn, so erklärte der Verband: „Es fehlt an Personal für Fördermaßnahmen, an professionellen Unterstützungssystemen, an guten Fortbildungsangeboten und schlicht an Zeit für Bildung. Nicht zuletzt fehlt es an Personal und Ressourcen für eine Differenzierung im Sinne eines individualisierten Unterrichts zur optimalen Förderung von Schülerinnen und Schülern.“

In diese Kerbe schlägt Höcke. Umfragen sahen die AfD in Thüringen zuletzt mit Werten zwischen 28 und 34 Prozent als stärkste Kraft. News4teachers / mit Material der dpa

NS-Verbrechen an behinderten Kindern

Unter dem Titel „Im Gedenken der Kinder – Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ hat die Deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin eine Ausstellung ins Leben gerufen, die die Kinder-Euthanasie im Nationalsozialismus thematisiert. Die Wanderausstellung ist bis zum 9. November 2023 in den Räumen der Villa Merländer in Krefeld zu sehen.

„60.000 Reichsmark kostet dieser Erbkranke die Volksgemeinschaft auf Lebenszeit – Volksgenosse das ist auch Dein Geld“: NS-Propagandaheft von 1937. Foto: Wikimedia Commons

„Mehr als achtzig Jahre nach dem Beginn systematischer Tötungen von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung erinnert die Ausstellung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde an Kindern und Jugendlichen. Auf Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden in Deutschland auch an jungen Menschen medizinische Verbrechen begangen. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche wurden allein in ‚Kinderfachabteilungen‘ eigens für die Tötung geschaffene Einrichtungen – gequält und ermordet. Kinder und Jugendliche wurden aber auch Opfer der Gasmordaktion ‚T4‘ und der ‚Hungerkost in Anstalten und Heimen. Sie wurden für Experimente missbraucht und ihre Organe nach ihrem Tod für Forschungszwecke verwendet“, so heißt es in einem Erklärtext zur Ausstellung.

Und weiter: „Die Ausstellung zeigt, dass es diesen Ärztinnen und Ärzten bei der Tötung nicht um die schmerzlose Beendigung individuellen Leidens ging, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie um die ‚Befreiung‘ der Gesellschaft von sogenannten ‚Ballastexistenzen‘, deren Leben nur dann verlängert wurde, wenn sie noch ‚der Wissenschaft dienen‘ könnten.“

Weitere Informationen zur Ausstellung: https://www.im-gedenken-der-kinder.de/assets/flyer_igdk_krefeld.pdf

Nach Hetzjagd-Aufrufen: Lehrkräfte, die gegen Rechtsextreme aufbegehrten, verlassen die Schule – die AfD triumphiert

 

 

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DerechteNorden
8 Monate zuvor

Warum berichtet man darüber, wenn Herr H. sich über so ein aufgeladenes Thema auslässt, das man sehr differenziert betrachten muss?
Die Beispiele der widersprechenden Parteien sind auch nicht gut ausgewählt, um diesem Mann das Wasser abzugraben.
Herr H. meint etwas anderes als viele Kritiker*innen der Inklusion. So landen wir aber im selben Topf. Das ist nicht hilfreich.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was meint der Faschist denn genau?
Wie haben Sie das aufgefasst?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dass Menschen mit Behinderung eine Belastung für andere darstellen, weshalb sie per se nicht inklusiv unterrichtet werden sollen. Das entspricht auch der Nazi-Ideologie.

Küstenfuchs
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Euthanasie war schon unter dem anderen Herrn H. (aka GröVaZ) ein Thema. Und darauf zielt in letzter Konsequenz auch Höcke.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wenn man mit diesen Leuten Interviews führt, muss man sich extrem gut vorbereiten und kommunikativ sehr gut drauf sein, um sie zu entlarven. Eine mieses Beispiel stellt in dieser Hinsicht ein Interview im Stern mit Alice Weidel dar. Durch despektierliche Fragen, Anspielungen haben die Journalisten eher das Gegenteil erreicht. Ein Interview wenige Ausgaben später mit Julie Zeh war da sehr aufschlussreich.

In diesem Kontext ist es wenig hilfreich, darauf hinzuweisen, dass Inklusion ein Menschenrecht ist. Das ist doch ein gefundenes Fressen für die AFD, denn dann kommt sofort die Frage nach der gelungenen Umsetzung, die ja leider überwiegend nicht ganz so gut funktioniert.

Naja….

Bayer
8 Monate zuvor

Einfach die ( unter dem Artikel ) genannte Ausstellung ( Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit) in Krefeld besuchen – dieser Umgang mit Kindern war bestimmt keine gelungene Umsetzung.

Ganz viele verdrängen/ negieren die bewiesenen Tatsachen immer noch und merken nicht wie gefährlich diese alten Ideen sind.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Mich müssen Sie nicht überzeugen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor

Denen geht es nicht um die Umsetzung, denn Inklusion wird als Ideologie bezeichnet.
Aber Sie haben recht, man muss sehr gut vorbereitet sein.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber das ist die Öse, in die diese Menschen einhaken. Und solange man sich nicht ehrlich macht, dass Inklusion in der Umsetzung massive Schwachstellen und Defizite aufweist, ist es ein leichtes, Inklusion als gescheitert und wenig erstrebenswert darzustellen.
Und da schätzungsweise 80% der in Deutschland lebenden erwachsenen Menschen keine Lehrer oder Erzieher sind, aber durchaus durchaus Kinder haben, haben diese einen Blick von außen. Wenn dann etwas in der Schule nicht rund läuft, stellt sich schnell die Schuldfrage. Da kommen nicht nur Lehrer in Betracht, sondern auch andere Kinder der Lerngruppe…..und fix werden u.U. Inklusionskinder in den Blick genommen. Dann werden Fragen gestellt, die sich nicht mit „Inklusion ist Menschenrecht“ beantwortet werden können. Und da gibt die AFD sehr einfache Antworten, die u.U. auf fruchtbaren Boden fallen…..
Gleiches gilt thematisch für Klima, Migration, Inflation, Wohnungsnot,…..eben überall, wo etwas nicht rund läuft und die politischen Parteien Schwächen zeigen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Ähm… „LEHRER“ und „ELITEELTERN “ in DIESEM Forum erklären Inklusion als gescheitert und stellen bezüglich Lernmöglichkeiten anderer Kinder und Stress für Lehrer definitiv die Schuldfrage (siehe weiter unten zB „hochproblematische Kinder“ oder andere Kommentare zu früheren Artikeln. Siehe Mitleidheischende Eliteeltern und die Reaktionen von Lehrern darauf (=gefundenes Fressen) in anderen Berichten. Siehe das hervorheben von Extrembeispielen und über einen Kamm scheren von Behinderten und auffälligen Kindern zu früheren Artikeln. Siehe das bereitwillige „Handtuch werfen“ (entlarvender Weise nur im Bereich Inklusion, obwohl doch noch viel mehr in der Schule scheitert) und hervorheben von Förderschul-willigen-I-Kindern bei gleichzeitigem ignorieren umgekehrter Fälle. Siehe das rosarote Schönreden von Förderschulen, die „Schwärmerei“, die so gar nicht zur Bildungskrise mit all ihren Facetten passt und auch nicht zu Studien über Förderschulen) und tun somit das, was Sie meinen, das Höcke beim einfachen Volk erreichen will. Weiter unten meint ja auch jemand, die Akzeptanz sei beim Volk vermutlich noch geringer. Nein, ihr seid nicht, wie ihr immer denkt was „höheres“, wenn es um Sozialkompetenzen geht und nirgendwo ist die Akzeptanz geringer als hier! Das verweisen auf die Politik bei der Schuldfrage bleibt da nur noch ein Alibi und ebenfalls ein gefundenes Fressen, weil man gegen Politik ja (relativ) machtlos ist und somit angeblich nichts dafür kann wenn man I-Kindern rassistisch begegnet. Ich sehe es übrigens anders als die Redaktion. I-Kinder ausschließen ist genauso rassistisch wie Migrantenkinder ausschließen.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich kann nur hoffen, dass Sie ihren Thread nicht auf mich beziehen.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Welch ein Geschwurbel… Ihre hier allerortens, bei einer Vielzahl an Themen demonstrierten (oftmals klischeehaften, aber immer insinuierenden, devalvierenden) Aversionen ggü. allen möglichen Ihrerseits als Dgl. bezeichneten (resp. empfundenen) ‚Eliten‘ (insb. im Bildungssektor), also mind. bereits Gymnasiasten bis graduierte Akdamiker per se, insb. Gymnasiallehrer, haben etwas (und ich eigtl. vermeide ich solche Argumente ad hominem ja, aber Ihrer Beiträge sind derart viele immergleichen Inhalts, dass ich das Folgende als empirische Beobachtung kommunizieren darf) pathologisches.

Ungeachtet dessen, zwei Anmekrungen:

(I)
Inklusion würde ich nicht als „gescheitert“ bezeichnen, eine Inklusion i.S.d. UN-Behindertenrechtskonvention (und i.w.S. auch der -Kinderrechtskonvention) hat vielmehr bis dato hierzulande noch nie stattgefunden. Art. 24 Abs. 2. UN-BRK normiert bspw.:

„Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass […] c) angemessene Vorkehrungen für die Bedürfnisse des einzelnen getroffen werden; d) Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung geleistet wird, um ihre erfolgreiche Bildung zu erleichtern; e) in Übereinstimmung mit dem Ziel der vollständigen Integration wirksamen individuell angepasste Unterstützungsmaßnahmen in einem Umfeld, das die bestmögliche schulische und soziale Entwicklung gestattet, angeboten werden.“

Das Prinzip „einen Stuhl dazustellen“ (F. Giffey), also im Wesentlichen keine (hinriechenden) Rahmenbedingungen für eine gelingende Inklusion und insb. ein gelingendes ultimate goal von Inklusion (https://www.news4teachers.de/2023/02/inklusion-behindertenbeauftragte-fordern-auch-wegen-des-lehrermangels-foerderschulen-abschaffen/#comment-506707) zu schaffen (u.a. mittels massiv reduzierter Klassenteiler und Anzahl an Lerngruppen pro Lehrer; massiver Arbeitsentlastung der Lehrer; kognitiv leistungshomogenerer Lerngruppen; baulichen Maßnahmen zur Barrierefreiheit; hinreichender Anzahl an qualifizierten Schulbegleitern, Inklusionshelfern und Co.), konterkariert diese notwendigen Bedingungen von Inklusion, ja resultiert in dem Problem, dass alle Schüler am Ende in (noch größerer) Gefahr sind, das ultimate goal von Schule* für das Gros aller Schüler zu verfehlen, als dies mit einem (theoretisch durchlässigen) Förderschulsystem der Fall ist.

* d.h. die mittels erzieherischer Bildung ermöglichte Genese eigenverantwortlicher, gemeinschaftsfähiger, demokratischer Staatsbürger, die zum Erhalt und zur Verbesserung unserer pluralistischen, freiheitlich-demokratischen Grundordnung (zum Wohle möglichst aller Menschen, auch i.S.d. Förderung individueller Potenziale der freien Persönlichkeitsentfaltung) sozio-kulturell, -politisch und -ökonomisch (nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten in und an Gesellschaft) partizipieren können.

(II)
„I-Kinder ausschließen ist genauso rassistisch wie Migrantenkinder ausschließen.“ Concept creep (https://en.wikipedia.org/wiki/Concept_creep) ist keine Tugend, sondern eines der gravierendsten Probleme komteporärer Diskurse, das intellektuellen, interessenausgleichenden Austausch von Argumenten und tatsächliche Problemanalysen und -lösungen verhindert, mithin diejenigen, die sich dieser MEthode bedienen, vom DIskurs ausschließen sollte.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ach das Euthanasie-Programm der geistigen Väter der AfD (Altnazis für Doofe) war also keine Ideologie?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Sie haben mich nicht verstanden, oder?
Ich meine, dass die Inklusion als Ideologie bezeichnen. Was denn sonst?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie überraschen mich immer wieder mit Ihrer Ich – bezogenen Argumentation. Wenn es um Migranten ginge würden Sie in keiner Weise differenzieren. Da reicht es, wenn jmd das gleiche wie Höcke sagt. Bei Inklusion sehen Sie das dann anders. Migrations Hintergrund haben Sie halt selber, Behinderung nicht.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wow, das ist jetzt ziemlich übel. Irgendwie sind Sie auf einen Auge offensichtlich blind.
Man muss immer differenzieren. Nichts anderes sage ich.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dies bezog sich auf den ersten Kommentar und frühere Kommentare Ihrerseits.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nachtrag: Ich habe wie fast alle Menschen in diesem Land einen Migrationshintergrund. Meine Eltern beide Kinder von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten sind.
Ich unterrichte Kids mit Förderbedarf und Kids mit aktuellerem Migrationshintergrund. Ja, ich bin also betroffen.
Ich bin für Inklusion, aber für Differenzierung.
allerdings etwas gegen Kids mit einem gewissen Migrationshintergrund zu haben, wenn Sie mir hier so etwas vorwerfen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich konnte den Satz „Meine Eltern … “ nicht mehr korrigieren, weil das Programm ständig meldete, ich würde zu schnell schreiben. Es muss natürlich „Meine Eltern sind … Ostgebieten.“ heißen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Du schreibst Kommentare zu schnell“ ? Wie bitte?!

Lisa
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Diese Meldung kommt bei mir auch , und hindert mich daran, Tippfehler zu korrigieren. Ist ein Problem dieser Website.

Klara
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ging mir schon mehrfach so.
@ Redaktion: Kann …man das abstellen?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Indra Rupp hat Ihren Beitrag falsch verstanden. Genauso wie dickebacke.

Ich hatte den ersten Beitrag auch erst „Pro AfD/Höcke“ gelesen … Also Richtung „Rechtfertigung und Legitimation“ – deshalb habe ich direkt nochmal nachgefragt.
Geht anscheinend mehreren Leuten hier so.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Hatten Sie meinen Beitrag denn so verstanden, als würde ich Höcke etwas in Schutz nehmen und die anderen Kritiker*innen (also auch mich selbst) als absolute Inklusionverweigernde hinstellen?
Und das, wo ich doch gender?;-)

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie haben nicht deutlich gemacht, wer überhaupt das „wir“ sind. Es sind laut dem Post ja zwei Parteien beteiligt … Das „wir“ könnte auch Richtung Höcke gehen.
Also – ja.
Manche Gendern, obwohl sie selbst nicht direkt für das Gendern sind. Das sagt in jetziger Zeit nicht zwangsläufig was aus. Andere Gendern, um es ad absurdum zu führen. Also rein vom Gendern her …
Man kann Gendern und trotzdem ein Faschist sein.
Man kann auch für Menschenrechte sein und „rechts“ (politisch rechts – nicht ideologisch) sein.
Ist halt nicht immer „schwarz-weiß“.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Nichts für ungut, aber zuvor habe ich doch geschrieben „… um diesem Mann das Wasser abzugraben“. Damit ist doch klar, dass ich mit „wir“ nicht Höcke und mich meinte.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was, wenn ich Leuten mit einem „gewissen Migrationshintergrund“ wie Sie es nennen, aufgrund von inklusionsfeindlichen Texten zu vorherigen Artikeln was vorwerfe, habe ich was gegen Migranten? Haha! Sorry, aber den Migrantenbonus kriegen Sie da nicht. Sie müssen schon für Ihre Ansichten gerade stehen und das „Inklusion richtig und gut“ ist, lese ich von Ihnen zum ersten Mal – jetzt, wo Sie nicht mit Höcke einer Meinung sein wollen. Aber ist natürlich toll, wenn Sie sich da jetzt geändert haben. Man hoffe, das bleibt auch!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie verstehen meine Beiträge offensichtlich nie, Frau Rupp, wenn Sie daraus bisher immer herausgelesen haben, dass ich eigentlich gegen Inklusion bin.
Es stellt sehr wohl einen Unterschied dar, ob man gegen die Inklusion ist, wie sie bei uns in Deutschland in der Regel praktiziert werden muss aufgrund der mehr als bescheidenen Bedingungen, die die Politik durch fehlende Weitsicht hervorgerufen hat, oder gegen Inklusion im Allgemeinen.

Ihnen fehlt augenscheinlich die Fähigkeit zu differenzieren. Anders kann ich mir Ihre Anwürfe nicht erklären.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der Vorwurf der ich-bezogenen Argumentation kommt ja genau aus der richtigen Feder…

PaPo
8 Monate zuvor

Mein Gedanke.

Derweil amüsiere ich mich aber irgendwie, dass sich hier offenbar zwei Foristinnen gefunden haben, die regelmäßig partout nicht in der Lage sind, die Beiträge anderer Foristen möglichst intentionsgemäß zu rezipieren, ja stattdessen Aussagen in ihr komplettes Gegenteil verkehren, ggü. anderen Foristen insinuieren, diese devalvieren wollen, die die Klaviatur der logischen Fehlschlüsse (insb. der roten Herringe) spielen, massiven (auch ideologischen) Bias präsentieren und jetzt komplett aneinander vorbeischreiben und immer weiter eskalieren. Popcorn!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Nein, wir schreiben nicht aneinander vorbei, sondern ich werde hier tatsächlich Dinge beschuldigt, die ich nicht getan habe.
Danke aber fürs unnötige Einmischen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

PaPo, Sie arbeiten so emotional intelligent, indirekt und undurchsichtig gegen die Inklusion an, dass einem Angst und Bange werden kann, sollten Sie sich einmal für die Politik entscheiden.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich arbeite gegen die Inklusion an?

Pensionist
8 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Das waren jetzt aber viele schwierige Wörter!

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Pensionist

Trotzdem verstanden?
Dann ist ja alles i.O., oder?

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor

Das Interview wurde mit dem MDR geführt. Und wenn die Redaktion schon dabei ist, dies zu korrigieren, wäre es ganz gut, den Artikel nochmal zu editieren. Es kommt insgesamt sehr wirr rüber, besonders das überlange Intro. Eine aussagekräftige Zusammenfassung inklusive Äußerungen der Verbände zu diesen Aussagen findet man auf Zeit online und Tagesspiegel.

Georg
8 Monate zuvor

Höcke sagt: alle Kinder mit Behinderungen zurück auf die Förderschulen
Kritiker an der Inklusion sagen: unter den gegenwärtigen Bedingungen klappt es an Regelschulen nicht
Ich sage: Kind unabhängig von einer Behinderung nach kognitiver Fähigkeit und sozialer Belastbarkeit an die geeignete Regelschule oder halt nicht
Diverse lobbyverbände sagen Diskriminierung behinderter Kinder durch einen Rechtsextremen

Alle, auch Höcke, nennen gleichermaßen nachvollziehbare Punkte, wobei mir persönlich Höcke und die Lobbyverbände beide zu pauschal argumentieren.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Inklusion ist richtig! Anstatt zu fordern, alle eingeschränkten Kids sollten nicht auf Regelschulen gehen, muss Herr Höcke fordern, dass die Bedingungen an Schulen endlich so verbessert werden, dass Inklusion funktioniert.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Deswegen argumentierte er mir auch zu pauschal. Dennoch kann ich mir kaum vorstellen, dass er auch rein körperlich behinderte Menschen von den Regelschulen ausschließen möchte.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da hätte der Interviewer oder die Presse allgemein genauer nachhaken sollen. Höcke weiß halt ganz genau, mit welchen Begriffen er provozieren kann, und die Presse tut ihm auch noch den Gefallen mit der von ihm gewünschten Reaktion. Mehr oder überhaupt Ratio in der Berichterstattung wäre sinnvoll, um die AfD argumentativ klein zu kriegen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Höcke ist doch nicht doof und sagt JETZT, zu diesem Zeitpunkt, was er genau will. Die Afd wartet, bis das Volk soweit ist, Schritt für Schritt.

Marc
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Schon ziemlich viel Spekulation und Mutmaßungen. Könnte man auch sagen:“ Die Grünen bringen Stück für Stück ihre wahren sozialistisch, marxistischen Ziele durch. Stück für Stück. Bis die Mauer zurück kommt“.

Das wäre ähnlich gehaltvoll wie ihre Aussage

Marc
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da würde ich widersprechen. Manche Kinder sind einfach auf gut funktionierenden Förderschulen deutlich besser aufgehoben. Ich verstehe nicht wieso man immer blind und pauschal alle auf die Regelschule verfrachten will. Förderschulen haben definitiv eine Berechtigung und Inklusion ist nicht nur das gemeinsame Unterrichten auf Biegen und Brechen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Marc

? Herr Höcke will gar keine Inklusion.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bin absolut d’accord. Georg versucht aber nahezulegen, dass Herr Höcke doch irgendwie recht hat, wenn er schreibt, dieser nenne „gleichermaßen nachvollziehbare Punkte“.
Dem wollte ich widersprechen.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie behaupten also umgekehrt, dass Inklusionskinder an Regelschulen keinerlei Mehrarbeit bedeuten?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Die Behauptung ist: Wenn die Rahmenbedingungen da wären, dann wäre es durchaus machbar(er). Daher: Forderung, die Rahmenbedingungen herzustellen. Inklusion machbar zu machen, soweit eben möglich und zumutbar.

Einige AfD-Vertreter inklusive Faschist Höcke fordern: Weg mit den Behinderten (und Migranten) aus den (deutschen) Regelschulen.

Ist es jetzt klar, wo der Unterschied liegt? Da braucht man kein geistiger Überflieger zu sein – oder?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Danke! Georg weiß das aber eigentlich auch.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Und wieder die übliche Vorgehensweise. …
Ich behaupte, dass Inklusion, wie sie in Deutschland an den allermeisten Schulen gehandhabt wird, schlecht ist, weil sie es Lehrkräften unmöglich macht, allen Kids gerecht wird.
Nicht Inklusion ist falsch, weil sie so schlecht läuft, sondern Inklusion läuft so schlecht, weil die Umstände, die von der Politik ausgestaltet werden, so schlecht sind.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Bei dieser Behauptung bin ich voll bei Ihnen. Man könnte glatt sagen, dass die Inklusion von Kindern unter den gegenwärtigen Bedingungen durchaus eine (Mehr-) Belastung für Lehrer sind.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Nicht nur für Lehrer, sondern teilweise auch für diese Inklusionskinder, für andere Kinder und für jeweilige Eltern.

Rahmenbedingungen erst machen, dann inkludieren. Wie bei allen guten Konzepten …

Carabas
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Insgesamt bin ich bei Ihnen.

Caro
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich glaube nicht, dass es irgendeiner Partei darum geht, eine seriöse Debatte über die Bedingungen an Schulen zu führen!

Es werden letztendlich immer nur Stühle dazu gestellt (zunehmend die uralten, baufälligen aus dem Lager, weil für Neuanschaffungen überhaupt kein Geld da ist) und die Lehrer sollen das dann irgendwie im Alleingang stemmen und ggf. entsprechendes Fördermaterial auch noch aus eigener Tasche bezahlen.

Wenn die Lehrer dann nicht zufriedenstellend arbeiten – aus wessen Sicht auch immer -, denn das ist grundsätzlich als einzige Ursache anzusehen, wenn das Ergebnis nicht passt, wird ihnen von allen Seiten in den Rücken gefallen.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Inklusion ist richtig! Anstatt zu fordern, alle eingeschränkten Kids sollten nicht auf Regelschulen gehen, muss Herr Höcke fordern, dass die Bedingungen an Schulen endlich so verbessert werden, dass Inklusion funktioniert.“

Warum muss Höcke das fordern? Der will mit seiner AFD die Inklusion abschaffen. Der hat gewiss keine Gelingensbedingungen im Blick.

Ich verstehe Ihren Kommentar nicht….

DerechteNorden
8 Monate zuvor

Sie haben recht, ich hätte schreiben sollen “ … hätte fordern müssen, um nachvollziehbar zu sein“. Ich wollte Georg widersprechen, denn er meint, H. brächte gleichermaßen nachvollziehbare Punkte. Und das finde ich eben nicht, weil H. Obiges nicht fordert.
Aber natürlich geht es H. gar nicht darum, Inklusion zu verbessern.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sind Inklusionskinder an der Regelschule aktuell für Lehrer unter den gegenwärtigen Bedingungen eine (Mehr-) Belastung oder nicht? Wenn Sie mir widersprechen, lautet die Antwort Ihrer Meinung nach nein. Folglich ist selbst eine Verlängerung der Schreibzeit um 15 Minuten aufgrund von LRS keine Mehrbelastung für Lehrer hinsichtlich Aufsicht, Raumorganisation usw.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Was soll das eigentlich, Georg?
Warum diese Wortklaubereien, wenn sie den Höckes dieser Welt dienen?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ich finde nicht, dass H. nachvollziehbare Punkte bringt, denn es fehlt die Aussage, dass es die Umstände sind, die es schwer machen, und nicht die Inklusion an sich.

Marc
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„denn es fehlt die Aussage, dass es die Umstände sind, die es schwer machen, und nicht die Inklusion an sich“.

Ich halte von solchen Dogmen und starren Parolen recht wenig. Was wenn es doch die Inklusion an sich ist? Zumindest unter manchen Umständen. Ich hatte schon Probleme mit ESE-Schülern, da hätten auch 3 Integrationskräfte den Unterricht nicht signifikant verbessert. Die Zeit war für die anderen Kids der Horror.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Kenne ich auch. Aber trotz Inklusion gibt es doch auch noch andere Möglichkeiten der Beschulung. Die muss es auch immer geben.
Wir haben ja nicht nur Kids mit Förderbedarf, sondern auch kranke, die beschult werden müssen.
Und auch ESE-Schüler*innen können ja schwer krank werden …
Umgekehrt könnte eine solche Person auch an einer Förderschule nicht normal in einer Klasse unterrichtet werden, oder?
Daher finde ich eine Schule in der Schule (Campusschule/-klasse), die auch für Spezialfälle Beschulungsmöglichkeiten anbietet, gut. Da könnte man nach Bedarf inkludieren und separieren.
Hach, es gäbe so viele Möglichkeiten, aber Schule kostet eben nur. Da müssen sich die Politiker*innen, die in dem Ressort tätig sind, immer neue Sparmaßnahmen einfallen lassen, um keinen Stress mit ihren Kolleg*innen aus dem Finanzbereich zu haben.

In letzter Zeit habe ich nichts vernommen, das irgendwie auf Veränderungen hinweisen würde. Auch Corona hat nicht zum Umdenken hinsichtlich, wie Bildung organisiert sein sollte, beigetragen.
Ich frage mich aber, ob die Höckes in unserem Land tatsächlich ihr eigenes Kind mit Förderbedarf auf eine Förderschule schicken würden. Höchstwahrscheinlich nicht.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Mein fester Vorsatz war mich hier aus jeglichen Diskussion herauszuhalten, nur mitzulesen und mir meine eigenen Gedanken zu machen.

Und viele hier im Forum hätten sich sicher gewünscht, es wäre auch so geblieben.

Sorry, aber bei diesen Aussagen von Georg kann ich nicht ruhig bleiben.

Er hat es leider rhetorisch perfekt drauf, Menschen zu triggern.
Glückwunsch, Georg.

Nun zum Inhalt:

„Sind Inklusionskinder an der Regelschule aktuell für Lehrer unter den gegenwärtigen Bedingungen eine (Mehr-) Belastung oder nicht?“

Georg, kein EINZIGES Kind ist JEMALS eine BELASTUNG!

Deswegen ein klares NEIN auf Ihre
menschlich und moralisch abscheuliche aber tief blicken lassende Frage.

Es sind immer NUR und AUSSCHLIEßLICH die Umstände, die eine Belastung darstellen.

Und wenn der Umstand, Kindern mit LRS 15 Minuten mehr Arbeitszeit einzuräumen, bereits eine organisatorische MehrBELASTUNG für Sie darstellt, haben Sie offensichtlich den falschen Beruf gewählt.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Klar können Kinder eine Belastung darstellen. Das ist halt so. Natürlich durch die Umstände, welche die Kinder mit sich bringen (können).
Sie verzerren hier einfach das Bild.

Wir nehmen das Argumentationsschema und weiten es mal aus:
„Es gibt keine rassistischen Menschen, es gibt nur die Umstände, welche rassistisch sind.“
Merkt man doch hoffentlich selbst, dass das nicht aufgeht?

„Es gibt kein Diktatoren, es gibt nur Systeme, welche diese zu Diktatoren machen.“
Kann man auch so oder so sehen. Faktisch gibt es diese halt. Beiderseits. Ergänzend.

Mehrbelastungen sind eben Sachen und Umstände, welche über ein (bestimmtes oder individuelles) Maß hinausgehen.
Für manche sind auch „5 Stunden Mehrarbeit ohne Lohnausgleich und Anrechnung der Mehrarbeit“ auch keine Mehrbelastung. Für andere schon.
Die Frage ist hier die generelle Zumutbarkeit im Berufsalltag. Also bspw. „Was kommt dazu, ohne die Rahmenbedingungen dafür sinnvoll und umfänglich anzugleichen?“
Je besser die Rahmenbedingungen, desto weniger die Belastung normalerweise. Dieser kann man dann gezielt entgegenwirken und damit arbeiten und zu „keiner (Mehr)Belastung mehr machen“ und bestenfalls (zusätzlich) aufteilen.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Sie verzerren hier einfach das Bild.“

Ich versuche hier eher ein verzerrtes Bild gerade zu rücken.
________

Klar können Kinder eine Belastung darstellen.“

Wir drehen uns unnötiger Weise im Kreis.
Ich hatte ja bereits dargelegt, warum ein Kind (ad hominem) keine Belastung darstellt, sondern NUR die Umstände, die mit der Fürsorge für das Kind einhergehen.

„Natürlich durch die Umstände, welche die Kinder mit sich bringen (können).“

Auch hier bringen Sie die Schuldfrage, vielleicht unbewusste durch eine unbedachte Wortwahl, ad hominem direkt mit dem Kind in Bezug.
Das ist mindestens ungünstig formuliert und unterstützt die Aussage Höckes, dass „behinderte Kinder eine Belastung seien“.

Es sind jedoch NUR die Umstände und zwar nicht die Umstände, die ein Kind mitbringt, sondern die ungenügenden Umstände, auf die ein Kind an einer Schule trifft oder treffen könnte.
_______

Wir nehmen das Argumentationsschema und weiten es mal aus:
„Es gibt keine rassistischen Menschen, es gibt nur die Umstände, welche rassistisch sind.““

Ihr Vergleich ist auch nicht zielführend und zwar aus zwei Gründen.

1) Ist der Vergleich von förderungsbedürftigen Kindern und rassistischen Menschen sowie Diktatoren sehr unpassend.

2) Steht Ihr Vergleich nicht in Bezug zu meiner Aussage.
Ich leugne ja nicht die Existenz förderungsbedürftiger Kinder und meine Aussage bezieht sich auch nicht auf einen allgemeinen gesamtgesellschaftlichen, sondern auf den Kontext Schule.
Das Kind bleibt ja förderungsbedürftig, genau so wie die Belastung bestehen bleibt und nicht von mir geleugnet wird. Ich kritisiere Ihre Zuschreibung der Schuld für die Belastung, welche Sie direkt (wie Höcke) auf das Kind als Individuum lenken.

Über Ihre weiteren Ausführungen zu den inhaltlichen Belastungen sind wir uns einig. Da habe ich auch nie etwas Gegenteiliges behauptet.
Die bestehenden bildungstechnischen, unterrichtlichen, ausbildungstechnischen, politischen, finanziellen Umstände erschweren
eine perfekte Inklusion und müssen verbessert werden.
Die Umstände machen Inklusion jedoch nicht überflüssig.
Diesen Eindruck bekomme ich jedoch bei Ihren und einigen anderen hier im Forum vertretenen Sichtweisen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Also als erstes mal:
Mit einem ad hominem Argument hat das nichts zu tun, falls Sie das meinen.
Ad Hominem wäre, wenn ich Sie als Person diskreditieren und angreifen würde. „Sie haben keine Behinderung und deshalb können Sie das gar nicht beurteilen.“
Ich habe auch kein Kind ad hominem angegriffen. „Inklusion kann ja nur scheitern, weil du eine Behinderung eben hast.“
Habe ich nie behauptet. Sondern: Rahmenbedingungen müssen für die Inkludierten gegeben sein – sonst funktioniert es nicht (gut).
Keine Ahnung, was das ad hominem da zu suchen hat.
Müsste man jetzt schon sehr krass reininterpretieren und böswillig denken.

Ansonsten:
Bei Belastung geht es um Einflüsse von außen (auf bspw. eine Person). Natürlich ist die Belastung beim Kind durch die Umstände/Verhaltensweisen/Gegebenheiten usw., welches das Kind mitbringt, geprägt. Nichts destotrotz bringen verschiedene Kinder eben verschiedene Belastungsgrade mit sich – ob Inklusions-SuS oder andere. Klar kann man das schön reden mit „nene, das sind ja nur die Umstände“. Klar. Aber die gibt es. Mit anderen Rahmenbedingungen reduziert man diese bzw. gleicht sie gegebenenfalls aus. Daher sehe ich persönlich das als verzerrtes Bild.
Am Schluss bleibt: Belastung ist bei einem Inklusionskind gegebenenfalls sehr hoch.
Bei stark verhaltensauffälligen Kindern sind die Belastungen eben noch viel höher.
(Natürlich durch die Umstände …wenn Sie es so lieber haben. Das Kind bringt diese mit. Schließt sich der Kreis der Belastung letztendlich trotzdem.)
Wie will man denn das sonst trennen? „Das Kind beschulen wir, da das Kind keine Belastung ist, aber von der ggf. Behinderung wollen wir nichts hören … Das sind halt die Umstände der Belastung. Weg damit.“
Muss man schon als Ganzes sehen denke ich.
Daher auch:
„Es sind jedoch NUR die Umstände und zwar nicht die Umstände, die ein Kind mitbringt, sondern die ungenügenden Umstände, auf die ein Kind an einer Schule trifft oder treffen könnte.“
Genau. Dadurch wird der Belastungssituation nicht entgegengewirkt -> Fehlende Rahmenbedingungen machen es zur Belastung. Dadurch ist das Kind jedoch auch eine Belastung in der Situation. Das ist halt so.
Und nein, das ist nicht das, was Höcke sagt und meint. Weil er keine Rahmenbedingungen fordert, um die Belastung zu reduzieren. Auch nicht behinderte Kinder können eine große Belastung sein. Eben bei stark verhaltensauffälligen Kindern durchaus nachvollziehbar gegeben.

Die Schuldfrage ist weder beim Kind, noch bei den Eltern, noch bei den LuL zu suchen. Die Schuldfrage stellt sich rein bei denjenigen, welche die Rahmenbedingungen stellen könnten und dies nicht machen.

Daher auch zu dem Vergleich:
Nein, die Schuld trägt kein Kind. Das kann dafür ja nichts. Außer das Kind würde sich absichtlich aufführen und gezielt bspw. den Unterricht stören und Mitschüler mit dem Stuhl bewerfen. Dann wäre das anders.
Es geht mir rein um den Begriff „Belastung“ und die Definition. Dazu die Anwendung im Schulkontext. Ganz ohne die Schuldfrage zu stellen. Die ist für mich schnell beantwortet: Wer macht Inklusion nur sehr mangelhaft machbar ? Wer stellt die Rahmenbedingungen? Und zack hat man „die Schuldfrage“ geklärt.

„Die Umstände machen Inklusion jedoch nicht überflüssig.“
Nein, das machen sie es definitiv nicht. An einigen Stellen machen sie sie einfach (momentan) nicht machbar. Dem sollte und muss man eben entgegenwirken und die Rahmenbedingungen dafür stellen. An anderen Stellen funktioniert es prima.
Hier werden lediglich die nicht machbaren Inklusionsversuche angeprangert von mir.

„Diesen Eindruck bekomme ich jedoch bei Ihren und einigen anderen hier im Forum vertretenen Sichtweisen.“
Dann haben Sie eben einen falschen Eindruck. Oder Sie haben nicht genau gelesen und überlegt, was gemeint ist. Das lasse ich an der Stelle offen … Kann ich Ihnen nicht sagen. Ist ja Ihr Eindruck – warum auch immer.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich schreibe zu schnell, deshalb hier noch mein abschließender Absatz:

Wir sollten gerade als Befürwortende der Inklusion, die wir ja alle sind, in unserem Verhalten, in unserer Sichtweise und in unserer Wortwahl deutlich machen, dass die Probleme einer effektiveren Umsetzung nicht beim förderungsbedürftigen Kind selbst liegen, sondern an den Umständen der Schulpolitik und diese in keiner Weise die Notwendigkeit und Umsetzung der Inklusion auch nur ansatzweise beinträchtigen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

? Inwiefern beeinträchtigen die Umstände nicht die Umsetzung der Inklusion? Dem würde ich aber klar widersprechen. Oder wollen Sie sagen, dass dann eben alle schlechte Umstände ertragen müssen, sobald eine Person nicht genau den Zugang erhält, den sie ihn sich wünscht?
Dann hätten wir aber ein echtes Problem.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dann geht es zumindest nicht nur mir so mit der Begrifflichkeit.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

„Wir sollten gerade als Befürwortende der Inklusion, die wir ja alle sind, in unserem Verhalten, in unserer Sichtweise und in unserer Wortwahl deutlich machen, dass die Probleme einer effektiveren Umsetzung nicht beim förderungsbedürftigen Kind selbst liegen, sondern an den Umständen der Schulpolitik […]“
Hier gehe ich vollkommen mit. Definitiv.

„und diese in keiner Weise die Notwendigkeit und Umsetzung der Inklusion auch nur ansatzweise beinträchtigen.“
OHNE „und Umsetzung“ würde ich auch hier mitgehen. Durch „und Umsetzung“ gehe ich allerdings nicht mit. Natürlich beeinträchtigen die Rahmenbedingungen die sinnvolle Machbarkeit von Inklusion.
Ohne bessere Rahmenbedingungen sind viele „Inklusionsversuche“ nicht gut.
Notwendig sind die Rahmenbedingungen und die Inklusionsverbesserung. Beides. Beeinträchtigen tut die Umsetzung jedoch schon. Ansonsten müsste man keine Rahmenbedingungen fordern.
[Ist aber evtl. einfach wieder mehr die Begrifflichkeit … Das „Problem“ haben wir beide ja anscheinend auch mit „Belastung“.]

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Zunächst möchte ich sagen, dass man den Lehrkräftemangel nicht dadurch behebt, indem man ihn nur immer wieder benennt.
Ich denke tatsächlich, dass man die Förderschullehrkräfte an den Gemeinschaftsschulen ihre Arbeit so machen lassen sollte, wie sie es kennen und wollen. Und das ginge bereits jetzt durch sog. Campusklassen (s. z.B. Nordlicht-Schule in Süderbrarup in SH).
Jetzt haben nämlich die Regelschullehrkräfte lauter Dinge on top zu tun, die eigentlich Aufgabe der Förderschullehrkräfte sind. Letztere wiederum werden wild in der Gegend verschoben, wo es eben gerade passt. Einige pendeln sogar zwischen mehreren Schulen hin und her. Dazu kommt für diese lauter Bürokratie statt Unterricht.
Junge Menschen, die Lehrkraft werden wollen, kriegen das mit und überlegen es sich dann doch anders. Das ist ziemlich abschreckend.

Klare Aufgabenverteilung, Differenzierung nach Niveau, wo notwendig, Inklusion, wo möglich, und Bürokratieabbau wären schon einmal erste Schritte zur Verbesserung.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Was Höcke über Kinder mit Beeinträchtigungen denkt und schreibt ist ausgrenzend und fern einer sachgerechten und lösungsorientierten Praxis angesiedelt.
Es ist populistischer Murks, den er an seinen Stammtischen wenig reflektierend gerne aus seinem Mundwerk fahren lässt.

Gelbe Tulpe
8 Monate zuvor

Das Unterrichten von geistig Behinderten und schwer verhaltensauffälligen Schülern an Regelschulen ist hochproblematisch und war auch in meinem damals von der SPD regierten Bundesland nicht üblich. Bei körperlich Behinderten ist das was anderes, da sollten die Regelschulen mit Vorrichtungen wie Aufzügen ausgestattet werden, damit jene am Unterrich teilnehmen können.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Die körperlich behinderten Kinder dürfte (hoffentlich) sogar Höcke nicht wieder auf die Förderschulen schicken wollen. Die sind aber auch nicht das Problem, vorausgesetzt eine evtl. notwendige Unterstützung ist vorhanden.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ach schade!
Bei der Begehung unserer Schule durch die Politik, wegen Renovierungsbedarf und dadurch kostenbezogen drohender Schließung, standen wir mit hundert Eltern und Kindern auf dem Schulhof um zu demonstrieren, dass uns unsere Schule wichtig ist.
Meine geistig behinderte Tochter hat im Gegensatz zu allen anderen noch etwas mehr getan :
Sie hat mit Kohlestift auf einer 1,20m Leinwand das Rathaus unserer Stadt gezeichnet (Zuhause, unsere Idee). Auf der Zeichnung steht “ Dieses Bild vom Rathaus zeichnete ***, 12 Jahre alt, Inklusionskind an der *** Schule ***, die Illustratorin werden möchte. *** :“ Wir haben eine schöne Schule, mit Spaß, Freunden und Vertrauen und möchten sie behalten! “
Dieses Bild hat sie der Bürgermeisterin überreicht und von sich aus und mit eigenen Worten erklärt, warum ihr ihre Schule und für sich selber Inklusion wichtig ist, vor all den Leuten. Daraufhin musste die Bürgermeisterin natürlich irgendwie reagieren. So hat die Bürgermeisterin sie und ihre Klasse ins Rathaus/Stadthaus eingeladen. Dort wird das Bild dann aufgehängt. Dies wird wohl Anfang des Schuljahres geschehen. Der Ortsbürgermeister und vermutlich auch die Presse werden auch dabei sein.

Da haben wir uns natürlich auch was bei gedacht (genauer gesagt, ich). Wie steht man dar, wenn man so ein Bild öffentlich aufhängt (das hatte ich tatsächlich zuvor in Betracht gezogen) , mit dem eben zitierten Spruch darauf und dann die Schule dicht macht? 😉

Meine Tochter hat dafür ein A im Arbeitsverhalten bekommen. Sie wird laut Zeugniszitat in Kunst „… ohne Differenzierung unterrichtet und hat ein außergewöhnliches Talent!“

Aber hey, warum sollen Kinder mit Behinderung sich mit so etwas später ihren Unterhalt verdienen? Höcke zahlt doch lieber Transferleistungen aus? Tatsache ist, in Förderschulen laufen keine Talentscouts herum. Alle sind auf die Defizite und Beeinträchtigungen ihrer Schüler fixiert. Dort wurden in Kunst Stempel aufs Plakat gedrückt und niemand bemerkte das Talent meiner Tochter. In der Grundschule zuvor war das klar und zurück an der Regelschule (Oberschule) dauerte es genau 2 Wochen, bis es sich im ganzen Kollegium herumgesprochen hatte.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Natürlich wird so etwas durchaus bemerkt.
Aber die Regelschule ist eben nicht gedacht, um jeden einzeln komplett zu differenzieren. Also der eine macht nahezu nur Kunst. Der nächste spielt halt nur Instrumente. Usw.
An Regelschulen werden spezifische Basics gelegt. Gymnasium orientiert sich v. A. an das Studium. Mittelschule an die Praxisausbildung. Die Vermittlung erfolgt in verschiedenen Bereichen.

Zum spezifizieren in eine Fachrichtung sind dann die Berufsbildenden Schulen und das Studium da.

Erklärung ist logisch und nachvollziehbar hoffe ich? Ich bring das jetzt mal so an, weil Sie immer wieder das Gleiche in der Hinsicht schreiben … Dazu sind Regelschulen halt einfach nicht gedacht.
Demnach müsste man entweder das Konzept umstellen oder eben an Förderschulen die Inklusionskinder gezielte beschulen – soweit möglich vor Ort.
Oder eben an Privatschulen mit Schwerpunktsetzungen wie Kunst, Musik und Sport usw.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Quatsch, wir schreiben aneinander vorbei. Wo sprach ich von gezielter Förderung? Wenn ein Mathebegabtes – oder sogar Hochbegabtes 12jähriges Kind aufgrund einer LRS an der Förderschule landet und da nur bis Zehn addieren darf, sind die Eltern dann auch unverschämt und verlangen angeblich zuviel gezielte Förderung, wenn sie lieber wollen, dass das Kind zur Regelschule geht? Ich glaube, Sie wollen mit Nebelkerzen ablenken. Ich bin doch mit dem Kunstunterricht in der Regelschule bestens zufrieden. Vielleicht lesen Sie auch nicht genau?

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kein Kind landet wegen LRS an der Förderschule.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dann laufen an der Stelle einige Sachen grundsätzlich fragwürdig:

– Warum sollte ein Kind wegen LRS an der Förderschule sein? Das halte ich doch für sehr gewagt die Aussage ….
– Dann erkennt die Förderschule die mathematischen Kenntnisse nicht oder sonstige Kenntnisse/(Insel-)Begabungen -> Sollte so eigentlich nicht sein. Passiere halt ggf. je nach Kind usw. Mag ich gar nicht bestreiten.
– Dann müsste das Kind generell wie alle anderen Kinder auch beschult werden (können). Keine gezielte Förderung und kein Mehraufwand.
– Von dieser Art von Inklusion ist hier kaum die Rede … Die wird sowieso gemacht und fällt an einigen Schulen nichtmal direkt auf, weil andere SuS auffälliger sind.
-> Solche Kinder zu inkludieren, wo eben die Ressourcen und Rahmenbedingungen (bei solchen Inklusionskindern oft nicht das Problem) da sind – das ist nicht das Problem. Gerne. Dagegen sind viele „Inklusionskritiker“ ja eben nicht. Das ist völlig „fine“.

Wogegen viele sind: Inklusion ohne Rahmenbedingungen und unter allen Umständen.
Das ist zwar schön gedacht und in einer Traumwelt mag das auch super sein. Nur dort leben wir eben aktuell nicht. Die Realität sieht an vielen Schulen anders aus.

Es geht mitunter um Kinder, welche bspw. sehr starkes PWS haben. Das ist nicht einfach so mal mit einem „Stuhl dazu“ getan. Das funktioniert so nicht.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie argumentieren hier immer mit der besonderen Begabung Ihrer Tochter. Quasi als „Eintrittskarte“ zur Regelschule und als „Beweis“ für die daraus resultierende Bereicherung.
Das empfinde ich als hochproblematisch.
Was ist denn mit dem lernschwachen Kind mit Behinderung, das leider NICHT gut zeichnen kann? Und auch nicht gut singen, musizieren, handwerken oder sonnige Stimmung verbreiten?

Das Argument ist viel zu speziell und ad hominem. Hier geht es schließlich um generelle Inklusion.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Ist es nicht heftig, dass wir argumentieren müssen, um eine „Eintrittskarte“ für die Regelschule zu bekommen….? Und da wird einem keine Wahl gelassen und gleichzeitig auch wieder ein Strick draus gedreht. ^^

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Aber wie stehen Sie denn nun zu dem nicht malbegabten, unmusikalischen, unsportlichen, gar nicht so „lieben“, lernschwachen Kind, dessen kognitive Einschränkungen eventuell auch noch zu sozial-emotionalen Reibungen mit den Mitschülern führt?

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Wie soll ich zu dem stehen? Ich solidarisiere mich mit ihm. Wenn diesem Kind die Inklusion verwehrt wird, dann ist mein Kind auch irgendwann dran. Wenn das Kind Probleme macht, wird mein Kind in Sippenhaft genommen. Wenn das Kind als Beispiel dient, das Inklusion nicht funktioniert, halte ich mit meinem Kind als Beispiel, dagegen. Wir sind Leidensgenossen, so einfach ist das.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Also solidarisieren Sie sich mit diesem Kind, weil es sonst negative Folgen für Ihr Kind haben könnte und nicht, weil Sie die Inklusion für dieses Kind befürworten?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Beides. Aber wissen Sie, was für ein Afd-Sprech das ist, wenn Sie versuchen den Spieß umzudrehen und mir den Sündenbock zuzuschieben? Und ehe man sich versieht, sind die Benachteiligten, denen Rechte verwehrt werden die „Bösen“ und keiner muss bei deren Diskriminierung mehr ein schlechtes Gewissen haben. Das haben die Nazis genau so gehandhabt und das erinnert an die Situation von Afroamerikanern in den 60ern bezüglich Schule.

Ich fasse mal (auch aus früheren Artikeln) zusammen :
– Ich brauche eine „Eintrittskarte“ in die Regelschule
-Das, was Kinder mit Behinderung nicht können, wird gegen meinen Wunsch inklusiver Beschulung ausgespielt
-„Beweise“ ich an Beispielen meiner Tochter oder Anderen, das Behinderte durchaus was können (auch, um den „schlechten Ruf der I-Kinder gerade zu rücken, was auch korrekt ist und zudem allen I-Kindern dient, die Welt ist nicht schwarz-weiß und ihr seht nur schwarz! ) und dies auch dem späteren Beruf dienen kann, wird mir vorgeworfen, nicht solidarisch ggü Kindern zu sein, die dies nicht können (und ich somit erpresst, nur schwarz zu sehen).
– Da der Begriff Behinderung schwammig ist und im Grunde auch ein überbehütetes Kind als dadurch beeinträchtigt und somit behindert gesehen werden kann, wird für jedes Fehlverhalten eines jeden Schülers in D die Inklusion verantwortlich gemacht und somit deren Befürworter sowie jedes einzelne Inklusionskind trägt die Bürde, für jedes mögliche Fehlverhalten eines jeden Schülers in D verantwortlich zu sein, mit der Begründung „Ohne Inklusion wären die (angeblich) nicht da“
-Differenziert man und wehrt sich dagegen, an jeder Klassensituation im Land Schuld zu sein, weil man selber Inklusion für sich und auch für Andere will, wird einem vorgeworfen, man würde also „Werteunterschiede“ machen und somit wären die generellen „Werteunterschiede“ , die die Gesellschaft zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten macht und etwas ganz anderes darstellt, somit auch legitim.
Kurz : JEDES BEHINDERTE KIND IST SO UNTRAGBAR WIE DAS UNTRAGBARSTE KIND ODER INKLUSION WIRD AD ABSURDUM GEFÜHRT UND NIEMAND HAT EIN RECHT DARAUF ZU HABEN!!!
Bei dieser Taktik bedenke man, dass es um 0,… % Anteil behinderter Kinder geht, die derart untragbar sind und deren Beispiel sich alle behinderten Kinder dann als Stern auf die Brust heften sollen…
-Mit der suggestiven Darstellung, dass also alle Behinderten diesen 0,…% entsprechen, wird Inklusion für als gescheitert erklärt und legitimiert, gegen Inklusion zu sein, sofern nicht überall Ressourcen für diese 0,…% vor Ort sind. Tatsächlich sind auch diese 0,…% inkludierbar, weil es so eine kleine Gruppe ist und geistig Behinderte, weil sie max 2% der Gesellschaft ausmachen.
-Sprengen tut die Ressourcen wiederum das ganz normale Durchschnittskind mit seinen Alltags Behinderungen, wie schlechtes Leseverständnis aufgrund von Handysucht. Diese Gruppe, weil so eine große Masse, wird wiederum als Grund genannt, stärker behinderte Kinder nicht aufnehmen zu können. Diese Gruppe bindet mehr Ressourcen, werden aber aufgrund eigentlicher Nicht-Behinderung mehr Vorrechte zugesprochen bei gleichzeitigem herhalten für gescheiterte Inklusion. Kurz, das I-Kind ist schuld an diesen Kindern, diese Kinder haben aber mehr Rechte, weil gar nicht behindert. Deckt man diese Taktik auf, wird einem wieder ein Strick daraus gedreht, einerseits weil man nicht für alles Fehlverhalten herhält und somit angeblich selber diskriminiert. Andererseits weil diese Kinder offiziell Regelschüler sind und deren Bevorzugung der Ausbildung geschuldet sei und somit angeblich keine Diskriminierung.
-Die neuerliche Taktik, bei der Inklusion jeden Fall für sich zu betrachten, soll wiederum die Gegenseite besser dastehen lassen, ist aber etwas ganz anderes als die Gründe, weshalb Betroffene differenzieren. Betroffene differenzieren um zu verhindern, dass ihnen aufgrund von Einzel/Extremfällen die Rechte abgesprochen werden (genauso, wie Migranten oder Lehrer nicht als Verbrecher dastehen wollen, nur weil irgendwo ein Migrant oder Lehrer was verbrochen hat. Dies als Parallel Beispiel) . Das Differenzieren der Gegenseite wiederum soll am Ende selektieren und Willkür legitimieren und da wären wir wieder bei der „Eintrittskarte“.

Und jetzt wird es ganz kurz und einfach : Was soll das ganze Brimborium, wenn ihr doch angeblich nicht „Höcke“ seid?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich stelle mir gerade vor, Ihre Tochter bräuchte Ruhe, weil sie sich nicht mehr konzentrieren kann, sobald 15 andere Personen anwesend sind. Vielleicht würde sie überreagieren, um sich schlagen … Und Sie wünschten sich für sie eine Einrichtung mit ganz kleinen Lerngruppen und allgemein eher wenigen Menschen auf engem Raum. Und nun zwingt man Ihr Kind aber z.B. an meine riesige Gemeinschaftsschule, wo jeden Tag die Luzie abgeht, weil es auch keine Rückzugsräume gibt …
So ist derzeit für sehr viele Kinder mit Förderstatus die Lage, Frau Rupp. Von daher sollten Sie sich hier nicht aufreiben und uns beschuldigen, gegen Inklusion per se zu sein, sondern umgekehrt ins selbe Horn wir die meisten hier tuten und bessere Umstände/eine Neuorganisation an deutschen Regelschulen fordern.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es erstaunt mich, dass Sie nun mit Ihrem Kommentar genau das bestätigen, was Indra Rupp plausibel und eindrucksvoll dargelegt und berechtigter Weise kritisiert hat.

Es ging und geht Indra im letzten Kommentar um die verächtliche Rhetorik.

Inhaltlich sollte klar geworden sein, dass Indra niemandem vorwirft per se gegen Inklusion zu sein. Sie bemängelt richtigerweise das Schwarz-Weiss Denken von einigen.

Es wird ein positives Beispiel in den Raum geworfen und Zack wird mit einem doppelt so negativen Beispiel daraufgehauen.

Ihr Beispiel mit dem Ruhe bedürftigen Kind schlägt dabei in die selbe Kerbe.
Denn das trifft heute auf fast jedes Kind zu in überfüllten 30er Klassen mit sozial überforderten pubertierenden Kindern und teilweise ebenso überforderten Lehrkräften.
Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Kindern mit Förderstatus.

Grundsätzlich ist ohnehin JEDES Kind individuell zu fördern und hat somit immer auch nicht diagnostizieren Förderbedarf.

Dass dies jedoch an den mangelhaften Umständen scheitert, weiss Indra genauso gut wie Sie und ich.

Deshalb ist auch Ihre Anspielung ins das „selbe Horn zu tuten“ wenig zielführend, trivial und despektierlich, da Indra meiner Wahrnehmung nirgends betont, dass die Umstände und Bedingungen der Inklusion optimal seien.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Ich zitiere Sie:
„Inhaltlich sollte klar geworden sein, dass Indra niemandem vorwirft per se gegen Inklusion zu sein. Sie bemängelt richtigerweise das Schwarz-Weiss Denken von einigen. “

Beispielzitate aus Indras Postings:
„Ihr seid bei eurer Kritik an der Inklusion viel zu bereitwillig, das Ganze bleiben zu lassen und veratet euch damit, dass eure Kritikpunkte nur ein Alibi sind.“

„Nach 700-Kommentare-Diskussionen,wo ich alleine gegen den Rest des Forums für Inklusion war, mache ich es euch nicht so einfach und lasse euch mit relativierenden Ausreden davon kommen, wenn Höcke eurer Meinung ist. Im Gegenteil: Tut euch gut, dass euch das bewußt wird.“

„„LEHRER“ und „ELITEELTERN “ in DIESEM Forum erklären Inklusion als gescheitert und stellen bezüglich Lernmöglichkeiten anderer Kinder und Stress für Lehrer definitiv die Schuldfrage (siehe weiter unten zB „hochproblematische Kinder“ oder andere Kommentare zu früheren Artikeln. “

Natürlich wird hier unterstellt, dass „wir“ gegen Inklusion sind und wir nur Alibis (Forderung nach Rahmenbedingungen … Als Alibi bspw. *Kopfschüttel*) nutzen, damit wir nicht inkludieren (müssen). Die Schuld schieben wir natürlich auf die Betroffenen, weil wir alle ableistisch (und rassistisch -> trennt Indra ja offensichtlich nicht) sind. Ist doch logisch.

„Dass dies jedoch an den mangelhaften Umständen scheitert, weiss Indra genauso gut wie Sie und ich. “ und folgend: „[…] da Indra meiner Wahrnehmung nirgends betont, dass die Umstände und Bedingungen der Inklusion optimal seien.“

Der Unterschied: Sie will es trotzdem. Auch ohne Rahmenbedingungen. Sie fordert also nur. Von Forderungen der Förderung und Herstellung der benötigten Rahmenbedingungen und sinnvoller Integration ist eher weniger zu lesen ihrerseits. Gerne korrigieren, wenn ich das nur nicht eindeutlig herausgelesen oder übersehen habe. Ansonsten: Selbst erstmal genauer lesen. Danke.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Die von Ihnen zitierten Aussagen Indra Rupps mag man als Vorwurf ansehen. Das kann ich aus Ihrer Perspektive durchaus nachvollziehen.

Aus meiner Sicht beschreiben Indras Aussagen jedoch nur ihre Wahrnehmung auf die Aussagen von einigen hier im Forum bezüglich der Befürwortung von Inklusion.

Wie ich in meinem obigen Post an Sie bereits dargestellt habe, liegt es vermutlich an der unbedachten Wortwahl (z.B. Kinder sind eine Belastung), den Schlussfolgerungen (z.B. GEGEN schlecht gemachte INKLUSION).

Genau wie Indra sehe ich in vielen dieser Aussagen hier im Forum zur Thematik ein starkes schwarz-weiß Denken in Bezug auf die Notwendigkeit der Inklusion.
Entweder ist Inklusion (nahezu) perfekt oder dann eben implizit nicht notwendig.
Das ist aus meiner Sicht keine konsequente Befürwortung FÜR Inklusion.

Ich wiederhole hier gerne noch einmal meinen abschließenden Absatz von weiter oben:

Wir sollten gerade als Befürwortende der Inklusion, die wir ja alle sind, deutlich machen, dass die Probleme einer effektiveren Umsetzung nicht beim förderungsbedürftigen Kind selbst liegen, sondern an den Umständen der Schulpolitik und diese in keiner Weise die Notwendigkeit und Umsetzung der Inklusion auch nur ansatzweise beinträchtigen.

Da Indra Rupp nun sehr offensichtlich FÜR Inklusion steht, ist es eben aus meiner Sichtweise auch mindestens trivial und schon fast despektierlich zu behaupten oder zu fordern, dass Indra ebenso für noch bessere Rahmenbedingungen einstehen und diese fordern soll, wo sie nötig sind.
Als Befürworter von Inklusion bin ich grundsätzlich immer für eine möglichst perfekte Umsetzung und setze michg für die bestmöglichen Bedingungen ein.
Dass es durchaus Unterschiede in der Bewertung dieser Rahmenbedingungen gibt, ist doch wohl genauso trivial.

Es ist absolut legitim unterschiedlicher Meinung zu sein, was die Umsetzung von Inklusion und die Zufriedenheit damit angeht.

Es ist absolut NICHT legitim über die generelle Notwendigkeit von Inklusion zu diskutieren.

Ebenso ist es absolut NICHT legitim, das Kind selbst als Grund für eine ablehnende Haltung gegenüber der Inklusion heranzuziehen.

Wir befürworten auch Schule, obwohl die Umsetzung in Teilen desaströs ist. Dem Kind dafür die Schuld zu geben wäre genauso erbärmlich und auch argumentativ haltlos.

Wir befürworten auch Demokratie, obwohl diese für einige vielleicht nicht immer perfekt umgesetzt zu sein scheint.

Es ist davon auszugehen, dass die meisten das hier genauso sehen. Nur die Wortwahl und die Darstellung der eigenen Sichtweise zur Befürwortung von Inklusion ist meiner Wahrnehmung nach nicht immer optimal und unmissverständlich und kann so eben zu Missverständnissen führen.

Das ist vermutlich das, was Indra Rupp oftmals sauer aufstößt.
Sie ist dann offensichtlich in ihrer Reaktion oftmals etwas direkter und eben unmissverständlicher. Das ändert jedoch nichts an ihrer mMn nachvollziehbaren Wahrnehmung von teilweise anti-inklusiven
Sichtweisen hier.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Kurzfassung:
Sie wollen „inkludieren“ auch ohne Rahmenbedingungen. [Ist dann je nach Fall „Inklusion“, „Integration“, „Teilhabe/Anwesenheit“]
„Wir“ wollen sinnvoll inkludieren mit Rahmenbedingungen.
Genau so ist es halt.
Dazu: „Wir“ inkludieren allerdings auch ohne Rahmenbedingungen … Ist halt dann mehr schlecht als recht. [Daher die Kritik]

Wenn der Staat/Bund/Land/Kommune nicht handelt und es trotzdem deutlich mangelhaft gemachte Inklusion gibt, dann ist das so. Kritisieren werden „wir“ das trotzdem. Einfach, weil das Thema wichtig ist. Zum einen für die Inklusionskinder und zum anderen für die anderen Kinder, Eltern und Lehrkräfte. Ändert aber nichts dabei, dass viele es trotzdem bestmöglich im Rahmen eben versuchen werden.

Das Ziel ist immer: Inklusion machbar machen. Inkludieren.
Wenn es allerdings die Rahmenbedingungen nicht gibt, dann funktioniert es nicht.
Schlussfolgerung: Rahmenbedingungen machen
Falsche Schlussforderung: Inklusionskinder „rausnehmen“

Wo es die Rahmenbedingungen nicht gibt und nicht gemacht wird/werden kann: Ist dann schlecht und nicht tragbar auf langer Sicht.

Ist doch nicht so schwierig zu verstehen hoffe ich.
„Wir“ bekommen ja so oder so in die Klassen, was kommt. Damit muss man arbeiten.
Kritik ist aber etwas anderes als „Verweigerung“.

Ja, natürlich ist es ihre Wahrnehmung. Sie will aber halt auch nicht inkludieren, sondern lediglich eine Teilhabe laut einigen Posts.
Das ginge. Dann sprechen wir aber bitte nicht mehr von (sinnvoller) Inklusion. Dann sprechen wir von „das Inklusionskind soll anwesend sein“.
Das ist dann ein gaaaanz anderes „Ziel“ und wäre eine deutlich andere Diskussion, als wenn wir über Inklusion sprechen. Vor allem um sinnvolle Inklusion.

Und genau das sehen eben viele anders. Eine konsequente Beführwortung für (sinnvolle) Inklusion sind die Kritik an den Rahmenbedingungen und ein (Ein-)Fordern dieser. Darauf bestehen. Das macht Inklusion dann sinnvoll und machbar. Dazu gerecht dem Thema entsprechend.
Das andere ist einfach nur „der Stuhl mehr dazu“. So hart es klingen mag. Ultra schlecht gemacht „Inklusion“ hilft nicht. Das andere ist „Wunschdenken“.

Auch bei der Wiederholung gehe ich eben nicht mit dem „und Umsetzung“ mit … Das ist keine Inklusion dann. Das ist einfach bestenfalls Integration und schlimmsten falls eine Anwesenheit bis hin zu Mobbing.

Das verstehen Sie (noch?) nicht. Indra steht für „Anwesenheit“ bis hin zur „Inklusion“. Ohne Rahmenbedingungen ist es aber keine Inklusion. Da Indra (und Sie?) das allerdings auch ohne Rahmenbedingungen fordern, sprechen wir hier ebenfalls maximal von Integration. Für Inklusion fehlen dann nämlich grundlegend die Mittel. Daher ist Indra bestenfalls für Inklusion, gibt sich allerdings auch mit „Anwesenheit“ zufrieden.
Da liegt nämlich das Verständnisproblem von Indra (und Ihnen? Ich weiß es nicht …).

Ohne Rahmenbedingungen spreche ich nicht von Inklusion, sondern von maximal Integration. Ansonsten hat man die Rahmenbedingungen.
Inklusion = Machbar mit Rahmenbedingungen – sehr sinnvoll, -> ohne Rahmenbedingungen scheitert es – kaum tragbar und nicht sinnvoll
Integration = Machbar mit weniger Rahmenbedingungen, tragbar
Anwesenheit = Mit schlechten oder keinen Rahmenbedingungen, (gut) machbar – allerdings Schwachsinn

Umsetzung von Inklusion ohne Rahmenbedingungen sind keine Inklusion mehr. Daher würden wir dann eben von den Abstufungen sprechen. Das ist etwas anderes … Wir können bspw. sagen:
Inklusionskinder alle an die Regelschule:
– Bei Rahmenbedingungen vorhanden nennen wir es Inklusion
– Ohne Rahmenbedingungen: Integration (wenn es trotzdem funktioniert)
– Ohne Rahmenbedingungen und nicht funktionieren nennen wir es Anwesenheit
Mehr geht dann halt nicht. Das ist im Übrigen Indras Sicht nehme ich an.
Das ist auch okay – kann man fordern. Aber dann dürfen wir bitte nicht von (sinnvoller) Integration sprechen. Das ist es dann nämlich einfach grundlegend nicht. Ist den Namen auch nicht gerecht.

Wer gibt denn dem Kind die Schuld? Da muss man schon sehr grob das falsch verstehen wollen. Ableistisch werden die wenigsten Lehrkräfte sein nehme ich an.
Natürlich ist Inklusion notwendig. Die Kinder gibt es ja. Die haben ebenso Menschenrechte. Genau deshalb fordern wir Rahmenbedingungen. Ansonsten ist es eben keine Inklusion wie gesagt – grundlegend nicht. Und da es notwendig ist: Rahmenbedingungen machen. Da gibt es kein Kompromiss bei dem Thema für mich.
Beschulen können und machen „wir“ ja trotzdem. Ist oft halt unsinnig ohne die Rahmenbedingungen und die Rede ist dann eigentlich nicht von (erfolgreicher) Inklusion – sondern nur Inklusionskindern und Integration-Anwesenheit. Außer die Rahmenbedingungen sind schon da. [Wichtige Anmerkung: Manche Inklusionskinder haben die gleichen Rahmenbedingungen wie andere Kinder auch – dort definitiv inkludieren -> Also nicht gleich das Schwarz-Weiß reininterpretieren.]

Wir kritisieren allerdings genauso die Umstände der aktuellen Schule:
Von zu kleinen Klassenzimmern und zu hohen Klassenstärken, über gezielter Materialmangel [Lehrplangerecht – als Orientierung vorgegeben], den Schulsanierungen bis hin zum Studium und Referendariat.
TROTZDEM arbeiten wir mit den schlechteren Rahmenbedingungen gegebenenfalls.
Das ist bei und mit Inklusionskindern ja auch so.
Alles im Rahmen des möglich machbaren und zumutbaren.
Kritik gibt es zu allen Bereichen.

Auch bei der Umsetzung der Demokratie gibt es Kritik. Natürlich.

Und so eben auch hier: „Wir“ befürworten (echte!) Inklusion. Kritik gibt es eben für schlechte „Inklusionspolitik“.

Und das habe ich und auch andere hier schon gefühlt 100 Mal geschrieben.
Mag Indra anscheinend nicht verstehen.
Das was Sie hier als Inklusion anspricht ist für uns eben keine Inklusion, sondern allenfalls Anwesenheit bis Integration.
Da muss man sich dann halt auch ehrlich machen, was man fordert.

Nur weil man eine Diktatur „Demokratie“ [v. A. durch den Diktator] nennt, muss es keine sein.
(Siehe Belarus und Anerkennungserstreben damals)
So verhält es sich mit „Inklusion“ und der Begrifflichkeit für mich.

Die „anti-inklusiven Sichtweisen“ beziehen sich halt eben v. A. auf die unter dem „Inklusionsdeckmantel“ gemachte Anwesenheit von SuS mit besonderem Förderbedarf. Bei genauerem Nachdenken ist das nämlich genau das Gegenteil: Das ist pro-inklusiv. Anti-Inklusion wäre die Forderung nach „Inklusion“ ohne Rahmenbedingungen. [Kann man mal gerne drüber philosophieren]

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Also, ich habe null das Gefühl, dass Sie mir, meiner Tochter oder irgendeinem anderen I-Kind einen Gefallen mit Ihrer Kritik tun. Das gilt auch für die anderen Kritiker hier. Eure Kritik ist eher ein gegenseitiges bestätigen, dass man es besser bleiben lassen kann, macht Stimmung gegen I-Kinder, deren Eltern und Inklusion an sich und schadet Betroffenen somit, der Politik tut das keinen Kratzer, im Gegenteil, warum sieht Höcke wohl seine Gelegenheit?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das habe ich bereits mehrfach erklärt. Einfach nochmal nachlesen, wie Höcke das nutzen kann und auch nutzt. Dazu auch den Lösungsansatz, wie man ihm diese Möglichkeit effektiv entziehen kann. Das ist nicht so schwierig zu verstehen. Muss man allerdings wollen und sich auch mal darauf einlassen wie Populismus und Stimmenfang usw. funktioniert.

Das Gefühl spreche ich Ihnen natürlich nicht ab. Das ist halt ein Gefühl. Gefühle täuschen. Das nichtmal sooo selten. Gefühle sind meistens emotional basiert. Und „Facts don’t care about (your) feelings“ gilt auch weiterhin.

Nein unsere Argumente sind eine gegenseitige Bestätigung, dass es besser gemacht werden muss. Das andere ist eben Ihre Interpretation. Diese kann auf einzelne zutreffen – muss aber nicht.
Wenn ich keine Lust auf Inklusion hätte, dann würde ich direkt schreiben: Keinen Bock auf Inklusion und den Aufwand dahinter.
Warum sollte ich das nicht machen? Hier ist man relativ anonym. Das ist auch gut so. Hier könnte ich auch solche Meinung vertreten. Warum auch nicht. Würde ich als Meinung auch akzeptieren … Muss man selbst ja nicht dahinter stehen und dann wäre eben ein Diskurs gegebenenfalls sinnvoll.

Zusätzlich macht die Unterstellung einfach keinen Sinn, ich erkläre auch gerne warum (rein logisch mal sehen und nicht „nach Gefühl“):
– Wenn ich gegen Inklusion per se wäre, dann würde ich hier einfach nicht schreiben, wenn ich „keine Angriffsfläche bieten“ will
– Wenn ich gegen Inklusion per se wäre und mich die Angriffsfläche nicht juckt, dann würd ich das halt eben direkt schreiben … Warum denn auch nicht?
– Ich erkläre doch recht ausführlich, warum ich das aktuelle Modell nicht mal als breite Inklusion sehe, sondern an vielen Stellen als Pseudo-Inklusion [welche durch bspw. Ihre und Hr. Freshs Argumente noch gefördert werden und Herrn Höcke sogar noch mehr Angriffsfläche weiterhin bietet]
– Ich arbeite an einer inklusiven Privatschule [gibt hier auch schon Angriffsfläche – was mich auch nicht juckt – siehe andere Posts], wo wir eben auf Rahmenbedingungen versuchen zu achten und diese stellen – ansonsten eben für uns nicht machbare Inklusion ablehnen (dürfen und machen)
– Zuvor war ich an einer Regelschule, wo eben viele Rahmenbedingungen nicht vorhanden waren und weiterhin wohl nicht sind (funktionierte an den Stellen halt auch nicht sonderlich)
– Ich habe mich bewusst auf die Stelle an einer inklusiven Privatschule beworben. Ja … Man wird es kaum glauben, da kann man dann davon ausgehen, dass man Inklusionskinder in den Klassen hat. Sogar ganz unabhängig, ob an Regelschulen inkludiert wird oder nicht. Ich hätte nichtmal weniger Aufwand oder einen Vorteil, wenn es keine Inklusion an Regelschulen (mehr) gäbe. Bei uns würde so oder so (sinnvoll) inkludiert werden.
– Ebenfalls habe ich keinen Vorteil, wenn ich für bessere Rahmenbedingungen an Regelschulen bin. Das betrifft mich persönlich einfach nicht. Das finde ich persönlich aber sinnvoll und erstrebenswert, daher bin ich dafür.
– Ich habe auch keine Nachteile, wenn an Regelschulen „Inklusion ohne Rahmenbedingungen“ stattfindet. Das betrifft mich halt einfach nicht. Wir dürfen als Privatschule durchaus auch ablehnen, wenn wir keine Rahmenbedingungen dafür haben.
-> Als Privatschule wäre genau das Gegenteilige sogar der Fall – warum? Ganz einfach: Privatschulen brauchen auch Kinder. Schlechte Regelschulen ohne gute Rahmenbedingungen (auch für Inklusionskinder) sind die beste Werbung für Privatschulen. In dem Fall für inklusive Privatschulen. Mehr Inklusionskinder und Eltern [auch mehr „normale“ Kinder und deren Eltern] würden sich für die Plätze an Privatschulen bewerben und man hätte dann eine ausgeweitete Auswahl an Inklusionskindern, welche man leichter inkludieren könnte als andere. Ganz einfache und logische Schlussfolgerung. Rest wird abgelehnt. –> Aus Konkurrenzsicht würden (inklusive) Privatschulen gegen (bessere) Rahmenbedingungen an Regelschulen sein. Sie profitieren durch die schlechten Rahmenbedingungen deutlich. Nicht umsonst ist die Anfrage von Inklusionskindern und deren Eltern bei uns sehr hoch.

Also ja, aus Eigeninteresse müsste ich gegen Rahmenbedingungen an Regelschulen und trotzdem für Inklusion sein. Also mehr in Ihre Richtung (Sie nehmen ja den Kompromiss von schlechten bis keinen Rahmenbedingungen an).

Ich verstehe echt nicht, warum Sie der Meinung sind, dass ich gegen Inklusion per se bin. Mich persönlich juckt die Regelschule nicht direkt in meinem Alltag und bei meinem Job. Theoretisch und egoistisch könnte ich nur hoffen, dass (weiterhin) schlecht an Regelschulen inkludiert wird. Das wäre für mich persönlich dann tatsächlich wohl eine Reduzierung des Aufwands – alleine schon durch die potentiell breitere Bewerbungsmasse.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Gründe, warum Menschen gegen bestimmte Minderheiten sind, haben idR nichts mit persönlich kennen, persönlichen Vor/Nachteilen, ect zu tun, sondern schlicht mit deren anders sein und dem Gruppendümpeln, das dem Menschen innewohnt.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Ich verstehe Ihre Kritik so gar nicht.
Wollen Sie keine besseren Umstände für alle Kinder, sondern schlechte für die meisten und ganz schlechte für bestimmte Kids.
Nein, die meisten Kids bedürfen nicht so der Ruhe, dass sie gar nicht damit klarkommen. Können Sie auch nicht differenzieren?
Ich arbeite an einer Schule, an der sehr viel differenziert wird, von daher kann ich schon noch einschätzen, was nicht mehr geht.
Und Tatsache ist, dass einige junge Menschen nicht so unterrichtet werden können, weil die Umstände für sie total belastend sind. Die Umstände können die Schulen in der Regel aber nicht ändern.
Wollen Sie solche Kinder denn in Umstände zwingen, die ihnen sogar nachweislich schaden, weil sie damit nicht klarkommen?
Möchten Sie wirklich, dass alle Kinder irgendwie, im selben Raum „lernen“ (eigentlich nur Zeit miteinander verbringen), was Indra ja möchte?
Vielleicht sind Sie keine Lehrkraft. Aber ich habe erlebt, was passieren kann, wenn man das so handhabt. Und deshalb firdere ich, dass Inklusion anders Organisiert werden muss.
Bitte verdrehen Sie das jetzt nicht wieder!

Fresh L
8 Monate zuvor

Ihr Beispiel ist doch genauso „ad hominem“ nur im exakt gegensätzlichen Bezug zum begabten Kind.

Sie legen legitimer Weise Wert auf eine generelle Inklusionsdiskussion und kritisieren dabei die Nennung von Einzelfällen, machen dann jedoch dasselbe andersherum.

Widersprüchlich.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Daher: Keine Einzelbeispiele nehmen. Sondern die Gesamtheit. Es gibt eben beide Fälle. Beispiel und Gegenbeispiel zeigt nur: Es ist möglich – aber nicht überall und in jedem Fall.
Ist doch schonmal eine gute Erkenntnis.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Nein, es ist nicht widersprüchlich. Nur unter Berücksichtigung von Einzelbeispielen kann man Inklusion besser organisieren.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist jedoch widersprüchlich, anderen die Erwähnung von Einzelbeispielen vorzuwerfen und selbst genau dieselbe Rhetorik für die eigene Argumentation zu nutzen.

Und wenn sie dieser Ansicht sind, sollten Sie sich doch auch fragen, warum Indra Rupp für ihr aussagekräftiges Einzelbeispiel hier eher gerügt wird, als dass man sie dafür lobt, zur besseren Organisation der Inklusion beizutragen. Oder nicht?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Dann ist das Anekdotische Evidenz -> Von einem Fall auf Gesamtheit schließen

Ad hominem ist immernoch „gegen Menschen“. Also ein Angriff auf die Person, damit man ein Argument durch bekommt.

Und ja, natürlich gilt das für beide Fälle als Anekdotische Evidenz.
Sie wird halt genau für die Anekdotische Evidenz gerügt und man reagiert mit einem Gegenbeispiel, um die Gesamtheit eben rauszunehmen.
Das ist bei einer Argumentation schon okay. Sagt allerdings trotzdem nichts aus, außer dass es nicht allgemeingültig ist.
Spricht nur im jeweiligen Einzelfall erstmal dafür/dagegen. Und das auch noch zusätzlich subjektiv durch die erzählende/schreibende Person geprägt.

Sie wurde schon öfter gelobt, dass sie sich so einsetzt. Auch in anderen Themen. Das nimmt sie halt wohl nicht so wahr und auch nicht so an. Ist doch gut, wenn das bei ihr und den Kindern alles klappt.

Aber hier – sowie in anderen Themen – ist es angeblich „sie gegen die Welt“ und alle haben keine Ahnung und sie weiß es grundlegend besser.
Dazu dann lauter Strohmänner, ad hominems (auf Personen) usw.
Man versucht es immer und immer wieder zu erklären und dann kommt halt notfalls nen Totschlagargument in Richtung „dann bist du gegen behinderte Kinder“ mit „Kontaktschuld“ als zusätzliches strohmannmäßig untergebrachte Totschlagargument „Und Höcke ist der gleichen Meinung wie du“. Ja. Förderlich der Diskussion….

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Nicht das Unterrichten in Regelschulen ist hochproblematisch.

Problematisch sind:
– die nicht ausreichende Qualifizierung der Lehrkräfte im Hinblick auf die Bedarfe dieser Schülergruppe
– die hohen Klassenstärken
– die vorausgehende unzureichende Förderung der Kinder (u.a. im Kitaalter)
– die völlig unzureichende Unterstützung durch fehlende Sonderpädagogen/ Förderschullehrer
– die vielfach unzureichende Unterstützung durch fehlendes zusätzliche Personal (wie Schulpsychologen, Sozialpädagogen)
– die überlasteten Jugendämter
– die langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Kurzum wie man Lehrkräfte aber auch Eltern und v.a. betroffene SchülerInnen im Stich lässt.

Und @ Frau Rupp: B.Höckes Ansichten „gelten nicht als rechtsextrem“. Seine Ansichten und die seines AfD-Landesverbandes sind laut des Inlandsgeheimdienst Thüringen „erwiesen rechtsextrem“. Und ihr „amüsant finden“ ist in diesem Kontext geschmacklos!

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Das ist nicht geschmacklos, sondern sarkastisch. Ich amüsiere mich ja nicht über Höcke, sondern über Foristen hier, die das Gleiche behaupten und nun relativieren wollen um nicht mit Höcke in einem Topf zu landen. Mit Höcke auf einer Seite steht man halt nicht so gut dar. Müssen Sie aber nicht verstehen.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Aber ist es nicht richtig und wichtig, dass die einzelnen Foristen, die sie hier im Blick haben, sich von Höcke abgrenzen? Ihre Haltung wird vermutlich vielfach eine fundamental andere sein als die von Höcke.

Statt Sarkasmus, wäre Geschlossenheit gegen Instrumentalisierung von gesellschaftlich kontroversen diskutieren Themen durch rechtsradikale Personen und Parteien vielleicht hilfreicher.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor

„Aber ist es nicht richtig und wichtig, dass die einzelnen Foristen, die sie hier im Blick haben, sich von Höcke abgrenzen?“ – Ich weiß nicht, welche einzelnen Foristen Indra Rupp (wo wir uns in Wirklichkeit gar nicht sehen können) hier „Im Blick“ haben soll. Ein Druck, sich immer wieder abgrenzen zu müssen, führt für mein Empfinden leider zu einer Meinungsdiktatur und dazu, dass denen, die sich nicht verpflichtet fühlen, sich „abzugrenzen“ einfach eine Meinug unterstellt wird, die sie gar nicht haben.

Im nicht-virtuellen Leben ist es jedenfalls oft sinnvoller, jemanden unwidersprochen ausreden zu lassen. Danach kann derjenige an der ausbleibenden Zustimmung merken, dass man selbst anders denkt – und sich die Frage stellen „Warum?“

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke für den Hinweis. Liest mein Beitrag sich besser, wenn ich den tatsächlich polemischen Begriff „Meinungsdiktatur“ durch „gut gemeinte Statements oder Manipulationsversuche“ ersetze?

Meinungen lassen sich wirklich nie allen anderen vermitteln oder gar aufoktroyieren. – Das zu erkennen, fällt auch mir manchmal nicht leicht. Aber wie sagte Friedrich Fröbel so treffend: „Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts.“

In diesem Sinne ist der letzte Absatz meines oben stehenden Beitrags zu verstehen. Hoffentlich.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Jemand, der anderer Meinung als Sie ist, versucht Sie deshalb nicht zu „manipulieren“ oder Ihnen etwas „aufzuokroyieren“ – er oder sie ist einfach nur anderer Meinung.“ – Das ist mir zu verallgemeinernd. Bitte stellen Sie sich vor, dass ich bewusst auf zwei Möglichkeiten verwiesen habe. Es gibt gut gemeinte Statements, aber im Wahlkampf oder auch im Übereifer kommt es immer wieder zu rhetorischen Fragen und Behauptungen, denen ich den manipulativen Chatakter nicht absprechen kann.

Anne
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Wer Sie verstehen will, wird Sie auch verstehen. Und wer es nicht will, wird Sie gezielt missverstehen. Ich verstehe Sie.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Danke. So ein kurzes Feedback tut gut.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Ich habe mit keinem Wort eingefordert, dass sich alle jederzeit abgrenzen müssen, damit ihnen nicht eine Meinung unterstellt werden darf, die sie nicht haben.
Das wird hier von ihnen reingelegt.
Ich tat mich lediglich schwer mit dem „amüsiert sein“ hinsichtlich von Abgrenzungsbemühungen, die ich besonders dann nachvollziehbar und wichtig finde, wenn eine Nähe zu Höckes Äußerungen in den Raum gestellt wird.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Das nennt man Gesicht wahren, Heuchelei, Dreck unter den Teppich kehren, schmutzige Wäsche waschen,…
Nach 700-Kommentare-Diskussionen,wo ich alleine gegen den Rest des Forums für Inklusion war, mache ich es euch nicht so einfach und lasse euch mit relativierenden Ausreden davon kommen, wenn Höcke eurer Meinung ist. Im Gegenteil: Tut euch gut, dass euch das bewußt wird.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sorry, das ist ist einfach unverschämt. Ich bin für Inklusion und für gute Rahmenbedingungen. Ich bin, bis auf einen Kommentar vor Wochen zu einem völlig anderen Thema, völlig neu in diesem Forum und habe noch nie Höckes Meinung hier vertreten. Ich finde Höcke widerwärtig und bin überhaupt nicht seiner Meinung. Ihre Unterstellungen sind anmaßend und falsch.

Es bleibt bei einer Stippvisite in diesem Forum und ich sage adios.

Bla
8 Monate zuvor

Och, bitte nicht. Bleiben Sie. Indra ist da etwas speziell in der Hinsicht … Sie meint es gut, ist aber sehr naiv und realitätsfremd in der Hinsicht. Ist auch nicht schlimm, allerdings etwas anstrengend. Daher halt notfalls einfach nicht lesen. Man dreht sich im Kreis anscheinend.

Was Indra bei dem „ICH gegen EUCH alle“ nicht so wirklich versteht (bzw. verstehen will) ist, dass viele hier für Inklusion sind. Nur eben unter anderen Voraussetzungen. Realistische Inklusion und nicht „Traumwünsche“. Kein reiner Ideologiewahn ohne die Ressourcen dafür.

„Wir“ wollen halt Inklusion mit Rahmenbedingungen durch den Staat (also von oben nach unten) – also „linke“ Politik.

Momentan ist die Inklusion meiner Meinung nach rechte Politik, da diese auf Kosten der Eltern, Kinder und Mitarbeiter (Schulbegleiter, Lehrer, Soz.-Päds, Erzieher…) basiert und dort einfach belastet.
Die Reichen ([elitäre] Privatschulen), den großen Unternehmen (Ausgleichszahlungen für keine behinderten Mitarbeiter oder gezielte Anwerbung dessen – ggf. durch „leichte Tätigkeiten“) und der Staat setzt sich nicht sonderlich dafür ein.

Höcke hat hier nur gemeinsam, dass er dieses schlecht integrierte System anfechten und kritisieren kann. Das machen „wir“ schließlich auch.
Was nicht gemeinsam ist: Er benutzt es um seine faschistische Ideologie einbringen zu können. Er ist gegen Inklusion und ihn interessieren Rahmenbedingungen wohl gegen Null. Er nutzt das Thema um zu provozieren. Und das funktioniert anscheinend.

Unterschied zu „uns“: „Wir“ wollen Inklusion, allerdings sinnvoll und machbar – also umsetzbar. Wir sind für Inklusion und wollen die Rahmenbedingungen. Uns ist das Thema durchaus eine Herzensangelegenheit.

Also ja, Indra: Höcke ist gegen Inklusion. Wir sind gegen eine schlecht gemacht Inklusion. Das ist zwar ein deutlicher Unterschied, aber sehen Sie es halt als „gleich“ an. Juckt nur keinen. Sorry. Alle anderen checken (verstehen) es ja anscheinend … Man kann nicht alle Menschen bei jedem Thema mitnehmen und es verständlich machen – irgendwo sind eben Grenzen. Wenn sich jemand dagegen wehrt seinen Horizont mal etwas zu öffnen und aus seiner „ich ich ich“ Weise etwas auszutreten, dann sei’s drum.

Also für Sie nochmal die Bestätigung: Ja, Sie sind die einzige Person hier im Forum – wahrscheinlich sogar auf der ganzen Welt – die sich für Inklusion ausspricht (und einsetzt). So wird es sein. Klingt für mich auch überzeugend und logisch. Danke für Ihren Einsatz. Einer muss es ja mal loben. *Clap clap*
Für alle anderen: Das war selbstverständlich Ironie.
Für Indra nochmal: Ja, reagiere jetzt aus der Opferposition heraus und zieh andere noch mit rein: „Alle hier sind gemein zu mir. Ihr greift mich an .. Mich kriegt IHR nicht nieder.“.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die umfangreichste Diskussion zu dem Thema bei N4T (zumidnest im letzten halben Jahrzehnt) war m.W.n. diese hier: https://www.news4teachers.de/2023/02/inklusion-behindertenbeauftragte-fordern-auch-wegen-des-lehrermangels-foerderschulen-abschaffen/ (aktuell insg. 608 Kommentare).

Diese meinen Sie ja, oder?
Da waren Sie aber nicht(!) „alleine gegen den Rest des Forums für Inklusion“ – entweder lügen Sie oder Ihre Selbst- und Fremdwahnehmung hat opderntliche Defizite. Ihre einschlägige Falschbehauptung wurde ja aber auch bereits an Ort und Stelle mehrfach widerlegt (bspw. hier: https://www.news4teachers.de/2023/02/inklusion-behindertenbeauftragte-fordern-auch-wegen-des-lehrermangels-foerderschulen-abschaffen/#comment-506707).

… und ich mag gar nicht zum Ausdruck bringen, wie (bestenfalls) impertinent ich Ihr „euch“, „eurer“ und Co. finde, um hier eine Art von Kontaktschuld zu konstruieren, um die Realität derart verklären wollend zu behaupten, Kritik an Inklusion hier bei N4T sei seitens der Foristen quasi ausschl. Kritik an Inklusion per se und nicht primär an der Pseudoinklusion eines „einen Stuhl dazustellen“ (F. Giffey), ja sei im Wesentlichen on pair mit rechtsextremer Ideologie – jeder Kritiker ein kleiner B. Höcke oder was? Sie sollten sich schämen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Wenn die Burger Schüler/Eltern/Lehrer zB, die zwei Lehrkräfte weggemobbt und sogar bedroht und verfolgt haben, nun sagen „Höcke ist doof“, dann ist all ihr bedenkliches Verhalten und ihre fragwürdige Einstellung vergeben und vergessen? Wie praktisch (für sie) ! Dann geben wir also den beiden Lehrkräften einen rüffel, wenn die das als Heuchelei enttarnen und Höcke gewinnt doppelt ^^

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Entschuldigung, das meinen Sie jetzt nicht wirklich ernst???

Unterstellen Sie mir jetzt ernsthaft, dass ich Straftaten von rechter Seite verharmlose? Entweder verwechseln Sie mich oder Sie arbeiten sich an mir ab, ohne das ihre Vorstellung von meiner Person und meiner Haltung in irgendeiner Weise der Realität entspricht. Das ist wirklich befremdlich.
Ich habe mich nie kritisch zur Inklusion geäußert, nur Rahmenbedingungen kritisiert.

Bla
8 Monate zuvor

Das reicht schon. Kritisieren … Puh. Schwierig. Sie sind gegen behinderte Menschen. Ableismus! Geben Sie es einfach zu. Das kürzt es ab. *Deutliche Kennzeichnung der Ironie*

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ginge sogar über die Richtung Kontaktschuld hinaus. Das ist einfach dumm. Sorry.

Es gibt sinnvolle Punkte zu kritisieren. Und wenn diese nicht mehr kritisiert werden dürfen, nur weil auch Extremisten dies tun (in anderer Art und Weise – mit anderer Intention), dann wird es echt schwer etwas zu verbessern. Dazu wird dies sowieso schon gezielt gemacht, um eben Diskussionen zu beeinträchtugen und sich auf „Seiten“ zu ziehen. „Partei xy will … Die AfD auch … Das kann ja nicht gut sein“.

So funktioniert keine sinnvolle Diskussion und eine Verbesserungsfindung erst recht nicht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ihr seid bei eurer Kritik an der Inklusion viel zu bereitwillig, das Ganze bleiben zu lassen und veratet euch damit, dass eure Kritikpunkte nur ein Alibi sind.
Ein Beispiel : Es ergab sich an unserer Schule, dass ein Werte und Normen – Kurs nur aus Mädchen plus Lehrerin bestand. Diese Neuntklässlerinnen waren damit überglücklich, führten lauter emotionale Gespräche, befassten sich mit ihrem Frau sein /werden. Nannten den Unterricht zum Schluß ihre „Selbsthilfegruppe“. Das Fach selber geriet wohl in den Hintergrund. Wollen diese Mädchen deshalb die alte Mädchenschule zurück? Oder sogar lebenslänglich vom anderen Geschlecht getrennt werden? Nun, im Falle von Inklusionskindern würden das sofort alle in die Wege leiten wollen – und zwar aus EIGENEN Interessen!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zum einen haben „wir“ doch die Inklusionsaufgabe zu bewältigen. Zum anderen wollen „wir“ lediglich die Ressourcen dazu.
„Wir“ ist hier doppelt in Klammern zu sehen, da ich an einer inklusiven Privatschule arbeite und wir Inklusionskinder gezielt inkludieren und die Rahmenbedingungen dafür eben stellen (müssen). Daher habe ich persönlich und arbeitstechnisch gar nicht mal die (oftmals schlechteren Bedingungen) vieler Regelschulen diesbezüglich. Somit „drücke“ ich mich hier mal grundsätzlich nicht – solange es machbar und sinnvoll ist.
Die Kritikpunkte sind daher auch kein Alibi. Das betrifft mich nicht. Ich sehe es nur unter jetzigen Bedingungen nicht als sinnvoll an bei vielen Schulen.

Ihr Beispiel ist ein Trugschluss-Argument. Weiter müsste man es auch nicht ausführen. Das funktioniert so halt nicht. Ist im Vergleich auch nicht sinnvoll.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Somit „drücke“ ich mich hier mal grundsätzlich nicht – solange es machbar und sinnvoll ist.“

Ich vermute genau solche PseudoProInklusion-Aussagen stoßen Indra bitter auf.

Im Umkehrschluss bedeutet Ihre Aussage, Sie drücken sich vor Inklusion, wenn es für Sie nicht sinnvoll erscheint.

Das ist eben KEIN konsequentes Plädoyer für Inklusion und spielt nunmal den Aussagen von z. B. Herrn Höcke in die Hände.

WIR müssen uns konsequent und ohne Zweifel stehen zu lassen für Inklusion aussprechen, um eben über jeden Zweifel von welcher Seite auch immer erhaben zu sein.

Dass wir mit den gegebenen Umständen teilweise nicht zufrieden sind MUSS selbstredend den Verantwortlichen auch deutlich gemacht werden dürfen.

Darf jedoch nicht in einer Höcke-initiierten Debatte dazu führen zu spalten und den Anschein zu erwecken, gegen Inklusion zu sein.

Man darf eben nicht „GEGEN eine schlecht gemachte INKLUSION sein“.

Sondern man muss FÜR INKLUSION sein UND sich für bessere Bedingungen einsetzen und diese fördern.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Nein, Inklusion ist sinnvoll.
Es ist aber keine Inklusion ohne die Rahmenbedingungen. Die Prämisse ist grundsätzlich eine andere. Daher ist das auch keine Pseudo-Pro-Inklusion. Pseudo-Pro-Inklusion ist, wenn man keine Rahmenbedingungen fordert und „inkludieren will“. Und wenn es die Rahmenbedingungen (Machbarkeit) nicht gibt, man trotzdem „Inklusion“ fordert. Dann ist das Pseudo-Inklusion. Warum? Ganz einfach: Ohne die Rahmenbedingungen ist das keine richtige Inklusion. Es ist „Anwesenheit-Integration“. Damit sich zurecht zu geben ist keine Pro-Forderung. Das ist einfach „Wunschdenken“. Ist auch in Ordnung. Man meint es damit auch sicherlich gut. Es ist aber keine „Pro-Inklusion“, sondern Pseudo, da man die Sache nicht verbessert. Für keinen.

Jetzt, wo wir die Sinnhaftigkeit mal rausgenommen haben – es ist sinnvoll zu Inkludieren:
Wenn Inklusion NICHT sinnvoll MACHBAR ist, dann ist es erstrebenswert es machbar zu machen [Rahmenbedingungen], dann ist es aber nicht möglich ohne.
Das hat rein gar nichts mit „drücken“ oder „sinnvoll, ob inkludieren“ zu tun. Sondern mit „sinnvoll, ob Rahmenbedingungen oder nicht“ und „tragbar“. Dazu überhaupt, ob wir von Inklusion sprechen oder Pseudo-Inklusion (also die reine Anwesenheit-„Integration im System“)

Doch ist es. Nur das ist konsequent FÜR Inklusion.
Ihre Ansicht ist keine Inklusion, sondern sie stellen den Rahmen von „Anwesenheit“ und „Integration“ (Staat/Bund/Land/Kommune geben keine Mittel) bis hin zur „Inklusion“ (Rahmenbedingungen sind da oder werden schnell gemacht).

In die Hände von dem Faschisten spielt vor allem der Wille die Rahmenbedingungen nicht zu machen. Das ist grundsätzlich zum Scheitern verurteilt. Nur deshalb ist er JETZT in der Position dies machen zu können. Weil es eben so nicht flächendeckend zufriedenstellend funktioniert. Das ist nunmal die Realität. Daher: Rahmenbedingungen machen. Inklusion funktionierend machen im großen Rahmen und ihm diesen Hebel nehmen.
Die Forderung „macht weiter, bis alles nicht mehr funktioniert“ – generell. Spielt genau solchen Leuten massivst in die Karten.
Das Ziel ist und bleibt: Inklusion machbar machen MIT Rahmenbedingungen. Das ist auch das stärkste Mittel FÜR Inklusion.
Ansonsten steht die Aussage „Inklusion funktioniert (momentan) nicht“ als völlig zutreffend da. Egal wer das sagt. Der Kontext dahinter ist wichtig und der Grund. Das macht den Unterschied. Genauso wie die Forderungen das Ziel zeigen. Ist man für oder gegen Inklusion? FÜR geht NUR mit Rahmenbedingungen. Ansonsten ist man, wo man jetzt ist. Höcke wird in die Karten gespielt.
Keine Ahnung, warum man das nicht versteht oder verstehen will … Das ist Logik. Das kann man lernen und üben. Logisches Denken … Einfach solche Beziehungen öfter analysieren und mitdenken. Mal echt … Immer das „Höcke sagt auch Inklusion funktioniert nicht“ Argument mit der Kontaktschuldfrage – ja, nochmal ER hat Recht mit der Feststellung, dass Inklusion so nicht funktioniert. Aber als widerlicher Faschist zieht er die falschen Konsequenzen daraus und popularisiert. Inklusion MUSS gestärkt werden. Nicht „weg mit ihnen“. Und das ist halt der Unterschied. Darf man jetzt – wie schonmal erwähnt – auch nicht mehr sagen „trinkt Wasser“, nur weil Höcke eventuell auch mal bei nem Auftritt Wasser getrunken hat und sagte „Wasser ist gut“? Solange man mit dem Finger rumzeigt und sagt „Höcke sieht das auch so“ wird man keinen abholen. Ganz im Gegenteil. Viele werden dann sagen „ja gut, anscheinend hat er recht damit … Vielleicht auch mit anderen Aussagen“ und genau das wollen wir sicherlich NICHT bei der Thematik als Ergebnis haben.
Sondern: Inklusionspolitik ist gescheitert – verbessert sie. Höcke hat recht, dass sie gescheitert sind, aber sein Ziel ist nicht die Verbesserung, sondern die Förderung GEGEN Inklusion. Resultat: Inklusionspolitik schlecht – Höcke faschistisches Ar…och.
Ganz einfach eigentlich einzuordnen. Sollte man machen. Und dann kann man die Rahmenbedingungen machen und auch faktisch gegen die Aussage „Inklussionspolitik ist Mangelhaft“ vorgehen. Egal was der Hirni sagt oder nicht.

Tun wir. Wir sprechen uns für INKLUSION aus. Wir sprechen uns NICHT für +1 STUHL aus. Keine reine Anwesenheit als „zur Schaustellung“ und „ach wir sind so Integrativ an deutschen Schulen“. Das sind wir nicht. Das MÜSSEN wir erst noch werden.
Keine Mehrbelastung für alle. Auch vielen Inklusionskindern. Der Sache gerecht werden. Nur zum Trotz und als Aktionismus Pseudo-Inklusion dulden und sich damit zufriedengeben.

Wenn es die Rahmenbedingungen nicht gibt, gibts keine Inklusion. Dann gibt es halt eben nur „Anwesenheit“ an vielen Stellen. Und das nichtmal Gute. Dann ist das weiterhin zu kritisieren. Einfache Sache.

„Man darf eben nicht „GEGEN eine schlecht gemachte INKLUSION sein“.“
Stimmt. Man MUSS es sogar sein, wenn man wirklich Pro sinnvoller (!!!) Inklusion ist. Sonst gibt es keine besseren Rahmenbedingungen. Wer ist denn „für eine schlechte Inklusion“? Das kannste dir eigentlich nicht ausdenken. Die Aussage an und für sich klingt schon so sau dumm, unlogisch und einfach nur falsch. [Nicht auf Sie bezogen – rein die Aussage]
Ich verstehe aber, wie Sie das meinen. Die Sache ist richtig. Den Weg sehe ich als falsch an. Der Weg würde heißen: Kompromiss und Einwilligung für schlechte Bedingungen für Inklusionskinder, deren Eltern, allen Klassenkindern und der Lehrkräfte. Damit ist keinem geholfen.

„Sondern man muss FÜR INKLUSION sein UND sich für bessere Bedingungen einsetzen und diese fördern.“
Richtig erkannt: FÜR Inklusion und Rahmenbedingungen, wodurch es erst zur wirklichen Inklusion wird. Alles andere ist Pseudo-Inklusion an vielen vielen Stellen. Das ist die aktuelle Situation. Bei Abschaffung aller Förderschulen wäre das dann definitiv zum Scheitern verurteilt und gibt ggf. der AfD unnötig stimmen. Genauso wie Populismusmöglichkeiten für Höcke. Wir brauchen einfach die Rahmenbedingungen bei vielen Inklusionskindern. Ansonsten funktioniert es nicht langfristig. Das ist einfach die Realität. Merkt man doch. Sieht man doch.

Bei uns gibt es die Rahmenbedingungen an der Schule. Daher arbeiten wir inklusiv. Das passt. Das sollte so auch sein.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Die Einstellung, behinderte Kinder gesellschaftlich auszuschließen IST RECHTS, egal ob dann auch Höcke was dazu sagt. Das der das genau so sieht, ist aber bezeichnend. Es gibt hier keinen Willen, Inklusion zu verbessern oder möglich zu machen. Nur ein Ausruhen auf der Politik, die euch praktischer Weise im Stich lässt, so dass ihr für eure Ansichten offiziell nichts „könnt“. Um das zu durchschauen muss man nur genauer hinschauen was geschrieben wird, was zwischen den Zeilen steht und etwas Theaterkritik sowie Textinterpretation beherrschen. Es werden ellenlange Berichte gegen Inklusion oder indirekt gegen Inklusion in Form von Befürwortung des gegliederten Schulsystems geschrieben. Wo bleiben die ellenlangen Berichte für das gelingen der Inklusion, die mehr als nur eine Stichpunkforderung an die Politik sind? So lange die Politik die Stichpunkte nicht Punkt für Punkt zu 100 % erfüllt, seid ihr zu 0 % für Inklusion. Da kommt so gar nicht rüber, dass ihr Inklusion wollt. Wie wäre es, Schule ganz ab zu schaffen, denn da erfüllt die Politik in keinem Bereich annähernd 100 % – ach nee, in anderen Bereichen seid ihr da ja nicht so streng,die anderen Kinder sind ja schließlich für die spätere Gesellschaft „wichtig“ ^^

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nur ein Ausruhen auf der Politik, die euch praktischerweise im Stich lässt…
Wow, Frau Rupp: anmaßend, unverschämt und eigentlich… ohne Worte!
Sie können das doch gar nicht beurteilen, da Sie nicht im Unterricht sind. Jeden Tag mal rein, Unterricht machen in hoch heterogenen Gruppen mit verhaltensauffälligen und sprachauffälligen Kindern, deren Eltern ebenfalls verhaltensauffällig sind. Praktischerweise alleingelassen von Politik und Gesellschaft. Jeden Tag erleben, dass man komplett überfordert scheitern muss an völlig überzogenen Forderungen… Sehenden Auges in die Bildungskatastrophe springt und dafür später noch die Schuld zugewiesen bekommt. Danke Frau Rupp. Sie übertreffen sich regelmäßig! Gehen Sie rein in die Praxis. Wir brauchen jeden!

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Schmeißen Sie doch die Blonden raus, oder die Brillenträger, oder die mit IQ 100,ist schließlich zu viel und nicht leistbar, oder die Jungs, oder die Mädchen… Die I-Kinder als erstes rauszuwerfen ist ja immer so selbstverständlich, wenn Ressourcen fehlen. Ich glaube, Jungs rauben ganz schön Ressourcen! Wie Bla so schön sagt, erstmal die Bedingungen erfüllen (…. und erst dann unterrichtet ihr Jungs)!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ok, also nochmal auch hier:
– Rahmenbedingunngen für Menschen mit Sehschwäche/Sehbeeinträchtigung: Kontaktlinsen und/oder Brille. (Nicht unbedingt zeitgleich ;))

– Für Kinder mit bspw. Strabismus: Ggf. Nachteilsausgleich, Vergrößerungen, Vorlesegerät, PC-Unterstützung, spezielle Lineaturen, Lichtplätze mit guter Sicht zur Tafel (Sitzordnung anpassen), … [Wenn gar keine dieser Rahmenbedingungen beachtet und überhaupt vorhanden sind … Isses halt doof.]

– Blonde nicht grundsätzlich. Nur, wenn sie zu viel unfug machen. Dann ist die Haarfarbe allerdings egal. Auch ob überhaupt Haare vorhanden sind

– IQ 100 ist zu viel? IQ 100 ist der Richtwert für den durchschnittlichen IQ. Also entweder Sie haben das mit dem IQ nicht so ganz verstanden oder ich weiß auch nicht. Sagt grundsätzlich wenig über die Tauglichkeit im Unterricht aus. Ganz davon mal abgesehen…

– Warum nicht die Queeren? Gibt es bei Ihnen nur 2 Geschlechter? [Nehmen Sie es als Spaß und nicht als Angriff … Ich weiß, wie Sie das meinen.]

– Kommt auf die Jungs drauf an. Auch auf die Mädchen.

Und auch hier wieder:
Ja, diese „Problemjungs“ werden doch ebenso oft kritisiert? Wo ist das Problem jetzt?
Natürlich kann ein schwer verhaltensauffälliger Junge deutlichere Probleme machen als 3 Inklusionskinder in der Klasse. Keine Frage. Das eine rechtfertigt aber das andere nicht. Dann muss man die Bedingungen auch hier so fordern, dass das verhaltensauffällige Kind (welches ggf. andere stark verletzt und den Unterricht dauerhaft sprengt) eben „sanktioniert“ wird.
Wenn das machbar ist. Ok.
Wenn nicht. Kritisieren und Fordern. Machbar machen.
Natürlich sind ein Gros der Lehrkrafte dafür, dass es keine SuS gibt, welche andere Verprügeln und ggf. auch den Lehrer schlägt und belästigt. Steht doch außer Frage … Oder?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Nein, steht es nicht. Oder gab es hier mal 600 Kommentare zur Abschaffung der Beschulung von beispielsweise „Jungs“ aufgrund fehlender Ressourcen ? Die Lösung für euch ist immer, im Zweifelsfall die störende Person für behindert zu erklären, eben ein Alibi.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gab es irgendwo ein Beitrag der Redaktion zu solches Thema?
Sowas stand nie zur Diskussion.

Zum „schwierigeren“ Clientel durch den Wandel der Gesellschaft gibt es doch ebenfalls Kritik. Und das auch nicht gerade wenig.

Man muss schon schauen, um welche Themen es geht.
Wir diskutieren und kommentieren in diesem Beitrag ja auch nicht die Problematik der Alltagsschule. Oder die Problematik des Referendariats. Bisschen muss man schon thematisch einordnen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ganztagsschule (statt Alltagsschule natürlich) … Kann ich leider nicht editieren, da zu schnell.

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich bin ausgebildete Grundschullehrerin, d.h. ich unterrichte Kinder, die dem normalen Unterricht an der Grundschule folgen können. Egal, ob blond, ob Junge oder Mädchen oder was auch immer. Ich bin nicht ausgebildete Förderlehrerin, d.h. ich kann Kinder, die dem Unterricht an der GS nicht folgen können, nicht adäquat unterrichten. Dafür gibt es Förderlehrer( die nebenbei gesagt A13 verdienen). Ein HNO Arzt kann auch nicht einfach so mal Blinddarmoperationen durchführen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Na, dann hat sich doch jedes Problem erledigt, denn ESE- Kinder können durchaus dem Unterricht folgen. Sie sind also voll für ESE? Nur GE ist das Problem? Das sehen andere Grundschullehrer wieder anders. Am Ende bleiben 5 % aller Kinder, die jeder unterrichten will aber für die restlichen 95% werden halt Lehrkräfte benötigt. Oder werden Sie lieber arbeitslos, wenn ein Großteil der Lehrer nur für Kinder studiert hat, die eine Minderheit darstellen?

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das meinen Sie ernsthaft???Sie verstehen nicht worum es geht…

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„muss man nur genauer hinschauen was geschrieben wird, was zwischen den Zeilen steht und etwas Theaterkritik sowie Textinterpretation beherrschen“

Ja, das wäre (der Konjunktiv steht an dieser Stelle mitnichten zufällig) in der Tat schön.

Offensichtlich fühlt es sich ja gut an, allein auf der „richtigen“ Seite zu stehen, gegen all die heuchlerischen und bornierten Ihrs und Euchs hier.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Und ich bin nicht auf der richtigen Seite, weil ich da besser bin (es gibt keine besseren und schlechteren Menschen) sondern weil ich betroffen bin – in vielfacher Hinsicht! Ich bin armutsbetroffen, ich bin ein Zigeuner (so nenne ich mich selber), ich bin lgbti (das b), ich habe ein behindertes Kind, ich wohne alternativ, ich bin Künstler .
Nur einen näheren Migrations Hintergrund habe ich nicht – der liegt schon hunderte oder tausende Jahre zurück und ist entsprechend mir nicht bekannt.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nur weil man von etwas betroffen ist, heißt es nicht, dass man recht hat.
Von einem (individuelle Erfahrungen) auf alle zu schließen sowieso nicht.
Kann man noch so sehr sich in der „Opferrolle“ fühlen und diese auch versuchen auszuspielen.
Ich sagte es bereits: „Facts don’t care about feelings.“

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Man ist auf der richtigen Seite, wenn man betroffen ist?
Interessante Sichtweise; das erklärt einiges.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie sind genauso betroffen wie Lehrer der Regelschulen, die behinderte Schüler inklusiv beschulen.
Doppelt betroffen sind Lehrer, die I- Kinder beschulen und zu Hause selbst ein behindertes Kind haben. Sie kennen beide Seiten. Von ihnen liest man hier selten etwas. Vielleicht sind sie selbst zu sehr eingespannt. Oder sehen sie es sehr kontrovers.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die Einstellung behinderte Menschen (gezielt) auszuschließen ist ableistisch und faschistisch. Starke rechte Gruppierungen nehmen das Thema nur auf, um ihre Ideologie zu lenken. Das sollte man trennen von „linker“ und „rechter“ Politik.

Man kann „rechts“ sein und für Inklusion und man kann „links“ sein und gegen Inklusion (arbeiten). Das funktioniert.
Mal ein Fehlschlussargument/Trugschlussargument von mir: Wenn Höcke sagt: „Trinkt Wasser und esst Brot“, dann ist die Folge nicht „Wasser und Brot sind schlecht, weil Höcke es sagt/trinkt/isst.“ So funktioniert das halt nicht.
Ansonsten wäre noch eine (nicht vorhandene) Kontaktschuldunterstellung [zumindest des „Gedankens zur Inklusion“]. Das stimmt doppelt nicht. Da „wir“ nicht mit Höcke in Kontakt sind. Und auch da wir nicht die gleiche oder ähnliche Intention dahinter haben.
Man sieht: Sinnlose Argumentation, die ins Leere geht.

Und nein, ich bin immernoch für Inklusion, soweit eben möglich. Natürlich gibt es Situationen und Schulen, wo es überwiegend klappt. Ich persönlich habe beides schon (mehrfach) selbst mitbekommen. Auch in meinen Klassen. Überwiegend funktionierte das. Allerdings haben wir auch oft andere Rahmenbedingungen als an bspw. meiner letzten Regelschule. Das muss man halt dann auch bedenken und benennen (dürfen).
Daher: Inklusion ist machbar. Mit den Rahmenbedingungen in weiten Teilen.

Sie beziehen sich immer auf: Das eine läuft doch auch schlecht, daher darf das andere auch schlecht laufen.
Das ist nicht sinnvoll und auch nicht zielführend. Das müssen Sie doch rein der Logik nach nachvollziehen können?

Und ja, auch hier fordern „wir“ doch deutlich bessere Rahmenbedingungen:
– Ausbau und Sanierung von Gebäuden und Toiletten
– Multiprofessionelle Teams
– Deputatsausgleiche und Anpassungen auf die ständige Erhöhung von Anforderungen und Aufgaben(bereiche)
– Zeit für sinnvolle und qualitativ hochwertige Fortbildungen
– Kleinere Klassen
– Mehr Lehrpersonal
– Mehr Schul.-Päds, Psychologen und medizinisches Personal, dazu auch Beratungsstellen, welche erreichbar und verfügbar sind [siehe Multiprofessionelle Teams]
– Lehrplananpassungen auf die heutige Zeit [und den Anforderungen]
– Imageverbesserung
– Sinnvolles Studium und ggf. Refedendariat (oder Unterstützungszeit/Einarbeitungszeit stattdessen)
– Weniger (unnötige) Bürokratie
– Sinnvolle Inklusion
– Sinnvolle Migration (auch hier sind die Rahmenbedingungen nicht gut und sinnvoll… Kinder ohne/mit kaum Deutschkenntnisse ganz normal beschulen -> Stuhl dazu … Das ist Quatsch… Hier muss Geld investiert werden und gezielter gefördert werden)
– Luftfilter/Heizungen/Klimageräte – je nach Bedarf und Schule
– usw. usf. …

Kritisiert werden viele Bereiche. Ein jeder für sich. Kein Bereich rechtfertigt die jeweils schlechten anderen Bedingungen/Bereiche. ABER genau das WOLLEN Sie hier mit Ihrer Argumentationsrhetorik. Das ist aber nicht sinnvoll und zielführend. Könnte man halt mal verstehen.

Und ja, man könnte jetzt wieder sagen: Die stark verhaltensauffällgen Kinder sind doch auch ein Problem. Ja – das ist so. Das rechtfertigt allerdings nicht die Problematik bei und mit Inklusion ohne Rahmenbedingungen. Ein jedes Problem für sich.
Hier wird doch auch gefordert, dass es Rahmenbedingungen im Umgang mit solchen Kindern gibt: Mehr Schul- und Kinderpsychologen, beaufsichtigte Ruhezeiten, Konsequenzen für Handlungen („Nacharbeit“, „Gespräch mit SuS“, „Schulausschluss für einen Tag oder länger“, „Verweis“, „Eltern-LuL-Kind-Gespräche“, „Zielvereinbarungen“, …)
Ja. Auch hier gibt es Kritik und Forderungen. Sie tun ja so, als ob es das alles nicht parallel auch gäbe.
Unsinn.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sie fordern zwar für alle Bereiche, aber sie würden niemals sagen, „so lange die Klassen zu groß sind“ als Beispiel „beschulen wir nur diese oder jene“. Das passiert nur ggü Kindern mit Behinderung!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Passiert das? Wo denn?
Ich habe Inklusionskinder in „meinen“ Klassen. Wir sind eine inklusive Schule. Das ist ganz normal für uns. Klappt soweit auch überwiegend super. Die Rahmenbedingungen sind allerdings da oder wurden halt dementsprechend gemacht. Wir könnten aber ehrlicherweise bei uns auch nicht alle Inklusionskinder beschulen. Auch das gehört zur Realität. Ist so meiner Meinung nach.

Beschult werden Inklusionskinder doch auch an Regelschulen. Ansonsten könnten einige nicht feststellen, dass dies an vielen Stellen dermaßen mangelhaft ist …
Und ja, natürlich werden diese und auch andere (zukünftig kommende) Inklusionskinder an Regelschulen beschult, wenn das der Beschluss (und politische Wille) ist.
Da legt keiner seine Arbeit einfach so nieder. Zumindest nicht mehr als bei anderen Themenbereichen. Es funktioniert halt einfach nicht. Das Kind sitzt dann ggf. rum und ja. Es sitzt rum. Ist einfach keine Kapazität für sinnvolle und gezielte Förderung da. Kein Rahmen. Muss man dann halt mit „klar kommen“ und „leben“. Kritisieren darf und sollte man das trotzdem. Genauso wie die anderen Themen.

Zum Klassengrößenvergleich: Der funktioniert bei „mir“ persönlich nicht. Da muss ich Sie enttäuschen. Wir haben als Privatschule einen Klassenteiler. Wenn dieser nicht eingehalten wird/werden würde, dann gäbe es Kritik von allen Seiten. Eltern, Beiräte, Lehrkräften, ggf. SuS, ggf. Schulleitung oder Vorstand (je nachdem, wer die Idee aufbringen würde), ggf. Verein … Da mache ich mir ehrlich gesagt keine „Sorgen“. Ist auch nicht ohne Grund so, dass der Teiler vertraglich geregelt und staatlich beantragt und bewilligt ist.

Bla
8 Monate zuvor

Aber genau dort liegt doch das Problem:
Rahmenbedingungen herstellen, ansonsten ist es eben problematisch im Unterricht an Regelschulen bzw. kann es sein – je nach Inklusionskind und Rahmenbedingungen der Schule eben.
Das Eine hängt mir dem Anderen eben zusammen.

Küstenfuchs
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das Unterrichten von geistig Behinderten in Regelklassen ist (mit entsprechenden Ressourcen) überhaupt nicht hochproblematisch. Wie kommen Sie darauf?

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Der Frage möchte ich mich anschließen. Als ich einmal zu Besuch an einer Schule für geistig Behinderte war, staunte ich darüber, wie wenig jüngere Schüler und Schülerinnen es an dieser Schule gab. Ein Lehrer sagte mir, dass die Schüler deshalb oft spät zu ihnen kämen, weil Eltern manchmal sehr lange hoffen würden, ihr Kind sei gar nicht geistig behindert, sondern nur verhaltensauffällig – und in Wirklichkeit sogar hochbegabt.

Geistig behinderte Schüler werden bestimmt überwiegend respektiert und „nett“ behandelt an Regelschulen, aber zu Geburtstagsfeiern werden sie deswegen dennoch oft nicht eingeladen.

Fast an jeder Förderschule kam zumindest ein Kind (Meistens ein Mädchen) auf mich zu und sagte „Ich war früher an einer anderen Schule, aber hier gefällt es mir besser“ oder „hier ist es viel schöner“.
Im Interesse von Kindern sollte es Wahlfreiheit geben. Und geistig behinderten Kindern kann man nur Eltern wünschen, die nicht ihre Ämgste und ihren persönlichen Ehrgeiz über die Anmeldung an einer Schule entscheiden lassen. (Sofern sie überhaupt wählen können.)

Caro
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Kann ich nur so bestätigen!

Wir hatten schon Schüler, die an der Förderschule eine Schnupperwoche hinter sich hatten. Die wären am liebsten sofort dort geblieben.

Falls dies allerdings nicht sofort von den Eltern abgeschmettert wurde, die den FöS eine Art „unlautere Kinderfängerei“ unterstellten, hielten die Förderschulen selbst dagegen, weil sie während des laufenden Schuljahres keine neuen Schüler aufnehmen würden bzw. könnten (Neuzuzüge, die bereits vorher an FöS waren, mal ausgeschlossen), um ihre Klassen nicht zu sehr zu vergrößern.

Die dürfen nämlich ablehnen. Die einzigen, die zunächst mal jeden aufnehmen müssen, sind die Regelschulen.

Und zum neuen Schuljahr war der Zug, die Elternbereitschaft betreffend, dann endgültig abgefahren.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Danke für die Information, dass nur die Förderschulen ablehnen dürfen. Das wusste ich noch nicht.
Einen sehr guten Eindruck hatte ich vor Jahren von der Bottroper Schule am Tetraeder. Sie ist über die Jahre gewachsen, aber immer noch überschaubar und aif dem letzten Bild im Internet sieht man auch mehr jüngere Kinder. – Hoffen wird, dass des sich herumspricht, wenn eine Förderschule für Kinder mit einem bestimmten Förderbedarf mehr leisten kann als eine Regelschule.- Und dass sich die Kinder, die heute „I-Kind! sind, später daran erinnern, dass die Einzelzuwendung an einer Regelschule oder der Besuch der Förderschule ihnen gut getan hat. Gute Schulbegleiter sorgen „nebenbei“ dafür, dass andere Kinder auch gern jemanden für sich hätten. Vielleicht führt das dazu, dass die Schüler von heute später als Eltern weniger Hemmungen haben, Ja zu einer speziellen Förderung ihrer Kinder zu sagen.

Was ich schlimm finde: Es gibt immer noch Erwachsene, die meinen, dass ein Hauptschulabschluss oder das Ende der Schulzeit auf einer Förderschule nicht mit einer Feier enden dürften. – Gut, dass an dem Punkt ein Umdenken eingesetzt hat.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel
Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Danke für den Link. Meine Erfahrungen beziehen sich überwiegend auf Schulen für Lernbehinderte. Dass ein normal begabterSchüler auf einer Schule für geistig Behinderte verwiesen wird, das darf natürlich nicht vorkommen. An den wenigen Schulen bzw. Klassen für geistig behinderte Schüler hatte ich den Eindruck, dass Schüler oft entweder genetisch bedingt oder durch einen Unfall oder Schlaganfall eine schwere geistige Behinderung erworben hatten. Dass es an Förderschulen füe Lernbehinderte zu falschen Diagnosen kommt, kann ich mir vorstellen, aber auch, dass die Lehrer es merken. Leider nicht immer.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Diese Aussagen wollen alle aus eigenen Interessen hören – die anderen Aussagen nicht. Siehe meine Antwort auf Bla : Würden die Mädchen die alte Mädchenschule zurück wollen oder gar dauerhaft vom anderen Geschlecht getrennt werden, nur weil sie sich in ihrer Gruppe wohlfühlen? Ist den Exklusionskindern bewusst, was ihnen da bevorsteht? Aber die Erwachsenen freuen sich einfach nur, speziell Lehrer und Eltern, die die Förderung ihrer Regelschüler und den Weg zum Gymnasium in Gefahr sehen und das den I-Kindern zuschieben wollen.
Das geistig behinderte Kinder für hochintelligent und nur auffällig gehalten werden ist Quatsch. Bei auffälligen Kinder erhoffen sich Eltern oft Hochbegabung als Grund /Entschuldigung, diese Kinder sind nicht geistig behindert. Aber Kinder bekommen heute natürlich für alles Behinderungen attestiert, das wird dann später wieder zurück genommen.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es gab vor Jahren einen Trend, dass Mädchen lieber auf katholische Gymnasien wollten, weil sie die Jungen als Störenfriede in der Schule erlebt hatten und sie „doof“ fanden. Verstehen konnte ich es nicht, aber über „den Boom“ wurde vor Jahren sogar in den Medien berichtet.
„Das geistig behinderte Kinder für hochintelligent und nur auffällig gehalten werden ist Quatsch.“ – Bitte sehen Sie doch dahinter die Verzweiflung der Eltern, die etwas nicht wahrhaben wollten. Die Lehrer haben diese Hoffnung nicht gehabt und wie oft kommt es vor, dass Kinder sich trotz qualifizierter Schulbegleitung auf einer Regelschule quälen und ihr Kind vielleicht selbst den stärksten Wunsch hat, dem Leistungsdruck entrkommen zu können, wenn es spürt, dass es nicht so gut lernen kann wie andere Kinder. Es gibt so viele verschiedene Einzelschicksale und verkannt werden Kinder mal in die eine oder andere Richtung. Es ist schließlich nicht leicht, herauszufinden, welches Potenzial in einem anderen Menschen steckt.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Hier wird doch so viel auf Eltern geschimpft, die sich nicht kümmern. Genau solche Eltern wollen mitunter auch ihr Kind auf die Förderschule bringen. Man muss nichts mehr mit dem Kind üben, keine Hausaufgaben machen, sich nicht durchsetzen,…

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie oben schon: Das Argument zieht halt nicht.

Ich und auch sonst niemand hier (soweit ich das überschauen kann) schließt solche Fälle aus.
Natürlich kann es zu „Fehldiagnosen“ kommen.

Warum sollte ich denn gegen Inklusion per se sein? Ich frage jetzt mal direkt, weil mich der Grund wirklich interessieren würde.

Ich arbeite an einer integrativen Privatschule. Das würde ich doch sonst nicht machen?
Die Inklusion bleibt bei uns so oder so. Solange die Rahmenbedingungen halt da sind ist das auch gut so. Ansonsten gibt es halt auch Kritik Richtung Schulleitung. Natürlich haben „wir“ das Privileg, dass wir auch SuS ablehnen dürfen. Gerade wenn wir die Rahmenbedingungen halt leider nicht sinnvoll stellen können.

Und wie gesagt … Es gibt auch „Inklusionskinder“, welche man problemlos inkludieren und beschulen kann. Auch an einer Regelschule. Das ist doch super. Das lehnt hier doch keiner grundsätzlich ab, oder? Differenzieren. Andere Krankheitsbilder usw. brauchen eben andere Rahmenbedingungen.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

„Das Unterrichten von geistig Behinderten…“

Deshalb ist Höcke ja auch MdL in TH und „das Unterrichten“ bzw. der Unterricht von Herrn Höcke entfällt.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

dto

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Ich finde es amüsant, dass es Foristen sauer aufstößt, wenn Höcke das gleiche sagt wie sie und seine Ansicht als rechtsextrem gilt. Wieviele haben hier schon „Inklusion abschaffen“ gerufen?

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie viele sollen es denn gewesen sein?
SIe haben bereits 5 Monate zuvor fabuliert, „[d]ie übergroße Mehrheit der Foristen und Leser hier [sei] für die Abschaffung der Inklusion.“ Und diese Unwahrheit wurde bereits damals korrigiert, s. https://www.news4teachers.de/2023/02/inklusion-behindertenbeauftragte-fordern-auch-wegen-des-lehrermangels-foerderschulen-abschaffen/#comment-506707:

[zitat]
Die „übergroße Mehrheit […] hier“ argumentiert nicht gg. Inklusion per se, sondern gg. das Pseudokonzept vermeintl. Inklusion nach dem in keiner Weise hinreichenden Prinzip, lediglich „einen Stuhl dazustellen“ (F. Giffey) oder zwei, drei, vier Stühle etc., ohne die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gelingende Inklusion zu bieten, also ohne u.a. erheblich (m.E. auf ein Drittel) reduzierte Klassenteiler, zeitliche Entlastungen der Lehrer (d.h. reduzierte Stundendeputate) zur angemessenen Unterrichtsvor- und -nachbereitung, extreme Entlastungen derselben bei außerunterrichtlichen Tätigkeiten (mit Inklusionsschülern fallen derweil u.U. aber tendenziell neue Extra-/Sonderkonferenzen, HPG u.ä. an), hinreichende Unterstützung im Unterricht und außerhalb dessen durch reichlich sonderpädagogisches Personal, flankiert von Spezialkonzepten für den Umgang mit den inklusionskindern (beginnend bei der Notwendigkeit des Vorhandenseins von speziellen Räumlichkeiten), Erleichterungen bei Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen, Erleichterungen bei Abschulungen (die ja bereits die Hürde des Vorhandenseins hinreichender Alternativschulen voraussetzt, welche in den letzten Jahren sukzessive abgeschafft wurden), Reduktion elterlicher Interventionsmöglichkeiten in das schuliche Kerngeschäft (Qualifikation, Selektion und Allokation), inkl. erhebliche Erschwerung von Widersprüchen und Co. (alleine die Normierung eines bestimmten Begründungsniveaus seitens der Schüler/Eltern bei einem Widerspruch würde hier Wunder wirken) etc., von baulichen Problemen, denen wir seit Jahrzehnten begegnen, ganz abgesehen.

Solange nicht alle(!) diese Punkte zufriedenstellend angegangen werden, erlauben die tatsächlichen Rahmenbedingungen an unseren Schulen gar keine Inklusion i.S.d. UN-BR, ja ohne Inklusion ist Schule damit ja bereit sin einer konstanten Abwärtsspirale. Pseudoinklusion nach zitiertem Prinzip, damit ist nämlich nicht nur niemandem geholfen, im Gegenteil, es entstehen quasi ausschl. Nachteile für alle Beteiligte, inkl. eines gesamtgesellschaftlichen Schadens (weil dem Kerngeschäft von Schule – s.o. – de facto nicht mehr nachgegangen werden kann).

Mit gelingender Inklusion ist mithin gemeint, dass Inklusion als ultimate goal am Ende von Schule realisiert wird, übrigens im Einklang mit den Ausführungen der UN-BRK, also dem Ziel der ‚Inklusion‘ aller Schüler in die Gesellschaft, ihre sozio-politische/-kulturelle Partipationsfähigkeit in Eigenverantwortung und Gemeinschaftsfähigkeit als angemessen gebildete, reflektierte und demokratische Staatsbürger in einer pluralistischen Gesellschaft – nach Maßgabe ihrer individuellen Fähigkeiten und derer Kapazitätsgrenzen. Sie sollen ihre diesbzgl. Potenziale bestmöglich entfalten können… dem steht das obige Prinzip aber i.d.R. gar entgegen (s. https://www.news4teachers.de/2022/12/druck-auf-deutschland-waechst-menschenrechtsinstitut-das-den-vereinten-nationen-berichtet-kritisiert-stagnierende-inklusion/#comment-487568), Entsprechend ist die „übergroße Mehrheit […] hier“ für Förderschulen, weil dort das entsprechende ultimate goal besser zu verwirklichen sein scheint (ohne dass hier nicht auch umfangreiche Kritik an der – schulpolitisch zu verantwortenden – realen Situation der Förderschulen artikuliert wird), u.U. selbst dann, wenn die oben skizzierten Bedingungen in ihren Optimalzustand überführt wären.
[/zitat]

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Historisch war es wohl umgekehrt: Die Hilfsschulen/Sonderschulen/Förderschulen in der Bundesrepublik wurden nicht von Faschisten eingeführt, sondern von den damaligen Regierungen (CDU, SPD usw.). Später hat man dann „Förderschulen abschaffen“ gerufen.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da steht aber auch, dass es Hilfsschulen schon im 19. Jahrhundert gab. Die Nazis verfolgten ja parallel dazu ihr Euthanasieprogramm und wollten behinderte Kinder umbringen, aber die Förderschulen der neueren Zeit sind doch nun wirklich etwas total anderes mit total anderen Zielen. Das sollte man nicht in die Nähe zueinander rücken. Sonst diffamiert man die Leute, die an Förderschulen arbeiten. Auch in Skandinavien gibt es zumindest spezielle Förderklassen, und das waren keine Faschisten, die die eingerichtet haben:
https://www.inschweden.se/leben-und-arbeiten/schule/
schwedisches-schulsystem/foerderschule

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, es geht darum ihnen die bestmögliche Förderung für ein möglichst selbstbestimmtes und möglichst unabhängiges Leben zu bieten. Für den einen Behinderten bietet das die Regelschule, für den nächsten die Förderschule, der eine kann auf einer regulären Stelle arbeiten, der nächste kann nur auf einer für ihn geschaffenen Stelle arbeiten. Es ist nicht für jeden das Gleiche auch das Beste. Das gilt selbstverständlich auch für Nichtbehinderte.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Genau das meine ich auch.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und/Oder „in die Mitte holen“ oder „besonders Fördern“. Ist halt immer die Frage der jeweiligen Umsetzung und der Intention dahinter.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Als ob alle ein Interesse daran hätten, „in die Mitte“ geholt zu werden. Es gibt Kinder, die lieber am Rand sein wollen und weder in der Mitte und schon gar nicht im Mittelpunkt stehen wollen. Meine Erfahrungen mir Kindern haben mich dazu gebracht, die Vorteile von Förderschulen für Kinder zu sehen. Wir haben ein durchlässiges Schulsystem. Ich kenne ehemalige Förderschüler, die es im Handwerk zum Meister gebracht haben und vermisse in unserer Gesellschaft die Anerkennung für die Abschlüsse, die auf Haupt- und Förderschulen erreicht wurden. Statt diese Abschlüsse wirklich gelten zu lassen, müssen zahllose Schüler ein „Berufsgrundschuljahr“ ableisten. Erst nach dieser Warteschleife, also wenn der Jugendschutz nicht mehr oder nicht mehr lange gilt, lässt man sie eine Ausbildung absolvieren.

„Haltung“ scheint mir zum Modewort geworden zu sein und „grundsätzliche Haltung“ soll sich wohl besonders korrekt anhören. Es geht aber doch wohl kaum um die Frage „In die Mitte holen – oder aussondern“ Letzteres lässt sich mit unserem Rechtssystem nicht vereinbaren. Es widerstrebt auch wirklich sehr vielen Menschen, andere schäbig zu behandeln. (Das ist zumindest meine Meinung). Aber auch ein „in die Mitte holen“ kann sehr unangenehm und aufdringlich gegenüber jenen Schülern sein, die lieber in Ruhe gelassen würden. Den geistig behinderten Kindern und ihren Eltern Wahlfreiheit ermöglichen – das ist für mich eine Aufgabe des Staates und Eltern und Pädagogen haben die Aufgabe, den Kindern mit Förderbedarf zu helfen!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Den geistig behinderten Kindern und ihren Eltern Wahlfreiheit ermöglichen – das ist für mich eine Aufgabe des Staates und Eltern und Pädagogen haben die Aufgabe, den Kindern mit Förderbedarf zu helfen!“
DAS aber setzt doch voraus, dass alle das Recht haben. Ohne dieses Recht kann es doch keine Wahlfreiheit geben.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Wir haben ein durchlässiges Schulsystem. „

Nein haben wir nicht. Einmal Förderschule immer Förderschule. Vor allem weil ja gar nicht extern geprüft wird ob eine Schüler*in noch Förderbedarf hat. Da machen dann schon mal geistig Behinderte nach Entlassung aus der Schule einen Schulabschluss.

https://www.youtube.com/watch?v=JNdHUyGNWlA

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Das ist Mumpitz, ich habe schon ein paar Mal Schüler in der Klasse gehabt, die von der Förderschule in die Regelschule kamen, weil sie durch die Förderung dort soweit waren, dass sie am Regelunterricht teilnehmen konnten und das auch erfolgreich getan haben. Sprachheilschule und ESE in den konkreten Fällen.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil es Zuschüsse gibt, wenn schwer vermittelbare Schulabgänger eine Lehre machen, haben sie im Handwerk eigentlich immer Chancen gehabt. Und es wurden auf diesem Weg einige zu guten Handwerkern. Ich wohne auf dem Land, man weiß etwas mehr über diejenigen, die Handwerksarbeiten ausführen und es gibt mir zu denken, dass ich doch einige positve Beispiele kenne, die meinen Glauben an Statistiken schwächeln lassen.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Als im vierten Schuljahr ein Mitschüler zur Sonderschule musste, habe ich als Kind gedacht, dass das nicht richtig ist. Er hat später eine Lehre als Schlosser so erfolgreich abgeschlossen, dass er dafür ausgezeichnet wurde. Ich weiß seit dieser Zeit bis heute! von etlichen Schulbiographien, die Ihrer Behauptung nicht entsprechen. Einmal Förderschule heißt keineswegs immer Förderschule.

Aber es steht der jungen Frau, die anderen Kunden bei Ikea erklärt, wie man gekaufte Möbelstücke zusammenbaut, nicht auf die Stirn geschrieben, dass sie früher auf der Schule für Lernbehinderte war.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es wäre falsch gewesen, die damals übliche Berufsbezeichnung und nicht die über ein Jahrzehnt später geltende Bezeichnung „Metallbauer“ zu verwenden. Sie bezieht sich auf erheblich erweiterte Ausbildungsinhalte.

Übrigens sind viele Handwerks- und Ausbildungsbetriebe gar nicht zur Beschäftigung von Schwerbehinderten verpflichtet, da sie nur wenige Arbeitnehmer beschäftigen. Gerade diese kleinen Betriebe nutzen aber gern den Zuschuss, den es für die Einstellung eines Auszubildenden gibt, der einen erhöhten Unterstützungsbedarf hat. Die Berufsschulen haben sich drauf eingestellt.

Sven A.
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dummerweise gibt es den Beruf des Schlossers nicht mehr“

Das ist doch Quatsch. Natürlich gibt es den Beruf immer noch, nur wird er jetzt Metallbauer genannt (und umgangssprachlich wird er auch weiterhin Schlosser genannt) oder will die Redaktion auch behaupten, dass es keine Elektriker mehr geben würde, weil diese nun Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik genannt werden?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wollen Sie damit sagen, dass alle Menschen, welche gelernte Schlosser sind für den Beruf eigentlich minderqualifiziert sind?
[Ist jetzt als Scherz gemeint: Aber die „das gibt es nicht mehr“ ist schon gewagt. Es weiß jeder, was gemeint ist.]

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Sven A.

Das Problem ist aber das gleiche wie bei den vormaligen Drehern und Fräsern. Wenn die sich auf die Stelle eines Zerspanungsmechanikers beworben haben, hat die HR-Abteilung sie aussortiert, da der Berufsabschluss der älteren bewerber ja nicht dem Stellenprofil in der Stellenanzeige entsprach.

Schade
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Das ist totaler Quatsch. Der Förderbedarf MUSS regelmäßig überprüft und neu festgestellt werden. Dass Kinder mit Lernbehinderungen einen Hauptschulabschluss machen, kam und kommt gar nicht so selten vor. Auch eine geistige Behinderung schließt nicht automatisch einen Schulabschluss aus.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Nein das ist kein totaler Quatsch. Der Förderbedarf wird SCHULINTERN regelmäßig „überprüft“, da werden auf ein Formular ein paar Kreuze gemacht. Und das war es auch schon.
72% KEIN Abschluss ist die Quote auf der Förderschule, mit so etwas käme sogar eine Hauptschule in die Schlagzeilen. Eine realschule würde selbstverständlich geschlossen.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sind oder waren Sie Lehrer an einer Schule?

Bei manchen Behinderungen ist es für einen Außenstehenden doch bestimmt kaum möglich, den Entwicklungssstand eines Kindes festzustellen, das sie kaum kennen. Warum nicht zwingend vorgeschrieben ist, dass noch von außen jemand dazukommt, sehe ich allerdings nicht ein. Wird mal wieder am falschen Ende gespart?
https://www.youtube.com/watch?v=2D9IP_kHF2Q
Seit die Medikamentenverschreibungen des Dr. Michael Winterhoffs zum Fall für das Bonner Landgericht geworden sind, sollte klar sein, dass jahrelange Fehlentwicklungen möglich sind. – Und Kinder mit Förderbedarf sind stärker als andere davon bedroht, medikamentös ruhiggestellt zu werden. Dass künstlich ruhiggestelte Kinder in der Schule nicht die Leistung bringen, die sie ohne diese Mittel erbringen könnten, wird bestimmt häufiger vorkommen. Und es stellt sich deshalb auch die Frage, in welcher Betreuungsform es eher auffallen würde.

dickebank
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Bei Förderschwerpunkt ESE ist ein MSA oder die FHR oder sogar die AHR nicht gänzlich auszuschließen. Gleiches gilt ebenfalls für die Förderschwerpunkte Hören und Sehen sowie motorische Beeinträchtigungen.
Selbst bei Jugendlichen mit dem Schwerpunkt Lernen ist ein erweitereter Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erreichbar.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Allerdings ist es einfacher, seit Förderschüler*innen auf Regelschulen gehen, weil sie ja die selbe Laufbahn durchmachen wie die anderen Kids.
Ich habe mal von einer Förderschulkollegin gehört, dass man Kindern, die es zuhause schwer haben (was sehr häufig mit gewissen Auffälligkeiten einhergeht), auch oft einen solchen Status (dann aber ESE) verleiht, damit sie bessere Chancen erhalten. Die Gefahr auf einer Förderschule zu landen, besteht in meinem Bundesland damit ja nicht.
Und so kommt es, dass bei uns sogar ehemalige „Förderschüler*innen“ das Abitur bestehen.
Durchlässigkeit ist sehr wichtig, weil das vertraute Umfeld eine große Rolle spielt.

Wieby
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Rein äußerlich in die Mitte holen und im Klassenraum dann zum Außenseiter machen, der durch Lernbegleiter auffällt, durch Sonderbehandlung und und -beschäftigung, durch auffälliges und störendes Verhalten!??
Empathieloser und grausamer kann ich mir „in die Mitte holen“ und bloßgestellt werden kaum vorstellen.

Soso
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Vieles scheitert nicht am Willen, sondern am Können. Mit noch so viel gutem Willen geht eben nicht alles. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, stimmt nur bedingt.
Unrealistischer Wille stürzt sogar häufig ins Unglück und reißt andere mit.
„Verführung“ hat viele Gesichter, leider vorwiegend sympathische. Sonst würde politische, ideologische oder auch finanzielle Verführung nicht so leicht gelingen.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Höcke sagt pauschal, die Foristen beziehen sich auf die gegenwärtigen Bedingungen. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Küstenfuchs
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Erstens ist Höcke ein Widerling. Zweitens will Höcke ausgrenzen (siehe Extraklassen für Migranten), die meisten Lehrkräfte wollen dies nicht. Sie haben kein Problem mit der Inklusion, sondern nur mit der Umsetzung zum Nulltarif auf ihrem Rücken.

So schwer begreiflich ist dieser Unterschied eigentlich nicht, aber ich als Lehrer erkläre auch gerne simple Zusammenhänge.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich als Schauspielerin verweise hier gerne auf theaterkritische Betrachtung, Textinterpretation und Psychologie sowie Gesellschaftswissenschaften. Siehe meine Antwort auf Bla… Den Willen zur Inklusion kann man euch zu 0 % abnehmen, das gäbe ein Tomaten werfen auf der Bühne.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Also Sie gegen die Welt. Alles klar.
Wissen alle Bescheid jetzt. Sie machen das richtig und alle anderen – von Schulbegleiter, über Lehrkräfte aller Schularten, andere Eltern, selbst betroffene SuS bis hin zu Schulpsychologen – liegen grundlegend falsch. Die spielen nur etwas vor und wollen nur das Schlimmste.

Sie können gerne auf die Teilgebiete hinweisen. Die sind wohl den meisten bekannt … Theater spiel(t)en viele Lehrkräfte. Textinterpretation ist unser täglich Brot. Psychologie und Gesellschaftswissenschaften hatten wir im Studium.
Aber NUR Sie können die wahre Wahrheit überall rauslesen. Sie wissen es besser, als jeder der die Texte selbst verfasst.

Ganz ehrlich: Sie machen sich gerade einfach lächerlich.

Die Einzige, welche Tomaten werfen würde, wären Sie. Und zwar auf alle anderen. Auf die ganze böse Welt.

R.S.
8 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich teile Ihre Einschätzung zur Person Höcke. Der Plan, „Extraklassen für Migranten“ bezieht sich allerdings nicht auf alle Migranten-Kinder, sondern „auf alle Grund- und Mittelschüler, bei denen zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird“.
Das wäre nicht weit weg von bereits bestehenden Sprachförderkursen. Der Vorschlag könnte also sinnvoll sein und sollte nicht reflexartig verworfen werden, nur weil er vom politischen Gegner kommt. Natürlich mit dem langfristigen Ziel des Spracherwerbs und schnellstmöglicher Integration in die Regelklasse.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  R.S.

Das beste Mittel um Deutsch zu lernen sind deutsche Mitschüler!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  R.S.

„… auf alle Grund- und Mittelschüler, bei denen zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird“

  1. schließt das Kids mit ein, die Deutsch sprechen können, die aber zuhause mit ihren Eltern nicht Deutsch, sondern deren Muttersprache sprechen. Und damit wäre der Besuch einer Extraklasse eine Art Bestrafung.
  2. Gleichzeitig können Kids, die noch gar kein Deutsch können, trotz dieses Defizits Regelklassen angehören, mit denen sie dann in bestimmten Fächern bereits gemeinsam lernen. So wird das bei uns an der Schule gehandhabt.

Der Plan der AfD ist also eine gezielte Diskriminierung und nichts sonst.

Marc
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich glaube nicht dass es „rechtsextrem“ ist, wenn man sich eine andere Form der Inklusion wünscht, oder gegen die gemeinsame Beschulung auf Regelschulen argumentiert. Das Wort rechtsextrem passt hier einfach nicht und wird mittlerweile einfach traditionell rausgehauen, solbald es um die Afd geht.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Kommt drauf an, wie man argumentiert und was man fordert. Dazu die Intention.

Rechts ist per se nichts schlimmes in der Politik. Die FDP ist in weiten Teilen auch rechts. Genauso wie die CDU. Trotzdem haben diese Parteien eben andere Intentionen als die stark rechte (faschistische) Seite der AfD.

Ganz stark reduziert:
Bei „rechts“ und „links“ geht es vor allem erstmal um die Differenzierung, ob etwas „von oben“ oder „von unten“ her wirkt. Also anders gesagt: Wer muss was ausbaden und dafür ggf. belastet werden.

Die Klimakrise kann man von oben oder von unten angehen.
Müssen die Unter- und Mittelschicht den Großteil tragen? Dann ist das halt rechte Politik.
Müssen die Unternehmen und der Staat die Lasten tragen? Dann ist es linke Politik.

Je stärker rechts und links es geht. Desto extremer. Oft dann eben auch durch Ideologien geleitet.

Das Gequatsche um „AfD ist für das kleine Volk“ ist dann eher eine Ideologie. Sieht man halt dann auch, wenn man sich etwas mit Politik beschäftigt.

Pappenheimer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

In Sachsen ist die AfD für das längere gemeinsame Lernen bis Klasse 8 eingetreten. Sicherlich nur, weil sie damit bei vielen Sachsen punkten wollte. Das längere, gemeinsame Lernen ist ein typisch linkes Projekt,. Dürfen linke Kräfte nun nicht mehr für das längere gemeinsame Lernen eintreten, weil die AfD es auch tut (in Sachsen jedenfalls)?

Wenn man also etwas nicht will, muss man eigentlich nur die AfD dazu bringen, es zu fordern, dann kann es niemand anderes mehr fordern.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Die Einstellung an sich ist weit rechts , egal was die Afd dazu sagt. Wenn sie gleicher Meinung ist, ist das aber bezeichnend.

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was ist daran amüsant? Ich bin weit weg von rechts. Was Höcke sagt, interessiert nicht. Inklusion ist an sich eine gute Sache. Sie hat aber an vielen Schulen noch nie funktioniert und wird es auch nicht. Die Politik muss entsprechende Rahmenbedingungen schaffen und das passiert nicht und wird auch in absehbarer Zukunft nicht passieren. Wer badet das aus?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Und wer badet alles andere, das an Schulen nicht funktioniert, aus? Wieso I-Kinder in Regelschulen abschaffen aber den Rest behalten? ^^ DA wird eben der Unterschied im „Schülerwert“ gemacht!

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Erst die Rahmenbedingungen schaffen, dann Inklusion durchführen. Das ist die Forderung von uns Lehrern. Das müsste eigentlich selbstverständlich sein und jedem einleuchten. Auch Ihnen!

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Und damit Sie und die anderen Lehrer niemanden diskriminieren, sollten auch alle anderen Schüler erst zur Schule kommen dürfen, wenn die Rahmenbedingungen für Unterricht geschaffen wurden – also gar nicht!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wären Sie denn zufrieden, wenn „wir“ den Stuhl einfach dazu stellen und gut ist? Mehr ist leider halt an vielen Schulen nicht drin.

Ist das jetzt das neue Ziel?
Ok. Dann … Warum nicht.
Kann man dafür sein.
Und das sollte dann wem gerecht werden? Wie stellt man sich das vor ohne eben die Rahmenbedingungen?

SuS kann in der 6. Klasse nur den Zahlenraum bis 20.
Eeegal, wird einfach normal beschult. Passt.

Wie stellen Sie sich das bitte vor?
Oder soll dann jede Lehrkraft – individuell für eine/n SuS den Grundschulstoff bspw. nebenbei differenzieren. Das dann für verschiedene Inklusionskinder. Dazu die normalen Differenzierungen. Woher die Zeit nehmen? Ist dann halt nicht drin. Sorry. Wirklich.

Aber wenn dass das Ziel ist … Von sinnvoll und integrativ brauchen wir dann jedoch definitiv nicht sprechen. Ja. Inklusionskinder wären alle anwesend. Und ja, einige kommen super mit. Andere gehen halt erst recht unter. Gute Einstellung.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Die Ressourcen werden durch ALLE Schüler geteilt, notfalls gehen sie halt nur drei Tage zur Schule. Realität ist, die Ressourcen bekommen die Privilegierten.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dann stellen Sie mal ein machbares Konzept bitte vor. Sogar mal nur als Wunsch-Theorie. Schon alleine da wird man merken: Das funktioniert so nicht.

Also das „3-Tage“-Konzept:
– Von wann bis wann Unterricht? Ganztag oder nicht (verpflichtend?)? Wie soll der Stundenplan aussehen? Was wird gekürzt? Wie setzen wir die Deputatsstunden der Lehrkräfte an (3*9 Schulstunde Unterricht?)? Parallel in den Fächern? Als Wahl?
Rechnen Sie das mal aus. Einfach so zum Spaß und erstaunen … Nicht umsonst sind die Stundenplaner ewig mit Stundenplänen beschäftigt. Oft am Schluss dann eben mit Prämissen und „Geben und Nehmen“ von den Zeiten her.
Wer hat die Aufsichtspflicht in den anderen 2 Tagen? Wie ist das umsetzbar? Auch bei Grundschulen? Was wird an den anderen Tagen gemacht? Homeoffice? Gibts dann Büroräume zum Arbeiten? Was ist mit Kindern, welche nicht betreut werden können? Trotzdem Notbetreuung oder „Pech“?

Was bringt es einem Rollstuhlfahrer, wenn die anderen weniger Schule haben und er selbst auch, wenn trotzdem keine Rampen und Fahrstühle vorhanden sind? Wie löst man das ohne diese Rahmenbedingungen herzustellen? Wo kann man dem Rest denn was wegnehmen? Nur „unten“ und draußen im Regen dann Schule? Wäre ja dann fair, weil man die Rahmenbedingungen aller angleicht auf das Eine.

Die „Realität ist, die Ressourcen bekommen die Priviligierten“ stimmt in weiten Teilen allerdings. Ja, das ist so. Wie generell im Leben.
Natürlich wird auch „unten“ gefördert. Aber zu wenig. Das System baut nicht auf die Schwächsten (auf). Das ist richtig.
Das ist aber ein Teilproblem des Inklusionsproblems. Das geht weitläufiger sogar. Betrifft die Inklusion aber ebenfalls stark. Auch das ist richtig.
Daher fordern wir doch bessere Rahmenbedingungen (generell).
Da wären wir tatsächlich auf „einer Seite“.
Nur das „wie“ geht seeehr stark auseinander.

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie kommen Sie dazu, mir zu unterstellen, dass ich Schüler diskriminiere? Ich sage nur, dass ich nicht ausgebildet bin, I Kinder zu unterrichten. Verstehen Sie das wirklich nicht oder wollen Sie das nicht verstehen?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Ich habe den Eindruck, dass es Frau Rupp egal ist, wie gut ihr Kind unterrichtet wird.
Sie schrieb an anderer Stelle hier „Warum ist es wichtig, dass Schwerstbehinderte bis 10 zählen lernen? Können sie damit ihren Unterhalt verdienen? Einen Beitrag zur Gesellschaft leisten? Etwas interessantes damit anfangen? Der einzige Grund, warum solche Menschen an der Bildung teilhaben, ist, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Völlig absurd also, dies exklusiv zu tun, also hört doch auf, so zu tun, als wäre der Bildungserfolg (der auch noch an Förderschulen nachweislich schlechter ist) zum A und O zu machen.“

Offensichtlich geht es ihr nur um körperliche Anwesenheit. Vielleicht meint sie, dass gesellschaftliche Teilhabe automatisch durch rein körperliche Anwesenheit zustande kommt.
Dann müsste man ihr allerdings die Frage stellen, weshalb nicht alle, die an Regelschulen unterrichtet werden/wurden, tatsächlich gesellschaftlich teilhaben.
SO einfach ist es ganz offensichtlich nicht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es geht um gesellschaftliche Teilhabe, Freunde zB.
Oder sind Sie so naiv und halten es für einen Wert, wenn der Schwerstbehinderte in seinem exkludierten, stillen Kämmerlein die Zahlen 1-10 bis an sein Lebensende rauf und runter zählen kann?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Auch hier sollten Sie differenzieren. Niemand (außer vielleicht Höcke & Co.) will, dass Ihre Tochter (denn um die scheint es ja zu gehen) im stillen Kämmerlein von eins bis zehn zählen lernt.
Aber es ist nun einmal nicht sinnvoll, wenn dieses Kind z.B. im Gymnasium einfach nur dabei sitzt und zählt, während die anderen mit rauchenden Köpfen versuchen, irgendwelche Gleichungen zu lösen. Wo wäre denn da der Mehrwert für Ihre Tochter?
Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn Ihre Tochter in eine Campusschule/-klasse auf dem selben Schulgelände ginge und dann in Fächern wie Kunst, Sport oder wo sie tatsächlich etwas mitkriegt und für sich befriedigend interagieren könnte?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es geht nicht um meine Tochter, die kann weit mehr als bis 10 zählen. Das sind Beispiele, genau wie das Down-Syndrom Kind an anderer Stelle, welches meine Tochter ebenfalls nicht ist. Alle reden immer von bestmöglicher Förderung. Vielleicht lernt das schwerstbehinderte Kind in der Regelschule bis 10 und in der Förderschule bis 12 zählen – vermutlich eher umgekehrt. Was soll so ein Unsinn, daran alles festmachen zu wollen? Ob 10 oder 12 oder Peng ist irrelevant. Es geht um gesellschaftliche Kontakte, nur dafür ist das gedacht! Deshalb absurd, dies exkludiert zu tun.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein, Schule hat ursprünglich nichts damit zu tun. Und es ist auch nicht die eigentliche Aufgabe von Schule, dass Menschen dort Freund*innen finden.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Doch! Denn die Kinder verbringen ihre halbe Kindheit dort.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein, es ist nicht AUFGABE von Schule. Es ist ein Nebeneffekt. Freund*innen kann man auch woanders finden.
Und für viele Kinder/Jugendliche ist es sogar ganz anders. Daran kann die Schule auch nichts ändern. Sie kann höchstens Mobbing unterbinden, wenn es gut läuft.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da sprechen wir aber nicht von Inklusion, sondern von (bedingter – oft Pseudo-) Integration durch Teilhabe/Anwesenheit.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Schulen haben einen Bildungsauftrag. Erklären Sie mal wie beispielsweise einem blinden Erstklässler in einer Regelklasse von einem Regelschullehrer das Lesen beigebracht werden soll oder einem tauben Kind Lesen und Schreiben. Nach ihrer Auffassung ist das nicht wichtig, dass diese Kinder an einer auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Förderschule von Experten unterrichtet werden, Lesen und Schreiben lernen und so zur Teilhabe befähigt werden. Hauptsache sie sitzen dabei? Egal, ob sie etwas lernen oder nicht. Dabeisitzen ist keine Inklusion.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sie sind „rechts“. Geben Sie es endlich zu! Sonst würden Sie das wollen. Mit genug Ideologie geht das schon.
[Diese Denke und Clusterteilung haben leider einige Menschen]

Steht man irgendwann ja auch drüber … Man kann’s nicht jedem erklären und recht machen. Nicht jeder Mensch ist für jedes Thema zugänglich und abholbar. Das sind die Wenigsten sogar. (Mich inklusive. Da inkludiere ich mich selbst.)

E.S.
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie haben recht und es stellt sich die Frage, ob es wirklich rechtsextrem ist, wenn man Förderschulen bejaht und einen generellen Regelschulbesuch kritisch sieht, zumal die Praxis zeigt, dass sich die Inklusion keineswegs so wunderbar und segensreich auswirkt wie in der schönen Theorie immer wieder behauptet. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall.
Man kann alles schönreden, wenn man perfekte (märchenhafte) Voraussetzungen und Bedingungen dafür fordert. Die gibt es aber nicht und wird es vermutlich auch nie geben.
Soll ich mich etwa als Nazi fühlen, nur weil Herr Höcke über die Inklusion ähnlich denkt wie ich? Diese Schlussfolgerung ist mir denn doch zu primitiv und billig.
Oder soll ich mich plötzlich für die Inklusion begeistern, damit auch ja niemand denkt oder mutwillig behaupten kann, dass ich rechtsextrem sei.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier muss man allerdings dann stark das „Inklusion grundsätzlich ablehnt“ betonen.

Das tun nämlich die Allerwenigsten. Hier sowieso nicht. Es geht v. A. um die momentanen Ressourcen und Rahmenbedingungen. Nicht um das „wir wollen behinderte Menschen ausgrenzen oder reduzieren oder wegstecken oder …“.

Da kann man noch so oft mit der Konvention kommen oder mit „Menschenrecht“. Ja, ideologisch ist das der richtige Gedanke und es sollte so sein. Allerdings sind die Rahmenbedingungen halt eben (noch??) nicht gegeben an vielen Stellen.
Daher: Rahmenbedingungen stellen.
Ansonsten: Teilweise starke Belastung.
Das ist nunmal so.

Ich bin auch gegen den Welthunger. Diesen abzuschaffen wäre ein humanes Ziel. Ist das (momentan) realistisch und umsetzbar? Nein.
Das geht bei vielen sozialen Bereichen so … Staat muss handeln. Sonst ist/wird/wurde sowas immer ein Versagen auf Dauer.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  E.S.

Die Ansicht ist rechts, egal was Höcke dazu sagt. Das kommt nur noch dazu. Es kommt am Ende eurer Ansichten nämlich ein „Werteunterschied“ der jeweiligen Schüler dabei heraus. Die einen sind selbstverständlich da, egal ob das Bildungssystem vor die Hunde geht, die anderen werden aussortiert.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich höre bei Ihnen allerdings auch oft einen „Werteunterschied“ heraus: Das liebe, kunstbegabte Trisomie-21-Kind auf der einen, das verzogene ESE-Prinzchen auf der anderen Seite.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Das verzogene Kind hat keine Behinderung, wird aber gegen behinderte Kinder ausgespielt um Teilhabe der behinderten Kinder zu verhindern. Dies decke ich lediglich auf und ihr müsst euch was anderes suchen. Mit dem Prinzen Kind als Beispiel könnt ihr euch höchstens selber exkludieren.

Bla
8 Monate zuvor

Ist das ein Werteunterschied? Ich seh sowas dann eher als Doppelmoral.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dazu meine Antwort auf Egvina.
Sie könnten es auch als Doppelmoral sehen, wenn ein Trans Junge als Junge gesehen werden aber nicht für Klischees über Jungs herhalten möchte, zB unter Generalverdacht stehen, wenn es um sexistisches Verhalten, angrabschen, ect geht. Vielleicht verstehen Sie mit diesem Beispiel, dass das keine Doppelmoral ist und das Problem auf der anderen Seite ist.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sorry, verstehe ich gerade nicht.
Kein Mensch sollte unter Generalverdacht stehen. Auch nicht Jungs. Dieses Argumentationsschema basiert auch auf Fehlschlussargumenten und Verallgemeinerungen.
Das ist ganz normal. Sinnvoll ist es nicht.

Ich sage auch nicht: Du bist doch Pfarrer, du musst eigentlich Kinder missbrauchen. Denn die Kirche steht unter Generalverdacht.

Das ist nicht die Bedeutung von Doppelmoral.

Doppelmoral wäre, wenn das Trans-Junge selbst Mädchen tatsächlich angrabscht, dies allerdings bei „normalen“ Jungs kritisiert.
Es werden einfach keine Mädchen „einfach so“ angegrabscht und belästigt. Werden Junge-Mädchen, noch Trans-Mädchen, noch Mädchen-Mädchen. Wenn das Mädchen das nicht möchte, dann sowieso nicht. Also hier ist vor allem die Übergriffigkeit gemeint. Nicht das spielerisch kindliche, welches von beiden Seiten gegebenenfalls in Ordnung ist.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Das eine Wort stammt ja nicht von mir:-)
Das andere sehe auch ich (wollte es nur nicht so hart schreiben).

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Täter-Opfer-Umkehr, auch so eine Masche

Metalman
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Es ist tasächlich ein ideologisch höchst aufgeladenes, ja emotionales Thema. Das mit dem Menschenrecht und der UNO ändert daran auch nichts. In vielen Ländern ist Inklusion nötig und verbessert die Menschenwürde der betroffenen Kinder und Jugendlichen. So wurden und werden Behinderte in einigen Ländern Osteuropas immer noch in schlecht ausgestattete Heime abgeschoben und vegetieren vor sich hin. Dort leiden Menschen und so ist Inklusion immer eine Verbesserung und ein Fortschritt. Aber bei uns?

In Deutschland haben wir ein komplexes, gewachsenes System mit super heil- und sonderpädagogischen Einrichtungen, die sich auf entsprechende Themen spezailisiert haben. Dort arbeiten Sonderschullehrer im Konzert mit Pflegern, Ärzten, Sozialpädagogen, uvm. Diese stärker beeinträchtigten Kinder und Erwachsene werden auch nicht vom Rest der Gesellschaft ausgeschlossen, der Austausch und Kontakt mit „draußen“ ist permanent da und wird gefördert. Es gibt Stadtfeste, Begegnungsstätten, integrative Cafés usw. Die Bewohner fühlen sich wohl und zuhause. Sie sind ja auch keineswegs abgesondert oder eingesperrt, wie es möglicherweise woanders noch ist.

Es ist gut, dass wir solche Fördereinrichtungen haben, denn diese Arbeit ist unmöglich an einer Regelschule genauso gut oder besser zu leisten, zumindest ab einem gewissen Grad der geistigen bzw. „Verhaltens“ Einschränkung.

Und warum soll ein behindertes Kind automatisch davon profitieren, wenn es mit „Normalos“ unterrichtet wird? Weil es dann nicht ausgeschlossen wird? Weil es Mitnahmeeffekte gibt? So wird es an den Unis ja erzählt.

Einige weniger eingeschränkte Kinder werden in einer gut ausgestatteten Regelschule, erfahrenen Lehrern und einer sehr sozialen Lerngruppe profitieren. Die Realität ist leider oft anders: Eltern haben dieses Recht, aber der Schüler geht an der Regelschule unter. Und natürlich ist es, wie es jetzt ist, eine Belastung für alle Beteiligten. Also verstehe ich den Skandal nicht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Metalman

Träumen Sie weiter! Das Sie die Förderschulen und die Situation von Behinderten so in den Himmel loben, zeigt schon, was in Ihrem eigenen Interesse ist.

Metalman
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gucken Sie sich z.B. bitte mal die Von Bodelschwingschen Anstalten in Bethel an.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Interessant ist dabei, dass es nicht dieselben Forist*innen sind. Auch hier, Frau Rupp, bitte differenzieren!

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Lüge!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich bin hier ja auch für einen ruppigeren Umgangston berüchtigt, aber Ihre Replik ist schon ein starkes Stück.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Lüge!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

JaaA? Und was soll Ihr Beitrag jetzt genau? Da würde ich jetzt wie A.J. Wiedenhammer reagieren.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das war ein Scherz in Anlehnung auf das „Lüge!“ von Indra. Nichts weiter. Ja, war nicht nett von mir und etwas stichelig in Richtung Indra. Ich gebe es zu.

Mehrbeitrag des Prosts:
Viele Beteiligte sind die Selben. Einige neue Beteiligte sind allerdings gleicher Meinung. [So kann man auch Selbe =/= Gleiche erklären. ;)]

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

An den Heftrand würde ich jetzt „bitte konkretisieren“ schreiben 🙂

ABCD
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Verstehe ich Sie richtig, Frau Rupp: Wer die Inklusion für falsch hält, denkt rechtsextremistisch und ist gleichsam ein Nazi??
Allerdings haben Sie insofern recht, als ich auch nicht so ganz verstehe, „dass es Foristen sauer aufstößt, wenn Höcke das gleiche sagt wie sie“.
Was geht mich und meine sachliche Meinung Herr Höcke an? Soll ich mich in meinen Standpunkten von ihm abhängig machen, indem ich ihn grundsätzlich als Kontraindikator ansehe? Das wäre dann doch zu viel an Bedeutung.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Menschenrecht bezieht sich meiner Meinung nach auf den Schulbesuch an sich. Die kostenbewussten Politiker in Deutschland haben das aber zur Schließungsmöglichkeit der teuren Förderschulen umgedeutet.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das gibt es halt nicht ohne Rahmenbedingungen. Das ist doch das Problem.

Genau genommen könnte man die jetzige Inklusion an vielen Schulen mal als „rechts“ betiteln.
Nicht von der Ideologie her, diese ist theoretisch links – allerdings vom Vorgehen her. Es wird „unten“ belastet.
Wenn es linke Politik durch und durch wäre, dann würde man die Rahmenbedingungen dafür weitgehend ausbauen und machen.
Dann wäre es ideologisch links und vom Vorgehen auch links. Der Staat trägt die Hauptlast.
Momentan ist es idealogisch links „Integration muss funktionieren, wenn wir alle nur dran glauben“ aber mit rechten Rahmenbedingungen von unten „SuS, Elter und Schüler tragen das Leid“.

Ist das nicht das grundlegende Problem bei dem Thema Inklusion an Schulen?
Der Gedanke ist gut. Die Umsetzung ist mieserabel.

Darf man doch wohl noch ansprechen, ohne als Fascho oder Nazi oder sonst was zu gelten.

Anne
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ein Gedanke ist nur gut, wenn er auch umsetzbar ist.
Ansonsten dient er nur als Schmuck für die eigene Person.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Anne

Ist er in diesem Fall aber. Es gibt ja Länder, die das ganz gut hinbekommen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die haben auch die Rahmenbedingungen gestellt.

Die UN-Menschenrechtskonvention ist durchaus gut und sinnvoll. Das ist Human. Aber die Redaktion zitierte es doch selbst „… in einem integrativen Bildungssystem auf allen Ebenen.“. Hier sollte oder müsste man dann halt noch dazu erwähnen, dass dieses integrative Bildungssystem eben noch nicht gegeben ist. Nur vom Wünschen oder „auf Papier schreiben“ sind die Rahmenbedingungen/Ressourcen nicht da. Somit gibt es das integrative Bildungssystem nicht. Ohne dieses klappt die Inklusion eben auch nur stark mangelhaft. Logische Schlussfolgerung eigentlich.

Es ist halt die Frage, wie man mit dem „Problem“ umgeht.
Entweder links „von oben“ und der Staat stellt die Rahmenbedingungen und „wir“ arbeiten damit (zufrieden).
Oder rechts „von unten“ und der Großteil leidet darunter. Bis es halt komplett zusammenbricht.
Dann kann man aber zumindest sagen, dass die Inklusionskinder dabei waren. Reicht das schon als „Inklusion“? Vielleicht verstehen „wir“ das halt auch einfach falsch und das ist die Intention und das Ziel.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich habe es satt, dass rund um die Uhr hier das Leid aller wegen der I-Kinder betont wird. Da soll mal keiner sagen, den I-Kindern würde keine Schuld gegeben und deren Eltern ebenfalls.
Man überlege mal, wieviel wir unter „männlichem“, speziell in Schulen unter pubertär-männlichem Verhalten leiden. Sie sind doch wohl für eine gesonderte Beschulung dieser Testosteron gesteuerten, risikofreudigen Typen, so lange keine Rahmenbedingungen da sind? Ich glaube für Pubertät sind grundsätzlich keine Rahmenbedingungen da. Wieviele Unterrichtsstunden gehen für Diskussionen mit Pubertierenden drauf? Und sei es nur :“Tu das Handy weg!“ Keine Rahmenbedingungen, weg mit denen!

PT NRW
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Frau Rupp, ich habe eine andere Wahrnehmung beim Lesen der vielen Kommentare als Sie.

Ich lese eher heraus, dass viele Foristen schreiben, dass Lehrer, wie auch Schüler unter den schlechten schulischen Bedingungen leiden. Ich lese, dass Inklusion gewollt ist, aber dass gute Bedingungen gefordert werden. Sie lesen stattdessen die Forderung, Inklusion solle abgeschafft werden. Und schieben hinterher, man verstecke sich geschickt hinter fehlenden Voraussetzungen gelungener Inklusionsmöglichkeiten um nicht sagen zu müssen, dass man per se keine Integrationskinder in Regelschulen möchte.

Ich lese, viele Kinder und Lehrer, explizit auch Inklusionskinder, leiden unter den derzeitigen schlechten schulischen Bedingungen an Regelschulen. Sie verstehen, Lehrer und Schüler leiden unter Inklusionskindern

Ich bin mir nicht sicher, ob Sie wirklich auf die Kommentare eingehen?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  PT NRW

Ich habe hier schon viele Diskussionen über Inklusion geführt. Das gemäßigte „differenzieren“ ist neu, weil jetzt Höcke spricht und mit dem keiner in einen Topf geworfen werden will. Die Aussagen hier sind reine Heuchelei, dazu muss man die vielen anderen Beiträge gelesen haben. Die Taktik, das aufzudecken, muss man halt können und zwischen den Zeilen lesen. Wer würde denn schreiben :“Jungs unterrichten, gerne, wenn die Ressourcen da sind“? Man muss das schon hintergründiger erfragen um die Diskriminierung zu sehen. Von Vorne will sich natürlich keiner mit Diskriminierung äußern. Das können Betroffene halt besser durchschauen.
Was wäre denn die Konsequenz, wenn ich dies eins zu eins glaube und im Sinne der Kommentarforderung handel ? Das könnten wir aufdröseln mit dem Ergebnis, dass am Ende die Inklusion Geschichte ist.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Natürlich müssen die Ressouren da sein, dass man generell beschult. Sprich: Räumlichkeiten und Lehrkräfte. Sowieso zu unterrichtende Kinder. Sind die Rahmenbedingungen sehr gut, ist es Erfolgsversprechend. Sind die Rahmenbedingungen (wie in ärmeren Ländern) nicht gut, dann ist das Bildungssystem dort eben nicht „on Top“. Das ist eine Grundvoraussetzung. In Kriegsgebieten sind die Rahmenbedingungen anders als in ärmeren Ländern ohne Krieg, welche wiederum anders sind als in wirtschaftlich reichen Ländern. Die Möglichkeiten diese Rahmenbedingungen herzustellen sind eben auch begrenzt oder weiter offen.

„Wir“ hatten die Diskussion in anderen Themen. Auch dort war die mehrheitliche Meinung gleichzusetzen mit der jetzigen in diesem Themenbeitrag. Rest ist Interpretationssache Ihrerseits.

Die Konsequenz wäre:
– Rahmenbedingungen herstellen und Inklusion machbar machen
– Staat/Bund/Land/Kommune macht nichts für Rahmenbedingungen
-> Inklusion wird scheitern/ist gescheitert
-> Egal, trotzdem machen -> Bis es komplett einbricht im Schulsystem
-> Zurück zu Ausbau des Förderschulprinzips [Welche je nach Rahmenbedingungen dann ebenfalls scheitern oder nicht]

PT NRW
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich glaube nicht, dass Sie irgendetwas erreichen, indem Sie hier alle in die rechte, menschenfeindliche Ecke stellen.

Ich kann jetzt schlecht alte Forumsbeiträge abarbeiten.
Aber vielleicht einfach mal Äußerungen sachlich aufnehmen und nicht mit unterstellten Intentionen aufladen.
Oder nutzen, dass sich hier viele Lehrer/innen tummeln, die offen formulieren, dass Sie auf die Heterogenität ihrer Schülerschaft nicht gut vorbereitet werden und nicht gut ausgestattet sind. Sie könnten doch bestimmt aus individueller Erfahrung, Austausch mit anderen Familien berichten, welche Bedarfe und Stärken Ihnen bekannte Inklusionskinder haben, die auf Schulen zu wenig berücksichtigt werden.

Ich verstehe, dass Sie ggf. Erfahrungen gemacht haben, die frustrieren. Aber da haben Sie eigentlich eher Überschneidungen mit den Lehrkräften, als Unterschiede. Beide Seiten fühlen sich von Politik im Stich gelassen.

Bislang erscheint mir zumindest unter diesem Artikel mit Ihnen kein wirklicher Dialog möglich, das ist schade.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wer sagt das? Klar gibt es Menschen, welche die Schuld auf etwas schieben. Migration, Integration, Inklusion, KM, Lehrkräfte, Eltern, Kinder, Gesellschaft, Wirtschaft, Ausbilder, Sekretariat, Schulleitung … Schuld ist jeder mal. Zumindest theoretisch.

Nicht alle Jungs sind so. Und ja, ich bin für Konsequenzen bei stark verhaltensauffälligen Kindern, welche den Unterricht durchweg stören und anderen Kindern körperliche und seelische Gewalt antun. Wenn diese dann auch bei Ausflügen aus Spaß einen Fake-Sprung zu nem Auto machen, dann ist das ein deutliches Problem. Und natürlich sollten dafür Konsequenzen möglich sein: Vom Gespräch bis hin zum Schulverweis und Schulausschluss.
Ja. Dafür bin ich tatsächlich. Bei ganz extremen Fällen.

An meiner alten Schule war absolutes Handyverbot. Ich hab nur eines im Schulalltag in der Pause mitbekommen. Gab einen Verweis von der Lehrkraft, die Aufsicht hatte. Da war das bisschen strikter gehandhabt. Diskussion gabs gar keine in der Hinsicht.

An meiner jetzigen Schule kann ich das Handy abnehmen und die Kinder holen das ab. Oder eben die Eltern. Da hab ich recht viele Freiheiten in der Hinsicht. Diskussionszeit gibt’s bei mir Freitags nach der Schule mit Anmeldung. War bisher noch kein/e einzige/r SuS da. So wichtig ist ihnen das dann doch auf einmal nicht auszudiskutieren.

Justus20
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Behindertenrechtskonvention soll „eindeutig“ anders sein?
Josef Kraus, der ehemalige Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, äußert sich dazu ganz anderes als Sie:

„Die UN-Konvention enthält keinerlei Passus, mit dem die Beschulung in Förderschulen als Diskriminierung betrachtet würde. Im Gegenteil:

  • Artikel 5 (4) der UN-Konvention spricht davon, dass „besondere Maßnahmen … zur Beschleunigung oder Herbeiführung der tatsächlichen Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen“ nicht als Diskriminierung gelten.
  • In Artikel 7 (2) heißt es: „Bei allen Maßnahmen, die Kinder mit Behinderungen betreffen, ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist.“ (In der englischen Fassung heißt „Kindeswohl“ übrigens – weitaus weniger zutreffend – „best interests“.)
  • Und auch Artikel 24 der Konvention spricht nicht von einem inklusiven einheitlichen Schulwesen. Trotzdem tun nach wie vor viele so, als wäre die Existenz deutscher Förderschulen ein Verstoß gegen die UN-Konvention.

Die UN-Konvention verlangt aber keineswegs die Schließung von Förderschulen. In diesem Sinne hat sich die Kultusministerkonferenz (KMK) im Jahr 2010 auf dem ersten Höhepunkt der Debatte um Inklusion eindeutig geäußert: „Die Behindertenrechtskonvention macht keine Vorgaben darüber, auf welche Weise gemeinsames Lernen zu realisieren ist. Aussagen zur Gliederung des Schulwesens enthält die Konvention nicht.“

Bofro
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Kein Kind lernt gemeinsam mit allen anderen Kindern. Verschiedene Klassen derselben Schule heben bereits Gemeinsamkeiten auf.
„Gemeinsam“ bedeutet nur, dass man nicht allein dasteht, sondern in Gemeinsamkeit mit anderen Kindern lernt. Das geschieht in allen Schulen, also auch in Förderschulen.
Sie bemühen eine Interpretation von „gemeinsam“, bei der ich beim besten Willen nicht mitkomme.

Bofro
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke, das versteht jeder. Mir fehlt nur der Zusammenhang mit der UN-Konvention, von der Sie behaupten, sie schreibe wegen des Begriffs „gemeinsam“ für alle Kinder einen Besuch jener Schulen vor, die wir umgangssprachlich als „Regelschulen“ bezeichnen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und da schließt sich dann wieder der Kreis:
– Ohne Rahmenbedingunhen kann das Bildungssystem (Pseudo-)integrativ sein.
– Was es allerdings ohne Rahmenbedingungen sicher nicht ist: Inklusiv.
-> Sinnvolle Inklusion kann nur erfolgversprechend sein, wenn die Rahmenbedingungen dafür gegeben sind bzw. gemacht werden.

„Integrative Bildungssystem“ bedeutet – wenn wir jetzt wirklich begriffsmäßig das eingrenzen – die Anwesenheit von Inklusionskindern.
Ist das wirklich das Ziel?
Wenn ja: Ok, stellt die Stühle dazu. Wird nicht gut funktionieren. Tut es ja auch nicht.

Integration =/= Inklusion.
Das muss man einfach bei dem Thema unglaublich beachten und betonen.
„Wir integrieren die Inklusionsschüler in die Regelschulen“ – das kann man so oder so verstehen und ebenfalls so oder so machen. Dann braucht es tatsächlich keine veränderten Rahmenbedingungen laut dem zitierten Artikel 24 UN-Behindertenrechtskonvention.

Die Frage wäre dann allerdings: Ist das wirklich so gemeint, wie formuliert? Das wäre höchst erschreckend meiner Ansicht nach.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das wäre dann als Konsequenz die Gesamtschule/Gemeinschaftsschule als einzige Lösung. Dort werden alle Kinder – ganz unabhängig von sonst was – gemeinsam beschult.

Das wäre die einzige Schulform, wenn man nach dieser Definition geht.

Also sind Sie für Gemeinschaftsschulen als einzige Schulform? Dann okay … Nachvollziehbare Argumentation. Ansonsten: Funktioniert das mit den Begriffsdefinitionen in diese Richtung halt nicht so wirklich gut meiner Meinung nach.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich weiß. Bin Gewerkschaftsmitglied. Zwar nicht unbedingt, weil die GEW alle meine Interessen teilt, sondern weil ich es generell für sinnvoll erachte in einer Gewerkschaft zu sein und sie zumindest einige Interessen überschneidet. Zudem ist die GEW „unsere“ Gewerkschaft. Ist etwas komplizierter … ansonsten wäre ich wohl eher bei der BLLV.

Damit wäre nahezu jeder zufrieden. Aber auch hier wieder: Sie sprechen die nicht vorgandenen Rahmenbedingungen an. Diese Ressourcen fehlen eben. Damit ist es momentan nicht möglich.
Das Ziel ist erstmal die Herstellung dieser Rahmenbedingungen. Dann erst die Inklusion der jeweiligen Inklusionskinder.
Wenn es zeitlich im Rahmen ist, dann auch parallel. Inklusionskinder an Regelschulen und parallel die Rahmenbedingungen hochziehen. Schnell dann allerdings. Also so unbürokratisch wie möglich und so bürokratisch wie absolut nötig.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber Sie wissen auch, dass dieses „gemeinsam“ beim Thema Schule oft verklärt wird und nur ein Wunsch ist („die Starken ziehen die Schwachen mit“). Schon in ganz gewöhnlichen Schulklassen (ohne Inklusion) ist das mitnichten immer der Fall, es dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein. Da fehlt wohl noch eine empirische Studie.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn das System als solches integrativ sein soll, wieso muss es jede einzelne Schule bzw. Klasse auch sein? Da könnte ja auch stehen, „jede Schule muss integrativ sein“, aber das ist nicht der Fall. Mit „Ebenen“ sind doch offenbar gemeint: Kita, Primarstufe, Sekundarstufe, Hochschule, aber nicht jede einzelne Schule. Siehe auch die unangefochtenen Sport-Eliteschulen.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich glaube, heute geht es nicht um diesen Zwang, sondern um die Abschaffung der Förderschulen mit der Begründung dieses Art. 24. Welche Kinder nun genau wohin kommen, ist nur individuell feststellbar. Man hat sicher in der Vergangenheit zu viele „abgeschoben“, das war eine schlechte Verwaltungspraxis. Aber der reine Elternwille ist ja auch problematisch, das sieht man an den Gymnasien.

Im übrigen bestimmen bei uns immer noch Juristen über die genaue Bedeutung von Gesetzestexten, nicht Journalisten und auch nicht Parteipolitiker. Der „Wortsinn“ ist nichts aus der Welt der Juristen, die Juristensprache ist eine andere. Auch das GG wird von Verfassungsrichtern interpretiert und nicht nach Gutdünken von Amateuren.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gab auch hier bei n4t am 21.9.2017 einen Artikel („Hintergrund: Inklusion in der Schule — was die UN-Behindertenrechtskonvention wirklich bedeutet…“), in dem ausführlich ein Völkerrechtler mit verschiedenen Aussagen zitiert wurde, u.a., dass Art. 24 keineswegs vorschreibt, dass wirklich ALLE Schüler in den Regelunterricht sollen, und dass insbesondere ein gegliedertes Schulsystem dem Art. 24 NICHT widerspricht. Genau das letztere wird aber oft (nicht nur von den Grünen) verfochten, also wird in der Politik in diesem Punkte nicht ehrlich argumentiert. Die einen „Experten“ widersprechen eben auch mal den anderen „Experten“. Mit der AfD hat dieser Streit nichts zu tun, er wäre auch ohne die existent.
Und die Behauptung, wer da nicht einem gewissen „Mainstream“ zustimmt, gehört zu den AfD-Kreisen, ist nur eine Diffamierung. Ich gehöre nicht zu diesen Kreisen, habe aber öfter auch mal Zweifel an der Weisheit der anderen Parteien. Die scheinen nämlich auch nicht zu wissen wie es in Zeiten von Lehrermangel weitergehen soll.

PaPo
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Insofern Art. 24 UN-BRK nicht einem gegliederten Schulsystem widerspricht und der entsprechende Passus des Abs. 1 (in der amtlichen Übersetzung) von einem „integrative[n] Bildungssystem auf allen Ebenen“ spricht, nicht von „Sicherstellung der qualifizierten Einbeziehung aller Kinder in den gemeinsamen Unterricht (‚zieldifferenter Unterricht‘)“, wie im Artikel und der Subsumierung von Claus D. Classen, ist die Beibehaltung von schulformspezifischem zielhomogenem Unterricht, also einer einheitlichen Qualifikationsaufgabe, und auch einer korrespondierende Selektions- und Allokationsaufgabe der Schulen innerhalb des Systems auf Basis der kognitiv-intellektuellen(!) Leistungsfähigkeit der Schüler nicht im Wierspruch zur einschlägigen Norm (vielmehr ergibt sich die Anwendung einer wenn dann einheitlichen Qualifikations- mit Selektions- und Allokationsaufgabe aus dem allg. Gleichbehandlungsgrundsatz).

Oder: Natürlich hat der Staat eine qualifizierte Einbeziehung bspw. eines Schülers im Rollstuhl, der die gefordeten kognitiv-intellektuellen Anforderungen am Gymnasium erfüllen kann und erfüllt, sicherzustellen. Bei Behinderungen, die sich diesbzgl. negativ auf die gefordeten kognitiv-intellektuellen Fähigkeiten des Schülers auswirken, resultiert aus der Norm aber kein Recht (oder gar Menschenrecht) dennoch am Gymnasium beschult zu werden und dies auch noch mit einem ggü. dem Rest der Schülerschaft divergierenden Qualifikationsziel.

Tatsächlich erweist sich die Integration insb. von Schülern mit entsprechender geistiger Behinderung als schwierigste Aufgabe im gegliederten Schulsystem, wenn es nicht kognitiv-intellektuell auch nicht für die Hauptschule reicht: Kommen dann doch alle auf die Hauptschule, die Gesamtschule oder die (ja auch nicht gem. UN-BRK ausgeshclossene) Förderschule (mit Wahlfreiheit zwischen den drei Schulformen)? Soll ein pro forma-Abschluss in Aussicht gestellt werden, der dann aber sehenden Auges zum Synonym für einen eigtl. fehlenden Abschluss derogieren wird?

Ungeachtet dessen:
Den eigtl. Problemfall skizzieren Sie ja auch, denn Art. 24 Abs. 1 und 2 UN-BRK nehmen den Staat in die Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen für einen inklusiven Unterricht an allen Schulformen zu bieten: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/menschenrechtsschutz/datenbanken/datenbank-fuer-menschenrechte-und-behinderung/detail/artikel-24-un-brk. Keine(!) der dort skizzierten Rahmenbedingungen wurden bis dato erfüllt, sondern die Umsetzung der UN-BRK hat sich darauf beschränkt, „einen Stuhl dazustellen“ (F. Giffey) – das ist nicht nur ein Verstoß gg. die Konvention (die ja für Dtld. verbindlich ist), sondern verkehrt die Ziele derselben in ihr Gegenteil.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber auch in einer ernsthaften Schrift mit wissenschaftlichen Beiträgen dazu gibt es eine Zwischen-Überschrift „Muss eine inklusive Schule für alle die Auflösung des gegliederten Schulsystems zur Folge haben?“.
Quelle:
https://www.bildung-mv.de/export/sites/bildungsserver/downloads/inklusion_band3_1.pdf
Das ist also sehr wohl ein Thema im Zusammenhang mit Art. 24 und der Inklusion. Das kann man nicht einfach ausblenden. Die Frage steht im Raum.

Lisa
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich wäre für beides: gut ausgestattete Gemeinschafts – und gut ausgestattete Förderschulen. Die Eltern, die Lehrer, das Kind und evtl jemand Neutrales sollten entscheiden, wo das Kind am besten bin passt. Ich kenne Inklusionskinder, die fanden Inklusion gar nicht schön. Sie merkten nämlich Recht schnell, dass ihre Aufgaben einfacher waren als die der anderen Kinder. Es ist auch frustrierend, immer der Schlechteste zu sein. Ein Menschenrecht ist Bildung, das könnte aber auch Homeschooling sein.

Marc
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Man kann aber eben nicht überall dabei sein. Ich kann als Mann nicht in einen Frauen-Chor. Behinderte Menschen konkurrieren im Sport nicht mit gesunden Menschen, sondern in eigenen Ligen. Es gibt noch zig weitere Beispiele. Natürlich kann man jetzt Inklusion rufen und im Männerfußball Einbeinige gegen Zweibeinige antreten lassen. Aber ist das sinnvoll?

Ähnlich verhält es sich mit Schule. Das Hauptproblem ist einfach ein genereller Bildungswahn, der alle Eltern nach den höchstmöglichen Abschlüssen schielen lässt. Würden Hauptschulen und beispielsweise Förderschulen wieder geschätzt werden, wäre die Akzeptanz sicher auch höher. Denn rein rational betrachtet hat es schon einen Sinn wenn Menschen mit besonderen Bedürfnissen in kleineren Klassen, von dafür geschulten Spezialisten in ihrem Tempo gefördert werden. Bei schweren Behinderungen auch in Lebenspraxis

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Es geht um Teilhabe, meine Güte! Kinder verbringen die Hälfte ihrer Kindheit in der Schule. Es reicht übrigens oft schon das Aufteilen in Parallel Klassen um Freundschaften zu zerbrechen, wie soll es da komplett (Schule, Hobby, ect) exkludierten Kindern gelingen, Kontakte zu haben?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kontakt kann man machen. Negativ und positiv. Das ist nicht Inklusion, sondern allenfalls Integration. Das sollte machbar sein.
Dann sprechen wir aber bitte nicht mehr von sinnvoller Inklusion. Und von Förderung sowieso nicht. Dann stellen wir den Stuhl dazu.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Ich finde es ganz interessant: Unterricht ist also ein permanenter Wettkampf. Wie heißt dieses didaktische Konzept, ist in den letzten 25 Jahren an mir vorübergegangen.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau an dieser Teilhabe mangelt es auch bei Erwachsenen allein schon wegen nicht existenter oder nicht funktionierender Fahrstühle oder auch Rolltreppen. Merkwürdigerweise wird das viel weniger diskutiert. Schreibt sowas die Konvention eigentlich auch explizit vor?

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Für Schulverweigerer eine Chance! Auf der didacta in Köln wurde mal vor Corona eine Online-Schule vorgestellt.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Es gibt eine Online-Schule. Die ist allerdings nicht für Schulverweigerer. Sondern für Kinder, welche man an normalen Schulen (krankheitsbedingt) nicht beschulen kann. Bspw. Sehr starker sozialer Angststörung/Soziale Phobie.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Angststörungen und Phobien führen leider auch dazu, dass Schüler den Schulbesuch meiden. Wie viele online-Schulen es gibt, weiß ich nicht. Kann es sein, dass es nur eine gibt?

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Es gibt mehr als eine, (3?), aber mit horrenden Gebühren und irgendwie problematisch mit den Abschlüssen, weil die Prüfungen extern abgehalten werden müssen. So ganz richtig sind die nicht anerkannt. Ich kriege das nicht mehr ganz zusammen. Am besten einfach mal googeln. Bei N4T gab’s vor ca 2 Jahren auch mal einen Artikel wegen wegen der Prüfungen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Damals wurde mir gesagt, es gibt in Deutschland genau eine staatlich anerkannte/zugelassene/genehmigte Onlineschule.

Vom Rest – keine Ahnung. Ob es da andere „Grauzonen/Bereiche“ gibt.
Abschlüsse werden von allen staatlich genehmigten Privatschulen abgenommen. Das ist also weder untypisch noch besonders problematisch.
Entweder wird das als „komplette Externe“ ohne Privatschule gemacht – also einfach durch die staatliche Schule. Oder eben im gemeinsamen Rahmen – Privatschule UND staatliche Regelschule nehmen die Prüfungen GEMEINSAM ab. [1. + 2. Korrektur. Gegebenenfalls noch 3. Korrektur je nach Fach und Fachkräfte – bspw. In WiB, Mittelschule, BoW+WiB+staatlich BoW/WiB]
Staatlich anerkannte Privatschulen dürfen selbst die Klausuren ohne Noten ohne staatliche Seite abnehmen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Staatliche Schulen: Klausuren UND Noten. Natürlich. „Ohne“ leider zwei mal geschrieben und einmal falsch.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Genau. In Deutschland gibt es meines Wissens nach nur eine Onlineschule. Eben für genau solche Kinder. Was auch gut so ist.

Nach/In Coronazeiten haben es weitere Schulen (mindestens eine zumindest) versucht sich digital als Onlineschule zu etablieren. Gerichtlich wurde gegen diese Form von Schule jedoch angegangen und diese verloren vor Gericht soweit ich das noch im Kopf habe. Es gab keine Genehmigung dafür. Somit wurde der Weg dafür (leider) erstmal auf Glatteis gelegt. Schade drum – einige SuS konnten vom Distanzunterricht profitieren [wie das längerfristiger dann gewesen wäre – wer weiß].

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ja und Supermathematiker merken recht schnell das sie in Kunst nur grauenhafte Bilder malen können, hochintelligente Chemiker können kein Mathe oder sind in Sport schlecht……
MENSCHEN stellen fest : Whow ich habe soziale , kreative, sportliche und wasweiß ich für Stärken und Schwächen, Menschen sind unterschiedlich. was für eine bahnbrechende Erkenntnis.
Und ein auch nur minimalst begabter Pädagoge, eigentlich nur jemand der sich seine Menschlichkeit bewahrt hat würde seinen Schüler*innen vermitteln: Wo ist das Problem? Habe ich jedenfalls im Rahmen der Inklusion so gemacht.
Das die ganzen Kolleg*innen die hier posten das nicht hinbekommen: Schockierend.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Dann wäre die logische Konsequenz die Forderung der Gemeinschaftsschule als Gesamtschule. Jede/r in seinem Tempo. Bis dorthin, wo er/sie kommt.
Ist in Ordnung die Forderung. Die Umsetzung müsste man dann eben genau bedenken und machbar machen. Auch hier die Rahmenbedingungen dafür vorab stellen.

Gibt wie immer „pro“ und „kontra“.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Und warum sollten die Förderschulen nicht Teil der Gemeinschaftsschulen sein, so dass inklusiver Unterricht ganz einfach möglich ist?
Campusschulen oder -klassen ermöglichen den Kontakt und gemeinsames Lernen.
Ich denke auch, dass ein sehr wichtiges Kriterium für Eltern mit Kids mit Förderbedarf die Stigmatisierung ist. Die schätzen es nicht, wenn alle wissen, dass ihr Kind auf die örtliche Förderschule geht. Inklusive Schulen verhindern die Stigmatisierung erheblich.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Btw:
Sowohl der Mensch auf dem Plakat von 1937,als auch heutige Arme sind nur äußerst kurzzeitige „Zwischenwirte“ ihrer Transferleistungen. Alles, was Arme bekommen landet (sogenannt „von der Hand in den Mund“) augenblicklich in der einfachen, deutschen, naheliegenden Wirtschaft. Sobald der Arme sein Geld hat, verdient der nächste Landwirt, der Einzelhandel, das Krankensystem und somit Pflegepersonal, ect daran. Der Arme kann es sich nicht leisten, das Geld zu sparen, anzulegen, aufzuheben oder im Ausland auszugeben. Er kann auch nicht einzelne Stars, zB Fußballprofis davon unterhalten, die sich mit ihren Millionen dann ein schönes Anwesen im Ausland davon kaufen.
Was würde passieren, wenn der Steuerzahler sein Geld behalten dürfte? Würde der Landwirt dann trotzdem verdienen, weil der Steuerzahler bereitwillig noch mehr isst, obwohl er satt ist? Würde der Staat dieses Geld, und somit nicht der Steuerzahler es behalten, würde der Staat dann großzügig all das Pflegepersonal weiter beschäftigen, obwohl es Millionen weniger Patienten gäbe? Das so eine Nazi-Kultur am Ende Not unter den Bedürftigen und somit Seuchen, Kriminalität ect hervorrufen würde, lassen wir mal beiseite.
Vermutlich würde viel von dem Geld im Ausland landen, weil der Steuerzahler dann mehr im Urlaub ist. Vermutlich würde per Volksabstimmung entschieden, dass Fußball ganz wichtig ist und große Summen davon bei wenigen Spitzensportler landen, oder bei Firmen im Ausland, die gerade hippe Sachen erfunden und hergestellt haben. Vielleicht landet auch viel bei Influencern oder in Eurodisney – ist halt Geld, das man dann zusätzlich hat. Kann auch sein, dass es mehr Pferdehalter gibt. Auch dies schafft nicht wirklich Arbeitsplätze, nur mehr Methan und Ammoniak.
Kurz : Es gibt ganz viele (weitere) Arbeitslose, wenn man den Arbeitslosen kein Geld gibt!

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

???

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Müssen Sie nicht verstehen. Man erzähle einem FDP-Wähler mal, dass Reiche von Armen genauso profitieren wie umgekehrt… Das bewirkt nur ein Black Out beim FDP-Wähler.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn ich mich bemühe, kann ich vieles verstehen (ohne es gleich unterschreiben zu wollen). Sowohl sozialistische Manifeste wie auch Argumentationen von FDP-Wählern.

Was ich nicht verstehe, ist der inhaltliche Bezug des Einschubes in den Kontext der hier geführten Diskussion.
(Obwohl, wenn ich ehrlich bin, habe ich mich nach ein paar Sätzen tatsächlich nicht mehr sehr bemüht.)

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Es bezieht sich auf das „60.000 RM kostet dieser Erbkranke…“ – Plakat und auf Höckes „Belastungfaktoren“, die natürlich AUCH das Finanzielle meinen.

Pappenheimer
8 Monate zuvor

Jeder, der sich gegen die Inklusion oder die praktizierte Form der Inklusion ausspricht, muss damit rechnen, von den meisten Medien verunglimpft zu werden als jemand, der etwas gegen behinderte Kinder machen will. Aber wieso gegen? Das ist nur die eine Form der Medaille: Es kann ja auch bedeuten, FÜR die behinderten Kinder, je nach Sichtweise eben.

Bei uns werden – ich sage lieber – Inklusionskinder im Regelunterricht in der Regel nur stillgestellt mit irgendwelchen Aufgaben, damit man mit den anderen Kindern den normalen Unterricht machen kann. Das ist vielfach die real existierende Inklusion. Förderstunden werden fast immer gestrichen, wenn Vertretungsbedarf ist und den gibt es fast immer.

Ich finde schlimm, dass man nicht auf sowas verweisen darf, ohne gleich als schlimmer Übeltäter gegenüber behinderten Menschen dargestellt zu werden. Je nachdem was denn die Alternative ist, kann das Gegenteil der Fall sein. In manchen Bundesländern wurde die Schließung der Förder- bzw. Sonderschulen nicht umsonst gestoppt.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Wenn hier mehr Schulbegleiter mitlesen würden, könnten sie viel Zustimmung erhalten.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Das Problem ist eher, dass diese Argumente GEGEN Behinderte verwendet werden und dazu dienen sollen die Inklusion wieder abzuschaffen. Wir haben noch andere Probleme, zB Lehrermangel, marode Schulen. Wieso nutzen wir hier nicht auch die Gelegenheit und schaffen Schule ab, so lange die Rahmenbedingungen nicht gegeben sind? In dem Fall würde ich euch auch abnehmen, dass ihr es auch mit den I-Kindern nur ehrlich meint.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das wäre in der Tat so. Wenn eine Schule vom Einstürzen gefährdet ist und starke Schimmelbildung hat und die Kinder und Erwachsenen dort erkranken, dann sollte die Schule geschlossen werden. Oder renoviert. Oder neu gebaut. Um eben die Rahmenbedingung zu stellen. Genau so ist es.
Was allerdings wenig hilfreich dann wäre: Wir überfluten die Schule zusätzlich, kacken in alle Ecken und dann wird normal weiter beschult.
-> Rahmenbedingungen verbessern und herstellen. Nicht verschlechtern.

Das gleiche gilt übrigens bei Lehrermangel. Das Ziel sollte hier sein, mehr Lehrkräfte anzuwerben und zu bekommen und nicht die Klassen zu vergrößern und jeder muss doppelt so lange – bestenfalls durchgängig – arbeiten. Genau hier gab es doch auch massiv Kritik von allen Seiten. SuS, Eltern, LuL, Verbände, …

Wenn die Rahmenbedingungen halt nicht da sind (und ggf. nie werden) und es trotzdem durchgesetzt wird, dann ist das so. Und wenn es langfristig dann ist, dann ist das auch so. Dann wird das halt gemacht bzw. so beschlossen. Da wird von „uns“ kaum jemand was zu sagen haben und groß mitreden.
Ob es halt sinnvoll und angemessen machbar ist … Ist was anderes.

Als Arbeitnehmer kann man dann halt kündigen, wenn es einem dann den letzten Rest gibt oder man „geht“ halt in den Burnout … Das merkt man dann schon. Zack und nichts geht mehr. Ist in Ordnung. Das gilt nicht nur für das Inklusionsthema, sondern generell.

Gewarnt haben auch genug, dass es so ohne Rahmenbedingungen einfach unfug ist. Natürlich nicht generell Inklusion, sondern eben spezielle Fälle, wo Rahmenbedingungen unabdingbar sind. Das schließt bei weitem nicht alle Inklusionskinder ein. Manche Rahmenbedingungen sind ja an einigen Stellen da. Nur zu wenige.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ja, also in der einen Werte und Normen – Gruppe waren nur Mädchen plus Lehrerin und die waren so glücklich unter sich zu sein und über ihre Probleme reden zu können. Ich glaube, denen tun wir mit der Rückkehr der alten Mädchenschule so richtig einen Gefallen…. Könnte der Verein „Gegen S*x vor der Ehe“ jetzt tönen. Das wäre doch ganz offensichtlich ganz im Sinne der Mädchen, die WOLLEN exkludiert werden ^^

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dann wäre das aber „von einem auf vieles schließen“.
Wenn alle Mädchen auf Mädchenschulen WOLLEN und sich dort wohlfühlen, dann sollte man doch mal zumindest hinterfragen, warum das so wäre.

Wie ist das mit getrenntem Schwimmunterricht und Sportunterricht? Ist das auch schlecht?
Ja, in beiden Fällen würden die Kinder dann in Mathe bspw. trotzdem zusammen wieder in der Klasse sein.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Auch das haben Sie nicht verstanden.
Wieso erstellen Sie eine Reihenfolge von Schülern, nach derer Sie aussortiert werden, wenn die Ressourcen nicht da sind?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wo erstelle ich eine Reihenfolge? Hier geht es um Inklusion als Thematik. Hier wird Kritik an schlechter Inklusion(spolitik) gemacht.
Bei anderen Themen schreibe ich auch nicht: Aber die Inklusionskinder sind Schuld für die mangelnden Sanierungsarbeiten.
Das ist doch quatsch … Ganz ehrlich.
Man muss den Kontext bei einem Thema schon verstehen. Ansonsten ist die Diskussion grundlegend auf anderer Annahme und Basis.

Nein, Inklusionskinder sind nicht schuld am fehlerhaften Ausbau der Gebäude. Das ist ein weiteres – ganz anderes – Problem.
Gibt es keine Gebäude, dann ist Unterricht ebenfalls sehr eingeschränkt möglich und man muss das kritisieren. Ganz klar. Unabhängig der anderen Probleme, wenn es „nur“ um Sanierungen geht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Also, je nach Interpretation natürlich…. 😉

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Scheußlich, aber Menschenrechte „auf den Prüfstand zu stellen“ gehört inzwischen ja zum aktuellen Ton auch anderer Parteien, genauso wie das undifferenzierte Verurteilen der Inklusion. Herr H. musste sich da leider nicht besonders strecken…

Aber bei diesem Mann können wir ja ahnen, welchen Wert er den Betroffenen zumisst und welche Vorstellungen er zu deren Zukunft hegt. Seinen Wähler*innen ist das egal – einfach scheußlich!

Alex
8 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das Menschenrecht auf Bildungsteilhabe aller Menschen, also auch denen mit Behinderung, ist unumstritten und wird auch hier im Forum von keinem bestritten.
Wie dieses Recht auf Bildung bei behinderten Menschen aber am besten und förderlichsten umgesetzt wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die deutsche Lösung ist am einfachsten und billigsten: Teure Förderschulen werden eingespart und alle Kinder gehen auf Regelschulen.
Im Bundestag wurde über diese preiswerte Lösung abgestimmt. Das Ergebnis kennen wir.

Hätte man überhaupt abstimmen können oder dürfen, wenn das Menschenrecht auf Inklusion eindeutig einen Regelschulbesuch vorsähe? Nein, das tut es nicht und deswegen musste im Bundestag darüber debattiert und ein Lösungsweg (weiterhin Förderschulen oder besser Regelschulen?) beschlossen werden. Finanzielle Argumente spielten bei der Diskussion nachweislich eine erhebliche Rolle.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Da müsste man jetzt das „gleichberechtigte Teilhabe“ wiederum genauer ansehen und definieren/eingrenzen.

Letztendlich gäbe es dann die Spaltung in:

– Inklusionskind nimmt am Unterricht 1:1 wie andere SuS teil und wird genauso beschult (und behandelt)

oder

– Inklusionskind nimmt am Unterricht teil und wird besonders gefördert, da diese besondere Förderung wichtig und nötig ist (zudem die Beschulung erst sinnvoll und effektiv macht)

-> Schauen wir uns mal in der Realität an, wie es oft abläuft … Hm. Schade.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Hm, ja, für Pubertiere gibt es auch nicht genug Sozialarbeiter in der Klasse und für Handykranke erst recht nicht. Schade! Erklären Sie doch mal, warum Sie meinen, diese bei der Ressourcen Verteilung bevorzugen zu müssen und warum für diese gesellschaftlicher Anschluß wichtiger ist.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist ein Problem mit den zu wenigen Sozialarbeitern, Schulpsychologen und medizinischem Personal. Natürlich. Daher muss es bei starkem Fehlverhalten auch Konsequenzen geben – das muss möglich sein. Das sind bspw. Rahmenbedingungen. Wenn die komplett wegfallen … Ja, dann ist das ein deutliches Problem. Das macht Schule auf lange Sicht an vielen Stellen dann auch nicht machbar. Da stimme ich vollkommen zu. Ist an einigen Stellen auch die Realität, dass andere darunter leiden. Das wird auch kritisiert. Von Eltern, MitschülerInnen, LuL, Politikern, Verbänden, …

Für Handykranke gibt es eben das Schulhausrecht. Handyverbot. Muss man dann halt konsequent durchsetzen (dürfen). Wenn es dies nicht gäbe: Kritik. Klar. Selbstverständlich.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Warum ist es wichtig, dass Schwerstbehinderte bis 10 zählen lernen? Können sie damit ihren Unterhalt verdienen? Einen Beitrag zur Gesellschaft leisten? Etwas interessantes damit anfangen? Der einzige Grund, warum solche Menschen an der Bildung teilhaben, ist, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Völlig absurd also, dies exklusiv zu tun, also hört doch auf, so zu tun, als wäre der Bildungserfolg (der auch noch an Förderschulen nachweislich schlechter ist) zum A und O zu machen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn die Forderung „nur“ ist, dass das Inklusionskind GENAUSO wie jedes andere Kind beschult wird. Dann ja. Da hätten Sie dann tatsächlich einen Punkt.

Also genauso durch die Klasse dann durchfällt, wenn es die Anforderungen nicht erfüllt.
Genauso in den jeweiligen Unterrichtsstunden teilnimmt.
Genauso bei Fehlverhalten die Konsequenzen bekommt (angemessen auf die Krankheitsform oder eben nicht).

Klar, das kann man machen. Ist zwar dann keine Inklusion, sondern eine Integration. Aber wenn Sie das als „gleich stellen“ sehen – definitiv.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

WOVON reden Sie da eigentlich? Das hat mit meinem Beitrag nichts zu tun.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Doch hat es. Lesen Sie einfach bewusst Ihren und meinen Beitrag durch und reflektieren Sie. Dann merken Sie hoffentlich den Zusammenhang.

Tipp:
Inklusion =\= Integration
Noch ein Tipp:
Ideologie =\= automatisch Realität

Hornveilchen
8 Monate zuvor

Ich finde, hier werden falsche Eindrücke erweckt. Dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf, ist richtig, wichtig und gut! Das meint Inklusion!!!!!!!

Es bedeutet aber nicht, dass alle Kinder in der gleichen Schule unterrichtet werden müssen. Das ist eine von möglichen Schlussfolgerungen. Auch die zugehörige UN-Menschenrechtskonvention schreibt das nicht vor.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Kein Problem, finde ich. In DK z. B. sind die Förderschulen wie Inseln in die Regelschulen integriert. In Süderbrarup gibt es eine sogenannte Campusklasse.
Inklusion bedeutet nicht „alle Kinder in allen Fächern in einer Klasse“.
Das kann nicht funktionieren, wenn man den Kids – und um die geht es ja! – gerecht werden will.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zunächst:
Integration ist nicht dasselbe wie Inklusion.

Weiter:
Da Eltern beeinträchtigter Kinder „ihre“ Förderschule oft als Schonraum für ihre Kinder erleben und Mobbing auf der Regelschule befürchten, sollte man m.E. Förderschulen so lange erhalten, bis diese Vorbehalte keine Grundlage mehr haben.
Derzeit „funktioniert“ Inklusion aber aufgrund der mangelnden Ressourcen nicht umfassend und deswegen wird es diese Vorbehalte längerfristig geben.
Das hat mit „Sonderschulzwang“ gar nichts zu tun. Und auf die „Campusschulen“ wurde ja schon hingewiesen.

Außerdem:
Die Äußerungen Höckes sind meiner Meinung nach viel gefährlicher als seine völkischen Einlassungen, weil „Inklusionsideologie“ anschlussfähig auch in der sonst „mainstreamigen“ Mittelschicht ist.
In meiner ländlichen und mittelschichtsfrequentierten Einrichtung in SH (AFD – 4,4% in 2022) finden die Eltern „Ausländerfeindlichkeit“ unmöglich und „Gendern“ unnötig. Mit beidem haben sie ja auch nicht viel zu tun. Die Inklusion betrifft sie aber über ihre Kinder sehr, weil u.U. „keine Ausflüge mehr gemacht werden können“ oder „kein geordneter Unterricht möglich ist“.

Und als „Störer“ werden keinesfalls körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder ausgemacht. Oder Kinder mit muslimischen MiHi. Oder PoC.

Im Gegenteil! Die Eltern wünschen Vielfalt.

Aber sie wünschen eben auch, dass EuE und LuL Folge geleistet wird und eine bekömmliche (Lern-/Unterrichts-)Atmosphäre vorherrscht.

Die sehen sie nicht gegeben, wenn „Kinder über Tische und Bänke gehen“ (= sozial-emotional auffällige Kinder) und die Pädagogen hilflos wirken.

Das ist aber das, was die Eltern aus vielen Kitas und den lokalen Grundschulen hören oder in entsprechenden Dokumentationen auch der ÖR sehen:
„Funktioniert Inklusion?“

Lisa
8 Monate zuvor

Wenn man das rechtsradikale Brimborium weglässt, legt Höcke natürlich die Finger in die Wunde. Das ist ja das Gefährliche an Rechtsradikalen. Sie haben auf gewisse Weise Recht. Ihre Lösungen sind radikal und einfach. Wäre das nicht so, wären sie auch nicht überzeugend. Die Frage, die man sich immerzu stellen muss, ist: Wollen wir eine solche Gesellschaft? Es sind also bewusste soziale Entscheidungen. Je disfunktionaler eine Gesellschaft wird, desto mehr verführt der einfache Lösungsansatz freilich.

Rüdiger Vehrenkamp
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Man muss ja wirklich festhalten, dass die derzeitige Form der Inklusion aus den verschiedensten Gründen (fehlendes Personal, fehlende Investitionen, etc.) einfach nicht funktioniert. Von den anderen Parteien spricht das halt keiner an. Hört man die Kultusministerien, läuft ja dank des Engagements der Lehrkräfte alles fantastisch. Das Problem ist also, dass man der AfD hier das Feld überlässt.

Und wirklich keiner Regelklasse ist geholfen, wenn darin ein extrem verhaltensauffälliges Kind sitzt, das andere beißt und Stühle durch den Raum wirft (mal als Extrembeispiel) und vorne nur die eine Lehrkraft steht, die ihren Unterricht durchziehen möchte.

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nicht alle Kinder in akuten Krisen zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Es gibt aber Kinder, die derartige Auffälligkeiten zeigen, dass kein Unterricht mehr möglich ist. Die Dinge durch die Klasse werfen und die ganze Zeit schreien und die andere Kinder heftig verletzen und für die Klasse eine Gefahr darstellen. Wenn man ein solches Kind in der Klasse hat, wird einem, das weiß ich aus eigener Erfahrung, nicht geholfen. Man bekommt Beratung usw., tolle pädagogische Tipps und bleibt dann mit dem Problem allein. Diese Kinder wurden früher nicht in einer Regelschule beschult. Heute schon. Das nennt sich dann auch Inklusion. Und dann hat man noch lernbehinderte Kinder und Kinder mit Sprachförderbedarf. Gleichzeitig immer weniger Unterstützung durch Förderlehrer und päd. Fachkräfte. Aber keiner schaut hin, wie das Ganze sich praktisch gestaltet.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist whataboutism. Mehr auch nicht.

Natürlich sind die Rahmenbedingungen oftmals das Problem. Dadurch wird Inklusion gegebenenfalls zum Problem.

Wenn die Rahmenbedingungen da sind: Inklusion.

Alles andere ist halt linker Ideologiewunsch. Gestützt durch die Konvention. Nur möglichst billig und „von unten“ durchgeführt.
Da werden „wir“ uns auch ewig im Kreis drehen.

Generell: Rahmenbedingungen erst. Dann Inklusion. Wie halt bei allen Sachen.

Ich biete auch kein Fremdsprachenunterricht an, wenn ich keine Person habe, die diesen geben kann. Wenn ich Arabisch anbiete, dann braucht es jemanden der das unterrichten kann. Geschweige denn selbst spricht. Ganz einfach Sache in anderen Bereichen…. Ist der Wunsch da, dann eben erst den Rahmen stellen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum das whataboutism ist? Weil das zwei unterschiedliche Punkte sind:
– Stress und Mehraufwand usw. durch Inklusionskinder [natürlich nicht alle]
– Stress und Mehraufwand durch XY („unerzogene Kinder“, „“stressige Lebenssituationen, welche Kinder belasten und überfordern“ usw.)

Nur weil das eine nicht (gut) funktioniert, heißt es nicht, dass alles was nicht funktioniert dann in Ordnung ist. [So wäre hier aber die Argumentationkette]

Das ist der falsche Weg meiner Meinung nach. Das würde sogar genau gegen Inklusion nochmal sprechen:
Bspw. mit der Argumentation: „Schulen sind durch immer mehr unerzogene und verhaltensauffällige Kinder schon deutlich an der Grenze des Machbaren. Inklusion schwappt dies definitiv über.“

Oder als Kausallösung der Vorschlag (naheliegend …):
Für alle „unerzogenen“ und verhaltensauffälligen SuS muss eine neue Schulform da sein/gemacht werden. Diese können nicht mehr an Regelschulen beschult werden und sollten dann eben auf eine extra Schule gehen. [Wäre dann das „Ablagern“ von Problemen]

Ja, der Ansatz ist gleich. Es gibt viele „Nicht-Inklusionskinder“, welche auffälliger sind als Inklusionskinder. Das ist ein Problem. Grundlegend. Für sich alleinstehend.

Schlecht gemachte Inklusion ist ein weiteres Problem. Ganz unabhängig der „Problemkinder“. Mal funktioniert es – mal nicht. Je nach Rahmenbedingungen.

Ziel sollte sein: Rahmenbedingungen so anzupassen (bestenfalls im Vornherein), damit eine sinnvolle und erstrebenswerte Inklusion möglich ist. Flächendeckend.
Zudem sollte Ziel sein: „Problemkinder“ handlebar zu machen. Also hier Verstärkung von Soz.-Päds, Psychologen, Multiprofessionelles Teams. Mit Rückendeckung vom Gesetz und den Schulleitungen.

Beides Probleme. Beides unabhängig. Beides sollte optimalerweise sinnvoll angegangen werden.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Beides. Jedes für sich.

Besonders verhaltensauffällige Schüler sind ein Problem. Ja – auch oft ein größeres als Inklusionsschüler. Da würde ich soweit zustimmen. Macht die Inklusionspolitik aber nicht sinnvoller und besser. Das sind zwei verschiedene Sachen.

Und natürlich gibt es den Schub … Wie viele Kinder gingen früher auf das Gymnasium und wie viele jetzt?
Wie stark waren damals die Leistungen bzw. das Wissen/der Anspruch der jeweiligen Schüler und wie stark sind sie jetzt (besonders im Vergleich der Möglichkeiten an Informationsgewinnung)?
Klar gibt es eine Verschiebung der Leistungen. Das wird doch oft kritisiert.

Klar sind einige Kinder jetzt auf der Mittelschule/Hauptschule, welche früher an der Förderschule gelandet wären. Auch hier fehlen doch die Rahmenbedingungen merklich.
Genau das ist grundlegend ein Problem.
Umsonst wird nicht geklagt, dass die Anforderungen an und in den Schulen massiv gestiegen sind und zu deutlich mehr Belastung führt.

Um es mal deutlich klarzustellen (falls man das bisher nicht rauslesen konnte…):
Die Inklusionskinder sind nicht das Problem. Die Umsetzung ist das Problem. Das ist ein DEUTLICHER Unterschied.
Gerade in der Diskussion und in der Kritikrichtung.
Also die Kritik geht weder an Inklusionsbeführwortern per se, noch an einen Wunsch von politischer Seite, noch an Eltern mit behinderten Kindern oder den Kindern selbst. Die Kritik geht an den Dienstherren (Bund/Land/Kommune), dass die Rahmenbedingungen dafür nicht zureichend gestellt werden und eben diese gestellt werden MÜSSEN. Und nicht nur im Falle der Inklusion, sondern auch im Zusammenhang mit anderen Themen natürlich.
Ergo: Nichtmal die verhaltensauffälligen Kinder sind in der Diskussion (für mich) das Problem, sondern die fehlenden Rahmenbedingungen.
Aber: Grundlegend sind besonders verhaltensauffälligen Kinder ein Problem – jedoch ein ganz anderes. Mit oder ohne Inklusion.
Das trenne ich halt. Ob zurecht oder nicht mag jeder selbst beurteilen.

Ansonsten kann man das schon machen. Es ist halt dann nur nicht gut gemacht und die Erfolgsaussichten sind – oh wer würde es ahnen – nicht sonderlich gut, dass das langfristig klappt.

Klar kann man sagen „dann gehts halt allen schlecht“. Ist legitim. Sollte halt eigentlich nicht so weit kommen.
Vielleicht ist es ja auch besser für den Durchschnitt der Inklusionskinder, wenn sie an überforderten Regelschulen ohne Rahmenbedingungen kommen. Kann sein. Das kann ich nicht ausschließen. Ich würde halt aus meinem Erfahrungswert dagegen setzen. Das muss auch nicht richtig sein. Die Zeit würde es zeigen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

So müssten Sie nach Ihrer Logik nicht nur I-Kinder raus, sondern auch Prinzen Kinder raus fordern, bis die Rahmenbedingungen da sind. Tun Sie aber nicht und das ist Diskriminierung.

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein, ist es nicht! Ich bin Grundschullehrerin und werde auch so bezahlt. Prinzenkinder unterrichte ich nach dem Rahmenplan der GS, ob sie mitkommen oder nicht. Ich bin aber nun mal keine Förderlehrerin. Ich kann das nicht. Das ist keine Diskriminierung, sondern meiner Ausbildung geschuldet.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Sprechen Sie denn türkisch, kurdisch, ukrainisch? Sind Sie für traumatisierte Kriegsflüchtlinge ausgebildet? Für Brennpunktschule? Für Hochbegabte? Für medizinische Notfallversorgung auf Klassenfahrten? Aber all diese Kinder sollen bleiben, sonst hätten Sie kaum noch welche. Nein, Sie müssten umschulen, denn der Großteil der Lehrkräfte wird für solche Kinder benötigt von denen Sie nichts in Ihrer Ausbildung erfahren haben.
Vielleicht war auch die Ausbildung falsch?
Aber tun Sie mir einen Gefallen und reden sich bei so viel Individualität nicht mit Ihrer Ausbildung heraus, damit eine gezielte Gruppe gehen muss!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kinder, welche der deutschen Sprache grundlegend nicht mächtig sind, haben an der weiterführenden Schule halt wenig Chance. Daher: Bestenfalls so lange Deutschkurse anbieten, bis das Kind im Unterricht eine realistische Chance hat.
Man kann natürlich auch sagen: Das Kind lernt passiv deutsch durch den Unterricht und ist bei den anderen deutschsprachigen Kindern. Man „integriert“ es in die Klasse. Dann ist es aber nicht die Aufgabe der Lehrkraft, dass der Stoff (zusätzlich) in türkisch, kurdisch und ukrainischen vermittelt wird.
Finde ich persönlich falsch und nicht sinnvoll.
Forderung: Sprachkurse, bis es sinnvoll ist zu beschulen.

Traumatisierte Kriegsflüchtlinge sollten theoretische psychologisch betreut werden. Das sollte an erster Stelle stehen. Wenn möglich, dann parallel beschulen. Wenn nicht, dann erstmal auf die Gesundheit achten. Als Lehrkraft ist es nicht meine Aufgabe und auch gar nicht meine Möglichkeit dies weitgehend effizient zu handhaben.
Forderung: Psychologische Betreuung bis Kind beschulbar ist – bestenfalls dann weiterhin so gut wie möglich und nötig

Brennpunktschulen: Teils teils. Hat man je nach Studium durchaus. Klar, rest ist dann Praxis. Aber das Thema war bei mir zumindest durchaus auf dem Plan.
Forderung: Brennpunktschulen unterstützen und stützen.

Hochbegabte: Nein, daher gibt es ja auch die Einteilung in verschiedene Schulformen. Eine Hochbegabung muss ich auch nicht erkennen zwangsläufig. Das ist allerdings auch nicht der Anspruch. Dafür gibt es anderes Fachpersonal. Differenzierte Lehrmaterialien/Differenzierung: Ja, dafür sollte man geschult sein.
Forderung gibts hier keine. (Kann man als Fortbildungen fordern … Hatte glaube ich sogar mal eine besucht – sowas gibts … )

Medizinische Notfälle auf Klassenfahrten: Erste Hilfe (Routine als Fortbildung), Rettungsschwimmer – ja, muss immer jemand mit mir den Kenntnissen. Schon rechtlich sinnvoll und nötig. Natürlich. Alles andere macht der Notfallsanitäter dann. Das ist nicht Aufgabenbereich.
Forderung gibts hier keine. (Kann man verpflichtende Fobi für alle fordern – mit Erneuerung. Sowieso sinnvoll.)

Und dass die Migrationspolitik 2015 generell nicht der riesen Erfolg war … Braucht man nicht groß zu erwähnen, oder? Auch hier fehlten wichtige Rahmenbedingungen … Nicht nur der Stuhl. Das war bei dem Thema damals schon Quatsch.
Wurde und wird allerdings auch weiterhin noch stark kritisiert.
Forderung: Migration sinnvoll machen und „unten“ stärken. Fördergelder. Sprachkurse. Soz.-Päds., Zeit

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Und jetzt das große ABER : Keinem dieser schwierigen Fälle wollen Sie aufgrund fehlender Ressourcen dauerhaft die Teilhabe verweigern. Behinderten schon und das sogar in Sippenhaft, denn sonst hätten Behinderte ja eine „Doppelmoral“ ^^

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dann schauen Sie sich doch die Ergebnisse der letzten IQB Studien an. Warum sinken denn die Leistungen derart? Weil wir komplett überfordert sind. Ja, ich bin dafür, dass Kinder, die kein Deutsch sprechen, Deutschkurse besuchen müssen, um am Regelunterricht teilnehmen zu können.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Warum tu ich das nicht? Natürlich.
Wenn ein Kind permanent um sich schlägt und alle beleidigt und den Unterricht grundlegend nicht nur unmöglich macht, sondern sich noch zusätzlich selbst und andere stark gefährdet, dann gehört dieses Kind auch nicht in die Schule, sondern zum Kinderpsychologen und gegebenenfalls eben in eine Institution, wo ihm/ihr geholfen wird.

Doch, genau das ist mein Anspruch von der Einstellung her. Fordern könnte ich das auch, die Realität holt dann auch mich schnell ein. Aber vom Prinzip sehe ich das genau so. Richtig erkannt. Das wäre meiner Meinung nach das Richtige und sinnvolle diesbezüglich.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dann reden Sie doch bitte in so einem Fall eines Inklusionskindes von „Lisa“, von der Astrid Lindgren Schule in Obertupfingen an der Rinn, die aufgrund nicht beschulbaren Verhaltens, mit Absicht dies zu ändern!, vorrübergehend von der Teilhabe durch stationären Aufenthalt oder ähnlichem ferngehalten wird…
… und nicht von allgemein Inklusionskindern , bei denen man mal gucken muss, so von Fall zu Fall. ^^ Dies suggeriert nämlich ein großflächiges Aussortieren und nicht einzelne Extrem Fälle! Oder würden wir hier plus Höcke nur wegen Lisa so eine Diskussion führen? Nein, da wird es um VIELE, und somit nicht um Extremfälle, gehen. Und deshalb sind Ihre Beispiele, warum Sie auch andere Schüler in Extremfällen ausschließen würden (und hier nicht mal dauerhaft) unpassend.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Trugschlussargument … Also langsam …

Okay. Wuusaahhh. Versuchen wir es nochmal:
Wenn ich von „Schulgebäude müssen saniert und erweitert werden“ spreche, dann spreche ich auch nicht von grundlegend allen Schulgebäuden. Das sollte klar sein.
Oft schreibe ich dann auch dazu „einige“, „viele“, „oft“, „meistens“, „ggf.“. Das sind eben Wörter, welche nicht alles inkludieren.

Das Gleiche auch hier: Es sollte ganz klar sein, dass nicht alle Inklusionskinder (oder welche, die man als solche „definiert“) gemeint sind, wenn Rahmenbedingungen fehlen. Das habe ich hier oft und sehr deutlich geschrieben. Es gibt Inklusionskinder, wofür die Rahmenbedingungen da sind. Diese kann man weitgehend gut inkludieren an Regelschulen.

Was Sie machen ist: Sie nehmen einzelne Punkte oder Aussagen, wo es nicht komplett differenziert wird (oder Sie das lediglich nicht erkennen) und stellen das als Hauptaussage in Frage. Das ist rhetorisch nicht nur schwach, sondern auch widerlich, solange es bewusst geschehen sollte. Das will ich Ihnen aber ausdrücklich an dieser Stelle nicht unterstellen. Ich denke Sie sind ein sehr lieber und naiver Mensch. Das ist einfach meine Intuition und Einschätzung.

Also nochmal deutlicher:
– Inklusionskinder einzeln betrachten und schauen, wie man sinnvoll inkludieren kann.
– Sind Rahmenbedingungen an Regelschulen überhaupt machbar für DIESES Kind ?
-> Wenn ja: Super.
–> Sind die da? Ja – Inkludieren. Nein? – Rahmenbedingungen machen und dann – Inkludieren.
-> Wenn nein: Doof.
–> Alternative suchen: Förderschule hat diese Rahmenbedingung? Ja – Top. Nein – schlecht. -> Sind sie dort machbar … Usw. Usf.
So verhält es sich, wenn wir um sinnvolle Inklusion sprechen.

Wenn wir um „Teilhabe durch Anwesenheit“ sprechen (bestenfalls Integration):
– Stuhl dazu stellen und schauen was passiert

Okay? Jetzt hoffentlich klar?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sie meinen, und das ist falsch, es gäbe verschiedene „Bildungspakete“ , die nur für bestimmte Kinder genutzt werden könnten und somit wäre es unerheblich was mit anderen Kindern und „Paketen“ ist. Genauso dann unerheblich, welche Pakete anderweitig aufgebraucht, das System belastet würde, zB wie mein Beispiel „Pubertät“. Und somit könne man sagen Inklusion Nein, „Pubertät Ja oder“ Jungs Ja“ oder „Hochbegabung Ja“ und das wären 2 paar Schuhe.
Es gibt EIN Bildungspaket! Wenn alle Lehramt Sek 2 studieren und es gibt dann zu viele Hauptschüler und zu wenig Lehrkräfte dort, dann wird umverteilt! @Mariechens Argument, sie sei aber Grundschullehrerin und nicht Förderlehrerin und könne das nicht, zieht also nicht. Wäre aber gut, wenn künftig anders ausgebildet würde und mehr Plätze für Förderlehrer frei und nicht alle Gym wählen könnten (Btw: Es gäbe für die vielen Förderkinder auch keine Förderlehrer, wenn sie zur Förderschule gingen. Nicht da ist gleich nicht da! Somit zynisch, damit zu locken) .

Es heißt also nicht:Ok, keine Ressourcen für Hauptschüler, also haben die Pech gehabt. Alle Schüler sollen gleichwertig sein und die gleichen Rechte auf Bildung haben. Nur im Bezug auf Inklusion heißt es, keine Ressourcen da, dann halt nicht und das ist Diskriminierung!

Btw: Wenn die Kinder zur Förderschule gingen, würden noch mehr Ressourcen benötigt! Wie kann man also sagen, keine Ressourcen, also keine Inklusion? Nach Ihrer eigenen Logik, Bla, müssten Sie sagen, keine Ressourcen da, also keine Förderschule…

Alle wollen die I-Kinder loswerden und locken mit den angeblich traumhaften Bedingungen an Förderschulen. Stellen Sie sich vor, wie groß der Lehrermangel würde, wenn ALLE I-Kinder zur Fördeschule gingen und NUR der Betreuungsschlüssel stimmen müsste! Dann hätten die Regelschulen vielleicht noch 60 % Lehrkräfte. Tatsächlich aber, werden die Förderlehrer auch für die Regelschüler eingesetzt, weil die in der Not als wichtiger (sic!) erachtet werden.

Klar sollte auch sein : Höcke und die Afd wollen Exklusion, aber bestimmt nicht alle dafür notwendigen schulischen Ressourcen den Förderkindern lassen. Sie werben aus Taktik mit den offiziellen „traumhaften“ Bedingungen dort, die sie für so viele I-Kinder gar nicht annähernd bereit stellen könnten (oder auch nur für die jetzigen dort halten). Hat man das Volk erstmal so weit, dass sie der Exklusion zustimmen (dies erreicht man so : man suggeriert, dass jedes Fehlverhalten und alle Einschränkungen und Nachteile an der Inklusion und somit an Behinderten liegen, bis alle glauben, sie selber seien die wahren Benachteiligten),dann ist es nur noch ein kleiner Schritt für sich zu akzeptieren, dass nun mal keine Ressourcen da sind und man diese nicht alle den Förderkindern zukommen lassen kann, nur damit die Förderschule das ist, womit geworben wurde. Dann sind die I-Kinder zwar weg, die Regelschüler müssten aber noch mehr zurück stecken. Da sich das Volk ja schon als „wahre Benachteiligte“ erkannt hat (sic!) wird es nach der Zustimmung zur Exklusion auch die Zustimmung dazu geben, dass den Regelschülern an erster Stelle die Ressourcen zustehen.

Das Ergebnis ist dann :
-Die I-Kinder werden exkludiert
-Die Förderschulen werden zu billigen „Anstalten“
-Die Regelschulen behalten den Großteil ihrer Probleme, da diese nicht auf Inklusion beruhen.

Sie meinen, dies hier wären nur harmlose Diskussionen, wo doch nur gefordert, wie für alles, aber nicht beschlossen würde. Auch das ist falsch. Diese Diskussionen erzeugen Stimmung,zB die Ansicht, alles problematische läge an Inklusion, Klassenfahrten/Ausflüge die nicht stattfinden oder andere Nachteile, Einschränkungen lägen an der Inklusion, jedes nervige Kind sei ein Inklusionskind. Genau darauf springt Höcke an!

Nein Bla, ich bin nicht naiv, ich bin ein viel hintergründigerer Mensch als ihr hier. Ihr dagegen seid schon bei „alle müssen sich für die Inklusionskinder einschränken“, siehe unten die Kita-Geschichte mit der Bibliothek. 4-jährige,die in der Bibliothek nicht leise genug sind, sind also diese „Inklusionskinder“…..? = Alle schlauen lieben Kinder können nicht in die Bibliothek und sich bilden und später unseren Wohlstand sichern, wegen der „Inklusion“…..?

Bofro
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie versuchen zu relativieren und besonders große geistig-seelische Störungen, die als Behinderung gelten, kleinzureden.
Bei ihnen handelt es sich nicht um gewohnte Verhaltensauffälligen, sondern um Krankheitssymptome, die besonderer Behandlung bedürfen und keiner Regelschule mit noch so vielen Lernbegleitern und Hilfskräften.
Was bringt es, wenn Sie diese Fälle kleinreden, damit die Inklusion auch ja nicht in Frage gestellt wird?
Um es klar zu sagen: Diese Kinder werden durch die Inklusion im Stich gelassen und ihre Mitschüler auch, denn diese werden in ständige und massive Unterrichtsstörungen mit hineingezogen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bofro

Sie können aber umgekehrt nicht mit dieser Gruppe von Kids kommen und damit Inklusion per se ausschließen.
Junge Menschen mit massivsten Symptomen würden sowieso nicht einfach in Regelschulen gesteckt, weil sie dort doch gar nicht geschützt wären (nicht nur vor anderen, sondern auch vor sich selbst). Und falls Eltern das unbedingt durchdrücken wollen, gibt es doch Möglichkeiten Behörden einzuschalten.

Schade
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das stimmt so leider nicht. Auch Kliniken behalten sich vor, Therapien/stationäre Aufenthalte zu beenden, wenn die betreffenden Kinder so gar nicht zu händeln sind. Da die Schulpflicht nicht ausgesetzt ist, werden sie erstmal in den Regelunterricht zurückgeschickt

Und wenn Eltern sich allen therapeutischen Maßnahmen widersetzen passiert erfahrungsgemäß sowieso erst mal lange Zeit gar nichts.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Genau so ist es. Kann ich bestätigen. Auch aus eigener Erfahrung.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Das ist trotzdem kein Argument gegen Inklusion. Man kann doch auch hier Veränderungen einführen, damit Inklusion gelingen kann.
Wir sind uns doch alle einig, dass es Veränderungen geben muss.
Sie argumentieren hier aber schon wieder gegen Inklusion per se.

Nora
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, darin sind wir uns einig. Es ist aber auch eine Veränderung, wenn man wieder mehr auf Förderschulen setzt und sie nicht mutwillig schlecht redet.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Nora

Herr Höcke spricht sich aber gegen Inklusion aus. Das ist hier der Diskussionsanlass.
Und in vielen Bundesländern werden die meisten Kids mit Förderstatus sowieso noch immer an die Förderschulen geschickt, die sind dann noch gar nicht so weit, dass man „wieder mehr auf Förderschulen“ setzen könnte.
Ganz allgemein halte ich die integrative Variante „Schule in der Schule“ für am sinnvollsten, da es dann weniger Diskussionen hinsichtlich der Zuordnung gäbe.

Die richtig krassen Fälle würden ja auch an einer örtlich separierten Förderschule Stress für alle bedeuten.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Bofro

Volle Zustimmung! Ein fünfjähtiges Kind, mit dem alle im Kindergarten über Monate das Heben eines Bechers zum Trinken geübt haben üben mussten, das sich nur unartikuliert äußern kann und dass noch diverse andere Probleme aufgrund einer besonders ausgeprägten geistigen Behinderung hat, ist nicht so gut wie ein Kind mit Down-Syndrom in eine Grundschule zu integrieren. Hinzu kommt, dass heute bald ein langer Schultag mit OGS-Betreuung zum Rechtsanspruch gehör, was für ein schwerstbehindertes Kind ofr überfordernd sein dürfte.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Die Förderschulen gehen am längsten!

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, normalerweise habe ich es nicht somit den Langzeitaufenthalten in einer Institution. – Den Nachmittag in einer Förderschule mit weniger Kindern und einem erheblich besseren Fachkräfteschlüssel würde ich allerdings für Kinder und auch für mich einem Nachmittag in der OGS vorziehen.

Es gibt Familien mit mehreren Kindern, wo die Eltern auch Zeit für die nichtbehinderten Kinder brauchen. – Es gibt keine Patentlösungen für alle. Ich kenne Mütter, die sich mit der Krankengymnastik für ihr behindertes Kind den Rücken innerhalb weniger Jahre ruiniert haben! Es ist ein Fortschritt, wenn Therapie täglich in der Einrichtung stattfinden kann und Eltern nicht jeden Abend mit Kindern Übungen machen müssen. Als ich im integrativen Kindergarten gearbeitet habe, habe ich immer wieder Eltern signalisiert, dass wir am Nachmittag manchmal in besonderer Ruhe etwas mit ihrem Kind üben können. Wenn die I-Kinder von Eltern mit Geschwistern abgeholt wurden, bezogen wir die Geschwisterkinder sogar manchmal in Aktivitäten mit ein und hatten dennoch Zeit für die Eltern.

Wenn ich mich an die besten Zeiten im integrativen Kindergarten erinnere und an das denke, was mit dem Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung der Grundschüler noch auf den offenen Ganztag zukommt, mache ich mir Sorgen.

Wie schon wiederholt gesagt: Ich bin für Wahlfreiheit und finde, wir sollten das Wohl von Kindern und Eltern sorgsam bedenken und nicht zulassen, dass Inklusion verkündet, aber nicht wirklich geboten werden kann. Oft haben behinderte Kinder alleinerziehende Mütter – und brauchen eine psychisch stabile Mutter erst recht, wenn der Vater sich nicht mehr sehen lässt.

Von mir aus konnte man den Rechtsanspruch für Krippenkinder beschränken oder aussetzen und dafür mehr für die Kinder und Eltern tun, die verlässliche Unterstützung (oft) wirklich brauchen. In den Medien liest man jetzt ohne Ende, wie schlimm verkürzte Öffnungszeiten der Kitas für Eltern sind. Wie es um den Alltag in integrativen Einrichtungen bestellt ist, darüber müsste man vermutlich recherchieren…

Gerade weil es in der OGS vorerst noch länger weiter bergab gehen wird, hätte ich mehr Vertrauen, in Förderschulen – und in integrative Kitas, in denen gesunde und behinderte Kinder gemeinsal betreut werden. – Und solange die Qualität so ist, wie ich es zu besseren Zeiten (vor zwanzig Jahren) erlebt habe, denke ich, dass Kinder sich auch etwas länger in einer Einrichtung wohl fühlen können.

Sabine2015
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Was Sie „Unterstützung“ nennen, sind in Wahrheit märchenhafte Rahmenbedingungen, die sowohl aus personellen als auch finanziellen Gründen niemals geschaffen werden können.
Außerdem ist es unredlich, wenn im Bundestag eine Inklusion beschlossen wird, von der die Befürworter behaupteten, dass sie keinen besonderen Aufwand benötige und finanziell nicht teurer, sondern möglicher Weise sogar billiger sei als Förderschulen. Die Kinder mit Behinderung sollten doch von ihren Mitschülern lernen, weshalb mehr Personal gar nicht gebraucht würde. So und ähnlich wurde argumentiert.

Wenn jetzt nachträglich ein „fehlendes bzw. unzureichendes
Unterstützungssystem“ als Grund für das weitgehende Scheitern der Inklusion genannt wird, ist das äußerst befremdlich.
Erinnert man sich nicht mehr an die schönen Vorstellungen und Versprechungen, mit denen die Inklusion eingeführt wurde?

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich weiß das auch nicht. Es ist aber so. Das ist eine Tatsache und das schon seit Ewigkeiten. Es wird sich nicht ändern und die Gesellschaft und die Politik interessiert es nicht ausreichend genug, um Veränderungen einzuleiten. Dies ist nicht geschehen in Zeiten des Wohlstands und jetzt erst recht nicht. In der Zwischenzeit leiden alle Beteiligten weiter an den unsäglichen Umständen unter denen die Inklusion durchgeführt wird.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In den skandinavischen Staaten hat man unseren Journalisten die Vorzeigekitas gezeigt und kritische Erzieher hatten „zufällig“ gerade dienstfrei. So wie es hierzulande auch öfter vorkommt, als allgemein bekannt ist

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, Musterbeispiele. Die haben die Teams. Auch die Ausstattung. Also: Rahmenbedingungen dafür.
Wir haben diese leider nicht.
Daher ist Inklusion dort möglich und hier weitgehend nicht.
Daher auch die Forderung: Erst Rahmenbedingungen stellen, dann umsetzen.

Es geht denke ich auch gar nicht um das „nicht leisten können“, sondern um das „nicht leisten wollen“. Weil Bildung möglichst wenig bis nichts kosten „sollte“.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Frau Mauel verneint aber, dass dort die Rahmenbedingungen besser sind. Sie deutet an, dass das alles potemkin’sche Dörfer wären.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja. Hat dann halt einfach nicht recht. Ist doch kein Problem. Ist ja nicht meine Aussage gewesen.
Natürlich bereitet sich jeder normalerweise auf angemeldete Medien und Journalisten, sowie Politiker vor. Das ist hoffentlich hier sowieso allen klar. Muss man dementsprechend halt auch eingrenzen solche Aussagen und Darstellungen.

Aber man kann ja nachschauen, was so „Usus“ ist. Und an guten Modellen dann bestenfalls orientieren.

Man darf auch Sachen diesbezüglich hinterfragen. „Bewegte Schule mit Musik als kurze Abwechslung/Einschub im Unterricht“. Vielleicht ist das gut und regt dann als Erholungsphase für eine erneute Konzentrationsphase an. Vielleicht nervt es auch einfach nur und die SuS werden unkonzentrierter und brauchen zu viel Zeit um wieder einen Fokus zu bekommen.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Netter Versuch der Provokation.
Aber die Antwort ist Nein!

Mariechen
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Selbstverständlich ist nicht die Inklusion das Problem, sondern die fehlende Unterstützung. Wir warten seit mehr als 10 Jahren auf Unterstützung. Sie kommt nicht und sie wird nicht kommen. Unterricht ist nicht mehr möglich. Wie soll Integration gestaltet werden, so dass sie erfolgreich ist? Irgendwann muss man sich ehrlich machen und andere Wege der Inklusion suchen. So geht es jedenfalls nicht mehr weiter. Und natürlich springt dann ein Höcke auf sowas. Die desaströse Bildungspolitik macht es ihm leicht.

Martin
8 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Mir wäre lieb, wenn alle Politiker auf „sowas springen“ würden. Warum schimpft man ausgerechnet auf denjenigen, der es tut?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Martin

Weil der nur zu Lasten der betroffenen Menschen auf „sowas springt“.

Ingo
8 Monate zuvor

Derjenige, der hier tatsächlich provoziert, ist Bernd/Björn Höcke. Die Alternative GEGEN Deutschland, bzw das Angebot Für Dumme spielt Minderheiten gegeneinander aus, lotet und verschiebt das Sagbare immer weiter hinaus und spaltet mit ihren Statememts das Land. 115 Kommentare in kurzer Zeit. Wem nützen die Reaktionen und Streitereien? Wer freut sich am Ende darüber? Eben! Wehret den Anfängen!

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Nein, aber wenn das Kind zu heftige Ausraster hat und das sich – warum auch immer – lange zieht, dann sollte das Kind zum Kinder-/Jugendpsychologen.
Dort bekommt es hoffentlich dann professionelle Hilfe.

Bei Kindern mit Behinderungen müssen eben dann auch die Rahmenbedingungen da sein, um sie angemessen zu beschulen.

Das sind zwei unterschiedliche Sachen.

Genauso wie eine Inklusion durch Rollstuhlfahrer eine andere Situation ist, wie ein PWS-Kind. Auch ein PWS-Kind und ein anderes PWS-Kind sind verschiedene Situationen – je nach Ausprägung.
Daher: Individuell schauen und prüfen, ob es an der jeweiligen Schule eben inkludiert werden kann. Ansonsten: Rahmenbedingungen erst schaffen. Dann inkludieren.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

„Dort bekommt es hoffentlich dann professionelle Hilfe.“

Leider bekommt es oft erstmal keine Hilfe. Die Eltern auch nicht.

Wir kennen alle die Wartezeiten beim Kinder- und Jugendpsychiater oder Ki/Ju- Psychotherapeuten in Deutschland? Bis da Hilfe anläuft….

Dann bliebe noch eine Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe, z.b. Schulbegleitung oder Hilfe zur Erziehung. Schade nur, dass dies über das Jugendamt initiiert werden muss… deren Mitarbeiter verständlicherweise oft völlig überlastet sind, weil immer mehr Kindeswohlgefährdungen, viele offene Stellen….

Miserable Arbeitsbedingungen, schlechte Rahmenbedingungen gibt es leider bei den Lehrkräften wie auch in anderen pädagogischen, psycho- sozialen Berufen.

Bla
8 Monate zuvor

So ist es. Das ist eben die Realität. Ist es bei Inklusion halt eben auch. Das ist der Punkt. Gut erkannt. Genau darum geht es.

Jedes Problem für sich. Nicht noch mehr Probleme machen. Problemlösungen anstreben.

Wie immer .. Rahmenbedingungen so weit es geht herstellen. Dann kann man zumindest damit soweit möglich arbeiten. Ansonsten ist es von Grundauf ein Sprint gegen die Wand. Tipp: Die Wand gewinnt.

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Für Sie und LuL, die dies täglich erleben sind das freilich
“ 2 unterschiedliche Sachen “ – Kinder mit Behinderung/en und Kinder in schwierigen Lebenssituationen,
nehmen Sie noch körperl und/ oder psych. Erkrankte dazu, die auch phasenweise ( zu.B. bei Diabetes, Magersucht etc.) auffällig und aufmerksamkeitsbedürftig sein können, dann wird das Bild rund.

Vor allem aber:
Glauben Sie, dass ein Hoecke differenzieren würde 🙂

Nochmals danke an @ Redaktion für den wertvollen Denkanstoß.
Hoeckes Vorbilder differenzierten auch nicht.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Nein. Hoecke ist auch ein Faschist. Er bedient sich lediglich Themenfelder, welche nicht gut laufen und stichelt durch populistische Weise darauf rum. Wird ihn halt auch von der Gegenseite oft allzu leicht gemacht. Er zeigt mit dem Finger auf Sachen, welche „die Gesellschaft“ ebenfalls oft als schwierig bis problematisch sieht und zieht diese in sein rechtes Gedankengut rein. Durchschaubar. Widerwärtig. Aber leicht machbar für ihn, wenn die regierenden Parteien Inklusion an vielen Stellen nicht machbar machen (wollen oder können).

Momentane Inklusion ist in vielen Bereichen schlecht gemacht.
Er nutzt dies als Instrument für sein rechtes Gedankengut.
Was würde dort helfen? Oh. Ja. Inklusion weitgehend machbar machen und ihm diese Möglichkeit(en) nehmen.

Was er leider als Punkt hat: Das Problem mit der aktuellen Inklusion und den Möglichkeiten ist einfach fragwürdig schlecht an sehr vielen Stellen.
Seine Art dies zu „lösen“ ist eben nicht sonderlich hilfreich. Ist allerdings auch nicht sein Anspruch. Das muss man halt verstehen, um das Thema „Hoecke“ und „Inklusion“ mal einzuordnen.

Dann kann man sagen: Hoecke hat recht, dass Inklusion momentan ein Problem an vielen Stellen ist. Sein „Lösungsvorschlag“ ist allerdings eine gezielte Exklusion, statt eine gezielte Inklusion (zu verbessern).
-> Resultat: Hoecke ist ein faschistischer Depp, aber Inklusion ist trotzdem ein Problem momentan.

Und schon hat man die Einordnung des Themas in Zusammenhang mit Hoecke.

Bayer
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Bleibt: Die Bedingungen für Inklusion ( multiprofessionelle teams, Tandem etc. ) müssen endlich verbessert werden.
Bisher wird oft nur die Bezeichnung vorangetrieben…….
Dann hätte auch ein Hoecke einen Ansatzpunkt weniger.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Genau so ist es. Bis dahin hat er halt den Punkt „funktioniert eben nicht flächendeckend wie angedacht“. Dem kann man ihm halt auch nicht nehmen. Bisher nur eingrenzen mit Gegenbeispiele, welche gehen. Dann kommt er mit Beispielen, wo es nicht geht und zack er hat seine Aufmerksamkeit und kann zusätzlich damit noch einen Standpunkt setzen – Negativbeispiele wirken oft mehr und setzen sich fester… Ziel erreicht aus seiner Sicht. Das weiß man doch auch … Wird halt nichts dagegen unternommen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Herr Höcke hat nicht recht, denn er schließt aus, dass Kids mit Einschränkung überhaupt inkludiert werden.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und dort, wo Inklusion gelungen ist, haben Kinder und Jugendliche etwas gelernt, was für ihr weiteres Leben eine Bereicherung ist. Lässt man Inklusion aufgrund widriger Bedingungen an Schulen scheitern, kann das dazu führen, dass Abscheu vor verhaltensauffälligen, störenden Mitschülern „gelernt“ wird, und die Persönlichkeitsrechte verletztende Bilder von Spastikern oder sabbernden Kindern oder Altenheimbewohnern im Netz gepostet werden.

Lisa
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Zumal nicht alle Kinder in der gleichen Richtung behindert sind. Für Asperger Autisten beispielsweise sind unberechenbare Mitschüler aber auch schon „wuselige“ Klassen ganz schlecht aushaltbar.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Danke, dass sie dies ansprechen. Von einer Freundin lasse ich mir immer berichten, was sie auf den Fortbildungen zum Thema Autismus gelernt hat. An Regelschulen kann man heute so viel für Autisten tun. Das hätte ich mir vor Jahren nicht vorstellen können.

Alex
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

An Regelschulen kann man heute so viel für Autisten tun.“ Ja, kann man. Wenn ich aber sehe, wie meine Kollegin wegen dieses Kindes „auf dem Zahnfleisch ging“ und 4 Grundschuljahre lang das Jugendamt einen Integrationshelfer verweigert hat, weil kein Geld da war, dann sage ich: nein, danke!

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Wollen Sie damit sagen, dass man diese Menschen wegsperren sollte, damit sie niemand sieht? So liest sich Ihr Post. Ich hoffe, dass ich Sie missverstehe.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie haben mich selbstverständlich missverstanden. An anderer Stelle habe ich geschrieben, dass ich ein Wahlrecht wichtig finde. Kinder und Eltern sollten entscheiden können, welche Schule ein Kind besucht und natürlich darf auch gern überdacht werden, ob ein erneuter Wechsel sinnvoll ist.

Über einige Jahre war ich wiederholt in Förderschulen und wie bereits gesagt, ich bekam oft von Kindern – aus eigenem Antrieb gesagt – dass ihnen diese Schule besser gefällt als die auf der sie vorher waren. (Ich fühle mich nicht verpflichtet, diese Äußerungen als belanglos anzusehen.) Als einmal während einer Schullesung ein muslimisches Mädchen ein besonders detailreiches Bild gemalt hat und ich ihr nachdenklich von hinten zugesehen habe, stand schon bald die Klassenlehrerin hinter mir und tuschelte mir zu: „Wir kümmern uns schon darum. Dieses Kind gehört woanders hin.“ Sie hatte schnell begriffen, dass ich dieses Mädchen sogar für besonders intelligent gehalten habe und hat mir signalisiert, dass ich nicht befürchten müsse, dass die Schule untätig bleiben würde. (Eines von vielen Beispielen einer zunächst nur nonverbalen Kommunikation, die dazu geführt haben, dass ich einen überwiegend positiven Eindruck von Förderschulen gewonnen habe.)

Als ich in einem emanzipatorischen Mädchentreff gearbeitet habe, kamen immer wieder mal Eltern zu uns, deren Tochter nach Auffassung der Grundschule auf die Sonderschule sollte. – Noch in jedem Fall haben wir es geschafft. dass die Kinder auf der Grundschule bleiben konnten. An ein Sitzenbleiben erinnere ich mich nach unserer Hausaufgabenhilfe nicht, wohl aber an viele Fachhochschulstudienabschlüsse und auch einige Hochschulabschlüsse der Mädchen und ein schönes Treffen mit den erwachsenen jungen Frauen, die früher in der Einrichtung glernt haben. – Meine Erfahrungen mit Intergration in der Grundschule könnten gern besser sein!

Das folgende ist jetzt ausdrücklich nicht auf Ihren Beitrag bezogen, denn ich tue es mir nicht an, alles nachzulesen, denn dabei würde ich mich vor allem über im Plural majestatis geschreibene Beiträge ärgern. Es widert mich an, wie übereifrig mir hier rechtspopulistisches Gedankengut unterstellt wird. Meine eigenen Praxiserfahrungen, was ich selbst erlebt und von Kindern anvertraut bekommen habe, zählt nun mal für mich mehr als… Ich schreibe zu diesem Thema hier nichts mehr. Dabei habe ich ganz besonders gern in einem inklusiven Kindergarten gearbeitet, auch mit älteren Migrantenkindern und kam auch stets mit den Kollegen gut aus.

Sie dürfen sich gern fragen, wie ich Ihre Frage an mich finde. Sehr gut bestimmt nicht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Fragen Sie lieber noch mal nach, ob das muslimische Mädchen wirklich da weg ist. Was meinen Sie, wie ich darum kämpfen musste, meine Tochter von der Förderschule, die wir nur ein halbes Jahr ausprobiert hatten, wieder weg zu bekommen. Da sind auch Eigeninteressen der Lehrer, die ihren Job behalten wollen. Die Schulleiterin auf der Oberschule hat ein halbes Jahr nicht reagiert und dann dagegen gearbeitet. Die Förderschule hat mir versucht einzureden, dass die Oberschüler alle ganz böse sind, wollten aber nicht hören, wie negativ meine Tochter die Förderschule fand (Alpträume ect) und suggerieren mir „Schulangst“ (die aber auf der Oberschule sofort verschwand ^^). Diese Lehrer redeten sich auch ein, meine Tochter würde dort „aufblühen“. Dieses Wort benutzen etliche Lehrer ohne hinzusehen, weil sie das einfach so wollen! Sie wollen hören und sehen, dass Förderschule toll ist. Die Förderlehrer für ihren Job und die Regellehrer für ihre Entlastung.
Jetzt ist meine Tochter seit 1,5 Jahren an der Oberschule und alle Lehrer geben zu, dass das das richtige war. Nicht weil sie auf einmal zum Überfliegen wurde, sie hat nach wie vor GE, sondern weil es ihr da gut geht.
Jetzt das interessanteste: Als ich in einem Gespräch mit der Schulleiterin nochmal erzählte, dass meine Tochter die Förderschule ganz schrecklich fand, sagte die Schulleiterin :

„Ja, wenn die vorher auf der Regelschule /Grundschule waren, ist das meistens so.“

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Bei uns waren die Kinder noch nicht auf der Sonderschule gewesen. Auf einer von drei nahe gelegenen Grundschulen gab es eine Lehrerin, die immer wieder Migrantenkindern ein Sonderschulverfahren beschert hat. – Bei uns hatte sie damit nie Erfolg und vermutlich hatte sie auch einen gewissen Ruf, der nicht der beste gewesen sein dürfte. Bezeichnenderweise konnte ich nicht ein einziges Mal bei dieser Lehrerin als Beobachterin im Unterricht teilnehmen. An den anderen Schulen war das Vertrauensverhältnis so gut, dass ich unangemeldet zu Besuch kommen konnte.

Aber ich weiß auch, wie schwierig manche Auseinandersetzung sein kann.

R.S.
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Inklusion führt in meinen Augen tatsächlich zu verbessertem Sozialverhalten vieler Beteiligter. Tatsache ist aber auch, dass fast überall dort, wo in Deutschland fachliche Hochleistung verlangt und gebracht wird, vorher extern selektiert wird.

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  R.S.

Ja. Und hochbegabte Schüler gehen manchmal nur deshalb in ein Internat für Hochbegabte, weil sie in der Grundschule gemobbt wurden. Selbst wenn der Staat es schaffen würde, auf ganzer Linie für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen, gibt es immer noch Probleme, die nicht so ohne weiteres erkannt und gelöst werden können. Es ist wichtig, dass Pädagogen viel Einfühlungsvermögen besitzen und keine Theorie oder Weltanschaung bestätigt sehen wollen.
(Beispielsweise glaube ich eher an das Lernen am Modell, aber manchmal hat man es mit Kindern zu tun und merkt, dass man bei ihnen weiterkommt, wenn man die kognitiven Lerntheorien berücksichtigt.)

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Ach, Sie wollen Hochbegabte behalten? Hochbegabung ist auch eine Behinderung. Sie hindert vielfältig an der gesellschaftlichen Teilhabe, genauso wie Übergewicht, Überbehütung,… Tja, und wenn die Brille (Inklusionshilfe) nicht erfunden worden wäre oder aufgrund von Kriegskrisen nicht zu bekommen wäre…. dann müssten so viele hier im Forum in die „beschützenden“ Werkstätten abwandern ^^

Angelika Mauel
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nun müssen Sie also auch noch etwas nin meinen Beitrag hineininterpretieren, was ich nicht gesagt habe. Hochbegabung sehe ich nicht als Behinderung an, sondern als ein Geschenk, dass leider manchmal Neid und Unverständnis hervorruft. Das heißt aber nicht, dass ich geistig behinderte Kinder nicht mögen würde oder für nicht ebenso wertvoll und liebenswert halten würde. Auch sie sind etwas Besonderes und einmalig. Ich stelle mir gar nicht die Frage, ob ich für oder gegen einen Verbleib von geistig Behinderten, Lernbehinderten. Körperbehinderten oder Hochbegabten an einer Regelschule bin. Das sollen Betroffene vor Ort nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Es hängt von der jeweiligen Schule ab, den Mitschülern, den Lehrkräften und selbstverständlich auch den Wünschen und dem Charakter des Kindes, um das es geht.
(Und nicht von einer Statistik oder einer wissenschaftlichen Studie. 😉

Hochbegabte Kinder haben ebenso das Recht wie jedes andere Kind, sich nicht „optimal fördern zu lassen“ und darauf zu bestehen, dass ihnen Zeit für das Spielen und das Alleinsein bleibt.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Nennt man auch Strohmann-Argument.

Verblüffend, wieviele Argumentationsstrategien (Von Strohmann/Scheinargument, Ad Hominem bis hin zu Trugschlussargumenten) die Frau Rupp drauf hat.
Ob das jetzt bewusst oder nicht bewusst gesetzt wird … Kann ich gar nicht sagen. Meiner Empfindung nach sind sie nicht gewollt/bewusst gewählt. Sonst wäre das nicht nur naiv, sondern auch ziemlich fragwürdig.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Was mich schwer enttäuscht : Sie sind doch Erzieherin und hatten vor einer Weile hier noch behinderte Kinder in Schutz genommen, weil alle diese immer als „Störenfriede“ und „Verhaltensauffällige“ betrachten, obwohl es oft umgekehrt ist. Nun haben Sie eine Kehrtwende gemacht?

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das nennt man progressiv in Richtung Realismus.

Es betitelt hier auch keiner die Inklusionskinder als „Störenfriede“ – noch nichtmals als „Verhaltensauffällige“. Das sind viele nicht. Das ist den meisten hier durchaus bewusst denke ich. Wir arbeiten mit diesen Kindern.
Es gibt allerdings eben Krankheitsbilder, welche Rahmenbedingungen brauchen, damit Inklusion funktioniert.
Bei stark beeinträchtigten Behinderten ist es (nahezu) unmöglich. Zumindest in der Realität – außerhalb einer stark linken Ideologie. Emotional ist das auch nachvollziehbar. Aber auch hier gilt: „Facts don’t care about your feelings“.

Mit den richtigen Rahmenbedingungen wäre es möglich. Ansonsten gibt es eben zurecht kritik.
[Und ja, auch an den anderen Problembereichen]

Schade
8 Monate zuvor
Antwortet  R.S.

Das mit dem verbesserten Sozialverhalten kann ich so nicht pauschal bestätigen. Eine übersichtlich große Klasse mit vielen „normal“ sozial kompetenten Kindern wächst tatsächlich oft an den Herausforderungen der Inklusion über sich hinaus.

In einer großen, ohnehin problembelasteten Klasse mit wenigen sozial kompetenten Kindern und mehreren Inklusionskindern geschieht leider teilweise das Gegenteil. Alle bekommen zu wenig Aufmerksamkeit, sind dauergestresst und überfordert. Verhaltensbesonderheiten, die eigentlich leicht in den Griff zu bekommen sind, wachsen sich zu großen Problemen aus, weil die Lehrkraft ihnen nicht genug Beachtung schenken kann, besonders sozial kompetente Kinder gehen teilweise sogar in die innere Emigration, weil sie sich überlastet fühlen.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Wie kann man das Rechtsradikale weglassen??
Und sorry, „rechtsradikales Brimborium“ das passt nicht zusammen.

Lisa
8 Monate zuvor

Ich meinte, wenn man die völkischen Begründungen weglässt, sind gewisse Meinungen mehrheitsfähig.

Alx
8 Monate zuvor

Wenn alle Parteien sich so sehr für Menschen mit Behinderung einsetzen, warum werden sie dann so viel häufiger abgetrieben?
Sogar fast immer zu einem Zeitpunkt der bei „normalen“ Kindern strafrechtlich relevant wäre.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Weil das Leben mit einem behinderten Kind ein völlig anderes ist. Davor schrecken werdende Eltern oft zurück, fühlen sich überfordert, hegen riesige Ängste und entscheiden sich deshalb oft gegen das Kind.

In einem Kinderwunschforum schrieb eine Foristin mal, als sie erfuhr, dass ihr ungeborenes Kind behindert sein würde, es gewesen sei, wie zu realisieren, dass die ersehnte Reise nicht in die Karibik sondern nach Holland gehen würde und sie lange gebraucht habe, um sich auf Holland zu freuen. Sie habe lange gebraucht, die Reise nicht zu stornieren.

Vielleicht nicht der passendste Vergleich, aber nachzuvollziehen….

Ingo
8 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Glauben Sie, dass wird mit de AFD besser?!

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Ingo

Die Entscheidung für oder gegen ein behindertes Kind ist mit Sicherheit keine politische Entscheidung. Allenfalls ist sie religiös beeinflusst, ansonsten ist es eine persönliche, sehr private, zutiefst intime und sehr schmerzhafte Entscheidung.
Und dabei ist es auch egal, ob die Politik gute Rahmenbedingungen und Unterstützung stellt oder nicht. Und nein, die Rahmenbedingungen sind nicht toll, wenn man Berichte von Betroffenen liest, die jahrelange Kämpfe mit Krankenkassen ausfechten, damit die Kinder eine geeignete Förderung oder andere Hilfsmittel zugesprochen bekommen. Selbst der Antrag für eine Schulbegleitung ist anstrengend….Familien mit behinderten Kindern wird nix geschenkt.

Auch wenn ich die Entscheidung gegen ein Kind ganz furchtbar finde, bin ich doch sehr froh, dass in unserem Land so eine Entscheidung getroffen werden darf. Die Verzweiflung in Ländern wie Polen, Teilen der USA und anderen restriktiven Staaten finde ich unerträglich.

Georg
8 Monate zuvor

Bei einem schwerstbehinderten Kind, das lebenslang ein Pflegefall und auf moderne Geräte Medizin angewiesen sein wird, wüsste ich nicht, was ich machen würde. Die rationale Entscheidung wäre die Abtreibung, um dem Kind das nicht anzutun und den eigenen Burnout zu vermeiden. Glücklicherweise werde ich nie in so einer Situation sein.

Alx
8 Monate zuvor

Naja, wenn 95 Prozent aller Eltern sich nach einem Screening mit Hinweis auf Down-Syndrom entscheiden, ihr Kind nach der 22. SSW abzutreiben was bei „normalen“ Kindern nicht mehr einfach möglich ist, sollte es durchaus ein Politikum sein.
Denn hier wird zweierlei Maß angelegt und Menschen aufgrund einer Behinderung strukturell benachteiligt und sogar terminiert.

Man kann nicht auf der einen Seite schimpfen, dass jemand nicht inkludieren will, wenn man auf der anderen Seite nicht bereit ist das Leben in gleichem Maße zu schützen.

Ich bin der Meinung, dass unser Grundgesetz hier auch schon greifen sollte, da z.B. das Oldenburger Baby seine eigene Abtreibung in SSW 25 überlebt hat.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Alx

„Naja, wenn 95 Prozent aller Eltern sich nach einem Screening mit Hinweis auf Down-Syndrom entscheiden, ihr Kind nach der 22. SSW abzutreiben was bei „normalen“ Kindern nicht mehr einfach möglich ist, sollte es durchaus ein Politikum sein.“

Wo haben Sie diesen Unfug her? Ein Screening der Nackenfalte und ein Bluttest findet in der 12 SSW statt. Gibt es Auffälligkeiten folgen weitere Untersuchungen, z. B. eine Fruchtwasseruntersuchung.
Das Ergebnis liegt sehr deutlich vor der 22. SSW vor.
Sie suggerieren hier amerikanische Verhältnisse, wo das Recht auf Abtreibung bislang bis zur 22. SSW galt. Das war in Deutschland nur in absoluten Ausnahmefällen bisher zulässig.

Der von Ihnen beschriebene Fall, ist und bleibt ein absoluter – sehr schlimmer – Einzelfall.

Sie tun so, als wenn Eltern es sich leicht machen würden, ein behindertes Kind nicht zu bekommen. Ich kann Ihnen versichern, es gibt im Leben fast nicht schlimmeres, als durch so eine Situation zu gehen. Besuchen Sie mal dazu einschlägige Foren, lesen Sie und Sie werden merken, wie viel Leid dort herrscht.

Alx
8 Monate zuvor

Die Zahl der Spätabtreibungen nimmt zu. Den „Unfug“ habe ich aus dem deutschen Ärzteblatt.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Ich weiß jetzt nicht, wie ich Ihre Kommentare finden soll.
Ich unterstelle Ihnen jetzt bestenfalls naive Ahnungslosigkeit dieses Themas betreffend.
Für mich ist mit meinen oberen Kommentaren alles gesagt.
Ich rate Ihnen dringend sich in den einschlägigen Foren einzulesen. Manchmal helfen Berichte von Betroffenen sie zu verstehen, auch wenn ich da bei Ihnen so meine Zweifel habe…

Alx
8 Monate zuvor
Antwortet  Ingo

Ingo, es gibt mehr als nur 2 Seiten.
Man kann die aktuelle Doppelmoral anprangern und trotzdem den Höcke und die AFD nicht mögen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Ich kann für Frauenrechte sein, obwohl ich keine Frau bin. Ich könnte dafür sogar eintreten und Aktivismus machen. Das geht.

Ich kann für eine gute (und bessere) Behandlung für behinderte Kinder sein, auch wenn ich selbst keine Behinderung habe und auch kein behindertes Kind habe und auch nicht haben will. Ganz unabhängig, ob ich es dann abtreiben würde oder mich (+ Lebenspartnerin dann) dafür entscheiden würde. Das isg möglich. Das hat auch nichts zwangsläufig mit Doppelmoral zu tun.
Doppelmoral wäre, wenn ich hier für behinderte Kinder und deren Rechte spreche, diese aber dann selbst aktiv bekämpfe und im Unterricht bspw. mobben würde und exkludiere.

Es ist nicht alles Doppelmoral, was zwei Seiten hat.

Erziehungsberechtigte
8 Monate zuvor

Höcke sagte mal „Wer die Begriffe prägt, der prägt die Sprache. Wer die Sprache prägt, der prägt das Denken. (…)“. Er weiß genau, was er da tut.
… perfide Taktik, rechtsradikale Rethorik, und eine menschenverachtende Haltung.

Georg
8 Monate zuvor

Das gilt auch für alle anderen kontroversen Themen.

AvL
8 Monate zuvor

Ich kann nicht verstehen, dass diesem gerichtlich bestätigten Faschist so viel mediale Aufmerksamkeit geboten wird und dieser auch noch seine menschenfeindlichen Ansichten und Standpunkte in den von ihm angefeindeten öffentlichen Medien, hier der MDR, öffentlichkeitswirksam laut herausposaunen kann.

Fräulein Rottenmeier
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Totschweigen ist aber auch der falsche Weg. Man muss sich mit diesen Leuten in geeigneter Art und Weise auseinandersetzen. Man muss deren Argumente entlarven, als das was sie sind: Propaganda, Demagogie, Menschenverachtung.
Demokratie ist anstrengend und gibt es nicht umsonst und für die Erhaltung darf man nicht schweigen oder ausblenden.

AvL
8 Monate zuvor

Der Rechtsextremist Höcke unternimmt erneut einen Versuch, den Begriff der schulischen Inklusion, entsprechend seinem demagogischen Denkmuster, neu zuzuordnen.
Eine Beschulung von Schülern mit einer Beeinträchtigung im Regelschulbetrieb entspringt nicht einem ideologischen Konzept !
Schulische Inklusion erfolgt in einer strukturierten Umsetzung mit einem entsprechend erforderlichen Personalaufwand einer Umsetzung der Ratifizierung des UN-Menschenrechtsabkommen zur Beschulung von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Höcke instrumentalisiert Menschen mit Beeinträchtigungen, sein Ziel ist nicht die Vorbereitung dieser Menschen auf ein weitgehend selbst bestimmtes Leben. Insofern sind seine Ziele andere als die der Eltern betroffener Kinder, die eine gezielte Förderung erreichen wollen.

Unsere parlamentarische Demokratie besteht real und nicht nur formal, und sie ist wehrhaft, siehe RAF, , und es besteht die Möglichkeit derartige verfassungsfeindliche Parteien, so diese die Möglichkeit haben, die Macht zu ergreifen und unsere demokratische Grundordnung faktisch auszuhöhlen oder zu untergraben, diese dann auch zu verbieten, siehe BGH-Urteil zum Verbotsverfahren der NPD.
Die völkisch-nationale AfD ist zu Recht ein Beobachtungsfall für den Verfassungsschutz, und die AfD versucht sich in einer Klage gegen den Verfassungsschutz, eine neutrale staatliche Behörde, die alles sammelt und aufnimmt, was an antidemokratischem Extremismus sich hier in Deutschland tummelt und sich durch entsprechende Äußerungen und Handlungen gegen unsere parlamentarische Demokratie mit dem Grundgesetz richtet.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  AvL

Erstens ist Deutschland formal eine Demokratie, die auch solche Ansichten aushalten kann und muss.
Zweitens hat eine Partei, der in Thüringen aktuell rund ein Drittel der Menschen die Stimme geben würden, aufgrund der Relevanz durchaus ein Recht darauf.
Drittens gehen die Medien und die, wie die Afd sagt, „Altparteien“ nach wie vor falsch mit der Afd um. Ignorieren und Belächeln ging bei unter 10%, Ausschimpfen ging bis unter 20%. Jetzt muss man sie ernst nehmen und ernsthaft zerlegen. Das ist aber viel schwieriger. Der ernst gemeinte Vorschlag, die CDU müsse grüner werden, um Afd-Wähler zurück zu gewinnen, würde zum Beispiel genau das Gegenteil bewirken.

Wir leben in spannenden Zeiten.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

In spannenden Zeiten? Wir leben in Zeiten, die für mich erschreckende Parallelen zu den Zeiten von vor rund 100 Jahren aufzeigen. Und zwar nicht nur in Deutschland.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Vor einigen Jahren hatte ich nur Angst vor der Bundestagswahl 2033. Mittlerweile schon eher vor 2029 oder gar 2025.

AvL
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Recht hat er nicht mit seinen demagogischen Aussagen bezogen auf die Beschulung von Kindern mit einem Förderbedarf und die Umsetzung der völkerrechtsgemäßen Beschulung.
Er instrumentalisiert diese und spielt diese gegen die anderen aus.

Im Übrigen hat Herr Höcke keinen Rechtsanspruch auf ein Interview in einem öffentlich rechtlichen Medium wie dem MDR.
Und wenn er die Gnade eines Interview erfährt, so hat er sich entsprechend kritischen Fragen und Infragestellungen ausgesetzt zu sehen. Das würde er aber nicht aushalten.

BeWa
8 Monate zuvor

Abgesehen von Höcke, der selbstverständlich nicht recht hat, aber seinen salzigen Finger bewusst disruptiv in eine real vorhandene offen Wunde bohrt, bleibt doch zum Thema „Inklusion“ in zwei Punkten eine gewisse Einigkeit hier, oder?

– Inklusion funktioniert gegenwärtig aufgrund mangelnder Ressourcen nicht in dem Maße, dass diese von einer Mehrheit der Pädagogen und Pädagoginnen positiv gesehen wird. Die Akzeptanz ist in der Gesamtgesellschaft vermutlich noch geringer.

– Als problematisch wird nicht die Inklusion von körperlich/geistig Beeinträchtigten gesehen, sondern vielmehr die Inklusion von Kindern, welche sich nicht – aus welchen Gründen auch immer – einem allgemein akzeptierten, eventuell sogar über partizpative Prozesse entwickelten Regelsystem anpassen können.

Meine wahrscheinlich nicht mehrheitsfähige Meinung:

Für nichtanpassungsfähige/-willige Kinder und Jugendliche ist ein Konzept kontraindiziert, das darauf hinausläuft, dass dieses sich ihnen anpasst. Denn die pädagogische Intervention muss hier im Lernfeld „Sozialverhalten“, Unterpunkte „Anpassung“ und „Regelkonformität“ geschehen.

Daher meine ich, dass Integration das bessere Konzept ist.

(Dafür muss man aber sehen, dass Integration und Inklusion sehr unterschiedliche Konzepte sind.)

Was mir bei diesen Diskussionen immer zu kurz kommt, sind die Kinder ohne Inklusionsbedarf, die unter einer Situation, in welcher Inklusion ohne die zwingend notwendigen Mittel „praktiziert“ wird, leiden oder verzichten müssen.

(Leiden:
Gefühl von Bedrohung, gestörte Konzentration, mangelnde Zuwendung durch EuE und LuL.
Verzicht:
Ausflüge, Schlaffeste, Laternumzüge außerhalb des Kitageländes, Klassenfahrten ?)

Lera
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Volle Zustimmung.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Wo bitte, verzichten Regelschüler wegen einem I-Kind auf Klassenfahrten? Wenn Klassenfahrten nicht möglich sind, dann weil die Klassen aus unselbständigen, verzogenen Prinzen und Prinzessinnen bestehen. Das kann man dann natürlich als Beeinträchtigung einstufen und behindert nennen. Das Down-Syndrom-Kind steht aber offiziell für das „behinderte Kind“ oder der Rolli-Fahrer…. und die sind dann offiziell schuld, wenn nichts aus der Klassenfahrt wird, weil… „wir haben hier so viel Inklusion“.

Schade
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wer wegen eines I-Kindes auf Klassenfahrten verzichtet?
Das kommt häufiger vor als Sie denken!
Ich bin als Pädagogin zutiefst vom Sinn einer Klassenfahrt überzeugt, aber die Fahrt mit einem geistig behinderten Kind und einem weiteren Kind mit em.soz. Förderbedarf war ein riesige Herausforderung und ich bin heilfroh, dass alles gut ausgegangen ist. Und ich habe für diese Kinder KEINE weitere Unterstützung bekommen, weil dies schlichtweg nicht vorgesehen ist.
Meine einzige Unterstützung waren viele liebe, geduldige und enorm hilfsbereite Mitschüler der beiden, also nichts mit verzogenen Prinzen!
Interessanterweise haben sich anschließend ganz viele Eltern bei mir für die Durchführung der Klassenfahrt bedankt, gerade auch unter den gegebenen Umständen. Von den betreffenden Eltern kam indes nix – wieso?, ist ja Inklusion und selbstverständlich!
Mehrere Kollegen standen inzwischen vor einer ähnlichen Situation, haben mal so und mal so entschieden, ich kann beides sehr gut nachvollziehen. In unserem Bundesland wird die Mitfahrt der Schulbegleitung (die ich damals eh für keines der beiden Kinder hatte) übrigens nicht finanziert, was ich für eine absolute Unverschämtheit halte.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Verstehe… Eltern werden hier im Kontext Klassenfahrt immer so herunter geputzt und tausend unmögliche Schülerverhalten aufgezeigt. Hier haben wir es einmal mit gaaanz lieben Schülern und dankbaren Eltern zu tun. Warum? Um hervor zu heben, wie schlimm das behinderte Kind und wie undankbar deren Eltern sind. Durchschaut!

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

1.
Hinter Klassenfahrt habe ich ein „?“ gesetzt, weil ich in der Kita bin und nur von einzelnen LuL höre, dass sie keine Klassenfahrten und Wandertage mehr aus hier in Rede stehenden Gründen machen möchten. Ähnliches habe ich aus dem Nachbarthread „Klassenfahrt“ rausgelesen.

2.
Ich unterscheide ich zwischen Kindern mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen und Kindern mit sozial-emotionalen Problemen. Bei Letzteren erachte ich es als falsch, dass sich ein System/eine Gemeinschaft ihnen anpasst, weil ich bei ihnen einen anders gelagerten Förderbedarf sehe.

3.
Anders als Ihre Tochter, die selbstverständlich inkludiert sein muss und auch ohne besonderes Talent ein Gewinn für jede Gruppe wäre, sehe ich bei Kindern mit soz.-emo. Problemen eine zu große Belastung für andere Kinder in den Gruppen-/Klassenverbänden und auch für die Fachkräfte. Ich finde darüber hinaus den Verzicht auf z.B. Schlaffeste in der Kita (die früher problemlos mit 2 Fachkräften veranstaltet wurden) mit der Begründung, man hätte nicht genügend Lernbegleiter/Einzelbetreuerinnen für die entsprechenden Kinder, nicht akzeptabel. Ich bin aber auch schon fassungslos, wenn die Kolleginnen aus der Nachbarkita erzählen, dass sie Laternenumzüge IN der verdunkelten Mehrzweckhalle mit batteriebetriebenen Laternen machen.
Auch bei Besetzung aller Planstellen und durchschnittlichem Krankenstand werden dort keine Ausflüge mehr gemacht, weil diese nur mit Einzelbetreuung durchzuführen sind.

In aller Deutlichkeit:
Ich habe zwar Zweifel, lehne aber Inklusion nicht ab! Das ist jedoch irrelevant, weil Inklusion ohne die entsprechenden Ressourcen gegenwärtig eine zu große Belastung für das pädagogische Personal und insbesondere auch für die Kinder ist.

Die „Lisas“, die Sie wahlweise als verzogen oder privilegiert bezeichnen, haben auch Rechte. Und auch sie können in Phasen geraten, in denen sie mehr Zuwendung brauchen. Oder vielleicht können sie sich nicht besonders gut konzentrieren und brauchen daher eine ruhigere, reizärmere Lernumgebung. Oder, oder, oder …

Grundsätzlich schon erschöpfte EuE und LuL werden ihnen nicht das geben können, was sie brauchen.

Das wissen die Eltern und für sie trifft Höcke ins Schwarze, befürchte ich.

Eine Frage:
Verstehe ich richtig, dass Sie den LuL hier unterstellen, dass sie „mangelnde Ressourcen für gelingende Inklusion“ nur vorschieben, weil sie in Wirklichkeit Kinder wie Ihre Tochter lieber in Sonderschulen und Förderwerkstätten abschieben wollen?

Wenn das so ist:

Der erste Artikel, den ich hier je gelesen habe, bezog sich auf Inklusion und ein Lehrer schrieb dazu, dass es ihn sehr nerven würde, dass solche Artikel immer mit einem „Kind im Rollstuhl“ bebildert werden, dabei seien diese Kinder gar nicht das Problem und man würde sie doch schon seit Jahren inkludieren.

Dieser Kommentar bekam viel Zuspruch …
– von Lehrern und Lehrerinnen!

Zu denen ich übrigens nicht gehöre.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

….. und dann wollen Lehrer auch nicht gerne allen Eltern am Elternabend sagen :“Die ganze Klasse ist halt behindert…“. Also liegt es wohl am Down-Syndrom und Rollstuhl. ^^

Schade
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

So ein Schmarrn! Wenn Sie als Mutter eines Kindes mit GE-Förderbedarf nicht wissen, welch unterschiedliche Ausprägungen eine geistige Behinderung mit sich bringen kann, dann weiß ich auch nicht mehr weiter! Natürlich gibt es auch hier richtig fitte Kinder, selbstverständlch ist das aber nicht.

Statt des viel zititierten Kindes mit Down Syndrom (von denen wir an der Schule noch KEINES hatten) und des Rolli-Fahrers (hatten wir ebenfalls noch nicht), unterrichten/unterrichteten wir u.a. Kinder, die bis zum Ende Klasse 4 weder die Buchstaben geschweigen denn lesen gelernt haben und sich auch im Zahlenraum bis 20 nicht sicher zurechtfinden. Einige können/konnten sich sprachlich nur sehr eingeschränkt artikulieren und beherrschten einfache Fortbewegungen wie Roller- oder Fahrradfahren nicht geschweige denn dass sie sich im Straßenverkehr orientieren können. Auch die Orientierung in unbekannten Räumlichkeiten wie z.B. Jugendherberge ist ihnen nicht möglich und sie benötigen Hilfe bei Alltagstätigkeiten wie z.B. Anziehen (all dies ohne körperliche Einschränkungen). Aber klar, dass ist für eine Klassenfahrt natürlich total irrelevant *Ironie off“.
Ich bin nicht gegen Inklusion, aber ohne eine 1:1 Betreuung (Schulbegleitung), die auch dann rund um die Uhr zur Verfügung steht, ist das in einer Regelklasse nicht leistbar.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Schade

Btw: Ich schicke meine so viel fittere Tochter nicht mit auf Klassenfahrt und halte es für unrealistisch, dass andere Eltern noch viel unfittere Kinder mitschicken. Die Eltern können wohl bis drei zählen und wissen, dass die Lehrerin das Kind nicht mit ins Bett nehmen kann (nur ein Beispiel). Ich vermute eher, dass Lehrer hier schon die Überforderung und die Benachteiligung der armen Anderen zweckdienlich beklagen, bevor es soweit ist! Viele Eltern können ihren Kindern so eine Woche auf Klassenfahrt am Anfang (1./2.Klasse) noch gar nicht zutrauen, wie auch die GS Lehrerin am Elternabend sagte. Doch die Entwicklungsschritte kommen bis Klasse 4. Bei entwicklungsverzögerten Kindern kommen diese Schritte aber noch nicht und wieso sollten wir Eltern sie da bedenkenlos ins kalte Wasser werfen wollen? Ich dachte, wir seien fast alle Helikoptereltern und trauen den Kindern keine Selbständigkeit zu? Aber behinderten Kindern, die im Kopf erst 4 Jahre alt sind, schon? Unglaubwürdig. Allerdings dauern Förderschulen ja den ganzen Tag und trainieren Eltern daraufhin, Fürsorge abzugeben, weshalb ich mir das dort noch eher vorstellen kann und bei Ganztag-Gewöhnten! Vielleicht liegt die Ursache, dass Regelschüler auf Klassenfahrten verzichten müssten (ich lese hier bis jetzt nur von Spekulationen) also eher daran, dass Eltern beigebracht wird, bedenkenlos Verantwortung abzugeben und eben nicht an der Inklusion?
Was wiederum auffällige Kinder betrifft, behalten sich Schulen wiederum doch vor, dass diese im Zweifelsfall abgeholt werden müssen? Ich kenne da eher Eltern, die das von vornherein nicht mitmachen oder deren Kinder sich auch noch viel zu sehr an sie binden, weil halt Entwicklungsverzögert und sie sie genauso wenig mit auf Klassenfahrt geben wollen, wie einen Säugling oder ein Kleinkind. Eltern werden aber auch manipuliert ( hier zB durch Ganztag, ect) und tun dann schreckliches. Man denke nur an die fürchterlichen Kurfahrten, auf die 2jährige zum zunehmen geschickt wurden. Das tut eine Mutter von Natur aus nicht, aber ihr wurde eingeimpft, das sei richtig, wichtig und das beste für das Kind! So etwas hören wir natürlich auch bezüglich Klassenfahrten.
Ich musste die Lehrer erst überzeugen, dass meine Tochter besser nicht mitkommt. Habe ich folgendermaßen erklärt : Wenn alle ins Dorf gehen dürfen, in Gruppen und sich was im Laden kaufen und meine Tochter hat ihr Geld ausgegeben aber die anderen haben noch Geld um sich was zu holen, dann versteht sie das wie ein Kleinkind, also gar nicht und bleibt vielleicht trotzig zurück und dann können nicht die anderen Kinder verantwortlich sein, dass sie mit zurück kommt. Dazu kann sie sich gut unsichtbar machen, ungewollt, und man muss sie wiederfinden und sie braucht Hilfe bei der Körperpflege und holt noch immer (12 Jahre) ihr Spielzeug in den Raum, wo ich bin, anstatt in ihrem Zimmer für sich sein zu wollen.
All das fällt im rutinierten Schulbetrieb gar nicht auf. Komisch, bei uns ist es wohl umgekehrt und ich muss als Mutter den Lehrern erklären, was nicht geht.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Tldr: Die Inklusion ist in der derzeitigen Form neben vielen anderen einer der belastenden Faktoren im Lehrerberuf.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Offensichtlich stört es die Eltern jener Kinder nicht so sehr, denn sonst hätten sie schon längst wirklich bemerkbar gemacht, oder nicht?
Wo sind die Riesendemos, auf denen gefordert wird, dass die Bedingungen an Deutschlands Schulen endlich verbessert werden? Ich würde mitgehen und die Eltern unterstützen.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das stört die Eltern schon und sie sprechen es auch intern an, aber aus vielerlei Gründen möchten sie sich nicht öffentlich „aus dem Fenster hängen“.
Ein Grund wäre:
„Bringt eh nix!“
Ein weiterer Grund:
„Ich will nicht angegiftet werden!“
Oder auch:
„Am Ende steht man dann als unsozial oder gar fremdenfeindlich da!“

Natürlich würde ich diese Eltern unterstützen, aber zunächst müssen sie selbst für ihre Interessen einstehen.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

„Wieso sollten Sie Eltern als unsozial oder fremdenfeindlich dastehen, wenn Sie bessere Bedingungen für alle fordern?“
Das richtet sich nicht an Sie, sondern die Frage würde ich den Eltern stellen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Weil gemeint ist, dass sie Verbesserungen für sich /Regelschüler und nicht für alle wollen und weil Bewa damit auch indirekt angedeutet hat, dass er*sie mit den unangepassten Kindern auch speziell Migrantenkinder (andere Mentalität, Großfamilie, bis 22 Uhr auf der Straße spielen statt nach dem Sandmännchen ins Bett, keine typisch Altdeutschen Alltagsstrukturen und Rituale) meint?

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

? Deshalb würde ich den Eltern ja diese Frage stellen.
Entweder würden sie dann diese Ausrede nicht mehr verwenden, sondern zugeben, dass es ihnen im Grunde genommen doch nicht so wichtig ist, dass sie den Popo hochkriegen und für ihre eigenen und alle anderen Kids auf die Straße gehen. Oder mit viel Glück würde man sie bi de Büx kriegen und sie bewegen sich.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Viele behinderte Menschen, sowie deren Eltern bejahen erst einmal die Frage, ob sie sich „unter sich“, in einer kleinen Gruppe, wohler fühlen, beziehungsweise die Förderschulen bevorzugen. Dies bejahen sie, genau wie die von mir genannte Mädchen Gruppe im Werte und Normen Unterricht an anderer Stelle hier von mir als Parallel Beispiel genannt, die unter sich sein gut findet.
Ab dieser Antwort von Menschen mit u a geistiger Behinderung hört keiner mehr zu, weil die Antwort für Außenstehende zweckdienlich und eigennützig ist, dann wird abgeschaltet und weiteres möchte dann keiner wissen. Die Antwort reicht für die eigenen Interessen.
Hört man Menschen mit Behinderung länger zu, dann erfährt man, dass sie vor allem in Nachhinein merken, dass sie ausgegrenzt sind, dass sich die Selektion auf das gesellschaftliche Leben auswirkt, dass das Selektieren nur die schnellere, einfachere Lösung von Problemen war, sprich :Ich gehöre nicht dazu und an der Förderschule merke ich das nicht so schnell. Die Berichte von erwachsenen Behinderten über Förderschulen sind prozentual viel negativer als von Kindern an Förderschulen, die noch ihren Eltern und Lehrern gefallen wollen und sich suggestiv mehr beeinflussen lassen.
Die sozialen Probleme stauen sich in Förderschulen und dass das wunderbar durch einen guten Betreuungsschlüssel bei dieser konzentrierten Form aufgefangen werden kann, behaupten auch nur Lehrer, die ihren Arbeitsplatz behalten wollen und Eltern, die ihnen glauben. Zudem (wie auch auf Lehrer foren.de schon diskutiert wurde) landet aufgrund des Lehrermangels immer mehr ungeeignetes Personal dort, und zwar mehr als an anderen Schulformen, denn wenn das Kind am Ende nichts gelernt hat, kann man es bequem auf die Behinderung schieben und muss nicht wie an anderen Schulen auch seine eigenen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Diese Tatsache lockt entsprechend nicht geeignete Leute an, zumal es im Falle von Beamtenstatus dort die gleiche Besoldung wie am Gymnasium gibt.
All dies kommt bei längerem Zuhören von Menschen, die auf Förderschulen waren, zu Tage.
Es kommt zu Tage, dass sie eigentlich integriert und inkludiert sein wollen, die Förderschule nur bevorzugen, weil die Integration nicht klappt oder sie das glauben. Dies wurde dann in „sind mit Exklusion glücklich“ umgedichtet.

Bände spricht auch ein Interview von Eltern, die für den Erhalt von Förderschulen kämpfen (den Artikel finde ich leider nicht mehr) :Diese Eltern sind für den Erhalt von Förderschulen. Auf Nachfrage für den Grund, kam folgende Antwort : “ Wir hätten unser Kind am liebsten auch in der Regelschule integriert mit anderen Kindern, wir glauben nur nicht dass das im überlasteten System klappt und wir können unsere Kinder ja nirgendwo in Vereinen, bei Hobbys, beim Sport anmelden. Deshalb wollen wir nicht auch noch, dass ihnen die Förderschule genommen wird, denn da können sie zum Schwimmen und zum Reiten … “

DAS!!! Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Die Eltern wollen die Förderschule, weil die Kinder nirgendwo dabei sein dürfen und dann bei Abschaffung gar nichts mehr haben.
DAS! Kann ja wohl nicht die Lösung sein, ist ein Armutszeugnis und Außenstehende die in diesem Sinne für die Förderschule plädieren (weil die Kinder ja in keinem Verein dabei sein dürfen) sind nicht übertrumpfbar makaber! Die Kinder haben gefälligst in Vereinen dabei sein zu dürfen und die Lösung ist nicht, stattdessen Förderschulen zu erhalten, damit sie weiter von Vereinen ausgeschlossen werden können!

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Alle Eltern eines behinderten Kindes, die sich aus verschiedenen Gründen für den Besuch des Kindes auf einer Förderschule entscheiden, sind im Unrecht und haben keine Ahnung, weil sie anderer Meinung sind als Frau Rupp? Wie anmaßend ist das denn? Alle Sonderpädagogen, die die Förderschulen erhalten wollen, fordern dies, weil sie Angst um ihren Job haben? Das ist lächerlich, kein Lehrer verliert seinen Job, weil eine Schule geschlossen wird.
Und auch wenn das nicht in Ihr Weltbild passt: auch das liebste und netteste GB- Kind bindet in einer Regelklasse Ressourcen, die zu Lasten der anderen Kinder gehen, weil der zeitliche Aufwand der Förderung um ein Vielfaches höher ist, unabhängig von Inselbegabungen, die diese Kinder, wie offenbar Ihre Tochter auch, oft haben, es sei denn man fördert das Kind eben nicht angemessen. Daran ändert sich auch nichts, wenn eine I-Kraft das Kind betreut, denn diese ist nicht für die Lerninhalte verantwortlich. Soll das das Ziel sein? Auch die nichtbehinderten Kinder haben ein Recht auf Förderung! Für die Lehrer ist es ein ganz miserables Gefühl, wenn man niemandem mehr gerecht werden kann und führt zu Überforderung, Resignation und Burnout.
Hier Jedem und ständig zu unterstellen behindertenfeindlich zu sein und nur für die eigene Komfortzone zu argumentieren, zeigt nur Ihren eigenen, engen Tunnelblick, mit dem Sie nicht in der Lage sind, anzuerkennen, dass die meisten hier durchaus auch die Bedürfnisse der Behinderten im Blick haben und sie nicht einfach abschieben, einschließen und den Schlüssel wegwerfen wollen, sondern das Ganze im Gegensatz zum Tunnelblick in einer Weitwinkelperspektive und mit einem Blick in die Zukunft der betroffenen Kinder sehen. Es gibt Kinder für die die inklusive Beschulung in einer Regelklasse das richtige ist und es gibt Kinder für die die Beschulung an einer auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Förderschule das richtige ist. Es gibt eine so unermessliche Bandbreite an Behinderungen und in dieser noch gewaltige Unterschiede in der Schwere der jeweiligen Behinderungen, dass pauschale Aussagen bzgl. für oder gegen inklusive Beschulung zu sein, sachlich überhaupt nicht möglich sind.

Zu den letzten beiden Absätzen bzgl. der Vereine: die Eltern haben gesagt, dass sie ihre Kinder nicht in Vereinen anmelden KÖNNEN, nicht dass sie es nicht DÜRFEN. Das wird daran liegen, dass die Eltern, die diese Aussage getroffen haben, die Grenzen ihrer Kinder erkennen. Wie soll ein Schwimmverein ein schwergeistig behindertes Kind, das Einzelbetreuung benötigt, betreuen? Wie ein Reitverein ein schwerkörperbehindertes Kind? In einem Mannschaftssport, ein Kind, das auf Grund seiner Beeinträchtigung, keine Anweisungen umsetzen kann, ins Training und in die Spiele integriert werden? Einfach mitmachen lassen und für die anderen Kinder ist es eben Schicksal, dass sie nicht richtig trainieren können und jedes Spiel verlieren, weil jemand dabei ist, der das gar nicht leisten kann? Ist es egal, dass die anderen Kinder das Bedürfnis haben sich zu messen und Erfolg zu haben? Da bin ich wieder bei der Bandbreite. Für die einen Behinderten ist es möglich, für die anderen nicht.

Bei den immer wiederkehrenden Diskussionen um die Inklusion geht es nicht nur um Tochter Rupp, sondern auch um alle anderen Kinder, sowohl die mit als auch die ohne Behinderung.

P.S.: Sie sind diejenige, die alle Behinderten über einen Kamm schert.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Nee, aber ich schere ALLE über einen Kamm – als Menschen.

Ein für alle Mal, die Extrem Beispiele mit denen hier alle argumentieren, betreffen nicht mal 0,… % der Gesellschaft. Ihr suggeriert aber, dass eure Klassen damit voll sind, was gar nicht sein kann. Voll sind eure Klassen mit auffälligen Kindern, die gar nicht behindert sind und mit Kindern, die leichte Beeinträchtigungen haben und es gibt null komma gar keinen Grund, diese nicht in Vereinen teilhaben zu lassen. Selbst fitte behinderte Kinder, wie meine Tochter, die ihr Pony selber aufzäumt und durch den Wald gallopiert, machen nur 2 %, also in jeder 2./3. Klasse eines, aus. Die SELTENEN Schwerstbehinderten sind so wenige, dass Höcke alle 1 zu 1 Betreuer dafür aus eigener Tasche finanzieren könnte!!!

Btw: Ich habe einen „Reithof“ (neben zwei weiteren Jobs) und lebe mit meinen Kindern und unseren Shettys 500 Euro unter Bürgergeld. Ich habe seit Tagen kaum was zu essen im Haus, weil wir auch noch umziehen müssen (und deswegen blank sind) und eine gewisse Schulleiterin die Auszahlung des Mindestlohn für nicht so eilig hält (kann 4 Monate dauern) .
Bei mir waren schon etliche Kinder mit Behinderungen zum reiten. Wenn das bei mir geht, dann in großen Vereinen alle mal!!!

Nehmen wir ein Voltigierturnier als Beispiel : Da sind acht Kinder im Team. Alle führen erst einzeln ihre Pflicht vor, dann gemeinsam ihre Kür. Und so einfach ist das: Wenn das behinderte Kind dran ist, lässt man das Pferd ggf anhalten und dessen Übung wird extra/anders/gar nicht bewertet. Wenn es in der Kür dran kommt, wird zB das gallopierende Pferd in den Schritt versetzt. Die Schwierigkeit der Kürübungen richtet sich sowieso nach jedem Kind einzeln. Manche aus der Gruppe machen einen Salto, manche können nur die Hände im Sitzen loslassen (Grundsitz). Zwecks Hebeübungen sind meist große und kleine Kinder gemischt und deren Können entsprechend sehr unterschiedlich. Da würde das behinderte Kind also keine große Veränderung bringen.

Ich vermute übrigens, dass es nicht Eltern von Komapatienten (um auch mal ein Extrem Beispiel zu nennen) waren, die da den Ausschluß von Hobbys bedauerten, sondern Eltern von Kindern, die Freunde brauchen.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sie haben kein Wort von meinem Post verstanden, genauso wie von den meisten anderen auch nicht.
Vielleicht nochmal in Großbuchstaben: DIE DISKUSSION DREHT SICH NICHT UM IHRE TOCHTER.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Witzig, dass Indra auf „von Einzelfall nicht auf alle schließen können“ hinweist und dann als Gegenbeispiel genau das mit ihrer eigenen Tocher als Beispiel macht.

Merkt man hoffentlich selbst?

Daher: Jeden Einzelfall für sich betrachten und schauen, ob Rahmenbedingungen jeweils da sind.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Sie nennen Kinder aus Ihrem Unterricht als Beispiel, ich nenne meine Tochter als Beispiel. Und wenn Sie lesen könnten, wüssten Sie das dieses Beispiel sogar nur Randthema war.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Meine Tochter voltigiert übrigens auch nicht und die Behinderten Kinder bei mir beim Reiten haben auch nichts mit meiner Tochter zu tun. Wie ich schon sagte, die sind unselbständigen. Trotzdem möglich und darum ging es. Aber suggerieren Sie ruhig weiter.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egvina

Eines können Sie jetzt mal hier stellvertretend für fast alle im Forum erklären:
Sie gehören auch zu denen, die Alibi mäßig schreiben, sie seien für Inklusion, nur von Fall zu Fall betrachten und mit Rahmenbedingungen und deshalb also „offiziell“ für Inklusion und so.

Gleichzeitig outen Sie sich mit :“Soll das das Ziel sein?“
Was Sie in diesem Fall kritisieren, ist, dass auch das „liebste und netteste geistig behinderte Kind mit Inselbegabungen“ Ressourcen in der Klasse bindet, die dann den anderen Schülern nicht zur Verfügung stehen.
„Soll das das Ziel sein?“ fragen Sie und stellen damit klar, dass dies nicht Ihr Ziel ist.

Wenn also nicht einmal das „liebste und netteste geistig behinderte Kind mit Inselbegabungen“ Ihrer Meinung nach in die Regelklasse gehört, somit auch nicht andere Kinder, die vergleichbare (zB Differenzierung für LB, LRS) oder mehr Ressourcen brauchen, wie ESE, Autismus, ect. – wie können Sie da behaupten, Sie seien für Inklusion???
Am Ende sind Sie gegen die Inklusion von 98% der Behinderten.
Was bleibt, ist ein Alibi, nämlich die restlichen 2 %.

Auch Ihr Vorwurf mir gegenüber, wieviel Arbeit mein Kind mache und die Art, wie Sie sich da ausdrücken, ist bezeichnend. Vielleicht sollte ich Strafarbeiten erledigen oder jedem auf dem Elternabend die Schuhe putzen, weil sie das hinnehmen? Wenn ich wirklich dankbar bin, zeige ich das natürlich am besten, indem ich augenblicklich die Regelschule verlasse.

Ich danke Ihnen, dass ich anhand Ihres Beispiels so deutlich machen konnte, dass diejenigen, die hier angeblich für Inklusion sind, nur Fake sind.

Egvina
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„(…) es sei denn man fördert das Kind eben nicht angemessen. Daran ändert sich auch nichts, wenn eine I-Kraft das Kind betreut, denn diese ist nicht für die Lerninhalte verantwortlich. Soll das das Ziel sein?(…)“.

Selektive Wahrnehmung und/oder mangelndes Textverständnis Ihrerseits.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Uff. Jetzt mal nur der letzte Absatz … Wieder von „einem Fall auf alle“ geschlossen. Oben haben Sie das selbst bemängelt. Merken Sie das wirklich nicht selbst? Auch nicht, wenn man Sie mehrfach(!) darauf hinweist.

Davon abgesehen, dass Sie die Worte hier so verdrehen, wie es Ihnen passt.
Cherry-Picking gibt’s auch nicht einfach so. Gesamtheit betrachten.

Bernd Eichert
8 Monate zuvor

Wir hatten ein gutes System von Förderschulen indem Kinder je nach dem Grad ihrer Behinderung beschult wurden. Leider wurden diese im Namen einer Inklusion die sehr schlecht umgesetzt wurde weggekürzt.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Bernd Eichert

Wir hatten ein extrem teures System von Förderschulen und nein: Es war keineswegs gut. 72% haben überhaupt keinen Abschluss gemacht und wurden einfach an Behindertenwerkstätten weitergereicht, es gab jede Menge Mobbing und Gewalt und es war massiv Migrant*innendiskriminierend. 80% Migrant*innen an der Förderschule. Wie heißt es so schön: Wir machen einfach aus einem traumatisiertem Flüchtlingskind einen Lernbehinderten und ab mit ihm auf die Förderschule.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

So ist es und auch noch heute. Fast nur Jungs und Migrantenkinder an unserer Förderschule im Ort. Und viele Eltern dort, die froh sind, wenn ihr Kind bzw sie, sich nicht mehr anstrengen muss/müssen. Da sind viele überforderte Eltern, die dann aufatmen, weil das Kind nichts mehr können muss. Später sind diese Kinder dann Erwachsene, denen man in keiner Weise eine Behinderung attestieren müsste. Einen Schulabschluß haben sie dann aber nicht.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ja. Das ist ein Problem. Das muss man auch angehen.

Inklusionskinder, welche inkludiert werden können – da Rahmenbedingungen da sind – an die jeweilige Regelschule.

Kinder, welche eigentlich keine Inklusionskinder sind -> An die Regelschule. Diese haben keinen Inklusionsbedarf demnach.

Kinder, welche nicht in Regelschulen inkludiert werden können (keine Rahmenbedingungen) -> Schule mit gezielter Förderung (Förderschule, Schule für geistige Behinderung, …) stärken oder eben die Rahmenbedingungen herstellen.

Das muss der Bund/das Land/die Kommune machen. Das können weder Förderschullehrer, noch Regelschullehrer an Schulart xy langfristig tragen.

Genau das muss man kritisieren.
Die Behindertenwerkstätte sind wieder eine andere Sache. Auch die sind durchaus zu kritisieren. Differenziert natürlich.

Teacher Sachsen
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Weil das System angeblich so gut war, sucht man händeringend nach Wegen der Inklusion.

Fr.M.
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Sie treffen den Nagel auf den Kopf!

Markus
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Sie malen ein Zerrbild des Förderschulsystems, das einer sinnvollen Diskussion über den schulischen Umgang mit behinderten Kindern eher schadet als nützt.

DerechteNorden
8 Monate zuvor

Ja, ist es. Und Sie wissen das auch, nicht wahr?

Maya
8 Monate zuvor

Inklusion funktioniert gesamtgesellschaftlich vielleicht nur, wenn sie auch an den Gymnasien überzeugend gelebt wird und dort SuS mit geistigen Behinderungen ihren Weg finden (dürfen). Raus aus den Förderschulen und rein in die Gesamtschulen reicht nicht aus.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Solange Gymnasien in erster Linie auf das Abitur hinarbeiten, haben Kinder, die das kognitiv nicht schaffen können, dort nichts zu suchen.

Maya
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

So war vielleicht einmal die ursprüngliche Idee gewesen. In der heutigen Realität sieht es so aus, dass immer mehr Gymnasiasten nach ihrem Abitur kein Studium sondern eine Berufsausbildung beginnen. Durch das Elternwahlrecht erscheinen dort ab Klasse 5 häufiger GSler, die allein vom Notenbild nicht für das Gymnasium vorgesehen sein dürften, von den fehlenden Grundschulempfehlungen mal ganz abgesehen. IGLU- IQB-Schockfälle werden doch auch nicht einfach mal so am Gymnasium vorbeischlittern. Die Anzahl der betroffenen SuS ist dafür zu groß. Und was soll Ihr letzter Satz ausdrücken? Glauben Sie wirklich, dass die Betroffenen mit den Anforderungen auf einer Gesamtschule besser klarkommen (Vokabeln lernen, Prozentrechnung, Chemie,…)? Es gibt keinen wirklichen Grund, die Gymnasien zu verschonen.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Im Umkehrschluss: manches ADHS oder ADS Kind, mancher Autist, manches ESE Kind könnte das Abitur schaffen, sofern die Probleme nur im strukturellen, aber nicht im funktionalen Bereich liegen. Mit entsprechender inklusiver Unterstützung natürlich. Passiert das auf den Gymnasien? Dann wären doch andere Schularten etwas entlastet. Man liest nichts davon.
Ebenso viel mehr Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung, vielleicht auch mit körperlich- motorischer Beeinträchtigung, wenn alle Voraussetzungen erfüllt wären, s. mein Kommentar weiter unten.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Nun ja, Gymnasien sollen insbesondere auf ein Studium vorbeireiten…
(Aber wahrscheinlich ist dieser Vorschlag eh nur ein verbrämter, das Gymnasium ganz abzuschaffen.)

Und was ist andererseits an den hochgelobten Gesamtschulen auszusetzen, dass sie nicht ein Platz sein können, an dem Inklusionskinder in gesellschaftlicher Mitte ankommen können?

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Den Gesamtschulen fehlen oft zu viele Gymnasiasten und in vielen Orten auch Realschüler. Es sind somit eigentlich keine Gesamtschulen.

Maya
8 Monate zuvor

Ja, Gymnasien in der heutigen Form gehören abgeschafft. Es gibt zu viele davon. In bundesdeutschen Großstädten sind ca. 50 Prozent der weiterführenden Schulen = Gymnasien, kann man gern googeln. Glauben Sie wirklich, dass x=50Prozent der GSler ab Klasse 5 auf das Gymnasium gehen sollten? Gymnasien bereiten nicht unbedingt überzeugend auf ein Studium vor. nicht wenige der fertigen Abiturienten beginnen statt eines Studiums dann doch lieber eine Berufsausbildung.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

„Glauben Sie wirklich, dass x=50Prozent der GSler ab Klasse 5 auf das Gymnasium gehen sollten? Nein, glaube ich tatsächlich nicht, da haben Sie recht.Meine Konsequenz daraus wäre aber eine andere als das Gymnasium abzuschaffen.

Maya
8 Monate zuvor

https://www.hamburg.de/schuljahr-in-zahlen/4650932/sus-schulformen/

Das sind die aktuellen Zahlen für Hamburg. Ich habe Hamburg gewählt, weil es hier wegen des Stadtstaates etwas überschaubarer ist.

Zu entnehmen ist, dass sich die Anzahl der Gym im Verhältnis zu den STS etwa ausgewogen verhält. Auch die Anzahl der dortigen SuS entspricht etwa 50:50…

Dann gibt’s noch die Sonderschulen, die nach Meinung einiger Foristen aufzulösen und nach Auffassung anderer Foristen bloß nicht auf ein Gymnasium geschickt werden sollen, also am liebsten in eine Stadtteilschule. Dort sollen natürlich auch die geschulten Ex-Gymnasiasten hin. Zudem sollen die STS sehr gern die Schwerpunktarbeiten in Sachen Integration/ Zuwanderung leisten.

Meine Idee: Übernahme der nur geeigneten SuS ab Klasse 5 in ein Gymnasium. Die dadurch überschüssigen Gymnasien mit ihrem jeweiligen Personal in STS umwandeln und dann stimmt es vielleicht… Wird aber nicht funktionieren. Die jeweiligen Lobbyisten werden dagegen steuern.

Da aber die STS schwerlich alle Probleme der Neuzeit allein lösen können bleibt die pragmatische Lösung: Gymnasien auflösen.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

„Übernahme der nur geeigneten SuS ab Klasse 5 in ein Gymnasium.“

Wäre ich sehr dafür.

Und damit wären wir wieder bei der Diskussion um verbindliche Schulempfehlungen. Und einen Schritt weiter bei der ominösen „Bildungsungerechtigkeit“…

Maya
8 Monate zuvor

Das aktuelle Manko der Gymnasien ist, dass die Abschulung der leistungsschwachen SuS von dort aus in die Gesamtschulen recht routiniert erfolgt, aber im Umkehrschluss (so in den Klassen 7, 8 und 9) der Zugang leistungsstarker SuS aus den Gesamtschulen in die Gymnasien doch eher verwehrt bleibt… Wie auch immer, ich bin davon überzeugt, dass sich die Gymnasien vom Selbstverständnis her verändern werden (müssen). Die Probleme der Neuzeit können von den Gesamtschulen nicht allein gelöst werden.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Zu viele Gymnasien? Das liegt doch wohl daran, dass zu viele dort hinwollen und dass man nicht wagt, das sinnvoll zu steuern. Wer soll denn nach Abschaffung der Gymnasien noch ein MINT-Studium nicht nur beginnen, sondern auch abschließen? Die Zahl derer sinkt ja angeblich schon jetzt. Was wird der Haupteffekt einer möglichen Abschaffung der Gymnasien sein? Wird insgesamt mehr und besser gelernt? Oder das Gegenteil? Die Frage sollte man besser vorher stellen und beantworten.

Maja
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Das ist doch genau der Punkt: „… zu viele dort hinwollen…“ Elternwahlrecht. Wenn diese Zahl immer weiter wächst und immer mehr nicht geeignete SuS auf die Gymnasien gehen (sollen, lt. Eltern), dann funktioniert sich die Gymnasien von den gesetzen Ansprüchen faktisch Gesamtschule um. Nur noch das Schild auf dem Eingang weist auf ein Gymnasium hin.

Maya
8 Monate zuvor
Antwortet  Maja

Die vorletzte Zeile sollte lauten: „…funktionieren sich die Gymnasien faktisch in Gesamtschulen um“. Konnte ich leider nicht zeitnah ausbessern, da ich wohl zu schnell getippt hatte. Sorry nochmal.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Also ich arbeite nicht am Gymnasium, sondern an einer GemS mit Oberstufe.
Alles eine Frage der Organisation.
Nein, die Kids müssen nicht alle gemeinsam binnendifferenziert in allen Fächern unterrichtet werden, sondern nach Leistungsniveau und teilweise auch nach Interessen äußerlich differenziert.
Und die Oberstufe ist wie am Gymnasium.

Teacher Sachsen
8 Monate zuvor

Für eine funktionierende Gesellschaft muss jeder mitwirken.
Wenn die Gymnasien nach dem Motto: ‚Spiel nicht mit den Schmuddelkindern‘ verfahren, kann Inklusion nur scheitern.
Und selbst dann. Und wenn man sozial-emotionale Förderkinder allein in die unteren Schultypen ablagert, dann funktioniert bald gar nichts mehr.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

Wie wahr, für eine funktionierende Gesellschaft muss jeder mitwirken! Und zwar auf ganz unterschiedlichen Feldern und gemäß seinen Fahigkeiten und Neigungen.
Wir sind eine hochtechnologisierte Gesellschaft. Schön, wenn es genügend sozialkompete Betreuer und toll zeichnende Schauspieler gibt. Trotzdem braucht die Gesellschaft auch den ein oder anderen IT-Spezialisten, Brückenbauingenieur oder Chirurgen.
Alles wird gebraucht, Einheitssuppe funktioniert nicht.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Sachsen

So ist es

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Korrekt! Die Realschüler scheitern daran, die Hauptschüler und deren teilweise Probleme zu tragen. Die Förderschulen werden höllisch weil dort (auch) alle landen, die keiner will (nach unten weiter reichen) und die dann von den Schwächsten, den behinderten Kindern allein (!!!) getragen werden müssen. Aber die Stärksten der Gesellschaft halten sich da raus und tragen die sozialen Probleme der Gesellschaft nicht mit. Sie sind weder für Flüchtlinge, für I-Kinder noch sonst wem, der nicht bequem beschult werden kann, zuständig. Wie Uwe schon sagte: Ein traumatisiertes Kriegsfluchtkind wird aufgrund seines Verhaltens als „behindert“ eingestuft und so kann man die Aufgabe einfach nach unten weiter reichen. Das geht nicht, wir sind bei sozialen Aufgaben definitiv auf den starken Teil der Gesellschaft angewiesen. Aber es wird immer das bequemste gemacht, somit Ghettoisierung erzeugt, Brennpunkte, ect und irgendwann knallt es dann. Aber daran ist nicht nur die Politik schuld. Flüchtlingsheim im Reichen Viertel? Gibt nen Riesenaufstand und die Anwohner sind mächtig genug, sich durchzusetzen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn die Rahmenbedingungen da wären, dann wäre die gesellschaftliche Akzeptanz auch eine andere. Hoffentlich zumindest.

Kalle
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ja, ja, und wenn ich zaubern könnte, wäre alles problemlos und bestens. „Rahmenbedingungen“ scheint die hohle Zauberformel für alle Problemlösungen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Kalle

Gut erkannt. Dann bringt es ja doch etwas den Begriff „Rahmenbedingungen“ so oft zu schrieben. Danke für die Bestätigung.

Jetzt Insiderwissen: Es ist die Zauberformel für viele – wenn auch nicht alle – Problemlösungen!

Die Frage hierbei ist: Warum können Sie denn nicht zaubern? Sind Sie vielleicht an der Misere schuld?
Wenn Sie die Möglichkeit hätten, dann eventuell. Die habe Sie wohl nur nicht.
Hat der Staat/Bund/Land/Kommune die Möglichkeit Rahmenbedingungen zu stellen? Öhhhm, ja. Definitiv.
Also überlegen wir mal gemeinsam – wo ist der Unterschied zwischen „zaubern können“ und „Rahmenbedingungen stellen“? Hm. Sind wir wieder schnell bei Ideologie/Wunschdenken und (möglicher) Realität. Und zack. Wir haben es.
Zaubern wird nicht funktionieren.
Rahmenbedingungen stellen könnte zumindest funktionieren. Mit tatsächlicher Aussicht auf Erfolg. Mit schlimmster Aussicht auf (kleine) Verbesserung zumindest.
Kommen die Rahmenbedingungen nicht – dann funktioniert es weitgehend eben nicht.

Jetzt nochmal alle zusammen: Was brauchen wir bei der Thematik „Inklusion weitgehend machbar zu machen“? Genau: Gute Rahmenbedingungen.

Herzlichen Glückwunsch für die (erweiterte) Erkenntnis.
PS: Gern geschehen.

Ob es den Staat/…/Kommune juckt und die Rahmenbedingungen gestellt werden und ob das so realistisch ist. Das ist eine ganz andere Sache. Problemlösungsmöglichkeiten sind Möglichkeiten und keine Tatsachen, welche dann auch umgesetzt werden. Oft – v. A. in Extremfällen – auch nicht umsetzt werden können. Die Einschätzung und die Trennung der Möglichkeiten ist deshalb von Bedeutung. So schwierig ist das doch nicht…?

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Mit Polemik kommen wir zwar auch nicht weiter. Aber sei es drum.

Sie haben jedenfalls recht.
Es geht vor Allem um die Art und Weise der Rahmenbedingungen.

Es sind grundsätzlich immer Rahmenbedingungen gegeben.
Einigen kommen mit der inhaltlichen Ausformung klar andere nicht. Einige sehen die gegebenen Rahmenbedingungen als akzeptable, als ausreichend, als völlig bodenlos oder vielleicht als übertrieben an.

Noch andere ziehen immer wieder Rahmenbedingungen als offenbar einzig ausschlaggebendes Kriterium heran, um ihrer vorgefertigten und fest verwurzelten Einstellung gegenüber bestimmten Entwicklungen und Konzepten Rechnung tragen zu können.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Fakt ist: „Wir“ werden mit dem arbeiten, was wir zur Verfügung haben und mit den SuS, welche „wir“ eben bekommen.

Daher stellt sich mir die Frage erst gar nicht, ob xy dies jenes.

Hier geht es ja in erster Linie nicht um die Entscheidung, was gemacht wird. Sondern, ob es aktuell gut ist oder nicht. Wie man das Ganze eventuell verbessern kann. Ob es tragbar ist. Usw.
Es entscheidet hier keiner, ob wir die SuS bekommen und welche Rahmenbedingungen da sind. Es funktioniert oder eben nicht. Zukünftig auch: Es wird funktionieren oder nicht.

Hier wird im Überwiegenden auch nicht von allen Inklusionskindern gesprochen. Sehr viele kann man „einfach so“ inkludieren, ohne großartig bessere Rahmenbedingungen machen zu müssen. Das ist auch gut so. Hier geht es aber vor allem um die Gesamtheit der Inklusionskinder, welche wir sinnvoll inkludieren KÖNNTEN.
Es gibt auch Kinder, welche nicht inkludierbar sind. Auch das ist eben Realität. Hier muss man dann überlegen, ob man zumindest eine sinnvolle Teilnahme irgendwie bewerkstelligen könnte. Da gehe ich vom Gedankengang mit einigen hier mit: Gesondert Inkludieren – so extreme Fälle. Also halt in Projekten beispielsweise. Damit der Umgang mit anderen Kindern und auch mit extremeren Ausprägungen von Behinderungen eben alltäglicher wird. Das wäre doch wünschenswert meiner Meinung nach.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Kalle

Absolut.
Noch gefährlicher wird es, wenn Menschen sich hinstellen und aufgrund ihrer Wahrnehmung von mangelnden „Rahmenbedingungen“ gleich ganze pädagogische oder gesellschaftliche Entwicklungen in Frage stellen.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Manche würden es gefährlich finden, wenn man alles so annimmt, wie man es bekommt.
Egal, ob in einer Traumwelt lebend oder nicht.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Die Realschüler scheitern daran, die Hauptschüler (und deren Probleme) zu tragen? Was soll das heißen? Wer trägt denn die Probleme der Realschüler? Auch Gymnasiasten haben oft Probleme.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich stimme weitgehend zu:

Nicht-I-Kinder bzw. Kinder ohne Probleme, sind für mich ebenfalls „Schutzbefohlene“, deren Aufgabe es nicht ist, eine komplett verkorkste, da unterfinanzierte und unterbesetzte Inklusion zu tragen, die „wir“ ihnen kredenzen.

Beispiel:
Wir fahren mit unseren 4+ einmal im Monat in die tolle, gut ausgestatte, barrierefreie Stadtbibliothek: 15min Bus, 10min Gehen, 30min Aufenthalt, anschließend Spielplatz.
Ich fand die ansonsten sehr freundlichen Bibliothekarinnen immer eigentümlich kühl zu den Kindern, dabei verhalten diese sich absolut angemessen: flüsternd und „nicht tobend“.
Stellte sich raus: wir sind die einzigen EuE, die MIT Kindern kommen.
Gut die Hälfte der Kitas in der Stadt könnte die Bücherei in weniger als 20min Fussweg erreichen, die andere Hälfte mit Stadtbussen, die halbstündlich fahren.
Irgendwann habe ich eine „städtische“ Kollegin gefragt, warum die nicht …
Antwort:
„In jeder Gruppe sind mindestens 3 Kinder, mit denen das nicht zu machen ist.“
Sage ich:
„Dann lasst die doch in der Kita!“
Reaktion:
Fassungslosigkeit.
„Das wäre ja wohl kaum inklusiv! Und das lassen sich die entsprechenden Eltern auch nicht gefallen.“
Also gehen diese EuE auch nicht mit den Kindern in die Stadtbibliothek, welche sich situationsangemessen verhalten und vom Besuch profitieren könnten.

Ich finde das nicht (bildungs-)gerecht.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Aber dann wäre ja differenzierter Unterricht auch nicht inklusiv….
Wenn das nicht eine vollkommen übertriebene Interpretation von Inklusion seitens der Eltern ist

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Nicht nur der Eltern.
Eine QM-Seminarleiterin ist förmlich explodiert bei meiner „Büchereianekdote“.
Bei allen Beispielen ähnlicher Art auch von anderen Kursteilnehmerinnen kam lediglich:
„Kein Kind darf zurückbleiben!“
und wieder
und wieder
und wieder
Irgendwann habe ich gefragt, was konkret meine Einrichtung machen soll, wenn wir ein entsprechendes Kind bekämen.
Antwort:
„Dann können Sie eben nicht mehr in die Bücherei!“
Darauf sagte ich angenervt:
„Doch! Das Kind würde in der Kita verbleiben. Wir haben einen Betreuungsvertrag und das Kind wird betreut. Wenn den Eltern das nicht passt, … freie Kitawahl.
Entgegnung:
„Damit verstoßen Sie gegen das Gesetz!“

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

„Dann können Sie eben nicht mehr in die Bücherei!“
Himmel, das lässt tief blicken!
Wenn angeblicher Kampf für Rechte von (allen?) Kindern zu Ideologie wird.

Indra Rupp
8 Monate zuvor

Tief lässt blicken, dass Sie darauf anspringen. Siehe meine Antwort auf Bla und Bewa zu dieser Sache!

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Nicht umsonst fallen Lehrkräfte oft mehrfach in das kalte Wasser:
– Studium (oft mit wenig Praxis)
– Referendariat (andere Theorie, im Seminar off Wunschpraxis, Ideologisch geprägt)
– Lehrerjob in der Praxis (bei dem Deputat geht das oftmals angepriesene eben nicht – Anpassung an die Realität)

So ist es halt auch hier … Natürlich bleibt das Kind dann eben gegebenenfalls in der Kita. Muss man selbst entscheiden und entscheiden dürfen. Man kann auch auf den Besuch verzichten. Klar. Sollte beides in Ordnung sein. Nachvollziehbar finde ich persönlich beides.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Ich kann mich an eine sehr ahnliche Situation aus der Kita unseres Kindes erinnern.
Was mich so irritiert, ist die bornierte Kurzsichtigkeit und Ideologiefixiertheit von z.B. oben genannter Seminarleiterin.
Es ist nämlich nicht wirklich hilfreich für die Gruppenintegration eines Kindes, wenn dieses für ausfallende Aktivitäten „verantwortlich“ ist. Oder besser: verantwortlich gemacht wird. (Und Eltern bekommen solche Situationen durchaus mit.) Einen Tag in der Kita bleiben, wenn andere in die Bibliothek gehen, ist dagegen viel weniger gravierend, was das „Niemand-Zurücklassen“ betrifft.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Bei konsequenter Auslegung des Gesetzes hat die QM-Seminarleiterin nun mal recht.
Kein Kind darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Man muss eben eine Situation schaffen, in der das entsprechende Kind trotzdem in den selben Genuss der Bücherei oder einer qualitativ-inhaltlich gleichwertigen Aktivität kommt.

Das sollte dann rechtlich konform sein.

Zum Beispiel könnte man die Kinder in Gruppen einteilen und eine kleinere Gruppe geht mit den entsprechenden Kindern getrennt (oder an unterschiedlichen Tagen) in die Bibliothek, mit der man dann den u.U. „dynamischeren“ Besuch vorher bespricht.

Wird das Kind von der Bücherei des Ortes verwiesen oder abgelehnt, ist halt die Bücherei rechtlich verantwortlich, was den Gleichberechtigungs-grundsatz angeht.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Differenzierter Unterricht oder hier eben differenzierte Förderung bedeutet nicht, dass alle immer das gleiche machen. Man weiß ja hier überhaupt nichts genaueres über die I- Kinder.

Wenn zum Beispiel das Thema Bibliothek dran ist, geht es ja in erster Linie darum, wie kann ich es den einzelnen Kindern vermitteln? Für viele ist der Besuch in einer Bücherei die passende Form, manches andere Kind kann mit einem Bilderbuch ( noch)gar nichts anfangen. Gerade Inklusion heißt ja auch, jedes Kind entwicklungsentsprechend zu fördern, allerdings zusammen mit seinen Altersgenossen vor Ort, ohne Einteilung nach Behinderungen und Einschränkungen. Da kann doch durchaus mal für einige ein Lerngang vorgesehen sein und für andere ein anderes Programm zum Thema.

Eben wie bei Inklusion in der Schulklasse auch, differenziert nach Schwierigkeitsgraden. Unter Umständen macht das ja auch manchmal eine vorübergehende räumliche Trennung nötig. Und selbst ohne räumliche Trennung sagt man ja auch nicht: weil Max noch nicht schriftlich dividieren kann, dürfen das die anderen auch nicht!

Pauschal zu sagen, man kann nicht mehr mit einer Gruppe in die Bücherei gehen, weil es nicht für alle die richtige Förderung ist, verstößt meines Erachtens überhaupt nicht gegen das Recht auf Inklusion.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Genau, das was ich schrieb. Ich denke, wir sind uns einig.

Es gibt zahlreiche Alternativen.

Alle oder nur ein Kind in der Kita lassen, sehe ich halt nur als die beiden schlechtesten an.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Nur ein Kind in der Kita lassen, fände ich gar nicht unbedingt so schlimm, solange es eine Begründung dafür gibt. Und wenn es kein Dauerzustand ist, also bei allen Unternehmungen. Vielleicht sind für dieses eine Kind ganz andere Unternehmungen sinnvoll, und da kann es problemlos dabei sein. Ein Ausgleich wäre allerdings für das Kind schon wichtig.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Und warum genau? Also klar, wenn es in der Kita nur eine einzige Gruppe gibt – ist das klar.
Ansonsten kann das Kind einfach in eine andere Gruppe. Sehe ich vollkommen unproblematisch, außer es gibt wirklich driftige Gründe dafür (bspw. Konflikt mit anderen Kindern).

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

So eine Situation wäre für uns aus vielerlei Gründen nicht herstellbar. Und damit hätte sich der Bibliotheksbesuch für die ganze Gruppe erledigt.
Wobei es überhaupt kein Problem ist, ein Kind im Rollstuhl mitzunehmen – oder ein geistig beeinträchtigtes Kind.
Inklusion bezieht sich aber auf alle – also auch auf Kinder „ohne Diagnose“, die aber durch ihr Verhalten z.B. im Verkehr sich und andere gefährden.
Jede Situation, jede Unternehmung muss so gestaltet werden, dass alle daran teilnehmen können. Das geht gut bei entsprechender 1:1-Betreuung oder auf eingezäuntem Gelände.
Wir haben da in den Kitas zwar ein paar kleinere Personalprobleme, aber eingezäunt sind sie ja in der Regel.

Wird sich schon alles finden.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Wenn dann aber Inklusion als gescheitert erklärt wird, werden nicht die Kinder ohne Diagnose aussortiert, sondern nur diejenigen mit Diagnose. Die Kinder ohne Diagnose machen also mitunter die Inklusion unmöglich oder rufen den Unmut gegenüber Inklusion hervor und die Kinder mit Diagnose müssen das ausbaden.
Deshalb meine Rede, dass Erwachsene gezielt versuchen, die Inklusion zu beenden, bzw Kinder mit Diagnose los zu werden, notfalls indem sie ggf stark auffällige oder in der Masse anstrengende Kinder ohne Diagnose kurzzeitig zu I-Kindern erklären, bis die echten I-Kinder weg müssen.
Deshalb ist es problematisch und fördert die negative Sichtweise auf I-Kinder, wenn Sie die ebenfalls alle als I-Kinder bezeichnen (obwohl Sie es persönlich anders sehen). Sie sagen, Sie finden das nicht Bildungsgerecht. Damit erklären Sie jedem Leser, dass I-Kinder für Bildungsungerechtigkeit sorgen und darunter versteht der Leser dann Trisomie 21, ect. Der unbetroffene Leser kommt auch nicht auf die Idee zu hinterfragen, woher SO VIELE Schwerbehnderte kommen,er nimmt das einfach so an. „Überall „Behinderte“, die alles ruinieren“. Bis irgendwann die Reißleine gezogen wird und man dann feststellt, dass die Probleme bleiben, obwohl die Behinderten weg sind und es eher um Erziehungsdefizite ging. Aber dann will es wieder keiner gewesen sein und wir sind mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung zurück in der Steinzeit.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Kinder mit einem sozial-emotionalen Förderbedarf gibt es in meinem Bundesland zuhauf. Sie haben einen ühnlichen Status wie Kinder mit kognitiven Defiziten und bei ist in der Regel das Elternhaus/die Erziehung die Ursache.
Kids mit massiven Verhaltensproblemen fallen bei uns viel öfter durchs Raster, während sich um die Kids mit Förderstatus viel mehr gekümmert wird.
Ihre Feststellung teile ich nicht. Im Gegenteil, da Inklusion nicht abgeschafft wird, muss noch vehementer gefordert werden, dass die Rahmenbedingungen massiv verbessert werden. U.a. auch deswegen, um nicht nur attestierte Förderschüler*innen besser unterstützen zu können, sondern eben auch diejenigen, die keinen solchen Status haben und deren „Behinderung“ ihr sozialer Hintergrund ist.
Danke, dass Sie das angeschnitten haben, denn diese Kids fallen sehr oft hinten runter. Die haben nämlich keine Lobby.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Zum einen Teil: Sehr gewagte These.

Zum anderen Teil: Wenn wir so weiter rudern, dann fällt das Schulsystem so oder so zusammen. Die schlecht gemachte Inklusion beschleunigt es dann nur noch.
Natürlich löst „I-Kinder weg“ keine anderen Probleme.
Es belastet aber zusätzlich.
Jedes Problem für sich alleine sehen und dann als Zusammenhang/Gesamtes. Nicht vom Gesamten (Zusammenhang) auf ein einzelnes Problem schließen.
Das sollte doch selbstverständlich sein. Wir sind hier nicht beim Stammtisch und komplett berufsfremd in der Thematik.
Es ist ein Bildungsmagazin/Bildungsforum [also auch ein Fachforum, welches jedoch offen ist] und dort sollte man etwas „Mitdenken“ schon voraussetzen können denke ich?

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Und noch ungerechter ist, diese Kinder pauschal behindert zu nennen und die Behinderten dadurch zu Sündenböcken zu erklären unter denen angeblich alle leiden. Hatte beim Reiten auch schon freche Kinder mit Null Frustrationstoleranz, die keine Rücksicht auf die Tiere nahmen und viel für sich forderten. Die waren alle gesund und wären in in einer Bibliothek auch Ruhestörer gewesen. Keine Behinderung, aber alle die gleichen Eltern, nämlich welche, die sich nicht behaupten können /wollen. Ich bin da konsequent und dann hätten die sich anpassen müssen, sonst geht es nicht aufs Pferd. Allerdings kam ich nicht groß dazu, denn solche Eltern melden ihre Kinder auch alle 4 Wochen ab und wieder woanders an, zB weil diese unzufrieden sind (darf nicht auf Fohlen reiten).

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und auch da ist es so. Kinder, welche sich von Grund auf nicht benehmen können und/oder wollen, bleiben eben in der Schule oder werden dann beim Ausflug abgeholt von den Eltern.
Bei uns gibt es diese Möglichkeit (Rahmenbedingung).
Die findet auch Anwendung, wenn sich ein Kind bspw. im Schullandheim aufführt. Das Gesetz stellt dazu auch den Rahmen.

Ihre „Einspielungen“ klingen irgendwie so, als ob es das weder gäbe, noch dass es gemacht werden würde. Dem ist halt nicht so.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Zitat:
„… bleiben eben in der Schule oder ….“

Leider ist das in den Kitas nicht mehr so.

Ich kann aber nicht sagen, ob Grund dafür ist, dass
– die EuE/Kita-Leitungen sich selbst knebeln, weil sie Konflikte mit Eltern scheuen
– die Träger entsprechende Anweisungen geben
– die Heimaufsichten es untersagen.

Ich kann Beispiele für alle drei nennen, kenne aber im Fall der Heimaufsichtsentscheidungen nicht die genauen Umstände. Beispielsweise könnte es sich um ESE-Kinder handeln und dann steht Art. 24 im Raum.

Für unsere Einrichtung kann ich sagen, dass bez. unseres Konzeptes
(Schwerpunkte:
1.“Soziales Lernen“ mit Betonung auf Gruppenpädagogik
2. „Natur- und Umweltpädagogik“ mit ca. 30% außerhäusigen Unternehmungen der 3+ Kinder)
die Kerze an beiden Enden brennt.

Zum einen wegen der oben beschriebenen Entwicklung, zum anderen wegen einer sich wandelnden Elternschaft, für welche zunehmend „richtige Pädagogik“ erst dann beginnt, wenn sich eine Erzieherin ausschließlich mit ihrem Kind beschäftigt.

Die Aussage:
„Kinder müssen vor der Schule neben individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten AUCH Regelkonformität und Anpassung lernen.“
findet nur so lange Akzeptanz, bis das eigene Kind etwas machen muss, „worauf es keine Lust hat“.
Bislang zog das Argument, dass wir auf Ausflügen aus Sicherheitsgründen eine gewisse „Gruppendisziplin“ haben müssen.
Das bröckelt.

Übrigens:
Obwohl wir „ab vom Schuss“ liegen, stehen auf unserer Anmeldeliste mit „Fremdgemeindekindern“ ungewöhnlich viele Kinder mit Eltern im Lehrberuf.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ihre „Einspielungen“ klingen irgendwie so, als ob es das weder gäbe, noch dass es gemacht werden würde. Dem ist halt nicht so.“

Ich fürchte, da haben Sie etwas in Indras Kommentar hineininterpretiert.
Sie deutet mit ihrem Beispiel meiner Sichtweise nur an, dass es eben auch untragbare Kinder gibt, die eben nicht als förderungsbedürftig diagnostiziert sind, obwohl sie sich oftmals noch unangemessener (und obendrein bewusster) verhalten als tatsächlich förderbedürftige Kinder.

Von entsprechenden Kinder in der Einrichtung lassen, war bei Indra überhaupt nicht die Rede, so wie ich ihren Kommentar lese.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Langsam fürchte ich, dass Sie einfach nicht die Gesamtheit der Kommentare lesen. An einigen Stellen wurde von Indra auf die verhaltensauffälligen Kinder aufmerksam gemacht. Nett formuliert. Und die Kritik, dass dort keiner Kritik übt und die Beschulung dort auch gemacht wird. Auf die „Einspielung“ als Anspielung auf diese Art von Posts bin ich hier eingegangen.
Daher: Es ging nicht nur um den Post, sondern um mehrere.

Genau das deutet sie meiner Meinung nach auch an. Für meine Aussage muss man dann noch zusätzlich die anderen Aussagen jedoch lesen oder gelesen haben. Ist nicht schlimm, falls Sie das nicht haben … Sind inzwischen ja einige. Ich habe es gemacht. Und Indra hat sie geschrieben. Daher sollte es für die Empfängerin (Indra) zugeordnet werden können.

Bei dem Kinder in der Einrichtung lassen war das einfach ein Beispiel, dass es hier durchaus einen Rahmen gibt. Ob überall, keine Ahnung. In Bayern steht das im Schulgesetz. Ob das erwünscht ist und gemacht wird oder man dem Druck der Eltern notfalls nachgibt … Wird unterschiedlich sein. Ich persönlich dar es so machen. Durch Schulleitung und Gesetz gedeckt.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Selbstverständlich haben beeinträchtigte Menschen gleiche Rechte auf gesellschaftliche Teilhabe – und zur Umsetzung derselben einen Anspruch auf Unterstützung entsprechend ihrer Situation.

Aufgrund fehlender Ressourcen lässt sich diese Unterstützung gegenwärtig in D nicht in dem Maße umsetzen, dass eine qualitativ akzeptable Betreuung/Beschulung überall und für alle zu gewährleisten ist. Das stellt für mich aber nicht Art. 24 in Frage und macht auch nicht ausgerechnet Beeinträchtigte zum Sündenbock.

Nun kommt aber hinzu, dass „Inklusion“ mehr als Art. 24 UN ist, denn auch Nicht-Beeinträchtigte sind umfänglich inklusionsberechtigt.
Z.B. Kinder, die Sie treffsicher als „unerzogene Gören“ bezeichnen.
Und DARIN sehe ich ein Problem –
insbesondere bezogen auf Vereine und Institutionen, die „zweckhaft und zielgerichtet“ sind.

Ich glaube, umfassende Inklusion „für jeden und jede zu allen Zeiten“ führt nicht dazu, dass es irgendwann allen besser geht. Im Gegenteil: das Bemühen, jede Situation so zu gestalten, dass jeder und jede daran teilnehmen kann, führt zur völligen Erschöpfung der ohnehin schon angeschlagenen Verantwortlichen (z.B. EuE/LuL/Vereinsvorstände) und reduziert Spielräume und Möglichkeiten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
Oder gleich auf „Null“ – was ich mit meinem Bibliotheksbeispiel deutlich machen wollte.

Mir geht es nicht speziell um „Behinderte“, sondern allgemein um die Frage, ob wir es akzeptabel finden, dass ziel- und zweckgebundene „Unternehmungen“ nicht stattfinden, weil Einzelne Ziel+Zweck nicht tragen (siehe Kita und Ausflüge).
Und müssen wir wirklich unter riesigem Ressourcenaufwand eine ziel- und zweckgebundene Schulform wie das Gymnasium so wappnen, dass auch Menschen inkludiert sind, die Ziel+Zweck nicht adressieren können?

Genau an diesem Punkt höre ich ganz oft:
„Das Gymnasium gehört ohnehin abgeschafft!“
QED.
Darf es etwas nicht geben, weil es nicht für alle ist?

Ich wünsche mir das nicht.

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Volle Zustimmung!

Es gibt immer etwas, was nicht für alle ist:
Der Paddelklub nimmt keine Kinder ohne Bronzeabzeichen.
Der Schulchor nimmt vielleicht jeden, aber beim Kammerchor muss man seine Tauglichkeit beim Vorsingen beweisen.
Der Ausbildungsbetrieb stellt gewisse Ansprüche an Azubis, weil er sonst den Erfolg der Ausbildung als zu gefährdet sieht.
Bei der Kunstakademie muss erfolgreich man eine Mappe einreichen.
Bei der Sport- oder Musikhochschule eine Aufnahmeprüfung absolvieren.
Ich kann kein LKW- oder Busfahrer werden, wenn ich bestimmte Krankheiten habe.
Usw, usw…

Fresh L
8 Monate zuvor

Der Paddelklub nimmt keine Kinder ohne Bronzeabzeichen.“

Da geht es um rechtliche Sicherheitsaspekte. Selbst in der inklusiven Schule dürfen Kinder ohne Bronze-Abzeichen nicht mitschwimmen.

„Der Schulchor nimmt vielleicht jeden, aber beim Kammerchor“

Der Kammerchor nimmt auch grundsätzlich jeden, wenn er ein gemeinnütziger Verein ist. Ob ein nicht gemeinnütziger Kammerchor-Verein einem Menschen mit Behinderung die Mitgliedschaft verweigern kann, bleibt offen. Zumindest widerspricht dies zunächst dem Grundrecht, dass Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden dürfen.
Jedenfalls braucht der Chorleiter, die Person nicht für Auftritte aufstellen, wenn er dies sachlich begründen kann. Geld ist für JEDE Mitgliedschaft willkommen, denke ich.
Außerdem gibt es sicherlich qualitative Eingangsvoraussetzung, die für JEDEN gelten.

Der Ausbildungsbetrieb stellt gewisse Ansprüche an Azubis, weil er sonst den Erfolg der Ausbildung als zu gefährdet sieht.
Bei der Kunstakademie muss erfolgreich man eine Mappe einreichen.
Bei der Sport- oder Musikhochschule eine Aufnahmeprüfung absolvieren.“

Das gilt ja für ALLE Menschen gleichermassen und jeder hat die Chance die Vorgaben zu schaffen und darauf hinzuarbeiten und sie eventuell zu einem späteren Zeitpunkt nach weiterem Training nochmals zu versuchen.

„Ich kann kein LKW- oder Busfahrer werden, wenn ich bestimmte Krankheiten habe.“

Auch dies hat mit rechtlichen Sicherheitsaspekten zu tun. Wobei schon ein erhebliches Sicherheitsinteresse in Bezug auf die Tätigkeit vorhanden sein muss, damit dies den individuellen Schutz des Persönlichkeitsrechts des Bewerbers überwiegen kann.

Bei der Schule sieht es aber anders aus. Die ist kein Verein, keine private Institution, auch nicht gemeinnützig, sondern eine staatliche Einrichtung mit rechtlicher Pflicht zum Besuch.
Da sind exklusive Angebote rechtlich und auch pädagogisch mindestens riskant.
Selbst das Leistungsprinzip von unten nach oben und die noch immer vorhandene Trennung zum Gymnasium sind in diesem inklusiven Zusammenhang bereits schwierig, denke ich.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Alles soweit in Ordnung.

Bei einiges Inklusionskindern ist die rechtliche Lage auch eine andere. Beispielsweise bei Kindern mit Diabetes Typ 1. Dort muss einfach der Rahmen passen. Einfach aus gesundheitlichen (Überlebens-)gründen.

Beim Chor wird es für Taubstumme relativ schwierig mitzuwirken. Diese werden auch ausgegrenzt. Ist nicht gewollt – aber ist halt mal nicht so einfach machbar.

Gleiche Vorgaben würde im Schulkontext bedeuten, dass keine Förderung stattfindet. Das Schulkind (Inklusionskind) würde dann so wie alle anderen Kinder beschult werden und auch die gleichen Konsequenzen bei Fehlverhalten bekommen (müssen). Das ist dann Integration und nicht Inklusion. Also Pseudo-Inklusion. Darüber sprechen hier aber einige eben nicht. Sondern von sinnvoller und zielgerichteter Inklusion. Integration wäre natürlich „tragbar“ und bei Problemen gäbe es Konsequenzen. Ob das das Ziel und zielführend für „Inklusion“ ist … Ist halt dann die Frage.

Ja, beispielsweise der blinde Busfahrer. Genauso ist es fragwürdig, ob alle Krankheitsbilder an jeder Regelschule zumutbar und machbar sind ohne die jeweiligen Rahmenbedingungen. Oder ob das rechtlich zumindest bedenklich wäre. Für mehrere Personen.

Außer Privatschulen. Das sind durchaus gemeinnützige Vereine.
Bei staatlichen Regelschulen: Ja, das ist etwas anderes. Rechtlich und pädagogisch ebenfalls mindestens riskant ist die Beschulung einiger Inklusionskinder ohne die jeweiligen Rahmenbedingungen (siehe Diabetes Typ1 Beispiel).
Genau, daher ist die Forderung nach „Gleichheit“ eben auch die Forderung nach Gesamtschule als alleiniges Konzept von Regelschulen – bestenfalls ohne Privatschulen. Das ist momentan jedoch ebenfalls gegen das Gesetz.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Das Problem ist, das Gymnasien keine „Steuern“ zahlen. Heißt, sie tragen soziale, gesellschaftliche Aufgaben, Anforderungen, Probleme nicht mit. Wieso sollen das zB nur die Hauptschüler stemmen?

Und wieso meinen Sie, Kinder die mit 4 Jahren nicht leise genug in einer Bibliothek seien können, seien beeinträchtigt? Die brauchen entweder noch Zeit (Sie gehen ja auch nicht mit 3jährigen dorthin) und entwickeln sich halt nicht alle gleich schnell, oder brauchen Erziehung, oder bereichern uns durch andere, zugezogene Mentalitäten (vergleichen Sie mal eine Busfahrt in D, jeder sucht sich einen Einzelplatz und guckt aus dem Fenster, mit einer Busfahrt in Marokko, Partystimmung!) mit denen wir uns arrangieren und Kompromisse finden müssen.

Gingen alle Kita Gruppen mit je 10 Kindern in Bibliotheken, dann hätten Sie in jeder 5.Gruppe 1 (!) geistig behindertes Kind, von denen die meisten ruhiger und lieber (aus kognitiven Gründen) sind als Regelkinder, somit vielleicht in jeder 20./30. Gruppe ein auffälliges behindertes Kind, das zB nur Pfeif/Piepgeräusche machen kann oder lallt, schreit, stöhnt. Dazu gelegentlich ein ebenfalls zu schreikrämpfen neigendes autistische Kind. Diese einzelnen Fälle MUSS die Gesellschaft akzeptieren, weil das Kind dies nicht ändern kann und nie ändern können wird und das müssen und können, weil selten, dann auch mal Bibliotheksbesucher aushalten.
Alle anderen unruhigen Kinder, einschließlich der schwammigen ESE-Diagnose, die oft verschwindet, sobald Kind im Ausbildungsbetrieb Geld verdient und sich benehmen muss, dürfen erzogen werden und Konsequenzen tragen, allein schon weil das Teil der Therapie ist und somit auch abgeholt werden oder auf der Bank sitzen, wenn im Sport andere verletzend, ect.

Wenn Ihnen alle sagen, dass das alles geduldet werden muss, dann weil eben von allen Seiten suggeriert wird, das Jedes nervige Kind ein behindertes ist. In dem Sinne hätten diese Leute dann auch Recht, ist aber nicht so, würde denen aber so vermittelt. Und das ist brandgefährlich, weil Behinderte dadurch für alles „Leid“ Anderer verantwortlich gemacht werden und irgendwann die Hemmschwelle, sie zu diskriminieren, bricht. Genau darauf springt Höcke an.

Und wenn die dann exkludiert sind, stellt man fest, dass ja schon für Inklusion kein Geld da war, für Exklusion noch weniger. Da die Hemmschwelle dann weg ist und Hass auf Behinderte geschürt wurde, wird dann auch akzeptiert, dass in billige Anstalten exkludiert wird. Und dies wird auch nicht rückgängig gemacht, wenn anschließend alle feststellen, dass die Probleme in Regelschulen bleiben.

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich denke, die Gymnasien zahlten früher mal ihre „Steuern“, indem sie den SuS schwierigere Dinge beibrachten als an der Hauptschule und dann studierfähige Abiturienten entließen, was auch nicht so simpel ist wie sich manche das offenbar vorstellen. Die Bundesliga-Kicker trainieren auch nicht zusammen mit unsportlichen und kurzatmigen Leuten. Da würden die letzteren sich auch gar nicht wohlfühlen. Jedem das seine. Ein Rennstall nimmt auch keine lahmenden Pferde auf. Und eine gewisse Hierarchie von Fähigkeiten (Kompetenzen) entsteht immer von ganz alleine, auch bei maximaler Inklusion. Es gibt dann immer einen Grund, über Ungerechtigkeiten zu lamentieren.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

In diesem Kontext „Jedem das seine“ zu schreiben, hat schon was ^^

So soll also jemand, der mal bei der Müllabfuhr oder im Handwerk arbeitet gefälligst die Flüchtlingskrise händeln , weil der tolle Akademiker besseres zu tun hat?

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In der Schule habe ich mal gelernt, dass „cuique suum“ ein lateinisches Sprichwort war und was Philosophisches bedeutete, aber keine Demütigung damit gemeint war. Die Nazis haben vieles pervertiert, muss man sich jetzt nach denen richten? Die haben auch Sport sehr wichtig genommen, dürfen wir das also jetzt nicht?

Egon
8 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mir war einfach nur „Arbeit macht frei“ als Spruch im Konzentrationslager bekannt. Und das ist nur zynisch. Ich hatte das auf die Bundesliga-Kicker und die unsportlichen Leute bezogen. Man kann auch überall Schlimmes wittern, das kann auch eine Hype werden. Das lateinische Sprichwort hat ca. 2000 Jahre lang Sinn gemacht.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Aber es geht hier doch genau um diese Thematik. Aufhänger sind Aussagen von Höcke, der auch bekannt dafür ist, zu pervertieren.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich glaube, Sie haben überlesen, dass ich gerade nicht die Beeinträchtigten meine!
Diesbezüglich stimme ich Ihnen zu.
Mir macht Sorge, dass Inklusion so umfassend gesehen wird und über die in Art.24 gemeinten Menschen hinausgeht.

Bez. des Gymnasiums bin ich jedoch anderer Meinung als Sie.

Ich gehörte zu den „Schmuddelkindern“ (im Heim lebend), die auf einem herkömmlichen Gymnasium Abitur gemacht haben – dank sehr zugewandter LuL von Grundschule an.
Ich habe alle Unterstützung bekommen, die ich mir wünschen konnte und trotzdem war es sehr, sehr hart … auch in sozialer Hinsicht.
Hätte es damals eine GS mit Oberstufe gegeben, wäre diese für mich die bessere Variante gewesen.

Ich verspüre gerade ein gewisses Beleidigtsein, dass Menschen, die wie ich nun einmal „Pech mit Eltern“ hatten, quasi als Last durch’s Gymnasium geschleppt werden sollen.
Danke dafür!
Bis jetzt dachte ich, ich hätte mich schlicht erfolgreich angestrengt.
😉

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Haben Sie sich gerade selber als Mensch 2.Klasse betitelt? Und was wollen Sie genau damit erreichen?

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja.
… und dabei gedacht, ich hätte es mit einem Emoji als „unernst“ gekennzeichnet.
Ansonsten wollte ich meiner Meinung Ausdruck verleihen, dass „das Gymnasium“ sehr wohl „Steuern zahlt“, indem es seiner Aufgabe nachkommt, entsprechend Befähigte zur Hochschulreife zu führen.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Und die Hauptschule erfüllt seine Aufgabe und sorgt für Handwerker.
Nun kommt aber Flüchtlingskrise, Inklusion, neue Erziehungsmodelle, Ganztagsverwahrlosung, ect hinzu.
Alles Aufgabe der anderen Schulen und die Gymnasien picken Rosinen? Nein! Schon gar nicht, wenn der Autist oder das ESE-Kind einen IQ von 110+ hat.
Auch nicht richtig ist, dass die Ukrainer erst mal an den anderen Schulen Deutsch lernen, bis sie aus dem gröbsten raus sind und dann im Falle von guten Noten aufs Gymnasium gehen. Es waren dann nämlich schon vorher Gymnasiasten, die anfänglichen Schwierigkeiten hatten aber mal wieder die anderen Schulformen zu stemmen.

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gut, dann ist an dem hiesigen Gymnasium etwas ungewöhnlich.
Jedenfalls „optisch“ ist die Schülerschaft dort ausgesprochen divers. Da sind Muslima (ausgehend vom Kopftuch), körperlich Beeinträchtigte, PoC. Ich kenne eine Lehrerin, die hat ein autistisches Kind in der Klasse.
Im Schulorchester sind ukrainische SuS.
Und ich kenne eine Menge SuS persönlich, deren Eltern keine Akademiker sind.

Ich sehe morgens 2 „Schülerschaften“. Die, die zum Gymnasium müssen, gehen einen Sandweg hoch, die anderen SuS gehen direkt auf das Gelände des Schulzentrums (mehrere Schulformen einschl. GS mit Oberstufe).

„Bunter“ sind tatsächlich die, die den Sandweg nehmen – farblich und im übertragenen Sinne.

Was ich aber auch sehe: dass es im Verhalten dieser beiden „Schülerschaften“ einen Unterschied gibt. Nur glaube ich nicht, dass dieser Unterschied mit der religiösen, geografischen, kulturellen oder sozio-ökonomischen Herkunft der SuS zu begründen ist.
Dafür sind unter den gym. SuS zu viele, die ausgehend vom Klischee „exkludiert“ sein müssten.

Ich sehe einfach nicht, dass dieses Gymnasium sich bez. der sozialen Verantwortlichkeit von Schulen absentiert.
Im Gegenteil.

Aber vielleicht kennen Sie mehr oder andere Gymnasien als ich. Die hätten dann wohl Nachholbedarf.

Indra Rupp
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Das ist ganz einfach :
Klappern Sie mal die Abschlußklassenbilder ab. Dann stellen Sie fest, dass Ihr Beispiel Ausnahme ist.

In unserer Gegend haben die Gymnasien keinen Sanierungsbedarf, weil neu und schick und teuer. Und die Unis sind immer solche „Schlösser“. In Osnabrück, in Hannover,…
Die Oberschulen dagegen fallen aus allen Angeln. Im Nachbar Ort dient der Pausenhof der Oberschule nachmittags als Parkplatz für Schwimmbadbesucher und kann deshalb nicht verschönert werden. Bei uns wiederum drohen Schließung der drei Oberschulen, weil die Sanierungen 130 Mio kosten würden. Mit dem Gym dagegen alles Top.
Oder die „Mensa“ . Das Gym hatte zu meiner Zeit (ging im Nachbarort zur Schule) ein richtiges „Café“, die Oberschule einen Kellerraum vom Hausmeister, der dort ein paar Kekse und Trinkpäckchen verkaufte. Die Oberschulen bei uns heute haben einen brüchigen Kiosk draußen, das Gym wiederum schickes Café.

Jetzt zur Schülerschaft unserer Kleinstadt :

Gymnasium, fast alle blond, schlank, groß, blauäugig, teure Kleidung, gesunde Zähne, Musikinstrument, Sporthobby, IPhone, Markenrucksack. Kein Rolli-Fahrer, kaum ein Migrant, kaum Krankheiten, keine Hautprobleme, keine optischen Normabweichungen, keine Narben, keine abgekämften Gesichter, keine langhaarigen Jungs, keine kurzhaarigen Mädchen, keine abweichenden Frisuren oder Kleidungsstücke, teure Klassenfahrten ins Ausland, teure Autos..

Gesamtschule :Etwas mehr Migration, etwas mehr Behinderungen und Krankheiten und Abweichungen jeglicher Art.

Oberschulen ländlich : Noch mehr Migration, Behinderungen, Krankheiten, Abweichungen jeglicher Art

Oberschule zentral : Fast nur Migranten und alle, die nach der neunten Klasse schon abgehen sind muslimische Mädchen.

Förderschule : Fast nur Jungs, viele Migranten, viele Pflegeeltern und Heimkinder, viele arme Eltern, viele überforderte Eltern

Waldorfschule : Null bis 1% Migranten. Null % geistig Behinderte, Körperbehinderte, Autisten, Hören /Sehen, ect ect
Dafür aber 80-90 % ESE, die bei Schulwechsel aber verschwindet. ^^

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Absolut Ihrer Meinung!

Es darf keine Bevorzugung bei der Zuweisung öffentlicher Mittel bez. Schulform oder Herkunft der Schülerschaft geben.

Ich kann mir aber vorstellen, dass die Eltern an einem Gymnasium häufiger engagiert im Förderverein sind oder Ehemalige mehr spenden.
Das würde ich nicht untersagt sehen wollen.

Zu diesen beiden Schülerschaften, die ich morgens sehe:
die sind in ihren ländlichen Gemeinden in denselben Sportvereinen, aber da schon oft in unterschiedlichen Sparten.
Viele von ihnen sind in derselben Jugendfeuerwehr, aber nach Eintritt in die Erwachsenen-FFW fehlen die Abiturienten, weil die eher wegziehen.

Würde man diese beiden Schülerschaften fragen, ob sie in die jeweils andere Schule gehen möchten, gäbe es wohl deutliche Abwehr auf beiden Seiten.

Unterschiede sind auch Folge von Lebensentscheidungen, aus denen sich der Staat rauszuhalten hat
… selbstverständlich abgesehen von der Bereitstellung gleicher bzw. gleichwertiger Bedingungen/Möglichkeiten!

In „meinem“ Beispiel sehe ich das gegeben.

Was Sie beschreiben, finde ich verstörend und schlicht falsch.
Ich sehe aber, dass es anders möglich ist (meine Biografie entspricht dem ebenfalls)
… und zwar unter dem Erhalt von Vielfalt.

In D kann der Weg zur Hochschulreife über das herkömmliche Gymnasium, die GS mit Oberstufe, Berufsfachschulen mit entsprechenden Angeboten, anerkannten Fernunis, Internaten, Privatschulen erlangt werden.
Hauptsache, kein Mensch ist von dem Erwerb der Hochschulreife ausgeschlossen. Die persönliche Befähigung dazu setze ich allerdings voraus.

MB aus NRW
8 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Also bei mir am Gymnasium haben wir Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, teilweise völlige Analphabeten, Ukrainer „von Beginn an“ (also auch ohne jede Deutschkenntnis), mehrere Autisten, mindestens einen Schüler mit Asperger, 5 Kinder, die den Schulalltag nur mit Inklusionshelfer schaffen, natürlich Ganztagsbetreuung und zum Thema erzogene Kinder oder nicht könnte ich Seiten füllen. Die „Unerzogenen“ werden übrigens nicht für „behindert“ erklärt und abgeschoben, wie Sie oben behaupten.
Schülerinnen und Schüler mit z.T. schweren psychischen Problemen unterrichten wir auch…

Und wir sind kein „besonderes“ Gymnasium, bekommen keine Extra-Fördermittel oder was auch immer.
Im Gegenteil, baulich sehe ich meine Schule als sehr schlecht an, es fehlt z.B. überall an barrierefreien Zugängen.

Ihr Kampf gegen menschenverachtende Positionen wie die Höckes ehrt Sie, aber bleiben Sie doch bitte ansatzweise bei Fakten. Ihr Bild von Gymnasien und was dort getan und nicht getan wird, ist jedenfalls erschreckend und völlig an der Realität vorbei.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  BeWa

Sie haben das eigentliche Problem sehr treffend aber vermutlich unbewusst erkannt: „Ziel+Zweck“

Muss es denn immer ein konsequentes und unausweichliches „Ziel+Zweck“ geben?

Kann man „Ziel+Zweck“ nicht anpassen, verändern, umgestalten, vereinfachen, neu orientieren? Vielleicht trotz oder sogar wegen Inklusion individualisieren (auch wenn es widersprüchlich klingt)?

Die Wirtschafts- und Wissenschaftselite gibt das gymnasiale Ziel+Zweck vor. Wer nicht kann, fällt raus. Völlig normal und legitim.

Die inklusive Pädagogik-Elite will das gymnasiale Ziel+Zweck anpassen.
Großer gesellschaftlicher Aufschrei. Deutschlands Wohlstand in Gefahr!!!

Komisch nur, dass auch jetzt schon trotz Gymnasialer Wirtschafts- und Wissenschaftselite offenbar Deutschlands Wohlstand überall als gefährdet bezeichnet wird.

Okay, schlechtes irgendwie Argument. Dann halt noch elitärer, oder?

BeWa
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Nein, es muss nicht immer konsequent und unausweichlich „Ziel+Zweck“ geben. Wenn vorhanden, kann beides natürlich angepasst werden. Das setzt die Schulform „Gymnasium“ m.E. um und kommt so seiner sozialen Verantwortung nach.
„Zahlt Steuern.“
Indra und ich sind diesbezüglich unterschiedlicher Meinung.

Darüber hinaus finde ich es aber grundsätzlich schade, wenn die Anpassung von „Ziel+Zweck“ zu deren faktischer Auflösung führt.
In diesem Fall hier:
weil ich das Gymnasium mit dem Ziel „Hochschulreife“ erhaltenswert finde – für mich steht allerdings auch nicht jedwede Zugangsvoraussetzung per se im Verdacht Teil eines Elitenprojekts zu sein.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Maya

Es wäre schon viel erreicht, wenn Gymnasien immer barrierefrei wären. Man hört aber gelegentlich sogar von Neubauten, die keinen barrierefreien Zugang haben.

MB aus NRW
8 Monate zuvor

Schade, dass es erwachsene Menschen beim so wichtigen Thema Inklusion nicht schaffen, einander „zuzuhören“ bzw. mal in Ruhe und richtig zu lesen und sich stattdessen gegenseitig oft haltlosund unsachlich Vorhaltungen machen zu müssen…dazu kommen die schrägsten Vorstellungen von Schulformen und Schülerklientel von der Förderschule bis zum Gymnasium, die einfach als „Realität“ gesetzt werden.

Genau das macht menschenverachtende Personen wie Höcke so „stark“, dessen Vorstellungen meiner Meinung nach schlicht unsäglich sind…

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Soll man Schwachsinn einfach so stehen lassen? Ist doch auch nicht zielführend.

Natürlich können wir hier ein Konstrukt aufbauen, wo jede Seite seine Wünsche und Realisierungen einbringt.
Tipp: Wir werden Rahmenbedingungen brauchen. 😉

MB aus NRW
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Nein, Schwachsinn soll man nicht stehen lassen. Aber auch den anderen vernünftig „lesen“ und offen sein für andere Meinungen. Hier entwickelt sich das alles wieder einmal immer mehr zum Grabenkampf, bei dem die realen Verhältnisse zunehmend verschwinden und es immer persönlicher und unsachlicher wird…

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Der Punkt ist aber, dass Frau Rupp uns hier Dinge beschuldigt hat, die geradezu unverschämt sind.
Das alles wäre gar nicht so ausgeufert, hätte sie nicht damit angefangen, uns alle hier pauschal zu beschuldigen. Und wenn man, nachdem man ausführlich versucht hat, sich mit ihr zu verständigen, dann immer noch dieselben Anschuldigungen lesen muss, dann ist es einfach zu viel des Guten.

Fresh L
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe jedoch versucht, die von Indra durchaus unmissverständlich geäußerten Wahrnehmungen zu erklären, damit Sie und andere auch selbstkritisch das eigene Verhalten, die eigene Rhetorik und Wortwahl reflektieren können, welche durchaus ebenso Auslöser sein können und offensichtlich Auslöser sind.

Was nicht bedeutet, dass Indra Rupp richtig liegen muss bei der Bewertung ihrer eigenen Wahrnehmungen.

Vielleicht sollte ich mich fragen, ob ich mich bereits vor 2006, mit Erlass der UN zu den Gesetzen für Menschen mit Behinderungen, unmissverständlich für Inklusion in der Schule eingesetzt und diese konsequent gefördert habe, um für mich herauszufinden, ob ich tatsächlich per se und zweifellos FÜR Inklusion bin. Immerhin steht seit 1994 im deutschen Grundgesetz, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf.

Oder ob ich doch nur seit ca. 2006 FÜR Inklusion bin, weil es nun mal jetzt rechtlich sein MUSS.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass das, was Sie da schreiben, sehr wenig berücksichtigt, wie Menschen sozialisiert wurden/werden.
Ich war vor 2006 nicht gegen Inklusion, weil ich mir aufgrund meiner Sozialisation keine Gedanken darüber gemacht habe. Das Thema war einfach nicht präsent.
Werfen Sie mir das aber gern vor.
Meine Rhetorik finde ich hier im Übrigen angemessen, denn ich habe hier niemanden der LÜGE! bezichtigt.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und wichtig: Die Gesetze bilden nicht die Rahmenbedingungen. Sie fordern sie. Machen muss man sie allerdings. Hilft halt kein „da muss man jetzt halt durch“. Das ist zwar gut gemeint – hilft allerdings nicht und ist nicht weitgehend realistisch ohne die Werkzeuge dazu.
Und genau da gibt es eben die Kritik. Und das zurecht meines Erachtens nach.

Bla
8 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Die kennen wir doch. Auch aus anderen Themenbeiträgen. Weiterhin empfinde ich die Frau Rupp als sehr sozial eingestellte und gutmütige Person mit Herz am richtigen Fleck. Dazu sehr naiv. Das ist halt meine Wahrnehmung und Einschätzung. Ändert aber nichts daran, dass DerechteNorden recht hat. Indra verurteilt sehr schnell und hetzt solche Themen eben auf. Dann geht das Gestichel hin und her halt los. Ist ja nicht das erste Mal. Brauchen Sie nur generell mal rumlesen. Das Schema bleibt gleich. Seeehr gerne würden wahrscheinlich einige hier konstruktiv mit ihr diskutieren. Ohne Pauschalurteile. Das sollte doch eigentlich machbar sein.

Ihre Wahrnehmung ist halt ihre Wahrnehmung. Darüber kann man sprechen. Aber eben nicht darauf beharren. Andere haben andere Wahrnehmungen. Sowas kann man in einer Diskussion nutzen, um seine Standpunkte zu erweitern. In beide Richtungen optimalerweise.

Muss es. Mit Rahmenbedingungen. Ansonsten ist Inklusion im weiten Rahmen nicht erfüllt/erfüllbar. Gerade die Gesetze für behinderte und die UN-Menschenrechtskonvention usw. zeigen, dass es richtig und wichtig ist Inklusion weitestgehend machbar zu machen und für Rahmenbedingungen (schnell) zu sorgen. Die Gesetze und Erlasse bilden allerdings nicht die Ressourcen automatisch. Schön wäre es.

Rike
8 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Wer hier wem etwas vorwirft, wer dabei manipuliert, wer instrumentalisiert. usw. usw…… ist mir egal.
Ich habe als Lehrerin schon vieles erlebt und betrachte die Inklusion unterm Strich als gescheitert. Die Inklusion eines körperlich beeinträchtigten Kindes ist ein Leichtes im Vergleich zu Inklusionsbemühungen um ein Kind mit emotional-soziales Krankheiten. Ich wähle das Wort „Krankheiten“ bewusst. Die Anzahl der zweitgenannten Gruppe überwiegt Gruppe 1 deutlich. Und genau Gruppe 2 ist bei der Durchführung eines erfolgreichen Unterrichts oft unerträglich und nicht beschulbar.
Und das wissen alle, die hier vom eigentlichen Thema abweichen.
Wir werden von Politik und Elternschaft allein gelassen. Nein schlimmer noch. Zum Teil verspottet, nicht ernst genommen.
Höcke stößt etwas an, dessen Betrachtung überfällig ist. Das treibt uns doch um, wie man hier mit unseren Ressourcen umgeht… Wie verachtend unsere Arbeit gesehen wird.
Und zum Schluss noch ein Wort zu Migrationskindern. Ich raufe mir täglich die Haare. Diese Kinder kommen nicht voran. Wie auch????
Ich fordere : erst einen Deutschkurs zur Erlernung der Grundlagen der deutschen Sprache, dann Unterricht mit deutschen Kindern gemeinsam.
Es ist schlimm, was da an Kraft, Zeit…… von uns gefordert wird. Einfach mal so……. Für nix….
So geht man mit uns um, auch beim Thema Inklusion. Die folgsamen Lehrer machen das schon. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, was hier läuft. Selbst ein gutes Gehalt rechtfertigt diesen ausbeuterischen Umgang mit uns nicht.
Und der momentan aufkochende Lehrermangel ist ein Indikator dessen, was Politik für uns tut. Nämlich nichts.