Der Lehrermangel erreicht die Gymnasien. Teilzeit aufstocken? Nein, danke – Lehrer schrecken Zusatzaufgaben ab

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MÜNCHEN. Eigentlich gäbe es eine einfache Lösung gegen den Lehrermangel, der langsam auch die Gymnasien erreicht: Viele Lehrkräfte arbeiten nur Teilzeit und könnten aufstocken. Eine Umfrage des Bayerischen Philologenverbands zeigt, dass die Betroffenen durchaus mehr arbeiten würden – wenn’s denn beim Unterrichten bliebe.

Aufstocken? Och nö. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Besprechungen, Konzepte und Organisationskram: Der sich abzeichnende Lehrkräftemangel an Bayerns Gymnasien könnte in der Theorie durch das Aufstocken von Teilzeitstellen abgemildert werden – doch in der Praxis schrecken unterrichtsferne Zusatzaufgaben viele in Teilzeit arbeitende Menschen davon ab. Dies hat eine Umfrage des Bayerischen Philologenverbands (bpv) ergeben. Der Verband, der Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen vertritt, fordert deshalb mehr Unterstützungskräfte an den Schulen und eine deutliche Entlastung der Lehrkräfte von außerunterrichtlichen Tätigkeiten.

«In den Lehrerzimmern schlummert eine „stille Reserve“ an Lehrpersonal», erläuterte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl. «Es arbeitet in Teilzeit und wäre unter den richtigen Bedingungen bereit, Stunden aufzustocken.» Doch weit über die Hälfte von fast 5.000 Lehrkräften habe in einer verbandsinternen Umfrage angegeben, dass zusätzliche Organisations- und Verwaltungsaufgaben sowie eine Vielzahl schulischer Termine außerhalb des Unterrichts sie davon abhalte.

«Klarer könnte das Ergebnis nicht sein: Die Kollegen wollen unterrichten und möchten dafür Zeit haben»

Dazu kämen Vertretungen und der Korrekturaufwand, auch aufgrund nachgeholter Leistungsnachweise. «Beides hat im vergangenen Schuljahr aufgrund von häufigen und lang andauernden Fehlzeiten deutlich zugenommen», erläuterte Schwägerl. Mit Blick auf die Planbarkeit und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hingegen habe sich an den Schulen vor Ort bereits vieles getan.

«Klarer könnte das Ergebnis nicht sein: Die Kolleginnen und Kollegen wollen unterrichten und möchten dafür ausreichend Zeit haben», betonte Schwägerl. Jedoch: «Zusätzliche Projekte an den Schulen, geforderte Konzepte, die externe Evaluation, Fachsitzungen, Schulveranstaltungen, Dienstbesprechungen – je mehr gesellschaftliche und bildungspolitische Anliegen an die Schulen herangetragen werden, desto mehr gerät das Kerngeschäft des Unterrichtens in den Hintergrund.»

An den Grund-, Mittel- und Förderschulen herrscht im Freistaat seit längerem ein eklatanter Mangel an Lehrkräften. Nach Einschätzung des bpv droht dies künftig auch den Gymnasien: Nachdem für das nächste Schuljahr über 1000 Lehrkräfte angestellt wurden, sind die Wartelisten nach Angaben des Verbands nun leer. Die detaillierten Ergebnisse der Mitgliederumfrage will der Philologenverband Anfang September präsentieren.

«Die Forderung nach mehr Unterstützungskräften ist logisch und richtig»

Das Kultusministerium kündigte an, gemeinsam mit dem Verband prüfen zu wollen, «wie Lehrkräfte auch durch Entlastung im Verwaltungsbereich dazu motiviert werden können, ihr Teilzeitmaß anzupassen». Grundsätzlich sei man bemüht, Verwaltungsaufwand bei Schulleitungen und Lehrkräften zu reduzieren. Doch viele der vom Verband benannten Aufgaben könnten nur von Lehrkräften erledigt werden.

Die FDP nahm die Umfrage dagegen zum Anlass, die Regierung zu kritisieren: «Unsere Schulen bekommen zu viele, zu bürokratische und zu starre Vorschriften aus dem Kultusministerium», sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Matthias Fischbach. «Das ständige Reinregieren und immer neue Anforderungen aus München schlauchen nachhaltig – kein Wunder, dass viele Lehrkräfte Stunden reduzieren und nur noch in Teilzeit arbeiten wollen. Die Forderung nach mehr Unterstützungskräften ist daher logisch und richtig.» News4teachers / mit Material der dpa

Im Teufelskreis: Lehrermangel sorgt für höhere Belastung im Schuldienst – und immer mehr Lehrer flüchten in Teilzeit

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Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Die Verbeamtung mit A14 löst das Problem mit dem Lehrermangel. Kein Bundesland außer NRW konnte bisher Gegenteiliges nachweisen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Häh??

Geht’s auch verständlicher??

Oh Moment … „Fakten sind Hate“ … Nöö, geht nicht!!

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Interessiert Sie sowieso nicht. Ich bin nur zum provozieren hier und um ab und an Alex „Faktenwissen“ zu widerlegen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ach so….na dann ist ja alles klar!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

War vermutlich ironisch bzw. die konsequente Fortführung der Behauptung, dass A13 den Lehrermangel an Grund- und Sek I-Schulen behebt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Es wird ja wohl nicht so sein, dass man mit A14 die Zusatzaufgaben besser in den Griff bekommt. Man möchte ja vielleicht auch noch etwas Freizeit zur Verfügung haben. Man hat es kommen sehen, nur das KuMi nicht, frei nach dem Motto: dem Lehrer dann man alles aufbürden. Wenn man seine Aufgabe als Lehrer pflichtbewusst und engagiert wahrnehmen möchte, dann ist Vollzeit fast nicht möglich, zumindest nicht bei korrekturintensiven Fächern. Deshalb flüchten sich auch viele nicht nur in Teilzeit, sondern auch in Fächer wie Religion, Ethik und evtl. Sport. Mit Deutsch und einer Fremdsprache kann man sich gleich die Kugel geben, oder Bailouts in jeglicher Form.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Zitat:“. Wenn man seine Aufgabe als Lehrer pflichtbewusst und engagiert wahrnehmen möchte, dann ist Vollzeit fast nicht möglich, zumindest nicht bei korrekturintensiven Fächern“

Kommt drauf an. Reden wir vom reinen Job (plus päd. Beratung, die setze ich jetzt mal selbstverständlich mit dazu) – oder zählen die immer zahlloser werden Agitprop- und Homepagevorzeigeprojekte, Arbeitskreise usw. dazu?

Der reine Job – das geht.
Dann muss man aber insbesondere karrierescharfe und/oder Streber-Schulleitungen (oder manchmal erschreckenderweise auch KuK, die scheinbar ausser Schule kein real life haben – und dafür nicht mal befördert werden) auch mal daran erinnern, was die echte Lage ist.

Ich persönlich habe das so gelöst, dass ich meine Ansprüche (und eben auch, was ich dafür biete) in einem Gespräch klar thematisiert habe.
Das lief dann erstaunlich gut und war (zu meiner ganz großen Überraschung!) echt konstruktiv.
Ich hätte gedacht, dass es da richtig knallt – war aber nicht so.

Meine Alternative wäre sonst halt eine Versetzung bzw. „Bewerbung“(und dann Versetzung) anderswo gewesen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ihre Fächer?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ein relativ gesuchtes Hauptfach, ein eher selten gesuchtes Nebenfach (beides kein MINT), ein/zwei „große“ Zusatzqualifikationen. Also nichts super spezielles.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Okay, ich löse obiges Mal auf. Die A14 Verbamtung spielt auf den heiligen A13-Gral der Grundschullehrerinnen ab. Statt systemische Probleme mal konkret aufzuzeigen und anzugehen, wird geben sich die Leherinnen mit etwas mehr Geld zufrieden.

In NRW sind die Gymnasialstellen (nicht Sek2 allgemein) seit ein paar Jahren quasi dicht. Lediglich einige wenige Mangelfächer sowie ab und an eine Vorgriffsstelle (Abordnung auf Zeit an eine andere Schulform) werden ausgeschrieben.

Obiger Artikel gibt beispielsweise die Teilzeit als ein systemisches Problem an. Umgekehrt wurden noch vor einigen Jahren (damals war ich selbst noch Schüler) von den Lehrern(!) die Ganztagsschule bejubelt. Die Konsequenz ist Mehrarbeit. Die Deputatstunden verteilen sich nun nicht mehr auf die ersten 6 Stunden, sondern teilweise sogar bis zur 10ten Stunde.

An meiner Gesamtschule wird gerade die Inklusion bejubelt. Es werden 10% Lehrer für den Sonderunterricht (Prallelunterricht) für 2% der Schüler eingesetzt. Die Konsequenz ist Lehrermangel.

An Grundschulen sehe ich, dass dort Teilzeitarbeit mittlerweile üblich und auch gewollt ist, da man „ansonsten den Unterricht nicht gewährleisten kann, weil mehr Lehrer als Räume“. Für mich ist das ebenfalls eine selbstgebautes Problem. Vereinfacht gesagt: Maximalbesetzung = Anzahlräume +2

Die zwei übrigen Lehrerinnen wären Vertretungsreserve, Schulleiterinnen, Aufsichten und Auswechsellehrer in einer Rolle.

Aber manche meinen hier, dass A13 das Problem des Lehrermangels beseitigt.

PS: Offizielle Prognose NRW: Man geht davon aus, dass es ab 2030 4000Lehrerbewerbungen zu viel gibt. Über alle Schulformen hinweg.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das Problem ist nicht, dass man mehr Lehrkräfte als Räume hätte, sondern dass man mehr Klassen als Lehrkräfte hat, dennoch aber alle Klassen mit einer Aufsicht bedenken muss.
Bei Teilzeitkräften kann man dann die Klassen alle gleichzeitig bedenken und hat für jede Klasse eine eigene Klassenleitung. Dass die Teilzeitkräfte weit mehr als notwendig arbeiten, weil sie die unteilbaren außerunterrichtlichen Aufgaben übernehmen müssen, wird nicht gezählt.

NRW muss übrigens noch auf G9 aufstocken und wird allein deshalb zusätzliche Gymnasiallehrkräfte benötigen.

Zur genannten Prognose dürfen Sie dann gerne mal einen Link einstellen. Nach über 10 Jahren Mangel, der sich weiter und weiter verschärft, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in 8 Jahren zu viele Bewerbungen und Überhang hätten. Diese zukünftigen Lehrkräfte müssten ja jetzt das Studium aufnehmen.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

DIe Prognosen der KMK sind sowieso für den Papierkorb, weil sie damit rechnen, dass:

  • die Anzahl der Studienanfänger gleicht bleibt.
  • von diesen Studienanfänger der Anteil der Verrückten, die sich für das Lehramt entscheiden gleich bleibt
  • die Quote der Lehrkräfte, die wegen Burnout, mangelhaftem Gesundheitsschutz und katastrophaler Reallohntentwicklung (alleine dieses Jahr knapp minus(!) acht Prozent), den Exit suchen, nicht steigt.

Alles drei wird aus demographischen, wirtschaftlichen (Fachkräftemangel) und rein finanziellen Gründen (die Belastungen des Staates und damit der Länder werden wegen der diversen globalen Trends vom Klima, Flüchtlingen, Aufrüstung bis zur Deglobalisierung stark zunehmen, so dass immer weniger Geld für „nicht produktive“ Arbeitnehmer, und das sind Lehrkräfte aus Sicht von Wirtschaft und Finanzministern, übrigbleibt) nicht passieren.

Realistischer ist, das der Mangel an Lehrkräften gegen Ende des Jahrzehnts den aktuellen Mangel noch um eine Größenordnung übertrifft!

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Danke Palim.
Mathe ist nicht jedermanns Sache!
280 Stunden : 28(Vollzeit) = 10 LK
280 Stunden : 21 (2/3) = 13,8 LK

Ggf. noch einmal nachrechnen
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

„Mathe ist nicht jedermanns Sache“

21:28 = 2/3 (?)

und

280:21=13,8 (?)

Richtig ist in Ihrer Rechnung nur…

280:10=28

Flüchtigkeitsfehler…vermute ich.

Im Zusammenhang mit Ihrem Eingangsstatement ist es mir dennoch einen Kommentar wert.

Carsten60
1 Jahr zuvor

grins 🙂

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Niemand sagt A13 löst sofort Lehrermangel. Bei A13 geht es hauptsächlich darum der verlängerten Ausbildung in NRW Rechnung zu tragen. Die Lehrkräfte sollen für ihren Masterabschluss genauso bezahlt werden wie alle anderen Beamten mit Masterstudium im öD auch. Unter anderem um A13 zu rechtfertigen ist damals die Ausbildung ja verlängert und professionalisiert worden.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Danke!!! ….geht doch!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Sorry, die einzigen die konsequent Inklusion und Ganztag bejubelt haben, waren die GEW und (teilweise) deren Mitglieder. Andere Verbände, insbesondere die Philologen haben immer davor gewarnt. Die GEW hätte ja sowieso am liebsten die „Einheitsschule“ (=Gesamtschule) als einzige Schulform. Um Ressourcen (Personal, Räume) hat sich die GEW nie gekümmert: Die GEW vertritt alle möglichen Interessen, aber ganz bestimmt nicht die der „Basis“ (also der Lehrkräfte an den Schulen, die die tatsächliche Arbeit machen müssen).

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sobald man Sek ll, LK und/oder Abi hat, kann man sich mit jeder Fächerkombi die Kugel geben. Sek l in Klasse 9 und 10 ist auch nur bedingt attraktiv. Und sobald man eine Klassenleitung bei den Kleinen hat, frisst das auch Zeit. Ach ja, Klassenfahrten, Elternabende usw. Das kann einem auch keiner abnehmen, das müsste eben einfach mal angerechnet werden. Und ganz ehrlich? A14 rettet da auch nix, so viel mehr bleibt da nicht, für in der Regel sehr viel mehr Arbeit. Vollzeit und Familie kann man vergessen oder man dreht durch.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Die von Ihnen genannte Kombination habe ich jedes Jahr, seit ich durchs Ref bin. Ich mache gerade Abitur sehr gerne.

Ich fühle mich nicht überlastet und erziele regelmäßig gute bis sehr gute Ergebnisse. Sind alles Sachen mit Zweitkorrektur, also schummeln im Ergebnis ist nicht…

ABER:
1)
Selbstverständlich nehme ich mir auch jede Menge „Sachen raus“, um mich zu entlasten (subjektiv). Natürlich könnte man mir das verbieten oder mich dafür maßregeln – nur dann bin ich halt weg. Wenn ich z. B. ne Mikropause machen will – mache ich die halt.

2)
Ich war nicht immer Lehrkraft und bin daher auf bestimmte Dinge nicht so „festgefahren“ wie viele andere. Beispiel Korrekturen: Wenn man nach grob 2-5 Minuten eh schon weiß, was es wird und es (relativ) unwichtig ist… da muss man halt Schwerpunkte setzen. Ich sitze z. B. ganz sicher nicht 30 Minuten vor ner EF-Klausur. Und nehme mir stattdessen dann eben auch mal ne ganze Stunde NUR für Beratungs- und Fehlergespräche.

Ich sehe die roten Daumen schon hageln, das ist z. B. für viele LuL geradezu eine Ursünde, nicht mit jeder Quatschklausur mindestens mal 30 bis gar 40 Minuten zu verschwenden und sich damit selbst zu kreuzigen… na ja, SO wäre ich auch im Dauerstress.

Ich denke, man muss ganz klar BS identifizieren, den nur formal erfüllen und ganz klar Konzentration auf das legen, was die SuS innerhalb der schulischen Bildung und für ihre Prüfungen brauchen…plus Allgemeinbildung. Wieder hochgradig subjektiv, wieder etwas wo mir viele wohl gleich die rote Dusche verpassen… aber gut, für mich geht es so gut.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wenn die Eltern das so gut finden, Glückwunsch. Man bekommt noch Kommentare der Eltern druntergepinselt, wenn Korrekturen nicht „passen“ oder Aufgabenstellungen. Dazu noch Korrektur der Rechtschreibung usw. Dazu die Vorgaben bezüglich der Aufgabenstellung in der Sek ll, das erleichtert die Korrekturen eben nicht gerade.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  laromir

Kommentare drunterpinseln? 🙂

Ignorieren sowieso, als querulantisch vormerken, entsprechend rechtssicher behandeln. Die nächste Schülergeneration kapierts dann schon.

Ob die Eltern das „gut finden“ ist mir
a) egal
b) die freuen sich eher darüber, dass es Einzelberatung gibt,weil
c) die SuS das halt gut finden und ihre Note dann auch einsehen

Wie ich korrigiere wissen die Eltern logischerweise nicht und ich wäre ja geradezu wahnsinnig, würde ich denen das so sagen. Denn entweder…

a) erwarten die das dann in der Geschwindigkeit von allen KuK und ich bin kein Kollegenverräter, der andere dann in die Pfanne haut vor Aussenstehenden

b) würden sie dann bei jeder Kevinismus-EF-„Ich wähl das eh ab!“ – Klausur versuchen, noch darüber rumzudiskutieren mit dem Argument, der Lehrer hätte das ja nun so flüchtig gemacht und überhaupt blah blah…

Das sage ich noch nichtmal Kollegen – „misery loves company“, auf Rückenstechereien der „Ich habe kein Leben und erwarte, dass auch andere kein Leben mehr haben als Lehrkraft“-Fraktion kann ich nun wirklich verzichten.

Eines muss man aber dazu sagen: Die hohe Geschwindigkeit funktioniert halt nur mit Computerunterstützung (EWH-Varianten, Makros, Funktionen).
Rein händisch wäre das so nicht leistbar.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Hmmm, sorry….aber die SuS schreiben 90 bis 120 min an einem Lösungsansatz … da kann eine Beurteilung nach 3 bis 5 min. Lesen nicht sachgemäß und angemessen erfolgen.

Die juristischen Einspruchsmöglichleiten fühlen sich von Herzen eingeladen.

Also 2 Aspekte, aufgrund derer ich mir für jede Klausur ausreichend und angemessen Zeit nehme.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

„Hmmm, sorry….aber die SuS schreiben 90 bis 120 min an einem Lösungsansatz … da kann eine Beurteilung nach 3 bis 5 min. Lesen nicht sachgemäß und angemessen erfolgen“ – klar. Im Groben (ganze Notenstufe) weiß ich das. Und Sie auch, in > als 80/20 der Fälle, oder? (Ich sage nicht „immer“ und nicht „in 10 Sekunden“).

„Die juristischen Einspruchsmöglichleiten fühlen sich von Herzen eingeladen“ – Ich arbeite in einem Bz, der unter LuL als geradezu kriecherisch gg. Eltern bekannt ist. (Ob das stimmt, weiß ich nicht) Ich hatte bisher 5 (oder 4?) Widersprüche in der Sek II.

Alle krachend gescheitert.

Ich drücke Knopf 1, da kommen alle meine Stunden raus, nix nur Thema, sondern jede Teilaufgabe, teils Material und teils die Arbeitsform. Grob 2 Minuten oder so. Hat Onkel Besserwisseranwalt schön was zu lesen. Und ja, es ist der ganze Didaktik-BS auch noch dabei.

Knopf 2, copypasta von allen Dokumenten schulintern wie extern, die Leistungsbewertung & Pflichtinhalte betreffen. Ist bei uns ’ne Menge Holz, weil viele sich wichtig fühlten – grob 5 Min. Druckerrattern oder so, sind‘ ne Menge Seiten. oO Noch mehr zu lesen für Dr. Snuggles, man will ja gründlich sein.

Der „individuelle Teil“, den tippe ich zwangsläufig, angereichert mit ein paar Details inkl. Uhrzeit und Tag (Stasistyle) – ok, das frisst echt 45 bis 60 Min. und nervt.

Lehrerkalender – meine Schülerseiten scannen und drucken: 5-10 Minuten maximal, normalerweise 2 Minuten. (Scanner bockt manchmal)

Schriftgröße 9, ordentlich durchtackern, (als kleine Gemeinheit, soll ja nicht zu bequem werden) und abgeben.

Sie unterschätzen die Macht des Computers. 🙂

Und ja, das sind so zwei Stunden meines Lebens, die ich nicht wiederkriege. Netflix oder rundenbasiert zocken geht aber – so schlimm ist es nun auch wieder nicht. 🙂

Aber keine Sorge – das macht man ein paar mal (inklusive „Nachbereitung“ für die Querulanten) – ab da legt es sich.

Viele Eltern & SuS scheinen übrigens ziemlich zufrieden zu sein – nicht vergessen: Ich erkläre jedem SuS jede Klausur und die Endnote.

Und ja, wenn ich mich wirklich geirrt habe (kommt fast nie vor) – dann setze ich die Note auch rauf und entschuldige mich. Denn dann war es mein Fehler. Und die zwei mal, wo ich wirklich ernsthaft falsch lag (Übertragungs-/Rechenfehler meinerseits) – da bin ich halt zum SL, Zeugnis neu ausdrucken und habe mir die verbale Klatsche eben abgeholt. Mein Fehler.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wie viele Stunden dauert dann die Klausur Besprechung? Da würde ja wochenlang Unterricht ausfallen, bei 25 bis 30 SuS. Und vielleicht kann man ja in Geschichte oder so einen Satz schreiben und gut, aber in NAWI muss man schon irgendwie mal die Fehler markieren, somit alles lesen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wenn ich die Klausuren meiner Kinder anschaue, stelle ich fest, dass manche arbeitsbelastenden Elemente auch in korrekturintensiven Fächern eher durch veränderte Lehr- und Überprüfungsformen entstehen. Aufgabenstellungen werden, wie vom KM vorgegeben, in viele Einzelschritte zerstückelt. Statt einfach eine Inhaltsangabe, eine Erörterung oder eine Text-Analyse zu fordern, gibt es viele Einzelfragen und Aufgabenbausteine, die angeblich (!) alle Kompetenzbereiche abbilden sollen. Bei Diktaten oder Grammatikteilen (falls überhaupt erlaubt) dann halbe und ganze Fehler, die das Korrigieren erschweren, bei Mathearbeiten das Einbeziehen des Lösungsweges statt falsch als falsch zu kennzeichnen. Dazu Anforderungshorizonte anfertigen, bei schlecht ausfallenden Ergebnissen Klausuren wiederholen sowie Konzepte für hinterherhinkende Schüler ausarbeiten. Im integrierten Unterricht dann noch Klausuren mit verschiedensten Anforderungshorizonten erstellen. Wer kann das dauerhaft in 10 verschiedenen Kursen leisten, wenn er dann vielleicht auch noch eine Klasse leitet und fachfremd in Religion, Erdkunde oder Kunst vor der Klasse steht?

Rike
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Schon mal was von Folgefehlerregelung gehört?
Das führt dazu, dass bei sinnvollem aber fehlerhaften Ansatz die gesamte Aufgabe mit eben jenem Fehler von der Lk nachgerechnet werden muss, um zu überprüfen, ob sich weitere Fehler eingeschlichen haben oder die weitere Bearbeitung korrekt erfolgte.
Macht Spaß im Ma Oberstufe bei 23 SuS im Kurs.
Wir denken uns das doch nicht aus, weil uns langweilig ist! Gleiches gilt auch für Art, Formulierung und Strukturierung der Klausuraufgaben.
Es gibt einfach zu viele Regelungen und Vorschriften, die es zu beachten und einzuhalten gibt, damit auch ja alle die gleichen Bedingungen haben. Das kostet Zeit und schränkt ein.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rike

Genau, wie ich geschrieben habe es war kein Vorwurf an die Lehrer:

„Aufgabenstellungen werden, wie vom KM vorgegeben, in viele Einzelschritte zerstückelt.“

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Sehr geehrter Ron,

Sie erkennen es, nach meiner Unterrichts- bzw. Korrekturerfahrung, vollkommen richtig. Ihre Beobachtungen sind zutreffend.

Und, wohlgemerkt, das sind keine Extravaganzen oder zusätzliche „Eigenheiten“ einiger besonders engagierter LehrerInnen – das ist alles vom Kultusministerium (Bayern) ganz genau vorgeschrieben!

Zum Beispiel sollen die geforderten, ausgefeilten, detaillierten Erwartungshorizonte mit jeweils (kleinschrittig) zugeordneten VP (= erreichbare Verrechnungspunkte) die Transparenz, Nachvollziehbarkeit erhöhen.
Hat ja durchaus auch seine Daseinsberechtigung, stelle ich per se auch gar nicht in Abrede.

Dataillierte Begründungen und sehr umfassende Kommentare, ausformulierte Verbesserungsvorschläge und Modellantworten, Musterlösungen zu z.B. englischen Essay- Themen (comment, composition) sind für daran interessierte oder perfektionistisch angelegte SchülerInnen wirklich weiterführende Lernhilfen, auch als „Studienobjekte“ zur Deduktion.

All dies ist also – auch pädagogisch – sinnvoll, aber ungeheuer zeitintensiv (!!!) – in der Masse! – in der Erstellung!

In meiner eigenen Gymnasialzeit als Schülerin – vor vielen Jahrzehnten- gab es wenig Randbemerkungen, keine sehr ausdifferenzierten Korrekturzeichen und keine ausführlichen Begründungen und Kommentare unter Deutschaufsätzen am Gymnasium.
Ganz einfach nur die Note.

In Mathe wohl einige Häkchen, Markierungen für Fehler und Auslassungszeichen für Fehlendes.

Der damaligen Korrekturpraxis trauere ich keineswegs nach.
Ich bin sehr für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Begründungen.
Einen (sehr kleinen!) Ermessungsspielraum gibt es noch.

Inzwischen haben sich die zusätzlichen Dienstaufgaben schleichend ins Unermessliche gesteigert: eine Fülle an Verwaltungsaufgaben, Evaluationen, Teamsitzungen mit zu erstellenden Ergebnisprotokollen, (juristisch vorgeschriebene) Briefe an die Erziehungsberechtigten etc., etc. etc.

FOLGEN:

– vom KuMi (insgeheim) eingeplante, eigentlich systemimmanent erwartete „Selbstausbeutung“ hochmotivierter, gewissenhafter, sehr engagierter LehrerInnen mit Leib und Seele und hohem Berufsethos, großem Pflichtgefühl – und auch deren Schulleitungen!!

– erhebliche (!) Abstriche an einer gesunden „Work-Life-Balance“ – mit allen gesundheitlichen Risiken und Dauerschäden

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Genau so ist es! Das alles gilt nicht als Arbeitszeitverlängerung (was es faktisch ist), sondern ist nicht sichtbar, da die Unterrichtsstunden gleich bleiben. Die unsichtbare Arbeitszeit ist wie ein schwarzes Loch, in das man seit Jahren immer weiter Verpflichtungen stopft – die Lehrer machen es ja im Stillen.

Leider ist es meiner Beobachtung nach aber so, dass diese ausgefeilten Bewertungsbögen der Klausuren leider von den meisten nicht angeschaut werden, nur auf die Note wird gestarrt. Der mögliche sinnvolle Erkenntnisgewinn fehlt – Man hat wirklich das Gefühl, man arbeitet sich umsonst tot: beste Voraussetzung für Burnout!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

So ist es. Zumal ich davon ausgehe, dass auch Bewertungsbögen und Erwartungshorizonte nur eine Scheinobjektivtätigkeit in der Zensurengebung vorgaukeln.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Jawohl! Genau so ist es, leider!
Die weit überwiegende Zahl der SchülerInnen nimmt inzwischen nur noch die Note zur Kenntnis, ist an Lernzuwachs überhaupt nicht interessiert.

Nur eine kleine Minderheit, ich sag mal „früher die echt gmnasialen“ SchülerInnen studieren die Fülle an Anmerkungen genau, fragen u.U. sogar interessiert nach, in ihren Lieblingsfächern wohlgemerkt.

Also nicht etwa um noch halbe Punkte zur Notenverbesserung rauszuschinden zu versuchen oder „Herumzurechten“.

Diese Schülerklientel war dann de facto die eigentliche Zielgruppe meiner Anmerkungen.
Mein eigener (!) sehr hoher Anspruch an meine Korrekturarbeit war hier das Maß!
Doch immer Gleichbehandlung! – ohne Ansehen der Person! :
jede(r), die/der was lernen wollte oder sich verbessern wollte, bekam stets Unterstützung und weiterführende Hilfen in Hülle und Fülle.

In Englisch gaben meist nur die guten und sehr guten KollegiatInnen freiwillige Übungsaufsätze zur Korrektur durch KursleiterIn vor der Klausur ab.

Hier also war intrinsische Motivation tatsächlich noch vorhanden.

Die Korrekturen dieser – für Lehrkräfte nicht (!) verpflichtenden Übungsaufsätze in Englisch – waren dann auch Teil der „Freizeitbeschäftigung“ der Lehrkraft am Abend, am Wochenende oder in der sog. „unterrichtsfreien“ Zeit ( =Schulferien) – neben den Korrekturen diverser Leistungsmessungen.

Im Fach Deutsch sind Übungsaufsätze (in Bayern) vorgeschrieben!

Es gehört bei Lehrkraft also eine gehörige Portion intrinsischer Motivation (= hohes Berufsethos) dazu, hier auf Dauer nicht zu verzagen!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Ich denke, dass den meisten Schülern eine einfache Note mit kleineren Randbemerkungen ausreicht. Keinem Lehrer kann zugemutet werden, für 28 Schüler einen neuen Aufsatz zu schreiben.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

„Zum Beispiel sollen die geforderten, ausgefeilten, detaillierten Erwartungshorizonte mit jeweils (kleinschrittig) zugeordneten VP (= erreichbare Verrechnungspunkte) die Transparenz, Nachvollziehbarkeit erhöhen.
Hat ja durchaus auch seine… per se auch gar nicht in Abrede.“

Ich schon.
Mal Hacken zusammenschlagen und real werden:
Die es MÜSSTEN lesen das nicht (schon garnicht verstehend), die es nicht brauchen lesen es und fragen nach. Wer liest es also noch? Typus“ Notennachverhandler“, denen muss man den Zahn halt schnell ziehen.

Ist also (nach Pareto-Prinzip) Quark.

Meine Lösung: Word-Makros und gewisse Funktionen regeln – und sparen tonnenweise Zeit.
Allerdings bespreche ich dafür auch jede Klausur individuell nach. Allerdings in der Schulzeit, ist ja logo.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Sie besprechen jede Klausur individuell in der Unterrichtszeit nach? Also bei einem Kurs mit 26 SuS (meine Kursgröße im Schnitt) und nur je 10 Minuten individueller Nachbesprechung macht das 260 Minuten bzw. knapp 6 Unterrichtsstunden, und das Ganze zweimal pro Semester – wären im GK bei mir 4 Wochen, in denen ich nur Klausurbesprechung mache. Wann machen Sie dann den eigentlichen Unterricht?

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Genau, Sie sagen es! Das frage ich mich gerade auch!

Behandlung der immensen Stofffülle, Erfüllung des Lehrplans z.B. bei Abi-Vorbereitung ist auf diese Weise ja schon gar nicht zu schaffen.

Und was machen die anderen KollegiatInnen des Kurses derweil???
Däumchen drehen? Schwätzen (= ratschen), Handyspiele, …, oder was?

Wäre echt nicht zu vertretende Vergeudung wertvoller Unterrichtszeit!
Die SchülerInnen haben doch Rechtsanspruch auf ordentliche Beschulung!
Wo bleiben denn deren Väter oder Mütter? – oft gleich mit Rechtsbeistand!

Mir kommen sehr ernsthafte Zweifel, ob die Einlassungen überhaupt von einer Lehrkraft im aktiven Dienst stammen können.

Oder ob wieder einmal ein(e) KommentatorIn „unter falscher Flagge“, Berufsanmaßung, Unsinniges verbreitet.

Ist wieder einmal ein Troll im Forum unterwegs?

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Genau so ist es! Danke! Übrigens macht Religion in der Oberstufe bzgl. der Klausuren – der zu erstellende Erwartungshorizont mit Bepunktung ist ein Buch – und des Abi genausoviel Arbeit, besonders wenn man von der Bezirksregierung dazu gezwungen worden ist, einen Abivorschlag zu erstellen. Ein Semester Arbeit – zusätzlich zu allem!

Neugierig
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Komisch, wenn die selben Forderungen von den Grundschullehrern kommen und A13 gefordert wird machen die Gymnasiallehrer hier Wind.
Die Zusatzaufgaben aller Lehrer haben zugenommen durch zum Teil unsinnige Forderungen aus den KMs. Das wäre die erste Stellschraube. Nicht mehr Aufgaben braucht die Schule, sondern Entlastung von zu vielen Anforderungen der letzten 20 Jahre. Es kamen immer neue Aufgaben hinzu ohne alte zu streichen. Und dann fehlen noch die Leistungen des KM ordentliche Plattformen zu errichten mit denen gearbeitet werden kann.

ysnp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Danke für den Beitrag. Das ist der springende Punkt: Die Aufgaben von Lehrern aller Schularten haben zugenommen!
Auch in der Grundschule ist es seit Jahren so, dass viele, die es sich finanziell leisten können (wir haben auch Hauptverdiener/innen), ihr Deputat von 28/29 Stunden gekürzt haben, um überhaupt die vielfältigen Aufgaben wahrnehmen zu können.

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Und die früher anrechenbaren Deputatsstunden wurden gekürzt oder entfielen ganz!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Liebe(r) Neugierig, ich mache nicht als Gymnasiallehrer Wind, sondern habe aufgrund von Ungeerchtigkeiten und Unzulänglichkeiten seitens des KuMi alle Schularten betreffend Wind gemacht. Ich bin sogar der Meinung, dass ein Deutsch und Englisch Lehrer am Gymnasium mehr vergütet bekommen muss als ein Sport und Religionslehrer z.B.. Der Arbeitsaufwand im Vergleich zeigt einen eklatanten Unterschied.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Religion ist – entgegen landläufiger Meinung – nicht weniger Arbeit! Die Vorbereitung und der Unterricht selbst sind nach den heutigen Curricula genauso umfangreich und anstrengend wie Philosophie, Soziologie, Geschichte (umfasst auch viele dieser Inhalte), in der Oberstufe werden gleich umfangreiche, anspruchsvolle Klausuren geschrieben. Das ist kein lascher ‚Diskutierunterricht‘ mehr, wie wir es evtl. von unserer Schulzeit erinnern. Ehrlich gesagt: Englischunterricht in der SI ist wesentlich weniger anstrengend! (Ich spreche aus eigener Erfahrung)

Last edited 1 Jahr zuvor by Rabe aus NRW
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Ich spreche auch eher von Sek II. Trotz allem beobachte ich, dass Religion viel mit Filme/Dokumentationen schauen und Referenten/Zeitzeugen einladen einhergeht. Eine schöne Sache, aber kein großer Aufwand. Mag jeder Religionslehrer unterschiedlich gestalten.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sie gehören also scheinbar auch zu der großen Gruppe von Menschen, die den Arbeitsaufwand von Lehrkräften sehr genau beurteilen können, ohne jemals selber Unterrichtsstunden in den betreffenden Fächern geplant und gehalten zu haben.
Ich würde mir jetzt nicht zutrauen den Arbeitsaufwand meiner damaligen Englischlehrer am Gym als gering einzuschätzen, nur weil die damals viel mit Lehrbuch und Audiokassetten gearbeitet haben. Dass sich die Lehrer am Gym aber auch untereinander nicht alle grün waren, hab ich damals schon mitbekommen. Wie soll das mit der Solidarität dann erst zwischen den einzelnen Schularten klappen?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Nein, ich würde mir niemals anmaßen, den Arbeitsaufwand von Lehrkräften aus reinen Vermutungen und subjektiven Wahrnehmungen heraus zu beurteilen. Meine Kenntnisse habe ich von betroffenen Kollegen, die unumwunden zugeben, dass sie mit ihrer 2-Nebenfach-Kombination sehr viel mehr Freizeit haben als Hauptfachlehrer. Auch habe ich den direkten Vergleich, da ich selbst 1 Haupt- und 1 Nebenfach unterrichte. Mein Nebenfach läuft tatsächlich in der Regel „nebenbei“. Und ich habe auch betont, dass der Aufwand sicher vom Lehrer selbst abhängt.
So what?
Und es ist tatsächlich so, dass früher der Englischunterricht in der Unter- und Mittelstufe durch den vorwiegenden Einsatz von Audiokassetten und Lehrbuch weitaus entspannter war als heute, wobei auch heute noch viele Lehrer so unterrichten, gerade am Gymnasium. Es hängt also auch da wieder vom Engagement der Lehrkraft ab.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wenn der Aufwand Ihrer Meinung nach vom Engagement der jeweilgen Lehrkraft abhängt, warum wollen Sie dann trotzdem grundsätzlich je Fach unterschiedlich vergüten. Ist dann vermutlich auch nicht wirklich fair, wenn der Englischlehrer mit Buch/Audiokassette mehr Geld bekommt, als ein engagierter Religionslehrer, der das ganze didaktische Repertoire ausschöpft. Eine Vergütung nach Leistung lässt sich in Schulen wohl kaum umsetzen. Wobei zu meiner Schulzeit die Sportlehrer schon mehr Stunden unterrichten mussten, als z.B. die Mathelehrer. Diese Zusatzstunden fanden dann oft am Nachmittag als freiwilliges Zusatzangebot statt. Hab ich damals auch gerne genutzt. Mathe am Nachmittag gab es damals nicht.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Ich habe mich da vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, ich meinte die Vergütung für weniger Stunden, d.h. das Stundenmaß für Deutschlehrer reduzieren, die einen hohen Korrekturaufwand haben. Aber ich weiß, das macht man ein Fass auf, denn dann kommt jeder Lehrer mit einer anderen Mehrbelastung daher, das kann man nicht so einfach lösen. Keinesfall möchte ich andere Kollegen schlechter stellen.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Da freuen sich die Kultusminister: Lehrkräfte, die sich den (vermeintichen) Aufwandsmangel ihrer Fächer/Schularten gegenseitig vorhalten. Es gibt nix besserers als Lehrer, die sich gegenseitig angiften.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Von „Giften“ ist keine Rede, aber wenn man schon über Ungerechtigkeiten und Unzulänglichkeiten im Bildungswesen spricht, darf man dies doch wohl auch ansprechen. Außerdem habe ich mich wohl damit selbst angegiftet, indem ich behaupte, dass ich mit meinem Nebenfach weitaus weniger zu tun habe. Ich hasse diese unüberlegten Unterstellungen.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Kommt wohl sehr auf das Bundesland an!

In Bayern wird das Fach Religion in der Kollegstufe entsprechend sehr ambitioniertem Lehrplan unterrichtet: recht ausdifferenzierte und teilweise sehr anspruchsvolle Inhalte!

Also nicht nur Filmchen schauen, bissle Rumdiskutieren oder ReferentInnen nur zum schönen Zeitvertreib und mal zur Abwechslung einladen, … . Weit gefehlt!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Und Sport schreibt in der Regel keine Schulaufgaben (allenfalls im LK), was auch nicht zielführend wäre.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Vermittlung von theoretischem Know-how in der Kollegstufe (=Oberstufe) ist durchaus sinnvoll, also zielführend: Regelwerk, auch einiger sportmedizin. Grundkenntnisse, … .

In Bayern wird das, meines Wissens, so praktiziert und in schriftlichen Leistungsmessungen abgeprüft.

Neugierig
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das gilt wieder für alle Schularten. Ein Kunst, Sport, Englisch- Lehrer_in in der GS hat bedeutend weniger Arbeitsaufwand als ein Klassenlehrer mit den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht (hier bitte auf wissenschaftlichem Niveau). Grundsätzlich bräuchten Klassenlehrer (aller Schularten) Entlastungsstunden, da der Arbeitsaufwand mit Elterngesprächen etc. inzwischen enorm angewachsen ist)

JessieJ
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Naja dann es aber eine gesteigerte Gefahrenzulage für Sport geben z.B. für die extreme Lärmbelästigung wenn 20-33SuS auf einem Hallendrittel unterwegs sind. Bei Korrekturarbeiten mag das wohl stimmen aber es gibt schon viel mehr…
.

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Ja, und vor allem auch: aufbereitete brauchbare digitale Inhalte auf diese Plattformen zu stellen, statt die Lehrer selbst auch noch die digitalen Module zusammenbasteln zu lassen!

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Sorry, wenn ich dem widerspreche. Es ist ein eklatanter Unterschied, ob Sie einen Miniaufsatz eines Grundschülers oder eine Oberstufenklsusur mit 12 Seiten und fachl. Inhalt korrigieren.

Neugierig
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Das ist korrekt, aber sie müssen nicht genaue Rückmeldungen an die Eltern geben mit Fördermaßnahmen und differenzierte Aufgaben für alle Schüler (im Gym ist ja schon deutlich vorsortiert). Sie müssen auch nicht unendlich viele ärztliche Bögen ausfüllen für die Diversen Erkrankungsbilder. Der Erziehungsaufwand ist in der GS auch bedeutend höher. Ich glaube aufwiegen der verschiedenen Schularten bringt uns hier nichts. Deshalb bekommen Gym Lehrer schon immer ein höheres Gehalt (min. A13 teilweise auch A14 …) und fordern hier A14 ein….
Ich glaube die Belastungen sind in der GS anders gelagert, aber dadurch auch nicht einfacher. Ich sehe das oft, dass Gymnasiallehrer das unterschätzen, was an Vorarbeit laufen muss, damit die Kinder im Gymnasium ihren eigenen Hintern finden.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

„Ich glaube aufwiegen der verschiedenen Schularten bringt uns hier nichts.“

Doch, genau das bringt was, denn viele GS-Kolleginnen fordern doch aktuell die Angleichung der Bezüge an die anderen Schularten und segeln damit im Windschatten der allgemeinen Belastungsdiskussion. Ist natürlich ein anderes Thema – aber wieso dann nicht auch gleich die Erzieher ebenso an Lehrer angleichen? Oder mich als Baggerfahrer?

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was ein Schwachsinn. Sind Sie wirklich Lehrer? Wenn Sie echt studiert haben, sollten Sie wissen, dass der Vergleich zwischen verschiedenen Lehrämtern zielführender ist als der zwischen völlig anderen Berufen. Das ist reine Polemik was Sie da versuchen.

Weiterhin kämpfen die anderen Lehrkräfte für den GLEICHEN Lohn und nicht wie Sie für „HAUPTSACHE MEHR ALS DIE ANDEREN“.
Mit dem Masterstudium für alle Lehrämtler in manchen Bundesländern hat sich die Diskussion um A13 eh erledigt. Denn jetzt ist sie verdient und rechtlich geboten

Last edited 1 Jahr zuvor by Marc
Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neugierig

Ich habe für meine Grundschulkinder noch nie Rückmeldung für einen Aufsatz bekommen. Differenziert wird in deren Unterricht auch nicht, alle machen die gleichen Arbeitsblätter, manche sogar von grundschulkoenig.de. Aber wehe ein Gym-Lehrer täte das, dann würden gleich alle schreien, die machen es sich zu einfach.

Last edited 1 Jahr zuvor by Katinka
Friedenstaube
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Was sind denn „Bailouts“?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

@Friedenstaube

https://www.ecosia.org/search?q=bailout%20deutsch&addon=firefox&addonversion=4.1.0&method=topbar
Gern geschehen.

Ja, das (Internet-)Leben hat so manche Tücke, besonders wenn man sich normalerweise nicht „im Netz“ bewegt. 😉

Und morgen mache ich die Blinden gehend, die Lahmen sehend, …
🙂

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Lieber Pit … (Erlöser und Gesalbter) …viel Erfolg dabei!! 😉

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

Sorry, Friedenstaube, bei mir schleichen sich berufsbedingt immer wieder Anglizismen ein. Ich meinte damit die Rettung aus einer untragbaren/unangenehmen Lage durch z.B. ein Sabbatjahr, Reduzierung der Stunden, Dauerkrankheit oder wiederholte Krankenstände, totaler Ausstieg und Umschulung auf einen anderen Beruf. Ist alles immer wieder zu beobachten und natürlich dem Schulsystem nicht unbedingt zuträglich. Solche Dinge hat das KuMi zumeist überhaupt nicht im Blick, das wird rein von den Kollegen aufgefangen.

Carsten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich würde kleine Stufe höhersteigen wollen, denn das wäre noch mehr Arbeit. So viel mehr Geld – netto – wäre das übrigens auch nicht. In der Woche vor den Pfingstferien kam ich auf über 70 Zeitstunden.
Wir brauchen das Hamburger Modell überall in Deutschland.

Jan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Also bei einer 70h Woche finde ich die Besoldung weder mit A13 noch mit A14 angemessen. Klar kann man die Nettovergütung nicht mit der freien Wirtschaft vergleichen, aber dennoch. Würde ich so verdienen, dann wäre alles über 50h m.E. unangemessen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Jan
Jan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Nur rote Daumen trotz eines positiven Beitrags? Mich schüttelt es vor lauter Unvoreigenommenheit der Leute hier.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Vielleicht liegt es daran, dass Sie 50 Stunden noch als angemssen empfinden, obwohl auch diese Stundenzahl schon rechtswidrig ist.

Jan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wieso rechtswidrig? Jedenfalls fände ich es angemessen, wenn man für eine 50h-Woche derart bezahlt wird. Aber evtl gehe ich zu sehr von mir aus (50-60h).

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jan

Jucken die Daumen hier jemanden? Das ist ein Forum und das Internet. Dort wird gerne einfach mal gedownvoted (wie bei Youtube und co. halt auch … Daher gibt es dort auch keine Daumen runter mehr)
Davon sollte man sich nicht beirren lassen und drüber lachen.
Ab und an sind Daumen runter auch super, denn dann hat man bei manchen einen Nerv getroffen. Einfach nicht triggern lassen.

Roten Daumen gab es für die 50 Stunden Woche als Normal von mir trotzdem, da das keine Norm sein/werden sollte. (Außer man WILL es für sich selbst so … Workoholic ist doch auch ok.)

Jetzt zeigt mal, was ihr an roten Daumen noch übrig habt – das grinsen ist meinerseits jetzt schon da.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Nun, 70 Stunden sind nicht die Regel, sondern sicher Ausnahmen, in denen viel Korrektur und Sitzungen anfallen. Man muss schon auch die Ferien gegenhalten. Trotzdem wird die Arbeit immer mehr. Wenn ich an die Pfingstferien denke, da haben wir zu zweit ca. 100 Korrekturen von Abitursaufgaben in Englisch zu absolvieren, pro Arbeit setzt man ca. 1 Stunde an, das sind bei hundert Stunden bereits mehr als 10 Tage Korrektur (man kann unmöglich mehr als 8-10 Stunden pro Tag korrigieren), die Wochenenden muss man noch dazunehmen, danach die Besprechung mit dem Kollegen und das Eintragen, Fertigstellen, was auch nochmal 5-6 Stunden in Anspruch nimmt. Und das ist nicht über-, sonder eher untertrieben! Gut, dafür fallen die Stunden nach Pfingsten weg, aber da findet der Schulleiter immer noch weitere Aufgaben, und mehr als insgesamt 40-50 Stunden Unterricht sind es nicht, die da ausfallen. Die Deutschlehrer sind da noch schlimmer dran, haben manchmal richtiggehend Zeitdruck. Unsere Mathe- und Physik-Kollegen hingegen gönnen sich meist eine Woche Urlaub in diesen Ferien. Ja, so ungerecht kann das Leben sein.
Eine Stufe höher bedeutet nicht unbedingt mehr Arbeit, warum denn? Das Maß ist voll und ich bin gespannt, wie uns die Notfallplanregelung, die die Bildungsminister jetzt fleißigst ausarbeiten, für das neue Schuljahr ausfällt, wenn noch weniger Lehrer, aber dafür noch mehr Schüler da sind und Corona auch wieder zuschlägt. Viele werden da eine „Bailout“ Lösung im Blick haben.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich dachte Gymnasiallehrer in Bayern steigen sowieso nach einiger Zeit automatisch in A14 auf?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Das ist richtig, aber nicht die angestellten Lehrer. Und ich betone nochmal: mehr Geld heißt nicht, dass man noch mehr leisten kann. Irgendwann ist Ende Gelände.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Nein, gar nicht „automatisch“!
Ausschließlich, wenn die Schulbeurteilung (durch SchulleiterIn: unangesagte Unterrichtsbesuche u.a.) eine dafür nötige, entsprechende, Note ausweist.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Schulbeurteilungen erfolgen zwingend turnusgemäß.

Und es gibt verbeamtete Lehrkräfte, die mit A13 (= Bezüge Studienrat/-rätin) in Pension gehen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Für mich persönlich würde es das. So unterschiedlich sind die Menschen. Da rein verbale Anerkennung wie Kamelle verteilt wird, ist die auch nichts mehr wert. Für mich steht eben eine „offizielle“ Anerkennung für eine echte, nicht nur „dahergeredete“ Anerkennung.
Denn bei Geld & Posten zeigt sich, was eben wirklich Phase ist. Zusätzliche Leistung rechtfertigt Boni. Ganz einfaches System, nicht schwer zu verstehen…

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Off topic: A14? Sie meinen A13.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Stimmt. Besonders weil selbst die Bruttodifferenz zwischen A13 und A14 die Mehrarbeit nicht ansatzweise abdeckt.

fabianBLN
1 Jahr zuvor

Früher hieß es immer, alle Lehramtsstudenten würden wegen A13 lieber Gymnasiallehrer werden wollen. Ich habe das nie geglaubt. Es war ein wohlfeiles (Schein-)Argument der Grundschullehrer (z.B.), um ihre Forderung nach „A13 für alle“ durchzusetzen.

Nun mangelt es an Gymnasiallehrern? Also wieder Gehaltserhöhung als Lockmittel? A 14 für die Sek II?

Oder liegt es an einem geringeren Arbeitsaufwand an der Grundschule? Gleicher Lohn für deutlich weniger Aufwand?

Was denn nun? Alle anderen möglichen Gründe waren doch immer beiseite geschoben worden.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Es mangel nicht an Sek2 Kräften. Wir haben einen deutlichen Überschuss. Das zeigt ja auch klar die Statistik. Doof ist nur dass manche Fächerkombination beliebter sind als andere

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Wie kommen Sie darauf, dass ein Grundschullehrer deutlich weniger Aufwand hat? Der Aufwand mag anders gelagert sein, aber ich bezweifle, dass er deutlich weniger ist. In Lehrberufen gibt es nun mal keine Zeiterfassung, oder wie wollen sie den Aufwand errechnen?

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Würde mich auch interessieren, wie man darauf kommt, dass der Arbeitsaufwand geringer ist? Schon interessant, wie man von außen auf andere Berufsfelder schaut und diese zu beurteilen versucht. Daher kommt auch das Gerücht, dass Lehrer ‚faule Säcke‘ sind. Man sieht sie mittags den Rasen mähen. Nicht alles, was man sieht oder vermutet ist auch so. Unsere Förderlehrerin an der GS verdient A13, hat ausschließlich Kleingruppen, kaum Elternarbeit ect. Da könnte ich jetzt auch Argumente bringen, warum sie A13 nicht verdient. Mach ich aber nicht….

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  fabianBLN

Lehrermangel gibt es generell. Besonders aber an Grund-, Haupt- und Berufsschulen. An Förderschulen (soweit noch vorhanden) ebenfalls.
Auch bei Erziehern usw.
Bei Realschule und Gymnasium ist das fach- und bezirksabhängig.

Ron
1 Jahr zuvor

Der Verschleiß der Lehrkräfte findet im Bereich der überbordenden Bürokratie, dem Evaluationswahn und der gleichzeitigen Einschränkung der Eigenständigkeit der Arbeit der Lehrer statt. Am Gängelband von Verwaltungsvorschriften wird nicht selten engagierter Einsatz von Lehrern erdrosselt. Dazu kommt dann eine immer fordernde Schülerschaft.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Genau! Und all das haben wir an der GS auch.

Kätzchen
1 Jahr zuvor

Die Industrie hat schon verstanden, dass der Fachkräftemangel nur mit kreativen und angepassten Maßnahmen behoben werden kann. Die heutigen jungen Arbeitnehmer stellen ganz andere Ansprüche an ihren Arbeitgeber. Flexible Arbeitzeiten, Vereinbarung von Familie und Beruf, Freizeit und Arbeit muss in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen, Ansagen von oben sind out, Mitarbeiter erwarten eine Wertschätzung ihrer Arbeit, Zusatzangebote und Hilfen in besonderen Notsituationen sind gefragt………..Dem muss sich auch der Bildungsbereich stellen. Nur mit A14 wird das nicht gelöst und Verbeamtung ist auch schon lange kein Argument mehr, diesen Job zu wählen. Die Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, wie wenig die Arbeit von Lehrerinnen/Lehrern und Erzieherinnen/Erziehern wertgeschätzt wird und das diese Gruppe der Buhmann der Gesellschaft ist. So viel Geld könnte man gar nicht bieten, um junge Leute für diesen Job zu gewinnen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kätzchen

Beispiel von einem Freund, der von einem schlechten AG zu einem guten AG gewechselt ist – Verkaufsjob wohlgemerkt, nix akademisch, nix Personalverantwortung: 1 Tag die Woche Präsenspflicht, Rest „Wo und wie Du willst“, zum Einstieg gab es „geschenkt“ (egal ob man dabeibleibt oder nicht): Neuestes Iphone, Notebook für 3K, Gamindheadset für 350, Frühstücksbuffett auf 4 Sterne für umsonst, 3 Monate (!) Einarbeitungszeit ohne jede Leistungsforderung, zweiwöchentliches CEO-Meeting (ja, die CEO trifft sich mit normalen Mitarbeitern!), Fernarbeit kann „auch auf Bali erfolgen, wir unterstützen Sie mit unseren Verbundpartnern bei der Wohnsitzsuche, wenn sie Expat gehen wollen“. Kunden werde frech? „Legen Sie auf, unsere Compliance regelt das, unsere MA sind uns wichtig und niemand hier muss sich für Vertriebsziele beleidigen lassen. Ist uns egal, ob der Kunde dann weg ist.“
Kram kaufen (Coopscheine monatlich mit heftigsten Rabatten von 30 oder 50%,und zwar nicht bei Aldi), Arztterminservice, Steuererklärungen für lau… iich höre hier mal auf.

Wer jetzt glaubt mein Freund sei high potential und die Firma sei google oder so: Weeeeeiiit gefehlt, ist ne stinknormale, mittelgroße Mittelstandsfirma, nicht im tech-Bereich.

Aber: Die wollen noch was erreichen und wollen langfristig Mitarbeiter halten. Nettogehalt meines Verkaufskumpels ist auch „nur“ 3K…aber bei den Boni…

… und jetzt kommt der Staat, Auftritt Lehrerberuf… „kann nicht geht nicht soll nicht“… tja.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Wir suchen gutes Personal und müssen liefern. Es ist inzwischen ein Bewerbermarkt. Home Office ist eine Selbstverständlichkeit , ab Mittelmanagement Dienstwagen und Gehaltsverhandlungen weit über der Inflationsrate. Gleitzeit für Berufsanfänger? Ebenfalls selbstverständlich.
Junge Mintler werden kaum für den Lehrberuf zu gewinnen sein.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Verständlich.

Erstaunlicherweise scheinen Lehrer echte Experten darin zu sein, sich selbst runterzumachen. Das Ausbildungsäquivalent ist Arzt oder Anwalt… angenommen, die sind abhängig angestellt… wer wird sich da so einen Quatsch gefallen lassen?
Praktisch niemand.

Man sage mal zu einem Zahnarzt:“Ja, das machen sie natürlich umsonst, denken sie doch an die Zaaaahhhhngesundheit der Kiiiiinda!“.
Wenn der aufgehört hat zu lachen und merkt, dass man es ernst meint fliegt man aus der Praxis, so sieht es aus.

Und entsprechend handeln kann man in vielen (wenn auch sicher nicht in jedem) Aspekt als Lehrkraft.

Mit respektlosem Umgang durch SuS und Eltern fängt es schon an.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kätzchen

Ich möchte gerne allen Beiträgen und Kommentaren hier zustimmen. Sie beschreiben die Realität, den Wettbewerb und den Bewerbermarkt sehr gut.

Eine Sache möchte ich allerdings einschränken bzw. ergänzen:

Die Verbeamtung ist trotz aller monetären Anreize und der sich ändernden Rahmenbedingungen in der freien Wirtschaft für viele noch attraktiv – insbesondere für Beschäftigte mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis.

Über die durchschnittliche Lebenszeit wäre es zudem tatsächlich einmal interessant zu wissen, welche monetären Unterschiede sich am ENDE ergeben, wenn Gehalt und Pension / Rente miteinander verglichen werden.

Abgeschätzt habe ich das bisher noch nicht.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Bei einer echten Rechnung muss man aber „grau“ und „schwarz“ auch mit rein nehmen, gerade wenn wir von gut qualifizierten Kräften sprechen.

Ganz ehrlich:
Ich bezweifel, dass Lehrkräfte unter Einbeziehung indirekter oder „grauer“ Güter und „Boni“ so deutlich im Plus rausgehen (trotz Pension), wie viele das scheinbar denken.

Was alleine (qualifizierte und ehrgeizige, wohlgemerkt! ) Handwerker da schon rausholen können ohne X Jahre Ausbildung und Dauerprüfungsstresd… ist einiges – da haben wir von Absahnerberufen wie „Anwalt“ (je nach Bereich) oder „Zahnarzt“ und deren Potentialen noch nicht mal geredet.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Grundsätzlich würde ich Ihnen zustimmen.

Mittlerweile gibt es viele (Corporate) Benefits und Sonderleistungen, die man als Arbeitnehmer erst einmal auf dem Schirm haben bzw. in die Rechnung mit einfließen muss. Und wenn es nur eine vergünstigte Übernachtung im nächstgelegen Freizeitpark ist.

Vergleicht man dann den Stundenlohn bzw. bezieht man vergütetete Überstunden mit ein, so sind gut bezahlte Industriejobs sehr oft vorteilhafter.

Ich glaube daher auch, dass das Pendel monetär über das Erwerbsleben gesehen zu Gunsten der freien Wirtschaft ausfällt.

Allerdings hat man es als Beamter nicht mit Befristungen zu tun und ist bzgl. freiwilliger und unfreiwilliger Auszeiten flexibler.

Ich glaube nach wie vor daran, dass viele entsprechende Lebensentwürfe anstreben, wo einer in der freien Wirtschaft beschäftigt und der andere im Staatsdienst tätig ist. Die Vorteile aus zwei Welten sozusagen.

Ich sehe den Break-Even bei ca. 80 – 100 T€ Jahresgehalt in der Wirtschaft, wo wirklich kein Angestellter mehr neidisch auf vergleichbar qualifizierte Beamte schaut…

…man muss aber fairerweise sagen, dass viele Hochschulabsolventen oft sehr lange benötigen, um in solche Dimensionen zu gelangen – einige kommen dort niemals hin.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich habe den direkten Vergleich.
Da ich private Vorsorge betrieben und betriebliche Zusatzrentenansprüche erworben habe, wird meine Rente höher ausfallen als die Pension meiner Frau. Sollte sie das Pensionsalter wegen Krankheit nicht erreichen, wird sie weit unter meiner Rente liegen mit gleichzeitig höherer Arbeitszeit. Ich arbeite nie am Wochenende. Und verdiene netto etwa das Doppelte umgerechnet mit Urlaubsgeld und 13/14. Monatsgehalt. Aber das mag ein Einzelfall sein.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Ja genau.

Diese Bausteine fügen sich dann zu einem Gesamtbild.

Aktuell liegt ja die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen RV bei ca. 7.000 € pro Monat.

Erste Ziel ist daher zunächst einmal, das Maximale aus der gesetzlichen RV herauszuholen und möglichst schnell diese Hürde zu überspringen. Dann sind einem die zwei Entgeltpunkte pro Jahr sicher.

Im Anschluss kann man noch über freiwillige Nachzahlungen für die Jahre nachdenken, in denen man nicht die vollen Entgeltpunkte erreichte.

Auf dieses Grundniveau setzt vielfach die Betriebsrente auf. Neben eines Sockelbeitrages ohne eigene Zahlungen, kann man vielfach durch zusätzliche Eigenbeiträge + wiederum Subventionen vom AG die zweite Säule aufwandsarm ausbauen.

Bei vielen börsennotierten Unternehmen setzen darauf dann noch die Mitarbeiteraktienprogramme auf – als dritte Säule der Altersvorsorge.

Im hier und jetzt helfen einem dann das 13./14. Monatsgehalt sowie die geregelten und erfassten Arbeitszeiten (im Tarif)…

So sieht er aus…der Idealzustand eines Angestelltenverhältnisses…

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Merkel
1 Jahr zuvor

Kein anderer Beruf hat so schlechte und unbestimmte Arbeitsbedingungen wie die von LehrerInnen!
Arbeitszeit unbestimmt, Arbeitsbereich unbestimmt, usw.
Fängt schon bei den Stundenplänen mit mehreren Springstunden an.
Bei 50% Teilzeit wird nur ein freier Tag gewährt. Wo in der Wirtschaft arbeiten 50% Beschäftigte an 4 Tagen der Woche?
Völlig krank!

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Merkel

Jepp, das kommt zu all dem Ungemach noch dazu.
Persönlicher aktueller Fall.
Meine Frau hat auf 18 Std Pflichtdeputat verringert – aus persönlichen (u.a.gesundheitlichen) Gründen. Folge: ca 1000 Euro weniger im Monat

Der aktuelle Stundenplan weist 8 Springstunden (plus 40% auf das eigentliche Deputat) aus, was zu einer Präsenzzeit von 26 Stunden führt. Damit ist sie sogar einen Stunde länger in der Schule als vollzeitarbeitende KuK mit bündigem Plan.

Stundenplaner antworten auf derlei Hinweise auf diese völlig unverhältnismäßige Anzahl an Springstunden gerne mit den Worten „Wir müssen Springstunden einbauen, da wir sonst in Krankheitsfällen keine Vertretungen zur Verfügung haben“

Ich persönlich habe in den ersten 8 Jahren an meiner derzeitigen Schule eine fröhliche Anzahl von 8 bis ins Maximum 15 Springstunden gehabt – bei voller Stundenzahl … und unsere Schultage gehen auch gerne mal bis in die 11. oder auch 12. Stunde.

Samira
1 Jahr zuvor
Antwortet  Merkel

In der Wirtschaft arbeiten die meisten Teilzeitkräfte 5 Tage die Woche. Diese meist Frauen müssen mittags zuhause sein, weil die Kinder dann aus der Schule kommen. Stillschweigend vorausgesetzte Überstunden werden von zuhause erbracht. Oder am Wochenende.
Und nein: in der freien Wirtschaft wird man nicht fürs rumsitzen bezahlt, sondern nach Leistung und Ergebnis. Und für beides wird die Latte hoch gehängt.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Wenn man Teilzeit arbeitet, muss man sich in der freien Wirtschaft I.d R. nicht auf Arbeitspläne der Form: Mo von 8-10, dann von 11.30 – 14 Uhr, Dienstag von 14-15.30, Mittwoch … und plötzlich angeordneten Einsatz in den „Freiräumen“ ( im Beispiel Montag von 10 – 11.30 Uhr) einlassen. Als Lehrer sind solche Pläne durchaus üblich. Sie arbeiten eigentlich Teilzeit, erhalten ein Teilzeitgehalt und sind letztlich trotzdem den ganzen Tag in der Schule.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Das hat sich längst geändert, Samira, die Kinder kommen nicht mehr mittags aus der Schule, da gibt es jetzt flächendeckend Mittagsbetreuung oder gar Ganztagesschule. Ich kenne viele Teilzeitkräfte, die 2,5 Tage arbeiten mit 20 Stunden. Und welche Überstunden werden von zuhause aus gebracht, wenn nicht Homeoffice? Ich habe jahrelang in der freien Wirtschaft gearbeitet und kann ganz gut mitreden. Einen acht Stunden Tag im Betrieb/Büro kann man nicht mit einem 6-Stunden Unterrichtstag vergleichen. 6 Stunden durchgehend Unterricht heißt volle Belastung, kein Leerlauf. Und zuhause geht die Arbeit erst richtig los. Nur hier kann man, wie im Büro, auch mal kurz pausieren, Käffchen trinken, in der Freistunde (unbezahlt!) mit den Kollegen reden. Das geht während der Unterrichtszeit nicht. Niemand behauptet, dass man in der freien Wirtschaft fürs rumsitzen bezahlt wird, obwohl es sicher Fälle gibt. Es gibt auch genügend üntätige und bequeme Lehrer, jeder Beruf schleift Krücken mit durch. Aber es ist schwieriger, man kann sich nicht so leicht verstecken.
Und in der Regel hat man in der freien Wirtschaft einen kompetenten Arbeitgeber, der zwar was verlangt, aber auch die Voraussetzungen dafür schafftund mit gutem Beispiel vorangeht (auch hier gibt es sicher Ausnahmen). Das können wir Lehrer von unserem Dienstherrn nicht immer, um nicht zu sagen fast nie, behaupten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Ich empfehle den Blick zu anderen AGs. Stillschweigende Überstunden? Schauen Sie sich um, die Zeiten der Feudalarbeitgeber sind spätestens seit Corona vorbei (waren es wohl schon vorher) sofern man halbwegs was aufm Kasten hat und vor allem gewillt ist, die gar schröööckliche Ungemach eines Umzuges in Kauf zu nehmen. Und mit der „knallharten Leistungsforderung“… na ja… ist wohl ne Frage der Perspektive und Region.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Und Sie glauben auch sonst noch an den Weihnachtsmann? Sorry, kenne genügend Underarchiever, die in der so leistungsbezogenen freien Wirtschaft durchgeschleppt werden.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Ab einem bestimmten Alter und Firmenzugehörigkeit kaum kündbar ohne exorbitant hohe Abfindung. In jeder Abteilung gibt es mindestens einen.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Vor 15 Jahren+ hätte das wohl noch gestimmt.
Würden Sie sagen, dass einige Menschen 2-3 Jobs haben und diese jeweils Teilzeit sind, dann ja. Aber bei dem Gesellschaftswandel der letzten Jahre und momentan klingt das nicht nach „der Norm“.
Gerade deshalb gibt es doch den Bedarf und die Nachfrage an/nach Ganztag (Kita/Kiga/Schule/Betreuung).

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Mit Arbeitsbedinungen wie sie an Schulen herrschen, wäre in der „freien Wirtschaft“ der Betrieb längst dichtgemacht worden.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Merkel

„Arbeitszeit unbestimmt…“

Das stimmt so nicht. Lehrekräfte haben eine 40-Stunden-Woche. Das Problem ist: Es traut sich niemand von diesen Angsthasen am Donnerstag zu seinem Dienstvorgesetzten zu gehen und ihm mittzuteilen, dass er seine 40 Stunden für diese Woche bereits abgearbeitet hat.

Samira
1 Jahr zuvor

Ich habe eine Freundin, die ist GS Lehrerin. Die meint aber auch, ihr Fahrtweg und alles (!) was keine Freizeit ist (Kinder abholen, mit den eigenen Kindern Hausaufgaben machen, …) sei Arbeitszeit. Sie rechnet mit regelmäßig vor, dass ihr Arbeitstag von 6.30 bis 20.00 geht. Dass sie in dieser Zeit aber auch Einkaufen war, gekocht und die Butze geputzt hat und Joggen war, das fällt ihr leider nicht auf. Aber dann jammer, weil sie abends oder am Wochenende noch vorbereiten/korrigieren muss. So geht’s ja auch nicht….

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Zugegeben, das ist übertrieben.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Was hat die ineffiziente Arbeitsorganisation ihrer Freundin mit der Arbeitszeit von Lehrern zu tun?

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Samira

Was Ihre Freundin meint und was Realität ist, sind zwei Paar Schuhe.
Meinen darf sie das. Die Rechnung geht halt nur nicht auf.
Bei Arbeitssuchenden sind auch 8 Stunden/Tag (Teilzeit anteilig weniger) als Arbeitszeit zu verrechnen [„Verfügbar“, „auf Abruf“ – daher haben sie auch Urlaubstage und müssen diese dem Amt mitteilen/beantragen, wenn sie weg sind bzw. weg wollen]. Ob sie 8 Stunden was machen sei mal dahin gestellt.

xyz
1 Jahr zuvor

Das Problem ist mit Arbeitsplatz am Arbeitsort und Zeiterfassung zu lösen. Überstunden werden bezahlt.
Baulich wäre es sicher möglich, Büros für Lehrer einzurichten. Das gelingt jeder Start Up Klitsche.
Warum will man keine Zeiterfassung bei Lehrern?

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Merkel

Quatsch mit Soße. Gerade die „unbestimmte Arbeitszeit“, genauer gesagt, selbst entscheiden zu können, WANN ich meine Vorbereitungen und „Nachbereitungen“ mache und wann nicht, ist einer der größten Vorteile des Lehrerberufs.

Kaum einer meiner Kollegen ist bereit, nach seinem Unterrichtsschluss zwecks Absprachen etc. noch in der Schule zu bleiben. Alle streben nach Hause so schnell wie möglich und das ist spätestens am frühen Nachmittag.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Mir persönlich wäre es lieber, meine Arbeit von 7 – 15.30 Uhr (da sind 30 Minuten Mittagspause drin) in der Schule zu erledigen und danach Schluss und freie Wochenenden zu haben. Scheitert am fehlenden Arbeitsplatz, Konferenzen ab 16 Uhr, Elternabenden und Beratungsterminen ab 18 Uhr, zu korrigierenden Klausuren/Klassenarbeiten mit Abgabetermin etc.

Lea
1 Jahr zuvor

„Work-life-balance“ nimmt gesamtgesellschaftlich einen großen Stellenwert ein. Hinter den abschreckenden Zusatzaufgaben verbergen sich Events wie z B. Klassenfahrten, (überregionale) schulische Wettbewerbe oder schulinterne Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag, Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, Sportfeste… Selbst das reine Unterrichten bedarf auch der Vor- und Nachbereitung.

Zarenthin
1 Jahr zuvor

„… dass die Betroffenen durchaus mehr arbeiten würden – wenn’s denn beim Unterrichten bliebe“

Genau so ist es. Viele Lehrer wollen nur Unterricht machen und sonst nichts. Sie wollen auch nicht erziehen müssen (obwohl die Schulgesetze genau das als Teil ihrer Arbeit nennen und es immer so war, gerade weil manche Eltern das nicht tun oder nicht können). Viele Lehrer wollen nur ihren Unterricht machen und viel Geld verdienen. Den nervigen Rest sollen andere machen. Man nennt das jetzt „multiprofessionelle Teams“.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zarenthin

jWenn man Ausbildung und Anforderungen mit Berufen in der freien Wirtschaft vergleicht, dann verdient der Lehrer wahrhaftig nicht das große Geld. Die Diskrepanz wird zusehends größer. Ihre Pauschalisierung bringt uns keinen Schritt weiter, sondern verstärkt das erbärmliche und ignorante Klischee der „faulen Säcke“.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zarenthin

Ich mache auch den „nervigen“ Rest, gerne auch hauptsächlich, es bleibt dann halt nur weniger Zeit zum (guten) Unterrichten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zarenthin

Kein Problem – man gebe mir die LehrerMACHT zurück (sagen wir, der 1950er), dann akzeptiere ich umgehend auch die ErziehungsVERANTWORTUNG.

Da ich über ihre Sprösslinge keinerlei Macht ausüben kann und darf, kreide ich mir auch keine elterlichen Erziehungsprobleme an.

Denn nur worüber man Macht hat, dafür hat man auch Verantwortung.

Durch die gewollte Machtlosigkeit der Schule über Kinder verbleibt schulische „Erziehung“ im Bereich der reinen Laberpädagogik – was erstaunlicherweise viele junge Menschen NICHT ausnutzen, sondern mitziehen, zuhören, sich entwickeln.

Einen ernsthaft unwilligen (nochmal lesen: ernsthaft) Schüler kann kein Lehrer erziehen, sondern den höchstens an diverse Ämter melden. (Was i. d. R. nix bringt, ist aber ne andere Diskussion)

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zarenthin

Viele Lehrkräfte wollen einfach nur ihre Arbeit schaffen. Wenn allerdings immer mehr Aufgaben dazukommen aber die Unterrichtsstundenzahl gleich bleibt, geht das halt nicht. Wenn DutschlehrerInnen auf 50% Gehalt verzichten (also Teilzeit arbeiten) aber trotzdem zwischen 35 und 50 Zeit-Stunden die Woche arbeiten stimmt was nicht.

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Zarenthin

Das haben Sie gut gesagt, Zarentin, aber Sie haben offensichtlich in ein Wespennest gestochen (siehe „Dislike“).

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Quatsch. Unterrichten ohne Erziehen geht ja gar nicht. Lehrer wollen einfach mit ihrer Arbeit fertig werden und zwar in der Zeit, in der sie dafür bezahlt werden – was mittlerweile utopisch ist, wie viele Arbeitszeitstudien gezeigt haben.

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
xyz
1 Jahr zuvor

Was ist das für eine Diskussion?
Wenn ein Job nicht in Vollzeit zu handeln ist, stimmt die Job Description nicht. Dann muss es Änderungen geben. Das ist doch eine Schildbürger Argumentation. Weil der Job nicht in Vollzeit zu schaffen ist, verdienen wir weniger, um die Vollzeitarbeit zu schaffen.
Die Personalknappheit verwundert da nicht mehr.

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Job Description? Geht’s auch ’ne Nummer kleiner?

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Nennen Sie es Geschäftsverteilung, Stellenbeschreibung etc. Was ist daran falsch?

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Vielleicht auch einfach mal in der „Landessprache“? Ist das noch Deutsch? Ich traue mich gar nicht zu fragen……………….

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Genau so ist es aber an Gymnasien bei korrekturintensiven Fächerkombis , haupsächlich in der Oberstufe!

Christabel
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Ich habe ab diesem Schuljahr reduziert, mit der Erwartung, endlich etwas weniger korrigieren zu müssen (Sek II, zwei schriftliche Fächer). Ergebnis: 1 Klasse mehr als letztes Jahr wegen Lehrermangel. Das bedeutet für mich, mehr Arbeit für weniger Geld. Vielen Dank auch!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christabel

Stellen Sie sich quer. Auch Schulleitungen kann man Dinge verdeutlichen.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christabel

Personalrat?

Johann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christabel

Sofort wieder die Stunden aufstocken! Wenn Sie solch einen Mangel haben, dann macht das die Schulbehörde sofort- zumindest bei uns.

Friedenstaube
1 Jahr zuvor

Wenn die Lehrer all diese Dinge nicht mehr tun müssen, wer wird sie dann tun? Wer wird zu den Dienstbesprechungen, Fachschaftssitzungen, Elterngesprächen und was das sonst noch alles sein soll gehen? Bekommt dann jeder Lehrer seinen persönlichen „Butler“, äh, Assistenten, der all die unangenehmen Dinge für ihn erledigt?

Und werden Lehrer dann auch weniger verdienen, wenn sie außerhalb des Unterrichts weniger tun müssen und viele ihrer Aufgaben durch andere erledigt werden? Oder werden Lehrer dann 40 Stunden unterrichten müssen für eine Vollzeitstelle? (wobei das ja auch nur 40×45 Minuten sind und nicht 40x 60 Minuten)

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

Ich vermute mal, dass es bei diesen Dingen eher um die Häufigkeit und die Dauer geht.
Ich hab von den Lehrkräften in meinem Bekanntenkreis aber auch schon häufig gehört, dass sie weniger das Unterrichten, sondern die zunehmende Menge an Nebenarbeiten und Bürokratie mürbe macht. Die Anzahl derer, die zufrieden sind und ihren Beruf weiterempfehlen würden, schrumpft auch dramatisch. Das war früher noch anders.

Samira
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Das ist ganz bestimmt so. Nur leider überall! Auch Controller/Qualitäter/Einkäufer müssen BANFen schreiben, PO beantragen, der Buchhaltung hinterher laufen, ihre Reisekostenabrechnung machen, im Wareneingang nach Post suchen, ihre Schreibtische aufräumen, Büromaterial bestellen, … die meisten Betriebe die ich kenne (meiner, der meines Mannes, meiner Geschwister,…) haben keine Assistenzfunktionen mehr. Jeder macht alles. Nicht gut und vor allem ungern. Und das wird bei 100% Job nicht dazu gezählt. Das kommt in top.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

@Friedenstaube

„Wenn die Lehrer all diese Dinge nicht mehr tun müssen, wer wird sie dann tun?“

Ja, all diese Dinge?
OH MEIN GOTT !!!
OH MEIN GOTT !!!
Wer wird sie tun – all diese Dinge?!

Meinen Sie auch so etwas hier?
>>Friedenstaube
1 Stunde zuvor
Antwortet Teacher Andi
Was sind denn „Bailouts“?<<

Meine Antwort finden Sie darauf finden Sie weiter oben.

Dennoch: Danke für den Lacher!
🙂 🙂 🙂

KARIN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

Es gibt Vor- und Nachbereitung zu den Stunden unter anderem und vieles mehr, was auch früher schon zum Geschäft einer Lehrkraft gehörte!

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

40 Stunden in eine Klasse stellen und unvorbereitet unterrichten und sonst keinen Gedanken mehr an Schule verwenden? Klingt gar nicht schlecht, die Wechselpausen würde ich mir aber anrechnen lassen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

Ferien werden dann aber abgezogen.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Dafür darf man dann Urlaub beantragen (ein Teil davon – wie in der Wirtschaft – definitiv zum gewünschten Zeitpunkt). Anteilig auf die Arbeitsstunden an dem jeweiligen Tag. (Kommt super, wenn man an einem Tag mal wegen nur 2 Stunden rein muss)
Ob die SuS in der Zeit frei haben oder es gezielte qualitative Unterrichtsstunden als „Vertretung“/Reserve gibt müssten wir uns allerdings am besten vorab überlegen.
[Nicht ernst gemeint – achtung Ironie – die roten Daumen nehme ich trotzdem -> gerne auch oben nochmal drauf klicken]

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

An meiner Privatschule musst du für die Ferien Urlaub beantragen. In der sonstigen Zeit musst du vor Ort und erreichbar sein.

Lehrer an öffentlichen Schulen wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Welche Schule soll das sein? Die Ferien gelten die außerhalb der Ferien geleisteten Überstunden ab – niemand muß während der Abbummelzeiten erreichbar sein.
Schulen, die so vorgehen, haben bald kein qualifiziertes Personal mehr: das wandert einfach ab!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Friedenstaube

Kein Problem.

Ich mache gerne die reine Unterrichtszeit plus echt originäre Lehreraufgaben ODER turne auf dem ganzen schulfremden Politquatsch (AGs hier und da, Fototermin hier und da, Eltern dies, das und Ananas) rum.

Beides gleichzeitig ohne „Zulagen“ (Geld, Freizeit oder Posten, Sonderwürste wie guter Plan usw. gehen auch) = nö.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das Problem ist einfach zu lösen.
Das ist Arbeitszeit und wird bezahlt. Win Win für Schüler und Lehrer.

Meiklock
1 Jahr zuvor

Es ist eine Binsenweisheit zu glauben, dass höhere Bezahlungen / Besoldungsstufen das Problem lösen würden. Im Gegenteil: Es wäre günstiger, Lehrkräfte ausschließlich für ihre Kernaufgaben zu bezahlen (= Lehre, Erziehung, Zertifizierung), statt für Sekretariatsaufgaben. Wenn man bedenkt, dass jede Lehrkraft mindestens eine Stunde pro Woche für reine Klassenverwaltungsaufgaben (Klassenbuchführung, Fehlzeitendokumentation, Mahnungen …) aufwänden muss und für diese Leistung pro Stunde durchschnittlich ca. € 75 (netto) veranschlagt werden, weil sie von der teureren Lehrkraft erledigt wird, dann liegt die Lösung woanders: Immerhin kostet eine ausgebildete Bürokraft für dieselbe Leistung die Hälfte. Man könnte in einem Kollegium mit 100 Lehrkräften für diese Verwaltungsaufgaben also mindestens 2 Bürokräfte in Vollzeit einstellen und hätte immer noch Geld übrig, um mindesten eine weitere Lehrkraft für´s Unterrichten zu finanzieren.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Meiklock

Aus Sicht der Dienstherren ist es schon gut so wie es ist. Lehrer sind Eh-da-Kosten, sie sind sowieso schon da. Ob sie da Zeugniskopien abheften, die Lehrbuchausleihe verwalten oder die Abiturvorschläge kopieren. Kostet die Länder keinen Cent extra, ist doch toll!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Meiklock

Ihre Rechnung geht nicht auf, da die Lehrer für immer mehr Zusatzaufgaben eben nicht zusätzlich bezahlt werden, die Stellenbeschreibung lässt sich beliebig ausdehnen, ohne Mehrkosten. Selbst Hausmeistertätigkeiten müssen bei uns schon von Lehrern übernommen werden, und das geht munter so weiter, wenn nicht bald die Reißleine gezogen wird.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nein sagen?

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Meiklock

Das würden Ärzte wohl heutzutage auch sagen.

Hans Peeks
1 Jahr zuvor

Einige (Ober-)Schulen in Niedersachsen haben die Unterrichtszeit auf 40 Minuten + 60 Min Betreuung geändert. Die Lehrer unterrichten aber immer noch die volle Stundenanzahl in 45 Minuten.
Folge mehr Unterrichtsstunden
Durch den Wegfall der Förderstunden sind die Zusammensetzung der Klasse noch heterogener als sonst.
Folge mehr Vorbereitungszeit durch die „3fach“Differenzierung.
Durch den mangelnden „Erfolg“ bei einigen Sch. wird der „Erfolg“ durch Gewalt kompensiert.
Folge mehr Klassen(Disziplinar) Konferenzen

Ich kann verstehen, dass aus Gründen der Gesunderhaltung viele Lehrer Teilzeit arbeiten oder sogar krank werden. Dieses dürfte nicht passieren, da der „Dienst“herr eine Fürsorgeplicht hat, die er aber oft vergisst!

Carsten
1 Jahr zuvor

Wir brauchen ein Prinzip wie in anderen Berufen auch. Ich bin für Folgendes: Die Arbeit findet ausschließlich in der Schule statt, von mir aus mit Stechuhr überprüft. Wer korrigiert, geht in die Schule (ob nachts oder am Tag). Dann ist nach 40/41 Stunden in der Woche Schluss. Das Geschrei möchte ich hören, wenn nach sechs Wochen oder nach den Ferien eine Arbeit nicht zurückgegeben ist. Arbeitsplatz aufräumen, Ablage, das gehört auf jedem Amt zur Arbeitszeit.
Noch etwas: Ich kenne vier GS-Lehrer*innen näher. Keine*r von ihnen arbeitet in den Ferien mehr als 1/2 Tage.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Jepp, genau darum wird die Arbeitszeit nie gemessenen werden. Ich wäre da auch sofort dabei.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Wird nicht passieren,da das System dann kollabiert. Schule beruht auf Selbstausbeutung vieler Lehrkräfte. Solange genug Kolleginnen und Kollegen das mit sich machen lassen, wird sich auch nichts ändern. Jeder muss be sich selbst anfangen: Keine unbezahlten Überstunden mehr, kein Idealismus mehr, kein „aber die lieben Kleinen können doch nichts dafür“, kein Vertrauen mehr in die politischen Versprechungen („nächsten Jahr wird alles besser, nur noch dieses eine Schuljahr müsst ihr den Karren aus dem Dreck ziehen!“), keine Unterstützung mehr der Pseudo-GEWerkschaft, der wir Inklusion, Integration, Ganztag und demnächst „Berichtszeugnisse“ statt Noten zu verdanken haben.

Jeder muss bei sich selbst anfangen. Jetzt. Sofort. Nicht erst „nächstes“ Schuljahr…

Carsten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Als ich vor drei Jahren mein Deputat auf 80% reduziert habe, bin ich auch aus der GEWerkschaft ausgetreten – sicher nicht der Ersparnis wegen… Und unsere Kinder wissen auch, von welchem Beruf wir ihnen wärmstens abraten…

zu Palim: Ich weiß nicht, wie lange Sie schon dabei sind, aber solche Studien gab es schon viele und nirgendwo wird mehr geschwindelt als bei Umfragen. Ich vermute, dass diejenigen, die über dem Limit und am Rande ihrer Kraft sind, gar keine Energie hatten, da mitzumachen…

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Nur dass es keine einfache Umfrage war, sondern eine Studie, die die Arbeitszeit über ein Jahr erfasst hat, nach wissenschaftlichen Methoden, wie sie auch in anderen Branchen genutzt werden.
Die Studie gilt als gerichtsfest und das Land hat die Ergebnisse anerkannt.
Da kommt man mit der Unterstellung, es sei geschwindelt worden, nicht weit. Wie nur schaffen es Arbeitnehmer:innen in anderen Berufen, ihre Arbeitszeit zu dokumentieren, wo es doch bei Lehrkräften so unmöglich erscheint? Schwindeln die auch alle und die Arbeitgeber:innen lassen es mit sich machen und entlohnen die angebliche Arbeitszeit?

Das Land weiß um die Ausbeutung und um notwendige Entlastungen, die es mit dem Hinweis auf den Lehrkräftemangel nicht umsetzen kann. Man müsste also weit mehr Lehrkräfte einstellen, um Reserven im System zu haben. Gelder, die durch nicht zu besetzende Stellen frei werden, werden anderweitig eingesetzt, statt im Schulsystem anderweitige Ressourcen und Entlastungen zu schaffen.

Aber da Sie nur Vermutungen äußern, haben Sie sich mit den erhobenen Daten und Ergebnissen gar nicht befasst.
Ihr GS-LuL-Bashing beruht somit auf Ihrer Erfindung. Es fehlen genug Lehrkräfte an den Grundschulen, lassen Sie sich doch einfach abordnen und übernehmen dort die anstehenden Aufgaben, dann können Sie Ihr persönliches Ergebnis anschließend mit dem der Lehrkräfte aus der Studie und Ihren bisherigen Annahmen vergleichen.

Carsten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Werter Palim,
wenn Sie von mir schon Beiträge gesehen haben, müssten Sie zugeben, dass sie weit entfernt sind von Bashing; ich erfinde hier auch nichts. Und ich muss und möchte mich auch nicht abordnen lassen. Der Herr, mit dem ich seit mindestens zwölf Jahren an Schultagen im Zug oder Bus ins Gespräch komme, arbeitet in der Schulbehörde und wir kauen so ziemlich jede Studie gemeinsam durch, auch die, von der ich vermeintlich keine Ahnung habe.
Zu Ihrer Frage „Wie schaffen es andere?“ Ganz einfach: Zum Beispiel in Fabriken haben Vorareiter die Aufgabe, einen Arbeitsgang selbst durchzuspielen. Dann wird der Durchschnitt der Arbeiter genommen. So wird zum Beispiel der Lohn bei Akkordarbeit bemessen.
Angriffe Ihrer Art sind kontraproduktiv und dienen der Sache leider gar nicht.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Dann können Sie mit dem Mann in der Schulbehörde ja weiter von Ferne über die Arbeit in der Grundschule sprechen und den Lehrkräften dort die Arbeit absprechen, die in wissenschaftlichen, gerichtsfesten Studien ermittelt wurde.

Bei weiterem Lehrkräftemangel in der GS wird es weitere Abordnungen von anderen Schulen an die Grundschulen und SekI-Schulen geben, vielleicht ja auch mal von Lehrkräften aus der Schulbehörde.

Carsten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Warum von Ferne – er arbeitet in diesem Bereich…
Da habe ich aber ein Wespennest erwischt bei Ihnen…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

So sieht es aus.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Vielleicht setzen Sie sich mal mit der Arbeitszeitstudie auseinander, da ist deutlich, wie viel Lehrkräfte arbeiten – in allen Schulformen zu viel.
Ich bin in jedem Fall auch für die Erhebung der Arbeitszeit und entsprechende Vergütung oder Entlastung.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

„Ein Prinzip wie in anderen Berufen auch“. Das scheitert schon beim Arbeitsplatz für Lehrer im Schulgebäude, und damit meine ich nicht nur einen Stuhl im Lehrerzimmer und 5 Rechner für 100 Lehrer. Können Sie sich noch daran erinnern, dass das Finanzamt (die Regierung) die Möglichkeit der Absetzung des Arbeitszimmers für Lehrer streichen wollte? Das wurde auch umgesetzt, aber ich (und sicher viele andere Lehrkräfte auch) habe sofort einen Widerspruch eingereicht und darum gebeten, mir doch bitte einen Arbeitsplatz in der Schule zur Verfügung zu stellen mit Computer, Schreibtisch, Aktenschrank und sonstiger arbeitstechnischer Ausrüstuing, dann würde ich diese Entscheidung akzeptieren. Der Vorstoß wurde bekanntlich sofort zurückgenommen. So viel zur Wertschätzung unseres Berufes, und Vergleiche zu anderen Berufen fallen immer durch, da jeder Arbeitgeber seinem Angestellten Arbeitsplatz und Material zur Verfügung stellt, oft noch Fahrgeld bezahlt, und Lehrer müssen außer vielleicht Kreide (und das nicht mal in meiner Referendarzeit) alles selbst finanzieren, als ob es ein Privatvergnügen wäre. Das Absetzen von der Steuer bringt ein paar mickrige Euro und gleicht die Ausgaben keineswegs aus.
Der Dienstherr wird dies nicht ändern, da zu teuer, wenngleich die Minister selbst keinen Cent für ihr Arbeitsmaterial ausgeben müssen, und deshalb werden wir nie das Prinzip wie in anderen Berufen anwenden können.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

„Das Geschrei möchte ich hören, wenn nach sechs Wochen oder nach den Ferien eine Arbeit nicht zurückgegeben ist.“

Dann gibt es eben Geschrei. Kommt an meiner Schulform regelmäßig vor, dass Klausuren auch nach den Ferien nicht zurückgegeben werden. Bei parallelen Klassen sind es häufig mehr als die vorgegebenen drei Wochen. Die Welt geht davon nicht unter. Bei Nachfragen antworte ich wahrheitsgemäß, dass es früher nicht möglich war. Daraufhin passiert einem genau: nichts.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Seit ich auf 25% meines Gehaltes verzichte (also Teilzeit arbeite), nominell also nur noch 31 Zeitstunden arbeiten müsste, schaff ich es, nur 38 – 45 Stunden die Woche zu arbeiten und am Wochenende meist frei zu haben. Und jetzt hab ich nicht mal Deutsch, aber zwei Kernfächer. In vielen anderen Ländern (Finnland, Kanada) wäre meine jetzige Unterrichtsstundenzahl der Normalfall.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Traurig aber wahr!!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Sie machen die Preise kaputt, wie man so schön sagt. Wer Vollzeit arbeitet, hat ein Recht auch für Vollzeit bezahlt zu werden. Reduzieren Sie ihren Anspruch an Ihren Unterricht, Ihre schriftlichen Arbeiten, Ihre Korrekturen. Auch wenn die Schüler drunter leiden.

Jetzt. Sofort. Keine Ausreden mehr!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Das ist ja wohl nicht so einfach, und das weiß der Dienstherr sehr genau!

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Doch, ist es. Wer einen A.. in der Hose hat, sagt einfach STOPP! Traurig, dass Beamte, denen im Grunde nichts passieren kann, so mutlos sind! Dann aber nicht den Schülern von Courage predigen.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Sehe ich genau so: Das geht.

Unterricht nicht gründlich vorbereiten, sondern nur so viel, wie Zeit zur Verfügung steht. Klausuren so schnell korrigieren, wie Zeit ist. Alle Zusatzaufgaben konsequent ablehnen. Wenn es zu viel wird, zur Schulleitung gehen, und um eine Dienstanweisung bitten, welche der Aufgaben erledigt werden soll. Überlastungsanzeige stellen.
Feiertage und Wochenenden freihalten.

Gleichzeitig ehrlich mit sich sein, Ferien als Arbeitszeit einplanen bzw. als Überstundenausgleich. An Arbeitstagen 8,4 Stunden arbeiten.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Julia und SekII-Lehrer, Sie haben Recht. Trotzdem ist es bei einigen Pflichten schwer oder nicht möglich, diese zu verweigern:

  • mit schlecht vorbereitetem Unterricht schadet man sich selbst
  • die Klassenleitung muss umfassend gemacht werden
  • das digitale Klassenbuch muss geführt werden
  • Programme für Zeugnisse und Noten, zeitraubend
  • Sitzungen kann man nicht dauernd schwänzen
  • Elterngespräche kann man nicht ablehnen
  • wenn die Hausmeister die Bestuhlung der Turnhalle fürs Abi nicht in ihrer Stellenbeschreibung haben, wer soll sie sons machen?
  • Dienstanweisungen per Email müssen gelesen/umgesetzt werden
  • wo also „nein“ sagen?

Man könnte natürlich die Arbeit am Schüler beschränken, indem man keine Hausaufgaben mehr kontrolliert/korrigiert, keine Übungsaufsätze mehr schreiben lässt, nach dem Untericht nicht für Fragen zur Verfügung steht etc….. Aber das widerspricht wohl der Berufswahl.
Und die Schule wäre doch ein trauriges und langweiliges Unternehmen ohne Ausflüge, Schüleraustausche, Grillfeste, Sportfeste, Studienfahrten, Exkursionen und Besichtigungen. Und wie soll der Jahresbericht entstehen ohne Einsatz der Lehrer?
Ehrlich gesagt, ich bin nicht so diszipliniert, dass ich Freitagabend meine Vorbereitungen für Montag schon hinlegen kann, da bin ich erstmal platt und genieße die Ruhe. Manche können das, aber ich arbeite dann halt sonntags. Und in den Ferien sowieso, ist ja nur unterrichtsfreie Zeit.
Was wirklich nervt, das sind die vielen Vorgaben von „oben“, dem KuMi, denen doch immer wieder was neues einfällt, das Arbeit macht: Respizienzen, Statistiken, unbezahlte Zweitkorrekturen für andere Schulen, der Einsatz zum Prüfungsbeisitzer, Dokumentationen jeglicher Art, externe Evaluationen mit Zielvereinbarungen (die man sich auch jetzt in der Coronazeit wohl nicht verkneifen kann), immer wieder neue digitale Abenteuer, die dann wegen Lizenzen und /oder Datenschutz wieder verworfen werden, und, und, und…….
Dann sagen Sie mal „nein“ zu den Ministerialräten, die pfeifen Ihnen was und machen Ihnen das Leben fortan schwer.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Zitat:
“ Traurig, dass Beamte, denen im Grunde nichts passieren kann, so mutlos sind! Dann aber nicht den Schülern von Courage predigen.“
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wo ist der Widerspruch? Wird „Dienst nach Vorschrift“ verrichtet, wird es einem auch vorgeworfen. Was hat „sich Mühe für seine Schüler geben“ mit Courage „Stopp zu sagen“ zu tun?

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Stopp-sagen bedeutet, die Selbstausbeutung zu beenden. Das erfordert Courage.

Sich Mühe für die Schüler:innen geben – selbstverständlich. Während der Zeit, in der man bezahlt wird.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Die couragierten Lehrer werden sehr schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. So schaut es aus. Und mit Courage hat das nichts zu tun. Ich habe bei Fortbildungen (couragiert) des öfteren die anwesenden Ministerialräte auf Missstände hin angesprochen, das prallt an denen ab wie von Teflon. Man kommt sich vor wie Klein-Doofie.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Natürlich prallt das an denen ab. Das sind Politiker:innen. Man kann sich nur selbst und sein eigenes Verhalten ändern.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Ministerialräte müssen halt auch das tun und nach außen vertreten, was die Hausspitze will. So funktioniert Hierarchie (und Politik).

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Und genau so gehen wir doch in unsere eigene Falle… hier eine Replik.

  • mit schlecht vorbereitetem Unterricht schadet man sich selbst

Zeitökonomisch(er) vorzugehen heißt doch nicht automatisch, dass der Unterricht schlecht vorbereitet ist. Muss ich langgedienten Lehrkräften sicher nicht erklären.

  • die Klassenleitung muss umfassend gemacht werden

Was heißt „umfassend“? Auch als KL kann ich im Rahmen meines Kontingents arbeiten; ich muss nicht permanent erreichbar sein und 24/7 sofort reagieren. KL ist ein Mehraufwand, natürlich.

  • das digitale Klassenbuch muss geführt werden

Ja, aber nicht außerhalb der Unterrichtszeit. Wir haben uns als Kollegium dagegen verwahrt, diese Tätigkeit zeitlich outzusourcen mit dem Argument der Zusatzarbeit und des Datenschutzes, wenn man von zu Hause auf SuS- Daten etc. zugreift. Mit diesem Argument haben wir einiges an Mehrarbeit eingefangen. Auch..

  • Programme für Zeugnisse und Noten, zeitraubend

In der Tat, Notengebung und -eintrag ist eine originäre, wenn nicht hoheitliche Aufgabe insbesondere von verbeamteten LuL

  • Sitzungen kann man nicht dauernd schwänzen

Es geht nicht ums Schwänzen, aber ums Raffen und Fokussieren; allein durch die digitalen Formate, in denen man sich stärker aufs Wesentliche beschränkt, sparen wir recht viel Zeit.

  • Elterngespräche kann man nicht ablehnen

Nein, aber den zeitlichen Rahmen festlegen- nicht 24/7 und nicht ohne Terminabsprache z. B. per Mail. Klappt ziemlich gut- ein Satz („Bitte um Rückruf“) geht auch bei bildungs- und sprachfernen EuE und macht die Lehrkraft zum Herrn ihrer Zeit. Wenn ich meine Privatkontakte herausgebe, mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen lasse, darf ich mich nicht wundern. Und bitte- das macht in anderen Branchen auch niemand, auch nicht im sozialen oder medizinischen Bereich. Oder können Sie Ihre (in teilzeit arbeitende) Ärztin, Ihren Steuerberater, Ihre Handwerker, Ihr Amt jederzeit anrufen?

  • wenn die Hausmeister die Bestuhlung der Turnhalle fürs Abi nicht in ihrer Stellenbeschreibung haben, wer soll sie sons [sic!] machen?

Steht es in Ihrer Stellenbeschreibung? Dann natürlich Sie.

  • Dienstanweisungen per Email müssen gelesen/umgesetzt werden

In den Grenzen üblicher Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten. Sie sind keine Leibeigenen. Im Zweifel muss da eine Dienstvereinbarung zwischen Personal(rat) und Schulleitung geschlossen werden.

@ Herr/ Frau GriasDi , Herr Teacher Andi und andere, sich selbst abzugrenzen und seine Arbeitszeiten im Rahmen zu halten, führt nicht automatisch zu „Dienst nach Vorschrift“, „schlechtem Unterricht“ oder „fehlendem Einsatz und Verantwortungsgefühl“. [Zitate sind nicht ganz korrekt.]
Man muss das natürlich auch einfordern und aushalten, das machen wir LuL oft nicht- aus Angst, Impetus usf. und wegen des Totschlagarguments, es sei ja „für die Kinder“. DAS hat „sich Mühe für seine Schüler geben“ mit Courage „Stopp zu sagen“ zu tun[!]“

Wir alle machen vieles auch, weil es uns Freude macht und weil wir das Schulleben bereichern wollen. Die Grenze der eigenen Belastbarkeit muss/ kann jede:r dabei für sich festlegen- die Imperative und die Möglichkeiten des Dienstrechts beachtend.
Und wenn ich freitags nicht den Montag vorbereite, muss ich es am Wochenende tun- ist bei mir nicht anders. Ist aber meine Entscheidung.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Liebe Julia,
Danke für Ihre Ausführungen. Manches überzeugt mich dennoch nicht:
– mit dem „schlecht vorbereiteten Unterricht“ habe ich mich auf die Aussage von SekII-Lehrer bezogen, Zitat: „Unterricht nicht gründlich vorbereiten …..“. Zeitökonomie ist m.E. etwas anderes, und selbstverständlich weiß ich das auch.
– Wenn sie Klassenleitungen haben, dann wissen Sie, dass da etliche Aufgaben auf einen zukommen. Und wenn mir die Klasse am Herzen liegt, dann versuche ich auch, ein gutes Klassenklima zu erhalten und bin offen für Probleme.
– Und Privatnummern gibt man bekanntlich nicht heraus. Aber es gibt Sprechstunden, Sprechabende und bei Problemen zusätzliche Termine, die kann ich nun mal nicht ablehnen. Das hat nichts mit ständiger Erreichbarkeit zu tun.
– Sollen wir die Abiturienten auf em Boden sitzen lassen? Natürlich helfen die mit!
– Es ist doch wohl egal, ob ich das digitale Klassenbuch zuhause oder in der Schule geführt und vervollständigt wird. Der Zeitaufwand bleibt der gleiche.
– Sitzungen mit digitalen dauern gefühlt sogar länger, warum sollte man sich da auf das Wesentliche beschränken und anders nicht? Manchmal gibt es eben Diskussionen, die nötig sind. Unnötige Sitzungen werden meist durch KM-Schreiben ausgelöst.
– Aus Angst und mangelnder Courage lassen wir uns die Aufgaben auferlegen? Nun, das stimme ich ganz und gar nicht zu, zumindest ist das bei den meisten Lehrern nicht so. Da hört sich ja geradezu so an, als ob die Fleißigen die Feigen sind. So kann man das nicht ausdrücken. Und dass man es für die Schüler macht, ist kein Totschlagargument, sondern sollte einer der Hauptgründe sein, warum man Lehrer geworden ist. Sie dürfen das gerne anders sehen.

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das ist aber zu gütig, dass Sie mir eine andere Auffassung zugestehen. Aber um Meinungen geht es mir/ hier nicht. Viele KuK jammern ob ihrer Belastung, die unbestritten ist. Ich habe ausgeführt, wie ich’s für mich handhabe. Kein Meinungsaustausch, keine Absicht der Überzeugung. Jeder muss das für sich entscheiden.
Was allerdings auffällt, viele unterstellen einem unempathischen Dienst nach Vorschrift- von mir aus- andere retournieren, was warum nicht geht beim Stopp-Sagen. Auch gut, dann aber nicht heulen, dass sich nichts ändert, wenn man sich als pädagogischer Packesel quasi selbst anbietet.

Übrigens führen wir das digitale Klassenbuch inder Klasse, während des Unterrichts bzw. unmittelbar danach- so eie es beim papiernen all die Jahre Usus war.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch 5 Jahre

Ich hatte Julia geantwortet.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch 5 Jahre

Aus den Kommentaren erschließt sich mir die Ursache für die Misere.
Lehrer stehen sich mit ihrem Arbeitsethos selbst im Weg.
Selbstausbeutung in der Hoffnung, dass jemand erkennt oder wertschätzt, wie hart man arbeitet.
Ich darf Ihnen von der anderen Seite aus der freien Wirtschaft berichten, dass diese Mitarbeiter belächelt und als Burn Out Kandidaten gestempelt sind. Sie werden aber gerne ausgenutzt und mit warmen Worten bedacht.
Bessere Arbeitsbedingungen müssen eingefordert werden und niemand wird sterben, weil eine Klausur ein paar Wochen später zurückgegeben wird. Sie werden auch von ihrem Chef/Chefin nicht mehr geliebt, nur weil sie ständig am Burnout schrammen.
Und die leuchtenden Kinderaugen haben ihre Lehrer spätestens nach dem Schulabschluss vergessen.
Ich hatte in meiner Schulzeit Lehrer, die Klausuren aus Versehen in den Müll warfen. Es wurde neu geschrieben und jeder konnte am Ende darüber lachen. Heute würde eine Armada von Eltern antanzen.
Jeder Mist wird an Schulen aufgeblasen und es gibt mehr Controlling als in großen Konzernen.
Etwas mehr Pragmatismus und Egoismus wäre notwendig.
Es sind Schulen, da menschelt es und Perfektionismus ist fehl am Platz.
Wissen Sie, wie viele Millionen bei uns schon in den Sand gesetzt wurden? Ohne großes Bohei. Menschen machen Fehler.
Na und.

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Was machen Sie in den Ferien? Ich meine so ehrlich, nicht für die Öffentlichkeit? Meine Kollegen verreisen vor allem und stellen Fotos aus allen möglichen Gegenden der Welt in ihren Whatsapp-Status…………..

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Ganz ehrlich, nicht für die Öffentlichkeit (auch wenn Sie es nicht für möglich halten können, bzw. es nicht mit Ihrem Weltbild zusammen passt):
In den Ferien, die zwei Wochen lang sind, arbeite ich eine Woche (meist muss ich ja wegen der Feiertage in den Ferienwochen nur 3,5 Tage arbeiten, um meine Sollzeit zu erfüllen). Außerdem mache ich in 4 Wochen während der Schulzeit mindestens eine Woche Überstunden. Insofern wären bei mir die Ferien weniger als der Überstundenausgleich. Wenn ich dann Fotos aus allen möglichen Gegenden posten würde, hätte ich diese Zeit längst hereingearbeitet.

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Die meiste Zeit korrigieren. Oder Ostern Abivorschläge ausarbeiten, z.B. Und ja. Stimmt. Ich fahre auch weg, nachdem ich vorher wochenlang die Wochenenden durchgearbeitet habe und vor der einen Woche Urlaub z.B. 7 Tage Stück alles wegkorrigiert habe oder Klausurenreste noch mit in Urlaub nehme. Nur kein Neid darüber…

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Mal ehrlich, nicht für die Öffentlichkeit:
In 3 bis 4 Schulwochen habe ich eine Woche Überstunden gemacht. Damit sind die Ferien weniger als Überstundenausgleich. In 2-wöchigen Ferien arbeite ich fast eine Woche, wobei das relativ einfach ist, denn in allen 2-wöchigen Ferien sind an mindestens 2 Wochentagen Feiertage. Insofern sind nur ca. 3,5 Tage nötig. Was Ist also dabei, wenn LehrerInnen Fotos aus ihrem Urlaub posten? Sie haben ihr Arbeitspensum schon erledigt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Mein Stundenzettel sieht ähnlich aus…
… und niemand sieht, ob ich verreise und dennoch ein Fachbuch lese, was ich in den Ferien auch zu Hause machen kann – sieht da auch keiner.
Es haben auch schon Lehrkräfte Korrekturen mitgenommen.

Bei Lehrkräften wird es kritisiert, bei anderen heißt es HomeOffice und es ist erlaubt, dies außerhalb des eigenen Wohnortes zu verrichten.
Bei anderen Berufen ist es möglich, die Arbeitszeit zu erheben und entsprechend zu entlohnen oder Ausgleich zu gewähren, bei Lehrkräften ist das nicht gewollt. Warum nur?

Ludwig Johann
1 Jahr zuvor

„Nein, danke – Lehrer schrecken Zusatzaufgaben ab“ Ist das hier das Bildungsportal? Die einen gendern, die anderen haben eine Aktiv-Passiv-Schwäche. Deutsch wäre: Lehrer werden von Zusatzaufgaben abgeschreckt oder Zusatzaufgaben schrecken Lehrer ab.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ludwig Johann

Headlines werden oft missverstanden, da die verkürzte Wiedergabe zu Verständnisschweirigkeiten führen kann. Hier handelt es sich um das Erkennen von Akkusativ und Nominativ, also nicht falsch, wenn der Leser hier den Akkusativ bei „Lehrer“ erkennt.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ludwig Johann

Das unterstütze ich!

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor

Das Dilemma wurde von mehreren Diskutierenden treffend beschrieben: Man reduziert die Stelle, arbeitet aber weiterhin 100 plus X Prozent, um das vermeintlich reduzierte Pensum zu schaffen. (De facto ist`s ja nicht reduziert- wurde ausführlich von vielen hier aufgezeigt.)
Und man schaufelt sich die frei gewordenen Zeitfenster oft selbst wieder zu- weil ja alles so spannend und interessant ist, weil man das Klischee der faulen S. widerlegen will, weil man sich gern engagiert für dies und das, weil es ja für die Kinder ist, weil man seit Jahr(zehnt)en die Entgrenzung von Arbeits- und Privatzeit gewohnt ist, weil es (fast) alle so machen, weil das Mehr an Aufgaben so schleichend kommt usw.

Und weil man gar nicht auf die Idee kommt, bei z. B. 30% Arbeitszeit in der Schule auch nur an 1,5- 2 Tagen in der/ für die Schule zu arbeiten, geschweige denn erreichbar zu sein.
Diese Erkenntnis gewinne ich nach über 30 Dienstjahren. Sagt genug, oder?

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch 5 Jahre

Ich hatte die Erkenntnis nach etwa vier Jahren. Meine Schüler:innen können vollen Einsatz von mir erwarten. In der Zeit, in der ich dafür bezahlt werde.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Wie können Sie so genau festlegen, in welcher Zeit sie bezahlt werden? Das würde mich interessieren. Stehen Sie mit der Stoppuhr da, wenn sie gerade was für die Schule machen?

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das ist eine unsinnige Frage, und das wissen Sie. Julia Einlassungen weiter oben erklären es Ihnen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch 5 Jahre

Nein, damit wird es nicht erklärt. Und SekII-Lehrer sagt eindeutig, dass er nur Einsatz zeigt in der Zeit, in der er dafür bezahlt wird. Wir haben nun mal keine festen Arbeitszeiten außer dem Unterricht, Stoßzeiten sind Korrekturen und Vorbereitungen, neuer Inhalte. Und als Teilzeitkraft zieht man sowieso den Kürzeren, da darf man nicht nachrechnen, denn Konferenzen, Besprechungen, Klassenleitungen und Exkursionen werden nicht entsprechend der Teilziet angepasst. Mir geht es hauptsächlich darum, dass der oberste Dienstherr endlich begreift, dass er nicht jegliche Zusatzarbeit (Vertretung bei Mutterschutz, Erziehungsurlaub, Krankheit, Flüchtlingsbeschulung, Digitalisierung/Systembetreuung, Inklusion und Integration und was da noch so kommt) ohne Personalaufstockung und ohne adäquate Voraussetzungen zu schaffen auf die noch aktiven Lehrer draufpacken kann. Die Schulleitungen bekommen die Order von oben und denen sind die Hände gebunden, auch wenn sie versuchen, ihr Kollegium zu entlasten.

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Da besteht doch kein Dissens bei uns. Allerdings tut der Dienstherr einen Teufel- nicht zuletzt, weil das alles Politiker sind und es zahllose KuK gibt, die sooo selbstlos sind „für die Kinder“ und dabei dafür sorgen, dass es vor Ort immer noch klappt. Warum also soll er etwas ändern? Hilf dir selbst, dan hilft dir Gott- das sagte mein Opa immer.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In Bayern gilt für Landesbeamte eine 42-Stunden-Woche. Macht am Tag 8,4 Stunden. Dafür werde ich bezahlt. Nicht ich habe das festgelegt, sondern die Staatsregierung. Und ja, ich erfasse meine Arbeitszeit – wie Millionen Menschen in diesem Land. Ist kein Hexenwerk, hilfreich sind da z. B. Zeiterfassungsapps.

Ach ja, ich zeige nicht „nur Einsatz“ in der bezahlten Zeit. Ich arbeite schlicht nur die Stunden, die bezahlt werden. Das ist eine Selbstverständlichkeit!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Dann werden Sie doch hoffentlich die unterrichtsfreie Zeit auch mit 8,4 Stunden ansetzen, abzüglich der zugestandenen Urlaubstage natrürlich.

Leisetreter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noch 5 Jahre

Quatsch. Wer Stunden reduziert, hat auch weniger Aufwand: weniger Korrekturen, weniger Vorbereitung, weniger Nachbereitung, weniger Elterngespräche und und und………….

Johann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Richtig, wenn er/ sie das ggf. konsequent einfordert- Springstunden, klassenübergreifendr Kurse, Nachmittagseinsatz, Aufsichten, Bereitschaften….die Tücke kann durchaus im Detail liegen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Aber in Relation gesehen oft mehr Arbeit als eine Vollzeitkraft. Man darf da nicht nur das Stundenmaß heranziehen. Wenn eine Teilzeitkraft eine Klassenleitung bekommt, hat sie schon relativ gesehen mehr zu tun als eine Vollzeitkraft ohne Klassenleitung.

laromir
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Und bei uns war es dann auch mal so, dass man dann in Teilzeit überwiegend Sek II bekommen hat und mit beiden Fächern in Abi saß und einen LK hatte. War super! Ich hab dann irgendwann gesagt, dass ich nicht noch einen Kurs SekII machen werde und es wurde freundlicherweise erhört. Ist aber wohl nicht bei allen KuK so und die Neuen sehen sich noch nicht in der Position, Nein zu sagen. Mit solchen Aktionen der Planung, gewinnt man in TZ natürlich nichts.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Es sind nicht nur die Zusatzaufgaben. Es sind die vielen Unterrichtsstunden, die Deutschlands Lehrkräfte im Vergleich zu vielen anderen Ländern halten müssen. Und dann unterrichten sie meist auch noch zwei Fächer, in vielen anderen Ländern unterrichten Lehrkräfte nur ein Fach, haben also halb so viel vorzubereiten.

Seebald
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Selbst zwei Fächer sind noch optimistisch ausgelegt oder wer muss hier nicht noch andere Fächer übernehmen, die er nicht studiert hat? (mein Rekord liegt letztes Jahr bei insgesamt fünf dauerhaft unterrichteten Fächern)

Leisetreter
1 Jahr zuvor

Es war ja immer klar, dass der Lehrermangel nichts, aber auch gar nichts mit der ungleichen Bezahlung der verschiedenen Lehrämter zu tun hat. Das war jahrezehntelang eigentlich akzeptiert: unterschiedliche Arbeit = unterschiedlicher Lohn. Die Grundschullehrer waren einfach nur schlau genug, der Politik weiszumachen, dass der unterschiedliche Lohn dazu führe, dass mehr „Lehrer-Interessenten“ ans Gymnasium streben als an die Grundschule, weil sie da besser verdienen. In Wirklichkeit spielte DAS für die Masse der Lehramtsstudenten nie die entscheidende Rolle bei der Wahl des Lehramts. Aber wenn die Politik so „dumm“ war, das zu glauben, dann ist sie selber schuld und die Grundschullehrer können sich freuen, nun rund 500 Euro mehr zu verdienen, wo sie A13/E13 durchgesetzt haben. Wie die Politik sieht, endet es damit nicht, nun kommen neue Forderungen, die angeblich den Lehrermangel beheben werden. In Berlin war/ist es die Verbeamtung, anderswo und allgemein sind es die „mutiprofessionellen Teams“, die die Lehrer von unliebsamen Aufgaben/Arbeiten befreien.

Was für ein Charaktertyp Mensch will eigentlich Lehrer werden? Oder gibt es da verschiedene? Einige meinten hier ja, sie hätten ihren Beruf nach den Verdienstmöglichkeiten ausgewählt. Ich halte das für die schlechteste aller Motivationen, vor allem wenn es um unsere Kinder geht.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Ich arbeite, um damit meinen Lebensunterhalt zu sichern. Wer von Lehrkräften erwartet, dass sie es um der lieben Kinderchen Willen tun, erhält irgendwann ausgebrannte Idealisten – und davon zu wenige. Ich finde es besser, wenn meine Kinder von qualifizierten, leistungsbereiten Profis unterrichtet werden.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Diese Art von Meinungsäußerung habe ich meist bei Gymnasiallehrern festgestellt, und das war mit ein Grund für mich, die Schulart zu wechseln. Ich bin mit der Arroganz, dem Egoismus, der Selbstgefälligkeit mancher Kollegen nur schlecht klargekommen. Und manche scheinen auch zu vergessen, dass es sich um einen pädagogischen Beruf handelt und nicht um einen wissenschaftlichen.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

SekII Lehrer, das ist Pragmatismus und ich halte Ihre Einstellung für brauchbar. Unsere Kinder erzählen oft von fahrigen, chaotischen Lehrkräften, die nur für die Schule leben. Ein stressresistenter Profi wäre da vorzuziehen.

Seebald
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Was für ein Charaktertyp Mensch will eigentlich Lehrer werden? Oder gibt es da verschiedene? Einige meinten hier ja, sie hätten ihren Beruf nach den Verdienstmöglichkeiten ausgewählt. Ich halte das für die schlechteste aller Motivationen, vor allem wenn es um unsere Kinder geht.

Ich nehme diese Aussage erst ernst, wenn das Argument des Gehalts in anderen Branchen dann mal ebenfalls wegfallen sollte und ein Messi oder CR13 sich auch nur mit kleinen Regionalligisten zufrieden gibt…

Und was für ein Charaktertyp Mensch will eigentlich Menschen vorwerfen angemessen nach Ausbildung und Aufwand bezahlt zu werden?

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leisetreter

Ich habe meinen Job auch nach Verdienst ausgesucht. Ich muss schließlich davon leben. Noch klüger wäre Etechnik gewesen, dort ist der Verdienst noch einen Ticken besser.
Das Gehalt ist Wertschätzung. Was sonst? Nur soziale Berufe lassen sich immer wieder abspeisen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  xyz

Dann hätten sie mal keinen gewählt.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich habe den richtigen Beruf gewählt, es ist kein sozialer.
Auch meine Frau hat den richtigen Beruf. Sie ist Lehrerin und es macht ihr nach mehr als 15 Jahren noch Spaß. Sie versteht die Probleme in diesem Forum nicht. Sie arbeitet aber auch effizient und strukturiert und natürlich ist der Verdienst ein Motivator.
Warum bleiben Menschen in einem Beruf, den sie nicht mögen? Viele Beiträge klingen nach innerer Kündigung.

Sven
1 Jahr zuvor

Das Problem gibt es leider in vielen Bereichen! Ich wurde schon vor fast 20 Jahren als Verwaltungskraft im Krankenhaus wegrationalisiert, damit die Schwestern und Ärzte dafür meinen Job übernehmen „durften“! Wie dumm die Politik manchmal ist1